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ID1807013600

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    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karl Schiewerling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Erstens. Ich nehme zur Kenntnis, dass die Zahlen

    vom Statistischen Bundesamt sind. Zweitens. Ich nehme
    allerdings auch zur Kenntnis, dass Sie diese Zahlen des
    Statistischen Bundesamtes permanent so drehen und
    wenden, dass der Eindruck einer flächendeckenden Ka-
    tastrophe entsteht. Daran können Sie nichts ändern, auch





    Karl Schiewerling


    (A) (C)



    (D)(B)

    nicht durch die Art, wie Sie gerade Ihre Frage gestellt
    haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Sie machen auch nur Schönfärberei! Da muss man was entgegensetzen!)


    Meine Damen und Herren, die Entwicklungen auf
    dem Arbeitsmarkt sind positiv. Vor zehn Jahren war
    Deutschland der kranke Mann in Europa; die Frau Bun-
    desarbeitsministerin hat in ihrer Rede vorhin darauf hin-
    gewiesen. Heute sind wir die Lokomotive. Daran haben
    viele ihren Anteil, auch die Agenda 2010. Ohne die Fle-
    xibilisierung hätten wir das nicht geschafft. Diese
    Agenda wurde unter Gerhard Schröder auf den Weg ge-
    bracht, und ohne die umsichtige Finanz-, Wirtschafts-
    und Sozialpolitik unserer Bundeskanzlerin Angela
    Merkel würden wir nicht da stehen, wo wir heute stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Sie von den Linken können es drehen und wenden,
    wie Sie wollen, und das SGB II so oft angreifen, wie Sie
    wollen.


    (Sigrid Hupach [DIE LINKE]: Zu Recht!)


    Ich sage Ihnen: Das SGB II ist geschaffen worden, um
    vor absoluter Armut zu bewahren. Das SGB II ist ge-
    schaffen worden, um eine Grundsicherung zu schaffen,
    damit die Menschen nicht ins Bodenlose fallen. Das
    SGB II hat auch dazu geführt, dass wir im Bereich der
    Arbeitsmarktpolitik neue Wege gehen konnten, die vor-
    her nicht möglich waren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich glaube, dass Ihre Analyse falsch ist. Allerdings
    – das ist richtig – haben wir schon in der letzten, christ-
    lich-liberalen, Koalition und in nahtloser Fortsetzung in
    der jetzigen Koalition dem Missbrauch auf dem Arbeits-
    markt, wo einige glaubten, sie könnten durch die Libera-
    lisierung des Arbeitsmarktes mit allem und jedem in
    Wildwestmanier umgehen und Arbeitsverhältnisse nach
    Belieben gestalten, einen Riegel vorgeschoben. Deswe-
    gen haben wir so viele Branchen ins Entsendegesetz auf-
    genommen. Das fing in der christlich-liberalen Koalition
    an. Es sei übrigens in Demut erwähnt: Alle Branchen bis
    auf eine einzige Ausnahme wurden unter CDU-Kanzlern
    in das Entsendegesetz aufgenommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deswegen ist es richtig, dass wir sagen: Wir wollen
    keine Dumpinglöhne, und wir wollen diese Verwerfun-
    gen am Arbeitsmarkt nicht.


    (Sigrid Hupach [DIE LINKE]: Das sind aber immer noch Realitäten!)


    Dazu gehört auch, dass wir Mitte dieses Jahres das
    Tarifvertragsgesetz geändert haben und dass wir das
    Mindestlohngesetz gemacht haben. Das war ein wichti-
    ger und richtiger Schritt, den wir hier gegangen sind.
    Wir haben einmalig einen Mindestlohn von 8,50 Euro
    gesetzlich beschlossen. Danach wird die Mindestlohn-
    kommission über die Höhe des Mindestlohns entschei-
    den. Sie hat den Auftrag, die Gesamtentwicklung zu
    beobachten und zu bewerten und entsprechende Vor-
    schläge für die Zukunft zu machen. Deswegen bin ich
    den Haushältern und dem Haushaltausschuss dankbar,
    dass sie dazu beigetragen haben, dass die Mindestlohn-
    kommission kein Gremium von Frühstücksdirektoren
    wird, sondern so ausgestattet ist, dass sie tatsächlich ih-
    ren Auftrag erfüllen kann. Denn die zukünftige Entwick-
    lung des Mindestlohns gehört dahin, wo wir sie vorgese-
    hen haben, nämlich in die Hand der Tarifpartner.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ein Thema, das hier des Öfteren angesprochen wurde,
    ist die Kontrolle der Schwarzarbeit. Es ist zwar richtig,
    dass es 600 nichtbesetzte Stellen gibt. Das liegt aber
    nicht daran, dass diese Stellen nicht besetzt werden sol-
    len, sondern daran, dass zukünftige Zollbeamte nicht wie
    Birnen am Baum wachsen. Sie müssen zunächst einmal
    ausgebildet und qualifiziert werden. Sie müssen am Ar-
    beitsmarkt gewonnen und dann auch eingestellt werden.
    Mit diesem Haushalt haben wir die Voraussetzungen ge-
    schaffen, dass wir sie einstellen können.

