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ID1807017600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Müller


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen

    und Kollegen! Frau Ministerin Schwesig! Liebe Gäste
    auf den Besuchertribünen, die zu dieser etwas familien-
    unfreundlichen Zeit heute Nachmittag in den Deutschen
    Bundestag gekommen sind!


    (Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/ CSU und der SPD)


    – Schauen Sie einmal, wie viele Kitas in Deutschland
    bereits zwischen 16 und 17 Uhr schließen. Betroffen da-
    von sind die, die kleine Kinder haben.

    In der ersten Beratung zum Bundeshaushalt 2015
    sprach an dieser Stelle noch meine Kollegin Diana
    Golze. Frau Golze ist, wie Sie wissen, inzwischen als
    Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und
    Familie in die rot-rote Regierung Dietmar Woidkes ein-
    getreten und wird dort mit der ihr eigenen Leidenschaft
    weiter gegen Armut und soziale Benachteiligung von
    Kindern und Jugendlichen kämpfen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich finde es bedauerlich, dass Sie, Frau Ministerin
    Schwesig, und die Kolleginnen und Kollegen der SPD-
    Fraktion – bei der CDU/CSU sind jugend- und familien-
    politisch ohnehin kaum Fortschrittliches und auch keine
    moderne Gesellschaftspolitik zu erwarten – die Kritik an
    den falschen Weichenstellungen des Bundeshaushaltes
    vollständig ignorieren, dass Sie zum Stichwort „Betreu-
    ungsgeld“, zu der Kritik daran, die Sie selbst einmal vor-
    getragen haben – ich erinnere an das SPD-Wahlpro-
    gramm –, und zu moderner Gesellschaftspolitik, die Sie
    im SPD-Bundestagswahlprogramm sehr präzise skiz-
    ziert haben, hier gar nichts mehr sagen; vielmehr suchen
    Sie sich neue Themen aus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Frau Ministerin Schwesig, wenn ich Ihren Haushalt
    und das besagte SPD-Wahlprogramm nebeneinander-
    lege, stellt sich mir folgende Frage: Wie ertragen Sie es
    eigentlich, hier eine Politik vertreten zu müssen, Stich-
    wort „Betreuungsgeld“, die Ihren Überzeugungen doch
    eigentlich weitgehend widersprechen müsste, und sich
    sozusagen als Sahnehäubchen von Ihrem Koalitionspart-





    Norbert Müller (Potsdam)



    (A) (C)



    (D)(B)

    ner in der Öffentlichkeit demütigen zu lassen, wie wir es
    diese Woche erleben konnten?

    Unabhängig vom Haushalt finde ich es ein Stück weit
    enttäuschend, wie profillos sich die SPD hier trotz hoff-
    nungsvoller Programmatik gibt. Ich habe als Landtags-
    abgeordneter in einer rot-roten Koalition in Brandenburg
    eine andere SPD-Familien-, -Jugend- und -Frauenpolitik
    kennengelernt. Und ja: Eine Koalition ist immer von
    Kompromissen geprägt. Aber ein Kompromiss, bei dem
    man am Ende das Gegenteil dessen macht, was man
    einst versprochen hat, ist eben kein Kompromiss.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ihre 1 Milliarde Euro – oder besser: 900 Millionen
    Euro –, die Sie als Belohnungsprämie für den Verzicht
    auf die Inanspruchnahme eines Rechtsanspruches hier
    wieder in den Haushalt eingestellt haben, steht für den
    größten familienpolitischen Sündenfall der Sozialdemo-
    kratie in dieser Legislaturperiode. Es ist nicht einmal er-
    kennbar, dass Sie an diesem sozial-, bildungs- und fami-
    lienpolitischen Unfug namens Betreuungsgeld noch
    ernsthaft Kritik vorbringen, sondern Sie machen fast das
    Gegenteil.

