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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/83 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 16: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Steigerung der Attraktivität des Dienstes in der Bundeswehr (Bundeswehr-Attraktivi- tätssteigerungsgesetz – BwAttraktStG) Drucksache 18/3697 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu dem Antrag der Abge- ordneten Agnieszka Brugger, Dr. Tobias Lindner, Doris Wagner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Mehr Gerechtigkeit bei der Entschä- digung von Einsatzunfällen Drucksachen 18/2874, 18/3126 . . . . . . . . . . . 7895 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7895 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7897 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7899 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7901 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7802 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7904 A Dr. Fritz Felgentreu (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7905 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7907 C Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7908 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7910 C Julia Obermeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7912 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7913 A Tagesordnungspunkt 17: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungs- positionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst Drucksache 18/3784 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Erfahrungsbericht der Bundes- regierung zum Bundesgleichstellungs- gesetz (Berichtszeitraum 1. Juli 2004 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4307 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Fünfter Gremienbericht der Bundes- regierung zum Bundesgremienbeset- zungsgesetz (Berichtszeitraum: 30. Juni 2005 bis 30. Juni 2009) Drucksache 17/4308 (neu) . . . . . . . . . . . . 7914 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7914 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7916 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7917 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7920 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7921 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7923 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7924 D Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7925 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7927 A Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7928 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7929 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7931 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 7932 C Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7933 C Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Renate Künast, Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bericht über das Inhaftierungs- und Verhörprogramm der CIA vollständig und ungeschwärzt übermitteln Drucksache 18/3558 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7934 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7935 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 7937 A Angelika Glöckner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7938 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7938 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7940 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7940 D Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 7942 B Tagesordnungspunkt 19: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Personalausweisgesetzes zur Einfüh- rung eines Ersatz-Personalausweises und zur Änderung des Passgesetzes Drucksache 18/3831 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7943 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7944 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 7945 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7947 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 7948 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7949 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7950 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7951 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 7952 A Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 7953 A Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 7953 B Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Christina Schwarzer, Ursula Groden-Kranich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Sönke Rix, Susann Rüthrich, Petra Crone, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch sicherstellen Drucksache 18/3833 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7953 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7953 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7955 A Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7956 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7957 A Christina Schwarzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 7958 B Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7959 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7960 D Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Kerstin Kassner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Übernahme der Energienetze durch Stadt- werke erleichtern Drucksache 18/3745 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7961 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7962 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7963 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 7964 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7966 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7967 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 III Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7968 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7969 C Florian Post (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7970 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7971 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 7973 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7973 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7895 (A) (C) (D)(B) 83. Sitzung Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 7973 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 30.01.2015 Dr. Brandl, Reinhard CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Castellucci, Lars SPD 30.01.2015 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 30.01.2015 Gabriel, Sigmar SPD 30.01.2015 Groß, Michael SPD 30.01.2015 Groth, Annette DIE LINKE 30.01.2015 Heiderich, Helmut CDU/CSU 30.01.2015 Dr. Hendricks, Barbara SPD 30.01.2015 Henn, Heidtrud SPD 30.01.2015 Hochbaum, Robert CDU/CSU 30.01.2015 Hübinger, Anette CDU/CSU 30.01.2015 Jelpke, Ulla DIE LINKE 30.01.2015 Jung, Andreas CDU/CSU 30.01.2015 Kaczmarek, Oliver SPD 30.01.2015 Kapschack, Ralf SPD 30.01.2015 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 30.01.2015 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.01.2015 Kühn-Mengel, Helga SPD 30.01.2015 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 30.01.2015 Lenkert, Ralph DIE LINKE 30.01.2015 Ludwig, Daniela CDU/CSU 30.01.2015 Lühmann, Kirsten SPD 30.01.2015 Möhring, Cornelia DIE LINKE 30.01.2015 Özoğuz, Aydan SPD 30.01.2015 Rawert, Mechthild SPD 30.01.2015 Dr. Scheer, Nina SPD 30.01.2015 Schimke, Jana CDU/CSU 30.01.2015 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 30.01.2015 Schwabe, Frank SPD 30.01.2015 Steinbach, Erika CDU/CSU 30.01.2015 Storjohann, Gero CDU/CSU 30.01.2015 Strothmann, Lena CDU/CSU 30.01.2015 Tank, Azize DIE LINKE 30.01.2015 Timmermann-Fechter, Astrid CDU/CSU 30.01.2015 Weber, Gabi SPD 30.01.2015 Wegner, Kai CDU/CSU 30.01.2015 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 30.01.2015 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 1. bis 5. Oktober 2012 Drucksachen 18/3522, 18/3762 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten zu Forschung, Innovation und technologi- scher Leistungsfähigkeit Deutschlands 2014 Drucksache 18/760 (neu) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bundesbericht Forschung und Innovation 2014 Drucksache 18/1510 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7974 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Freitag, den 30. Januar 2015 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Die neue Hightech-Strategie – Innovationen für Deutschland Drucksache 18/2497 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/3765 Nr. A.1 Ratsdokument 16046/14 Drucksache 18/3765 Nr. A.2 Ratsdokument 16391/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.105 EP P7_TA-PROV(2013)0380 Drucksache 18/419 Nr. A.106 EP P7_TA-PROV(2013)0381 Drucksache 18/419 Nr. A.107 Ratsdokument 12773/13 Drucksache 18/3362 Nr. A.10 Ratsdokument 11620/14 Drucksache 18/3477 Nr. A.3 Ratsdokument 14908/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.1 Ratsdokument 15075/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.2 Ratsdokument 15193/14 Drucksache 18/3618 Nr. A.3 Ratsdokument 15365/14 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/1524 Nr. A.10 Ratsdokument 8925/14 Drucksache 18/1524 Nr. A.11 Ratsdokument 8997/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.51 Ratsdokument 11112/14 (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 83. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 16, ZP 7 Bundeswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz TOP 17 Gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen TOP 18 Aufklärung der Foltervorwürfe gegen die CIA TOP 19 Personalausweisgesetz TOP 20 Aufarbeitung von sexuellem Kindesmissbrauch TOP 21 Rekommunalisierung von Energienetzen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michaela Tadjadod


