Rede von
Carola
Stauche
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Nein. Ich möchte eigentlich fertig werden.
– Ich werde aber trotzdem ausreden. – Forschung in die-
sem Bereich ist zumindest wichtig, damit wir uns klar
darüber werden können, wofür und wogegen wir eigent-
lich sind. Deshalb brauchen wir die Forschung.
Denn es kann nicht sein, dass Gentechnik nur aufgrund
von diffusen Ängsten und der Sehnsucht nach einer vor-
modernen Landwirtschaft abzulehnen ist.
Selbstverständlich sind wir in der Unionsfraktion und
wir in der Koalition uns einig, dass wir ein Maximum an
Verbraucherschutz wollen. Wir wollen umfassende Klar-
heit und Wahrheit.
Genauso setzen wir uns auch für die Wahlfreiheit des
Verbrauchers und nicht für ein absolutes Verbot ein. Aus
diesem Grunde befürworte ich die Kennzeichnung aller
Produkte, die mithilfe von Gentechnik produziert wer-
den. Dann würde vielen Menschen bewusst, wie sehr wir
in den verschiedensten Bereichen – nicht nur in der Er-
nährungswirtschaft – bereits mit Gentechnik zu tun ha-
ben,
so zum Beispiel in der Medizin – ich sage bloß „Insu-
lin“; da haben wir die Produktion in Deutschland verlo-
ren; wir beziehen das jetzt aus dem Ausland –, in der
Textilindustrie
und bei Nahrungsergänzungsmitteln, die auch viele
Grüne zu sich nehmen, die eigentlich vegetarisch leben;
dabei sind sehr viele dieser Produkte gentechnisch ver-
ändert.
Wenn wir das alles kennzeichnen, dann kann sich der
Verbraucher entscheiden.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, im Antrag der Grü-
nen wird eine konsequente und bundeseinheitliche Um-
setzung von Anbauverboten gefordert. Wie beschrieben,
muss die Frage, ob dies bundeseinheitlich geschehen
soll, noch ausführlich besprochen werden. Was die kon-
sequente Umsetzung angeht, habe ich Vertrauen in unse-
ren Minister und in unsere Staatssekretäre; die beachten
auch immer die Praxis.
Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 77. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2014 7427
Carola Stauche
(C)
(B)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir als Agrarpoliti-
ker haben die Ehre, im Hohen Hause den letzten Tages-
ordnungspunkt vor Weihnachten zu diskutieren. Weih-
nachten ist ein Fest des Friedens und der Versöhnung.
Deshalb halte ich es für angebracht, am Ende meiner
Ausführungen noch auf Folgendes hinzuweisen: Egal
aus welcher Fraktion wir sind: Wir alle sind hier, weil
uns die Menschen in Deutschland am Herzen liegen.
– Jawohl. – Dabei liegen wir sicher oft weit auseinan-
der in der Frage, welche konkreten Schritte sich aus die-
sem Anliegen ableiten lassen. Das wurde auch heute
wieder deutlich.
– Das weiß ich, das brauchen Sie nicht zu betonen.
Dennoch freue ich mich, dass wir gemeinsam miteinan-
der ringen, um die besten Lösungen für dieses Land und
die Bürger zu finden. In diesem Sinne wünsche ich uns
allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und im
neuen Jahr wiederum viel Kraft und Mut für inspirie-
rende Politik für unser Land, und dies mit Gottes Segen.
Lassen Sie mich Ihnen noch einen Spruch mit auf den
Weg geben, meinen diesjährigen Weihnachtsspruch:
Weihnachten ist keine Veranstaltung des Gemüts, son-
dern eine zur Rettung der Welt.
Danke schön.