    Das zeigt, dass diese Bundesregierung keineswegs
    Mindestlöhne unterlaufen will, wie es heute dargestellt
    wurde. Sie will sie auch vernünftig kontrollieren. Aller-
    dings können wir nicht für jeden Betrieb zwei Mitarbei-
    ter vom Zoll abstellen, um zu gewährleisten, dass nie-
    mand eine falsche Zahl in den Ordner schreibt. Dann
    hätten wir uns manches andere in der Geschichte
    Deutschlands sparen können.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, bei allen
    guten Entwicklungen machen aber auch wir uns große
    Sorgen um die Situation der Langzeitarbeitslosen. Inso-
    fern treffen wir uns mit den Kolleginnen und Kollegen
    der SPD, mit denen wir gemeinsam mit der Bundesar-
    beitsministerin an dieser Aufgabe arbeiten. Ich verstehe
    auch die Sorgen, die die Fraktionen der Grünen und der
    Linken vorbringen. Auch uns ist es nicht egal, wie es mit
    der verfestigten Langzeitarbeitslosigkeit weitergeht.
    Auch uns treibt um, dass Menschen es so schwer haben,
    den Weg in den ersten Arbeitsmarkt zu finden.

    Deswegen ist es gut, dass wir die arbeitsmarktpoliti-
    schen Instrumente, mit denen wir helfen können, immer
    wieder neu überprüfen und überarbeiten. Dazu gehört
    auch, dass wir Brücken bauen und einen Hilfeweg ein-
    schlagen müssen, der für einen längeren Zeitraum als auf
    ein halbes Jahr Hilfe angelegt ist. Die Förderung muss
    über viele Jahre gehen, um Menschen, die sich beson-
    ders schwertun, treppenartig, sukzessive an den ersten
    Arbeitsmarkt heranzuführen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Lassen Sie mich einen Punkt aufgreifen, den Frau
    Bundesarbeitsministerin vorhin mit Blick auf die Behin-
    derten angesprochen hat. Ich möchte das auch auf die
    Langzeitarbeitslosen beziehen. Ich glaube, es ist an der
    Zeit, dass wir in den Jobcentern, in den Unternehmen
    und in unserer Gesellschaft den Blick nicht länger darauf
    richten, was Menschen alles nicht können, sondern da-





    Karl Schiewerling


    (A) (C)



    (D)(B)

    rauf, was sie alles können. Wir müssen bei ihren Stärken
    und Begabungen ansetzen, um sie weiterzuentwickeln.
    Denn ich glaube, dass manches, was sich als Defizit dar-
    stellt, abgearbeitet, beseitigt und zu etwas Positivem ent-
    wickelt werden kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Was uns und mich besonders umtreibt, ist die Lebens-
    situation der Langzeitarbeitslosen, aber vor allen Dingen
    auch der jungen Menschen, die aus Haushalten kommen,
    deren Eltern und Großeltern schon lange von Sozialhilfe
    leben. Wir machen die Erfahrung, dass diese jungen
    Menschen von niemandem erreicht werden. Sie werden
    nicht von den Jobcentern erreicht. Sie tauchen in der
    Schule ab. Sie sind nicht durch sozialstaatliche Institu-
    tionen zu erreichen. Sie sind aber da, und sie werden,
    wenn wir ihnen nicht konsequent helfen, denselben Weg
    nehmen wie ihre Eltern.


    (Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/ CSU]: Sehr richtig!)


    Wir müssen dagegen angehen. Sie leben in Lebenszu-
    sammenhängen, in denen sie das, was sie erleben, für die
    ganze Wirklichkeit halten.

    Aber, meine Damen und Herren, diese jungen Men-
    schen haben genauso Begabungen und Fähigkeiten wie
    die Kinder aus anderen Haushalten. Sie haben genau wie
    diese Fähigkeiten, die entwickelt werden müssen. Denn
    wir können auf keinen verzichten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir brauchen sie.

