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ID1808304400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gudrun Zollner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine werten Kolleginnen und Kolle-

    gen! Die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und
    Männern an Führungspositionen, im Sprachgebrauch
    kurz: Frauenquote, haben wir in den letzten Monaten im-
    mer wieder kontrovers diskutiert, und wir debattieren
    auch heute wieder darüber. Die Gleichberechtigung ist
    zwar im Grundgesetz verankert; aber in der Realität ist
    sie immer noch nicht angekommen.

    Wir sind uns einig, dass Frauen in Führungspositio-
    nen unserem Land guttäten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Aber die Wirklichkeit sieht leider anders aus. Spitzen-
    positionen werden überwiegend von Männern besetzt.
    Immer wieder ist in der Diskussion von Quotengegnern
    zu hören: Niemand sollte allein wegen seines Ge-
    schlechts in ein Gremium berufen werden. – Was heißt
    das dann konkret im Umkehrschluss? Frauen, die bei
    den nächsten Wahlen in einen Vorstand berufen werden,
    sind nicht qualifiziert genug?

    Dazu darf ich nochmals in Erinnerung bringen:
    Frauen haben in Deutschland die Männer im Hinblick
    auf die Schulbildung inzwischen überholt. Frauen haben
    heutzutage meist höhere und bessere Bildungsabschlüsse
    als Männer. Die Zahl der qualifizierten und topausgebil-
    deten Frauen war noch nie so hoch wie heute.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Dennoch bleiben weibliche Führungskräfte in den deut-
    schen Unternehmen die Ausnahme. Die Selbstverpflich-
    tung der Wirtschaft aus dem Jahr 2001 hat in keinster
    Weise den gewünschten Erfolg gebracht. Hierzu möchte
    ich den Soziologen Ulrich Beck zitieren: Männer zeigen,
    „verbale Aufgeschlossenheit bei gleichzeitiger Verhal-
    tensstarre“.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)


    14 Jahre hatten die Unternehmen Zeit, eine konse-
    quente Nachwuchsförderung in ihren Unternehmen zu
    etablieren. Der Bund und die Länder haben ihre Zeit ge-
    nutzt und die notwendigen und geforderten Rahmenbe-
    dingungen wie Krippenausbau auf den Weg gebracht. In
    den Vorständen der 200 größten deutschen Unternehmen
    betrug der Anteil von Frauen in den Topetagen Ende ver-
    gangenen Jahres laut dem Managerinnen-Barometer
    2015 gerade einmal 5 Prozent. Was bei den meisten Mit-
    telständlern und kleineren Familienbetrieben selbstver-
    ständlich ist, sollte auch bei unseren größeren Unterneh-
    men und Konzernen möglich sein. Als gutes Beispiel
    möchte ich hier die Deutsche Telekom nennen, die be-
    reits 2010 eine 30-Prozent-Quote in ihrem Unternehmen
    beschlossen hat.

    Dass auch in der Bundesverwaltung noch Handlungs-
    bedarf besteht, zeigen die aktuellen Berichte zum
    Bundesgleichstellungsgesetz und zum Bundesgremien-
    besetzungsgesetz. Zwar sind Frauen bezogen auf den un-
    tersuchten Zeitraum besser in den Leitungsfunktionen
    im gesamten Bundesdienst vertreten; aber besonders in
    den obersten Bundesbehörden immer noch unterreprä-
    sentiert. Der Bericht zum Bundesgleichstellungsgesetz
    kommt zu dem Schluss, dass auch in den Behörden
    – ähnlich wie wir es von der Privatwirtschaft immer wie-
    der hören – gläserne Decken bestehen. Wenn man die
    Besetzung der Bundesgremien betrachtet, wird deutlich,
    dass nur jedes vierte Mitglied weiblich ist. Rund 9 Pro-
    zent der Gremien sind ausschließlich männlich besetzt.
    In den Gremien des Bundes sind Frauen seit 1997 konti-
    nuierlich besser vertreten. Allerdings ist mit einem An-
    teil von 25 Prozent eine gleichberechtigte Teilhabe nach
    wie vor nicht gegeben.

    Das heißt: Trotz einiger positiver Trends in der Wirt-
    schaft wie im Bundesdienst sind die Ziele der Gleichstel-
    lung noch lange nicht erreicht.

