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ID1808304800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heribert Hirte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Zuhörer! Vor allen Dingen: Liebe Schülerinnen
    und liebe Schüler! Der hier vorgelegte Gesetzentwurf ist
    ein richtiges Signal, das zur Verbesserung der Chancen-
    gleichheit von Frauen und Männern in Führungspositio-
    nen beiträgt; denn in deutschen Aufsichtsräten und Vor-
    ständen sind zu wenige Frauen vertreten. Es ist richtig,
    wenn wir gemeinsam daran arbeiten, dies zu verbessern.
    Aber es ist auch nur ein Signal. Das erklärt auch, warum





    Dr. Heribert Hirte


    (A) (C)



    (D)(B)

    das Gesetzesvorhaben in Teilen meiner Fraktion durch-
    aus auch kritisch gesehen wird.

    Denn wenn wir eine Quote einführen, durch die eine
    kleine dreistellige Zahl von Frauen in Führungspositio-
    nen gelangen wird, blenden wir einen großen Teil der
    Schwierigkeiten aus, die gerade Frauen auf dem Weg
    dorthin zu gewärtigen haben. Das betrifft, was im mo-
    mentanen Gesetzestext noch nicht so richtig zum Aus-
    druck kommt, vor allen Dingen Frauen mit Kindern.
    Empirische Studien belegen, dass gerade solche Frauen
    – aber eben nur solche – mit teilweise erheblichen Ein-
    kommens- und Karrierenachteilen zu rechnen haben.
    Kinderbetreuung in den Zeiten, in denen sie für die Tä-
    tigkeit als Vorstand oder Aufsichtsrat erforderlich ist, ist
    unverändert nicht leicht zu organisieren, schon gar nicht
    legal. Deshalb ist es nachdrücklich zu begrüßen, dass vor
    allen Dingen große Unternehmen diese Aufgabe selbst
    übernehmen. Das erklärt dann vielleicht auch, warum
    bei kleinen und mittelständischen Unternehmen –
    SDAX, MDAX usw. – der Frauenanteil in Führungs-
    positionen nicht ganz so groß ist wie bei den ganz gro-
    ßen Unternehmen.

    Wenn der entsprechend größere Aufwand für die Kin-
    derbetreuung dann auch steuerlich nur begrenzt geltend
    gemacht werden kann, „rechnet“ sich für viele rational
    denkende Eltern der Aufwand einer doppelten Karriere
    mit Kindern nicht. Ich bin deshalb auf den Fortgang eini-
    ger finanzgerichtlicher Prozesse gespannt, in denen El-
    tern diese Abzugsbeschränkungen zu Fall bringen wol-
    len. Wenn zudem gerade Kindergärten „mit besonderer
    Liebe“ bestreikt werden, konterkariert auch dies die Be-
    reitschaft von Müttern – übrigens auch von Vätern – zur
    Übernahme von Führungspositionen.

    Es ist – anders ausgedrückt – noch deutlich mehr zu
    tun, und dies an anderer Stelle, um die Familienkompati-
    bilität von Führungspositionen herzustellen. Anderer-
    seits: Ein bisschen Sog von oben schadet eben auch
    nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Kommen wir zu einem zweiten Punkt. Frau Ministe-
    rin, Sie begründen die Quotenvorgaben damit, dass die
    Zahl qualifizierter Frauen in den letzten Jahren stetig zu-
    genommen habe. Das ist richtig, aber unvollständig;
    denn im Aufsichtsrat – Gleiches gilt für die Führungs-
    ebenen darunter – gilt es, ganz unterschiedliche Fähig-
    keiten und Profile zusammenzuführen, wie etwa die
    Kenntnis bestimmter Branchen, ausländischer Märkte
    oder von Organisationsfragen einschließlich der Daten-
    verarbeitung.

    Der Aufsichtsrat ist eine Fußballmannschaft und kein
    Elferrat. Deshalb kommt es schon sehr darauf an, ob
    man sich gerade für Bilanzrecht oder Steuerrecht interes-
    siert oder – wie die Tochter unserer rechtspolitischen
    Sprecherin – für Maschinenbau, das sie nämlich studiert.
    Wir brauchen Stürmerinnen, Mittelfeldspielerinnen und
    Verteidigerinnen mit jeweils unterschiedlichen Qualifi-
    kationen. Ich würde mir wünschen, wenn sich mehr
    Frauen für diese wirtschaftsnahen Detailqualifikationen
    über die schlichte Wahl des Studienfaches hinaus inte-
    ressieren würden; aber die Realität sah – jedenfalls bis
    vor kurzem – noch ganz anders aus.

