Rede:
ID1807022700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 15
    1. Danke,: 1
    2. Herr: 1
    3. Kollege: 1
    4. Lemme.: 1
    5. –: 1
    6. Nächste: 1
    7. Rednerin: 1
    8. istfür: 1
    9. Bündnis: 1
    10. 90/Die: 1
    11. Grünen: 1
    12. die: 1
    13. Kollegin: 1
    14. Bärbel: 1
    15. Höhn.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Steffen-Claudio Lemme


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In

    den letzten Tagen, in dieser Haushaltsdebatte ist anläss-
    lich des historischen Ereignisses, einen ausgeglichenen
    Bundeshaushalt ohne neue Schulden aufzustellen, häufig
    der Begriff „Verantwortung“ gefallen.

    Ja, es ist richtig: Was wir unseren Kindern und Enkel-
    kindern hinterlassen, bemisst sich nicht allein am Haus-
    haltssaldo.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Das stimmt!)


    Angesichts zunehmender Naturkatastrophen und des
    Klimawandels führt uns der Politikbereich des Bundes-
    umwelt- und -bauministeriums unsere Verantwortung für
    die Zukunftsfähigkeit unseres Landes besonders deutlich
    vor Augen. Ich möchte daher darlegen, welche Anstren-
    gungen wir in Zeiten eines ausgeglichenen Haushalts im
    Bereich Umwelt-, Naturschutz-, Klima- und Baupolitik
    unternehmen.

    Die Hochwasserereignisse in den Jahren 2002 und
    2013 haben allein im Gebiet um Donau und Elbe Schä-
    den in Höhe von rund 18 Milliarden Euro verursacht.
    Gemeinsam mit den Ländern steht der Bund deshalb in
    der Verantwortung, dass sich solche Katastrophen nicht
    wiederholen. Deshalb investieren wir nun in vorbeu-
    gende Maßnahmen.

    Ich freue mich, dass wir trotz der Zielsetzung eines
    ausgeglichenen Bundeshaushaltes die Hochwasser-
    schutzvorsorge entschlossen angehen und bereits im Jahr
    2015 erste 20 Millionen Euro zur Verfügung stellen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Damit werden besonders schlimm betroffene Gebiete fi-
    nanzielle Hilfe für präventive Maßnahmen wie Deich-
    rückverlagerungen oder Flutpolder erhalten.

    Im Bereich Naturschutz konnten wir 3 Millionen
    Euro für den Kampf gegen die Wilderei bereitstellen. Im
    vergangenen Jahr fielen allein in Afrika mehr als
    20 000 Elefanten Wilderern zum Opfer. Ähnlich drama-
    tisch sieht die Lage bei Nashörnern aus. Allein in Süd-
    afrika wurden im letzten Jahr über 1 000 Nashörner ille-
    gal getötet. Mit den 3 Millionen Euro zur Stärkung der
    internationalen Zusammenarbeit im Naturschutz möch-
    ten wir stärker gegen den illegalen Handel mit Elefan-
    ten- und Nashornprodukten vorgehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Als weiteren Erfolg der parlamentarischen Haushalts-
    beratungen konnten wir mit 30 Millionen Euro das För-
    derprogramm zur Nachrüstung von Diesel-Pkw mit Ruß-
    partikelfiltern wieder auflegen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Diese erneute Unterstützung bei der Umrüstung ist sehr
    sinnvoll, da nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes
    zum Stichtag 1. Januar 2014 noch immer rund 1,5 Mil-
    lionen Diesel-Pkw und 400 000 leichte Nutzfahrzeuge
    für eine Umrüstung in Betracht kommen. Auch die gest-
    rige Rüge der EU-Kommission, dass wir unsere verbind-
    lichen Grenzwerte für Feinstaub in einigen größeren
    Städten noch immer überschreiten, bestätigt den Sinn
    dieser Entscheidung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Verantwortung
    steht gerade auch dann im Mittelpunkt unseres Han-
    delns, wenn es darum geht, Flüchtlingen, die bei uns
    Hilfe suchen, eine sichere und menschenwürdige Unter-
    kunft bereitzustellen. Ich bin deshalb erleichtert, dass
    wir in der Bereinigungssitzung beschlossen haben, dass
    Grundstücke und leerstehende Gebäude im Besitz des
    Bundes den Ländern und Gemeinden zur Unterbringung
    von Asylsuchenden und Flüchtlingen mietfrei überlassen
    werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Als richtige Entscheidung hat sich auch das von uns
    mit dem Haushalt 2014 neu aufgelegte Bundespro-
    gramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ erwiesen.
    So haben wir nicht nur eine jahrelange sozialdemokrati-
    sche Forderung umgesetzt, indem wir die Städtebauför-
    dermittel von 455 auf 700 Millionen Euro aufgestockt
    und die „Soziale Stadt“ zum Leitprogramm innerhalb
    der Städtebauförderung gemacht haben. Wir haben mit
    dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ ein
    Programm ins Leben gerufen, das eine wichtige Lücke
    in der Städtebauförderung schließt; denn es ermöglicht
    die Förderung von Projekten mit besonderer nationaler
    Wahrnehmbarkeit und Qualität.

