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    Vokabeln: 13
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Claudia Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Herr Kollege Freese. – Nächster Redner

    in der Debatte ist der Bundesminister Christian Schmidt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung
    und Landwirtschaft:

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! 5,3 Milliarden Euro werden im Haushalt des
    BMEL, des Landwirtschaftsministeriums, zur Verfügung
    stehen. Wir haben damit zu haushalten. Dieser Etat ist
    damit im Hinblick auf die Anforderungen der Agrarpoli-
    tik, der Politik für ländliche Entwicklung einschließlich
    des Hochwasserschutzes, der Ernährungspolitik und der
    Waldpolitik sowie im Hinblick auf internationale Anfor-
    derungen gut aufgestellt.

    Die Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses
    hat ein gutes Ergebnis hervorgebracht. Lieber Kollege
    Freese, lieber Cajus Caesar, lieber Kollege Kindler, lie-
    ber Kollege Claus, Ihnen allen miteinander herzlichen
    Dank dafür, dass wir mit 20 Millionen Euro für den vor-
    beugenden Hochwasserschutz, wie der Kollege Freese
    sagte, einen Einstieg geschafft und die Gemeinschafts-
    aufgabe gestärkt haben.


    (Dr. Franz Josef Jung [CDU/CSU]: Hat der Claus das unterstützt?)


    20 Millionen Euro für vorbeugenden Hochwasserschutz –
    da waren sich mein Haus, das Umweltministerium und
    das Finanzministerium einig. Wir werden als Bund die
    Länder unterstützen. Mein Haus wird einen wichtigen
    Beitrag leisten. Ich danke dem Deutschen Bundestag –
    davon ausgehend, dass es vielleicht Zustimmung findet,
    dass wir diese Gelder in Umsetzung des Maßgabebe-
    schlusses erhalten haben.

    Ich danke Ihnen auch dafür, dass wir Investitionen in
    die Entwicklung ländlicher Räume tätigen können. Wir
    haben das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung mit
    10 Millionen Euro ausgestattet; das ist ein Anfang. Das
    Bundesprogramm bündelt Modell- und Demonstrations-
    vorhaben, Wettbewerbe, Initiativen. Hier will ich eine
    Ideenwerkstatt entstehen lassen. Sie verarbeitet das, was
    in der Fläche erfolgreich erprobt wird. Wir stellen die
    Ressourcen bereit, damit mein Haus künftig der zentrale
    Ansprechpartner für Fragen der ländlichen Entwicklung
    sein kann. Die Bundesregierung hat hier eine Staatsse-
    kretärsrunde eingerichtet – unter Führung meines Hau-
    ses –, um sich bei den infrastrukturellen und strukturel-
    len Aspekten dieser landwirtschaftlichen und ländlichen
    Themen abzustimmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die zusätzlichen 10 Millionen Euro, die in den beiden
    anstehenden Haushaltsjahren jeweils zur Verfügung ste-
    hen, machen Fortschritte möglich, zunächst viele kleine
    Fortschritte vor Ort, später aber eine Bewegung zum
    Besseren in der großen Fläche. Ich habe natürlich ver-
    nommen, dass die Bereitstellung von 10 Millionen Euro
    für das Programm als ein Einstieg verstanden wird.

    Man tut sich natürlich immer schwer, Oppositionsan-
    träge, in denen noch mehr Geld für den eigenen Etat ge-
    fordert wird, von vornherein zurückzuweisen. Das ist für
    uns ein Merkzettel. Ich danke den Fraktionen der CDU/
    CSU und der SPD für den Merkzettel, den sie uns ei-
    gentlich mit der Bereitstellung von 10 Millionen Euro
    mitgegeben haben. Natürlich wird die ländliche Ent-
    wicklung im Hinblick auf die demografische Struktur in
    unserem Lande und auf manche strukturelle Fragen bei
    zukünftigen politischen Aktivitäten einen noch höheren
    Stellenwert bekommen.

    Wir wollen die Arbeitsplätze und die Versorgung im
    Alter sichern. Das gehört genauso dazu. Deswegen bin
    ich mit Kollegen Gröhe auch im Gespräch, beispiels-
    weise über die ländliche ärztliche Versorgung. Es gibt
    weitere Maßnahmen, die wir – gemeinsam mit anderen
    Ressorts – mit diesen zusätzlichen 10 Millionen Euro so-
    zusagen andenken wollen.

    Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit etwas über
    die Gemeinschaftsaufgabe sagen. Wir befinden uns ge-
    rade in einer Diskussion über die Neuordnung der Bund-
    Länder-Finanzbeziehungen. Die Gemeinschaftsaufgabe,
    die nicht immer nur Zustimmung erfahren hat, hat sich
    als gemeinsames Bund-Länder-Finanzierungsinstru-
    ment bewährt und sollte ausgebaut werden. Sie wurde
    von Franz Josef Strauß gemeinsam mit Karl Schiller ent-
    wickelt und eingeführt.


    (Ulrich Freese [SPD]: Dann war ja ein Guter dabei! – Gegenruf des Abg. Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Der Franz Josef! – Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    – Der Franz Josef Strauß hat das immer gut im Griff ge-
    habt. Er war ja nicht dumm.


    (Dr. Franz Josef Jung [CDU/CSU]: Ganz im Gegenteil!)


    Er hat etwas auf den Weg gebracht, das sich bewährt hat.
    Deswegen bin ich überzeugt davon, dass wir den Ausbau
    dieses Instruments weiter verfolgen können.

    Mein Ministerium ist ein forschungsstarkes Ministe-
    rium. Wir werden auch im nächsten Jahr das eine oder
    andere an Überschneidungen bzw. Verknüpfungen ha-
    ben. Es werden neue Forderungen aus der Forschung
    kommen, und wir werden die entsprechenden Schwer-
    punkte setzen.





    Bundesminister Christian Schmidt


    (A) (C)



    (D)(B)

    Danke noch einmal für den Hinweis auf unsere leis-
    tungsfähigen Institute. 310 Millionen Euro sind im
    Haushalt für die Forschungsinstitute vorgesehen. Damit
    sind wir auf dem Weg vom Acker zum Teller tatsächlich
    Impulsgeber für eine Wertschöpfung, die sich an den
    Kriterien von Nachhaltigkeit und Tierwohl messen las-
    sen muss.

    Wir tragen den Ansprüchen der Verbraucherinnen und
    Verbraucher Rechnung. Ich kann vorsorglich sagen – da
    muss ich Sie enttäuschen, lieber Kollege Kindler –: Das
    sind nicht nur Ankündigungen. Der Kompetenzkreis tagt
    sehr intensiv und diskutiert durchaus kontrovers; das soll
    auch so sein.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was soll denn das Ergebnis sein?)


    Aber ich möchte, dass wir das Thema Tierwohl gemein-
    sam weiterentwickeln.

    Ich darf meinen Dank an die freiwillig Tätigen in die-
    sem Kompetenzkreis unter Leitung von Gert Lindemann
    richten. Ich denke, dass uns die Zwischenergebnisse in
    den nächsten Wochen vorliegen werden. Was mir berich-
    tet wurde, hört sich alles sehr gut an.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die wissenschaftliche Erkenntnis ist wichtig. Wir ha-
    ben gerade jetzt bei der sich aktuell abzeichnenden und
    Gott sei Dank nicht in aller Schärfe aufgetretenen Geflü-
    gelpest gesehen, dass sich das Ineinandergreifen der Ak-
    tivitäten von Bund und Ländern bei der Bekämpfung be-
    währt. Das ist nach den bereits gemachten Erfahrungen
    sogar besser geworden. Ich kann nicht mehr zählen, wie
    oft ich in den letzten Tagen mit Till Backhaus telefoniert
    habe bzw. unsere Leute sich abgestimmt haben. Dass es
    gelingt, dass durch aktives Monitoring Wildvögel abge-
    schossen, in Rostock in der Landesuntersuchung über-
    prüft und dass sie dann, wenn dort nicht mehr weiter ge-
    testet werden kann, zum FLI auf die Insel Riems
    gebracht werden, zeigt doch, dass das System funktio-
    niert. Da ich jemand bin, der versucht, eine Gefahr pro-
    aktiv zu bekämpfen – ich warte nicht, bis der Risikofall
    eingetreten ist –, bin ich sehr dankbar, dass wir dies
    nachweisen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir dürfen gerade bei der Tiergesundheit nicht nach-
    lassen. H5N8 ist ein neuer Virustyp, der wohl aus Korea
    stammt und jetzt nach Deutschland gelangt ist. Ich habe
    mit meiner niederländischen Kollegin und auch mit mei-
    ner Kollegin aus dem Vereinigten Königreich vereinbart,
    dass wir bei der Ursachensuche und auch bei der Be-
    kämpfung gemeinsam vorgehen. Ich würde mir wün-
    schen, dass sich auch die Europäische Kommission früh-
    zeitig in solche Fragen einbringt, das heißt unter
    anderem, das Monitoring der Wildvögel zu unterstützen.
    Dabei geht es nicht um Beträge, die den europäischen
    oder unseren Haushalt umwerfen, sondern um die Er-
    kenntnis, dass wir in Risikogebieten gemeinsam handeln
    müssen und gemeinsam Verantwortung tragen.
    Ich darf diesen Fall auch zum Anlass nehmen, über
    Tiergesundheit und Lebensmittelsicherheit insgesamt zu
    sprechen. Da müssen einige Äußerungen korrigiert wer-
    den. Gott sei Dank leben wir in einer Zeit, in der die Le-
    bensmittel so sicher sind wie noch nie.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Eine Skandalisierung nützt niemandem. Mit Blick auf
    jene, die versuchen, in ihren bäuerlichen Betrieben die
    landwirtschaftliche Erzeugung möglichst nah an nicht
    immer ganz realistischen Vorstellungen auszurichten,
    sage ich: Wir werden den Ökolandbau gemeinsam unter-
    stützen. Ich bin allerdings nicht bereit, das eine gegen
    das andere auszuspielen. Nahrungsmittelversorgung
    kann nur in den Gunstregionen funktionieren, wenn alle
    miteinander arbeiten: die konventionelle Landwirtschaft,
    die ökologische Landwirtschaft und auch jene, die da-
    zwischenliegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Papst Franziskus hat auf der Welternährungskonfe-
    renz der FAO in der letzten Woche gesagt:

    Gott kann verzeihen. Menschen verzeihen manch-
    mal. Die Erde verzeiht nicht.

    Was heißt das? Das heißt, dass wir das Prinzip der Nach-
    haltigkeit natürlich beachten müssen. Er hat aber auch
    den Appell an uns gerichtet, die Erde zu nutzen; und im
    Jahr 2050 9 Milliarden Menschen zu ernähren, ist eine
    Aufgabe, die machbar ist. Das Sicherstellen der Ernäh-
    rung heute leidet darunter, dass wir, was die Nachhaltig-
    keit angeht, die entsprechenden Organisationsstrukturen
    und Bewirtschaftungsmethoden in den Entwicklungslän-
    dern leider nicht im ausreichenden Maße zur Verfügung
    haben. Ich habe deshalb mit meinem Kollegen Gerd
    Müller gemeinsam eine Initiative auf den Weg gebracht,
    die gerade dies ändern soll.

    Übrigens möchte ich mit einer Mär einmal aufräu-
    men: Überall wird insinuiert, wir hätten heute noch Ex-
    portsubventionen. Die Exportsubventionen auf europäi-
    scher Ebene sind aber auf null gestellt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Ich habe mich dezidiert dagegen ausgesprochen, Obst-
    und Gemüseerzeuger wegen ihrer Absatzschwierigkei-
    ten zu unterstützen und das Instrument der Subvention
    wieder zu verwenden. Wir können nicht auf Kosten an-
    derer versuchen, unsere Überflüsse abzugeben. Nein, der
    Export ist ein regulärer Vorgang, und er geht nur in die
    Länder, die die Waren brauchen und bezahlen können.

    Der Selbstversorgungsgrad in Russland beträgt
    60 Prozent. Die Preise steigen im Augenblick in russi-
    schen Supermärkten, weil sich Russland allein nicht
    selbst versorgen kann. Da stehen wir zur Verfügung und
    würden dies auch gern tun.

    Ernährung ist ein ganz wichtiger Punkt. Sie gestatten,
    dass ich dies noch kurz anspreche. Jawohl, wir haben mit
    IN FORM ein, denke ich, sehr gutes Programm, einen
    nationalen Aktionsplan. Aber die 1,76 Milliarden Euro,





    Bundesminister Christian Schmidt


    (A) (C)



    (D)(B)

    die nötig sind, um die Schulversorgung in ganz Deutsch-
    land zu finanzieren – das würde, so glaube ich, Kollege
    Freese, die Bund-Länder-Finanzbeziehungen etwas auf
    den Kopf stellen.


    (Ulrich Freese [SPD]: Die habe ich nicht gefordert!)


    – Ich habe das auch nicht behauptet.

    Aber was bleibt, ist, dass wir die Schulvernetzungs-
    stellen natürlich unterstützen. Ich möchte auch hier nicht
    aufs Regulative, Vorschriftliche, eingehen, sondern die
    Möglichkeit zur Entwicklung geben. Viele Beratungen
    zeigen, dass die Kinder insbesondere Nudeln,


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Tomatensoße!)