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Damen und Herren! Wenn ich meinen
    Blick nach oben richte, sehe ich Herrn Wüstner und
    Herrn Schönmeyer vom BundeswehrVerband. Ich möchte
    Ihnen sagen: Vielen Dank für Ihre Anregungen! Vieles





    Michaela Noll


    (A) (C)



    (D)(B)

    von dem, was wir hier heute diskutieren, war Gegen-
    stand des Dialogs zwischen Ihnen und uns.

    Ich weiß, dass Sie circa 200 000 Mitglieder haben.
    Ich befürchte aber, dass nicht alle heute vor dem Fernse-
    her sitzen und diese Debatte verfolgen. Deswegen würde
    ich Sie bitten, das, was Sie heute aus dieser Debatte mit-
    nehmen, an die Soldatinnen und Soldaten vor Ort weiter-
    zutragen, damit diese wissen: Es ist ein sehr guter Tag
    für die Soldatinnen und Soldaten.

    Auf der Besuchertribüne sehe ich eine gemischte Al-
    tersgruppe. Vielleicht gelingt es uns, den einen oder an-
    deren anzuregen, darüber nachzudenken, dass die Bun-
    deswehr wirklich attraktiv ist. Ich werde mich an dieser
    Stelle redlich darum bemühen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Christine Buchholz [DIE LINKE]: Verderben Sie den jungen Leuten nicht die Zukunft!)


    Dass heute ein guter Tag für die Soldatinnen und
    Soldaten ist, haben wir eben gehört. Die Attraktivitäts-
    offensive teilt sich auf in zwei Teile: die „Agenda At-
    traktivität“ und das Artikelgesetz. Das eine betrifft die
    Sichtweise nach innen, also diejenigen, die wir anwer-
    ben wollen, und das andere betrifft diejenigen, die be-
    reits in der Bundeswehr sind. Dafür ist es verdammt
    noch mal auch Zeit!

    Insbesondere durch die Neustrukturierung der Bun-
    deswehr hat sich das Leben vieler Soldaten massiv geän-
    dert. Wenn wir wollen, dass die Neuausrichtung ein Er-
    folg wird, dann müssen wir diejenigen mitnehmen, die
    es tatsächlich tangiert, und das sind die Soldaten.

