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ID1808302000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Hitschler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Die öffentliche Aufmerksamkeit für sicher-
    heits- und verteidigungspolitische Themen hat im ver-
    gangenen Jahr deutlich zugenommen. Die dramatischen
    Veränderungen im Weltgeschehen und die Frage nach
    unserer eigenen Rolle und Verantwortung auf der einen
    Seite sowie der Zustand der Ausrüstung unserer Truppe
    auf der anderen Seite haben für viel Aufsehen gesorgt.

    Die Vielzahl der Bilder und Karikaturen mit sicher-
    heitspolitischen Themen in unseren Zeitungen ist ein In-
    dikator für die gesteigerte Aufmerksamkeit. Das wurde
    mir gerade in dieser Woche bei der Veranstaltung „Rück-
    blende 2014“ in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz
    deutlich vor Augen geführt. In einer zentral platzierten
    Karikatur hüpft beispielsweise ein junger Soldat hände-
    klatschend durch eine Waldorfkaserne und freut sich da-
    rüber, dass dort gesungen, geklatscht und gebastelt wird.

    Verstehen Sie mich nicht falsch: Reformpädagogi-
    schen Ansätzen stehe ich prinzipiell offen und positiv
    gegenüber, aber Karikaturen überspitzen natürlich. Ge-
    rade in diesen Tagen muss man unterstreichen: Das dür-
    fen, müssen und sollen sie auch. Das Bild der Waldorf-
    kaserne spiegelt aber auch wider, wie überspitzt und
    manchmal auch etwas schief die Debatte über die At-
    traktivität der Bundeswehr in der Öffentlichkeit geführt
    wird. Die etwas abschätzig gemeinte Vokabel der Wohl-
    fühltruppe ist von der Waldorfkaserne so weit nicht ent-
    fernt. Sie unterstreicht das bei vielen noch vorherr-
    schende Bild: Der Soldat wärmt sich am Eisblock.

    Damit verbunden ist die Unterstellung, die Attraktivi-
    tät der Bundeswehr sei ein weiches Thema und in der
    harten Welt der Verteidigungspolitik damit eher unwich-
    tig. Das Gegenteil ist der Fall. Wir können den alten und
    neuen Herausforderungen der Sicherheitspolitik nur be-
    gegnen, wenn wir unsere Truppe bestmöglich aufstellen.
    Angesichts des demografischen Wandels, des Fachkräf-
    temangels und der starken Konkurrenz auf dem Arbeits-
    markt ist es absolut essenziell, dass die Bundeswehr als
    attraktiver und moderner Arbeitgeber wahrgenommen
    wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Attraktivitätsoffensive ist für die Zukunftsfähig-
    keit der Bundeswehr von enormer Bedeutung. Das Bun-
    deswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz, über das wir
    heute beraten, ist ein zentraler und auch ein wichtiger
    Baustein in dieser Offensive, aber auch nicht der letzte
    und einzige. Die Verbesserungen im Zulagewesen und
    bei der Besoldung, bei den Dienstzeitregelungen und im





    Thomas Hitschler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Versorgungsrecht sind absolut zu begrüßen. Das wurde
    heute eigentlich von allen verdeutlicht. Aber die Attrak-
    tivität hört da noch lange nicht auf.

    Wir haben in den letzten Monaten auch einiges von
    Flachbildschirmen, W-LAN und Kühlschränken gehört.
    Von einigen „Eisblockwärmern“ wurden diese Vor-
    schläge zwar belächelt, dennoch sind auch das sinnvolle
    Maßnahmen, wenn wir im Konkurrenzkampf um die
    besten Köpfe bestehen wollen. Aber eines muss man
    hier auch unterstreichen: Das alles ist nichts wert, wenn
    einem gleichzeitig die Bude unter den Füßen wegschim-
    melt.