    Gerade weil Sie aber offenbar nicht bereit sind, die
    babylonische Gefangenschaft der Koalition mit der
    CDU/CSU hier zu verlassen, werden Sie sich auch wei-
    tere Kritik gefallen lassen müssen, und zwar zu Punkten,
    zu denen Sie in Ihrer Rede nichts gesagt haben, die je-
    doch angeblich Schwerpunkte in dieser Wahlperiode
    sein sollen.

    In Ihrer Rede auf dem 15. Deutschen Kinder- und Ju-
    gendhilfetag haben Sie erklärt – ich zitiere Sie, Frau
    Schwesig –:

    Einen großen Teil meiner Aufmerksamkeit in dieser
    Legislaturperiode will ich deshalb den Jugendli-
    chen widmen.

    Und weiter sagten Sie:

    Ich will deshalb bei der Eigenständigen Jugendpoli-
    tik in dieser Legislaturperiode vom Reden zum
    Handeln kommen.

    Da kann man jetzt auch Beifall klatschen.

    Doch leider muss der Applaus verebben, wenn man
    Ihre Worte, denen Sie Handlungen folgen lassen wollten,
    mit dem vorliegenden Haushalt abgleicht. Diesen Rea-
    litätscheck bestehen Sie mit dem vorliegenden Einzel-
    plan 17 nicht.

    Man kann durchaus erfreut feststellen, dass Sie im
    Kinder- und Jugendplan den Posten zur Jugendpolitik
    um 400 000 Euro auf nunmehr 2,5 Millionen Euro auf-
    gestockt haben. Aber was steckt hinter den 2,5 Millionen
    Euro? Hieraus wurde das Zentrum für die Entwicklung
    einer Eigenständigen Jugendpolitik finanziert; das haben
    Sie gerade wieder abgewickelt. Dabei fallen mir noch ei-
    nige Dinge auf:

    Erstens. Sie werden eine Koordinierungsstelle mit
    dem hochtrabenden Namen „Handeln für eine jugendge-
    rechte Gesellschaft“ einrichten. Das haben Sie angekün-
    digt. Was soll diese Koordinierungsstelle eigentlich tun?
    Sie soll die Handlungsstrategien der Eigenständigen Ju-
    gendpolitik in 16 Modellprojekten – für jedes Bundes-
    land eines – ausprobieren, soll Bausteine einer eigenen
    Jugendpolitik umsetzen. Damit verlagern Sie die Verant-
    wortung für die Eigenständige Jugendpolitik vom Bund
    auf die Kommunen und auf die Länder. Das ist kein Ei-
    genständiges Handeln, sondern das ist höchstens das
    Kommentieren des Handelns anderer.

    Zweitens. Die Eigenständige Jugendpolitik soll im
    Rahmen der Demografiestrategie der Bundesregierung
    weiterentwickelt werden. Damit sie dort nicht komplett
    untergeht, was zu erwarten wäre, wurde eine AG „Ju-
    gend gestaltet Zukunft“ gegründet. Bis zum Frühjahr
    2017 – da findet der vierte Demografiegipfel statt – wird
    sich die AG mit dem Schwerpunkt „Gelingendes Auf-
    wachsen von Jugendlichen in ländlichen Räumen“ be-
    schäftigen. So weit, so gut. So wird die AG mit dem
    hochtrabenden Namen „Jugend gestaltet Zukunft“ in den
    nächsten zweieinhalb Jahren vier Kommunen besuchen
    und sich vor Ort gelungene Beispiele in der Praxis an-
    schauen.

    Frau Ministerin Schwesig, ich bitte Sie! Beides hört
    sich an wie die modifizierte Fortführung der Kampagne
    für eine kindgerechte Kommune. Sie wollten in dieser
    Wahlperiode bei der Eigenständigen Jugendpolitik vom
    Reden zum Handeln kommen. Aber wo ist hier Ihre ei-
    genständige Handlung? Ist es nicht vielmehr so, dass Sie
    darauf warten, dass andere für Sie handeln?

