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ID1806803900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/68 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) (Drucksachen 18/2000, 18/2002) . . . . . . . 6411 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 (Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826) 6411 B I.1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt (Drucksachen 18/2823, 18/2324) . . . . . . 6411 B I.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 18/2802, 18/2823) . . . . . . 6411 C I.3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 18/2823, 18/2824) . . . . . . 6411 D I.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 18/2808, 18/2823) . . . 6411 D b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 18/2818, 18/2823) . . . 6411 D Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6412 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6413 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6416 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6418 C Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6420 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6423 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 6424 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6425 D Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6426 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 6428 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6429 C Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6430 D I.5 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 18/2814, 18/2823) . . . . . . 6432 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6432 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6433 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6435 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6436 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6438 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6440 D Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6441 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6443 A Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6444 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6445 D Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6446 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6447 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6448 A Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6449 A I.6 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Drucksachen 18/2807, 18/2823) . . . 6450 D b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 18/2817, 18/2823) . . . 6450 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6451 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6452 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6453 D Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6455 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6457 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 6459 B Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 6460 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6462 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6464 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6465 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6466 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6467 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6469 B I.7 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 18/2806, 18/2823) . . . . . . 6470 A Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6470 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6472 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6474 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6475 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6476 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6479 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6481 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6482 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 6483 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6486 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 6487 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6489 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6490 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6491 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 6493 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförde- rungsgesetzes (25. BAföGÄndG) (Drucksa- che 18/3181) (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6493 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6411 (A) (C) (D)(B) 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Beginn: 10.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6493 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 25.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 25.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 25.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.11.2014 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 25.11.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 25.11.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 25.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 25.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 25.11.2014 Hellmich, Wolfgang SPD 25.11.2014 Kermer, Marina SPD 25.11.2014 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 25.11.2014 Nissen, Ulli SPD 25.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 25.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 25.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 25.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 25.11.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung einge- brachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes (25. BAföGÄndG), Druck- sache 18/3181 (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 68. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08, EPL 20 Finanzen, Bundesrechnungshof EPL 15 Gesundheit EPL 07, EPL 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Das Wort hat Kordula Schulz-Asche,

    Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr
    Minister Gröhe, ich möchte Ihnen für die Rede, die Sie
    hier gerade gehalten haben, ausdrücklich danken. Denn
    einen besseren Beweis für das Motto dieser Großen Ko-
    alition, was den Gesundheitshaushalt angeht, konnte es
    gar nicht geben. Ihr Motto lautet „Verwalten statt gestal-
    ten“.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Michaela Noll [CDU/CSU]: Dann haben Sie nicht zugehört! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU: So ein Quatsch! – Das ist ja frech!)


    Wie soll die Gesundheitsversorgung in Zeiten des de-
    mografischen Wandels in Zukunft aussehen? Wie kann
    diese solidarisch finanziert werden? Den Ehrgeiz zu gro-
    ßen, längst überfälligen Reformen bleiben Sie leider
    schuldig. Diese Koalition verschleppt nahezu alles, was
    den Patienten und ihren Angehörigen, den Versicherten
    und den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen
    würde. Ich möchte nur ein paar Beispiele nennen:

    Die Koalition packt das Pflegestärkungsgesetz, die
    Probleme des wachsenden Bedarfs an guter Pflege – ich
    betone: an guter Pflege –, nicht an der Wurzel. So ist die
    Einführung des neuen Pflegebegriffs wieder einmal ver-
    schoben worden. Das Problem einer langfristigen und
    gerechten Finanzierung bleibt ungelöst.


    (Hubert Hüppe [CDU/CSU]: Was ist denn damals bei Rot-Grün passiert?)


    Stattdessen verschwendet Schwarz-Rot das Geld der
    Versicherten an einen völlig unsinnigen Pflegevorsorge-
    fonds,


    (Tino Sorge [CDU/CSU]: Dass Vorsorge für Sie unsinnig ist, haben wir ja schon mitbekommen!)


    und der schwarz-gelbe Pflege-Bahr, der erwiesenerma-
    ßen schon ein totaler Reinfall ist, wird nicht etwa abge-
    schafft, sondern fortgeführt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, mit dem sogenannten Ver-
    sorgungsstärkungsgesetz – das ist im Moment offen-
    sichtlich Ihr Lieblingswort – verliert sich Minister Gröhe
    hingegen im Klein-Klein. Altbekannte Akteure im Ge-
    sundheitswesen werden mit Geschenken und Detailver-
    besserungen bei Laune gehalten, notwendige Strukturre-
    formen aber werden auf die lange Bank geschoben.
    Konkrete Regelungen zur Reform der Krankenversor-
    gung, also zur Bedarfsplanung, zur besseren Koopera-
    tion der Gesundheitsberufe, zur Stärkung der Verantwor-
    tung in den Bundesländern und Kommunen zur
    Sicherstellung der Versorgung in Stadt und Land, fehlen
    völlig.

