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ID1807403100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/74 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 74. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Lena Strothmann, Artur Auernhammer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Wolfgang Tiefensee, Sabine Poschmann, Niels Annen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Der deutsche Meisterbrief – Erfolg- reiche Unternehmerqualifizierung, Basis für handwerkliche Qualität und besondere Bedeutung für die duale Ausbildung Drucksache 18/3317 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7057 A Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7057 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 7059 A Lena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7060 B Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7062 C Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7064 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7064 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7065 D Axel Knoerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7066 D Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7068 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 7070 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7070 D Dr. Hans-Joachim Schabedoth (SPD) . . . . . . 7071 A Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . 7072 A Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7072 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7074 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 7076 A Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte am NATO-geführten Einsatz Resolute Sup- port Mission für die Ausbildung, Bera- tung und Unterstützung der afghani- schen nationalen Sicherheitskräfte in Afghanistan Drucksache 18/3246 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7078 A b) Antrag der Abgeordneten Sibylle Pfeiffer, Sabine Weiss (Wesel I), Frank Heinrich (Chemnitz), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Ab- geordneten Gabi Weber, Dr. Bärbel Kofler, Axel Schäfer (Bochum), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Transformationsdekade mit zivilen Mit- teln erfolgreich gestalten Drucksache 18/3405 . . . . . . . . . . . . . . . . . 7078 A Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7078 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7080 C Thomas Silberhorn, Parl. Staatssekretär BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7081 D Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7083 C Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . 7084 D Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7085 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7087 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7088 C Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7089 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7091 B Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7091 D Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7092 A Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7093 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7094 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 7095 B Tagesordnungspunkt 28: Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Eva Bulling-Schröter, Dr. Dietmar Bartsch, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Stromsperren gesetzlich verbieten Drucksache 18/3408 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7096 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 7097 A Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7098 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 7100 C Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7100 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7101 B Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7102 D Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . 7103 C Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7104 B Bernd Westphal (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7105 C Tagesordnungspunkt 29: Vereinbarte Debatte: 25 Jahre VN-Kinder- rechtskonvention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7106 D Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 7106 D Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 7107 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 7108 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7110 A Ulrike Bahr (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7111 B Eckhard Pols (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7112 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7113 C Tagesordnungspunkt 30: Vereinbarte Debatte: Menschenrechte glo- bal durchsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7115 A Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 7115 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 7116 A Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7117 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7119 A Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 7119 D Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 7121 A Tagesordnungspunkt 31: Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Kordula Schulz-Asche, Renate Künast, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Situation von Opfern von Menschenhandel in Deutschland Drucksache 18/3256 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7122 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7123 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 7124 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 7125 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7126 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 7127 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7128 B Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7129 C Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 7130 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7131 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 7133 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7133 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7057 (A) (C) (D)(B) 74. