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ID1807010100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Hubertus Heil hat etwas zur Souveräni-
    tät der Opposition gesagt. Ich will mal sagen: Zur Sou-
    veränität von Regierungsfraktionen sollte gehören, auf
    Lobhudeleien an Stellen zu verzichten, an denen sie
    nicht angemessen sind.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das haben wir auch nicht behauptet!)


    Ich finde, der Haushalt für 2015 hat viele verpasste Chan-
    cen. Das betrifft insbesondere auch den Einzelplan 30;
    dazu werde ich gleich kommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Ministerin Wanka hat auch, wie wir es die ganze
    Woche erleben durften, die „mausgraue Null“ bejubelt.
    Dazu muss man sagen: Fakt ist doch, dass die schwarz-
    rote Koalition ihre Schulden versteckt und das Geld
    nicht mehr bei der Bank leiht, sondern sie greift in die
    Rentenkasse, sie bedient sich beim Gesundheitsfonds
    und fährt bei der Infrastruktur auf Verschleiß. Ihre Null,
    welche Farbe man ihr auch immer geben möchte, ist
    doch letztendlich nur Augenwischerei, liebe Kollegin-
    nen, liebe Kollegen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Risiken und Lasten werden in die Zukunft ge-
    schoben und fallen damit den Jüngeren auf die Füße,
    also genau denen, deren Anliegen schon heute im Haus-
    halt für das kommende Jahr und ganz besonders im Ein-
    zelplan 30 – Bildung, Wissenschaft und Forschung – zu
    wenig Berücksichtigung finden. Das hat nichts mit ei-
    nem soliden Haushalt zu tun. Das finden wir zukunfts-
    vergessen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Erst am Dienstag hat die OECD die Bundesregierung
    vehement aufgefordert, endlich mehr zu investieren und
    wachstumsfördernde Maßnahmen zu ergreifen. Ganz
    konkret nimmt die OECD den Bildungsbereich von der
    Kita bis hin zu den Hochschulen in den Blick. Ich finde,
    das sind sehr vernünftige und vorausschauende Anre-
    gungen, die wir von der OECD bekommen.





    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Da sind Sie aber auch die Einzigen!)


    Aber man muss sich fragen: Wo findet sich die Um-
    setzung dieser Anregungen im Etat von Frau Wanka für
    das kommende Jahr?

    Wir haben in der letzten Sitzungswoche zwei zentrale
    Gesetzgebungsverfahren aus dem Zuständigkeitsbereich
    dieses Ministeriums zum Abschluss gebracht: die
    BAföG-Novellierung und die Grundgesetzänderung zum
    Kooperationsverbot; beides ist bereits angesprochen
    worden. Aus unserer Sicht wurden bei beiden ganz zen-
    trale Chancen vertan.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Roland Claus [DIE LINKE])


    Wir machen nicht denselben Fehler wie die Kollegen
    von Union und SPD. Wir wollen nicht, dass die Studie-
    renden zwei weitere Jahre im Regen stehen und auf die
    längst überfällige BAföG-Erhöhung warten müssen. Wir
    haben es schon im Gesetzgebungsverfahren zur BAföG-
    Novellierung deutlich gemacht, wir haben hier auch na-
    mentlich darüber abstimmen lassen, und wir haben es
    auch im Haushaltsverfahren ganz klar dokumentiert,
    dass wir es mit der BAföG-Erhöhung zum kommenden
    Semester ernst meinen und dass man das selbstverständ-
    lich solide finanzieren kann. Wir wollen nicht – das be-
    kräftigen wir auch hier –, dass die Studierenden die
    Opfer der mausgrauen Null werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir wollen, dass das BAföG zum Leben und Lernen
    reicht. Wenn die BAföG-Erhöhung, wie angekündigt, im
    Herbst 2016 endlich kommt, dann haben die Studis in
    Deutschland sechs Jahre lang auf eine Erhöhung gewar-
    tet. In dieser Zeit sind bekanntlich die Mieten, die Le-
    benshaltungskosten, der Preis für Kaffee in der Mensa
    und die Kopierkosten gestiegen. Alle Kosten sind gestie-
    gen. Es muss daher doch ganz klar sein, dass die
    BAföG-Erhöhung zumindest die Inflation ausgleichen
    muss. Deshalb sagen wir: Wir wollen eine Erhöhung um
    10 Prozent und nicht um die 7 Prozent, die jetzt geplant
    sind. Wir sagen auch ganz klar: Wir wollen diese Erhö-
    hung jetzt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Willi Brase [SPD]: Kriegt ihr aber nicht!)