    Ich erinnere mich noch sehr genau an die Diskussio-
    nen in der wirtschaftsrechtlichen Abteilung des Deut-
    schen Juristentages vor zwei Jahren – im Übrigen auch
    vor einem Jahr –, bei denen der Frauenanteil bei 10 Pro-
    zent lag, und das, obwohl sich Frauen wie Männer glei-
    chermaßen hätten anmelden können. Es waren – aus
    welchen Gründen auch immer – nicht mehr Frauen da.
    Deshalb ist ein Kulturwandel, Frau Ministerin, schon
    wichtig und richtig, aber der Kulturwandel muss an ver-
    schiedenen Stellen ansetzen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Aber auch bei den Männern!)


    – Sie waren auch nicht in der wirtschaftsrechtlichen Ab-
    teilung; aber dies nur am Rande.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich kann ja nicht überall dazwischenrufen!)


    – Frau Künast, ich sage das ganz deutlich. Die Männer
    machen ja da mit, aber es ist ein bisschen komplizierter,
    als nur eine Quote von oben zu verordnen.

    Das bringt mich zurück zu der Frage nach den Grün-
    den. Denn es stößt natürlich – ich meine, zu Recht – auf
    Unverständnis, dass vor allen Dingen die Wirtschaft für
    diese Lage verantwortlich gemacht wird. Es ist aus mei-
    ner Sicht auch eine Frage des gesellschaftlichen Klimas,
    das Wirtschaft und Unternehmertum grundsätzlich kri-
    tisch gegenübersteht, wenn Menschen sich gegen eine
    Tätigkeit in der Wirtschaft entscheiden. Wer wie die
    Linken und die Grünen freien Handel – ich sage nur
    „TTIP“ – ablehnt, darf sich nicht wundern, wenn Men-
    schen keine Lust haben, in ebendiesen Handelsunterneh-
    men zu arbeiten. Diesen Zusammenhang sollte man
    nicht vergessen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dieser Zusammenhang erschließt sich keinem Menschen! – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Den Zusammenhang muss man erst einmal verstehen!)


    – Ja, Sie reden auch im Rechtsausschuss ununterbro-
    chen; ich kenne das schon.

    Umgekehrt gilt: Es ist gut, richtig und wichtig, wenn
    sich auch Frauen – ich sage es noch einmal – für wirt-
    schaftsnahe Berufe entscheiden, die dann vermehrt auch
    eine Übernahme von Führungsverantwortung ermögli-
    chen; aber das sollte dann doch freiwillig geschehen.

    Diese Lage – die unterschiedlichen Anforderungspro-
    file – wirkt sich umso stärker aus, je kleiner ein Auf-
    sichtsrat oder ein sonstiges Führungsgremium ist; denn
    hier kann eine fehlende Expertise bei einer Person nicht
    einfach durch einen Kollegen kompensiert werden. Das
    gilt gleichermaßen für Frauen und für Männer.





    Dr. Heribert Hirte


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deshalb wollen wir es ja verbessern! Weil da jetzt so große Lücken sind!)


    Aber die Beschränkung der Auswahlfreiheit durch eine
    Genderquote wiegt bei solchen kleinen Unternehmen
    deutlich stärker. Deshalb wird zu Recht die Frage aufge-
    worfen, ob der Entwurf nicht gerade in diesem Zusam-
    menhang in seiner Ausgestaltung verfassungsrechtlich
    bedenklich ist.


    (Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was meinen Sie damit?)


    Richtig ist genau vor diesem Hintergrund, dass die Mög-
    lichkeit der Gesamterfüllung vorgesehen wird, dass also
    die beiden Quoten zusammengerechnet werden. Darüber
    hinaus müsste man meines Erachtens über die Berück-
    sichtigung weiterer branchenspezifischer Besonderhei-
    ten nachdenken.