    Wie die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, stellt sich
    die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen bei Führungs-
    positionen nicht von selbst ein. Im Koalitionsvertrag ha-
    ben wir deshalb vereinbart, dass wir jetzt handeln wer-
    den, um den Anteil zu erhöhen. Der Gesetzentwurf sieht
    vor, dass Aufsichtsräte von voll mitbestimmungspflichti-
    gen und börsennotierten Unternehmen, die ab dem Jahr
    2016 neu besetzt werden, eine Geschlechterquote von
    mindestens 30 Prozent aufweisen sollen. Betroffen sind
    davon rund 108 Unternehmen und circa 170 Frauen. Ich
    bin mir sicher, dass unter den etwa 40 Millionen Frauen,
    die wir in Deutschland haben, diese 170 Managerinnen
    gefunden werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Unternehmen, die börsennotiert sind oder der Mitbe-
    stimmung unterliegen, werden verpflichtet, verbindliche
    Zielgrößen für die Erhöhung des Frauenanteils im Auf-





    Gudrun Zollner


    (A) (C)



    (D)(B)

    sichtsrat, im Vorstand und in den beiden obersten Füh-
    rungsebenen festzulegen. Die betroffenen 3 500 Firmen
    sollen einen größtmöglichen Handlungsspielraum erhal-
    ten. Durch die Veröffentlichungspflicht wird der An-
    sporn zu hohen Flexi-Quoten groß genug sein.

    Was wir von der Wirtschaft einfordern, sollte aber
    auch für den Bund gelten. Deshalb werden wir das Bun-
    desgremienbesetzungsgesetz und das Bundesgleichstel-
    lungsgesetz novellieren. Für Aufsichtsgremien, in denen
    der Bund mindestens drei Sitze besetzen kann, soll ab
    dem Jahr 2016 die feste Quote in Höhe von 30 Prozent
    für alle Neubesetzungen gelten. Ab dem Jahr 2018 ist
    das Ziel, diesen Anteil auf 50 Prozent zu erhöhen. Bei
    den wesentlichen Gremien wird das Ziel verankert, eine
    paritätische Vertretung von Frauen und Männern zu
    schaffen.

    Mit der Novellierung des Bundesgleichstellungsge-
    setzes wollen wir Frauen aufgrund der immer noch exis-
    tierenden strukturellen Benachteiligungen verstärkt för-
    dern. Deshalb sollen die Dienststellen des Bundes
    künftig verpflichtet werden, sich besonders für jede ein-
    zelne Führungsebene konkrete Zielvorgaben für die Er-
    höhung des Frauenanteils zu setzen.

    Wir wollen mit der Novelle außerdem einen Gleich-
    stellungsindex einführen und damit eine Vorgabe aus
    dem Koalitionsvertrag umsetzen. Der Index zeigt bei-
    spielsweise auf, wie hoch der Frauen- und Männeranteil
    im höheren Dienst ist und wie stark Frauen auf den ein-
    zelnen Führungsebenen vertreten sind.

    Ziel unseres Gesetzes ist es, mehr Frauen in leitende
    Positionen in der Wirtschaft sowie in der Bundesverwal-
    tung zu bringen. Damit soll das verfassungsrechtlich
    verankerte Grundrecht auf gleichberechtigte Teilhabe
    von Frauen und Männern auch für den Bereich der Füh-
    rungspositionen erfüllt werden. Mehr weibliche Füh-
    rungskräfte bieten außerdem die Möglichkeit, die Frau-
    enförderung im Mittelbau und auf den unteren Ebenen
    der Unternehmen und der Bundesverwaltung konsequent
    voranzubringen. Damit soll sichergestellt werden, dass
    es künftig genügend weibliche Nachwuchskräfte gibt.

    Zusammenfassend ist uns für die weitere Beratung
    wichtig, dass das Gesetz verfassungs- und europarechts-
    konform ist und die Interessen der Wirtschaft beinhaltet,
    ohne dass das Ziel des Gesetzes infrage gestellt wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das bedeutet auch, dass wir darauf achten müssen,
    Rechtssicherheit zu schaffen und die Bürokratie auf das
    wirklich Notwendige zu beschränken.

