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ID1808305200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Oswin Veith


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Seit 66 Jahren garantiert unser Grundgesetz in
    Artikel 3 die gleichberechtigte Teilhabe von Männern
    und Frauen. Um das zu erreichen, haben wir in den letz-
    ten Jahren bereits vieles auf den Weg gebracht. Mit der
    Privatwirtschaft haben wir freiwillige Selbstverpflich-
    tungen vereinbart und für den öffentlichen Dienst das
    Bundesgremienbesetzungsgesetz und auch das Bundes-
    gleichstellungsgesetz verabschiedet.

    Der vorliegende Gesetzentwurf sieht nun eine Quo-
    tenregelung zur Verbesserung der Chancengleichheit für
    Frauen und Männer bei der Besetzung von Führungs-
    positionen vor. Für börsennotierte Unternehmen, die der
    paritätischen Mitbestimmung unterliegen, gilt damit zu-
    künftig für ihre Aufsichtsräte eine Geschlechterquote
    von mindestens 30 Prozent. Zudem wird es verbindliche
    Zielvereinbarungen für börsennotierte und mitbestim-
    mungspflichtige Unternehmen geben. Ich bedaure es
    ausdrücklich, dass es nicht gelungen ist, gemeinsam mit
    der Privatwirtschaft dieses freiwillige Ziel zu erreichen.

    Weil wir als Bund mit gutem Beispiel vorangehen
    wollen, wird es für den öffentlichen Dienst vergleichbare
    Regelungen geben. Die Bundesverwaltung wird künftig
    verpflichtet, sich für jede Führungsebene konkrete Ziel-
    vereinbarungen zur Erhöhung des Frauen- bzw. Männer-
    anteils zu setzen. Darüber hinaus soll bei der Besetzung
    von Aufsichtsgremien, bei denen der Bund mitbestim-
    men kann, ab 2016 eine Quote von 30 Prozent gelten,
    mit dem Ziel, diese Vorgabe ab dem Jahre 2018 auf
    50 Prozent zu erhöhen. Im Koalitionsvertrag haben wir
    uns auf eine gezielte Gleichstellungspolitik auf Ebene
    des Bundes geeinigt. Wir wollen den Anteil der Frauen
    in Führungspositionen erhöhen und Entgeltungleichhei-
    ten beseitigen. Dafür stehen wir als Union.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Für die Bundesverwaltung haben wir daher im Koali-
    tionsvertrag eine proaktive Umsetzung des Bundes-
    gleichstellungs- und Bundesgremienbesetzungsgesetzes
    gefordert. Mit den Quotenregelungen für den öffentli-
    chen Dienst geht der vorliegende Gesetzentwurf aber
    klar über die Vorgaben unseres Koalitionsvertrages hi-
    naus. So enthält der Gesetzentwurf aus dem Familienmi-
    nisterium für die Geschlechterquote bei der Besetzung
    von Aufsichtsgremien im Einflussbereich des Bundes
    weder Öffnungs- noch Härtefallklauseln. Als Konse-
    quenz muss bei einer Gremienbesetzung durch den Bund
    streng auf diese Quote geachtet werden, losgelöst von
    der jeweiligen persönlichen und fachlichen Eignung und





    Oswin Veith


    (A) (C)



    (D)(B)

    Qualifikation der potenziellen Gremienmitglieder. Das
    kann nicht gutgehen. Auch fehlt es in dem Gesetzent-
    wurf an einer Möglichkeit zur Abweichung von der
    Quotenregelung in den Fällen, in denen eine funktions-
    bezogene Besetzung der Gremien erfolgt. Vor allem vor
    dem Hintergrund, dass wir im öffentlichen Dienst bereits
    über einen sehr hohen Standard verfügen, erscheinen mir
    diese starren Quoten für zu weitgehend.