    In Gesprächen ist mir bewusst geworden: Viele Sol-
    daten „schwimmen“. Sie sagen: Es muss sich alles noch
    einspielen. Vieles ist noch unklar. – Deswegen ist jetzt
    der richtige Moment für die Attraktivitätsoffensive. Sie
    stellt den Menschen in den Mittelpunkt und bewirkt kon-
    krete Verbesserungen.

    Das Vertrauen in die Bundeswehr als Arbeitgeber ist
    an der einen oder anderen Stelle ein bisschen verloren
    gegangen. Ich bin sicher, dass dies die Chance ist, dieses
    Vertrauen zurückzugewinnen.

    Ich möchte an dieser Stelle ein herzliches Danke-
    schön an unsere Verteidigungsministerin richten. Sie ha-
    ben eine ehrliche Analyse gemacht und aufgeführt, wo
    Handlungsbedarf besteht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte etwas erwähnen, was den Soldaten, aber
    nicht all denjenigen, die hier im Saal sind, vertraut ist:

    Ich schwöre, der Bundesrepublik Deutschland treu
    zu dienen und das Recht und die Freiheit des deut-
    schen Volkes tapfer zu verteidigen.

    Das ist der Diensteid, den die Berufssoldatinnen und -sol-
    daten und die Soldaten auf Zeit leisten. Ich habe ihn be-
    wusst wiedergegeben, um zu transportieren, über was
    und über wen wir hier wirklich sprechen. Es geht um die
    Menschen, die bereit sind, im schlimmsten Fall ihr Le-
    ben für uns, für unsere Sicherheit und für unsere Freiheit
    einzusetzen.

    Ich mache einmal einen kleinen Abstecher. Ich war
    diese Woche Montag im „Wald der Erinnerung“; Gene-
    ral Fritz hat mich durchgeführt. In diesem Wald sieht
    man an den Stelen und Bäumen die Namen der gefalle-
    nen und gestorbenen Soldaten. Ich denke, diese Gedenk-
    stätte ist ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen. Er
    ist auf Wunsch der Hinterbliebenen entstanden. Es ist ein
    Ort der Stille und der Trauer. Deswegen sage ich: Soldat
    ist kein Beruf wie jeder andere. Denn die Soldatinnen
    und Soldaten sind bereit, alles zu geben.

    Dass Freiheit und Sicherheit nicht mehr selbstver-
    ständlich sind, haben jetzt und heute, glaube ich, alle be-
    griffen. Die weltweite Sicherheitslage hat sich komplett
    verändert. Überall in der Welt gibt es Krisen und Instabi-
    lität. Es gibt Auseinandersetzungen, zum Beispiel in der
    Ukraine oder in Form des Vormarsches des IS und der
    Anschläge in Paris. Freiheit und Frieden sind keine
    Selbstverständlichkeit mehr.

    Die Generation, die heute hier oben und unten im Saal
    sitzt, ist die Generation, die letztendlich noch nie einen
    Krieg erlebt hat. Wir kennen ihn nur aus den Erzählun-
    gen unserer Eltern und unserer Großeltern. Deswegen
    sage ich: Sicherheit ist nicht zum Nulltarif zu haben. Wir
    müssen Geld für die Bundeswehr in die Hand nehmen;
    denn die Ansprüche an die Bundeswehr und an ihr Per-
    sonal werden weiter zunehmen. Rund 120 Millionen
    Euro zusätzlich werden allein im Jahr 2015 zur Verfü-
    gung gestellt. Das ist ein Anfang.

    Viele haben genauso wie Herr Leutert die mangel-
    hafte Ausrüstung angesprochen. Natürlich ist das ein
    Problem; die KPMG-Studie hat das gezeigt. Aber wir
    haben dieses Problem erkannt und arbeiten an einer Lö-
    sung. Gute Ausrüstung ist wichtig und für viele Soldaten
    sogar überlebenswichtig. Attraktiv ist sicherlich all das,
    was die Arbeit sicherer macht. Aber wir müssen auch die
    Gesamtheit der Soldaten im Blick haben und darauf ach-
    ten, dass sie einsatzfähig und motiviert sind, die Arbeit
    gut und gewissenhaft zu erledigen.