    Das Gesetz allein wird aber kein Allheilmittel sein.
    Auch wird der Prozess, Frauen bessere Aufstiegsmög-
    lichkeiten zu bieten, nicht von heute auf morgen gelin-
    gen. Die Quotenregelung ist nur einer von mehreren
    Bausteinen. Es müssen auch die Rahmenbedingungen
    weiter vorangetrieben werden. Ich sehe das Gesetz als
    Türöffner für die Frauen. Es geht nicht darum, qualifi-
    zierte Männer zu ersetzen, sondern qualifizierten Frauen
    Karrierechancen zu ermöglichen,

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    denn 75 Prozent aller Frauen sehen sich im Beruf be-
    nachteiligt. Das muss sich ändern.

    Wenn mehr Frauen in Führungspositionen Verantwor-
    tung übernehmen, wird dies auch Einfluss auf die Unter-
    nehmenskultur haben. Sobald weibliche Führungskräfte
    zum Alltag gehören, erfüllen sie auch eine bisher nicht
    vorhandene Vorbildfunktion für zukünftige Generatio-
    nen und ermutigen Frauen zu höheren Zielen. Ich freue
    mich auf die Zeit, wenn die Quotenregelung überflüssig
    und eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und
    Männern in Führungspositionen selbstverständlich ist.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die Bundesregierung spricht jetzt der Parlamenta-

rische Staatssekretär Christian Lange.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


C
  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christian Lange


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)



    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten
    Damen und Herren! 96 Jahre nach Einführung des Frau-
    enwahlrechts in Deutschland beenden wir mit dem Ge-
    setz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und
    Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft
    und im öffentlichen Dienst der Bundesregierung eine
    jahrzehntelange Auseinandersetzung darüber, wie wir
    Artikel 3 Grundgesetz zum Durchbruch verhelfen kön-
    nen. Ja, wir beenden quasi einen Kulturkampf.

    Vor fast genau 96 Jahren, am 19. Februar 1919, sagte
    die von mir geschätzte Marie Juchacz, nachdem sie in
    die Weimarer Nationalversammlung gewählt wurde und
    als erste Parlamentarierin nach Einführung des Frauen-
    wahlrechts sprechen durfte – ich zitiere sie –:

    Es ist das erste Mal, daß … die Frau als freie und
    gleiche im Parlament zum Volke sprechen darf, und
    ich möchte hier feststellen, und zwar ganz objektiv,
    daß es die Revolution gewesen ist, die auch in
    Deutschland die alten Vorurteile überwunden hat.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, heute machen wir in
    Deutschland keine Revolution, sondern nur ein Gesetz
    für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Män-
    nern an Führungspositionen, aber es ist bitter notwendig.
    Noch nie hatten wir in Deutschland eine so gut ausgebil-
    dete Frauengeneration. Ob an Schulen oder Universitä-
    ten, die Spitzenleistungen werden doch längst auch von
    Frauen erbracht. Sie stellen 50,7 Prozent der Hochschul-
    absolventen und machen im Schnitt bessere Examina.
    Ich bin überzeugt, die Frauenquote wird zu einem Kul-
    turwandel führen. Sie bedeutet nicht nur einen Meilen-
    stein der Frauenrechte, sondern ist auch das bessere und
    das beste Mittel gegen Fachkräftemangel.





    Parl. Staatssekretär Christian Lange


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, die Wirtschaft wird von
    der Frauenquote profitieren; eben durch die faire Teil-
    habe von Frauen und Männern. Die Gleichberechtigung
    von Frauen kommt ohne Zweifel in vielen Bereichen vo-
    ran: Im Bundestag hier bei uns mit 36,5 Prozent Frauen-
    anteil, in der Bundesregierung mit 37,5 Prozent, in der
    Rechtsanwaltschaft mit 33 Prozent und in der Richter-
    schaft mit 40 Prozent. Nur in den Chefetagen der deut-
    schen Wirtschaft kommen die Frauen zu kurz. Bei den
    DAX-Vorständen sind die Zahlen sogar leicht rückläu-
    fig, wir haben es schon mehrfach gehört. In keiner ande-
    ren Wirtschaftsnation dieser Welt gibt es so wenig
    Frauen in Führungspositionen wie bei uns, und das wer-
    den wir ändern, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zur Wahrheit gehört auch: Freiwillige Maßnahmen
    der Unternehmen haben nichts gebracht. Der Deutsche
    Corporate Governance Kodex mahnt schon seit fünf Jah-
    ren zu mehr Vielfalt bei der Besetzung von Aufsichtsrä-
    ten und Vorständen. Genützt hat es nichts. Die Zeit der
    Appelle ist vorbei.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir nehmen den Auftrag des Grundgesetzes zur
    Gleichstellung ernst. Seit 1994 steht im Artikel 3 Ab-
    satz 2 Satz 2 unseres Grundgesetzes – ich zitiere –:

    Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der
    Gleichberechtigung von Frauen und Männern und
    wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile
    hin.

