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ID1806901100

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    Plenarprotokoll 18/69 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 69. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten des Parlaments der Republik Estland, Herrn Eiki Nestor . . . 6495 A Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6495 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6495 B I.8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6495 C Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 6495 D Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6500 B Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6501 C Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6507 C Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 6512 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6514 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6515 C Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6517 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6521 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6521 B Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6521 C Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6523 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6524 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6526 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6528 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6529 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6530 C Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6531 C Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6533 A Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6534 A Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6535 C Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6536 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 6537 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6539 C I.9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/2805, 18/2823 . . . . . . . 6537 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6538 A Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6541 B Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6543 B Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6544 B Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6546 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6548 C Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6548 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6550 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6551 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6553 A Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6554 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6555 B Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6555 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6556 A Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 6556 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6557 A Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6558 B Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6559 B Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6560 C I.10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/2813, 18/2823 . . . . . . . 6562 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6562 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6563 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6565 B Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6567 D Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6569 B Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6571 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6573 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6574 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6576 A Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6577 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6578 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6579 D I.11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6580 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6581 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6582 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6584 B Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6584 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6586 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6587 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 6588 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6590 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6592 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6594 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6595 C Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 6597 B Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6599 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6600 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6601 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 6495 (A) (C) (D)(B) 69. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 6601 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 26.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 26.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 26.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 26.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 26.11.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 26.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 26.11.2014 Kermer, Marina SPD 26.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 26.11.2014 Poß, Joachim SPD 26.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 26.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 26.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 26.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 26.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 69. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Anton Hofreiter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, bei den
    Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der friedlichen Revo-
    lution haben Sie einen bemerkenswerten Satz gesagt:
    „Nichts muss so bleiben, wie es ist.“ Das ist ein Satz, der
    Mut macht. Er strahlt aus, dass wir unser Schicksal in
    der Hand haben. Diese Gewissheit hat den Menschen die
    Kraft gegeben, für eine bessere Zukunft aufzustehen. Für
    mich ist das Teil der großartigen Geschichte der friedli-
    chen Revolution vor 25 Jahren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Matthias W. Birkwald [DIE LINKE] und Katja Kipping [DIE LINKE])


    Dieser Satz kann uns auch heute Mut machen. Auch in
    einer Zeit voller Krisen können wir unsere Zukunft
    selbst gestalten und zum Besseren wenden. Aber dieser
    Satz macht nur dann Mut, wenn man eine Ahnung hat,
    was in Zukunft sein soll. Da frage ich mich: Was folgt
    für Sie, Frau Kanzlerin, aus Ihrem Satz für Deutschlands
    Zukunft?


    (Zuruf von der LINKEN: Nichts!)


    Was ist Ihre Vision für unser Land? Wie soll es in 10, 20
    oder 30 Jahren aussehen? Wenn ich Ihnen zuhöre, dann
    sehe ich nur diffusen grauen Nebel vor mir.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie hocken zu viel in Ihren Tälern! Gehen Sie lieber auf die Alpen!)


    Ohne gute Ideen, ohne eine Vorstellung von unserer
    Zukunft hat Deutschland schlechte Aussichten. Wenn
    wir nicht endlich beim Klimaschutz wirklich vorange-
    hen, dann zerstören wir unsere Lebensgrundlagen. Wenn
    wir nicht endlich die Elektromobilität vernünftig umset-
    zen, bauen am Ende Tesla und Google die Fahrzeuge der
    Zukunft und nicht Mercedes und VW. Wenn wir Frauen
    nicht endlich anständig bezahlen, dann ist das nicht nur
    ungerecht, sondern dann werden auch Wissen und Fä-
    higkeiten verschwendet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn weiter nur darüber geredet wird und die Banken
    und das Finanzsystem insgesamt nicht wirklich reguliert
    werden, droht die Gefahr, dass wir wieder mit Milliarden
    an Steuerzahlergeld unser Finanzsystem retten müssen.
    Glauben Sie denn im Ernst, liebe Kolleginnen und Kol-





    Dr. Anton Hofreiter


    (A) (C)



    (D)(B)

    legen von der Großen Koalition, dass Sie mit Rentenge-
    schenken an Ihre Stammwähler,


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das sind keine Geschenke! Das ist alles erarbeitet!)


    mit Kohlekraftwerken aus der Zeit Konrad Adenauers
    und der Ausländermaut die Zukunft Deutschlands si-
    chern? Das ist doch wirklich aberwitzig, was Sie hier
    machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Bundeskanzlerin, schauen Sie sich hier, in Ihrem
    Raum, um.


    (Dr. Rolf Mützenich [SPD]: In ihrem Raum?)


    Hier sitzen wirklich Unmengen von Leuten.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: „Unmengen“!)