    Ich komme zu meinem letzten Beispiel. Sie haben uns
    auf eine Kleine Anfrage bezüglich der Situation von
    Straßenkindern geantwortet, dass Sie vier Projekte für
    Straßenkinder mit jeweils 100 000 Euro fördern werden.
    Ich begrüße, dass Sie die Realität zur Kenntnis nehmen,
    dass es in diesem Land Tausende Kinder und Jugendli-
    che gibt, die auf der Straße leben. Das sind Kinder und
    Jugendliche, die auf der Straße gelandet sind, auch des-
    halb, weil die Gesellschaft versagt hat.

    Ich muss nun feststellen, woher die 400 000 Euro
    kommen, die Sie einstellen wollen: von der Eigenständi-
    gen Jugendpolitik. So spielen Sie die Eigenständige Ju-
    gendpolitik gegen Straßenkinder aus. Ich erkläre Ihnen
    das auch: Wenn Kinder und Jugendliche zu Straßenkin-
    dern werden, dann hat dies eine Vorgeschichte; das wis-
    sen Sie. Die Vorgeschichte ist das Scheitern der Gesell-
    schaft an ihren sozialen Problemen. Nicht nur die
    Familien, auch die örtlichen Strukturen – Schule, Ver-
    einslandschaft, Kinder- und Jugendhilfe – haben an die-
    sem Punkt bereits versagt. Kein Jugendlicher lebt gern
    auf der Straße. Es ist die Flucht vor einer Gesellschaft, in
    der es die Jugendlichen nicht mehr aushalten, wenn sie
    sich mit ihrem Lebensmittelpunkt auf die Straße zurück-
    ziehen.

    So richtig es ist, diesen Jugendlichen Öffentlichkeit
    zu geben, Frau Schwesig, so falsch ist es, an der Eigen-
    ständigen Jugendpolitik zu sparen; denn eine gute Ju-
    gendpolitik geht an die Wurzel des Problems und setzt
    an der sozialen Infrastruktur an – das hatten Sie auch im
    SPD-Wahlprogramm –, die vorbeugend wirken soll, so-
    dass es gar nicht erst zu dieser Anzahl von Straßenkin-





    Norbert Müller (Potsdam)



    (A) (C)



    (D)(B)

    dern kommt. Die Eigenständige Jugendpolitik kostet
    Geld, sie kostet viel Geld, Frau Schwesig, und ich kann
    nicht erkennen, dass Sie in diesem Haushalt hier einen
    Schwerpunkt gesetzt haben. Von daher können Sie un-
    sere Zustimmung nicht erwarten.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Nächster Redner ist der Kollege

Marcus Weinberg, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marcus Weinberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Ich will drei Vorbemerkungen machen:

    Erstens. Liebe Frau Brantner, ob die Null nun rot oder
    weiß oder schwarz oder grün ist, ist relativ wurscht.


    (Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein!)


    Für Familienpolitiker ist es hervorragend, dass wir diese
    Null erreicht haben; denn wir sind für die kommenden
    Generationen verantwortlich. Damit schützen wir die
    kommenden Generationen vor Verschuldung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Dagmar Ziegler [SPD])


    Ich bin mittlerweile – auch erkennbar – 47 Jahre.
    Wenn man rückblickend feststellt, dass man 45 der
    47 Jahre in Neuverschuldung erlebt hat, dann kann man
    heilfroh sein, dass wir endlich dieses Ergebnis erzielt ha-
    ben. Ich hatte schon die Sorge, dass eines Tages die Zahl
    der Jahre mit Neuverschuldung mein Gewicht erreicht.
    Das, Gott sei Dank, ist verhindert worden. Das ist ein Er-
    folg auch für die Familien in diesem Land.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zweitens. Man kann viel kritisieren, wie die Linke es
    gern tut; man muss dann aber auch sagen, woher das
    Geld kommen soll.


    (Michael Leutert [DIE LINKE]: Ich habe einen Vorschlag gemacht!)