    Vor einer Woche wurden 21 Projekte bekannt gege-
    ben, die im Programmjahr 2014 profitieren werden. Mit
    der riesigen Resonanz, die dieses Programm erfahren
    hat, hatte ich nicht gerechnet; denn bis zum Fristablauf
    waren über 270 Projektanträge mit einem beantragten
    Fördervolumen von mehr als 900 Millionen Euro einge-
    gangen. Das Programm war damit nur vier Monate nach
    seinem Entstehen bereits um mehr als das 18-Fache
    überzeichnet. Diesen Erfolg werden wir im Haushalt





    Steffen-Claudio Lemme


    (A) (C)



    (D)(B)

    2015 mit einer zweiten Förderperiode in gleicher Höhe
    fortsetzen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Kurz vor dem Klimagipfel in Lima, der noch in die-
    sem Jahr den Weg für ein neues internationales Klimaab-
    kommen bereiten soll, wird viel über das Erreichen un-
    seres Reduktionsziels diskutiert. Ich meine: zu Recht.
    Angesichts der großen Relevanz möchte ich den Klima-
    schutz in meiner heutigen Rede hervorheben. Meiner
    Meinung nach gibt es keine Alternative dazu, unser
    selbstgestecktes Ziel, bis 2020 40 Prozent CO2-Emissio-
    nen gegenüber 1990 einzusparen, zu erreichen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sieht man aber nicht im Haushalt! Wo ist das im Haushalt?)


    Deutschland ist der größte Treibhausgasverursacher
    Europas und muss zeigen, dass Klimaschutz in einem In-
    dustrieland nicht nur funktioniert, sondern auch große
    Wachstumspotenziale beinhaltet.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sieht dein Parteichef aber anders!)


    Wir müssen vor dem Klimagipfel in Lima zu unserem
    Wort stehen, damit ein Abkommen für das internationale
    2-Grad-Ziel beschlossen werden kann, doch dafür müs-
    sen wir noch eine Lücke zwischen 5 und 8 Prozentpunk-
    ten schließen. Es sind deshalb erhebliche zusätzliche
    Anstrengungen in allen Sektoren und von allen Akteuren
    erforderlich.

    Das Bundesumweltministerium und das Bundeswirt-
    schaftsministerium gehen mit ihrem Aktionsprogramm
    Klimaschutz 2020 und dem Nationalen Aktionsplan
    Energieeffizienz, der mit 25 bis 30 Millionen Megaton-
    nen zusätzlicher Einsparung Bestandteil des Aktionspro-
    gramms sein wird, den richtigen Weg.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Starke Minderungspotenziale gibt es vor allem auch
    in der Energiewirtschaft, der Industrie, bei den Haushal-
    ten und somit insbesondere auch bei Gebäuden, im Ver-
    kehr und in der Landwirtschaft. Die Verantwortung zur
    Einhaltung des Ziels liegt somit nicht nur bei den beiden
    SPD-Ressorts Umwelt und Wirtschaft, sondern sie wird
    auch Zugeständnisse in anderen Bereichen erfordern.