    Pommes und Pfannkuchen, aber keinen Spinat wollen.
    Das ist nun einmal so. Wir sollten auch nicht versuchen,
    die Kinder komplett davon abzubringen. Die entspre-
    chende Beratung findet besser vor Ort statt. Das wissen
    die Schulleiter, die Ökotrophologen und manchmal die
    Eltern etwas besser als wir. Deswegen ist hier ein Stück
    Zurückhaltung geboten.

    Vielen Dank dafür, dass Sie beim Haushalt keine Zu-
    rückhaltung gezeigt haben, sondern mir mit 5,3 Milliar-
    den Euro ein gutes Volumen zur Verfügung stellen, mit
    dem ich, wie gerade auch von Ihnen eingefordert, unsere
    Politik – einschließlich des Forstes – dann auch umset-
    zen kann.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Christian Schmidt. – Nächste Rednerin

in der Debatte ist Dr. Kirsten Tackmann.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kirsten Tackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Gäste! Mit 5 von 300 Milliarden Euro ist das
    Agrarbudget tatsächlich ein Mini-Etat. Das liegt aber
    nicht so sehr an der fehlenden Wertschätzung, sondern
    hängt einfach damit zusammen, dass über die Agrarpoli-
    tik und ihre Finanzierung überwiegend in Brüssel und in
    den Bundesländern entschieden wird. Das ist in keinem
    anderen Ressort so.

    Dass stolze 70 Prozent dieses Mini-Etats in der land-
    wirtschaftlichen Sozialversicherung gebunden sind, hal-
    ten wir Linke zwar durchaus für richtig. Wir erhalten
    aber auch unsere Kritik aufrecht, dass die landwirt-
    schaftliche Alterssicherung als Teilrentensystem längst
    nicht mehr vor Altersarmut schützt. Dass Betriebe in
    Deutschland nach wie vor erst einmal abgegeben werden
    müssen, um diese Minirente überhaupt zu bekommen,
    riecht nach indirekter Enteignung und muss dringend
    korrigiert werden.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Ja, Junglandwirte müssen gefördert werden und müssen
    auch eine Chance bekommen. Der Zwangsverkauf von
    Bauernhöfen ist aber der völlig falsche Weg.

    Leider wurden auch dieses Jahr alle Haushaltsanträge
    der Linken abgelehnt, obwohl wir eine Gegenfinanzie-
    rung vorgeschlagen haben, Herr Minister. Abgelehnt
    wurde zum Beispiel unsere langjährige Forderung nach
    einem Herden- und Wolfsschutzkompetenzzentrum. Da-
    bei wachsen die Probleme der Weidetierhalterinnen und
    Weidetierhalter in den betroffenen Regionen immer wei-
    ter. Diese Betriebe sind doch schon die Verlierer der EU-
    Agrarpolitik und müssen tagtäglich um ihre Existenz
    kämpfen – und das, obwohl die Weidetierhaltung aktuell
    die größte gesellschaftliche Akzeptanz genießt, wie eine
    Umfrage gerade ergeben hat.

    Es reicht eben nicht, den materiellen Schaden durch
    Wolfsrisse auszugleichen. Die Weidetierhalterinnen und
    -halter wollen zu Recht wissen, wie sie ihre Tiere schüt-
    zen können. Ein höherer Zaun mit Untergrabungsschutz
    reicht oft nicht aus, aber gut ausgebildete Herdenschutz-
    hunde schon. Deshalb wird dieses Zentrum so dringend
    gebraucht. Es soll sowohl Erfahrungen und Wissen bün-
    deln und verbreiten – Wissen hilft nämlich auch gegen
    Stammtischparolen – als auch forschen, um herauszufin-
    den, wie die Koexistenz zwischen Weidetierhaltung und
    Wölfen funktionieren kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Da der Wolf Artenschutzstatus hat, ist hier der Bund in
    der Pflicht. Gern kann er das auch gemeinsam mit den
    Bundesländern erledigen. Dieses Kompetenzzentrum
    muss aber jetzt kommen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Als Tierärztin sage ich auch deutlich, dass der Bund
    für die Epidemiologie, also die angewandte Tierseuchen-
    forschung, mehr tun muss – und zwar deswegen, weil
    wir immer häufiger Bedrohungslagen haben, aktuell
    zum Beispiel durch Vogelgrippe und Afrikanische
    Schweinepest. Die Forderung von Minister Schmidt
    nach mehr EU-Geld für Überwachungsuntersuchungen
    ist zwar vollkommen richtig. Wir müssen mit diesen Er-
    gebnissen aber natürlich auch etwas anfangen können.