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7133 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 5.12.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 5.12.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 5.12.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 5.12.2014 Daldrup, Bernhard SPD 5.12.2014 Freitag, Dagmar SPD 5.12.2014 Gabriel, Sigmar SPD 5.12.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 5.12.2014 Jung, Xaver CDU/CSU 5.12.2014 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Kermer, Marina SPD 5.12.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 5.12.2014 Lenkert, Ralph DIE LINKE 5.12.2014 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 5.12.2014 Liebich, Stefan DIE LINKE 5.12.2014 Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 5.12.2014 Lutze, Thomas DIE LINKE 5.12.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 5.12.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Mortler, Marlene CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 5.12.2014 Müntefering, Michelle SPD 5.12.2014 Dr. Nick, Andreas CDU/CSU 5.12.2014 Post (Minden), Achim SPD 5.12.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 5.12.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Steffel, Frank CDU/CSU 5.12.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 5.12.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Tillmann, Antje CDU/CSU 5.12.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 5.12.2014 Wanderwitz, Marco CDU/CSU 5.12.2014 Weber, Gabi SPD 5.12.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 5.12.2014 Zollner, Gudrun CDU/CSU 5.12.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 928. Sitzung am 28. No- vember 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zur Änderung des Asylbewerberleistungs- gesetzes und des Sozialgerichtsgesetzes – Drittes Gesetz zur Änderung des Agrarstatistik- gesetzes – Gesetz zur Einführung des Elterngeld Plus mit Partnerschaftsbonus und einer flexibleren Eltern- zeit im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 7134 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 (A) (C) (D)(B) – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2014/59/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014 zur Festlegung eines Rahmens für die Sanierung und Abwicklung von Kreditinstitu- ten und Wertpapierfirmen und zur Änderung der Richtlinie 82/891/EWG des Rates, der Richtlinien 2001/24/EG, 2002/47/EG, 2004/25/EG, 2005/56/EG, 2007/36/EG, 2011/35/EU, 2012/30/EU und 2013/ 36/EU sowie der Verordnungen (EU) Nr. 1093/ 2010 und (EU) Nr. 648/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (BRRD-Umsetzungsge- setz) Der Bundesrat hat hierzu ferner die folgende Ent- schließung gefasst: 1. a) Der Bundesrat begrüßt, dass sich die Bundes- regierung auf europäischer Ebene darum be- müht hat, die Belastungen von Landesförder- banken und Förderkrediten durch Beiträge zum Europäischen Abwicklungsfonds zu ver- meiden oder zumindest gering zu halten. b) Der Bundesrat stellt jedoch fest, dass die He- ranziehung der Landesförderbanken zu Beiträ- gen zum Europäischen Bankenabwicklungs- fonds auf der Grundlage der im delegierten Rechtsakt der Europäischen Kommission vom 21. Oktober 2014 veröffentlichten Berech- nungssystematik zu einer systemisch nicht gerechtfertigten und dem Gesichtspunkt der Risikoproportionalität grob widersprechenden Belastung der Landesförderbanken führt. c) Der Bundesrat stellt weiterhin fest, dass durch eine Heranziehung von Landesförderbanken zum einheitlichen Bankenabwicklungsfonds öffentliche Mittel der Länder im erheblichen Umfang für die Abfederung von Risiken pri- vater Geschäftsbanken verwendet werden. Der Bundesrat erkennt hierin einen Widerspruch zu der Zielsetzung der durch das vorliegende Gesetz umzusetzenden Richtlinie, zukünftig eine Belastung der öffentlichen Hand durch die Rettung von Banken zu vermeiden. d) Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, sich im EU-Ministerrat und im Europäi- schen Rat dafür einzusetzen, dass die Landes- förderbanken durch Beiträge zum Europäi- schen Bankenabwicklungsfonds nicht oder wesentlich geringer belastet werden als durch den delegierten Rechtsakt der EU-Kommis- sion vom 21. Oktober 2014 vorgesehen. 2. Der Bundesrat hält es für in hohem Maße proble- matisch, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau von der Beitragspflicht zur Europäischen Banken- abgabe befreit ist, die Förderbanken der Länder hingegen einer Beitragspflicht unterliegen. Der Bundesrat weist darauf hin, dass auf Grund des ri- sikoarmen Geschäfts und der spezifischen Eigen- tümerstruktur eine Beitragspflicht der Länderför- derinstitute unter sachlichen Gesichtspunkten in keiner Weise gerechtfertigt ist. Der Bundesrat sieht die dringende Notwendigkeit einer grundlegenden Überarbeitung der Regelun- gen zur Beitragspflicht von kleinen und mittleren Kreditinstituten. Die vorgesehenen Erleichterun- gen für kleinste Institute werden für die Mehrzahl der regional tätigen Banken in Deutschland aller Voraussicht nach keine signifikanten Entlastungen zur Folge haben und daher ins Leere gehen. Der Bundesrat weist kritisch darauf hin, dass die von der Kommission vorgesehenen Regelungen die mangelnde Systemrelevanz der kleinen und mittleren Institute und die sich daraus ergebende Folge, dass diese Institute niemals Leistungen aus dem Abwicklungsfonds erhalten werden und da- mit lediglich zur Befüllung des Abwicklungsfonds beitragen, nicht ausreichend berücksichtigen und daher unverhältnismäßig sind. Der Bundesrat lehnt Doppelbelastungen ab, die sich für die durch ihre Institutssicherungssysteme im Bestand geschützten Sparkassen und Kreditge- nossenschaften ergeben. Der Bundesrat bittet da- her die Bundesregierung, sich auf europäischer Ebene für die Festlegung differenzierterer Rege- lungen einzusetzen, die dem Proportionalitätsprin- zip entsprechen. 3. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, darauf zu achten, dass die Beitragserhebung zum euro- päischen Abwicklungsfonds zu keinen Wettbe- werbsverzerrungen führt. Er befürwortet daher eine EU-weit steuerliche Gleichbehandlung. – Gesetz zu dem Übereinkommen vom 21. Mai 2014 über die Übertragung von Beiträgen auf den ein- heitlichen Abwicklungsfonds und über die ge- meinsame Nutzung dieser Beiträge – Gesetz zur Änderung des ESM-Finanzierungsge- setzes – Gesetz zur Änderung der Finanzhilfeinstrumente nach Artikel 19 des Vertrags vom 2. Februar 2012 zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsme- chanismus – Gesetz zur Verringerung der Abhängigkeit von Ratings – Gesetz zur Änderung des Freizügigkeitsgesetzes/ EU und weiterer Vorschriften – Zweites Gesetz zur Änderung des Mikrozensusge- setzes 2005 und des Bevölkerungsstatistikgesetzes – … Gesetz zur Änderung des Urheberrechtsgeset- zes – Gesetz zur Durchführung des Haager Überein- kommens vom 30. Juni 2005 über Gerichtsstands- vereinbarungen sowie zur Änderung des Rechts- pflegergesetzes, des Gerichts- und Notarkosten- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7135 (A) (C) (D)(B) gesetzes, des Altersteilzeitgesetzes und des Dritten Buches Sozialgesetzbuch – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2011/99/EU über die Europäische Schutzanordnung und zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 606/2013 über die gegenseitige Anerkennung von Schutz- maßnahmen in Zivilsachen – Gesetz zur Änderung mautrechtlicher Vorschrif- ten hinsichtlich der Einführung des europäischen elektronischen Mautdienstes – Gesetz zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 10. November 2010 zum Europäischen Ausliefe- rungsübereinkommen vom 13. Dezember 1957 – Gesetz zu dem Protokoll Nr. 15 vom 24. Juni 2013 zur Änderung der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten Zudem hat der Bundesrat in seiner 928. Sitzung am 28. November 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 bis 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsminister Thomas Schmidt (Sachsen) als Nachfolger des ausschei- denden Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich (Sachsen) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radioak- tiver Abfallstoffe“ und Minister Dr. Helmuth Markov (Brandenburg) als Nach- folger der ausscheidenden Ministerin a. D. Anita Tack (Brandenburg) zum stellvertretenden Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 25. bis 29. Juni 2012 in Straßburg Drucksachen 18/2945, 18/3108 Nr. 5 Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Gutachten 2014 des Sachverständigenrates zur Begut- achtung der Entwicklung im Gesundheitswesen Bedarfsgerechte Versorgung – Perspektiven für ländli- che Regionen und ausgewählte Leistungsbereiche Drucksachen 18/1940, 18/2530 Nr. 3 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch den Präsidenten des Deutschen Bun- destages Erster Bericht über die Anwendung der Begleitgesetze zum Vertrag von Lissabon Drucksachen 17/14601, 18/641 Nr. 25 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Umsetzung des Europäischen Semesters 2013 und der Europa 2020-Strategie unter besonderer Berücksichtigung der länderspezifischen Empfehlun- gen Drucksache 17/14622 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/822 Nr. A.7 Ratsdokument 5812/14 Drucksache 18/3110 Nr. A.1 EuB-BReg 74/2014 Drucksache 18/3110 Nr. A.3 EuB-BReg 80/2014 Drucksache 18/3110 Nr. A.5 EuB-BReg 86/2014 Innenausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.6 Ratsdokument 10208/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.14 Ratsdokument 10307/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.21 Ratsdokument 12315/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.22 Ratsdokument 12331/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.23 Ratsdokument 12332/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/3110 Nr. A.12 Ratsdokument 14028/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/3110 Nr. A.13 EuB-BReg 76/2014 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/1935 Nr. A.15 Ratsdokument 10024/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.72 Ratsdokument 12150/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.12 Ratsdokument 12646/14 Drucksache 18/2935 Nr. A.8 Ratsdokument 13442/14 Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 74. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 System der zulassungspflichtigen Handwerkerberufe TOP 27 Bundeswehreinsatz in Afghanistan (RSM) TOP 28 Stromsperren TOP 29 Vereinbarte Debatte 25 Jahre VN-Kinderrechtskonvention TOP 30 Vereinbarte Debatte Menschenrechte global durchsetzen TOP 31 Situation von Opfern von Menschenhandel Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Joachim Schabedoth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank, dass Sie Ihre Erinnerung in die Debatte