    Hier sitzt Ihre Große Koalition. Aber Ihre Maximalko-
    alition macht nichts anderes als Miniaturpolitik. „Nichts
    muss bleiben, wie es ist.“ Dieser Satz würde Mut ma-
    chen, wenn er für Ihren Koalitionsvertrag gelten würde.
    Aber wenn ich in Ihren Koalitionsvertrag schaue, finde
    ich keine Ideen für die Zukunft. Finden Sie Ideen für die
    Zukunft? Ich würde Ihnen eines vorschlagen: Schmeißen
    Sie einfach Ihren Koalitionsvertrag weg, und fangen Sie
    noch mal neu an! Sie haben immerhin noch drei Jahre
    zur Verfügung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will, wir Grünen wollen ein Deutschland, das
    Energie aus Wind, Sonne und Wasserkraft gewinnt, das
    die Kohle unter Tage lässt, kein Öl mehr verbrennt und
    keine Atome mehr spaltet, in dem die Stoffkreisläufe ge-
    schlossen sind und kein Müll mehr die Welt verpestet,
    ein Land, das die besten Kitas, Schulen und Unis und
    das schnellste Internet hat, in dem jedes Kind sich voll
    entfalten kann, egal wie viel Geld seine Eltern haben, in
    dem sich Männer und Frauen Familien- und Erwerbsar-
    beit fair teilen, in dem pflegebedürftige und kranke Men-
    schen würdig und anständig versorgt sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Beifall des Abg. Thomas Oppermann [SPD])


    – Thomas Oppermann, du darfst auch klatschen. Wir
    sind dir nicht böse deswegen. Du hast schon gut ange-
    setzt.


    (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Thomas Oppermann [SPD]: Alter Reflex!)


    – Ja, ein verständlicher Reflex. Wie gesagt, wenn ihr
    euch ein bisschen anstrengen und endlich mal in die Pu-
    schen kommen würdet,


    (Dr. Rolf Mützenich [SPD]: Das sagen die Richtigen!)


    könnte es ja vielleicht irgendwann auch mal wieder was
    werden, oder? Mit der Politik, fürchte ich, wird es aber
    noch eine Zeitlang dauern, bis wir gemeinsam klatschen
    können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Ich wünsche mir ein Land, das Weltmeister in der
    Flüchtlings- und Entwicklungshilfe ist, ein Deutschland,
    das ohne räuberischen Verbrauch von Ressourcen aus-
    kommt, mit einer vielfältigen und kleinräumigen Land-
    wirtschaft, dank der wir keine Angst vor multiresistenten
    Keimen aus tierquälerischen Massentierhaltungsställen
    haben müssen, ein Land, in dem wir uns schnell, nach-
    haltig und pünktlich auf der Schiene bewegen, ein Land
    mit E-Autos und E-Bikes. So eine Vision könnte einen
    Aufbruch schaffen, könnte Ideen freisetzen und, ja, so-
    gar ein neues Wirtschaftswunder schaffen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ihre Politik, Frau Merkel, lebt leider von einer unter-
    schwelligen Angst, von einer Angst vor Veränderungen,
    von einer Angst vor der Konkurrenz aus China und
    Indien, von einer Angst vor der Welt da draußen, wegen
    der wir uns angeblich keinen Umbau in der Wirtschaft
    leisten können, angeblich keine Reformen, angeblich
    nicht mehr Sozialpolitik, nicht mehr Gerechtigkeit, nicht
    mehr Umweltschutz, nicht mehr Nachhaltigkeit, nicht
    mehr Zukunft. Aber wissen Sie, diese Angst produziert
    nur Stillstand. Was wir brauchen, ist ein Aufbruch. Wir
    brauchen einen echten Fortschritt und Visionen von ei-
    nem besseren Deutschland.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Und wenn sich doch mal eine kleine, nette Fortschritts-
    idee in Ihren Koalitionsvertrag verirrt hat, wie die Frau-
    enquote, dann veranstalten Sie, liebe Herren – da muss
    man wirklich sagen: liebe Herren von der Union –,


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Da hat sich auch Frau Merkel nicht mit Ruhm bekleckert!)


    ein veritables Heulsusenkonzert. Ihre Quote ist doch ge-
    rade mal ein Quötchen. Es kommen so seltsame Aussa-
    gen wie: Frauen seien eine Belastung, für die man ein
    Moratorium brauchte. Das ist doch wirklich absurd. Wir
    wissen doch alle, dass Frauen in Aufsichtsräten oder in
    Unternehmen überhaupt diese Unternehmen stärken und
    mehr Wirtschaftskraft schaffen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Christine Lambrecht [SPD]: Da können wir klatschen!)


    – Vielen Dank, liebe SPD. Es wird immer besser.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Da wird einfach eine Rezessionsangst zur Verteidi-
    gung vor einem „old boys’ club“ in den Chefetagen in-
    strumentalisiert, und Sie, liebe Kollegen von der Union,
    lassen sich dafür einspannen. Ich sage mal so: Wegen so
    ein bisschen Quote, Herr Kauder, müssen Sie doch wirk-
    lich nicht so rumweinen. In der Jugendsprache würde
    man sagen: Heul doch!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Wenn wir uns unsere Energieversorgung anschauen,
    stellen wir fest, dass die erneuerbaren Energien in den





    Dr. Anton Hofreiter


    (A) (C)



