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ID1807001200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Es ist häufig die Logik von Haushaltsdebatten, ge-
    rade wenn es um die Wirtschaft geht, dass man ein biss-
    chen in der einen oder anderen Richtung in Extreme
    verfällt. Was will ich damit sagen? Ich glaube, dass wir
    uns in der Wirtschaftspolitik weder regierungsamtliche
    Schönfärberei noch oppositionsmäßige Schwarzmalerei
    leisten dürfen. Wir brauchen einen realistischen Blick
    darauf, was wirtschaftspolitisch vor uns liegt. Wenn man
    es nicht glaubt, dann sollte man vielleicht das Buch von
    Marcel Fratzscher, dem DIW-Chef, lesen, der über unser
    Land, wie ich finde, in bemerkenswerter Weise deutlich
    macht, dass wir wirklich das sind, was wir alle miteinan-
    der feststellen, nämlich die Wachstumslokomotive in
    Europa, ein starker volkswirtschaftlicher Wachstumskern
    in Europa, der über vernünftige Wertschöpfungsketten
    verfügt. Wenn man sich daran erinnert, wie es früher, vor
    etwa zehn Jahren, war, als über Deutschland als den
    kranken Mann Europas gesprochen wurde, muss man sa-
    gen: Dass sich das verändert hat, liegt daran, dass Vor-
    gängerregierungen den Mut zu Reformen hatten, den
    andere nun offensichtlich unter schwierigeren Bedin-
    gungen erst aufbringen müssen. Herr Mattfeldt, ich sage
    das mit Hinweis auch auf Frankreich. Wenn Jacques
    Chirac und Sarkozy den gleichen Mut zu Reformen ge-
    habt hätten wie beispielsweise die rot-grüne Bundesre-
    gierung, würden wir nicht vor solchen Problemen ste-
    hen, wie wir sie heute haben.


    (Johannes Kahrs [SPD]: So ist es!)


    Wir können Präsident Hollande nur den Mut und die Un-
    terstützung wünschen, um zu Strukturreformen in sei-
    nem Land zu kommen.


    (Beifall bei der SPD – Andreas Mattfeldt [CDU/CSU]: In Frankreich ist „Sozialdemokrat“ ein Schimpfwort bei Sozialisten!)


    – Sehen Sie das doch nicht einseitig durch die parteipoli-
    tische Brille, sondern versuchen Sie einfach, festzustel-
    len: Ja, wir sind ein starkes Land.

    Herr Fratzscher hat aber in seinem Buch auch deut-
    lich gemacht, dass es keinen Grund gibt, sich selbstzu-
    frieden zurückzulehnen. Oder wie der Volksmund sagt:
    Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt sie am fal-
    schen Körperteil. Tatsache ist: Bei aller Freude über die
    Stärke unseres Landes haben wir auch ein paar wunde
    Punkte, die es zu bearbeiten gilt. Ein wunder Punkt ist
    die Investitionsquote in diesem Land, und zwar sowohl
    die private als auch die öffentliche. Deshalb bin ich froh,
    dass wir nicht nur mit dem Etat des Bundeswirtschafts-
    ministeriums, sondern mit dem gesamten Bundeshaus-
    halt dafür sorgen, dass die öffentlichen Investitionen
    gestärkt werden, und zwar sowohl im Bereich der Mit-
    telstandsförderung und im Bereich der Verkehrsinfra-
    struktur als auch bei Bildung und Forschung. Nicht nur,
    dass wir Schritt für Schritt den Haushalt konsolidieren,
    wir investieren auch mehr in Zukunft. Hier sind wir auf
    einem guten Weg.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da wird jetzt schöngeredet! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn das keine Schönrederei ist, dann weiß ich nicht, was Schönrederei ist!)