    (Beifall bei der SPD)


    Zugegeben: Es ist einfach, unsere Ziele mit Prosa zu
    umschreiben und Forderungen zu stellen. Angesichts al-
    ler Interessenlagen, denen Sie gegenüberstehen, ist es
    ein Kraftakt, den Sie da vor sich haben, Frau Ministerin.
    Aber ich bin mir sicher, dass Sie diesen schaffen werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, unsere solide Fi-
    nanzpolitik mit einem ausgeglichenen Haushalt ermög-
    licht es uns auch, Mehrausgaben für Investitionen zu tä-
    tigen. Diese sind dringend notwendig, um nicht auf
    Verschleiß zu fahren.
    „Die Investitionsentscheidungen von heute werden
    die Zukunft unserer Wirtschaft und unseres Klimas be-
    stimmen“, möchte ich an dieser Stelle den ehemaligen
    Weltbank-Chefökonomen und Co-Vorsitzenden der Glo-
    balen Wirtschafts- und Klimakommission, Lord Nicho-
    las Stern, zitieren. Bei den zusätzlichen 10 Milliarden
    Euro für Investitionen sollten die Energieeffizienz im
    Gebäudebereich und die energetische Quartiers- und
    Stadtentwicklung daher eine herausragende Rolle spie-
    len. Zusätzliche Investitionen ohne neue Schulden: Das
    sind insbesondere für die nachfolgenden Generationen
    gute Nachrichten – womit wir wieder bei der Verantwor-
    tung wären.

    Wir haben in diesem Jahr zwei Bundeshaushalte bera-
    ten. Ich denke, dass wir im Umwelt- und Baubereich
    eine gute Arbeit geleistet haben, an die wir nun anknüp-
    fen können.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Beim Wohngeld gekürzt!)


    Ich möchte mich bei meinen Mitberichterstattern,
    auch wenn sie hier so reinquaken, für den stets guten
    Austausch bedanken. Auch beim Ministerium bedanke
    ich mich recht herzlich für die gute Zusammenarbeit.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Danke, Herr Kollege Lemme. – Nächste Rednerin ist

für Bündnis 90/Die Grünen die Kollegin Bärbel Höhn.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bärbel Höhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Frau Ministerin Hendricks, Haushaltsreden sind in der
    Regel auch Grundsatzreden. Gerade nach einem Jahr
    Bundesregierung bietet es sich an, eine Bilanz zu ziehen.

    Da will ich etwas machen, was Sie vielleicht ein biss-
    chen wundert, Frau Ministerin. Zunächst einmal möchte
    ich Sie nämlich in meiner Funktion als Umweltaus-
    schussvorsitzende loben;


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    denn Sie informieren uns Abgeordnete, nehmen uns
    ernst und versuchen, uns da, wo Sie können, auch in un-
    seren Anliegen zu unterstützen. Das ist keine Selbstver-
    ständlichkeit. Dafür herzlichen Dank!

    Ich will das an einem Beispiel verdeutlichen. Wir ha-
    ben als gesamter Umweltausschuss gefordert, dass bei
    unseren Dienstreisen, sowohl den Flugreisen als auch
    den Autofahrten, der CO2-Ausstoß kompensiert wird.
    Damit wollen wir ein Zeichen setzen. Mit diesem Sym-
    bol wollen wir deutlich machen, dass wir Klimaschutz
    ernst nehmen. Der gesamte Umweltausschuss hat diesen
    Beschluss gefasst. Die Ministerin hat 2 Millionen Euro
    in ihren Haushalt eingestellt. Wir mussten als Abgeord-
    nete nur noch den Zusatz vornehmen, dass das nicht nur
    für die Bundesregierung gilt, sondern auch für den Bun-





    Bärbel Höhn


    (A) (C)



    (D)(B)

    destag – ohne jeden Cent mehr. Es ist am Ende an eini-
    gen Haushaltskollegen der CDU/CSU gescheitert.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Peinlich!)