    Der Kollege Fritz Felgentreu hat eben darauf hinge-
    wiesen, dass es sich bei der Bundeswehr um eine Frei-
    willigenarmee handelt. Das heißt, niemand muss mehr
    Dienst tun. Oft wird gesagt, dass die Bundeswehr die
    Besten haben will. Ich will diesen Bogen weiter span-
    nen. Ich möchte gerne auch diejenigen für die Bundes-
    wehr gewinnen, die sozial kompetent, teamfähig und
    verantwortungsvoll sind; gerade angesichts vieler kom-
    plexer Tätigkeiten bei der Bundeswehr.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir brauchen qualifizierte Leute, die mit komplizierter
    Technik umgehen können. Damit stehen wir in Konkur-
    renz zu vielen Großunternehmen. Die Wirtschaft und das
    Handwerk suchen händeringend Leute. Der vieldisku-
    tierte Fachkräftemangel macht auch vor der Bundeswehr
    nicht halt. Ich habe an der Schule meines Sohnes erlebt,
    dass die Unternehmen durch gezielte Kooperation mit
    der Schule die Schüler, die als Leistungskurs Informatik





    Michaela Noll


    (A) (C)



    (D)(B)

    belegt haben oder gute Noten in naturwissenschaftlichen
    Fächern haben, mit attraktiven Angeboten regelrecht ab-
    fischen. Wenn die Bundeswehr hier nicht mit dem Rü-
    cken zur Wand stehen will, muss sie sich warm anziehen
    und sich bewegen. Die entsprechenden Maßnahmen
    dazu haben Sie mit der Attraktivitätsoffensive auf den
    Weg gebracht. Danke, Frau Ministerin.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    An den Berufsberatungstagen stehen die jungen Leute
    Schlange am sogenannten Karrierebus. Aber wir müssen
    auch erreichen, dass sie bei der Bundeswehr bleiben. Sie
    bleiben dann, wenn die Bundeswehr attraktiv ist. Darum
    müssen wir uns kümmern. Wir verlangen viel von den
    Soldaten. Daher verlange ich, dass die Soldaten die best-
    möglichen Rahmenbedingungen bekommen. Dafür wer-
    den wir mit dem nun zur Beratung anstehenden Gesetz
    sorgen.

    In der Presse ist oft von maroden Unterkünften und
    Überbelegungen die Rede. Ist das attraktiv für junge
    Leute? Ich glaube, eher weniger. Deswegen war es rich-
    tig, dass Sie, Frau Ministerin, gesagt haben: Wir nehmen
    nun Geld in die Hand. – Von den insgesamt 3 000 Unter-
    künften werden erst einmal 500 geschlossen. 800 Sofort-
    maßnahmen sind bereits abgeschlossen. Das heißt, es
    geht aufwärts. Das gigantische Schiff Bundeswehr in der
    Fläche zu bewegen, ist sicherlich kein einfacher Job.
    Aber ich bin sicher, dass Sie, Frau Ministerin, das schaf-
    fen werden. Sie haben gesagt, dass Sie mit Hochdruck
    daran arbeiten, und auf Ihre Aussage ist Verlass.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Fritz Felgentreu [SPD])


    Ist es attraktiv, jedes Wochenende Hunderte Kilome-
    ter zu pendeln und in der Regel fernab von der Familie
    zu leben? Nein, das ist es nicht. Ist es attraktiv, die Frei-
    zeit nicht mehr richtig planen zu können? Nein, das ist es
    nicht. Laut der 2013 veröffentlichten Studie über die At-
    traktivität der Mannschaftslaufbahnen lehnen viele junge
    Leute unregelmäßige Arbeitszeiten ab und möchten
    mehr Zeit für die Familie haben. Mit den 29 untergesetz-
    lichen Maßnahmen der „Agenda Attraktivität“, die dazu
    dienen, Verlässlichkeit und Planbarkeit für die Soldaten
    zu schaffen, und den im Artikelgesetz aufgeführten
    22 Maßnahmen wird es uns gelingen, mehr Nachwuchs
    für die Bundeswehr zu rekrutieren.