    Wir müssen besser verstehen lernen, was es konkret
    bedeutet, wenn bei einer einzigen Krickente H5N8 ge-
    funden wird, und was Behörden und Betriebe denn tun
    müssen, um die Ausbreitung zu verhindern. Wir müssen
    doch wissen, warum binnen weniger Tage eine gefährli-
    che Influenzavariante aus Korea in drei verschiedenen
    Betrieben in drei verschiedenen Ländern der EU bei drei
    verschiedenen Geflügelarten auftaucht.


    (Zuruf von der SPD: Richtig!)


    Wir brauchen auch eine Deckelung der Größe von
    Tierbeständen am Standort und in den Regionen. Es ist
    doch nicht zu verantworten, dass im Verdachtsfall vor-
    sorglich Hunderttausende Hühner oder Zehntausende
    Schweine getötet werden müssen, auch wenn sie gesund
    sind.





    Dr. Kirsten Tackmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Im Agraretat wird aber auch Geld falsch ausgegeben.
    Zum Beispiel wird nach wie vor fossiler Agrardiesel mit
    430 Millionen Euro jährlich gefördert. Das ist zwar eine
    wichtige Unterstützung für die Betriebe. Es ist aber viel
    sinnvoller, einheimische Pflanzenkraftstoffe für die
    Landmaschinen zu fördern. Das bringt übrigens auch
    mehr Arbeitsplätze und Geld in die ländlichen Räume.
    Deswegen wollen wir 10 Prozent der Mittel aus diesem
    Fördertopf verwenden, um den Wechsel von fossilen zu
    pflanzlichen Kraftstoffen zu unterstützen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Aber selbst wenn das Geld in diesem Mini-Etat aus-
    schließlich sinnvoll verwendet werden würde, wären
    zwei grundsätzliche Probleme nicht gelöst: Erstens kor-
    rigiert das eben nicht die falsche Agrarpolitik in der EU.
    Diese macht nämlich die Agrarwirtschaft zum Zulieferer
    auf einem sozial und ökologisch blinden Markt, statt sie
    in ihrer eigentlichen Funktion zu stärken, nämlich die
    Regionen mit Lebensmitteln und erneuerbaren Energien
    sicher und bezahlbar zu beliefern. Zweitens bleiben die
    ländlichen Räume auf der Strecke. Sie legen zwar ein
    Bundesprogramm für die ländlichen Räume auf, aber
    bundesweit 10 Millionen Euro für zwei Jahre sind ange-
    sichts der Probleme, die dort existieren, ein Tröpfchen
    auf einen überhitzten Stein. Einzelne Projekte machen ja
    noch lange kein Konzept.

    Ich selbst wohne in einem Dorf mit 60 Seelen und
    kenne die dortige Situation. Ich möchte hier einmal mit
    einem Missverständnis aufräumen. Wir leben dort nicht,
    weil wir nicht schnell genug weggekommen sind oder
    weil wir krank, alt oder doof sind. Wir leben dort, weil
    wir besondere Lebensbedingungen haben wollen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir verzichten dafür auch gerne auf andere Dinge. Aber
    wir brauchen dennoch eine gute Anbindung an öffentli-
    che Verkehrsmittel, gute Bildung und Kultur, Internet
    und Gesundheitsversorgung. Wir haben ein Recht darauf
    und wollen keine Almosen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Uns fehlt, ehrlich gesagt, ein Minister, der im Kabi-
    nett auch einmal mit der Faust auf den Tisch haut, wenn
    nicht genug Geld zur Verfügung gestellt wird. Ihr Man-
    tra von der schwarzen Null ist gerade für die ländlichen
    Räume fatal. Dass Sie nicht einmal versuchen, durch
    eine gerechte Steuerpolitik und durch das Unterbinden
    von Steuerflucht mehr Geld für einen ausgeglichenen
    Haushalt einzunehmen, ist der eigentliche Skandal. Da-
    durch wird die soziale Ungerechtigkeit verschärft und
    werden die Zukunftschancen in den ländlichen Räumen
    verbaut.

    Apropos dünn besiedelte Gebiete: Im europäischen
    Maßstab ist nicht Deutschland dünn besiedelt, sondern
    Lappland und Teile Estlands. Ich habe im Urlaub selbst
    erlebt, dass es dort eine bessere öffentliche Daseinsvor-
    sorge gibt als in Deutschland. Das zeigt doch, dass es nur
    eine Frage des Willens ist, es dann auch zu realisieren.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen wird die Linke im Interesse der Dörfer und
    der kleinen Städte auch weiter Druck machen für eine
    nachhaltige Agrarpolitik.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)