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ID1808304000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carola Reimann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren!

    Ob ein Mann mir seinen Platz in der Straßenbahn
    anbietet, das ist mir egal, er soll mir einen Platz in
    seinem Aufsichtsrat anbieten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Carola, sitzt der in der Straßenbahn? – Michael Grosse-Brömer [CDU/ CSU]: Nicht jeder in der Straßenbahn hat einen Aufsichtsrat!)


    Mit diesem Appell hat die erste Präsidentin des heutigen
    Verbandes deutscher Unternehmerinnen die gleiche Teil-
    habe von Frauen in Führungspositionen eingefordert. Sie
    heißt Käte Ahlmann, und das war vor mehr als 50 Jah-
    ren.





    Dr. Carola Reimann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Seitdem hat sich unsere Welt spürbar verändert. Men-
    schen sind zum Mond geflogen. Die Berliner Mauer ist
    eingerissen, und das Internet hat unser Leben erheblich
    verändert. Unverändert ist, dass Frauen in den Chefeta-
    gen deutscher Unternehmen eine sehr seltene Spezies
    sind, und das, obwohl Frauen selbst durch beste Studien-
    abschlüsse und enorme Leistungsbereitschaft auf sich
    aufmerksam gemacht haben, und das, obwohl Studien
    belegen – das ist schon angeklungen –, dass gemischte
    Teams besser sind, und das, obwohl die Politik seit na-
    hezu 14 Jahren den Unternehmen die Chance eingeräumt
    hat, mit freiwilligen Selbstverpflichtungen selber für
    faire Chancen für Frauen zu sorgen.

    Bis heute herrscht in den Führungszirkeln renom-
    mierter deutscher Unternehmen eine männliche Mono-
    kultur, mit fatalen Auswirkungen. Wenn Frauen es bis
    nach ganz oben schaffen, sind sie nach wie vor mit Vor-
    urteilen, Ressentiments und Hürden konfrontiert, die al-
    lein für Frauen gelten. Das beginnt beim firmeneigenen
    Fahrer, der die Vorstandsfrau nicht fährt, weil er sich
    nicht vorstellen kann, dass eine Frau im Vorstand ist. Da
    sind vor allem die vielen Führungsfrauen, die im krassen
    Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen ihre steile Kar-
    riere mit dem Verzicht auf Mann und Kinder bezahlen.

    Mit all diesen Relikten aus den 50er-Jahren räumen
    wir nun auf. Mit dem Gesetz von Manuela Schwesig und
    Heiko Maas werden Frauen zu dem, was sie nach ihrer
    Eignung und nach ihrer Qualifikation längst sein sollten:
    eine Selbstverständlichkeit in Toppositionen.


    (Beifall bei der SPD)


    Mit dem Gesetz machen wir den Weg frei für einen Mo-
    dernisierungsschub bei Volkswagen, Thyssen und Co.
    Das ist auch gut so, auch für die Unternehmen selbst;
    denn all das Gerede von Frauen als Belastung ist auf em-
    pörende und beleidigende Art und Weise unverschämt,
    aber auch dumm. Von der gesetzlichen Verpflichtung,
    Frauen bei der Besetzung von Aufsichtsräten und Vor-
    ständen in verstärktem Maße zu berücksichtigen, werden
    zuallererst die Unternehmen selbst profitieren. Die Un-
    ternehmen werden ihre Nachwuchs- und Führungskräfte
    künftig aus allen Talenten auswählen können und nicht
    mehr nur aus einer Hälfte. Sie werden sich bemühen, für
    Frauen und auch für viele moderne Männer attraktiver
    zu werden, indem sie verstärkt familientaugliche Arran-
    gements und Karrierewege anbieten. Die Unternehmen
    werden dabei feststellen, dass die Arbeitsproduktivität
    wächst, dass sie sich im Wettbewerb um die so begehr-
    ten Fachkräfte besser behaupten können und dass sie
    durch Produkt- und Prozessinnovationen noch stärker
    und konkurrenzfähiger werden.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Elisabeth Winkelmeier-Becker [CDU/CSU])


    Darum geht es aber heute in erster Linie nicht. Dass
    die Quote auch in wirtschaftspolitischer Hinsicht Sinn
    macht, ist schön. Entscheidend ist allerdings, dass sie für
    mehr Gerechtigkeit sorgt. Für Frauen stehen die Wege in
    höchste Positionen jetzt deutlich weiter offen. Damit er-
    füllen wir ein Versprechen unseres Grundgesetzes ein
    wenig mehr, nämlich das Versprechen, dass Chancen
    nicht nach dem Geschlecht verteilt werden, das Verspre-
    chen unseres Grundgesetzes, dass alle Menschen unab-
    hängig davon, ob sie als Frauen oder Männer geboren
    werden, in unserem Land aus dem gleichen Pool von Le-
    bensmöglichkeiten wählen können.

    Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von
    Frauen und Männern an Führungspositionen ist nicht ir-
    gendein Gesetz. Es stellt eine historische Zäsur dar. Ge-
    schafft haben das die Parteien nicht allein, erst recht
    nicht eine einzelne Partei. Geholfen haben dabei Frauen
    und Männer aus allen politischen Lagern. Geholfen ha-
    ben Frauen und Männer aus unzähligen Verbänden und
    Gewerkschaften; die Kollegin hat sie vorhin genannt.
    Geholfen haben aber auch Tausende Bürgerinnen und
    Bürger aus der Zivilgesellschaft.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nur im gemeinsamen Schulterschluss und deshalb, weil
    wir uns trotz parteipolitischer Unterschiede nicht haben
    auseinanderdividieren lassen, wurde es ermöglicht, dass
    die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Führungs-
    positionen Gesetzesrang bekommt. Dafür danke ich al-
    len.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Solidarität hat sich bewährt. Vielleicht ist das
    ein gutes Politikmodell, das wir fortsetzen sollten; denn
    bei der Gleichstellung von Frauen und Männern bleibt
    auch nach Inkrafttreten dieses Gesetzes noch viel auf der
    politischen Agenda.

    Danke fürs Zuhören.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, insbesondere auch für die präzise Ein-

haltung der Redezeit.
Jetzt erteile ich der Kollegin Renate Künast, Bünd-

nis 90/Die Grünen, das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Geschenkt

    worden ist uns Frauen nichts. Das knüpft vielleicht gut
    an die Rede von Carola Reimann an, die am Ende über
    die Solidarität geredet hat. Es waren am Ende immer die
    Frauen, die ihre Rechte und ihre Möglichkeiten in dieser
    Gesellschaft selbst erkämpft haben.

    Wenn beim Parlamentarischen Rat, der das Grund-
    gesetz 1949 erarbeitet hat, nicht eine Frau, nämlich
    Elisabeth Selbert, die Bereitschaft gehabt hätte, allen an-
    deren Herren auf die Nerven zu gehen, hätten wir die
    Gleichstellung im Grundgesetz nie gehabt. Uns hätte ein
    Ausgangspunkt gefehlt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)






    Renate Künast


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir haben viele Frauen gehabt, Abgeordnete, aber
    auch Juristinnen, ob Anwältinnen oder Richterinnen, die
    in den Jahren danach zum Beispiel für eine Familien-
    rechtsreform gekämpft haben, die, man glaube es kaum,
    erst Ende der 70er-Jahre kam. Diese große Familien-
    rechtsreform hat in der alten Bundesrepublik überhaupt
    erst den Mann als Haushaltsvorstand und das Recht des
    Mannes, den Arbeitsvertrag der Frau kündigen zu kön-
    nen, abgeschafft. Das muss man bzw. frau sich einmal
    überlegen. Das war hart erkämpft, weil es in der juristi-
    schen Szene viele Frauen gab, die gesagt haben: Wir ma-
    chen das gemeinsam und bleiben dran.

    Oder denken Sie an das Thema der häuslichen Ge-
    walt. Wie oft wurde in dieser Gesellschaft über Gewalt
    geredet. Wie oft haben sich Männer über die Frauen lus-
    tig gemacht, die gesagt haben, dass 60 Prozent der Ge-
    waltdelikte, also die Mehrheit, im häuslichen Nahbe-
    reich ausgeübt werden und nicht irgendwo. Sie haben
    dafür gesorgt, dass Frauenhäuser und Frauenprojekte
    finanziert werden und die Polizei entsprechend ausgebil-
    det wird und diese diesbezüglich Schwerpunkte bildet.

    Welche Mühen hat es gekostet, den § 218 in der jetzi-
    gen Fassung hinzubekommen! Das ging auch nur, weil
    sich Frauen innerhalb und außerhalb des Parlaments
    zusammengetan und gesagt haben: Mein Bauch gehört
    mir. – Welche Mühen hat es gekostet, ein Gleichstel-
    lungsgesetz hinzubekommen! Auch das wurde von
    Frauen erkämpft.

    Und heute, nach all den jetzt benannten und vielfälti-
    gen anderen strukturellen Benachteiligungen bis hin zur
    mangelnden Entgeltgleichheit, reden wir über ein Quo-
    tengesetz. Oder besser: Heute haben wir zwei. Ich bin
    natürlich realistisch und weiß, dass das der Großen Ko-
    alition, das 30 Prozent Frauen in Aufsichtsräten vorsieht,
    das für circa 100 Betriebe gilt, ein wenig mehr Chancen
    hat, durchzukommen, als das der Grünen mit 40 Prozent
    Frauen in Aufsichtsräten für 3 000 Betriebe.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das glaube ich auch!)


    Aber ich kann damit leben, weil ich mittlerweile gelernt
    habe, dass man Politik auch über Umwege machen
    muss. Insofern finde ich diesen Teil schon einmal gut.