    mit einbringen. Ein berühmtes Mitglied meiner Fraktion
    hat mal gesagt: „Hätte, hätte, Fahrradkette“.


    (Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Der dann nicht gewählt wurde!)


    Wir haben damals unter dem Druck einer anderen De-
    batte anders entschieden. Es gab durchaus den Hinter-
    grund, den Sie nannten: dass auch von der EU der Impuls
    kam, den Meisterbrief nicht als letztgültige Zulassung zu
    verstehen. Wir haben ja daraus gelernt; darauf habe ich
    vorhin noch hingewiesen.

    Wenn Sie jetzt mit uns den Restbestand verteidigen
    und auch ein wenig mit darauf schauen: „Können wir
    vielleicht etwas zurückholen?“, können wir doch einen
    Fehler korrigieren. Ich habe jedenfalls meine Gesprächs-
    partner vom Handwerk so verstanden, dass sie das alle
    von uns erwarten, übrigens nicht nur von den Regie-
    rungsparteien.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Der Meisterbrief ist ein Segen und kein Relikt; das
    wollten meine vielen Kollegen, die vor mir gesprochen
    haben, und ich zum Ausdruck bringen. Es ist ja verständ-
    lich, wenn die Opposition einer Regierungsvorlage mit
    Misstrauen begegnet.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, mit Erwartungen!)


    Doch seien Sie versichert, meine Damen und Herren:
    Bei unserem Eintreten für den deutschen Meisterbrief
    würde oppositionelles Misstrauen am falschen Gegen-
    stand geübt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bitte deshalb auch besonders um die Unterstützung
    der Opposition.


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben Ansprüche an Sie!)


    Das wäre ein sehr gutes Signal für rund 1 Million Be-
    triebe des deutschen Handwerks.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort der Kollegin Barbara Lanzinger

für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Jetzt was Neues, was ganz Neues!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Barbara Lanzinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Kolleginnen und Kolle-

    gen! Sehr geehrte Damen und Herren! „Handwerk hat
    goldenen Boden“ ist auch ein Sprichwort.


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Handwerk hat grünen Boden! – Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Grünen Boden“ ist auch hübsch! – Gegenruf der Abg. Lena Strothmann [CDU/CSU]: Gott sei Dank nicht!)


    – Na ja, im Sprichwort heißt es halt „goldenen Boden“
    und nicht „grünen Boden“; ich glaube, so weit sind wir
    uns schon einig, oder?

    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014 7073

    Barbara Lanzinger


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt! – Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    – Gut, in Ordnung. – Das Gold glänzt nicht mehr ganz
    so, wie es früher einmal geglänzt hat: Es gibt viele Auf-
    lagen und viele Anforderungen an unser Handwerk und
    gerade an unsere kleinen und mittleren mittelständischen
    Betriebe. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deshalb,
    weil diese Kraft dahintersteckt, ist das Handwerk das
    Rückgrat unserer Wirtschaft. Ich glaube, gerade diese
    kleinen und mittleren mittelständischen Betriebe haben
    uns in Deutschland die letzten Jahre, wo es wirtschaft-
    lich gesehen ja nicht so einfach war, sehr wohl geholfen;
    ich denke, das muss man festhalten. Wir müssen alles
    tun, um diese Kraft zu stärken, und dürfen sie nicht
    schwächen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Handwerksbetriebe mit ihren ausgezeichnet aus-
    gebildeten Beschäftigten und vorneweg den Meisterin-
    nen und Meistern sind – das wurde heute schon ein paar-
    mal erwähnt – das Herzstück und – auch das sage ich
    ganz bewusst – der Puls unseres Mittelstandes.

