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ID1807021900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gitta Connemann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Herr Minister! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Bei uns geht über den Tisch, was bei den
    Menschen in diesem Land auf dem Teller landet. So lässt
    sich die Arbeit unseres Ausschusses für Ernährung und
    Landwirtschaft auf den Punkt bringen. Unsere Themen
    gehen wirklich jeden in diesem Land an, denn es geht
    um Ernährung, unser tägliches Brot.

    Jeder muss essen, mindestens dreimal am Tag. Jeder
    kann mitreden, viele wollen es, und das ist auch gut so;
    denn Lebensmittel spielen eine wirklich herausragende
    Rolle für das, was uns am meisten bedeutet. Was ist es?
    Die Gesundheit, durchaus auch unser Aussehen. Oder
    um es ebenfalls auf Platt zu sagen: Eten un Drinken holt
    Liev un Seel binanner.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Aber Ernährung ist inzwischen mehr als reine Nah-
    rungsaufnahme. Essen ermöglicht das Bekenntnis zu ei-
    nem Lebensstil, übrigens auch zu einer Abgrenzung.
    Sind Sie Veganer, Flexitarier, Wurstesser? Sind Sie klas-
    sischer Mittagesser oder Snacker? Das Essen bestimmt
    das Sein.

    Das Fernsehen hat diesen Trend im Übrigen erkannt
    und darauf reagiert. Laut einer aktuellen Studie geht es
    dort an 34 Stunden pro Woche um Lebensmittel, Ernäh-
    rung, Kochen und Essen. Jede Zeit hat eben ihre The-
    men. Jetzt ist es die gesunde und sichere Ernährung.

    Um diese scheint es nicht sonderlich gut bestellt zu
    sein. Jedenfalls kann man diesen Eindruck gewinnen,
    wenn man die Schlagzeilen liest. Da ist die Rede von
    Dioxin-Eiern, Formschinken, Neuland-Hühnern oder
    Fairtrade. Es entsteht der Eindruck, dass eine Mafia aus
    Betrügern und Panschern uns alle vergiften oder zumin-
    dest täuschen will. Das alles wird übrigens angeheizt
    von einer Angstindustrie, die von der Skandalisierung
    lebt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich betone an dieser Stelle: Es ist ein Spiel mit der Angst
    um höhere Quoten, höhere Spenden und manchmal auch
    um höhere Wählerstimmenanteile. Ich betone auch, dass
    die meisten NGOs außerordentlich wertvolle Arbeit leis-
    ten. Aber nicht jede ist dem Allgemeinwohl verpflichtet.
    Vielmehr gibt es inzwischen etliche, die ganz handfeste
    wirtschaftliche Interessen haben.


    (Zurufe der Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] und Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Deshalb warnt zum Beispiel die Stiftung Warentest vor
    etlichen Tier- und Umweltschutzorganisationen – ich zi-
    tiere –: „Vorsicht angebracht“. Mit der Unsicherheit der
    Verbraucher wird gespielt. Dazu sage ich auch im Na-
    men meiner Fraktion: Das ist aus unserer Sicht zynisch
    und verantwortungslos.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir stehen für Klarheit statt Wahrheit,


    (Lachen bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um Klarheit und Wahrheit, nicht um ein Entweder-oder!)


    für Aufklärung statt Empörung, für Fakten statt Vermu-
    tung, übrigens auch für Wissen statt Unterstellung.