    (D)(B)

    letzten Jahren wunderbar gewachsen sind – dank eines
    rot-grünen Gesetzes. Aber immer noch produzieren wir
    drei Viertel unseres Stroms aus Atom, Kohle und Gas.
    Die Menge des Klimakillers CO2 hat unter Ihrer Regie-
    rung sogar zugenommen. Von den zehn dreckigsten
    Kohlekraftwerken ganz Europas stehen alleine sechs in
    Deutschland. Frau Merkel und Herr Gabriel – man muss
    ihn ja jetzt leider den „schwarzen Gabriel“ nennen – be-
    wahren die Kohledinosaurier mit dieser Politik leider vor
    dem Aussterben.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deutschlands Versprechen, den CO2-Ausstoß bis zum
    Jahr 2020 um 40 Prozent zu senken – das ist ein Verspre-
    chen der ersten Großen Koalition –, werden Sie so nie
    einhalten können. Wenn Sie jetzt davon reden, dass Sie
    bei der Kohle vielleicht 22 Megatonnen CO2 einsparen
    wollen, dann klingt das ja erst mal nach viel. Aber man
    muss sich klarmachen, wie viel die Kohlekraftwerke
    Deutschlands im Jahr ausstoßen. Sie stoßen 340 Mega-
    tonnen CO2 aus. Das heißt, wir reden von noch nicht ein-
    mal 7 Prozent. Für diese 7 Prozent lassen Sie sich fei-
    ern? Glauben Sie wirklich, so das Klima retten zu
    können? Das ist doch kein wirklicher Fortschritt! Das ist
    doch keine wirkliche Klimapolitik!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dann kommt hinzu: Glaubt denn hier im Raum je-
    mand noch ernsthaft, dass diese Ankündigung wirklich
    wahrgemacht wird? Wir haben schon so viele Ankündi-
    gungen und einen solchen Zickzackkurs von Herrn
    Gabriel in diesem Bereich erlebt. Mal war er der Schutz-
    patron der Kohle, mal war er der Klimaretter. Es gibt ja
    auch in anderen Bereichen schöne Ankündigungen von
    Herrn Gabriel. Glaubt das denn noch irgendwer?


    (Johannes Kahrs [SPD]: Ja!)


    – Ja, ich glaube Ihnen, dass Sie von der SPD ihm das
    glauben. Aber Sie haben ja schon öfters seltsame Leicht-
    gläubigkeit bewiesen, als es um Ankündigungen ging,
    die sich dann nicht in Wirklichkeit umgesetzt haben.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Johannes Kahrs [SPD]: Na, na!)


    Denken Sie nur an den Investorenschutz – da haben Sie
    ja sogar einen entsprechenden Beschluss gefasst – oder
    an andere Beispiele.

    Deshalb: Wir glauben es ihm nicht. Wir sehen einen
    Herrn Gabriel, der wild durch die Energiepolitik schlin-
    gert. Wir sehen einen Herrn Gabriel, der wie ein politi-
    scher Wackelpudding agiert. Auch wenn er jetzt nicht
    mehr hier ist, liebe Kolleginnen und Kollegen von der
    SPD, muss ich sagen – das ist vielleicht nicht besonders
    nett, und eigentlich mag ich Sigmar Gabriel echt gern;
    aber wenn es um die Energiepolitik geht, fällt mir immer
    dieses Bild ein –: Er agiert leider wie ein rot angestriche-
    ner Seehofer.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Johannes Kahrs [SPD]: Sehr originell! – Christine Lambrecht [SPD]: Ein sehr originelles Bild! Ei, ei, ei!)


    Ja, Herr Seehofer gehört halt auch zu Ihren Koalitions-
    partnern.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Haben wir schon bemerkt! – Max Straubinger [CDU/CSU]: Oh, Sie mögen ihn auch? Das ist schön!)


    Es ist einfach bitter, wenn die SPD in manchen Politik-
    bereichen anfängt, genauso zu agieren wie Herr
    Seehofer.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber es ist eine schwache Rede! Wenn Sie keine Inhalte haben!)


    Ich meine, dafür muss man sich schon etwas schämen.
    Da können Sie sich natürlich aufregen und dazwischen-
    plärren; das kann ich verstehen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Wie wäre es mal mit Inhalten statt Beschimpfungen?)


    Aber anstatt hier dazwischenzuplärren, wäre es klüger,
    Sie würden Herrn Gabriel dazu bringen, keine seehofer-
    hafte, sondern eine vernünftige Politik zu machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Johannes Kahrs [SPD]: Schwache Rede ohne Inhalte!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, aber
    auch liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/
    CSU, wer eine wirklich erfolgreiche Energiepolitik ma-
    chen will, der muss raus aus der Kohle – natürlich nicht
    auf einen Schlag, sondern Schritt für Schritt. Diese
    Schritte müssen eingeleitet werden. Wir müssen raus aus
    der Kohle.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das ist auch nicht unmöglich. Das ist auch gar nicht so
    schwer, wie man es sich vorstellt. Nehmen Sie sich ein
    Beispiel an Dänemark: Dänemark will ab dem Jahr 2030
    sowohl die Wärme als auch den Strom vollständig aus
    erneuerbaren Energien erzeugen und bis zum Jahr 2050
    sogar komplett auf erneuerbare Energien umstellen.
    Nennen wir das doch einfach eine pragmatische Vision –
    ehrgeizig, aber machbar. Das wäre ein echtes Vorbild.
    Nehmen Sie sich doch ein Beispiel daran!