    Zusammengerechnet würden Ihre Forderungen weit
    mehr als 50 Milliarden Euro verschlingen. Ein Grund-
    satz von uns Familienpolitikern ist: Wir tun gern etwas
    aus Überzeugung; wir haben auch eine richtige Zielfunk-
    tion.Wir müssen aber auch wissen: Das Geld, das wir für
    gute Maßnahmen ausgeben, müssen andere erwirtschaf-
    ten. Deswegen ist es ein Gebot der wirtschaftlichen Ver-
    nunft, daran zu denken, Maßnahmen nicht über Neuver-
    schuldung zu finanzieren, weil unsere Kinder dann dafür
    zahlen müssten.

    Beim dritten Punkt geht es auch um die moderne Fa-
    milienpolitik. Ich stimme natürlich zu: Wir haben eine
    moderne Familienpolitik. Aber es sei auch erwähnt, dass
    die Themen, die die moderne Familienpolitik auszeich-
    nen – Elterngeld, Kitaausbau, Familienpflege, Qualität
    in der frühkindlichen Bildung, Frauenquote – bereits seit
    vielen Jahren angelegt waren. Insoweit setzen wir das
    fort, was wir in den Regierungsjahren vorher schon ein-
    gebracht haben. Das ist ein gemeinsamer Erfolg der Gro-
    ßen Koalition.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Sönke Rix [SPD])


    Richtig ist – Frau Gottschalck und Herr Rainer haben
    es angesprochen –, dass der Etat noch einmal erhöht
    wurde: auf 8,54 Milliarden Euro. Das ist ein Erfolg. Es
    gibt im Bundeshaushalt zwei Bereiche, die seit 2005
    deutliche Zuwächse zu verzeichnen haben. Das eine ist
    der Bereich Bildung, Forschung und Wissenschaft, das
    andere ist der Bereich Familie. Das heißt also, dass wir
    seit 2005 in Deutschland einen Paradigmenwechsel erle-
    ben, dass wir in die Zukunft investieren. Da sind die
    Gelder gut angelegt; mit diesen Mitteln können wir Fa-
    milien stärken. Wir wollen Kindern und Jugendlichen,
    Frauen und Männern gleichberechtigte gesellschaftliche
    Teilhabe ermöglichen; wir wollen ihnen insgesamt
    Selbstständigkeit und die Entfaltung ihrer Fähigkeiten
    ermöglichen. Unsere Familienpolitik ist in der Summe
    davon geprägt, dass wir den Veränderungen, den ver-
    schiedenen Lebensphasen gerecht werden und die Maß-
    nahmen und Leistungen den einzelnen Phasen entspre-
    chend ausprägen.

    Ich will das mit den veränderten Rollenbildern und
    den Familienleitbildern, die sich in Deutschland entwi-
    ckeln, in Verbindung setzen. Was müssen wir familien-
    politisch machen? Ja, es gibt die traditionelle Familie, in
    der einer der beiden Partner zu Hause bleibt und sich um
    die Erziehung und Betreuung der Kinder kümmert. Des-
    wegen haben wir für diese Menschen etwas zu leisten.
    Es gibt auch die Alleinerziehenden – wir haben für sie
    die Regelungen zum Elterngeld korrigiert –, die sich al-
    leine um das Kind kümmern müssen. Es ist gut und rich-
    tig, dass nun auch die Alleinerziehenden die Partner-
    schaftsmonate nutzen können.

    Immer mehr Menschen, immer mehr junge Eltern sa-
    gen: Beide sollen für das Einkommen der Familie ver-
    antwortlich sein; es sind mittlerweile 81 Prozent. Auch
    für diese müssen wir entsprechende Maßnahmen entwi-
    ckeln. Unsere Familienpolitik wird den verschiedenen
    Rollenbildern gerecht.

