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ID1806809200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/68 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) (Drucksachen 18/2000, 18/2002) . . . . . . . 6411 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 (Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826) 6411 B I.1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt (Drucksachen 18/2823, 18/2324) . . . . . . 6411 B I.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 18/2802, 18/2823) . . . . . . 6411 C I.3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 18/2823, 18/2824) . . . . . . 6411 D I.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 18/2808, 18/2823) . . . 6411 D b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 18/2818, 18/2823) . . . 6411 D Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6412 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6413 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6416 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6418 C Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6420 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6423 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 6424 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6425 D Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6426 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 6428 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6429 C Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6430 D I.5 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 18/2814, 18/2823) . . . . . . 6432 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6432 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6433 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6435 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6436 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6438 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6440 D Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6441 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6443 A Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6444 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6445 D Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6446 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6447 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6448 A Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6449 A I.6 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Drucksachen 18/2807, 18/2823) . . . 6450 D b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 18/2817, 18/2823) . . . 6450 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6451 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6452 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6453 D Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6455 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6457 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 6459 B Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 6460 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6462 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6464 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6465 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6466 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6467 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6469 B I.7 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 18/2806, 18/2823) . . . . . . 6470 A Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6470 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6472 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6474 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6475 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6476 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6479 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6481 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6482 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 6483 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6486 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 6487 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6489 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6490 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6491 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 6493 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförde- rungsgesetzes (25. BAföGÄndG) (Drucksa- che 18/3181) (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6493 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6411 (A) (C) (D)(B) 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6493 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 25.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 25.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 25.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.11.2014 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 25.11.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 25.11.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 25.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 25.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 25.11.2014 Hellmich, Wolfgang SPD 25.11.2014 Kermer, Marina SPD 25.11.2014 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 25.11.2014 Nissen, Ulli SPD 25.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 25.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 25.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 25.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 25.11.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung einge- brachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes (25. BAföGÄndG), Druck- sache 18/3181 (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 68. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08, EPL 20 Finanzen, Bundesrechnungshof EPL 15 Gesundheit EPL 07, EPL 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! In der Tat: Wir haben erst im Sommer, vor fünf
    Monaten, den Haushalt 2014 verabschiedet. Seither hat
    sich die damals schon angespannte geopolitische Lage
    noch mehr verschärft. Ich sage das natürlich mit Blick
    auf die Situation im Irak, in Syrien, der Ukraine. Auch
    die Bedrohungslage durch IS ist sicherlich nicht nur für
    die Außenpolitik relevant. All diese Punkte müssen sich
    auch im Etat des Innern deutlich widerspiegeln.

    Wenn ich so einführe, dann ist Ihnen schon klar: Mein
    erster Blick richtet sich auf das Thema „Flüchtlinge und
    Integration“. Schauen wir uns einmal an, wie die Mittel-
    ausstattung hier aussieht. Ich habe natürlich registriert,
    dass Sie an manchen Stellen etwas getan haben. Aber
    insgesamt muss man doch deutlich festhalten: Dieser
    Etat wird der Realität und den Herausforderungen defi-
    nitiv noch nicht gerecht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es ist schon ein bisschen witzig, dass heute in der
    Süddeutschen Zeitung zu lesen ist, dass Herr Gabriel
    1 Milliarde Euro für Flüchtlinge fordert. Wir sind ganz
    erfreut. Ich gehe davon aus, dass – heute Abend ist Ko-
    alitionsrunde – Herr Gabriel das vielleicht in weiser
    Voraussicht getan hat, weil er mit Blick auf die Be-
    schlusslage der Grünen-Fraktion von dem geschnürten
    1-Milliarden-Paket zur Unterstützung der Asylbewerber
    und Flüchtlinge, gerade auch mit Blick auf die Kommu-
    nen, weiß. Da kann ich nur sagen: Herr Gabriel, es ist
    gut, dass Sie die Koalition heute Abend darauf vorberei-
    ten. Dieser Antrag steht am Freitag hier zur Abstim-
    mung, und dann möchte ich, dass Nägel mit Köpfen ge-
    macht werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht nur reden!)