    Dazu kommt noch etwas weiteres Schönes: Däne-
    mark wird von da an keine einzige Krone mehr an Russ-
    land oder Saudi-Arabien überweisen müssen – weder für
    Öl noch für Gas noch für Kohle. Das gesparte Geld kann
    dann in Dänemark eingesetzt werden und dort neue
    Werte und Arbeitsplätze schaffen, anstatt letztendlich
    autoritäre Regime zu stabilisieren. Deutschland hinge-
    gen überweist immer noch über 30 Milliarden Euro pro
    Jahr für Öl, Gas und Kohle an Russland und stabilisiert
    damit das System Putins. Das muss doch überhaupt nicht
    so bleiben. Das könnten wir durch Politik doch ändern!
    Das könnten Sie, das könnte diese Große Koalition doch
    ändern!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






    Dr. Anton Hofreiter


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dass nichts so bleiben muss, wie es ist, gilt auch für
    die völlig verfehlte Agrarpolitik hier im Land. Mit dieser
    Agrarpolitik der Großen Koalition zerstören wir weiter-
    hin unsere Böden und wird dafür gesorgt, dass immer
    mehr Gensoja nach Europa importiert wird, wird dafür
    gesorgt, dass noch mehr Treibhausgase in der Landwirt-
    schaft entstehen und dass mehr Gülle produziert wird,
    die unser Grundwasser verseucht. Sie erhöhen durch den
    ungezähmten Antibiotikamissbrauch das Risiko multire-
    sistenter Keime, ja, Sie sind noch nicht einmal in der
    Lage, Reserveantibiotika zu verbieten. Das ist doch ein-
    fach wirklich ekelhaft – das ist nicht nur ekelhaft, das ist
    auch schlecht: schlecht für die Menschen, schlecht für
    die Tiere und schlecht für unser Land, und damit muss
    einfach endlich mal Schluss sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ihre Politik führt am Ende auch dazu, dass sich die In-
    vestitionen der vielen anständigen Landwirte und Bau-
    ern in den Tier- und Umweltschutz nicht mehr lohnen.
    Die warmen Worte und vielen Lippenbekenntnisse, die
    wir hier immer wieder hören, helfen ihnen nichts, und
    zwar so lange nicht, wie das Geld vor allem auf die
    Großagrarindustriekonzerne konzentriert wird und die
    kleinen und anständigen Bauern, die Milchbauern nichts
    davon haben. Sie lassen sie einfach konstant hopsgehen.
    Seit Jahren wird ein Landwirt nach dem anderen ge-
    zwungen, aufzugeben, und nimmt die Anzahl der Bau-
    ernhöfe ab. Das ist doch keine Politik, die irgendetwas
    mit „konservativ“ oder „christlich“ zu tun hat und ir-
    gendwie gut für den ländlichen Raum ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie reden auch immer gerne von Marktwirtschaft und
    von den Märkten. Merken Sie nicht, dass Sie hier einen
    sich entwickelnden Markt verschlafen? Die Menschen
    sind sehr viel weiter als die Große Koalition. Sie kaufen
    schon längst Bio, und die Menschen kaufen doch längst
    regional. Das Problem ist nur: Sie sorgen dafür, dass
    diese Produkte nicht in Deutschland produziert werden
    können. Mit Ihrer Art von Landwirtschaftspolitik halten
    Sie das Angebot klein. Sie bremsen den Ökolandbau aus
    und fördern stattdessen Agrarexporte. Damit führen Sie
    nicht nur die Bauern, sondern auch die Verbraucher in
    die Sackgasse. Der Effekt ist, dass wir die Biolebensmit-
    tel aus Österreich, aus der Schweiz und aus vielen ande-
    ren Ländern importieren müssen, weil Ihre Politik in
    Deutschland dafür sorgt, dass sie hier nicht produziert
    werden können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Stattdessen gibt es hier eine sogenannte Tierwohlini-
    tiative von Landwirtschaftsminister Schmidt. Das ist
    eine schöne Tierwohlinitiative. Sie setzt darauf, dass
    sich die Agroindustrie freiwillig bessert. Ja, glauben Sie
    denn wirklich im Ernst, dass sich Wiesenhof freiwillig
    bessert? Die Leute von Wiesenhof brauchen keine netten
    Ansprachen, nach dem Motto: „Jetzt reden wir mal mit-
    einander, Firma Wiesenhof. Halten Sie doch Ihre Hühner
    und Puten mal ein bisschen besser“, sondern sie brau-
    chen vernünftige Gesetze. Man muss sich gegenüber
    diesen Lobbyisten einfach trauen, vernünftige Gesetze
    durchzusetzen. Die Mehrheit dafür müssten Sie hier
    doch zustande bringen mit Ihren 80 Prozent.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Gleiche gilt für den Haushalt. Auch im Haushalt
    müsste eigentlich nichts so bleiben, wie es ist. Es muss
    nicht dabei bleiben, dass Deutschland zu wenig in Schie-
    nen, Brücken und Schulgebäude investiert, und es muss
    auch nicht dabei bleiben, dass wir Anfang des 21. Jahr-
    hunderts noch immer in vielen Ecken kein funktionie-
    rendes Internet für alle haben. Es muss doch nicht so
    bleiben, dass im Bildungssektor, von der Kita über die
    Schulen bis zu den Universitäten, schlicht zu wenig Geld
    vorhanden ist. All das könnte man doch ändern. Das
    müsste doch mit einer 80-Prozent-Mehrheit änderbar
    sein, oder etwa nicht?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber dafür müssten Sie eine andere Politik machen.
    Dafür müssten Sie einfach Geld in die Hand nehmen,
    Geld, das im Grunde im Haushalt vorhanden ist. Dafür
    müssten Sie ein paar ökologisch schädliche Subventio-
    nen streichen und dann das Geld sinnvoll ausgeben.
    Stattdessen lassen Sie sich für ein 10-Milliarden-Euro-
    Investitionsprogramm feiern. Von diesem 10-Milliarden-
    Euro-Investitionsprogramm soll im nächsten Jahr de
    facto nichts kommen und in den folgenden Jahren viel-
    leicht jeweils 3 Milliarden Euro. Also bitte! Welcher An-
    teil vom Bundeshaushalt ist denn das? Ein 10-Milliar-
    den-Euro-Investitionsprogramm klingt zwar gut, aber
    das ist ungefähr 1 Prozent des darauffolgenden Haus-
    halts. Das kann doch nicht wirklich Ihr Ernst sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    De facto sind das nur Krumen, die vom Tisch des
    Finanzministers fallen. Die Folge davon ist, dass sich
    Ihre Minister um diese Krumen streiten wie die Spatzen
    im Biergarten. Es ist doch nicht so, dass wir Breit-
    bandausbau oder Gebäudesanierung brauchen, dass wir
    Straßen- und Schienenerhalt oder Geld für die Kommu-
    nen brauchen. Nein, wir brauchen beides. Deshalb geben
    Sie Ihren Ministern nicht nur Krumen, sondern geben
    Sie ihnen endlich Geld, damit sie sich nicht so kindisch
    um diese Kleinigkeiten streiten müssen! Deutschlands
    Zukunft braucht beides.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deutschland bräuchte wirklich einen Investitions-
    schub. Sie aber legen einfach die Hände in den Schoß
    und betreiben Schönfärberei. Erst heute haben Sie wie-
    der Schönfärberei betrieben. Wissen Sie, Frau Merkel,
    Sie müssen uns von der Opposition nichts glauben. Sie
    müssen auch mir nichts glauben.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das tun wir auch nicht!)


