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ID1808306000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Frank Heinrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Am 17. Dezember 2014 haben wir an dieser
    Stelle über die Foltermethoden der CIA debattiert und
    waren uns über die Parteigrenzen hinweg einig – das
    wurde von Frau Künast in ihrer Rede gerade auch ge-
    sagt –, diese grausamen Praktiken zu verurteilen. Ich sel-
    ber habe zu Beginn meiner Rede damals gesagt:
    „Schämt euch, Freunde in den USA …!“

    Wir haben von sogenannten erweiterten Verhörtechni-
    ken gehört. Das ist eine grobe Verharmlosung von Folter.





    Frank Heinrich (Chemnitz)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Lassen Sie mich einige der gravierendsten Verstöße ein-
    fach einmal ins Gedächtnis rufen: Verhaftungen auf Ver-
    dacht ohne jede Anklage, Abschottung von der Außen-
    welt in Geheimgefängnissen, Drohungen gegen die
    Familie, zum Beispiel die Drohung, die Mutter zu verge-
    waltigen, Eintauchen in eine Tonne mit Eiswasser,
    Schlafentzug über drei Tage. Man könnte das noch wei-
    ter fortsetzen.

    Der Bundesregierung lag bisher nur ein Teil des
    6 000-seitigen Berichts vor, der von Frau Feinstein so
    toll und mit großer Ausdauer vorbereitet wurde, 500 Sei-
    ten, und diese sind an vielen Stellen geschwärzt. Man
    bekommt Angst, wenn man sich vorstellt, was auf den
    restlichen Seiten oder unter diesen geschwärzten Stellen
    des Berichts noch verborgen sein könnte.

    Wir verlangen von den Freunden in den USA eine
    vollständige Aufklärung. Insofern stimme ich dem An-
    liegen des Antrags zu.

    Am gleichen Tag, als die Debatte im Dezember statt-
    fand, wurde der Rechtsausschuss durch Generalbundes-
    anwalt Harald Range informiert. Er hat an die USA den
    Antrag gestellt, der Bundesregierung den kompletten
    und ungeschwärzten Bericht zu liefern. Der Antrag, über
    den wir heute debattieren, übrigens mit dem gleichen
    Datum wie damals versehen, erübrigt sich deswegen


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Der Bundestag muss zeigen, dass er das einfordert! Das ist eine Frage der Ehre! Wir müssen das fordern!)


    und wirkt schon auf eine gewisse Weise wie ein Schau-
    fensterantrag.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann können Sie ja auch zustimmen!)


    Zudem müssen Sie doch wissen, dass nicht nur wir al-
    leine, sondern auch die anderen Staaten der EU – das
    wird im nächsten Monat im Europäischen Parlament der
    Fall sein – darüber debattieren. Trotzdem gibt es – das
    habe ich im Eingang gesagt – Elemente in Ihrem Antrag,
    die wir als CDU vollständig mittragen.

    Die erneute inhaltliche Debatte, auch angesichts der
    Geschehnisse seit Dezember, ist sinnvoll. Deshalb
    möchte ich den ersten Absatz Ihres Antrags vorlesen:

    Der Deutsche Bundestag verurteilt Folter. Niemand
    darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher
    oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unter-
    worfen werden ...

    Danach werden mehrere Paragrafen dazu angeführt.
    Dieser Forderung können wir absolut, unmissverständ-
    lich und vollumfänglich zustimmen.

    Gestern haben wir hier an der gleichen Stelle, wie Sie
    gerade gesagt haben, über den Blogger Raif Badawi aus
    Saudi-Arabien debattiert. Er wurde vor zwei Jahren we-
    gen Beleidigung des Islams verhaftet, im November
    letzten Jahres zu zehn Jahren Haft, einer Geldstrafe und
    1 000 Peitschenhieben verurteilt, was durch die Medien
    ging. Die ersten 50 Schläge sind ihm verabreicht worden
    oder wurden, wie man dort wahrscheinlich sagt, voll-
    streckt. Daraufhin hatte er so starke Verletzungen, dass
    ihm, auch aufgrund des politischen Drucks, bisher keine
    weiteren Schläge verabreicht wurden.

    Saudi-Arabien hat das Attentat in Paris als „feigen
    Terrorakt“ verurteilt, „der gegen den wahren Islam ver-
    stößt“ – so viel zur einen Seite der öffentlichen Wahr-
    nehmung. Nur zwei Tage später hat Saudi-Arabien den
    Blogger in Dschidda öffentlich auspeitschen lassen. Ich
    suche immer noch denjenigen, der das versteht.

