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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Willi Brase


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr verehrte Kolleginnen und Kol-

    legen! Sehr geehrte Damen und Herren! Ministerin
    Wanka hat dargestellt, wie stark die Innovationsfähigkeit
    Deutschlands ausgeprägt ist. Dabei geht es, wenn wir
    einmal den industriellen Teil nehmen, um das Zusam-
    menspiel von Ingenieuren, Meistern und Facharbeitern.
    Dieses Zusammenspiel zu bewahren und zu stärken, ist
    eine hochlöbliche, eine wichtige Aufgabe zur Gestaltung
    der Zukunft unseres Landes.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dies findet nicht im luftleeren Raum, sondern in
    Abteilungen, in Forschungseinrichtungen und in Be-
    triebsteilen statt. Weil die Weiterentwicklung auch mit
    Digitalisierung, neuen Werkstoffen und neuen Produk-
    tionsverfahren zu tun hat, war es wichtig, dass wir gesagt
    haben: Wir wollen die Dienstleistungs- und Arbeitsfor-





    Willi Brase


    (A) (C)



    (D)(B)

    schung weiter voranbringen. – Ich bin unseren Haushäl-
    tern dankbar, dass es gelungen ist, 6 Millionen Euro
    draufzusatteln. So erreichen wir das Ziel, das Sie, Frau
    Wanka, neulich formuliert haben: Bis 2020 wollen wir
    für diesen Bereich 1 Milliarde Euro zur Verfügung stel-
    len. Da es hier um Arbeitsbedingungen, neue Arbeitsfor-
    men, neue Werkstoffe, neue Verfahren und die Humani-
    sierung der Arbeit geht, glaube ich: Es ist wichtig, dass
    wir hier weitere 6 Millionen Euro draufsatteln.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir wollen, dass die Anträge zu Forschungsvorhaben,
    die erarbeitet und auf den Weg gebracht werden, gründ-
    lich geprüft und schnell umgesetzt werden. Es kann
    nicht sein, dass das zur Verfügung stehende Geld nicht
    abgerufen wird. Wenn wir dafür sorgen wollen, dass
    Deutschland industriell auch weiterhin so stark ist, müs-
    sen wir auf diesem Pfad voranschreiten.

    Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen möchte – auch
    er ist schon erwähnt worden –, ist die Alphabetisierung
    bzw. das Problem, dass es in unserem Land Menschen
    gibt, die nicht lesen und schreiben können. Dass wir auf-
    grund der demografischen Entwicklung in Teilbereichen
    Fachkräfte brauchen, ist allein schon ein Grund, zu sa-
    gen: Ja, wir nehmen mehr Geld in die Hand, um diesen
    Menschen eine Chance zu geben. – Auch in diesem Fall
    stellen wir 6 Millionen Euro mehr bereit.

    Es geht dabei letztendlich um die Menschen selbst.
    Die Menschen müssen die Chance haben, Dinge zu er-
    kennen. Es geht also nicht nur darum, dass dies für uns
    als Gesellschaft und möglicherweise auch für Wirtschaft
    und Industrie wichtig ist, sondern es geht auch darum,
    dass die Menschen unterstützt werden. Deshalb halten
    wir es für richtig, an dieser Stelle 6 Millionen Euro zur
    Verfügung zu stellen. Wir sagen: Das ist ein vernünftiger
    Weg.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben in den Koalitionsverhandlungen entschie-
    den, die berufliche Bildung weiter voranzubringen. Seit
    mehreren Jahren versuchen wir, den jungen Leuten
    rechtzeitig ein Stück Orientierungshilfe zu geben, im
    Rahmen der Berufsorientierung, auch schon in der ach-
    ten Klasse. Dies weiten wir jetzt auf alle Schulformen
    und alle Schultypen aus. Das ist nicht nur der absolut
    richtige Weg, sondern in gewisser Weise auch wachs-
    tumsfördernd. Junge Menschen, die ein Stück weit selbst
    entscheiden können – auf der Grundlage von Potenzial-
    analysen in der Schule oder von Praktika in Unterneh-
    men, im Dienstleistungsbereich oder im öffentlichen
    Dienst –, werden wir nicht in den Übergangsmaßnahmen
    finden, sondern in Ausbildung, in Ausbildung nach Lan-
    desrecht und hoffentlich beim richtigen Studium an einer
    Hochschule; dann gibt es auch weniger Abbrecher. Des-
    halb ist es richtig, dass wir hier um 12 Millionen Euro
    aufstocken.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Klar ist doch auch: Wenn wir bei der Orientierung die
    richtigen Weichen stellen und jedem deutlich machen,
    welche Perspektiven und Fähigkeiten er oder sie hat,
    dann wird der Einzelne vernünftig unterstützt. Das ist
    nicht nur wachstumsfördernd, sondern damit tun wir
    auch etwas sehr Sinnvolles für die jungen Menschen.