    – Da sind wir ganz großzügig. Wir haben ja sehr kompe-
    tente Verbündete.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Können Sie das einmal erklären?)






    Dr. Anton Hofreiter


    (A) (C)



    (D)(B)

    Schauen Sie sich doch einfach einmal den Bericht der
    OECD an. In dem Bericht der OECD steht, dass sich die
    Wachstumsaussichten für Deutschland halbieren wer-
    den. Die Euro-Zone wird als der kranke Wirtschaftsraum
    des Globus identifiziert, und massive Investitionen in
    Bildung und Infrastruktur werden angemahnt.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das machen wir doch!)


    Das ist das bittere Urteil der OECD über Ihre fatale
    Haushaltspolitik, über Ihre schwächliche Investitions-
    politik, Ihre fehlgeleitete Politik.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber anstatt das ernst zu nehmen, produzieren Sie ein-
    fach weiter Verlierer und sorgen nicht dafür, dass ausrei-
    chend Geld investiert wird.

    Frau Bundeskanzlerin, Sie haben mit Ihren Kollegen
    in Brisbane ein wunderschönes Wachstumspaket mit sa-
    genhaften 800 Maßnahmen geschnürt. Aus Deutschland
    kommt allerdings überhaupt nichts Neues. Sie haben
    einfach den Koalitionsvertrag genommen und die darin
    enthaltenen Maßnahmen ins Abschlussdokument ko-
    piert. Das war es dann: „copy and paste“. Und dafür sind
    Sie um die halbe Welt geflogen?

    Aber es gab wunderschöne Fotos, die wir bewundern
    konnten. Dieses Mal waren es keine schönen Fotos mit
    roter Windjacke vor Eisbergen, sondern stattdessen
    schöne Fotos von nächtlichen Abstechern in die Pubs
    von Brisbane. Dazu kann man sagen: Immerhin, dafür
    hat sich die Reise gelohnt.


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Geht’s noch platter?)


    Allerdings: Zukunft gestalten geht heute eben nur noch
    global. Gerade im nächsten Jahr werden wichtige Wei-
    chen gestellt. Da kommt es entscheidend auf Deutsch-
    land an.


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Inhaltslos! Mein Gott nochmal!)


    – Regen Sie sich nur darüber auf. Wenn Sie sich aufre-
    gen, dann merkt man, dass es wehtut.


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Ich rege mich gar nicht auf! Ich bin nur fassungslos, wie man so etwas sagen kann!)