    Lassen Sie mich die aktuelle Situation kurz aufzeigen.
    Der Frauenanteil an Führungspositionen in den obersten
    Bundesbehörden im Jahre 2012 betrug rund 30 Prozent.
    Der Frauenanteil an Gremienmitgliedern im Einflussbe-
    reich des Bundes stieg von 1997 bis 2013 von 12,4 auf
    25,7 Prozent. Das sind gute Zahlen, wie ich meine. Wir
    liegen damit weit vor der Wirtschaft. Auch das gilt es an-
    gemessen zu berücksichtigen.

    Das sagt auch vieles über den öffentlichen Dienst als
    Arbeitgeber:

    Erstens. Er ist auf einem sehr guten Weg, um die
    Chancengleichheit für beide Geschlechter zu verbessern.
    Auch deshalb ist der öffentliche Dienst ein attraktiver
    Arbeitgeber.

    Zweitens. Im Vergleich zur Privatwirtschaft arbeitet
    der öffentliche Dienst konsequent an der Verbesserung
    der Vereinbarkeit von Beruf, Pflege und Familie. Diese
    Problematik ist erkannt. Wir haben in der letzten Legis-
    laturperiode gemeinsam zum Beispiel mit dem Fachkräf-
    tegewinnungsgesetz darauf reagiert. Damit haben wir
    viele positive Maßnahmen zur Verbesserung der Famili-
    enfreundlichkeit auf den Weg gebracht, zum Beispiel
    den Personalgewinnungszuschlag, Kinderbetreuungs-
    und Pflegezeiten, die Anerkennung von Erfahrungszei-
    ten, Wehrdienst- und Freiwilligendienstzeiten oder die
    Einführung einer Verpflichtungsprämie für polizeiliche
    Auslandsverwendungen. Ferner wurde die Übertragung
    ehebezogener Regelungen im öffentlichen Dienstrecht
    auf Lebenspartnerschaften beschlossen, und der Eintritt
    in den Ruhestand wurde insgesamt flexibler ausgestaltet.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die gleichberech-
    tigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs-
    positionen ist ein wichtiges Anliegen. Wir als Union be-
    kennen uns klar zu diesem Ziel. Nicht zuletzt durch die
    von der Union beschlossenen Maßnahmen ist der öffent-
    liche Dienst hier bereits Vorreiter in unserer Gesell-
    schaft. Wenn es denn richtig ist, wie es in Artikel 3 Ab-
    satz 2 unseres Grundgesetzes heißt: „Der Staat fördert
    die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung
    von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung
    bestehender Nachteile hin“, dann ist der vorliegende Ge-
    setzentwurf der Familienministerin ein weiterer Schritt
    auf einem richtigen Weg. Dennoch müssen wir im weite-
    ren Beratungsverfahren noch den einen oder anderen
    Stein beiseiteräumen, damit alles rund wird. Darauf
    freue ich mich.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)



Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Abschließender Redner zu diesem Tagesordnungs-

punkt ist der Kollege Metin Hakverdi, SPD.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Metin Hakverdi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Endlich – nicht im Sinne von heute, sondern im Sinne
    von: nach so vielen Jahren des Debattierens, der getrof-
    fenen Selbstverpflichtung durch Wirtschaft und Politik,
    der politischen Auseinandersetzung – hat sich die Ein-
    sicht durchgesetzt: Eine gerechte Gesellschaft, bei der
    alle – Frauen und Männer gleichermaßen – in Wirtschaft
    und Verwaltung Aufstiegschancen haben und Führungs-
    positionen besetzen können, ist ohne eine gesetzlich ver-
    bindliche Quote offensichtlich nicht zu erreichen: Ob-
    wohl Frauen heute besser qualifiziert sind als Männer,
    obwohl Frauen über 50 Prozent der Bevölkerung aus-
    machen, liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der
    160 größten deutschen Unternehmen unter 20 Prozent,
    bei den Vorständen sogar unter 6 Prozent.