    Ich möchte noch zu einem Punkt kommen, der mir
    besonders am Herzen liegt. Wir Grüne haben in diesen
    Haushaltsverhandlungen einen Schwerpunkt auf die Un-
    terstützung von Flüchtlingen gelegt. Warum das ange-
    sichts der internationalen Krisen besonders notwendig
    ist, liegt sicherlich auf der Hand. Wir wollen insgesamt
    1 Milliarde Euro zusätzlich im Inland wie im Ausland
    zur Verfügung stellen. Warum Union und SPD Flüchtlin-
    gen den Weg zum BAföG unnötig schwer machen, kön-
    nen wir überhaupt nicht nachvollziehen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wir erleichtern den doch!)

    Wir brauchen endlich eine Politik, die alle Talente
    und alle Fähigkeiten fördert. Dazu gehören natürlich die
    Talente von Flüchtlingen, die zu uns kommen. Deshalb
    ist es für uns völlig unverständlich, dass Flüchtlinge nun
    nach 3 Monaten arbeiten können sollen, aber 15 Monate
    warten müssen, bis sie BAföG beantragen dürfen. Es ist
    aus unserer Sicht sehr ärgerlich, dass das im Rahmen der
    BAföG-Reform nicht ausgeräumt wurde.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nicht nur das BAföG wurde in der letzten Sitzungs-
    woche novelliert; auch das Grundgesetz wurde geändert.
    Leider bleibt das Kooperationsverbot für die schulische
    Bildung bestehen. Das ist aus unserer Sicht ein ganz gro-
    ßes Übel, das uns noch auf die Füße fallen wird. Ich
    habe eben schon auf die Anregungen der OECD hinge-
    wiesen. Ein Ganztagsschulprogramm, wie wir es zwi-
    schen 2004 und 2010 hatten, wäre doch in der jetzigen
    Situation genau das Richtige für die Bildung und auch
    für die Konjunktur. Wir finden: So etwas hätte auch in
    den Haushalt ab 2015 gehört.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden nicht müde, zu kritisieren, dass der Koali-
    tion beim Thema Kooperationsverbot auf halber Strecke
    die Luft ausgegangen ist.

    Im Bereich der Wissenschaft gibt es ab dem 1. Januar
    2015 einen neuen Aktionsradius für den Bund. Es gibt
    aber offensichtlich keine neuen Ideen und kein Geld.
    Das ist doch mehr als befremdlich. Mit großem Brimbo-
    rium werden das Grundgesetz geändert und neue Koope-
    rationsmöglichkeiten an der Stelle geschaffen. Was aber
    macht die Große Koalition mit ihren neuen Möglichkei-
    ten? Was will sie damit anfangen? Man weiß es nicht.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ich sage es dir später!)


    Wir finden das nicht ausreichend. Das ist keine zukunfts-
    taugliche Politik. Insgesamt sehen wir, dass die Haus-
    haltspolitik der Großen Koalition versagt, insbesondere
    da, wo es um die jüngere Generation geht, nämlich im
    Einzelplan 30. Deshalb können wir dem so nicht zustim-
    men.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Haben Sie das gesehen? Auf die Minute!



Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ja, das will ich ausdrücklich loben. Auf die Sekunde

genau. Gutes Beispiel! – Als nächster Redner hat
Dr. Wolfgang Stefinger das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Stefinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! „Deutschlands Zukunft gestalten“, so lautet





    Dr. Wolfgang Stefinger


    (A) (C)



    (D)(B)

    der Titel des Koalitionsvertrages zwischen CDU, CSU
    und SPD. Deutschlands Zukunft gestalten: Wo wird das
    deutlicher als im Bildungs- und Forschungsbereich?
    Wenn wir uns die Aufgaben des Bildungs- und For-
    schungsministeriums ansehen, wenn wir uns den vorlie-
    genden Haushalt ansehen, wenn Sie, wie ich, viel vor
    Ort unterwegs sind, Forschungseinrichtungen besuchen,
    mit Unternehmensgründern sprechen, dann wird deut-
    lich: Wir gestalten Deutschlands Zukunft, und es ist eine
    gute Zukunft.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deutschland steht als Forschungs- und Innovations-
    standort ganz oben. Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise
    hat Deutschland die Ausgaben für Bildung und For-
    schung von Jahr zu Jahr gesteigert. Andere EU-Länder
    haben die Ausgaben in diesem Bereich teilweise massiv
    gekürzt.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Müssen! Leider!)