    (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Mit großer Akribie hat die Bundesregierung den mit
    dem Gesetzesvorhaben verbundenen Erfüllungsauf-
    wand berechnet: 257 000 Euro kostet das pro Jahr. Über-
    raschend ist dabei, dass für Vorstands- und Aufsichts-
    ratsmitglieder ein Stundensatz von 47,30 Euro pro
    Stunde zugrunde gelegt wird – vor Steuern. Das ist etwas
    mehr als der Mindestlohn. Ich selbst würde mich nicht
    trauen, einer Frau eine Tätigkeit in einem Aufsichtsrat
    oder einem Vorstand zu diesen offenbar von Ihnen als
    angemessen angesehenen Sätzen anzubieten. Der Natio-
    nale Normenkontrollrat hat das zu Recht richtiggerückt.

    Zu Recht – damit bin ich bei meinem letzten Punkt –
    sind die Quotenvorgaben, oder besser: die Signalwirkun-
    gen des Gesetzes, auch auf den öffentlichen Dienst er-
    streckt worden. Es wurde zu Recht kritisiert, dass der
    Staat der Privatwirtschaft keine Vorgaben machen sollte,
    die er selbst nicht beachtet. Aber: Dort führt die Unter-
    schreitung der vorgegebenen Quote lediglich zu einer
    Begründungspflicht, während sie in der Privatwirtschaft
    zur Nichtigkeit der Wahl und zum Verlust der Aufsichts-
    ratsmehrheit führt. Angesichts der verfassungsrechtli-
    chen Positionen ist das eine vielleicht nicht ganz zu
    rechtfertigende Differenzierung.

    Möglicherweise zum Ausgleich soll der bürokratische
    Überwachungsaufwand dramatisch nach oben gefahren
    werden: Insgesamt circa 100 neue Stellen für Gleichstel-
    lungsbeauftragte, Stellvertreter und Mitarbeiter in der
    Bundesverwaltung und noch einige weitere personalin-
    tensive Maßnahmen werden einen Kostenaufwand von
    20 Millionen Euro pro Jahr auslösen. Wenn es vorne im
    Gesetzentwurf heißt, das alles sei haushaltsneutral, dann
    fragt man sich natürlich, wie das geschehen soll.


    (Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn Sie vorher angefangen hätten, wäre es jetzt auch nicht so teuer!)


    Es kann doch nur so laufen, dass zunächst umgesetzt
    wird, die Verwaltung verschlechtert wird und im nächs-
    ten Jahr die entsprechenden Haushaltsforderungen kom-
    men. Da kann ich nur sagen: Das kennen wir von ande-
    ren Stellen. – Wir wollen schon eine Quote – das sage
    ich ganz deutlich –, aber wir wollen keine Gleichstel-
    lungsüberwachungspolizei; denn eine „Glüpo“ habe ich
    im Koalitionsvertrag nicht gefunden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie uns das deshalb in den Beratungen in den
    nächsten Wochen korrigieren. Ich bin zuversichtlich,
    dass das gelingt.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wissen schon, dass Sie in einer Koalition mit denen sind? Sie torpedieren das ganze Gesetz!)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die SPD hat jetzt das Wort die Kollegin Christina

Jantz.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christina Jantz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Professor
    Hirte, eingangs möchte ich mich insbesondere im Na-
    men meiner Fraktion, aber, wie ich denke, auch im
    Namen vieler anderer Kolleginnen hier im Plenarsaal da-
    gegen verwehren, Gleichstellungsbeauftragte als Büro-
    kratieaufbau zu bezeichnen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich muss Ihnen nicht sagen – das ist in vielen Reden
    schon angeklungen –, welch große Beiträge Frauen bis-
    lang für unsere Gesellschaft geleistet haben und dass sie
    diese selbstverständlich auch zukünftig leisten werden.
    Dennoch, der freie Zugang zu gut bezahlten Berufen und
    Positionen ist für Frauen heutzutage aber nicht nur eine
    Frage der Gerechtigkeit. Er hat auch gesellschaftspoliti-
    sche Auswirkungen auf viele unserer Lebensbereiche.
    Es wurde schon oft betont und nachgewiesen, dass
    Frauen in Spitzenpositionen – auch das klang heute
    schon an – die Unternehmen maßgeblich voranbringen,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ganz egal ob in der freien Wirtschaft oder im öffentli-
    chen Dienst. In vielen Ländern hat sich diese Einstellung
    bereits manifestiert, und sie wird dort entsprechend auch
    gelebt. In Deutschland – Christian Lange hat es gesagt –
    brauchen wir uns gar nicht zu verstecken. Denn auch bei
    uns gilt: Die Grundlage haben wir. Qualifizierte, hoch-
    kompetente Frauen gibt es genug. In Deutschland absol-
    vieren mehr Frauen als Männer ein Hochschulstudium,
    und das mit sehr guten Ergebnissen.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie streben zunehmend insbesondere in die stark boo-
    menden Branchen. Frauen wollen vorankommen, sich