    Das reicht aber nicht. Deshalb ist es richtig und ver-
    nünftig, dass wir gerade in der momentanen Phase
    – Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat das angemahnt;
    Bundesfinanzminister Schäuble hat sich nun auf den
    Weg gemacht – zusätzliche Mittel, die sich aus den vor-
    handenen Spielräumen ergeben, für öffentliche Investi-
    tionen nutzen. Wir werden zwar über die Verteilung der
    Mittel noch im Einzelnen zu diskutieren haben. Aber aus
    wirtschaftspolitischer Sicht ist es wichtig, dass wir die
    Mittel nicht mit der Gießkanne verteilen, sondern sie tat-
    sächlich für investive Maßnahmen einsetzen, beispiels-
    weise für die energetische Gebäudesanierung, die Stär-
    kung der Kommunen


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für Umgehungsstraßen in Bayern!)


    sowie für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur
    und der Breitbandinfrastruktur in diesem Land. Da gehö-
    ren die Mittel hin. Sie dürfen nicht mit der Gießkanne
    verteilt werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn wir über Investitionsquoten reden, dann dürfen
    wir nicht nur über die öffentlichen, sondern müssen auch
    über die privatwirtschaftlichen Investitionen reden und
    darüber, wie die Rahmenbedingungen der Wirtschaft für
    Investitionen in Deutschland sind. Ja, wir haben Stand-
    ortstärken, zum Beispiel die berufliche Erstausbildung in
    diesem Land, eine im internationalen Vergleich noch im-
    mer gute Infrastruktur, eine Forschungslandschaft, die
    sich sehen lassen kann, und sozialen Frieden, der für In-
    vestitionssicherheit in diesem Land sorgt. Wir sind ein
    starkes Land.

    Aber wir haben auch ein paar Schwachstellen. Die zu
    bearbeiten, ist Aufgabe aktiver Wirtschaftspolitik. Des-
    halb bin ich froh, dass Bundeswirtschaftsminister
    Sigmar Gabriel im Gegensatz zu manchem Vorgänger
    Wirtschaftspolitik nicht nach dem Motto „Wir schauen
    der Wirtschaft beim Wachsen zu“ oder – noch schlimmer –
    „Wir schauen ihr beim Schrumpfen zu“ betreibt, sondern
    dass er auf aktive Gestaltung der Rahmenbedingungen
    setzt,


    (Lachen des Abg. Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])






    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)

    beispielsweise indem er die Energiewende wieder vom
    Kopf auf die Füße stellt. Das ist die wichtigste wirt-
    schaftspolitische Aufgabe. Wir haben Aufräumarbeiten
    zu leisten, damit die Energiewende funktioniert.


    (Beifall bei der SPD – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Geben Sie doch einfach einmal ein Beispiel! – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein Beispiel!)


    – Das kann ich gerne geben, Herr Kollege Krischer. Sie
    haben ja auch noch die Gelegenheit.

    Wir haben binnen eines Jahres dafür gesorgt, dass mit
    der EEG-Reform nicht nur Planbarkeit in den Ausbau
    der erneuerbaren Energien kommt,


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben sie ausgebremst: Die Photovoltaik ist vorbei in Deutschland!)


    sondern eben auch mehr Kosteneffizienz, damit wir
    nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip das Geld ver-
    schleudern. Hinzu kommt die Akzeptanz der Energie-
    wende.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist die Abteilung Schrumpf!)


    – Frau Kollegin Göring-Eckardt, Sie verstehen von vie-
    lem etwas, aber von Wirtschaftspolitik wirklich nichts,
    wenn Sie hier so etwas sagen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: So viel zum Thema Frauenquote!)


    – Hören Sie doch einfach einen Moment zu. Sie haben
    nachher noch die Gelegenheit.

    Wir haben tatsächlich dafür gesorgt, dass die EEG-
    Reform vorangekommen ist, und – was wichtig ist, da-
    mit wir auch energieintensive Betriebe in Deutschland
    halten können – wir haben binnen eines Jahres den Kon-
    flikt mit der EU-Kommission beigelegt, damit die
    Grundstoffindustrien in Deutschland bleiben. Ich weiß
    nicht, was in dieser Frage passiert wäre, wenn Frau
    Göring-Eckardt Wirtschaftsministerin gewesen wäre.
    Ich bin froh, dass Sigmar Gabriel das geschafft hat.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn man Argumente hat, dann muss man nicht so einen Quatsch sagen!)


    Wir haben aber energiepolitisch noch eine ganze
    Menge vor, beispielsweise für mehr Energieeffizienz zu
    sorgen.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hubertus Heil plaudert!)


    Dafür werden am 3. Dezember entsprechende Maßnah-
    men im Kabinett getroffen. Dazu gehört beispielsweise
    die energetische Gebäudesanierung. Wir werden im
    kommenden Jahr die Entscheidung über das zukünftige
    Strommarktdesign treffen. Wir wollen, dass die Energie-
    wende zum Erfolg geführt wird – für eine saubere, aber
    eben auch für eine sichere und bezahlbare Energiever-
    sorgung. Das sind wir der wirtschaftlichen Entwicklung
    und den Menschen in diesem Land schuldig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Leg doch mal eine neue Platte auf!)