    In der Tat haben wir heute den wunderschönen Be-
    ginn Ihres Gipfeltheaters erlebt. Ich sehe das nächste
    Jahr schon vor mir: Da holen Sie, Frau Merkel, wieder
    das schöne rote Jäckchen aus dem Schrank,


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Jetzt wird es wieder platt!)


    weil das mit den Grönlandfotos damals so gut geklappt
    hat. Der liebe Sigmar bürstet sich ein bisschen den Koh-
    lestaub vom Jackett.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der LINKEN – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Noch platter!)

    Dann machen Sie sich beide fein für den Klimagipfel
    und für die G-7-Präsidentschaft.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Wenn Sie brav sind, dürfen Sie das nächste Mal mitfahren!)


    Aber wissen Sie: Beim Klimaschutz zählt nicht die
    Optik, sondern da zählen die realen Taten. Was die an-
    geht, sind Sie kein schönes Paar.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Während in den USA und in China neue Bewegungen
    entstehen, herrscht in Deutschland und Europa Still-
    stand. Diesen können Sie auch mit Ihren schönen Worten
    nicht mehr kaschieren. Auch bei den anderen globalen
    Herausforderungen übernehmen Sie keine Führung.

    Wo bleiben denn Ihre konkreten Vorschläge gegen
    Steuertricksereien, wie sie der Konservative Juncker in
    Luxemburg oder der Sozialdemokrat Dijsselbloem zu
    verantworten haben? Dazu sagen Sie nichts. Wir hören
    zwar zum wiederholten Male, dass die Banken und das
    Finanzsystem jetzt reguliert sind und etwas gegen die
    Steuertricksereien unternommen wird, aber vom Reden
    alleine wird das alles nicht unterbunden. Wir wünschen
    uns schlichtweg Taten von Ihnen. Denn auch von noch
    so schönen Reden – ehrlich gesagt, sie waren eher ermü-
    dend – und von noch so schönen inhaltlichen Aussagen


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Dass Sie das gerade sagen!)


    wird, wie gesagt, das Steuersystem nicht gerechter ge-
    staltet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deutlich wurde allerdings, was Ihnen wichtig ist: das
    globale sogenannte Freihandelsabkommen TTIP.


    (Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Das ist nicht global! Das ist transatlantisch!)


    Damit kann es Ihnen gar nicht schnell genug gehen. Da
    werden einfach der Rechtsstaat und die rechtsstaatlichen
    Maßnahmen zu sogenannten nichttarifären Handels-
    hemmnissen erklärt. Wir brauchen allerdings in Deutsch-
    land kein Abkommen für Konzerne mit besonderen Kla-
    geprivilegien.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir haben in Deutschland einen funktionierenden
    Rechtsstaat mit demokratisch legitimierten Gerichten.


    (Johannes Kahrs [SPD]: So ist das!)


    Sie reichen aus, und sie haben sich bewährt.

    Wir brauchen auch kein Standarddumping. Ich finde,
    wir müssen das europäische Vorsorgeprinzip behalten.
    Wir brauchen kein Handelsabkommen, das Gewinne für
    wenige organisiert, sondern wir brauchen endlich ein
    Handelsabkommen, das fairen Handel für alle organi-
    siert. Das erwarten wir von Ihnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






    Dr. Anton Hofreiter


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir haben in der Ukraine erlebt, dass tatsächlich
    nichts so bleiben muss, wie es ist. Vor einem Jahr haben
    sich die Menschen in der Ukraine auf dem Maidan ver-
    sammelt. Die Menschen, die aus allen Teilen des Landes
    kamen, bekannten sich zu Demokratie und Rechtsstaat-
    lichkeit in einer offenen Gesellschaft. Diese Menschen
    können sich unserer Solidarität sicher sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Cem Özdemir [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN], an die CDU/CSU gewandt: Da können Sie mitklatschen! – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Stimmt! – Beifall des Abg. Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU])


    Ein Jahr danach ist nichts mehr, wie es einmal war.
    Die Krim ist von Russland militärisch annektiert wor-
    den: ein ganz klarer Verstoß gegen das Völkerrecht. In
    der Ostukraine setzt die russische Führung ihre Destabi-
    lisierungspolitik fort.

    In dieser verfahrenen Situation können Deutschland
    und die EU nur mit Geschlossenheit Fortschritte errei-
    chen. Diese Geschlossenheit herzustellen ist Ihre Verant-
    wortung. Das ist die Verantwortung unserer Bundesre-
    gierung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In dieser Krise helfen uns auch keine markigen Worte
    der NATO und Gedankenspiele in Richtung NATO-Mit-
    gliedschaft der Ukraine. Das kann uns nicht helfen und
    wird auch den Frieden in Europa nicht erhalten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Grundfalsch wäre es aber, gegenüber dem russischen
    Präsidenten den geringsten Zweifel daran zu lassen, dass
    Europa entschlossen ist, in dieser Frage zusammenzuste-
    hen. Denn Sicherheit und Frieden kann es in Europa
    zwar nur mit Russland geben, aber Putin zeigt derzeit
    kaum Bereitschaft zur Lösung des Konfliktes. Er nutzt
    stattdessen den Konflikt, um gegen Kritikerinnen und
    Kritiker innerhalb Russlands vorzugehen. Deshalb wa-
    ren die verhängten Sanktionen unumgänglich, und ich
    sehe derzeit keine Grundlage, um sie wieder aufzuheben.
    Ja, wir sind auf der Seite der Menschen in der Ukraine,
    aber wir sind auch auf der Seite der Opposition in Russ-
    land.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Sehr geehrte Frau Kanzlerin, kürzlich war im Spiegel
    ein Interview mit einer 20-jährigen Frau zu lesen. Seit
    diese Frau Politik wahrnimmt, kennt sie nur Sie als
    Kanzlerin, Frau Merkel.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Sehr gut! – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Da hat sie Glück gehabt!)