    Christina Jantz


    (A) (C)



    (D)(B)

    einbringen und entscheiden. Sie wollen von der zweiten
    und dritten Reihe nach vorne treten und ihr Können be-
    weisen. Doch der Alltag zeigt uns nach wie vor:
    Deutschland lässt sie nicht. Wir sind trauriges Schluss-
    licht. Denn in keiner anderen Wirtschaftsnation – auch
    das hatte Christian Lange vorhin angesprochen – gibt es
    im Vergleich weniger Unternehmen mit mindestens ei-
    ner Frau in einer Spitzenposition als bei uns. Lediglich
    in jedem dritten Unternehmen lassen sich Frauen an der
    Spitze finden. Während andere Länder gezielt unsere
    weiblichen Fach- und Führungskräfte abwerben und uns
    viele Staaten überholen, prallen die Frauen bei uns in
    Deutschland immer noch viel zu häufig an die – bildlich
    gesprochen – gläserne Decke. Meine Damen und Her-
    ren, mit dem vorliegenden Gesetzentwurf werden wir es
    endlich schaffen, zumindest einen Teil dieser Decke brü-
    chig zu machen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dafür danke ich insbesondere unseren SPD-Ministern
    Manuela Schwesig und Heiko Maas. Sie haben einen be-
    sonnenen, guten Gesetzentwurf ausgearbeitet, der für
    eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Män-
    nern in Führungspositionen sorgen soll. Die Weichen
    werden nun endlich richtig gestellt.


    (Beifall bei der SPD)


    Damit setzen wir nicht nur den Koalitionsvertrag und
    unsere Ziele, insbesondere unsere lang erkämpften For-
    derungen um, sondern wir lenken auch Artikel 3 Absatz 2
    unseres Grundgesetzes in gesetzlich untermauerte Bah-
    nen. Nun wird es Rechtsfolgen, also Konsequenzen, ge-
    ben, sollte die Geschlechterquote nicht eingehalten wer-
    den. Der sogenannte leere Stuhl droht. Zum ersten Mal
    in der deutschen Geschichte wird es eine Geschlechter-
    quote von mindestens 30 Prozent in Aufsichtsräten ge-
    ben. Ich möchte betonen: So sieht nicht nur aktive, pra-
    xisorientierte Frauen- und Rechtspolitik aus, sondern so
    sieht auch eine fortschrittliche Wirtschaftspolitik aus.


    (Beifall bei der SPD)


    Seien wir doch ehrlich: Eigentlich ist es schon ein
    bisschen kurios, Unternehmen zu ihrem Glück zwingen
    zu müssen. Denn die zahlreichen Studien, die uns alle
    vorliegen, belegen doch immer wieder: Vielfalt in Unter-
    nehmen bringt Fortschritt und spült auch Geld in die
    Kassen. Gleichzeitig mussten wir erkennen, dass der Ap-
    pell an die Unternehmen, freiwillig zu handeln, kläglich
    gescheitert ist. Würden wir es nämlich gänzlich unseren
    Unternehmen überlassen, die Gleichstellung voranzu-
    treiben, würde es noch Jahrzehnte benötigen, nein – was
    sage ich? –, an die 150 Jahre dauern, bis wir eine 30-Pro-
    zent-Quote hätten, wenn wir mit dem bestehenden
    Tempo fortfahren würden.

    Sie sehen, meine Damen und Herren, Handlungsbe-
    darf ist unverkennbar gegeben. Mit dem vorliegenden
    Gesetzentwurf schaffen wir den notwendigen motivie-
    renden Druck, stärken natürlich die Frauen, stärken die
    wirtschaftliche Entwicklung und stärken insgesamt un-
    sere Gesellschaft. Packen wir es also endlich an!
    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)