    Der eine oder andere, die eine oder andere findet ei-
    nen Eingriff des Gesetzgebers unangemessen. Denen
    sage ich: Gesetzgeberisches Handeln ist immer dort er-
    forderlich, wo die gesellschaftlichen Mechanismen nicht
    in der Lage sind, eine offensichtliche Ungerechtigkeit zu
    überwinden. In diesem Fall muss der Gesetzgeber han-
    deln: Männlich dominierte Strukturen lösen sich offen-
    sichtlich nicht freiwillig auf; das ist die Erkenntnis der
    letzten Jahre. Deshalb lasse ich weder das Argument un-
    nötiger Bürokratie noch das eines unzulässigen Eingriffs
    in die unternehmerische Freiheit gelten.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Den anderen geht der Gesetzentwurf nicht weit ge-
    nug. Denen sage ich: Dieser Gesetzentwurf – die Kolle-
    gin Künast hat auch das Wort „historisch“ benutzt – ist
    eine historische Zäsur. Eine verbindliche Quote für Auf-
    sichtsräte wird nunmehr gesetzlich festgeschrieben. Au-
    ßerdem werden Aufsichtsräte verpflichtet, Zielgrößen
    für die Vorstände zu beschließen; die Vorstände wiede-
    rum müssen Zielgrößen für die beiden Führungsebenen
    unterhalb des Vorstandes festlegen. Für diese Zielgrößen
    sind Fristen festzulegen und in Lageberichten zu veröf-
    fentlichen.

    Das schafft Transparenz und Öffentlichkeit. Ich bin
    überzeugt, dass diese Transparenz und Öffentlichkeit
    eine ganz besondere Dynamik auslösen können: Ich
    kann mir vorstellen, dass sich Organisationen allein zu
    dem Zweck gründen, die einzelnen Unternehmen auf
    diesen Aspekt hin zu überwachen. Ich kann mir vorstel-
    len, dass solche Organisationen Ungerechtigkeiten in
    einzelnen Unternehmen öffentlich machen und anpran-
    gern. Diese Unternehmen müssten dann der Öffentlich-
    keit erklären, warum der Frauenanteil in ihren Führungs-
    ebenen nicht der gesellschaftlichen Realität entspricht.
    Genügt – das ist auch an die Opposition heute gerichtet –
    dieser öffentliche Druck nicht, liebe Kolleginnen und





    Metin Hakverdi


    (A) (C)



    (D)(B)

    Kollegen, dann wird der Gesetzgeber wieder in der
    Pflicht sein. Es ist ungerecht und unserem Gemeinwesen
    unwürdig, dass Frauen in den Führungsetagen der deut-
    schen Wirtschaft derzeit so stark diskriminiert sind.

    Einigen – auch heute hier in diesem Haus – reicht
    diese Feststellung nicht als Grund dafür, Unternehmen in
    Deutschland zu mehr Gleichberechtigung zu verpflich-
    ten. Diese weise ich auf die vielen internationalen Stu-
    dien hin, die alle ein Ergebnis haben: Unternehmen mit
    einem höheren Frauenanteil in Führungsgremien haben
    mehr Erfolg. – Deshalb ist es mir unverständlich, warum
    die Unternehmerverbände jetzt nicht die Fahnenträger
    dieser Gesetzesinitiative sind. Mit diesem Gesetz sorgen
    wir nämlich nicht nur für mehr Gerechtigkeit in unserer
    Gesellschaft, mit diesem Gesetz tun wir auch etwas für
    den Wirtschaftsstandort Deutschland: Wir machen den
    Wirtschaftsstandort Deutschland leistungsfähiger. Kolle-
    ginnen und Kollegen, mit diesem Gesetz brechen wir
    Strukturen auf, die bisher die wirtschaftliche Prosperität
    in unserem Land behindert haben. Wir beseitigen ein
    Marktversagen. Die nachhaltige Entwicklung des Wirt-
    schaftsstandorts Deutschland braucht dieses Gesetz.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)