    – Das tut Ihnen weh. Das merke ich schon an den Zwi-
    schenrufen. Aber es ist so: Wir machen uns auf den Weg.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kaudert!)


    Es geht weiterhin darum, Industriepolitik in diesem
    Land zu betreiben. Da ist Energiepolitik ein ganz zentra-
    ler Bereich. Dazu gehört aber auch das Thema Fachkräf-
    tesicherung, an dem wir arbeiten, und nicht zuletzt die
    Frage der Akzeptanz von industrieller Wertschöpfung
    und von Innovation in diesem Lande. Deshalb ist das an-
    gesprochene Bündnis für Industrie in diesem Land, das
    Sigmar Gabriel mit Wirtschaft und Gewerkschaften ge-
    schlossen hat, ganz wichtig.

    Die großen Herausforderungen, vor denen der Indust-
    riestandort Deutschland steht, sind die demografische
    Entwicklung – Stichwort: Fachkräfte –, die Frage der
    Innovation – Stichwort: Digitalisierung, Industrie 4.0 –,
    die Frage der Internationalisierung und die Frage der
    Rohstoffknappheit und der Energiekosten. Das sind alles
    Fragen, die wir nicht alleine beantworten können; viel-
    mehr brauchen wir abgestimmte Maßnahmen zwischen
    Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften in diesem Land.

    Das sind große Herausforderungen. Deshalb finde ich
    es richtig, dass Sigmar Gabriel die Initiative ergriffen
    hat. Ich bin dem BDI-Präsidenten, Herrn Grillo, und
    dem IG-Metall-Vorsitzenden Detlef Wetzel außerordent-
    lich dankbar, dass sie mitmachen; denn sie wissen: Es
    gibt bei allen Interessenunterschieden, die es zwischen
    Arbeitnehmern und Gewerkschaften in diesem Land
    gibt, die es auch in der Politik, auch in der Großen
    Koalition, gibt, die Notwendigkeit, zu einem neuen In-
    dustriekonsens in diesem Land zu kommen. Das ist der
    Schulterschluss, den wir für wirtschaftlichen Erfolg in
    diesem Land brauchen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Schließlich müssen wir etwas für das wirtschaftliche
    Rückgrat dieses Landes tun, und das ist der Mittelstand.
    Aufgrund meiner begrenzten Redezeit nur ein Hinweis:
    Diese Regierung redet nicht über Bürokratieabbau, sie
    macht sich auf den Weg. Ich nenne zum Beispiel die
    One-in- und die One-out-Regelung.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie war das noch mal? Erklären Sie mir das noch mal!)


    – Das kann ich erklären. – Wir sorgen für eine Bürokra-
    tiebremse.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr habt für alles eine Bremse!)






    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Es wird für jede neue Regelung eine alte Regelung ge-
    strichen. Das ist ein sehr ehrgeiziges Ziel. Ich füge
    hinzu: Das meiste ist Steuerbürokratie in diesem Land.
    Die werden wir uns vornehmen müssen, damit wir die-
    sem Land tatsächlich Investitionsimpulse geben, die üb-
    rigens nicht immer Geld kosten müssen, die aber gerade
    für die mittelständische Wirtschaft wichtig sind.

    Dieser Bundeswirtschaftsminister hat in einem Jahr
    dafür gesorgt, dass aus einem verwaisten Haus wieder
    ein gestaltendes Schlüsselressort dieser Bundesregierung
    geworden ist. Wir werden ihn auf diesem Weg weiter im
    Interesse der wirtschaftlichen Entwicklung dieses Lan-
    des unterstützen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Gut so!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nun erhält der Kollege Klaus Ernst für die Fraktion

Die Linke das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Ernst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Lieber Hubertus Heil, ich habe vor kurzem ei-
    nen sehr schönen Spruch gehört von einem Kollegen der
    CDU. Dieser würde auf den Schlusssatz zutreffen, den
    Sie gerade gesagt haben: Zu viel Weihrauch schwärzt
    selbst den Heiligen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Heilige sitzt hier.