    Bei dem geplanten Präventionsgesetz bedient sich die
    Große Koalition bei den Vorschlägen aus den dunklen
    Zeiten der Gesundheitspolitik von Schwarz-Gelb. Hier
    hilft ein bisschen SPD-Prosa überhaupt nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Hilde Mattheis [SPD]: Hallo!)


    Im Gegenteil: Schwarz-Rot verpasst die Möglichkeit,
    Prävention und Gesundheitsförderung als Gemein-
    schaftsaufgabe zu verstehen, zu finanzieren, zu organi-
    sieren und umzusetzen.

    Wir brauchen eine echte Investition in die Erhaltung
    und die Förderung der Gesundheit, und zwar mit den
    Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam. Das gelingt aber
    nur, wenn insbesondere Kinder und Jugendliche sowie
    die wachsende Zahl älterer Menschen nicht nur kompe-
    tent im gesunden Verhalten werden, sondern im Alltag
    tatsächlich auch die Möglichkeit haben, diese Lebens-
    weise umzusetzen. Das scheitert nicht an fehlenden
    Kenntnissen, sondern es fehlt an den notwendigen Mög-
    lichkeiten Einzelner – übrigens auch den finanziellen
    Möglichkeiten – und an den Gelegenheiten im Alltag: im
    Kindergarten, in der Schule, im Betrieb, im Stadtteil.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Deshalb machen wir neue Gesetze! Sie müssen einmal lesen, was wir machen!)


    Deshalb setzen wir Grüne auf eine Gesundheitsförde-
    rung, die auch die Verbesserung dieser Alltagswelten
    zum Gegenstand hat und alle – vor allem die Menschen
    vor Ort – an der Gestaltung dieser Alltagswelten betei-
    ligt. Wenn wir es schaffen, beispielsweise Kindertages-
    stätten unter Mitwirkung der Kinder, der Eltern, der Er-
    zieherinnen und Erzieher und der Träger zu gesunden
    Spiel-, Lern- und Arbeitsorten weiterzuentwickeln, dann
    steigt die Zufriedenheit, und das wäre eine echte Investi-
    tion in die Zukunft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie bleiben aber nicht nur bei der Ausrichtung hinter
    Ihrem eigenen Koalitionsvertrag zurück, sondern auch
    bei der Finanzierung. Wo bleibt die angekündigte breite
    Finanzierungsbasis, die Einbeziehung der Arbeitslosen-
    versicherung und der privaten Kranken- und Pflegever-
    sicherung? Prävention kann nicht die alleinige Aufgabe
    der gesetzlichen Krankenversicherung sein. Auch hier
    versagen Sie leider völlig.





    Kordula Schulz-Asche


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die Einbeziehung der Kommunen in die Gestaltung
    der Alltagswelten kommt bei Ihnen gar nicht vor. Das ist
    ein besonders wichtiger Punkt. Deshalb erneuern wir
    heute unseren Appell: Die Zukunft der Prävention und
    Gesundheitsförderung kann nur gemeinsam mit den Bür-
    gerinnen und Bürgern und den Kommunen gestaltet wer-
    den.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu braucht man aber den Mut für einen Paradigmen-
    wechsel.

    Sehr geehrter Herr Minister Gröhe, wenn Sie die Ge-
    sundheitsförderung wirklich ernst nehmen, dann müssen
    Sie diese momentane Irrfahrt beenden. Legen Sie ein
    Präventionsgesetz vor, das diesen Namen auch verdient
    und eine echte Investition in die Zukunft ist!

    In der Gesundheitspolitik wurde lange genug herum-
    gedoktert. In Zeiten des demografischen Wandels und im
    Interesse der Gerechtigkeit für alle Generationen brau-
    chen wir endlich eine auf Dauer angelegte bürgerorien-
    tierte und soziale Gesundheitspolitik – von der Finanzie-
    rung über die Prävention bis hin zu einer guten
    Krankenversorgung.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Das Wort hat jetzt Hubert Hüppe,

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hubert Hüppe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau

    Kollegin Schulz-Asche, eigentlich wollte ich nichts dazu
    sagen, aber ich habe manchmal das Gefühl, Sie waren
    nicht immer dabei, wenn wir die entsprechenden Dinge
    im Gesundheitsausschuss diskutiert haben;