    Wie ist die Situation? Wir wurden noch nie so alt wie
    heute, blieben noch nie so lange gesund und aktiv. Vor
    dem Ersten Weltkrieg betrug die Lebenserwartung einer
    Frau noch nicht einmal 44 Jahre. Es gab keine Kühlket-
    ten. Es fehlte an Wissen über Hygiene. Es wurde geges-
    sen, was es gab, und das war oft zu wenig, manchmal gar





    Gitta Connemann


    (A) (C)



    (D)(B)

    nichts. Heute wird eine Frau im Schnitt 81 Jahre alt. Die
    Lebenserwartung hat sich fast verdoppelt – dank der mo-
    dernen Medizin, aber auch dank besserer Ernährung. So
    bestätigt uns das Bundesinstitut für Risikobewertung –
    ich zitiere –, dass

    Lebensmittel heutzutage im Vergleich zu früher aus
    naturwissenschaftlicher Sicht signifikant sicherer
    und qualitativ deutlich besser geworden sind …


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ja, noch nie wurden Lebensmittel so sicher produziert
    wie heute. Noch nie wurde Nahrung so intensiv kontrol-
    liert wie heute.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Richtig!)


    Noch nie war Essen so preiswert wie heute. Noch nie
    gab es eine so große Auswahl wie heute. Es gibt Lebens-
    mittel im Überfluss, und zwar mit dem Vierklang ge-
    sund, sicher, bezahlbar, vielfältig. Übrigens dank Grup-
    pierungen, die hier vorhin massiv angegriffen wurden,
    dank unserer Landwirte, unserer Gärtner und unserer
    Fischer, aber auch dank unserer Fleischer, Bäcker,
    Hersteller und Einzelhändler. Lieber Sven-Christian
    Kindler, bei allem Verständnis dafür, den Wahlkampf in
    den Plenarsaal zu tragen,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich bin nicht im Wahlkampf! Es geht hier ums Debattieren!)


    sage ich: Ich lehne als Schwester eines Landwirts, der
    tagtäglich das tut, was von ihm gefordert wird – er bringt
    sich in die Gesellschaft ein; er ist da, wenn ein Mann ge-
    braucht wird, sei es in der Feuerwehr oder dann, wenn es
    darum geht, das Osterfeuer zusammenzuschieben; er er-
    zeugt Nahrungsmittel, wie sie sein sollen –,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht hier nicht um die einfachen Landwirte! Es geht um die Großindustrie!)


    und im Namen aller Urproduzenten sowie meiner Frak-
    tion diese Stigmatisierung ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie billig ist das denn? – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gitta, du weißt es doch besser!)


    Denn es sind genau diese Produzenten, die dem Verbrau-
    cher die Wahl ermöglichen. Genau diese Freiheit will er
    behalten. Die Bürger wollen selbst entscheiden, wann sie
    was wie essen.


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Genau!)


    Dies hat die Diskussion über den sogenannten Veggie
    Day eindrucksvoll bewiesen. Wir brauchen keine staatli-
    chen Volkserzieher, auch keine Bevormundung durch
    Kaloriensteuern.

    (Beifall bei der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer macht denn hier Wahlkampf?)


    Was wir brauchen, sind Wahrheit und Klarheit, damit
    der Verbraucher wirklich selbst entscheiden kann. Das
    ist schwieriger geworden, ohne Frage; denn die Verhält-
    nisse haben sich verändert. Hier sind viele gefordert.

    Erstens, die Wirtschaft selbst. Die Globalisierung des
    Handels erhöht die Wahlfreiheit. Die Technologisierung
    der Lebensmittelproduktion bringt Fortschritt. Aber bei-
    des ist dem größten Teil der Bevölkerung fremd. Deswe-
    gen müssten sich Branchen öffnen und auch realistisch
    informieren. Ich sage sehr kritisch: Dem wird so manche
    Werbung nicht gerecht. Wir sehen Bilder von der lä-
    chelnden Bäuerin, die den Joghurt mit der Hand rührt.
    Mit der Realität hat das wirklich nichts zu tun, und das
    ist auch gut so; denn wahrscheinlich würde ein Gesund-
    heitsamt diesen Joghurt nicht abnehmen, und das Früh-
    stück wäre unbezahlbar. Aber die Verbraucher sind am
    Ende enttäuscht. Wagen Sie Transparenz!