    Aber ich möchte hier natürlich nicht Herrn Gabriel
    ansprechen. Ich möchte Minister de Maizière anspre-
    chen. Ich glaube, wenn man ehrlich ist, dann sind wir
    uns doch einig. Herr Minister, Sie haben ein Interview
    gegeben, das am 23. November im Tagesspiegel zu lesen
    war. Sie führen dort aus – wir teilen das –, es sei gut,
    dass wir heute davon ausgehen dürfen, dass es eine
    große Unterstützungsbereitschaft in unserer Bevölke-
    rung gibt, Flüchtlinge aufzunehmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Da sind wir froh. Sie stellen auch fest und bereiten die
    Öffentlichkeit zu Recht darauf vor: Wir müssen uns auf
    Jahre hinaus auf hohe Asylbewerber- und Flüchtlings-
    zahlen einstellen. – Aber ich bitte Sie: Dann müssen Sie
    sich doch jetzt und nicht erst in ferner Zukunft einen
    Ruck geben, um die Integration voranzubringen und die
    Zeit, in der die Flüchtlinge hier sind, positiv zu gestalten,
    damit die Menschen in unserer Gesellschaft diese
    Flüchtlinge weiter als Bereicherung erleben können.

    Das heißt, Sie müssen den Flüchtlingen Zugang zu In-
    tegrationsleistungen wie Sprache, Arbeitsmarkt und Be-
    ratung geben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Genau dies ist doch nicht schwer zu entwickeln. Ich
    komme da noch einmal auf unseren Antrag zurück. Wir
    müssen bei den Integrationskursen endlich eine Öffnung
    für die Asylbewerber erreichen, deren Zahl so unglaub-
    lich stark angestiegen ist. Wir sprechen hier von einem
    Anstieg – Sie haben die Zahlen gerade genannt – im Ver-
    gleich zum Vorjahr um 56 Prozent; im Vergleich zu von
    vor zwei Jahren handelt es sich um eine Verdoppelung.
    Wir müssen das schaffen – Zugang zu den Sprachkursen,
    Zugang und Öffnung auch der Migrationsberatung für
    Asylbewerberinnen und Asylbewerber, Zugang zu einer
    guten Gesundheitsversorgung, aber auch Beratung durch
    Jobcenter und Arbeitsagenturen –, damit Integration ge-
    lingt. Wir haben Ihnen unsere Vorstellungen vorgelegt.
    Das kostet Geld, und zwar nicht wenig. Aber das ist
    auch keine Summe, die wir nicht aufbringen können.
    Wir werden Sie von der SPD, aber auch Sie von der
    CDU/CSU am Ende der Woche daran messen, ob Sie
    imstande sind, diesem Paket zuzustimmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein weiterer Punkt – beim Etat des Innern geht es
    nicht nur um die Integration – ist natürlich die Sicher-
    heitspolitik. Wir wollen durchaus anerkennen, dass Sie
    auch Programme zur Präventionsarbeit gegen die Radi-
    kalisierung von Jugendlichen auflegen. Wir werden eine
    Menge zu tun haben mit IS-Kämpfern, die aus Deutsch-
    land kommen, auch mit solchen, die zurückkommen. Es
    bleibt aber dabei, dass dieses Ausmaß an Prävention von
    uns nicht für ausreichend gehalten wird. Wir denken, da
    ist eine Verdoppelung der Mittel nötig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das große Projekt, das in Zukunft für den Haushalt
    des Innenministers wichtig ist – ich möchte dies kurz er-
    wähnen –, ist die Konsolidierung der Netze und der IT.
    Wir werden Sie da konstruktiv, aber auch kritisch beglei-
    ten. Wir wollen nicht, dass das riesige IT-Projekt ein
    Fass ohne Boden wird. Beim Digitalfunk haben wir
    schon entsprechende negative Erfahrungen gemacht.
    Wir werden darauf drängen, dass sich nicht Ressort-





    Anja Hajduk


    (A) (C)



    (D)(B)

    egoismen in der Regierung durchsetzen, sondern dass es
    eine vernünftige, zentrale Konsolidierungsstrategie gibt,
    die durch Sie, Herr Minister, federführend umgesetzt
    wird.

    Mein letzter Punkt behandelt die Haushaltskontrolle
    der Geheimdienste. Das betrifft nicht nur Ihren Etat,
    Herr Minister. Dieser Punkt ist mir besonders wichtig;
    wir haben schon vor einigen Sitzungswochen darüber
    gesprochen. Wir haben, was die Kontrolle der Nachrich-
    tendienste angeht, die Situation, dass es in der Bevölke-
    rung einen immensen Vertrauensverlust


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zu Recht!)


    und Skepsis darüber gibt, ob wir unserer Kontrollauf-
    gabe überhaupt vernünftig nachkommen. Da spreche ich
    in erster Linie die Fraktionen an und nicht so sehr den
    Minister.