    Ich wundere mich, wie sich in dieser Debatte jetzt alle
    loben. Herr Weinberg, es stimmt: Die erste Kanzlerin
    kommt aus den Reihen der CDU.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: Wir sind einfach Vorreiter!)


    Aber, Herr Weinberg und alle die, die jetzt klatschen:
    Wenn später Leute Bücher schreiben, dann werden sie
    auch schreiben, wie sie es wurde. Sie wurde es nicht,
    weil Herr Weinberg Mut hatte und gesagt hat: Es soll
    einmal eine Frau werden. – Vielmehr wurde sie es, weil
    es einfach keinen Mann in der Führungsetage gab, der
    nicht mit dem Spendenskandal der CDU belastet war.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Da setzt sich mal eine Frau durch, und jetzt reden Sie das schlecht!)


    Ich gebe zu: Wenn ich auch bei weitem nicht immer
    mit ihr einer Meinung bin, so ist sie doch ein Rollenvor-
    bild für viele Frauen, und sie ist eine starke Kanzlerin,
    was in den heutigen Tagen in Europa nicht unwichtig ist.
    Aber neun Jahre Merkel hieß auch, dass Merkel sich nie
    für die Gleichstellung der Frauen eingesetzt hat. Es gibt
    die eine oder andere Rede in dieser Richtung. Aber ich
    will an der Stelle sagen: Es waren die Frauen selbst, die
    das erkämpft haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch wenn andere es schon gelobt haben, so will ich es
    doch noch einmal sagen: Hier in diesem Haus und drau-
    ßen war es FidAR, Frauen in die Aufsichtsräte, mit
    Monika Schulz-Strelow und Jutta von Falkenhausen, es
    war der Deutsche Juristinnenbund mit Ramona Pisal an
    der Spitze,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Business and Professional Women, auch die Landfrauen,
    die in ihrer Szene wissen, wie es mit der Männerherr-
    schaft ist, und viele andere.

    Was mich eigentlich fasziniert, ist, dass dieser Monat
    schon historisch ist, selbst wenn nur eine kleine Quote
    beschlossen wird und bei der Gleichstellung eine Ver-
    schlechterung eintritt. Denn wir haben den Blick ge-
    schärft und eine gewisse Ermutigung in dieser Gesell-
    schaft geschaffen. Die Frauen schauen überall hin. Als
    das ARD-Studio nach Berlin umzog – ich weiß nicht ge-
    nau, wann das war –, war ich dort zu Gast. Ich war ent-
    geistert; denn dort waren nur Intendanten, nur Männer.
    Nachdem fünf, sechs oder sieben Männer geredet hatten,
    dachte ich: Jetzt kommt Musik, und dann spricht viel-
    leicht eine Frau. Nein! Dann spielte eine Gruppe, die die
    Comedian Harmonists imitiert hat; auch diese Gruppe
    bestand nur aus Männern. All das hat sich geändert. Zum
    Erfolg von Initiativen wie „Pro Quote“ und „Pro Quote
    Medizin“ haben auch wir beigetragen. Mittlerweile sind
    immer mehr Frauen in Aufsichtsräten vertreten, und da-
    rüber hinaus gibt es Ermutigung in anderen Bereichen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zur Liste derer, die für mehr Frauen in Führungsposi-
    tionen eingetreten sind, gehört natürlich auch Manuela
    Schwesig; sie war in der letzten Legislaturperiode noch
    nicht hier. Wir alle wissen spätestens seit einer Äußerung
    von Herrn Kauder, dass sie erfolgreich darin ist, sich
    durchzusetzen. Glückwunsch!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Der Dinosaurier des Tages heißt Kramer und ist Präsi-
    dent der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber-
    verbände. Er hat gerade erst gesagt, die Quote müsse
    entbürokratisiert werden. Ich bin bereit, über alles zu
    diskutieren. Man lernt ja, dass man offen sein muss. Ich





    Renate Künast


    (A) (C)



    (D)(B)

    bin allerdings gespannt, wie er mir erklärt, inwiefern bei
    dem Auftrag eines Vorstandsvorsitzenden „Suchen Sie
    mir jemanden für den Aufsichtsrat!“ eine Entbürokrati-
    sierung nötig ist. Mir erschließt sich das noch nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Wir sind wieder einmal einen Schritt weiter. Ich
    denke, wir werden einen Dominoeffekt auslösen und für
    eine Ermutigung sorgen, die Kultur zu ändern. Die gute
    Botschaft, meine Damen und Herren, insbesondere
    meine Damen, ist: Solidarität innerhalb und außerhalb
    des Bundestages hat sich gelohnt. Wir sollten uns das für
    die Zukunft bewahren; denn wir haben mit dem Kampf
    um die Gleichstellung erst angefangen. Wenn wir dieses
    Gesetz verabschiedet haben, könnten wir zum Beispiel
    bei der Entgeltgleichheit weitermachen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)