    Im Jahresbericht des Wehrbeauftragten nimmt der Zu-
    stand vieler Kasernen erneut eine zentrale Stelle ein.
    Kein Wunder; denn fast die Hälfte der Unterkünfte gilt
    als marode. Beinahe jede zehnte Kaserne gilt als unbe-
    wohnbar. Meinen herzlichen Dank für diesen scho-
    nungslosen Bericht, lieber Herr Königshaus, er hilft auch
    uns in der Politik sehr weiter.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Agnieszka Brugger [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wenn es schon am Fundament bröckelt, dann muss
    man deutlich mehr für die Attraktivität machen, als nur
    die Fassaden zu streichen. Gerade in Westdeutschland
    schieben wir einen enormen Sanierungsstau vor uns her.
    Das konnte ich bei meiner Sommertour selbst an vielen
    Bundeswehrstandorten beobachten. Ein konkretes Bei-
    spiel bildet dabei die General-Sponeck-Kaserne in Ger-
    mersheim, eine Kaserne mit den besten Voraussetzungen
    dafür, ein Paradebeispiel für eine attraktive Bundeswehr
    zu sein – und das nicht nur, weil sie im schönsten Wahl-
    kreis der Republik liegt.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh! – Beifall des Abg. Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Zustimmung vom Kollegen Lindner, vollkommen zu
    Recht.

    Die General-Sponeck-Kaserne beherbergt das mittler-
    weile einzige Ausbildungsbataillon unserer Luftwaffe
    und gilt als deren Visitenkarte; denn dort werden die Sol-
    datinnen und Soldaten der Luftwaffe auf Auslandsein-
    sätze vorbereitet. Eine tolle Truppe und ein motivierter
    Kommandeur leisten vor Ort eine Spitzenarbeit. Aber
    auch dieses Aushängeschild hat mit den gleichen Proble-
    men zu kämpfen wie viele andere Kasernen auch: ma-
    rode Gebäude, Baumängel und enorme Verzögerungen
    bei den Sanierungsmaßnahmen.

    Um den einfachen Antworten gleich einmal eines ent-
    gegenzuhalten: Am Geld allein liegt das nicht. 61 Mil-
    lionen Euro an Bundesmitteln stehen für die Baumaß-
    nahmen bereit, weitere 4 Millionen Euro für kleinere
    Baumaßnahmen. Aber die Umsetzung geht nur schlep-
    pend voran. Woran liegt das? Für den Neubau müssen
    einige Gebäude abgerissen werden. Dort waren aber bis
    vor kurzem noch Soldatinnen und Soldaten unterge-
    bracht. Der Bau eines Wohngebäudes, das übergangs-
    weise als Ausweichquartier dienen sollte, hat sich jedoch
    massiv verzögert und konnte erst jetzt, nach fast fünf
    Jahren Bauzeit, übergeben werden. Fünf Jahre, liebe
    Kolleginnen und Kollegen!

    Gleich zwei Baufirmen sind in dieser Zeit bankrottge-
    gangen. Alle Folgeprojekte haben sich entsprechend mit
    verzögert und aufgestaut. Wie auch bei den vielen Män-
    geln in der Rüstung lässt sich also auch hier feststellen:
    Es fehlt nicht unbedingt am Geld, sondern an verlässli-
    cher Planung und gutem Management. Wer genau wann
    wo was verbockt hat, halte ich dabei erst einmal für
    zweitrangig. Die Truppe interessiert sich nämlich nicht
    dafür, wer gerade wem den Schwarzen Peter zusteckt.
    Sie wollen, dass ihre maroden Kasernen endlich saniert
    werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Auf unsere Initiative hin haben wir deshalb im letzten
    Haushalt beschlossen, dass das Verteidigungsministe-
    rium dem Parlament jährlich Fortschrittsberichte über
    die Sanierung der einzelnen Liegenschaften zu übersen-
    den hat. Darauf werden wir jetzt auch pochen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir brauchen nämlich keinen blinden Aktionismus,
    sondern verlässliche Analysen als Grundlage einer bes-
    seren Planung. Wir brauchen mehr Transparenz, aber
    auch Planungssicherheit. Dazu ist eine engere Abstim-
    mung mit den zuständigen Baubehörden der Bundeslän-
    der nötig. Darüber hinaus braucht es weitere konkrete
    Maßnahmen. Ein zentrales Projektcontrolling soll Risi-
    komanagement, Terminplanung und Kostenkontrolle
    vereinen. Die einzelnen Verfahren sollten transparenter
    und einfacher gemacht werden. Ich meine, Bürokratie-
    abbau könnte gerade in diesem Bereich einiges erleich-
    tern.

    Mir leuchtet beispielsweise nicht ein, warum Kleinst-
    aufträge nicht auch unkompliziert von der Truppe vor
    Ort bearbeitet werden können. Gerade die kleinen und
    kleinsten Aufträge müssen besser gebündelt werden, da-
    mit es an zentralen Stellen der Planungsverfahren nicht
    zu Verstopfungen kommt.