    Zweitens. Es gibt Informationen im Überfluss. Wer
    soll da eigentlich noch den Durchblick behalten? Hinzu
    kommen beschönigende Abbildungen, zum Teil auch
    irreführende Werbeaussagen. In der Hühnersuppe ist
    kein Hühnerfleisch, im Schwarzwälder Schinken kein
    Schwarzwälder Schwein. Deswegen ist es gut – da spre-
    che ich Sie an, lieber Herr Minister –, dass diese Bun-
    desregierung, dass auch Sie sich auf EU-Ebene dafür
    eingesetzt haben, dass es klarer wird. So ab dem 13. De-
    zember wird besser gekennzeichnet werden – dank die-
    ser Bundesregierung. Die Lebensmittel-Informations-
    verordnung wird zu mehr Transparenz beitragen; denn
    damit sind Nährwertangaben zukünftig Pflicht. So kann
    jeder Verbraucher sehen, wie viele Kalorien das Lebens-
    mittel hat, wie viel Fett, Kohlehydrate und Eiweiß das
    Lebensmittel hat – deutlich sichtbar und gut lesbar, und
    das übrigens alles ohne Ampel, die inzwischen auch von
    der Europäischen Kommission stark kritisiert wird. Wir
    als Fraktion haben immer vor dieser Simplifizierung ge-
    warnt. Trauen wir dem Verbraucher doch etwas zu!


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir schützen Verbraucher, lieber Herr Minister, bes-
    ser vor Täuschungen; denn ab dem 13. Dezember sind
    Hersteller verpflichtet, künstlichen oder minderwertigen
    Ersatz in Lebensmitteln, wie zum Beispiel Vanillin statt
    echter Vanille, anzugeben, und zwar in unmittelbarer
    Nähe des Produktnamens. Klebefleisch ist mit dem Hin-
    weis „aus Fleischstücken zusammengefügt“ kenntlich zu
    machen. Damit dienen wir Verbrauchern, aber auch den
    Erzeugern und den Produzenten, die Klarheit und Wahr-
    heit ernst nehmen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Alles Placebo!)


    Drittens brauchen wir Verbraucherbildung; denn wir
    müssen auch zur Kenntnis nehmen, dass sich der Ver-
    braucher verändert hat. Das klassische Mittagessen in
    der Familie ist inzwischen nicht mehr die Regel. Statt
    drei Mahlzeiten am Tag gibt es gegebenenfalls zehn





    Gitta Connemann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Snacks. Kochkultur und Ernährungskompetenz befinden
    sich auf dem Rückzug. Das Basiswissen fehlt.

    Wenn die Bundesratsbank besetzt wäre, würde ich
    jetzt an die Länder appellieren: Tun Sie den mutigen
    Schritt, und führen Sie endlich ein Fach „Verbraucher-
    bildung, Kompetenz Haus- und Ernährungswirtschaft“
    ein. Damit wäre allen gedient.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das tun die Länder leider nur eingeschränkt. Deshalb ist
    es wichtig, dass der Bund in Verbraucherbildung inves-
    tiert. Lieber Herr Minister, das tun Sie. In Ihrem Haus-
    halt sind für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Er-
    nährung im nächsten Jahr über 103 Millionen Euro
    vorgesehen. Sie setzen dabei einen Schwerpunkt auf die
    Information von Verbraucherinnen und Verbrauchern.
    Ich erinnere an „IN FORM – Deutschlands Initiative für
    gesunde Ernährung und mehr Bewegung“.

    Mit Projekten wie dem Ernährungsführerschein oder
    „KLASSE, KOCHEN“ wird Basiswissen darüber ver-
    mittelt, wo und wie Lebensmittel wirklich produziert
    werden. So wird das Einmaleins der Ernährung vermit-
    telt. So können auch Lebensmittelabfälle vermieden
    werden; denn – darin sind wir uns einig – unser Essen ist
    zu gut für die Tonne.