    (Heiterkeit bei SPD)


    Sigmar Gabriel, bei so viel Lob müssen wir aufpassen,
    dass du dann nicht auch inhaltlich schwarz wirst – bei so
    viel Weihrauch, der da kommt.


    (Beifall bei der LINKEN – Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] Sozialdemokraten unter sich!)


    Ich möchte auf Investitionen eingehen, meine Damen
    und Herren. Überall ist zu lesen und festzustellen:
    Deutschland hat viel zu wenige Investitionen und ge-
    fährdet damit das Wachstum. Deshalb stellt sich die
    Frage: Haben wir eigentlich auch zu wenig Geld oder
    nur zu wenig Investitionen? Deshalb müssen wir
    schauen, wie es um das Geld bestellt ist.

    Die Frankfurter Rundschau vom 20. November
    schreibt mit Verweis auf die Schweizer Bank UBS: Das
    Vermögen der Superreichen in Deutschland wuchs – ich
    zitiere – um 10 Prozent auf über 2,5 Billionen Dollar. –
    Hierbei handelt es sich um eine Steigerung um 10 Pro-
    zent innerhalb eines Jahres. Das heißt, der Vermögenszu-
    wachs in einem Jahr betrug 10 Prozent. Die Frankfurter
    Rundschau schreibt weiter:
    Mit dieser Summe könnte man alle deutschen Ar-
    beitnehmer zwei Jahre bezahlen oder sieben Jahre
    die Ausgaben der Bundesregierung finanzieren.

    Meine Damen und Herren, in diesem Lande fehlt es
    nicht an Geld, sondern diese Bundesregierung traut sich
    nicht, das für Investitionen benötigte Geld dort zu holen,
    wo es eigentlich ist. Das ist unser Problem.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Ein immer größerer Teil des Kuchens geht aus-

    schließlich an die Eigentümer größter Vermögen. In
    Deutschland gibt es einen Spruch dazu: Der Teufel
    macht immer auf den größten Haufen. Genau das ist das
    Problem in diesem Land.

    Meine Damen und Herren, wir haben ein massives
    Verteilungsproblem in der Bundesrepublik Deutschland.
    Dieses Verteilungsproblem wird von dieser Regierung
    ignoriert und nicht angegangen. An dieser Stelle möchte
    ich die Zahlen des Statistischen Bundesamtes bemühen:
    Von 2000 bis 2013 haben wir eine Zunahme der Unter-
    nehmens- und Gewinneinkommen von 24 Prozent zu
    verzeichnen. Die realen Arbeitnehmerentgelte je Be-
    schäftigten sind im selben Zeitraum um 3,1 Prozent ge-
    sunken. Ja, Herr Mattfeldt, Sie haben recht: Die Arbeit-
    nehmer haben die Zähne zusammengebissen. Aber das
    Geld ist woanders gelandet. Andere haben das Gegenteil
    von Zähnezusammenbeißen gemacht: Diese haben kräf-
    tig kassiert und sich gleichzeitig privaten Investitionen
    verweigert.

    Meine Damen und Herren, die Renten langjährig Ver-
    sicherter sind zwischen 2000 und 2012 ebenfalls gesun-
    ken, real um 19 Prozent im Westen und um 23,4 Prozent
    im Osten.

    Während sich bei einigen das Geld offensichtlich an-
    häuft, zerfällt die öffentliche Infrastruktur. Eltern strei-
    chen inzwischen die Klassenzimmer ihrer Kinder selbst.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das habe ich auch schon gemacht!)


    Jede zweite Betonbrücke in Deutschland ist inzwischen
    marode. Es bilden sich Bürgerinitiativen mit dem Ziel,
    öffentliche Schwimmbäder weiter zu betreiben, weil den
    Kommunen das Geld fehlt. Seit 2003 – und das wissen
    Sie, Herr Gabriel – reichen die Bruttoinvestitionen nicht
    mehr aus, um die Abschreibungen auszugleichen – ein
    Riesenproblem.

    Die 10 Milliarden Euro, die noch nicht einmal sicher
    sind und über die im Parlament nicht gesprochen wird,
    reichen hinten und vorne nicht aus. Mit Ihrer Politik
    läuft diese Republik auf der Felge.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Staat und Unternehmen müssten jährlich allein

    103 Milliarden Euro mehr ausgeben, um den Verschleiß
    auszugleichen, so das Deutsche Institut für Wirtschafts-
    forschung. Was macht diese Regierung? Wo sind die Ini-
    tiativen, um das zu beheben? Wie auf einer Fronleich-
    namsprozession tragen Sie die schwarze Null vor sich
    her.