    Das sehen Sie auch daran, dass die Große Koalition
    den drei großen Wünschen der Menschen – die Erwar-
    tungen haben sich verändert – Rechnung trägt. Das eine
    ist der Wunsch, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
    zu erleichtern. So hat Allensbach 2013 festgestellt, dass
    81 Prozent diesen Wunsch haben. Dem werden wir ge-
    recht. 60 Prozent der Eltern von Kindern unter 18 Jahren
    wünschen, junge Familien stärker zu fördern. Das ma-
    chen wir. 55 Prozent wünschen, dass das Angebot an
    Krippenplätzen ausbaut wird. Das machen wir. All das
    findet sich im Dreieck aus finanzieller Sicherheit der Fa-
    milie, Infrastruktur und Zeitmanagement. Es entspricht
    den Grundsätzen der Union für das familienpolitische
    Handeln: Wir wollen die Vielfalt anerkennen, Maßnah-
    men zielgenau und bedarfsgerecht zuschneiden und so
    die Familien unterstützen. Deswegen müssen die fami-
    lienpolitischen Leistungen immer überprüft werden. Es
    ist immer eine Aufgabe der Politik, das, was man leistet,





    Marcus Weinberg (Hamburg)



    (A) (C)



    (D)(B)

    zu überprüfen, aber immer auch Vertrauen in die Fami-
    lien zu haben. Familien sollen eigenverantwortlich die
    für sie passenden Leistungen wählen.

    Frau Brantner, deswegen verstehe ich nicht, warum
    Sie bewerten müssen, ob 20, 40, 60 oder 80 Prozent der
    Eltern das Betreuungsgeld in Anspruch nehmen. Neh-
    men Sie es doch einfach zur Kenntnis. Es ist doch gut,
    wenn Menschen die Wahl haben, zwischen den Möglich-
    keiten wählen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das sollten wir doch nicht einschränken. Sie können
    eine Maßnahme doch nicht anhand der Frage bewerten,
    ob sie nur 20 Prozent oder sogar 80 Prozent in Anspruch
    nehmen. Das ist doch der falsche Zugang zu dieser
    Frage.


    (Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Meinen Sie, man kann von 150 Euro im Monat leben?)


    Der Zugang muss doch sein: Es gibt das Angebot, und
    wir freuen uns über jede Familie, die das Angebot wahr-
    nimmt. Das gilt sowohl für den Krippenausbau als auch
    für das Betreuungsgeld. Wir wollen es den Familien
    nicht vorschreiben. Wir wollen die Familien in ihrer ei-
    genen Entscheidung stärken, Frau Brantner; wir beide
    haben sie nicht zu kommentieren.

    Das bedeutet für uns, dass die Familienpolitik nicht
    einseitig und verengt ökonomischen Interessen dienen
    muss. Wir sagen: Wir wollen nicht die arbeitsgerechte
    Familie, sondern eine familiengerechte Arbeitswelt. Da-
    ran kann man auch den Erfolg der Familienpolitik be-
    werten. Da sieht man, dass die großen Maßnahmen, die
    wir implementiert haben, zu entsprechenden Erfolgen
    geführt haben.

    Ich will die großen Maßnahmen, die Leuchttürme, an-
    sprechen, weil sie in Übereinstimmung zu den Wün-
    schen der Eltern stehen. Das erste Thema ist der gesamte
    Bereich Elterngeld, Elterngeld Plus. Noch einmal: Was
    gut und richtig war und angenommen wurde, ist, das El-
    terngeld zu flexibilisieren. Frau Brantner, dahinter steht
    natürlich ein Gedankengang. Sie haben in Ihrer Rede die
    Regelung kritisiert, dass beide, Vater und Mutter, jeweils
    25 bis 30 Stunden arbeiten müssen und gefordert, diese
    etwas nach oben und nach unten zu öffnen. Aber das ist
    doch der entscheidende Punkt: Wir wollen doch – in An-
    führungszeichen – „wegkommen“ von der Aufteilung,
    dass die Mutter 20 Stunden und der Vater 40 Stunden ar-
    beitet. Wir wollen eine gleichmäßigere Verteilung.

    Wir wollen so auch den Männern gerecht werden, die
    zu über 60 Prozent sagen, sie möchten mehr Zeit mit ih-
    ren Kindern verbringen.


    (Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie sollen das die Alleinerziehenden schaffen?)