    – Seit dieser Zeit kennt sie nur Sie bewusst als Kanzle-
    rin; eine Fünfjährige nimmt Politik nicht wahr.
    Diese Frau ist über Ihre Arbeit als Kanzlerin befragt
    worden. Ich zitiere wörtlich:

    Dieses Abwarten von ihr, dieses Passive macht
    mich wütend. Dass sie uns keine klaren Stand-
    punkte zutraut, dass sie sich das nicht zutraut. So
    eine schlaue Frau, aber was will sie denn? Ich weiß
    nicht, was sie will. Ich kann sie nicht verstehen.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Da haben Sie lange gesucht, bis Sie eine solche Stelle gefunden haben!)


    Tja, Frau Merkel, damit spricht sie vielen Menschen
    in Deutschland aus der Seele. Ihre heutige Regierungser-
    klärung hat uns wieder kein Stück vorangebracht. Ihre
    Regierungserklärung ist wieder vollkommen durch das
    Ungefähre gewabert, ohne anzuecken, ohne vorauszubli-
    cken, ohne irgendetwas anzustoßen. Der Klimawandel
    wartet doch nicht. Unsere Kinder haben doch keine Zeit
    mehr zu verschwenden in nicht sanierten Schulen. Die
    Unternehmen brauchen doch endlich ein schnelles Inter-
    net. Die Flüchtlinge brauchen unsere bedingungslose
    Hilfe, und Europa braucht vernünftige Investitionen.
    Drei weitere Jahre, in denen Sie weiter so amtsmüde und
    ideenlos vor sich hinwerkeln, kann sich unser Land,
    kann sich unsere Zukunft nicht leisten. „Nichts muss so
    bleiben, wie es ist.“ – Ja, das gilt auch für Sie, Frau Bun-
    deskanzlerin. Sie könnten sich doch noch einmal einen
    Ruck geben. Schmeißen Sie Ihren Koalitionsvertrag
    weg!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Entwickeln Sie eigene Ideen! Unserem Land und unserer
    Zukunft wäre es zu wünschen. Uns allen wäre es zu
    wünschen.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Thomas Oppermann ist der nächste Redner für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Oppermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich freue

    mich, dass es der Koalition gestern Abend gelungen ist
    – die Bundeskanzlerin hat das schon erwähnt –, sich auf
    die wesentlichen Inhalte der Frauenquote zu einigen.
    Das zeigt, dass wir in der Koalition auch bei kontrovers
    diskutierten Themen entscheidungsfähig sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Quote kommt, und sie kommt genau so, wie wir sie
    im Koalitionsvertrag vereinbart haben. Sie kommt mit
    Gesetzeskraft, ohne Ausnahmen, ohne Härtefallklauseln.
    Das ist ein großer gesellschaftlicher Fortschritt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)






    Thomas Oppermann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Diese Quote hat durchaus eine historische Dimension;
    denn mit ihr wird die Gleichberechtigung in den Vor-
    standsetagen und Aufsichtsräten der Unternehmen in
    Deutschland einen gewaltigen Sprung nach vorne ma-
    chen. Das ist vor allem ein starkes Signal an die qualifi-
    zierten Frauen in diesem Land. Sie sind keine Belastung
    für die Wirtschaft. Sie sind eine Bereicherung und eine
    Verstärkung für die Wirtschaft.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich möchte allen in beiden Koalitionsfraktionen und
    in der Bundesregierung danken, die auf diese Einigung
    hingearbeitet haben. Vor allem aber möchte ich der Frau-
    enministerin Manuela Schwesig danken, dass sie so hart-
    näckig, so selbstbewusst und so erfolgreich für diese
    Quote gekämpft hat. Es ist gut, dass wir eine starke
    Frauenministerin haben.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Gerda Hasselfeldt [CDU/CSU])


    Vor einigen Wochen hat uns die Konjunkturprognose
    1,3 Prozent Wachstum für das nächste Jahr vorhergesagt,
    übrigens so viel wie seit Jahren nicht mehr. Aber wer die
    Debatte in Deutschland verfolgt, hat das Gefühl, dass
    wir in einer anderen Welt leben. Bei den Grünen ist eine
    bessere Rente für Mütter und Langzeitarbeitnehmer eine
    Belastung für die Konjunktur.


