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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wir reden heute wieder einmal über die
    gleichberechtige Teilhabe von Frauen und Männern in
    der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst. Meine Da-
    men und Herren, wie lange wollen wir noch darüber re-
    den? Es sind schon Jahrzehnte, und im Wesentlichen
    werden die Frauen immer wieder auf die Zukunft ver-
    tröstet. Das darf doch nicht wahr sein. Wir müssen end-
    lich einmal zu Potte kommen. Wie lange soll das noch
    gehen?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich bitte die Herren in diesem Hause, einen Moment zu
    überlegen, ob sie sich eine solche Benachteiligung über
    so eine Ewigkeit hätten bieten lassen. Ich glaube, nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich bin es auch leid, immer und immer wieder klarzuma-
    chen, dass Frauen genauso an Führungspositionen teil-
    haben wollen wie Männer, am Arbeitsmarkt und an der
    Gesellschaft. Ich denke, das ist wichtig und richtig. Des-
    halb sagen wir als Linke: Wir brauchen eine Frauen-
    quote von 50 Prozent, und zwar im gesamten öffentli-
    chen Dienst und in der gesamten Wirtschaft.


    (Beifall bei der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer ist die Kollegin von Gysi? Ich habe den Namen vergessen! Das ist doch eine offene Stelle!)


    Wir Frauen stellen 51 Prozent der Bevölkerung; aber wir
    sind bescheiden und fordern nur eine Quote von 50 Pro-
    zent.

    Wir sagen zugleich: Die Gleichstellung der Ge-
    schlechter braucht mehr als eine Quote. Es muss darum
    gehen, die systematische Benachteiligung der Frauen in





    Sabine Zimmermann (Zwickau)



    (A) (C)



    (D)(B)

    allen Bereichen der Arbeitswelt und der Gesellschaft ab-
    zubauen. Antworten dazu sucht man bei der Regierung
    vergeblich; denn ihr Gesetzentwurf trifft so wenige
    Frauen. Deshalb frage ich mich: Was tun Sie für die
    Frauen in Pflegeberufen, die Erzieherinnen, Kranken-
    schwestern und die anderen Frauen, die in der Arbeits-
    welt unterwegs sind? Ihr Gesetzentwurf ist nichts ande-
    res als ein Schaufensterentwurf.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Traurige ist: Selbst die Quote bekommt diese Re-
    gierung nicht hin. Zu Recht hagelt es breite Kritik: von
    den Gleichstellungsbeauftragten über den Deutschen
    Gewerkschaftsbund bis zur Vereinigung der deutschen
    Juristinnen. Die Ziele für die Privatwirtschaft sind mehr
    als bescheiden. Eine feste Quote von 30 Prozent soll es
    nur für die Aufsichtsräte von etwa 100 Großunterneh-
    men geben. Für den Rest der 3 500 börsennotierten oder
    mitbestimmungspflichtigen Unternehmen sind es nur
    Glaubensregelungen. Glauben Sie daran, dass diese Un-
    ternehmen einmal die Frauenquote einführen werden?
    Ich glaube es nicht. Im öffentlichen Dienst des Bundes
    wird sogar ein Schritt zurück gemacht. Die Quote soll
    hier nur noch für wenige Aufsichtsgremien gelten.

    Aber damit nicht genug. Die Regierung will es poli-
    tisch besonders korrekt machen. Sie will beide Ge-
    schlechter ansprechen und in Berufen mit einem gerin-
    gen Anteil von Männern diese fördern. Hier wird die
    Frauenquote auf den Kopf gestellt. Nur weil Männer in
    einem Bereich unterrepräsentiert sind, sind sie noch
    lange nicht diskriminiert. In der Grundschule zum Bei-
    spiel sind die Lehrenden in der Mehrheit Frauen; trotz-
    dem treffen wir oft auf Schulleiter, nicht auf Schulleite-
    rinnen. Meine Damen und Herren von der Großen
    Koalition, Sie betreiben eine Politik aus dem Elfenbein-
    turm. Sie nehmen die wirklich wichtigen gesellschaftli-
    chen Themen nicht ernst und auch nicht zur Kenntnis;
    Sie verdrängen sie anscheinend. Wenn die Bundesregie-
    rung mehr Männer in typisch weibliche Berufsbilder
    bringen will, muss sie dafür sorgen, dass dort die Ar-
    beitsbedingungen und die Löhne verbessert werden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Hier denke ich an die Gastronomie, an den Handel und
    an weite Teile des Sozial- und Gesundheitswesens. Das
    wäre für die Frauen dort ein großer Schritt vorwärts und
    würde die Berufe auch für Männer attraktiver machen.