    Dazu gehört natürlich auch, dass wir uns fragen: Wie
    ist die Situation bei den überbetrieblichen Bildungsstät-
    ten des Handwerks und der Industrie- und Handelskam-
    mern? Wenn wir sie zu Kompetenzzentren ausweiten, er-
    höht dies die Qualität. Es stärkt auch das Ansehen von
    Ingenieuren, Meistern und Facharbeitern in den Betrie-
    ben, in den Handwerksbetrieben und in den Industriebe-
    trieben. Es ist richtig, dass wir hier 10 Millionen Euro
    draufgesattelt haben. Wenn es sein muss, müssen wir
    hier auch in den nächsten Jahren etwas tun, sehr geehr-
    ten Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zusammengefasst: Mein Dank gilt unseren Haushäl-
    tern, dass sie diesen Weg mitgegangen sind, sodass wir
    den jungen Leuten eine Chance geben können. Das ist
    für die jungen Leute gut, aber es ist auch für unsere Ge-
    sellschaft und für unsere Industrie gut.

    Glück auf!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Als nächster Redner hat der Kollege

Dr. Thomas Feist das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thomas Feist


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Meine lieben Kolle-

    ginnen und Kollegen! Ich freue mich, dass heute hier so
    viele junge Menschen sind, die sehen, wie sehr wir uns
    mit dem Thema Bildung und Forschung beschäftigen.
    Das ist nicht nur unser Thema, sondern das ist vor allen
    Dingen unser Thema für euch.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben wohl zu viel Redezeit!)


    – Ich habe Sie nicht ganz verstanden, Herr Kollege.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben wohl zu viel Redezeit!)


    – Sie haben wohl zu wenig Redezeit, Herr Mutlu.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Beifall des Abg. Albert Rupprecht [CDU/CSU])


    Es ist eigentlich schade, dass Ihre Fraktion Sie nicht hier
    vorne hinstellt, wenn Sie etwas Wichtiges zu sagen ha-
    ben. Quatschen Sie aber nicht dazwischen, sondern hö-
    ren Sie einfach einmal zu, so wie die jungen Menschen
    das dort oben auch machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir werden heute zum neunten Mal in Folge einen
    Haushalt mit Aufwüchsen beschließen. Mit etwas über
    15 Milliarden Euro ist er der bisher größte im Bereich
    Bildung und Forschung. Das ist nicht nur ein guter Tag
    für Sie, Frau Ministerin, für die Haushälter und für das





    Dr. Thomas Feist


    (A) (C)



    (D)(B)

    Parlament, sondern das ist auch ein guter Tag für
    Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben darüber gesprochen, dass das Bild
    Deutschlands in der Welt vorwiegend dadurch geprägt
    wird, dass die akademische und die berufliche Bildung
    bei uns Hand in Hand gehen. In diesem Bereich haben
    wir die Mittel etwas erhöht, weil das wichtig ist. Das gilt
    gerade für die berufliche Bildung, aber auch im akade-
    mischen Bereich unternehmen wir zusätzliche großartige
    Anstrengungen.

    Im Rahmen des Hochschulpakts werden wir 200 Mil-
    lionen Euro mehr für die zusätzlichen Studienanfänger
    ausgeben, und wir werden die BAföG-Finanzierung ab
    dem nächsten Jahr alleine übernehmen. Gerade die Wis-
    senschaft in Deutschland profitiert von dem steigenden
    Interesse von Hochleistungsnachwuchswissenschaftlern
    aus der ganzen Welt. Deshalb ist es wichtig, dass wir
    schauen, was bei uns in der beruflichen Bildung passiert.
    Deswegen setzen wir mit diesem Haushalt ganz beson-
    dere Akzente in den Bereichen Berufsorientierung und
    überbetriebliche Einrichtungen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Weil die besten politischen Entscheidungen durch
    Gutachten gedeckt sind,


    (Lachen bei Abgeordneten der LINKEN)


    kann ich in Bezug auf unseren Haushalt auch einmal aus
    dem Gutachten der Expertenkommission Forschung und
    Innovation zitieren, das aus dem Februar dieses Jahres
    stammt, also sehr aktuell ist. Dort lesen wir – ich zitiere –:

    Das deutsche Produktions- und Innovationsmodell
    basiert vor allem im industriellen Bereich auf einer
    spezifischen Verbindung von hochqualifizierten …
    Absolventen aus dem Hochschulsystem mit hervor-
    ragend ausgebildeten Facharbeitern aus dem dualen
    Bildungssystem.
    Um diese Stärke in Zukunft nicht zu gefährden, gilt
    es, die Investitionen in die Erhaltung und Weiter-
    entwicklung der Attraktivität der Berufsbildung
    fortzuführen. … Die bildungspolitische Zielsetzung
    sollte sich weniger an Akademikerquoten, sondern
    mehr an einem optimalen Bildungsmix und flexi-
    blen individuellen Bildungsbiografien orientieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Genau das tun wir, genau das bildet sich auch in diesem
    Haushalt ab.

    Ich möchte noch auf eine weitere Haushaltsposition
    zu sprechen kommen, die bisher noch keine wichtige
    Rolle gespielt hat, aber auch von der Ministerin ange-
    sprochen worden ist. Es ist wichtig, dass wir uns diesen
    Bereich noch einmal anschauen. Es geht um das ver-
    stärkte Engagement der BAs bei der Berufseinstiegsbe-
    gleitung im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit
    und Soziales. Dies ist gut.


    (Willi Brase [SPD]: Ja!)

    Noch besser wäre es, wenn wir das System der Berufs-
    einstiegsbegleitung in Richtung einer assistierten Aus-
    bildung erweitern würden, die sich eben nicht zuerst an
    den Regularien, sondern an den Bildungsbiografien und
    Lebenswirklichkeiten junger Menschen orientiert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ab dem nächsten Jahr werden wir die BAföG-Finan-
    zierung komplett übernehmen. Das bedeutet natürlich ei-
    nen zusätzlichen finanziellen Handlungsspielraum für
    die Länder, die diesen nutzen müssen, um mehr in die
    Bildung und in die Wissenschaft zu investieren. Es geht
    um eine ganze Menge Geld. 1,2 Milliarden Euro pro
    Jahr übernehmen wir als Bund dann zusätzlich – Geld,
    das dann den Ländern zur Verfügung steht.

    Ich will Ihnen einmal ein schönes Beispiel aus Sach-
    sen nennen – nicht nur, weil ich aus Sachsen komme,
    sondern auch, weil wir dort eine wirklich gute Politik
    machen. Das tun wir jetzt übrigens auch in einer Großen
    Koalition, und wir werden das schon ordentlich hinbe-
    kommen.

    In dem dortigen Koalitionsvertrag steht der Passus:
    Wir werden uns für eine flächendeckende Berufs- und
    Studienorientierung einsetzen, die die Gymnasien um-
    fasst. – Es ist richtig, so etwas im Koalitionsvertrag zu
    vereinbaren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Genauso wichtig ist es, dass wir sagen: Wenn wir
    vom Bund eine flächendeckende Berufs- und Studienori-
    entierung einführen wollen und dafür Geld – das haben
    wir gemacht, nämlich 12 Millionen Euro mehr – zur Ver-
    fügung stellen, dann sollten wir möglichst Anreize
    schaffen, dass die Länder, deren ursprüngliche Aufgabe
    das ist, diese Aufgabe übernehmen, während wir
    schauen, wie wir sie als Bund dabei unterstützen. Dafür
    werden wir uns in der nächsten Zeit einsetzen.

    Es ist hier über Berufsorientierung gesprochen wor-
    den. Gut, ich habe drei Kinder, aber man sollte nicht nur
    von eigenen Erlebnissen reden und davon, wie schwer es
    ist, aus der Unübersichtlichkeit von Berufsbildern, vor
    allen Dingen auch bei Studiengängen – es gibt mehrere
    Zehntausend Bachelorstudiengänge –, das Passende zu
    finden. Deswegen müssen wir in diesem Bereich etwas
    tun. Dazu gibt es ein aktuelles Gutachten von Allens-
    bach, in dem die Vorstellungen junger Leute zur Berufs-
    orientierung untersucht wurden.

    Weil etwas Fachkenntnis nicht schaden kann, möchte
    ich Ihnen das gerne zu Gehör bringen. 44 Prozent der
    Schüler fühlen sich laut dieser Studie über berufliche
    Möglichkeiten nicht ausreichend informiert. Nur knapp
    ein Drittel hat konkrete Vorstellungen zur beruflichen
    Zukunft, 20 Prozent haben gar keine Vorstellung.
    54 Prozent der Schüler an Sekundarschulen wissen
    nicht, welche Berufe gute Zukunftsaussichten haben.