    Meine Vorredner haben vieles erwähnt; man könnte
    auch sagen, ich hätte von denjenigen, die schon gespro-
    chen haben, abgeschrieben, oder ich wiederholte, was
    schon gesprochen wurde. Ich sage aber: Es gibt auch ein
    altes Sprichwort in der Werbeindustrie. Demnach muss
    man vieles mehrfach sagen und hören, damit es tatsäch-
    lich ankommt und angenommen wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg. Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Deshalb sage ich noch einmal ganz deutlich in meiner
    Rede: Unsere hohe Qualität – made in Germany – ist
    Präzisionsarbeit, und unsere Leistungsfähigkeit kommt
    nicht irgendwoher oder von ungefähr. Unsere Basis da-
    für ist eine gute, fundierte Ausbildung, ist das Können,
    sind bewährte Strukturen, auf die wir zurückgreifen kön-
    nen, mündend auch im Meisterbrief, und zwar – auch
    das sage ich ganz deutlich – nicht nur im Meisterbrief,
    sondern vor allem auch im Meistervorbehalt. Ich denke,
    es ist wichtig, dies deutlich zu machen; denn es geht auf
    europäischer Ebene nicht darum, den Meisterbrief zu un-
    tersuchen, sondern vor allem den Meistervorbehalt,
    sprich: Wie kann ich mich selbstständig machen, nur mit
    einem Meister? – Der Meisterbrief steht nicht zur Dis-
    position.

    Es ist auch richtig – ich wiederhole es ganz be-
    wusst –: Bereits Ludwig Erhard hat ganz deutlich gesagt,
    dass es sich bei dem Meisterbrief nicht um eine Ein-
    schränkung, sondern um einen Nachweis zur Befähi-
    gung handelt. Der Meisterbrief – ich glaube, wir sind uns
    hier alle einig – ist beileibe kein Hemmnis und schon gar
    keine Marktzugangsbeschränkung, sondern ist vielmehr
    ein wirksames Instrument zur Leistungssteigerung ins-
    gesamt, durch das im Handwerk erst die Voraussetzun-
    gen für Wettbewerb geschaffen werden, den wir in unse-
    rer Wirtschaft dringend brauchen.
    Es ist falsch, von einer Reglementierung zu sprechen
    und damit negative Verbindungen herzustellen. Immer
    wenn das Wort „Reglementierung“ fällt, denkt man an
    Bürokratie und Bürokratieabbau. Das ist in diesem Fall
    falsch. Man muss hier sehr wohl differenzieren. Hier ist
    die Reglementierung positiv, absolut positiv für mehr
    Qualität. Wir müssen uns gemeinsam bei der Umsetzung
    der EU-Richtlinien zur Reglementierung der Berufe für
    den Erhalt des Instruments Meisterbrief und damit des
    Meistervorbehalts starkmachen und dafür kämpfen, dass
    dieses bewährte Instrument der Leistungssteigerung er-
    halten bleibt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die EU-Kommission verfolgt mit ihrem Aufruf zur
    Überprüfung das Ziel – ich wiederhole das noch ein-
    mal –, durch den Abbau von Regulierung mehr Beschäf-
    tigung und Wachstum zu schaffen. Daher sollen wir im
    Zuge eines gegenseitigen Evaluierungsprozesses die Zu-
    gangsschranken für regulierte Berufe genau überprüfen
    und begründen. Aus meiner Sicht – ich denke, wir sind
    uns hier einig – muss die Überprüfung und Begründung
    heißen, den Meisterbrief nicht nur zu erhalten, sondern
    zu stärken. Warum? Weil die Ausbildung vom Gesellen
    über die Berufserfahrung hin zum Meister die Basis für
    einen qualifizierten und leistungsstarken Wirtschaftsbe-
    reich und auch – das sage ich ganz deutlich – für eine so-
    lide und wirtschaftliche Unternehmenspolitik ist. Das ist
    ein Qualitätssiegel und ein Gütesiegel erster Klasse.