    Wie ich sehe, habe ich mich zeitlich verkalkuliert.
    Deshalb muss ich meinen Redebeitrag radikal kürzen.
    Nur noch so viel: Es gibt etwas, was nur die Bundeswehr
    lebt. Das ist Kameradschaft. Das finden Sie in kaum ei-
    nem anderen Unternehmen. Als ich im Mai letzten Jah-
    res in Masar-i-Scharif war, habe ich mit den Soldaten
    und vor allem mit den Soldatinnen gesprochen. Eine
    Soldatin hat mir auf meine Frage, warum sie bei der
    Bundeswehr sei, geantwortet: „Kameradschaft im Ein-
    satz so wie hier finden Sie nirgendwo anders!“ Hier ist
    die Bundeswehr einmalig.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ein ermutigendes Beispiel dafür, dass ein Debatten-

beitrag auch durch radikale Kürzung des Manuskripts
nicht an Wirkung verlieren muss.


(Heiterkeit)


Nächster Redner ist der Kollege Thomas Hitschler für
die SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Hitschler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Die öffentliche Aufmerksamkeit für sicher-
    heits- und verteidigungspolitische Themen hat im ver-
    gangenen Jahr deutlich zugenommen. Die dramatischen
    Veränderungen im Weltgeschehen und die Frage nach
    unserer eigenen Rolle und Verantwortung auf der einen
    Seite sowie der Zustand der Ausrüstung unserer Truppe
    auf der anderen Seite haben für viel Aufsehen gesorgt.

    Die Vielzahl der Bilder und Karikaturen mit sicher-
    heitspolitischen Themen in unseren Zeitungen ist ein In-
    dikator für die gesteigerte Aufmerksamkeit. Das wurde
    mir gerade in dieser Woche bei der Veranstaltung „Rück-
    blende 2014“ in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz
    deutlich vor Augen geführt. In einer zentral platzierten
    Karikatur hüpft beispielsweise ein junger Soldat hände-
    klatschend durch eine Waldorfkaserne und freut sich da-
    rüber, dass dort gesungen, geklatscht und gebastelt wird.

    Verstehen Sie mich nicht falsch: Reformpädagogi-
    schen Ansätzen stehe ich prinzipiell offen und positiv
    gegenüber, aber Karikaturen überspitzen natürlich. Ge-
    rade in diesen Tagen muss man unterstreichen: Das dür-
    fen, müssen und sollen sie auch. Das Bild der Waldorf-
    kaserne spiegelt aber auch wider, wie überspitzt und
    manchmal auch etwas schief die Debatte über die At-
    traktivität der Bundeswehr in der Öffentlichkeit geführt
    wird. Die etwas abschätzig gemeinte Vokabel der Wohl-
    fühltruppe ist von der Waldorfkaserne so weit nicht ent-
    fernt. Sie unterstreicht das bei vielen noch vorherr-
    schende Bild: Der Soldat wärmt sich am Eisblock.

    Damit verbunden ist die Unterstellung, die Attraktivi-
    tät der Bundeswehr sei ein weiches Thema und in der
    harten Welt der Verteidigungspolitik damit eher unwich-
    tig. Das Gegenteil ist der Fall. Wir können den alten und
    neuen Herausforderungen der Sicherheitspolitik nur be-
    gegnen, wenn wir unsere Truppe bestmöglich aufstellen.
    Angesichts des demografischen Wandels, des Fachkräf-
    temangels und der starken Konkurrenz auf dem Arbeits-
    markt ist es absolut essenziell, dass die Bundeswehr als
    attraktiver und moderner Arbeitgeber wahrgenommen
    wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Attraktivitätsoffensive ist für die Zukunftsfähig-
    keit der Bundeswehr von enormer Bedeutung. Das Bun-
    deswehr-Attraktivitätssteigerungsgesetz, über das wir
    heute beraten, ist ein zentraler und auch ein wichtiger
    Baustein in dieser Offensive, aber auch nicht der letzte
    und einzige. Die Verbesserungen im Zulagewesen und
    bei der Besoldung, bei den Dienstzeitregelungen und im





    Thomas Hitschler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Versorgungsrecht sind absolut zu begrüßen. Das wurde
    heute eigentlich von allen verdeutlicht. Aber die Attrak-
    tivität hört da noch lange nicht auf.