    Neben Defiziten in der Berufsorientierung haben
    62 Prozent der Gymnasiasten einen gefühlten Mangel
    – dahinter steckt meistens mehr – an Studienorientie-
    rung. Nur 25 Prozent der Schüler holen sich Informatio-





    Dr. Thomas Feist


    (A) (C)



    (D)(B)

    nen bei der Agentur für Arbeit. Davon schätzt nur ein
    Drittel diese Informationen als hilfreich ein. Deswegen
    ist es richtig, dass wir die Berufs- und Studienorientie-
    rung finanzieren. Wir haben mit diesem Haushalt den
    Anfang gemacht. Das werden wir in den nächsten Jahren
    fortsetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Im Übrigen ist die duale berufliche Bildung ein sehr
    gelungenes Beispiel für eine private und öffentliche
    Partnerschaft; denn wir sollten auch die Leistungen der
    Unternehmen nicht ganz vergessen. Neben dem, was wir
    hier im Bund und in den Ländern für die berufliche Aus-
    bildung machen, sollte auch einmal die Rolle der Unter-
    nehmen gewürdigt werden. Man muss sich vorstellen:
    16 000 Euro kostet ein Azubi. Dieses Geld muss man
    erst einmal aufbringen. Die Investitionen der Unterneh-
    men in die Ausbildung liegen momentan bei 24 Milliar-
    den Euro pro Jahr. Auch das sollte uns einen großen
    Dank in diese Richtung wert sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Abschließend möchte ich den Blick nach außen rich-
    ten. Nur wenn wir hier in Deutschland mit einem ausge-
    wogenen Mix an akademischer und beruflicher Bildung
    erfolgreich sein werden, werden wir das Überzeugungs-
    potenzial dafür haben, dass auch andere Länder in Eu-
    ropa und in der Welt diesen Weg einschlagen. Deswegen
    will ich Ihnen zum Schluss zwei Beispiele aus Ländern
    nennen, in denen dieses System auf den Weg gebracht
    wurde oder schon funktioniert. Das eine Beispiel bezieht
    sich auf ein Land in der Nähe, das andere auf ein weiter
    entferntes Land.

    Das erste Beispiel ist Georgien, ein Land, das durch
    ein Assoziierungsabkommen näher an die Europäische
    Union rückt. Georgien geht es nicht in erster Linie um
    Geld, sondern das Land will von uns lernen. Es teilt un-
    sere Werte. Das heißt für dieses Land, dass ihm die duale
    Bildung etwas wert sein muss. Ich weiß, dass gerade in
    der Regierung gefragt wird: Wie kann man dafür die ge-
    setzlichen Grundlagen schaffen? Wie können wir diese
    Entwicklung durch Berufsforschung akademisch beglei-
    ten? Dafür braucht das Land natürlich die Hochschulen.
    Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit der richtigen
    Unterstützung in diesen Bereichen dafür sorgen werden,
    dass durch die duale berufliche Bildung in diesen euro-
    päischen Ländern oder in den Ländern, die näher an uns
    heranrücken wollen, die Jugendarbeitslosigkeit drastisch
    verringert und die Zukunftsfähigkeit von ganz Europa
    gesichert wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das zweite Beispiel, das ich gerne nennen möchte, ist
    ein weiter entferntes Land: Ecuador. Die Deutsche
    Schule Quito mit 1 600 Schülern, eine der größten deut-
    schen Auslandsschulen, hat vor einigen Jahren mit einer
    dualen beruflichen Bildung angefangen, angeschlossen
    an das Schulsystem. Der Leiter der Schule war mit die-
    sem Modell so erfolgreich – es geht schließlich auch um
    das Image von beruflicher Bildung; das müssen wir uns
    klarmachen; die meisten Leute studieren, weil sie mei-
    nen, die duale Bildung hat in unserem Land keinen rich-
    tigen Stellenwert –, dass die Regierung diesen Lehrer
    nach seiner Pensionierung als Berater beschäftigt hat.

    Inzwischen hat dieses Land die gesetzlichen Voraus-
    setzungen für eine duale Ausbildung nach deutschem
    Vorbild geschaffen. Pro Jahr werden 120 000 junge
    Menschen ausgebildet. Das ist eine nachhaltige Ent-
    wicklungspolitik, die wir damit für die Welt leisten.
    Wenn wir in Deutschland weiter daran festhalten, wer-
    den wir sehr erfolgreich sein.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)