    Die Idee von mehr Wachstum und mehr Beschäfti-
    gung im Zuge von Dienstleistungsfreiheit auf dem euro-
    päischen Binnenmarkt ist wirtschaftlich interessant. Es
    ist jedoch sehr wohl fraglich, ob dies durch die Abschaf-
    fung des wertvollen Instruments der Meisterprüfung und
    damit unserer dualen Ausbildung erreicht werden kann
    und erreicht werden sollte.

    Ich wiederhole auch – das wurde schon einige Male
    erwähnt –: Wir dürfen nicht – ich nenne es ganz bewusst
    so – über Qualitätsleichen gehen, um eine europäische
    Liberalisierung zu erreichen. Die Erfahrungen der Hand-
    werksnovelle 2004 zeigen uns schon deutlich, dass sie
    nicht geholfen hat, dem Fachkräftemangel entgegenzu-
    wirken, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln oder gar
    den grenzüberschreitenden Austausch von Handel und
    Dienstleistungen zu beflügeln. Ganz im Gegenteil: Die
    Abschaffung der 53 zulassungspflichtigen Gewerke hat
    bei uns zu einem Qualitätsverlust – ich sage es ganz
    deutlich: zu einem enormen Qualitätsverlust – geführt.


    (Gunther Krichbaum [CDU/CSU]: Und Ausbildungsverlust!)


    Das darf nicht noch einmal passieren.

    Weil man auch in der Politik schlauer werden kann,
    haben wir heute diesen Antrag gestellt. Denn wir wollen
    im Zusammenhang mit der neuen Evaluierung nicht wie-
    der den gleichen Fehler machen. Wir sagen ganz klar:
    Wir müssen den Meister und den Meistervorbehalt er-
    halten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    7074 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2014

    Barbara Lanzinger


    (A) (C)



    (D)(B)

    Es stimmt – ich erwähne das ganz bewusst –, dass
    sich wegen der damaligen Novellierung heute jeder als
    Fliesenleger, als Trockenbauer selbstständig machen
    kann. Wenn man heute auf dem Bau arbeitet – da weiß
    ich, wovon ich spreche –, dann erlebt man schon, dass
    Meisterbetriebe, deren Mitarbeiter eine gute Ausbildung
    haben, tatsächlich das ausbaden müssen, was vorher ka-
    puttgemacht worden ist. Deren Auftragsbücher sind aber
    übervoll; ich bekomme sie gar nicht auf den Bau, wenn
    es tatsächlich zu Pfusch am Bau gekommen ist. Das ist
    so, und insofern müssen wir dafür sorgen, dass solche
    Dinge nicht mehr passieren.


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber wie? Sie müssen mal was vorlegen!)


    Einer meiner Handwerksmeister erzählt mir immer:
    Ein gut ausgebildeter Koch, der keine Arbeit kriegt,
    kann sich als Estrichleger selbstständig machen. Er weiß
    aber nicht, welche Dämmung darunter ist. Der Metzger,
    der in seinem Gewerk eigentlich auch sehr gut ist, legt
    dann die Fliesen drauf. Dabei kommt nichts Gutes he-
    raus; eine solche „Wurst“ kann man nicht essen.

    Es ist auch so, dass sich viele Dienstleister, zum Bei-
    spiel Hausmeister, als Handwerker niederlassen. Da
    müssen wir schon vorsichtig sein und ganz genau auf-
    passen, dass die Reglementierung im positiven Sinn in
    diesem Fall erhalten bleibt.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da haben wir ja gar nichts dagegen!)