    Wir möchten auch den Müttern gerecht werden, die
    gerne etwas mehr arbeiten möchten. Diesen Ansatz, die
    Stärkung der Partnerschaftlichkeit, verfolgen wir mit
    dem Partnerschaftsbonus und den Partnermonaten. Das
    würden wir doch kaputtmachen, wenn wir Ihrem Vor-
    schlag folgen würden.


    (Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Frage war, was die Alleinerziehenden davon haben!)


    Ein zweites Thema ist der Ausbau der U3-Krippen-
    plätze. Hierfür sind 5,4 Milliarden Euro vorgesehen. Das
    ist eine große Summe. Deswegen finde ich das immer
    wieder erwähnenswert. Nun sagt Frau Brantner, wir
    würden die Länder und Kommunen alleine lassen. Wis-
    sen Sie: Wir geben zusätzlich zu den Investitionsmitteln
    845 Millionen Euro und demnächst 945 Millionen Euro
    für die Betriebskosten dazu.


    (Ursula Groden-Kranich [CDU/CSU]: Was die Länder streichen!)


    Wenn ich dann dazurechne, was wir für den Bereich Bil-
    dung und Forschung ausgeben, wenn ich dazurechne,
    was wir in den nächsten Jahren den Kommunen an Ent-
    lastung schenken werden, dann kann ich nur sagen: Frau
    Brantner, Sie kommen doch aus Baden-Württemberg.
    Gehen Sie zu Ihrer zuständigen Ministerin, und sagen
    Sie ihr, sie soll Erzieherinnen einstellen. Das liegt in ih-
    rer Verantwortung und nicht in unserer Verantwortung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Frau Gottschalck, wir können gerne darüber diskutie-
    ren, wie wir die 10 Milliarden Euro aus dem Investi-
    tionsprogramm sinnvoll für unser Land ausgeben. Aber
    ich befürchte, wenn wir einmal damit anfangen, dann
    kommen noch die Hortplätze oder diese oder jene Be-
    treuung dazu, und irgendwann diskutieren wir in diesem
    Plenum womöglich noch darüber, ob wir nicht 20 Pro-
    zent der Lehrergehälter dazugeben.

    Wir haben im föderativen System eine klare Ordnung,
    und wir verstoßen immer stärker gegen diese Ordnung.
    Deswegen bin ich heilfroh, dass wir in der Bund-Länder-
    Kommission darüber reden, dass die Finanzströme end-
    lich geordnet werden, damit jeder weiß, was er zu tun
    hat; denn wir können nicht die originären Aufgaben der
    Länder und Kommunen wahrnehmen. Das schaffen
    selbst wir nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Zur der Frage, wie man die Qualität verbessern kann.
    Ich finde es richtig, dass die Länderminister mit der
    Bundesministerin gemeinsame Gespräche führen und
    überlegen: Was ist die Agenda? Ich erwarte von den
    Ländern, dass sie bereit sind, ihren Betreuungsschlüssel
    – Hamburg hat derzeit einen Betreuungsschlüssel von
    1 zu 5,6 und Bremen einen von 1 zu 3,1 – zu verändern,
    Erzieherinnen einzustellen und Qualitätsstandards fest-
    zulegen. Das ist doch im Interesse der Länder, der Kom-
    munen und des Bundes.

    Das Kitaqualitätsgesetz, wie man es fordert, hätte
    doch nur eines als Konsequenz, dass gesagt wird: Ihr
    seid für die Standards verantwortlich, ihr müsst sie auch
    bezahlen. Ich sage es noch einmal: Das ist nicht unsere
    originäre Aufgabe. Ich verweigere mich der Diskussion
    nicht, aber ich bin verärgert darüber, wenn die Mittel, die





    Marcus Weinberg (Hamburg)



    (A) (C)



    (D)(B)

    wir für die Länder bereitstellen, für etwas anderes ausge-
    geben werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich habe bereits ein Beispiel genannt. Wenn einem Qua-
    lität so wichtig ist, dann muss man als zuständiger Mi-
    nisterpräsident, in diesem Fall Bürgermeister, die Quali-
    tät auch ausbauen.