    Die Bundesrepublik und die gesamte westliche Welt
    haben gegen diese Form der Folter ihre Stimme erhoben –
    mit Erfolg. Eine weitere Bestrafung wurde – das habe
    ich eben gesagt – vorerst ausgesetzt. Damit wir aber un-
    sere Stimme gegen jede Form von Menschenrechtsver-
    letzung, gegen Einschränkungen von Meinungsfreiheit,
    Pressefreiheit, Religionsfreiheit, gegen Diskriminierung
    von Minderheiten, gegen unfaire Gerichtsverfahren und
    gegen Folter glaubwürdig erheben können, müssen wir
    auch vor der eigenen Haustür kehren.

    Die USA sind unsere Freunde. Diese Freundschaft
    darf nicht dazu führen, dass die Glaubwürdigkeit der
    Weltgemeinschaft beeinträchtigt und beschädigt wird.
    Dafür müssen die Daten vollständig und ungeschwärzt
    vorliegen. Der Generalbundesanwalt geht an dieser
    Stelle den richtigen Weg. Natürlich müssen wir zusi-
    chern, was unter Punkt IV in Ihrem Antrag steht:

    Der Deutsche Bundestag versichert, dass er etwaige
    Maßgaben der Vereinigten Staaten zur Geheimhal-
    tung beachten wird und den Bericht – wenn von den
    USA gewünscht – nur in seiner Geheimschutzstelle
    zugängig machen wird.

    Es ist das Wesen eines demokratischen Rechtsstaates,
    vollumfänglich aufzuklären und juristische Konsequen-
    zen zu ziehen. Nur so gewinnt Politik an Glaubwürdig-
    keit, möglicherweise auch Glaubwürdigkeit bei den poli-
    tikverdrossenen Bürgern zurück, die in unserem Land
    auf die Straße gehen.


    (Dr. André Hahn [DIE LINKE]: Dem stimmen wir zu, ja!)


    Das gilt auch nicht minder für die Glaubwürdigkeit
    bei Konflikten zwischen Staaten. So hat Deutschland un-
    ter anderem eine Vermittlerrolle zwischen den wider-
    streitenden Kräften in der Ukraine übernommen. Wir ha-
    ben eine führende Rolle in der wirtschaftlichen und
    demokratischen Stabilisierung innerhalb der EU und vie-
    ler anderer Länder. Wir tun das in enger Verbundenheit
    mit den Partnern, auch mit den USA. Um dieser Glaub-
    würdigkeit willen brauchen wir einen Zugang zum voll-
    ständigen Bericht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Andrej Hunko [DIE LINKE]: Also stimmen Sie zu!)


    Wohin politische Geheimniskrämerei im Zeitalter von
    Wikileaks führen kann, hat uns der Fall Snowden ziem-
    lich deutlich vor Augen geführt. In diesen Tagen wird
    immer wieder das christlich-jüdische Abendland und
    Menschenbild beschworen. Lassen Sie mich an dieser
    Stelle als Christ ein Stück aus der Bibel zitieren, in der





    Frank Heinrich (Chemnitz)



    (A) (C)



    (D)(B)

    genau davon die Rede ist, als Jesus sagt: „... die Wahr-
    heit wird euch frei machen“. – Das galt damals, und das
    gilt heute, auch und gerade in einem Land und für ein
    Land, das die Freiheit für einen seiner größten Werte
    hält, die USA.

    Wir fordern Offenlegung. Gerechtigkeit beginnt mit
    dem Aufdecken der Wahrheit. Wenn es der Bericht nötig
    macht, unterstützen wir den Generalbundesanwalt darin,
    Ermittlungen aufzunehmen: zum Schutz der Menschen-
    rechte.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Rolf Mützenich [SPD])




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Dr. André Hahn,

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Hahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Die Linke wird sich natürlich keinem Antrag entge-
    genstellen, dessen erster Satz lautet: „Der Deutsche Bun-
    destag verurteilt Folter.“


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich sage ganz klar: Auch ein vermeintlich noch so gu-
    ter Zweck heiligt nicht alle Mittel, auch nicht in den Ver-
    einigten Staaten von Amerika.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Geheimgefängnisse in aller Welt, Guantánamo, wo Men-
    schen zum Teil seit über einem Jahrzehnt ohne jedes Ge-
    richtsverfahren inhaftiert sind, und dann auch noch die
    Anwendung schlimmster Foltermethoden bei Gefange-
    nen: Das sind konkrete Beispiele, die von meinen Vor-
    rednern schon genannt wurden. Für all das gibt es nicht
    die geringste Rechtfertigung.

    Mein Kollege Stefan Liebich hat das in der De-
    zemberdebatte als Verbrechen im Staatsauftrag bezeich-
    net. Ich stimme ihm darin ausdrücklich zu und hätte mir
    eine solche klare Aussage im Übrigen auch im Antrags-
    text von Bündnis 90/Die Grünen gewünscht.