    Ich verstehe nicht, warum es nicht eine engere Ko-
    operation zwischen Vertrauensgremium und Parlamenta-
    rischem Kontrollgremium gibt. Ich verstehe auch nicht,
    warum Sie bei der auch in der Öffentlichkeit diskutierten
    Ausstattung der Nachrichtendienste mit neuen Technolo-
    gien unsere Beratungsmöglichkeiten nicht optimieren
    wollen, zum Beispiel durch die systematische Einbin-
    dung der Bundesbeauftragten für den Datenschutz. Wir
    werden Sie damit nicht durchkommen lassen, dass un-
    sere vorhandenen parlamentarischen Möglichkeiten zur
    Kontrolle der Geheimdienste nicht besser genutzt wer-
    den. Das hat auch mit den Geschehnissen um den NSU
    und um die NSA zu tun.

    In diesem Sinne werden wir sehr kritische Begleiter
    sein. Wir sind mit Ihrer Arbeit und auch mit der Arbeit
    der Koalitionsfraktionen nicht zufrieden.

    Schönen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Danke, Frau Kollegin. – Schönen guten Tag Ihnen,

liebe Kolleginnen und Kollegen, und den Gästen auf der
Tribüne. – Nächster Redner in der Debatte ist Martin
Gerster für die SPD.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Martin Gerster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Ist das nötige Geld vorhanden, ist das Ende meis-
    tens gut.

    So heißt es in der filmischen Umsetzung der Drei-
    groschenoper von Bertolt Brecht. Im Bundeshaushalt
    geht es natürlich nicht nur um drei Groschen, sondern
    um fast 300 Milliarden Euro. Ich bin natürlich auch nicht
    Mackie Messer, sondern der Haushälter der SPD für den
    Geschäftsbereich des Innenministeriums.

    Ich will an dieser Stelle eines vorwegschicken: Ich
    bin froh, dass wir in der Großen Koalition gemeinsam
    die Kraft hatten – das ist doch ein tolles Zeichen –, im
    Haushaltsausschuss diesen Etat über die Marke von
    6 Milliarden Euro zu heben und damit wichtige Verände-
    rungen am Haushaltsentwurf zu erreichen. Dazu möchte
    ich feststellen: Das Ende unserer Haushaltsberatung ist
    aus Sicht der SPD-Fraktion und der Großen Koalition
    nicht nur gut, sondern richtig gut. Das ist heute eine ganz
    wichtige Botschaft.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Viele Anliegen und politische Schwerpunkte der
    SPD-Fraktion konnten wir noch einbringen. Ich glaube,
    das geschah nicht gegen den Willen des Innenministers,
    sondern er wird es gutheißen, dass sein Etat an der einen
    oder anderen Stelle ausgebaut werden konnte.

    Aber der Reihe nach. In unruhigen Zeiten ist es not-
    wendig, die Sicherheit zu stärken. Ich will an dieser
    Stelle einen Dank vorausschicken, einen Dank an die
    Männer und Frauen, die für unsere Sicherheit im Einsatz
    sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zehntausende sind täglich im Einsatz und sorgen dafür,
    dass wir uns in unserem Land sicher bewegen können.
    Ich nenne beispielsweise die Angehörigen der Bundes-
    polizei, die an Flughäfen, auf Bahnhöfen und beim Fuß-
    ball im Einsatz sind.

    Wir haben ganz klar gesagt: Wir müssen diesen Be-
    reich stärken. Deswegen haben wir zusammen mit unse-
    rem Koalitionspartner durchgesetzt, dass wir insbeson-
    dere die Bereiche stärken, von denen die Beamtinnen
    und Beamten im Einsatz direkt profitieren: 15 Millionen
    Euro mehr für Körperschutz und neue Bekleidung,
    5 Millionen Euro mehr für neue Fahrzeuge, was unge-
    fähr 120 neuen Fahrzeugen entspricht. Jedenfalls ist das
    ein richtig gutes Signal an die Beamtinnen und Beamten,
    an all diejenigen, die für die Bundespolizei in unserem
    Land unterwegs sind.

    Damit aber nicht genug: Wir haben über 400 zusätzli-
    che Stellen geschaffen. Wir haben natürlich auch die
    Wünsche und Anregungen aus dem Personalrat der Bun-
    despolizei und der Gewerkschaft der Polizei berücksich-
    tigt. Wir finden es richtig, dass unsere Leute bei der
    Bundespolizei mehr berufliche Perspektiven brauchen,
    und zwar im Vollzug, in der Verwaltung, aber auch bei
    den Tarifbeschäftigten. Deswegen haben wir das ohne-
    hin schon aufgelegte Hebungsprogramm bei der Bundes-
    polizei aufgestockt – es hat eine Laufzeit von vier Jahren –,
    und zwar um 181 Möglichkeiten der Beförderung von
    der Besoldungsgruppe A 8 zur Gruppe A 9. Jetzt haben
    wir in diesem Bereich 1 500 Beförderungsmöglichkei-
    ten. Ich glaube, das ist gut, weil in diesem Bereich der
    größte Beförderungsstau herrscht. Es ist gut, dass sich da
    jetzt mehr tut, als sich ursprünglich abgezeichnet hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben darüber hinaus Hebungen bei den 75 In-
    spektionsleitungen und weitere 100 Hebungen vom ein-