    Das finde ich extrem enttäuschend. Was wir da erlebt ha-
    ben, ist absolut peinlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Ich wende mich jetzt der fachlichen Bewertung zu.
    Dabei will ich meine Funktion als Umweltausschussvor-
    sitzende beiseitelegen und als grüne Abgeordnete spre-
    chen. Da muss ich sagen, dass ich Ihre inhaltliche Bilanz
    schon sehr enttäuschend finde. Das möchte ich nicht nur
    an den Punkten, bei denen Ihr Ministerium Kompeten-
    zen verloren hat und Herr Gabriel Ihnen aus meiner
    Sicht viel zu häufig in die Suppe spuckt, sondern auch an
    ureigenen Tätigkeiten und Feldern festmachen.

    Ich nehme nur einmal die Abfallpolitik. Das Duale
    System steht vor einem Kollaps. Die Müllverbrennungs-
    anlagen haben in vielen Regionen Überkapazitäten. Sie
    saugen den Müll zu Billigstpreisen an. Das führt natür-
    lich in vielen Bereichen dazu, dass die Verwertungsquo-
    ten in den Keller gehen. Da haben wir ein Riesen-
    problem. Das müssen Sie endlich anpacken, Frau
    Ministerin.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Menschen wollen recyceln. Sie wollen ihre Alt-
    geräte eben nicht mehr so entsorgt sehen, wie es jetzt der
    Fall ist, nämlich auf Deponien in Afrika, wo Kinder un-
    ter schrecklichsten, gesundheitsschädlichen Bedingun-
    gen diese Geräte auseinandernehmen. Das heißt: Sorgen
    Sie dafür, dass wir eine Wertstofftonne bekommen. Sor-
    gen Sie dafür, dass die Umsetzung der Altgeräte-Richtli-
    nie endlich vorankommt. Das ist ein wichtiger Schritt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Eben ist dargestellt worden, dass 3 Millionen Euro für
    den Kampf gegen Wilderei bereitgestellt werden. Das ist
    eine gute Sache – für Nashörner und Elefanten. Es gilt
    aber genauso, vor der eigenen Haustür zu kehren. Wir
    haben auch einen dramatischen Verlust an Vögeln und
    Reptilien zu verzeichnen. Nun betrifft das nicht alleine
    Ihre Tätigkeit. Das ist nicht alles im letzten Jahr gewe-
    sen. Im letzten Jahr sind aber wichtige Entscheidungen
    für die intensive Landwirtschaft gefallen. Das haben wir
    gerade eben bei der Debatte zur Landwirtschaft gehört.
    Sie haben bei diesen Entscheidungen mitgemacht, Frau
    Ministerin. Das bedeutet einen weiteren Verlust an Vö-
    geln, an Reptilien, an Arten. Dies fällt in Ihr Ressort.
    Das dürfen wir nicht durchgehen lassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein wichtiger Punkt ist auch das Fracking. Was haben
    Sie dazu gesagt? Sie haben gesagt, Sie werden das ver-
    hindern. Ich habe noch ein Zitat aus dem Deutschlandra-
    dio. Nach der letzten Einigung, die Sie mit Gabriel er-
    zielt haben, haben Sie gesagt, dass „keinerlei irgendwie
    wassergefährdende Stoffe eingesetzt“ werden. Aber Tat-
    sache ist etwas anderes. Tatsache ist, dass auch schwach
    wassergefährdende Stoffe eingesetzt werden. Sie ermög-
    lichen ab 2018 Fracking. Sie machen die Tür auf. Da
    muss ich sagen: Die Bevölkerung ist dagegen. Zeigen
    Sie Stärke, und stoppen Sie das Fracking. Wir brauchen
    das hier nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Wir reden viel über internationalen Klimaschutz, über
    das Klimaaktionsprogramm und über die 40 Prozent an
    CO2, die wir hier in Deutschland reduzieren wollen. Sie
    selbst haben an dem von Ban Ki-moon veranstalteten
    Gipfel in New York teilgenommen. Sie haben dort selber
    mitdemonstriert und gesagt, dass Sie die KfW-Förde-
    rung von Kohlekraftwerken im Ausland stoppen wollen.
    Das haben Sie am Ende nicht gemacht. Es ist nur die
    Entwicklungsbank, die jetzt nicht mehr fördert. Aber die
    IPEX-Bank fördert weiter. Mit 2 Milliarden Euro wird
    die falsche Förderung von Kohlekraftanlagen fortge-
    setzt. Das ist kein gutes Zeichen, Frau Ministerin. Auch
    das hätten Sie stoppen müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Eva Bulling-Schröter [DIE LINKE])


    Wir sollten Kohlekraftwerke im Ausland nicht mehr för-
    dern.