    All dies bietet unser Haushalt. Deswegen kann ich am
    Ende sagen: Bei uns geht über den Tisch, was bei den
    Deutschen auf dem Teller landet, und das ist gut so.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Frau Kollegin Connemann. – Es liegt

noch der Wunsch nach einer Zwischenfrage vor. Wird
auf die Zwischenfrage noch Wert gelegt, oder wollen Sie
eine Kurzintervention machen? – Das ist nicht der Fall.
Damit ist die Rede der Kollegin Gitta Connemann zu
Ende.

Ich rufe jetzt den Kollegen Willi Brase für die Sozial-
demokraten auf.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Willi Brase


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Sehr geehrte Damen und Herren! Wir diskutieren heute
    den Einzelplan „Ernährung und Landwirtschaft“. Wir
    haben einiges über die Entwicklung der ländlichen Re-
    gionen gehört. Ich habe einmal ein bisschen gestöbert
    und geschaut, was uns eigentlich die Wissenschaft sagt,
    was uns Institute sagen, wenn es um den Vergleich von
    städtischen Metropolen und ländlichen Regionen geht.
    Das hört sich etwas anders an als das, was wir teilweise
    hier heute erfahren haben.

    Auf dem Land

    – so heißt es da so schön –

    kommen die großen gesellschaftlichen Herausfor-
    derungen wie demografischer Wandel, Fachkräfte-
    mangel oder lückenhafte Infrastruktur schneller und
    direkter an. Deswegen müssen Lösungen für diese
    Herausforderungen hier früher entwickelt und um-
    gesetzt werden. Ländliche Räume werden so zu Ex-
    perimentierfeldern für neue Konzepte, die sich un-
    abhängig von ihrer geografischen Lage beweisen
    müssen …

    Das ist die Aussage des Leiters Gesellschaftliches Enga-
    gement der Deutschen Bank, die beim Fraunhofer-Insti-
    tut eine entsprechende Studie im Rahmen der Standort-
    initiative „Deutschland – Land der Ideen“ in Auftrag
    gegeben hat.

    Es wird weiter festgestellt, dass es einige Megatrends
    gibt, die durchaus positiv und bekräftigend für die soge-
    nannten ländlichen Regionen, für den ländlichen Raum
    und für die ländliche Entwicklung sind.

    1. Unternehmergeist in ländlichen Räumen:
    Ländliche Regionen

    – ich komme aus der industriestarken Region Südwest-
    falen –

    entwickeln Innovationsstrategien und neue Wirt-
    schaftszweige, vor allem zur Nutzung ihrer natürli-
    chen Ressourcen. … Dienstleistungen … werden
    modernisiert und digitalisiert. Ziel ist es, die Stand-
    ortattraktivität aufrecht zu erhalten.

    Genau das stimmt. Das kann ich teilweise in vielen Re-
    gionen von Baden-Württemberg bis Schleswig-Holstein
    feststellen. Genau das wird im ländlichen Bereich ge-
    macht. Ich finde, an dieser Stelle muss man ihn nicht he-
    runterreden, sondern sagen: Das sind starke Regionen,
    und das muss auch so bleiben.


    (Beifall bei der SPD)

    2. Ressource Natur als Wirtschaftsmotor:
    … ländliche Räume … haben einen … Wettbe-
    werbsvorteil gegenüber Städten und Metropolregio-
    nen: für eine wirtschaftlich attraktive Energiege-
    winnung …

    Darüber werden wir gleich noch im Zusammenhang mit
    Einzelplan 16 diskutieren; wir haben auch schon häufig
    darüber diskutiert. Außerdem nutzen ländliche Regionen
    die Natur bis hin zum Tourismus und sagen: Hier kannst
    du nicht nur gut arbeiten. Wo andere Urlaub machen, da
    arbeiten wir. – Auch das ist ein positives Merkmal.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    3. Regionen werden zur Marke.
    Ländliche Regionen entwickeln zunehmend ihre ei-
    genen Gesichter.