    Das bringt mich zum zweiten Punkt. Anders als die
    Bundesregierung sagen wir: Zur Gleichstellung gehört
    mehr als nur die Frauenquote. Warum wird zum Beispiel
    die Arbeit einer ausgebildeten Erzieherin schlechter be-
    zahlt als die Arbeit einer Fachkraft in der Automobilin-
    dustrie? Sind Erziehung und Bildung unserer Kinder we-
    niger wert als das Bauen von Autos? Gibt es dazu
    Initiativen der Regierung? Fehlanzeige!

    Wir wissen: Frauen sind fast doppelt so stark von
    Niedriglöhnen betroffen wie Männer. Nun gibt es end-
    lich einen Mindestlohn, auch wenn er sehr mager ist.
    Aber die Koalition arbeitet daran, diesen noch weiter
    auszuhöhlen. Die Union will die Umsetzung des Min-
    destlohns bei den Minijobs einschränken, wohl wissend,
    dass mehrheitlich Frauen in Minijobs arbeiten und An-
    zeigen vorliegen, weil Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
    nehmer jetzt schon, in diesem Monat, um ihren Mindest-
    lohn geprellt werden. Gleichstellungspolitik sieht anders
    aus. Ich frage Sie wirklich, Frau Ministerin Schwesig:
    Wo bleibt hier Ihr Anspruch als Vorkämpferin für die
    Rechte der Frauen? Ich kann nichts erkennen.

    Es wurde heute schon mehrfach gesagt: Wir haben
    eine Frau als Kanzlerin. Ich frage Sie: Ist es in ihrer Re-
    gierungszeit für Millionen Frauen einfacher geworden,
    Arbeit und Familie zu vereinbaren?


    (Sylvia Pantel [CDU/CSU]: Ja, so ist es! – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Ja, eindeutig!)


    Stecken weniger Frauen in der Minijobfalle? Sind frau-
    entypische Berufe aufgewertet worden? Ich denke da vor
    allen Dingen an die Pflege- und Sozialberufe. Die Ant-
    wort lautet: nein.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Falsch!)


    Es ist offensichtlich: Von dieser Regierung sind keine
    Initiativen für mehr Gleichstellung zu erwarten. Deshalb
    steht die Linke gemeinsam mit der Gewerkschaft Verdi
    an der Seite der Beschäftigten in sozialen Berufen. Denn
    das, was hier überwiegend Frauen leisten, ist harte Ar-
    beit und richtig wichtig, richtig gut und richtig was wert.
    Wer dafür kämpft und streikt, tut tausendmal mehr für
    die Gleichberechtigung als die Bundesregierung mit ih-
    rem Gesetzentwurf.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die SPD spricht jetzt die Kollegin Dr. Carola

Reimann.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carola Reimann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren!

    Ob ein Mann mir seinen Platz in der Straßenbahn
    anbietet, das ist mir egal, er soll mir einen Platz in
    seinem Aufsichtsrat anbieten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Carola, sitzt der in der Straßenbahn? – Michael Grosse-Brömer [CDU/ CSU]: Nicht jeder in der Straßenbahn hat einen Aufsichtsrat!)


    Mit diesem Appell hat die erste Präsidentin des heutigen
    Verbandes deutscher Unternehmerinnen die gleiche Teil-
    habe von Frauen in Führungspositionen eingefordert. Sie
    heißt Käte Ahlmann, und das war vor mehr als 50 Jah-
    ren.





    Dr. Carola Reimann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Seitdem hat sich unsere Welt spürbar verändert. Men-
    schen sind zum Mond geflogen. Die Berliner Mauer ist
    eingerissen, und das Internet hat unser Leben erheblich
    verändert. Unverändert ist, dass Frauen in den Chefeta-
    gen deutscher Unternehmen eine sehr seltene Spezies
    sind, und das, obwohl Frauen selbst durch beste Studien-
    abschlüsse und enorme Leistungsbereitschaft auf sich
    aufmerksam gemacht haben, und das, obwohl Studien
    belegen – das ist schon angeklungen –, dass gemischte
    Teams besser sind, und das, obwohl die Politik seit na-
    hezu 14 Jahren den Unternehmen die Chance eingeräumt
    hat, mit freiwilligen Selbstverpflichtungen selber für
    faire Chancen für Frauen zu sorgen.