    Genau das tun wir jetzt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dafür haben wir zwei Instrumente in unseren Gesetz-
    entwurf eingebaut: erstens eine fixe Geschlechterquote
    von 30 Prozent für Aufsichtsräte der größten Unterneh-
    men in Deutschland. Deutschland verfügt über so viele
    hochqualifizierte und unter Einsatz von Steuergeldern
    optimal ausgebildete Frauen wie noch nie. Wir wissen,
    dass eine stärkere Beteiligung von Frauen in der Wirt-
    schaft auf allen Ebenen langfristig sowieso kommen
    muss. Das ist schon eine Konsequenz der demografi-
    schen Entwicklung. Deutschland kann sich seinen Wohl-
    stand nur bewahren, wenn wir die Produktivität weiter
    erhöhen und die demografische Lücke schließen. Die
    Quote beschleunigt diesen Prozess. In ein paar Jahren
    wird sie selbstverständlich sein. Die Wirtschaft wird sich
    fragen, wie so lange auf diese wertvolle Personalres-
    source eigentlich verzichtet werden konnte. Ich glaube
    auch, die erregten Diskussionen über die Quote der letz-
    ten Jahre werden uns im Rückblick nahezu unverständ-
    lich erscheinen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    An der Quote kommt auch niemand vorbei, und zwar
    ohne Ausnahme. Zur Erfüllung der Quote in den Groß-
    unternehmen werden circa 174 Frauen benötigt, und
    zwar gestreckt über mehrere Jahre. Es bleibt ein Rätsel,
    wie behauptet werden kann, dass diese Aufsichtsratspos-
    ten unbesetzt bleiben würden. Ich prophezeie Ihnen hier
    und heute: Am Ende wird kein einziger Sitz in einem
    deutschen Aufsichtsrat unbesetzt bleiben.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zweitens. In Zukunft haben Unternehmen, die bör-
    sennotiert oder mitbestimmt sind, die Pflicht, sich eine
    klare Zielgröße zu setzen, wie viele Frauen künftig in
    Vorstand, Aufsichtsrat und Management arbeiten. Auch
    hier ist gesetzlicher Druck notwendig. Selbstverpflich-
    tungen und Empfehlungen des Deutschen Corporate
    Governance Kodex haben keine Wirkung gezeigt. Durch
    die vorgesehenen Berichtspflichten wird auch die Öf-
    fentlichkeit sehen können, wie sich die Gremien und
    Führungsebenen zusammensetzen und wie ernst es die
    Unternehmen mit der Förderung von Frauen meinen. An
    dieser Stelle will ich ausdrücklich sagen: Die Öffentlich-
    keit ist ein scharfes Schwert der Kontrolle. Wir werden
    alle darauf schauen, wie sich der Anteil der Frauen in
    den Führungsebenen dieser Unternehmen entwickelt hat.

    Es geht dabei um Unternehmen mit mehr als 500 Mit-
    arbeiterinnen und Mitarbeitern. In der Summe werden es
    circa 3 500 Unternehmen sein, die sich diese Zielgrößen
    setzen müssen. Zur Erreichung der Zielgrößen haben die
    Unternehmen auch Fristen festzulegen, welche maximal
    fünf Jahre betragen dürfen. Über die Zielgrößen, Fristen
    und deren Erreichung müssen sie öffentlich berichten.

    Meine Damen und Herren, Frauen sind ein Gewinn
    für die Wirtschaft. Deutschlands Unternehmen schaden
    sich selbst, wenn sie dieses Potenzial nicht nutzen. Wir
    beklagen einen Fachkräftemangel und lassen das enorme
    Potenzial der Frauen ungenutzt. Ich meine, das passt
    nicht zusammen. Genau deswegen brauchen wir die
    Frauenquote; denn sie sorgt nicht nur für mehr Gleichbe-
    rechtigung, sondern sie wird auch der Wirtschaft neue
    Impulse geben, von denen wir alle profitieren.

    In diesem Sinne freue ich mich auf eine konstruktive
    Beratung in den Ausschüssen, und am Ende freue ich
    mich über Ihre Zustimmung.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)