    Ich möchte einen Punkt erwähnen, der heute noch
    nicht erwähnt worden ist: die Altgesellenregelung, die es
    nach wie vor gibt. Gesellen, die über Jahre hinweg in ih-
    rem Betrieb gearbeitet haben, können sich demnach
    auch ohne Meisterbrief selbstständig machen und sehr
    wohl einen Betrieb eröffnen.


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nach 25 Jahren! Ist das nicht ein bisschen lang?)


    Ich denke, es ist sehr wichtig, noch einmal darauf hinzu-
    weisen.

    Ein weiterer wichtiger Punkt: die Meisterfrauen im
    Handwerk. Ich erwähne sie ganz bewusst.


    (Beifall der Abg. Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    – Danke schön. – Wir haben über viele Jahre hinweg da-
    rum gerungen, dass die Meisterfrauen im Handwerk so-
    zialversicherungspflichtig angemeldet sind, was früher
    nicht so selbstverständlich war; da wurde halt einfach
    mitgearbeitet. Wir haben heute eine hohe Qualifikation
    der – ich sage es jetzt mal so – angeheirateten Meister-
    frauen; ich bin auch so eine angeheiratete Mittelständle-
    rin. Man muss hier schon etwas leisten, man muss sich
    fortbilden, weil man oftmals aus branchenfremden Beru-
    fen kommt. Die Meisterfrauen im Handwerk – sie nen-
    nen sich so – sind ganz wichtig, weil sie unendlich vieles
    leisten, wie soziales, gesellschaftliches Engagement
    etwa im Hinblick auf die Auszubildenden in den Betrie-
    ben, die sie oftmals begleiten. Gerade die Ausbildung im
    Handwerk ist sehr nah an den Hauptschulen dran, die
    uns sehr wichtig sind. Es ist manchmal nicht ganz ein-
    fach, diese jungen Leute wirklich zu fördern und nach
    vorne zu bringen.

    Ich fasse zusammen. Dies alles zeigt: Das Handwerk
    ist für die regionale Wertschöpfung, für unsere gesell-
    schaftspolitische Entwicklung enorm wichtig. Es sichert
    in der Region die Bevölkerungsstruktur, die wir brau-
    chen; es hält Jugendliche in den Heimatregionen und
    verhindert die Abwanderung in die Städte.

    Ich möchte ganz kurz Folgendes erwähnen. Sie alle
    wissen, ich komme aus Bayern. Ich denke schon, dass
    man sagen sollte, dass mit der Abschaffung der Studien-
    gebühren in Bayern – es ist unerheblich, ob ich damals
    damit einverstanden war – die Schaffung des sogenann-
    ten Meisterbonus in Höhe von 1 000 Euro einherging,
    den wir denjenigen, die die Meisterprüfung machen, zu-
    sätzlich bezahlen, um sie zu unterstützen. Das ist sicher-
    lich nicht genug, aber es ist ein deutlicher Anreiz. An
    den Fachhochschulen haben wir Studiengänge, in denen
    Meister studieren können und dort einen Abschluss, den
    Bachelor, machen können. Ich denke, das ist richtig, um
    den jungen Menschen, den Gesellen, den Gesellinnen
    und den Meistern, einen Weg zu ebnen und sie ein Stück
    weit mit Studenten gleichzustellen. Es gibt die immer
    fortwährende Diskussion, ob nur ein Studium richtig ist.
    Ich halte das für falsch. Ich denke, es ist ganz wichtig,
    hier deutliche Zeichen zu setzen.

    Ich möchte schließen. Wir müssen aufpassen, dass
    wir unsere wertvollen nationalen Regeln zum Berufszu-
    gang insgesamt nicht zunehmend verwässern. Uns er-
    wartet da im Rahmen der Transparenzrichtlinie noch ei-
    niges, gerade was die freien Berufe betrifft. Da bitte ich
    einfach alle, auch mitzuhelfen.

    Schließen möchte ich mit dem wunderschönen Satz,
    der mich eigentlich mein ganzes Leben lang begleitet
    hat: Gott schütze das ehrbare Handwerk!

    Herzlichen Dank fürs Zuhören.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)