    Martin Gerster


    (A) (C)



    (D)(B)

    fachen in den mittleren Dienst auf den Weg gebracht.
    Das ist eine richtig gute Sache für unsere Leute in der
    Bundespolizei, die jede Woche, jeden Tag, jede Stunde
    für uns im Einsatz sind. Ich will für unsere Fraktion die
    Botschaft aussenden: Wir lassen euch nicht hängen; wir
    von der SPD-Fraktion und in der Großen Koalition ins-
    gesamt kämpfen für euch.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein weiterer
    Schwerpunkt war der Katastrophen- und Bevölkerungs-
    schutz, insbesondere natürlich das THW. Ich war – wie
    viele Kolleginnen und Kollegen – in den letzten Wochen
    und Monaten an vielen THW-Standorten. Was man da
    sieht, ist zum Teil jämmerlich. Es ist der vielen Helferin-
    nen und Helfer beim THW, insgesamt etwa 80 000,
    wirklich nicht würdig. Ich konnte bei mir im Wahlkreis
    den Standort Riedlingen besuchen. Da ist eine Fahrzeug-
    halle wegen Einsturzgefahr nicht mehr betretbar. Ne-
    benan, in Ehingen, sind Risse in den Gebäudemauern,
    und es gibt viel zu wenig Platz. Wir haben in der Großen
    Koalition gesagt: So kann es nicht mehr weitergehen. –
    Wir werden mit diesem Haushalt ein großes Baupro-
    gramm auf den Weg bringen, sodass in den nächsten
    Jahren Dutzende von THW-Unterkünften und -Liegen-
    schaften instand gesetzt oder neu gebaut werden können.
    Ich glaube, das ist das Mindeste, was wir für die vielen
    Helferinnen und Helfer beim THW tun können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Hinzu kommen 5 Millionen Euro, die wir beim Katastro-
    phenschutz der Länder draufgepackt haben. Davon wer-
    den vor allem auch die Feuerwehren profitieren. Ich
    glaube, das ist eine ganz gute Sache.

    Ein wichtiger Punkt war für uns natürlich auch das
    Thema Integration und Migration. Hier geht es um Mil-
    lionen von Menschen, die Leidtragende von Verfolgung,
    Terror, kriegerischen Auseinandersetzungen und ande-
    ren Gräueltaten sind. Wir finden es unerträglich, wie
    rechte Hetzer jetzt versuchen, Not und Elend der Flücht-
    linge und der Asylsuchenden für ihre Zwecke auszunut-
    zen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Wir senden vom Deutschen Bundestag ein klares Signal
    aus – auch mit den Beschlüssen des Haushaltsausschus-
    ses –: Wir unterstützen die Einwanderer, die Flüchtlinge,
    die Asylsuchenden und stellen mehr Geld für die Bera-
    tung von Einwanderern bereit, wir halten die Mittel für
    Integrationskurse auf hohem Niveau, und in den Jahren
    2014 und 2015 schaffen wir 650 Stellen beim BAMF.
    Ich glaube, das ist insgesamt eine richtig gute Ge-
    schichte.

    An dieser Stelle ein Dankeschön an die vielen Ehren-
    amtlichen, die sich für die Flüchtlinge engagieren und in
    der Tat für ein gutes Klima des Willkommenheißens in
    unserem Land sorgen. Ich glaube, das ist in der aktuellen
    Situation unverzichtbar.


    (Beifall bei der SPD)

    Wir müssen natürlich auch politisch dafür kämpfen,
    dass die Akzeptanz für Integration, Demokratie, Rechts-
    staatlichkeit und friedliches Miteinander weiterhin hoch
    bleibt. Deswegen haben wir ganz bewusst gesagt: Die
    Mittel der Bundeszentrale für politische Bildung werden
    aufgestockt, die politischen Stiftungen erhalten 14 Mil-
    lionen Euro mehr, und im Haushalt von Manuela
    Schwesig stellen wir 10 Millionen Euro mehr für den
    Kampf gegen Rechtsextremismus und andere Extremis-
    men, die wir unbedingt bekämpfen wollen, bereit.

    Dann haben wir noch das Thema Sport.