    Man weist ein Stück weit mit Stolz und Zufriedenheit
    auf die eigene Region hin, wo man lebt, wo man be-
    stimmte Produkte hat und wo es bestimmte Entwicklun-
    gen gibt. Außerdem gibt es immer mehr ländliche Re-
    gionen, die sich gegen gentechnisch veränderte
    Lebensmittel aussprechen und die GVO-frei bleiben
    wollen. Auch das sollten wir einmal positiv bemerken.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)






    Willi Brase


    (A) (C)



    (D)(B)

    Es gibt wieder regionaltypische Kulturangebote. Wer
    heute durch die Bundesrepublik wandert – auch elektro-
    nisch – und schaut, welche kommunalen und regionalen
    Kulturangebote in den unterschiedlichen Jahreszeiten
    gemacht werden, der kann nur sagen, dass das eine tolle
    Sache ist. Das geht von der Nordsee bis zu den Alpen,
    von Aachen bis Cottbus.

    4. Gemeinsam für die Region.

    Verantwortungsbewusstsein und Gemeinschaftsge-
    fühl prägen das Miteinander und sorgen im Bereich
    gesellschaftlicher und sozialer Innovationen sowie
    im Kampf gegen den Fachkräftemangel für unge-
    wöhnliche, aber erfolgreiche Wege …

    Also, ich erlebe ländliche Regionen nicht weinerlich und
    jammernd. Ich erlebe sie auch nicht so, dass nur die
    Landwirtschaft im Mittelpunkt steht. Vielmehr erlebe
    ich ländliche Regionen so, dass Menschen anpacken,
    dass sie Visionen entwickeln, dass sie nach vorne gehen,
    dass sie gut arbeiten und immer wieder bereit sind,
    Neues aufzunehmen.

    Ein weiterer Punkt sind vernetzte Dörfer. Das ist al-
    lerdings ein Problem, das wir im Bereich der ländlichen
    Regionen noch lösen müssen. Vernetzte Dörfer heißt
    nichts anderes, als den Breitbandausbau und die Digitali-
    sierung voranzutreiben.

    Deshalb sind wir Sozialdemokraten dafür, die GAK,
    sprich: die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der
    Agrarstruktur und des Küstenschutzes“, weiterzuent-
    wickeln. Das haben wir uns vorgenommen, und das wer-
    den wir auch auf den Weg bringen. Hierfür brauchen wir
    eine Grundgesetzänderung, damit wir nicht nur BULE
    haben, was richtig und notwendig ist, wo experimentiert
    wird und Best Practice auf den Weg gebracht wird. Wir
    wollen es aber grundsätzlich so verankern, dass es in ei-
    nem Artikel des Grundgesetzes um die Agrarstruktur
    und den Küstenschutz sowie um die regionale ländliche
    Entwicklung geht.


    (Beifall bei der SPD)


    Im Haushalt haben wir dafür 600 Millionen Euro in
    die Hand genommen. Das ist gut. Als Fachpolitiker wa-
    ren wir uns aber einig, dass wir, wenn wir die GAK re-
    formiert haben, Herr Minister, mehr Geld brauchen. Das
    heißt, wir müssen gut und kräftig kämpfen, damit wir bei
    und mit den Haushältern mehr Geld organisieren, damit
    im positiven Sinne tatsächlich der richtige Weg für die
    ländlichen Regionen eingeschlagen wird.

    Ich fasse zusammen: Ländliche Räume sind Zukunfts-
    räume. Die Beteiligungsbereitschaft der Menschen dort
    ist hoch. Ländliche Räume sind partizipativ und koope-
    rieren. Wir müssen etwas für die Daseinsvorsorge dort
    machen. Vor diesem Hintergrund wird es Sie nicht er-
    staunen, wenn wir als Sozialdemokratinnen und Sozial-
    demokraten sagen: Wir wollen langfristig die erste Säule
    der Gemeinsamen Agrarpolitik in die zweite überführen.

    Vielen Dank für Ihr geduldiges Zuhören.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)