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Bei den Wirtschaftsprofessoren ist ein ausgeglichener
    Haushalt eine Bedrohung für künftige Generationen. Der
    Mindestlohn ist schuld daran, dass die Wirtschaft weni-
    ger wächst. Wer solche Gegensätze aufbaut, verun-
    glimpft nicht nur Arbeitnehmer und Rentner in diesem
    Land, sondern spielt auch Dinge gegeneinander aus, die
    nur zusammen funktionieren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Unsere Konjunktur funktioniert nur mit einer guten
    Binnennachfrage. Künftige Investitionen funktionieren
    nur mit einer soliden Haushaltsführung. Eine erfolgreiche
    Wirtschaft funktioniert nur mit sozialer Gerechtigkeit.
    Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag diese Dinge zu-
    sammengebracht, statt falsche Alternativen aufzubauen.

    Eine falsche Alternative, lieber Toni Hofreiter, ist es
    auch, wenn Sie den Klimaschutz gegen die Wirtschaft in
    Stellung bringen.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das macht doch ihr!)


    Um es ganz klar zu sagen: Wir stehen zu dem Ziel, bis
    2020 die CO2-Emissionen um 40 Prozent gegenüber
    1990 zu reduzieren, und wir stehen auch zum Umbau
    unseres Energiesystems. Bis 2050 werden 80 Prozent
    des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen. Aber
    wozu wir auch stehen, ist, dass dieser Umbau sozialver-
    träglich gestaltet wird, dass die Strompreise auch für die
    Wirtschaft bezahlbar bleiben und dass der Strom verläss-
    lich aus der Leitung kommt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Sozialverträglich, bezahlbar und verlässlich, an diesen
    Kriterien hängt die Akzeptanz der Energiewende. Die
    bekommen Sie eben nicht mit der Brechstange, wenn Sie
    gleichzeitig aus Atomstrom und Kohlestrom aussteigen
    wollen.

    Natürlich muss auch der Kraftwerkspark einen fairen
    Beitrag zur Senkung der CO2-Emissionen leisten. Des-
    halb hat Sigmar Gabriel der Energiewirtschaft eine klare
    Marschroute vorgegeben. Die Kraftwerksbetreiber müs-
    sen bis 2020 mindestens 22 Millionen Tonnen CO2-
    Emissionen einsparen. Wie dieses Ziel erreicht wird,
    entscheiden die Unternehmen. Das halte ich für eine
    kluge Lösung, die Ökonomie und Ökologie zusammen-
    bringt.

    Deshalb gibt es keinen Grund zu Alarmismus, weder
    bei den Gegnern der Kohle noch bei ihren Befürwortern.
    Den einen geht der Beitrag der Kohle zu weit, den ande-
    ren geht er nicht weit genug; das ist ein gutes Indiz dafür,
    dass Sigmar Gabriel mit seinem Vorschlag genau richtig
    liegt.


    (Beifall bei der SPD)


    Was wir jetzt brauchen, ist ein schneller Einstieg in
    die Energieeffizienz. Nur wenn wir es endlich schaffen,
    weniger Energie zu verbrauchen und Energie besser zu
    nutzen, werden wir langfristig das Klima schützen kön-
    nen.

    Meine Damen und Herren, wir beschließen in dieser
    Woche einen historischen Haushalt: seit 46 Jahren zum
    ersten Mal ohne Neuverschuldung. Das haben wir trotz
    einer schlechteren Konjunkturentwicklung geschafft,
    ohne soziale Kürzungen und mit mehr Geld für Bildung,
    Forschung, Kommunen und Infrastruktur. Das ist insge-
    samt eine gute Botschaft für junge Menschen in diesem
    Land. Wir wollen keine Politik mehr zulasten künftiger
    Generationen machen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Denn selbst wenn wir uns heute zu Niedrigzinsen ver-
    schulden könnten, wozu uns einige raten, muss man
    doch sehen: Die Schulden bleiben uns über Jahrzehnte
    erhalten, und bei steigenden Zinsen müssen wir dafür
    teuer bezahlen.


    (Zuruf von der LINKEN: Mehr Steuereinnahmen, das brauchen wir!)


    Ich finde es ausgesprochen erfreulich und ich bin dem
    Finanzminister Schäuble sehr dankbar dafür, dass er für
    die Zeit ab 2016 Haushaltsreserven von 10 Milliarden
    Euro für zusätzliche Investitionen mobilisiert hat. Das ist
    ein starkes Signal für die Konjunktur in diesem Land.
    Wir sehen die Schwerpunkte für ein Investitionspro-
    gramm bei der Infrastruktur, beim Netzausbau, bei ener-
    getischer Sanierung, beim Breitbandausbau, bei kommu-
    nalen Investitionen und im Städtebau.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum sinkt dann die Investitionsquote?)






    Thomas Oppermann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich glaube, wir dürfen uns im Ergebnis aber nicht da-
    rauf beschränken, nur die öffentlichen Investitionen zu
    steigern; wir müssen auch die privaten Investitionen an-
    kurbeln. Deshalb ist es gut, dass eine Expertengruppe
    des Bundeswirtschaftsministers an Vorschlägen für mehr
    Investitionen arbeitet.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)