    Es gibt genügend Initiativen, die mit großem Erfolg
    daran arbeiten. Ich kenne eine Initiative, die es geschafft
    hat, junge Menschen, auf die keiner einen Pfifferling ge-
    geben hätte, nach zwanzig Jahren konsequenter Arbeit
    zur Fachhochschulreife zu bringen. Wissen Sie, diesen
    Blickwinkel zu schärfen und hier die Angebote zu entwi-
    ckeln, das halten wir für einen wichtigen Teil. Deswegen
    bin ich den Haushältern, insbesondere unseren beiden
    Berichterstattern Axel Fischer und Ewald Schurer, mit
    tatkräftiger Unterstützung vieler in manchen Einrichtun-
    gen unserer Bundesregierung, dankbar, dass es gelungen
    ist, in diesem Bundeshaushalt die Möglichkeit für Mo-
    dellprojekte für diese jungen Menschen zu eröffnen. Ich
    hoffe sehr, dass wir im kommenden Jahr damit anfangen
    können. Das ist der Weg, den wir dringend benötigen,
    um gerade dort, wo niemand mehr herankommt und wo
    niemand mehr erreicht wird, diesen jungen Menschen zu
    helfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Im Mittelpunkt steht dabei, meine Damen und Her-
    ren, das, was uns als Union in der Arbeitsmarktpolitik
    umtreibt: Es darf keiner verloren gehen. – Das ist nicht
    nur eine Frage des Geldes,


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber auch!)


    das ist auch eine Frage des Klimas, das wir miteinander
    schaffen. Ich kann nur sagen: Ich glaube, dass wir da
    miteinander auf einem Weg sind oder uns auf diesen be-
    geben, der deswegen erfolgreich sein kann – und ich
    hoffe, auch erfolgreich ist –, weil wir zwei Rahmenbe-
    dingungen haben, die uns diesen Weg erleichtern: auf
    der einen Seite eine gute Wirtschafts- und Beschäfti-
    gungslage, auf der anderen Seite die Nachfrage nach
    Fachkräften. Ich kann die deutsche Wirtschaft und alle
    anderen nur auffordern, den Blick bitte mit uns gemein-
    sam auf dieses Potenzial von jungen Menschen, auf das
    Potenzial derjenigen zu richten, die keine Berufsausbil-
    dung haben, obwohl sie 25 Jahre und älter sind, und mit
    uns gemeinsam diesen jungen Menschen eine neue be-
    rufliche Perspektive zu öffnen. Wir kommen in dieser
    Frage nicht weiter mit Ideologie, sondern nur, indem wir
    jeden Einzelnen in den Blick nehmen und jedem Einzel-
    nen eine Chance geben. Ich sage Ihnen: Das ist ein wich-
    tiges Anliegen der Union, und dafür werden wir uns ge-
    meinsam mit unserem Koalitionspartner und mit der
    Bundesarbeitsministerin einsetzen.

    Meine Damen und Herren, lassen Sie mich einen letz-
    ten Satz sagen, zum Bereich der Rentenpolitik. – Herr
    Kollege Kurth, das reizt mich doch;


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt Sie nicht auch noch!)


    das ist Ihnen in herausragender Weise gelungen. – Nein,
    diese Rentenpolitik ist nicht verantwortungslos, sondern
    wir würdigen durch einen weiteren Rentenpunkt die Er-
    ziehungsleistung von Menschen – Frauen in erster Li-
    nie –, die dafür gesorgt haben, alles darangesetzt haben,
    dass die Kinder geboren und erzogen wurden, die heute
    dafür sorgen, dass es diese Wirtschaft überhaupt so gibt,
    wie es sie gibt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dieser Rentenpunkt, meine Damen und Herren, ist nicht
    allein beitragsfinanziert, dieser Punkt ist auch steuer-
    finanziert; da sind erhebliche Steuern eingeflossen.


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Minimal!)


    Wir haben nämlich in diesem Zusammenhang beschlos-
    sen, dass wir ab 2017/2018 eigens dafür 2 Milliarden
    Euro zusätzlich in die Rentenkasse fließen lassen wer-
    den, weil das notwendig ist, um damit eine Gesamtfinan-
    zierung auf Dauer gesehen verantwortungsvoll sicherzu-
    stellen.