    Punktuell sind auch personelle Verstärkungen zu prü-
    fen. Das gilt sowohl für die Landesbaubehörden als auch
    im militärischen Infrastrukturbereich auf Bundesebene.
    Der in der letzten Legislaturperiode beschlossene Abbau
    von Personal im Zuge der Neuausrichtung machte sich
    gerade im Sanierungsstau bemerkbar, und darunter lei-
    den am Ende alle.

    Deshalb möchte ich an dieser Stelle unsere Aufforde-
    rung aus dem Haushaltsantrag an das Ministerium erneu-
    ern: Erhöhen Sie die Stehzeiten für die Infrastrukturoffi-
    ziere vor Ort. Denn nur, wo eine echte Baubegleitung
    der Maßnahmen möglich ist, kann am Ende auch effek-
    tiv gebaut werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir brauchen gleichzeitig in den zentralen Bereichen
    zusätzliches Personal für die Infrastrukturbearbeitung;
    denn nur so kann der unsägliche Sanierungsstau abge-
    baut und aufgelöst werden. „Überbelegung von Stuben,





    Thomas Hitschler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Rost- und Schimmelbefall, Kloakengeruch und im
    Winter defekte Heizkörper in Sanitärbereichen“, diese
    Punkte bezeichnet der Jahresbericht 2014 des Wehrbe-
    auftragten als exemplarisch für die vernachlässigte Infra-
    struktur. Liebe Kolleginnen und Kollegen, das gleicht
    kein noch so großer Flachbildschirm aus.

    Wenn wir also über die Attraktivität der Bundeswehr
    sprechen, dann sind wir mit dem heutigen Gesetz noch
    lange nicht am Ziel. Es ist noch ein langer Weg, ein Weg,
    den wir aber gehen müssen. Wir schicken unsere Solda-
    tinnen und Soldaten in gefährliche Einsätze, bei denen
    sie nicht weniger riskieren als ihr Leben. Es liegt in
    unserer Verantwortung, dass sie ordentlich vorbereitet,
    ausgerüstet und versorgt werden. Es liegt in unserer Ver-
    antwortung, dass sie hier bei uns in ordentlichen und
    modernen Unterkünften untergebracht werden. Wenn
    wir diese Verantwortung nicht ernst nehmen, müssen wir
    über mehr Verantwortung in der Welt gar nicht erst re-
    den.

    Sei es bei der Ausrüstung, sei es bei den Kasernen, sei
    es bei den Themen, die wir nun mit dem Attraktivitäts-
    gesetz konkret anpacken – ich ermutige uns alle: Lassen
    wir uns nicht von etwas Spott und Häme über Wohlfühl-
    truppen und Waldorfkasernen davon abbringen. Denn
    dafür ist dieses Thema viel zu wichtig.

    Vielen Dank.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun die Kollegin Julia Obermeier für

die CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Julia Bartz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Der Soldatenberuf ist kein Beruf wie jeder an-
    dere. Der Dienst in den Streitkräften ist fordernd, außer-
    gewöhnlich und manchmal lebensgefährlich. Ob Piloten
    von Kampfjets, U-Boot-Fahrer, Scharfschützen, Instand-
    setzungsfeldwebel, Flugzeugmechaniker oder Sanitäter,
    alle Angehörigen der Bundeswehr haben den Auftrag,
    uns und unser Land zu verteidigen. Diese für die äußere
    Sicherheit unseres Staates wesentliche Aufgabe legen
    wir Tag für Tag in ihre Hände.

    Ich habe die Bundeswehr bei vielen Truppenbesuchen
    erlebt. Vor allem im Ausland wurde mir deutlich vor Au-
    gen geführt, welch herausragende Leistungen unsere
    Frauen und Männer in Uniform bei der Erfüllung ihres
    Dienstes erbringen.

    Die Attraktivität dieses einzigartigen Berufs fußt glei-
    chermaßen auf zwei Säulen:

    Die erste Säule sind gutes Gerät, Material und Aus-
    rüstung. Auch wenn die Industrie nicht immer liefert:
    Unser Anspruch ist und bleibt bestes und modernstes
    Gerät für unsere Bundeswehr. Deshalb streben wir auch
    eine moderate Erhöhung des Wehretats und die richtige
    Balance zwischen investiven Ausgaben und Betriebs-
    kosten an.