    Der Haushaltsplan 2015 weist, was die Neuverschul-
    dung angeht, nicht nur eine schwarze Null auf, sondern
    er beinhaltet mit 15,3 Milliarden Euro für Bildung und
    Forschung auch die bislang höchste Summe für diesen
    Bereich in der Geschichte der Bundesrepublik. Damit le-
    gen wir den Grundstein für Innovationen, Wirtschafts-
    wachstum, Ausbildungsplätze und Arbeitsplätze.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Anstrengungen der letzten Jahre haben sich ge-
    lohnt. Das zeigt ein Blick auf zahlreiche internationale
    Rankings. Von den zehn forschungsstärksten Unterneh-
    men in Europa kommen fünf aus Deutschland. Die Zahl
    der in Forschung und Entwicklung tätigen Menschen ist
    seit 2005 trotz Wirtschafts- und Finanzkrise auf über
    580 000 gestiegen. Das ist ein Plus von 114 000. Beim
    Export von forschungsintensiven Gütern gehört Deutsch-
    land mit einem Anteil von rund 12 Prozent am Welthan-
    delsvolumen zu den Spitzenreitern. Und: Wir sind ein-
    mal mehr Nobelpreisnation. Es ist ein Wissenschaftler
    einer unserer großen Forschungseinrichtungen, nämlich
    vom Max-Planck-Institut, der den Nobelpreis für Che-
    mie erhalten hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Willi Brase [SPD])


    Das alles zeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg
    sind, aber auch, dass wir nicht nachlassen dürfen. Daher
    haben wir mit einer ganzen Reihe von strukturellen Re-
    forminitiativen eine neue Dynamik in unser Wissen-
    schafts- und Innovationssystem gebracht. Seit 2006 läuft
    die Hightech-Strategie der Bundesregierung, die wir zu
    einer umfassenden und ressortübergreifenden Innova-
    tionsstrategie weiterentwickeln. Hier werden die The-
    menfelder in den Blick genommen, die für unsere
    Gesellschaft sowie für Wachstum und Wohlstand von
    besonderer Bedeutung sind: digitale Wirtschaft und Ge-
    sellschaft, nachhaltiges Wirtschaften und Energie, inno-
    vative Arbeitswelt, gesundes Leben, intelligente Mobili-
    tät und Sicherheit.

    Wir alle nutzen das Internet, sind mobil erreichbar,
    sprechen über die digitale Wirtschaft und Gesellschaft,
    Produktionsprozesse der Zukunft. Das stellt uns selbst-
    verständlich auch vor neue Herausforderungen, was die
    Sicherheit von Daten und Betriebssystemen angeht. Da-
    her fördert das BMBF Kompetenzzentren auf dem Ge-
    biet der IT-Sicherheit. Mit Erfolg: Drei Kompetenzzen-
    tren haben vor wenigen Wochen den ersten, zweiten und
    dritten Platz im Wettbewerb um den 5. Deutschen IT-Si-
    cherheitspreis belegt.


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Hervorragend!)


    Ausgezeichnet werden hier innovative Konzepte und
    Lösungen zur IT-Sicherheit, zur Kryptografie, zur Sys-
    tem- und Netzsicherheit sowie zur Abwehr von Cyber-
    angriffen. Sie sehen also: Auch im digitalen Bereich ge-
    stalten wir Deutschlands Zukunft.

    Mit dem Pakt für Forschung und Innovation fördern
    wir Erfindungen. So wird die außeruniversitäre For-
    schung bei der Max-Planck-Gesellschaft, der Helm-
    holtz-Gemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und
    der Leibniz-Gesellschaft weiter gestärkt. Für 2015 ist ein
    Mittelaufwuchs von 5 Prozent und ab 2016 eine jährli-
    che Etatsteigerung von 3 Prozent vorgesehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Da sind wir alle sehr glücklich darüber!)


    – Darüber sind wir alle sehr glücklich. Vielen Dank,
    Herr Kollege. – Diese Steigerung trägt der Bund alleine,
    ohne Länder und trotz ausgeglichenem Haushalt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Weil wir gut sind!)


    Wir führen außerdem die Exzellenzinitiative fort und un-
    terstützen den wissenschaftlichen Nachwuchs.

    Bei all den wichtigen Maßnahmen für die Wissen-
    schaft, für die Studenten und für die Forschung dürfen
    wir die gleichwertige Säule unseres Bildungssystems,
    die berufliche Bildung, nicht vergessen. Unsere duale
    Berufsausbildung ist ein Erfolgsmodell und Exportschla-
    ger. Für uns hat die berufliche Bildung einen hohen Stel-
    lenwert. Daher wurden – das ist schon angesprochen
    worden – die Haushaltstitel „Überbetriebliche Berufsbil-
    dungsstätten“ und „Maßnahmen zur Verbesserung der
    Berufsorientierung“ gegenüber dem ursprünglichen Haus-
    haltsentwurf um 10 Millionen Euro bzw. 12 Millionen
    Euro erhöht;