    Bis heute herrscht in den Führungszirkeln renom-
    mierter deutscher Unternehmen eine männliche Mono-
    kultur, mit fatalen Auswirkungen. Wenn Frauen es bis
    nach ganz oben schaffen, sind sie nach wie vor mit Vor-
    urteilen, Ressentiments und Hürden konfrontiert, die al-
    lein für Frauen gelten. Das beginnt beim firmeneigenen
    Fahrer, der die Vorstandsfrau nicht fährt, weil er sich
    nicht vorstellen kann, dass eine Frau im Vorstand ist. Da
    sind vor allem die vielen Führungsfrauen, die im krassen
    Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen ihre steile Kar-
    riere mit dem Verzicht auf Mann und Kinder bezahlen.

    Mit all diesen Relikten aus den 50er-Jahren räumen
    wir nun auf. Mit dem Gesetz von Manuela Schwesig und
    Heiko Maas werden Frauen zu dem, was sie nach ihrer
    Eignung und nach ihrer Qualifikation längst sein sollten:
    eine Selbstverständlichkeit in Toppositionen.


    (Beifall bei der SPD)


    Mit dem Gesetz machen wir den Weg frei für einen Mo-
    dernisierungsschub bei Volkswagen, Thyssen und Co.
    Das ist auch gut so, auch für die Unternehmen selbst;
    denn all das Gerede von Frauen als Belastung ist auf em-
    pörende und beleidigende Art und Weise unverschämt,
    aber auch dumm. Von der gesetzlichen Verpflichtung,
    Frauen bei der Besetzung von Aufsichtsräten und Vor-
    ständen in verstärktem Maße zu berücksichtigen, werden
    zuallererst die Unternehmen selbst profitieren. Die Un-
    ternehmen werden ihre Nachwuchs- und Führungskräfte
    künftig aus allen Talenten auswählen können und nicht
    mehr nur aus einer Hälfte. Sie werden sich bemühen, für
    Frauen und auch für viele moderne Männer attraktiver
    zu werden, indem sie verstärkt familientaugliche Arran-
    gements und Karrierewege anbieten. Die Unternehmen
    werden dabei feststellen, dass die Arbeitsproduktivität
    wächst, dass sie sich im Wettbewerb um die so begehr-
    ten Fachkräfte besser behaupten können und dass sie
    durch Produkt- und Prozessinnovationen noch stärker
    und konkurrenzfähiger werden.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Elisabeth Winkelmeier-Becker [CDU/CSU])


    Darum geht es aber heute in erster Linie nicht. Dass
    die Quote auch in wirtschaftspolitischer Hinsicht Sinn
    macht, ist schön. Entscheidend ist allerdings, dass sie für
    mehr Gerechtigkeit sorgt. Für Frauen stehen die Wege in
    höchste Positionen jetzt deutlich weiter offen. Damit er-
    füllen wir ein Versprechen unseres Grundgesetzes ein
    wenig mehr, nämlich das Versprechen, dass Chancen
    nicht nach dem Geschlecht verteilt werden, das Verspre-
    chen unseres Grundgesetzes, dass alle Menschen unab-
    hängig davon, ob sie als Frauen oder Männer geboren
    werden, in unserem Land aus dem gleichen Pool von Le-
    bensmöglichkeiten wählen können.

    Das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von
    Frauen und Männern an Führungspositionen ist nicht ir-
    gendein Gesetz. Es stellt eine historische Zäsur dar. Ge-
    schafft haben das die Parteien nicht allein, erst recht
    nicht eine einzelne Partei. Geholfen haben dabei Frauen
    und Männer aus allen politischen Lagern. Geholfen ha-
    ben Frauen und Männer aus unzähligen Verbänden und
    Gewerkschaften; die Kollegin hat sie vorhin genannt.
    Geholfen haben aber auch Tausende Bürgerinnen und
    Bürger aus der Zivilgesellschaft.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nur im gemeinsamen Schulterschluss und deshalb, weil
    wir uns trotz parteipolitischer Unterschiede nicht haben
    auseinanderdividieren lassen, wurde es ermöglicht, dass
    die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Führungs-
    positionen Gesetzesrang bekommt. Dafür danke ich al-
    len.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Solidarität hat sich bewährt. Vielleicht ist das
    ein gutes Politikmodell, das wir fortsetzen sollten; denn
    bei der Gleichstellung von Frauen und Männern bleibt
    auch nach Inkrafttreten dieses Gesetzes noch viel auf der
    politischen Agenda.

    Danke fürs Zuhören.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)