    Damit eine Mission erfüllt werden kann, braucht man
    aber mehr als das richtige Gerät; es kommt vor allem auf
    die Menschen an. Damit kommen wir zur zweiten Säule,
    zu den attraktiven Arbeitsbedingungen. Genau hier setzt
    die Attraktivitätsoffensive unserer Ministerin an. Diese
    Initiative kommt zum rechten Zeitpunkt: 2015 wird die
    Umsetzung der Bundeswehrreform für die Truppe im-
    mer greifbarer. Der erste Schritt der Offensive war die
    Agenda „Bundeswehr in Führung – Aktiv. Attraktiv. An-
    ders.“ mit wichtigen Maßnahmen wie modernen Ar-
    beitszeitmodellen, Angeboten zur Kinderbetreuung und
    modernen Unterkünften.

    Das Gesetzesvorhaben, über das wir heute beraten,
    stellt den zweiten Schritt der Attraktivitätsoffensive dar
    und umfasst die Teilbereiche: bessere Arbeitsbedingun-
    gen, attraktive Vergütung und bessere soziale Absiche-
    rung der Angehörigen der Bundeswehr. Zu den insgesamt
    22 Maßnahmen gehören zum Beispiel eine Erhöhung
    des Wehrsolds, eine deutliche Steigerung bei Zulagen für
    besonders fordernde Aufgaben oder neue Teilzeitbe-
    schäftigungsmodelle, um die Vereinbarkeit von Dienst
    und Familie zu verbessern.

    Wir brauchen dieses Bundeswehr-Attraktivitätssteige-
    rungsgesetz, damit einer der größten öffentlichen Arbeitge-
    ber Deutschlands auch künftig seinen hohen Personalbedarf
    decken kann. Wie der Vorsitzende des Bundeswehr-
    Verbandes, André Wüstner, richtig festgestellt hat, ist
    der Gesetzentwurf zentral, um qualifizierten Nachwuchs
    für die Truppe zu gewinnen. An dieser Stelle möchte ich
    dem BundeswehrVerband noch einmal herzlich für sei-
    nen vielfältigen Einsatz für die Soldatinnen und Soldaten
    danken.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der vorliegende Gesetzentwurf lässt keinen Zweifel:
    Wir befinden uns hier auf dem richtigen Weg, auch wenn
    noch nicht alles erreicht ist, was im Koalitionsvertrag
    steht. Wir werden uns auf alle Fälle auch weiterhin für
    eine Steigerung der Attraktivität des Arbeitgebers Bun-
    deswehr einsetzen. Aus zahlreichen Gesprächen mit Sol-
    datinnen und Soldaten weiß ich um Wünsche nach wei-
    teren Verbesserungen beim Versorgungsausgleich oder
    bei der nachträglichen Versicherung von Soldaten auf
    Zeit.

    Ich hoffe, dass wir in den nun beginnenden parlamen-
    tarischen Beratungen noch die eine oder andere Verbes-
    serung umsetzen können, zum Beispiel im Bereich des
    Berufsförderungsdienstes oder bei der Stichtagsregelung
    für die Entschädigung bei Einsatzunfällen. Konkret
    würde ich mir hier eine Rückdatierung auf 1991 wün-
    schen, sodass auch der Einsatz in Kambodscha abge-
    deckt ist.

    Die Auslandseinsätze der Bundeswehr sind mit einem
    hohen Risiko für unsere Soldatinnen und Soldaten be-
    haftet. Deshalb setzen wir uns besonders für eine weitere
    Verbesserung der Versorgung von Einsatzgeschädigten
    und Hinterbliebenen ein, auch wenn die Fälle möglicher-
    weise weit in der Vergangenheit liegen.

    Die Würdigung der Arbeit unserer Soldatinnen und
    Soldaten liegt mir ganz besonders am Herzen. Sie neh-
    men für unser Land eine schwere Belastung auf sich. Ihr





    Julia Obermeier


    (A) (C)



    (D)(B)

    Einsatz für unser Vaterland verdient unser aller Anerken-
    nung und unser aller Respekt.


    (Zuruf des Abg. Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE])


    Wir Parlamentarier – insbesondere spreche ich hier für
    meine CDU/CSU-Fraktion – stehen an der Seite unserer
    Streitkräfte.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Rainer Arnold [SPD] – Zuruf des Abg. Thomas Oppermann [SPD])


    Das Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz ist
    ein wichtiger Beitrag, um diese Leistung der Soldatinnen
    und Soldaten anzuerkennen. Ich danke unserer Verteidi-
    gungsministerin für diese wichtige Initiative und freue
    mich auf die weiteren parlamentarischen Beratungen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der SPD)