Rede von
Wolfgang
Gehrcke
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(DIE LINKE.)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)
Schönen Dank, Frau Präsidentin! – Liebe Kollegin-
nen und Kollegen! Herr Spinrath, weil Sie meinen Kol-
legen van Aken angesprochen haben, will ich Ihnen ent-
gegnen.
Ich habe die ganze Zeit das Gefühl gehabt: Wer hier
glaubt, dass er ohne Schuld ist, der werfe den ersten
Stein. –
Das stammt ja nicht aus meiner Geisteswelt. Ich halte es
aber trotzdem für sehr wichtig. Der Kollege van Aken
hat den Außenminister persönlich angesprochen und hat
im Zusammenhang mit der Politik der Bundesregierung
den Begriff „Mitschuld“ verwendet.
Wenn Sie genau hinschauen, werden Sie erkennen, dass
die Regierungen, die akzeptiert haben, die dulden, dass
Europa zur Festung gemacht wurde, ein höheres Maß an
Schuld haben, als wir hier sie haben.
Das waren der Sinn und der Inhalt der Worte meines
Kollegen van Aken. Nehmen Sie zur Kenntnis, dass das
so gemünzt war.
Auch ich finde, dass man in Debatten manchmal
scharf zulangen muss. Angesichts eines Zustandes, der
einen würgt – man halte sich vor Augen, was dort pas-
siert –,
muss man Regierungen sagen: Wenn ihr euren Kurs
nicht ändert, habt ihr Schuld daran, dass Menschen im
Mittelmeer ertrinken. – Dazu stehe ich, und es war rich-
tig, das hier auszusprechen.