    Was gilt nun hier in Deutschland? Ich erwarte hier ei-
    gentlich – wie wurde das eben so schön gesagt? – Klar-
    heit und Wahrheit. Das, was wir erleben, ist eine Trick-
    serei mit Zahlen. Sie nützt dem Klima nicht. Was ist
    denn passiert? Schauen wir uns das einmal an, anstatt
    immer von einer Lücke von 5 bis 8 Prozent zu reden.
    Wir wollen den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent re-
    duzieren. Darin sind wir uns einig. Was haben wir bisher
    gemacht? Wir haben den CO2-Ausstoß in 23 Jahren um
    24 Prozent reduziert. Die Lücke beträgt also 16 Prozent
    und nicht 5 oder 8 Prozent. Wir haben also den CO2-
    Ausstoß in 23 Jahren um 24 Prozent reduziert. Wir müs-
    sen daher den CO2-Ausstoß in den verbleibenden fünf
    Jahren noch um 16 Prozent reduzieren, um diese Lücke
    zu schließen.

    Wenn Minister Gabriel jetzt sagt, dass die Kraftwerke
    eine Einsparung von 22 Millionen Tonnen CO2 erbrin-
    gen sollen, was ist dann eigentlich mit dem, was von der
    alten Regierung vorgegeben worden ist? Da hieß es
    doch: Kraftwerke, die über 45 Jahre am Netz sind, wer-
    den wohl automatisch abgeschaltet. Das entspräche ei-
    nem Minus von 40 Millionen Tonnen CO2 in 2020. Gilt
    das noch? Kommen die 22 Millionen Tonnen CO2 zu der
    Einsparung durch die Abschaltung dieser alten Kraft-
    werke hinzu, oder hat der Minister seinen Beitrag, der ei-
    gentlich geleistet werden soll, gerade mal eben auf die
    Hälfte reduziert?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Und was ist mit der anderen Lücke, die noch bleibt?





    Bärbel Höhn


    (A) (C)



    (D)(B)

    Diese Trickserei, die Sie da veranstalten, nützt kei-
    nem. Sie nützt noch nicht einmal den Menschen im
    Ruhrgebiet. Es wird ja immer gesagt, dass es da um Ar-
    beitsplätze geht. Ich kann Ihnen sagen: Ich wohne im
    Ruhrgebiet. Der Steinkohlebergbau ist viel zu lange sub-
    ventioniert worden. Wir hätten das Geld besser in die
    Umstrukturierung und in zukunftsfähige Arbeitsplätze
    investieren sollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Geld hätten wir dafür nehmen sollen. Dann hätten
    wir den Menschen mehr geholfen.

    Ich komme zum letzten Punkt: Eigentlich bleibt Ihnen
    noch viel in Ihrem Ministerium. Sie sind für sehr wich-
    tige Dinge zuständig, nämlich für unseren Schutz: für
    den Klimaschutz und den Schutz der Biodiversität. Das
    sind unsere Lebensgrundlagen. Machen Sie doch endlich
    etwas daraus. Machen Sie auch etwas aus den sozialen
    Fragen des Ministeriums. Wenn ich jetzt einfach einmal
    das Wohngeld als Beispiel nehme – es ist 2013 gekürzt
    worden, dann wieder erhöht; heute, vor dem Winter, ha-
    ben wir 100 Millionen Euro weniger für die Betroffenen
    zu Verfügung –, dann muss ich sagen: Das ist keine So-
    zialpolitik, sondern das ist eine falsche Politik ohne
    Konzept und ohne Plan, Frau Ministerin.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Von daher: Es wäre auch in diesem verkleinerten
    Ministerium viel möglich. Trauen Sie sich einfach mehr
    zu. Machen Sie Umweltschutz wieder zum Thema. Wir
    werden Sie bei einer guten Umweltpolitik unterstützen,
    aber ansonsten werden wir Sie kritisieren.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)