    Überhaupt ist der Antrag eher freundlich formuliert.
    Aber ob das ausreicht, die Koalition zur Zustimmung zu
    bewegen, vermag ich nach den Ausführungen von Herrn
    Heinrich nicht ganz nachzuvollziehen. Sie haben nicht
    gesagt, was Sie wollen. Sie haben das Anliegen unter-
    stützt. Dann sagen Sie doch klipp und klar: Auch die Ko-
    alition wird zustimmen. – Das wäre eine klare Aussage.
    Diese habe ich von Ihnen leider nicht gehört.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dabei sollte doch das Grundanliegen des Antrags, näm-
    lich die Aufforderung an die US-Behörden, den Bericht
    des US-Senats über das Inhaftierungs- und Verhörpro-
    gramm an den Bundestag zu übermitteln, eigentlich von
    allen Fraktionen dieses Hauses mitgetragen werden kön-
    nen.
    Für meine Fraktion, die Linke, will ich noch einmal
    betonen, wie froh wir sind, dass es diesen Bericht über-
    haupt gibt und die stattgefundenen Misshandlungen da-
    durch bekannt geworden sind und dass er zumindest in
    Teilen veröffentlicht wurde und nicht komplett in der
    Versenkung verschwunden ist, wie es Teile der US-Re-
    gierung und nicht wenige Senatoren gern gesehen hät-
    ten.

    Dass es dazu nicht gekommen ist, haben wir vor al-
    lem dem jahrelangen Engagement der Senatorin Dianne
    Feinstein zu verdanken, die kurz vor Ablauf ihrer Amts-
    zeit als Vorsitzende des Geheimdienstausschusses die
    Veröffentlichung dieses Berichtes trotz erheblicher Wi-
    derstände durchsetzte. Das sollten wir auch in der heuti-
    gen Debatte noch einmal ausdrücklich würdigen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Punkt III des Antrags der Grünen beinhaltet das Ersu-
    chen, dem Bundestag den Bericht vollständig und unge-
    schwärzt zu übermitteln. Auch diese Forderung findet
    unsere Zustimmung. Denn bislang sind – das ist gesagt
    worden – lediglich knapp 500 Seiten übermittelt worden
    und öffentlich zugänglich, während der offizielle Bericht
    mehr als 6 000 Seiten umfassen soll. Man braucht daher
    kein Prophet zu sein, um davon auszugehen, dass die
    schlimmsten Verbrechen bislang nicht einmal ansatz-
    weise bekannt geworden sind. Auch um Unterstützungs-
    handlungen und Straftaten, die von deutschem Boden
    ausgegangen sind, umfassend aufklären und strafrecht-
    lich verfolgen zu können, brauchen wir die unge-
    schwärzte Fassung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn ich an die umfänglichen Schwärzungen denke,
    dann habe ich gleich wieder die Akten aus dem NSA-
    Untersuchungsausschuss vor Augen, in dem auch sehr
    wichtige und für die Aufklärung zentrale Passagen unle-
    serlich gemacht worden sind. Es scheint bei Regierun-
    gen offenkundig Methode zu sein, Dinge verheimlichen
    oder verbergen zu wollen, die Missstände, kompromit-
    tierende Sachverhalte, Rechtsverstöße oder gar Strafta-
    ten aufdecken könnten. Doch damit darf sich ein Parla-
    ment nicht abspeisen lassen, sondern es muss immer
    wieder seiner Kontrollfunktion gegenüber der Exekutive
    umfassend nachkommen. Das gilt im Übrigen sowohl
    für die Koalitionsfraktionen wie für die Opposition, auch
    wenn das offenbar noch nicht alle Kollegen von Union
    und SPD verinnerlicht haben.

    Doch zurück zum vorliegenden Antrag. In der Be-
    gründung wird unter anderem auf den Fall des deutschen
    Staatsbürgers el-Masri hingewiesen, der im Bundestag
    schon häufiger diskutiert wurde. Es ist mit Sicherheit da-
    von auszugehen, dass es in dem Gesamtbericht noch
    weitere Bezüge zu Deutschland geben wird. Für mich als
    Abgeordneten aus Sachsen ist beispielsweise interessant,
    welche Rolle der Flughafen Leipzig/Halle beim Trans-
    port rechtswidrig festgenommener oder verschleppter
    Menschen in die USA gespielt hat und ob dies mit Ein-
    willigung deutscher Behörden geschah.





    Dr. André Hahn


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das und vieles andere bedarf einer Klärung. Der An-
    trag kann dazu einen Beitrag leisten. Deshalb werden
    wir ihm zustimmen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)