    (Zuruf des Abg. Max Straubinger [CDU/ CSU])






    Klaus Ernst


    (A) (C)



    (D)(B)

    Meine Damen und Herren, ich habe den Eindruck, Sie
    warten auf eine göttliche Vorsehung in dieser Frage. Das
    hat ja schon religiöse Züge, was Sie hier machen. Wenn
    Sie wirklich etwas bei den Investitionen ändern wollen,
    dann kommen Sie nicht darum herum, auf das Vermögen
    der Superreichen zuzugreifen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Jetzt will ich Ihnen eine Rechnung aufmachen. Allein
    der Zuwachs des Vermögens der Superreichen betrug im
    letzten Jahr 10 Prozent. Das ist ein Vermögenszuwachs
    von 285 Milliarden Dollar – das wird in Dollar ausge-
    drückt. 5 Prozent Steuern auf das Vermögen, wie wir es
    vorschlagen, entsprächen 129 Milliarden Dollar; das wä-
    ren ungefähr 100 Milliarden Euro. Wenn Sie also die
    Forderungen der Linken realisieren würden, hätten Sie
    100 Milliarden Euro mehr in Ihrem Staatshaushalt. Dann
    hätten Sie die Möglichkeit, den Investitionsstau inner-
    halb kurzer Zeit zu beseitigen.

    Warum machen Sie das eigentlich nicht? Gleichzeitig
    würde das kein Problem für die Superreichen bedeuten.
    Sie hätten immer noch über 100 Milliarden Euro mehr
    auf dem Konto. Glauben Sie, sie würden auf dem Zahn-
    fleisch gehen, wenn sie nur noch 100 Milliarden Euro
    mehr statt 200 Milliarden Euro mehr hätten? Nein. Des-
    halb sage ich, meine Damen und Herren: Diese Regie-
    rung ist in dieser Frage nicht nur zahm, sondern auch be-
    scheiden und sogar feige. Die Möglichkeiten, Probleme
    zu lösen, hätte sie nämlich; aber sie nutzt sie nicht.

    Jetzt wird man mir entgegnen: Es ist vor allen Dingen
    der Koalitionspartner, der sich weigert, diese Probleme
    anzugehen. – Dann sage ich der CDU/CSU: Sie sind für
    den Zustand, den wir in Deutschland bald haben werden,
    verantwortlich. – Denn wir leben permanent über unsere
    Verhältnisse, weil wir es den Reichen nicht nehmen,
    Herr Fuchs. Das ist unser Problem.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Deshalb kriegen Sie den Porsche abgenommen!)


    Eine letzte Bemerkung, weil ich nicht mehr viel Zeit
    habe. Ich möchte noch einmal auf die geplanten Han-
    delsabkommen wie das TTIP zu sprechen kommen. Wir
    waren unterwegs und haben gesehen, was in der Welt los
    ist. Eins möchte ich Ihnen schon noch sagen: Es gibt
    neue und es gibt alte Studien. Selbst wenn man alte Stu-
    dien heranzieht und berücksichtigt, was in der Grund-
    wertekommission der SPD diskutiert wird – –


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Seit wann bist du denn da Mitglied?)


    – Da war ich eingeladen


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Echt?)


    – ja –, auf euren Vorschlag. Vielleicht warst du es, der
    mich eingeladen hat; ich weiß es nicht.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das war ein Irrläufer!)


    Ich möchte aus einem Diskussionspapier der Grund-
    wertekommission der SPD zitieren. Dort ist zu lesen:
    Das durchschnittliche Wachstum pro Jahr, das man mit
    den Handelsabkommen erreichen würde, würde für die
    Europäische Union jährlich 0,04 Prozent und für die
    USA 0,03 Prozent bedeuten. In dem Text heißt es weiter:
    „weniger als jeder Witterungseffekt“.

    Meine Damen und Herren, wenn man an die Wachs-
    tumswirkungen der Handelsabkommen glaubt, dann
    kann man auch den Regenmachern glauben. Deshalb
    sollten wir diese Abkommen ablehnen.

    Ich danke fürs Zuhören.


    (Beifall bei der LINKEN)