    Wir haben in den letzten Monaten auch einiges von
    Flachbildschirmen, W-LAN und Kühlschränken gehört.
    Von einigen „Eisblockwärmern“ wurden diese Vor-
    schläge zwar belächelt, dennoch sind auch das sinnvolle
    Maßnahmen, wenn wir im Konkurrenzkampf um die
    besten Köpfe bestehen wollen. Aber eines muss man
    hier auch unterstreichen: Das alles ist nichts wert, wenn
    einem gleichzeitig die Bude unter den Füßen wegschim-
    melt.

    Im Jahresbericht des Wehrbeauftragten nimmt der Zu-
    stand vieler Kasernen erneut eine zentrale Stelle ein.
    Kein Wunder; denn fast die Hälfte der Unterkünfte gilt
    als marode. Beinahe jede zehnte Kaserne gilt als unbe-
    wohnbar. Meinen herzlichen Dank für diesen scho-
    nungslosen Bericht, lieber Herr Königshaus, er hilft auch
    uns in der Politik sehr weiter.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Agnieszka Brugger [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wenn es schon am Fundament bröckelt, dann muss
    man deutlich mehr für die Attraktivität machen, als nur
    die Fassaden zu streichen. Gerade in Westdeutschland
    schieben wir einen enormen Sanierungsstau vor uns her.
    Das konnte ich bei meiner Sommertour selbst an vielen
    Bundeswehrstandorten beobachten. Ein konkretes Bei-
    spiel bildet dabei die General-Sponeck-Kaserne in Ger-
    mersheim, eine Kaserne mit den besten Voraussetzungen
    dafür, ein Paradebeispiel für eine attraktive Bundeswehr
    zu sein – und das nicht nur, weil sie im schönsten Wahl-
    kreis der Republik liegt.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Oh! – Beifall des Abg. Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Zustimmung vom Kollegen Lindner, vollkommen zu
    Recht.

    Die General-Sponeck-Kaserne beherbergt das mittler-
    weile einzige Ausbildungsbataillon unserer Luftwaffe
    und gilt als deren Visitenkarte; denn dort werden die Sol-
    datinnen und Soldaten der Luftwaffe auf Auslandsein-
    sätze vorbereitet. Eine tolle Truppe und ein motivierter
    Kommandeur leisten vor Ort eine Spitzenarbeit. Aber
    auch dieses Aushängeschild hat mit den gleichen Proble-
    men zu kämpfen wie viele andere Kasernen auch: ma-
    rode Gebäude, Baumängel und enorme Verzögerungen
    bei den Sanierungsmaßnahmen.

    Um den einfachen Antworten gleich einmal eines ent-
    gegenzuhalten: Am Geld allein liegt das nicht. 61 Mil-
    lionen Euro an Bundesmitteln stehen für die Baumaß-
    nahmen bereit, weitere 4 Millionen Euro für kleinere
    Baumaßnahmen. Aber die Umsetzung geht nur schlep-
    pend voran. Woran liegt das? Für den Neubau müssen
    einige Gebäude abgerissen werden. Dort waren aber bis
    vor kurzem noch Soldatinnen und Soldaten unterge-
    bracht. Der Bau eines Wohngebäudes, das übergangs-
    weise als Ausweichquartier dienen sollte, hat sich jedoch
    massiv verzögert und konnte erst jetzt, nach fast fünf
    Jahren Bauzeit, übergeben werden. Fünf Jahre, liebe
    Kolleginnen und Kollegen!