    Meine Damen und Herren, mit uns wird es keine ver-
    antwortungslose Rentenpolitik geben. Wir haben den
    Blick auf die junge Generation gerichtet. Wir werden
    auch weiter daran arbeiten, dass die Übergänge in die
    Rente gut gestaltet werden. Wir werden mithelfen, dass
    Menschen so lang wie möglich erwerbstätig sein kön-
    nen, weil wir auf keinen verzichten können bei der Auf-
    gabe, dieses Land gemeinsam zukunftsfähig zu machen.
    Dafür steht dieser Haushalt, dafür steht diese Regierung,
    und dafür werden wir uns einsetzen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 2018 sprechen wir uns wieder!)







    (A) (C)



    (D)(B)



Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Jetzt hat das Wort Ekin Deligöz.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ekin Deligöz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Schiewerling, was Sie über die Chancen
    von Kindern gesagt haben – dass wir kein Kind fallen
    lassen dürfen –, hat mir, ehrlich gesagt, gut gefallen. Ich
    erkenne an: Für Sie ist das wirklich ein Fortschritt. – Für
    uns ist das seit zwanzig Jahren Programm.


    (Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/ CSU]: Na ja!)


    Die Frage ist allerdings, ob Sie das, was Sie hier gesagt
    haben, auch wirklich verinnerlicht haben, ob das mehr
    ist als warme Worte, ob Sie das in Ihrer Politik umset-
    zen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Da, muss ich gestehen, fehlt mir noch ein bisschen was
    in Ihrer Politik.

    Natürlich schließe ich mich aber zunächst hier als
    Hauptberichterstatterin dem Dank an die Kollegen Be-
    richterstatter, an das Haus, an Ihre Mitarbeiter, Frau
    Nahles, an. Die Beratungen liefen extrem gut und auch
    in einer guten Atmosphäre. Wir haben viele Stunden ge-
    tagt. Nicht umsonst reden wir hier über den größten Ein-
    zelhaushalt. Das heißt aber nicht, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, dass wir in allem einer Meinung waren. Das
    darf nicht missverstanden werden.

    Eines müssen wir aber alle gemeinsam wahrnehmen:
    Die Belastungen in diesem Einzelplan werden in den
    kommenden Jahren beträchtlich sein. Wir mussten noch
    während der Haushaltsplanungen 1,2 Milliarden Euro
    für ALG II und KdU draufpacken, weil die Titel schlicht
    und einfach zu niedrig berechnet waren. Ähnliches gilt
    auch für die Rente. Da hat mein Kollege Kurth schlicht
    und einfach recht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie reden davon, was 2018 kommt. Aber er spricht aus,
    was wir alle wissen und worin wir ihn bestätigen müs-
    sen: Die Kosten werden laut den Prognosen noch stei-
    gen. Wir dürfen uns nichts vormachen: Sie werden mit
    Wucht an uns herangetragen. Das wird unseren Hand-
    lungsspielraum in der Sozialpolitik extrem schmälern.
    Das ist übrigens der Grund, warum wir von den Grünen
    der Meinung sind, dass wir hier keinen Cent zu ver-
    schwenden haben und uns auf die wichtigen sozialpoliti-
    schen Aufgaben konzentrieren müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Eine der wichtigsten Aufgaben in diesem reichen
    Land ist nun einmal die Bekämpfung der Armut. Wenn
    es um Armut im Alter geht, warten wir noch immer auf
    Antworten von Ihnen. Der Regelsatz bleibt unangemes-
    sen niedrig. Zu den Regelungen betreffend die Erwerbs-
    minderungsrente und die Grundsicherung im Alter hören
    wir von Ihnen nichts. Die Lebensleistungsrente ist ver-
    schollen. Selbst von dem Schulsozialarbeitsprogramm
    zur Chancengerechtigkeit von Kindern, das einmal in
    unserem Haushalt war, ist nichts mehr zu sehen und zu
    hören. Herr Schiewerling, deshalb habe ich vorhin ge-
    sagt, dass Sie nicht nur reden sollen, sondern auch han-
    deln müssen. Das muss seinen Niederschlag auch im
    Haushaltsplan finden; es reicht nicht, es in der Haus-
    haltsrede zu erwähnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Kommen wir zur Langzeitarbeitslosigkeit. Ja, das ist
    ein brennender Punkt, den wir stärker in den Fokus neh-
    men müssen; das ist richtig. Aber was Sie vorgelegt ha-
    ben, Frau Nahles, ist nichts anderes als Kosmetik. Sie
    machen uns etwas vor. Faktisch richten Sie bestehende
    Mittel einfach nur neu aus. Programme lösen Pro-
    gramme ab. De facto kommen keine neuen Mittel dazu.
    Wir bleiben bei dem, was sowieso schon vorhanden ist,
    benennen es nur anders; so bleibt die Wirkung begrenzt:
    Sie wollen 43 000 Menschen erreichen, und das bei
    1 Million Langzeitarbeitslosen, von denen wiederum
    rund 200 000 bis 300 000 gravierende Zugangshemm-
    nisse zum regulären Arbeitsmarkt haben. Sie visieren
    gerade einmal einen Bruchteil des tatsächlichen Prob-
    lems an. Hier sollten Sie aber etwas ambitionierter her-
    angehen. Hier geht es darum, etwas zu bewegen, was
    dieses Land dringend braucht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie müssen hier zugeben, dass Sie den Aktiv-Passiv-
    Transfer nicht wollen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: „Passiv-Aktiv-Transfer“ heißt das!)