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    denn wir sind uns bewusst, dass es Jugendliche gibt, die
    durch eine unzureichende Berufsberatung eventuell ei-
    nen für sie unpassenden Ausbildungsweg einschlagen,
    und wir wollen einem Ausbildungs- bzw. Studienab-
    bruch vorbeugen. Die ergebnisoffene Berufs- und Stu-
    dienorientierung und der Ausbau von Beratungs- und





    Dr. Wolfgang Stefinger


    (A) (C)



    (D)(B)

    Berufsbildungsangeboten für Studienaussteiger und -um-
    steiger leisten hierzu einen wichtigen Beitrag.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Swen Schulz [Spandau] [SPD])


    Wir müssen junge Leute wieder zu einer dualen Aus-
    bildung motivieren. Hierzu müssen wir aber auch die
    Chancen und Wege aufzeigen, die es gibt, und es gibt
    viele Wege. Einen Beitrag leisten Werbekampagnen,
    zum Beispiel vom Handwerk und von Verbänden, aber
    auch unser Paket „Chance Beruf“. In diesem Zusam-
    menhang spielt natürlich auch das Thema Durchlässig-
    keit eine wichtige Rolle; denn ein junger Mensch stellt
    sich natürlich die Frage: Welche Chance habe ich denn
    mit meiner Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt, was ver-
    diene ich und habe ich die Möglichkeit, mich weiterzu-
    qualifizieren? Für uns gilt: Es gibt keinen Abschluss
    ohne Anschluss.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich durfte letzte Woche an der Hochschule München
    vor Handwerksmeistern sprechen. Dort kam vom Fri-
    seur, über den Bäcker und Elektrotechniker bis zum
    Goldschmied der erste Jahrgang des Bachelorstudien-
    gangs Unternehmensführung zusammen. Die Jüngste
    war Mitte 20, der Älteste Mitte 40, hochmotivierte
    Leute, teils mit eigenem Betrieb, teils im elterlichen Be-
    trieb, teils im Angestelltenverhältnis tätig. Sie wollen
    sich berufsbegleitend weiterbilden, ihren Betrieb voran-
    bringen und leisten damit einen wichtigen Beitrag für
    unser Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Daran zeigt sich: Wer sich in unserem Land ein Ziel ge-
    setzt hat, fleißig ist, lernen will und sich engagiert, der
    bekommt auch eine Möglichkeit und Unterstützung.

    Im Handwerk eröffnen sich gerade für junge Men-
    schen in unserem Land, auch für junge Menschen mit
    Migrationshintergrund, sehr viele Chancen, weil das
    Handwerk und die vielen anderen Ausbildungsbetriebe
    jungen Menschen Chancen geben. Die Ausbildungsbe-
    reitschaft unserer kleinen und mittelständischen Betriebe
    ist ungebrochen hoch. Dafür von dieser Stelle ein herzli-
    cher Dank!


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das Handwerk ist aber auch auf unsere Unterstützung
    angewiesen. Wir müssen unseren deutschen Meisterbrief
    auf EU-Ebene verteidigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD] – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Er ist und bleibt ein unverkennbares Qualitätssiegel für
    handwerkliche Qualität und hat eine besondere Bedeu-
    tung für die duale Ausbildung. Hierfür bitte ich Sie alle
    um Ihre Unterstützung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Dr. Thomas Feist [CDU/CSU], an die LINKE und das BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewandt: „Alle“!)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir müssen
    aber auch auf diejenigen schauen, die ohne Abschluss
    die Schule verlassen. In diesem Bereich haben wir eini-
    ges erreicht: Die Quote der Schulabbrecher liegt bei un-
    ter 6 Prozent – es waren einmal 12 Prozent –, aber auch
    das darf uns nicht zufriedenstellen. Einen großen Anteil
    am Bildungserfolg hat natürlich der Schüler selbst,


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das stimmt!)


    aber auch der Lehrer. Lehrerbildung ist Ländersache; das
    wissen Sie. Das Programm „Qualitätsoffensive Lehrer-
    bildung“, das wir uns insgesamt 500 Millionen Euro
    kosten lassen – im nächsten Jahr werden es davon
    45 Millionen Euro sein –, ist schon angesprochen wor-
    den.

    Sie sehen insgesamt: Die berufliche Bildung liegt uns
    ebenso am Herzen wie die akademische Bildung und die
    Forschung. Mit Verlaub, das war aber auch klar; denn für
    Deutschlands Zukunft brauchen wir hervorragend quali-
    fizierte Leute in allen Bereichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie sehen: Wir investieren stark in Bildung und For-
    schung und haben unseren Haushalt in Ordnung. In un-
    serem Land gibt es viele motivierte und engagierte Men-
    schen, die mit Fleiß, Ehrlichkeit und Willensstärke unser
    Land weiter nach vorne bringen. Gemeinsam mit ihnen
    gestalten wir Deutschlands Zukunft.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)