    Wenn man das Geld, das man vom Bund bekommt,
    aber verwendet, um die Beiträge zu streichen, dann setzt
    man die Priorität anders. Dann ist es doch eher wichti-
    ger, dass diejenigen mit hohen Einkommen, die auch die
    entsprechenden Beiträge zahlen, entlastet werden. Dann
    setzt man halt nicht auf die Qualität und das Einstellen
    neuer Erzieherinnen und Erzieher. Aber das ist eine poli-
    tische Frage, die in den Ländern entschieden werden
    muss.

    Es wurden viele einzelne Maßnahmen angesprochen,
    zum Beispiel die Frühen Hilfen, die mit 51 Millionen
    Euro unterstützt wurden – das wurde jetzt verstetigt –,
    oder die Mehrgenerationenhäuser, mit denen der soziale
    Zusammenhalt in der Gesellschaft – das ist für uns alle
    parteiübergreifend ein wichtiger Punkt – gestärkt wird.
    Wir werden dafür kämpfen, dass wir diese auch über
    2016 hinaus sichern bzw. konzeptionell neu aufstellen;
    das steht ja auch im Koalitionsvertrag. Weitere Maßnah-
    men, die wir unterstützen, sind die Jugendfreiwilligen-
    dienste, Entschädigung für die Opfer der Heimerziehung
    Ost und Ähnliches. Familienpolitik muss konkret sein.
    Familienpolitik muss für die Familie, für Mann und
    Frau, für die Kinder und Jugendlichen da sein.

    Lassen Sie mich zum Abschluss noch einen Diskus-
    sionspunkt aufgreifen. Ich finde es richtig, dass man da-
    rüber diskutiert, wie man die Rechte der Kinder stärken
    kann. Ich gehöre zu denen, die immer sagen: Die Partizi-
    pation von Kindern und Jugendlichen muss gestärkt wer-
    den. Aber mit Blick auf die Diskussion über die Frage,
    ob Kinderrechte im Grundgesetz festgeschrieben werden
    sollen, sage ich ganz deutlich: Wir könnten möglicher-
    weise einen gefährlichen Weg einschlagen.

    Zum einen sind Kinder bereits Träger von Grundrech-
    ten. Wenn ich weiter differenziere, dann mache ich einen
    Riesenfehler, weil ich das sozusagen indirekt infrage
    stelle. Ich möchte, dass wir Familien, Eltern und Kinder
    gemeinsam stärken. Was ich aber nicht möchte, ist, dass
    wir eine Diskussion führen und Wolken hin- und her-
    schieben; als ob dadurch die Probleme in der Jugendhilfe
    gelöst werden könnten.

    Wissen Sie eigentlich, dass 10 von 16 Bundesländern
    die Kinderrechte bereits in der Verfassung haben? Bre-
    men, Brandenburg, Bayern und einige andere mehr. Gibt
    es empirisch nachgewiesen irgendwelche Unterschiede
    beim Kinderschutz, beim Kindeswohl, bei ASD oder bei
    Jugendhilfestrukturen? Nein. Deshalb warne ich davor,
    dass wir diese Diskussion falsch führen, weil wir dann
    nur Wolken hin- und herschieben und den Menschen et-
    was vormachen, was wir nicht erfüllen.

    Lassen Sie uns bitte in den nächsten Monaten und
    Jahren konkret darüber nachdenken, wie wir das Kindes-
    wohl und die Familien sowie Eltern und Kinder gemein-
    sam stärken können, und nicht zwischen beiden Seiten
    differenzieren; denn ich denke, dass Eltern und Kinder
    immer noch im Fokus unserer Politik stehen müssen wie
    in den vergangenen Jahren.


    (Dr. Franziska Brantner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist die Familie eigentlich so heil?)


    Insofern ist es ein guter Haushalt, und ich freue mich
    schon auf den Haushalt 2016, wenn wir die nächsten
    Weichen stellen können.

    Herzlichen Dank.