    Ich weiß, dass die Kollegen von CDU/CSU und SPD
    hier durchaus Sympathien zeigen.


    (Katja Mast [SPD]: Die ganze Fraktion macht das!)


    Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und bald
    auch Hessen marschieren voraus und sagen: Das ist et-
    was, was wir wirklich angehen müssen. – Aber Sie sind
    nicht willens. Lassen Sie uns doch wenigstens auf Bun-
    desebene ein Pilotprojekt starten, um zu schauen, ob es
    funktioniert oder nicht. Seien Sie mutig! Das, was die
    Bundesländer an guten Erfahrungen machen, können wir
    übernehmen, und darauf können wir uns auch verlassen.
    Wenn wir positive Veränderungen nicht nur für einige
    wenige, sondern für viele erreichen wollen, müssen wir
    an dieser Stelle mutiger voranschreiten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenig Klarheit herrscht übrigens auch bei den Ein-
    gliederungsmitteln und den Verwaltungskosten. Hier
    verhält es sich ein wenig so wie in dem Film Und täglich
    grüßt das Murmeltier. Da wird schon wieder – wie in all
    den Vorjahren – Geld in Richtung Verwaltung umge-
    schichtet. Das übt Druck auf die Eingliederungstitel
    aus. Wir brauchen hier im Sinne von Haushaltsklarheit
    und -wahrheit eine bessere Struktur, um das besser nach-
    vollziehen zu können.

    Noch ein Thema, das noch nicht zur Sprache kam:
    Flüchtlinge. Die Arbeitsagenturen sind noch nicht darauf





    Ekin Deligöz


    (A) (C)



    (D)(B)

    vorbereitet, was da auf uns zukommt. Dabei hätten wir
    jetzt die Chance, vorbereitet diese Thematik anzugehen,
    statt der Entwicklung hinterherzurennen. Wir von den
    Grünen haben dazu einen Antrag vorgelegt, in dem wir
    ganz viele Beispiele aufgezeigt haben, wie das in diesem
    Bereich durchdekliniert werden kann. Darauf können
    Sie sich gerne berufen, wenn es darum geht, in diesem
    Bereich aktiv zu sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ja, es ist gut, dass es die Mindestlohnkommission
    samt Geschäftsstelle gibt. Es ist schade, dass es dafür
    keine neuen Mittel gab. So mussten wir die Finanzierung
    durch wenig überzeugende Umschichtungen ermögli-
    chen, damit diese eingerichtet werden konnte. Ich wün-
    sche Frau Rothe von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
    und Arbeitsmedizin gutes Gelingen dabei; denn von der
    Arbeit und von den Ergebnissen wird viel Kulturwandel
    in diesem Land abhängen.

    Zum Schluss erlauben Sie mir, Frau Präsidentin, noch
    einen Appell, den man leider schon wieder anbringen
    muss. Es geht um den Fonds zur Aufarbeitung der Heim-
    erziehung in Behindertenhilfe und Kinderpsychiatrien.
    Ich glaube, ich spreche im Namen aller Berichterstatter
    des Einzelplans 11, wenn ich die Länder eindringlich
    auffordere, in diesem Bereich aktiver ihren Beitrag zu
    leisten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Bei vielen Titeln können wir verstehen, dass die Länder
    andere Interessen haben; hier fehlt mir jegliches Ver-
    ständnis. Wir sind gemeinsam verantwortlich. Deshalb
    muss jedes Land, jeder für sich einen Beitrag dazu leis-
    ten. Das sind wir den Opfern schuldig. Da gibt es keine
    Entschuldigung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN und des Abg. Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/CSU])


    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)