    Gleich zwei Baufirmen sind in dieser Zeit bankrottge-
    gangen. Alle Folgeprojekte haben sich entsprechend mit
    verzögert und aufgestaut. Wie auch bei den vielen Män-
    geln in der Rüstung lässt sich also auch hier feststellen:
    Es fehlt nicht unbedingt am Geld, sondern an verlässli-
    cher Planung und gutem Management. Wer genau wann
    wo was verbockt hat, halte ich dabei erst einmal für
    zweitrangig. Die Truppe interessiert sich nämlich nicht
    dafür, wer gerade wem den Schwarzen Peter zusteckt.
    Sie wollen, dass ihre maroden Kasernen endlich saniert
    werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Auf unsere Initiative hin haben wir deshalb im letzten
    Haushalt beschlossen, dass das Verteidigungsministe-
    rium dem Parlament jährlich Fortschrittsberichte über
    die Sanierung der einzelnen Liegenschaften zu übersen-
    den hat. Darauf werden wir jetzt auch pochen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir brauchen nämlich keinen blinden Aktionismus,
    sondern verlässliche Analysen als Grundlage einer bes-
    seren Planung. Wir brauchen mehr Transparenz, aber
    auch Planungssicherheit. Dazu ist eine engere Abstim-
    mung mit den zuständigen Baubehörden der Bundeslän-
    der nötig. Darüber hinaus braucht es weitere konkrete
    Maßnahmen. Ein zentrales Projektcontrolling soll Risi-
    komanagement, Terminplanung und Kostenkontrolle
    vereinen. Die einzelnen Verfahren sollten transparenter
    und einfacher gemacht werden. Ich meine, Bürokratie-
    abbau könnte gerade in diesem Bereich einiges erleich-
    tern.

    Mir leuchtet beispielsweise nicht ein, warum Kleinst-
    aufträge nicht auch unkompliziert von der Truppe vor
    Ort bearbeitet werden können. Gerade die kleinen und
    kleinsten Aufträge müssen besser gebündelt werden, da-
    mit es an zentralen Stellen der Planungsverfahren nicht
    zu Verstopfungen kommt.

    Punktuell sind auch personelle Verstärkungen zu prü-
    fen. Das gilt sowohl für die Landesbaubehörden als auch
    im militärischen Infrastrukturbereich auf Bundesebene.
    Der in der letzten Legislaturperiode beschlossene Abbau
    von Personal im Zuge der Neuausrichtung machte sich
    gerade im Sanierungsstau bemerkbar, und darunter lei-
    den am Ende alle.

    Deshalb möchte ich an dieser Stelle unsere Aufforde-
    rung aus dem Haushaltsantrag an das Ministerium erneu-
    ern: Erhöhen Sie die Stehzeiten für die Infrastrukturoffi-
    ziere vor Ort. Denn nur, wo eine echte Baubegleitung
    der Maßnahmen möglich ist, kann am Ende auch effek-
    tiv gebaut werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir brauchen gleichzeitig in den zentralen Bereichen
    zusätzliches Personal für die Infrastrukturbearbeitung;
    denn nur so kann der unsägliche Sanierungsstau abge-
    baut und aufgelöst werden. „Überbelegung von Stuben,





    Thomas Hitschler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Rost- und Schimmelbefall, Kloakengeruch und im
    Winter defekte Heizkörper in Sanitärbereichen“, diese
    Punkte bezeichnet der Jahresbericht 2014 des Wehrbe-
    auftragten als exemplarisch für die vernachlässigte Infra-
    struktur. Liebe Kolleginnen und Kollegen, das gleicht
    kein noch so großer Flachbildschirm aus.

    Wenn wir also über die Attraktivität der Bundeswehr
    sprechen, dann sind wir mit dem heutigen Gesetz noch
    lange nicht am Ziel. Es ist noch ein langer Weg, ein Weg,
    den wir aber gehen müssen. Wir schicken unsere Solda-
    tinnen und Soldaten in gefährliche Einsätze, bei denen
    sie nicht weniger riskieren als ihr Leben. Es liegt in
    unserer Verantwortung, dass sie ordentlich vorbereitet,
    ausgerüstet und versorgt werden. Es liegt in unserer Ver-
    antwortung, dass sie hier bei uns in ordentlichen und
    modernen Unterkünften untergebracht werden. Wenn
    wir diese Verantwortung nicht ernst nehmen, müssen wir
    über mehr Verantwortung in der Welt gar nicht erst re-
    den.

    Sei es bei der Ausrüstung, sei es bei den Kasernen, sei
    es bei den Themen, die wir nun mit dem Attraktivitäts-
    gesetz konkret anpacken – ich ermutige uns alle: Lassen
    wir uns nicht von etwas Spott und Häme über Wohlfühl-
    truppen und Waldorfkasernen davon abbringen. Denn
    dafür ist dieses Thema viel zu wichtig.

    Vielen Dank.