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie auch nicht!)


    denn was wir für die Menschen geleistet und auf den
    Weg gebracht haben, sind Vorteile. Das alles kann man
    kritisieren. Sie haben gerade aber den Pflege-Bahr und
    die Vorsorge kritisiert und gleichzeitig gesagt, wir wür-
    den dieses System nicht sichern. Hier stimmt irgendet-
    was nicht, und ich finde es schade, dass wir hier nicht
    sachlicher über diese Dinge sprechen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte jetzt allerdings noch zu einigen anderen
    Themen kommen. Wir hatten in der letzten Sitzungswo-
    che eine fünfstündige und viel beachtete Debatte über
    die Frage organisierter Suizid, Beihilfe zur Selbsttötung.
    Dabei haben wir sehr viele Dinge diskutiert. Es gab ganz
    unterschiedliche Meinungen quer durch die Fraktionen.
    Aber alle waren sich einig – zumindest ich habe keine
    andere Stimme gehört –: Wir wollen eine ausreichende
    medizinische, auch schmerzmedizinische Versorgung für
    ein würdiges Leben. Wir brauchen gute Pflege. Wir wol-
    len ebenso – auch das ist sehr wichtig – die menschliche
    Betreuung sicherstellen.

    Ich glaube, dass diese Punkte, wenn wir sie weiterent-
    wickeln und die Versorgung verbessern und sichern, die
    beste Prävention sind, um dem Wunsch nach vorzeiti-
    gem Sterben entgegenzutreten. Deswegen ist es gut, dass
    vor zwei Wochen eine Initiative des Bundesgesundheits-
    ministers Gröhe und der Gesundheitspolitiker der Koali-
    tion – sie sind hinsichtlich der Sterbehilfe durchaus un-
    terschiedlicher Meinung – vorgestellt worden ist, in der
    dargelegt wird, wie die Hospiz- und Palliativversorgung
    in Deutschland verbessert werden soll. Es sollen Lücken
    in der Versorgung geschlossen werden. Auch soll die
    Hospizarbeit finanziell stärker gefördert werden.

    Es soll vor allen Dingen auch finanzielle Anreize für
    die ambulante Palliativversorgung geben. Es ist wichtig,
    dass Menschen gerade in ihrer letzten Phase am gesell-
    schaftlichen Leben teilhaben können, dass sie mitten in
    unserer Gesellschaft sind und da leben und auch sterben
    können, wo sie es wollen. Vielleicht ist das mit ein
    Grund, warum wir eine solche Debatte führen: Wir ha-
    ben den Tod mehr und mehr in Einrichtungen verbannt
    und damit die Angst vor dem Tod gesteigert. Deswegen
    ist es notwendig, diese Ideen gerade für die ländlichen
    und strukturschwachen Gebiete tatsächlich aufzuneh-
    men. Ich lade die Opposition ein, hier mitzumachen. Ich
    bin sicher, dass wir uns guten Vorschlägen nicht ver-
    schließen werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wichtig ist dabei – das darf ich auch einmal sagen –,
    dass die Hospiz- und Palliativversorgung in den Pflege-
    heimen verbessert wird.


    (Beifall der Abg. Kathrin Vogler [DIE LINKE])


    Immerhin sterben jedes Jahr 340 000 Menschen in sta-
    tionären Pflegeeinrichtungen. Es ist notwendig, dass
    diese Menschen nicht vergessen werden und sie Zugang
    zu Hospiz- und Palliativleistungen haben; denn es ist
    wichtig, dass die Menschen keine Angst haben, in diesen
    Heimen ohne die Möglichkeit, solche Leistungen und
    auch menschliche Zuwendung in Anspruch zu nehmen,
    zu sterben. Auch muss gewährleistet sein, dass die Hos-
    pizdienste und die Ärzte zusammenarbeiten und den
    Menschen in ihrer letzten Phase helfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Gerade weil sich alle einig waren, dass die Verbesse-
    rung der Hospiz- und Palliativversorgung Vorrang hat,
    sollten wir darüber als Erstes sprechen. Das sollten wir
    schnell tun, bevor wir die anderen rechtlichen Fragen re-
    geln, damit diese Hilfe zügig ankommt. Es darf nicht
    sein, dass wir zwar eine rechtliche Frage klären, aber die
    Hilfe, die die Menschen brauchen, noch nicht geregelt
    haben. Deswegen sollten wir hier zügig handeln und
    diese Maßnahmen umsetzen.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben aber noch nichts getan!)






    Hubert Hüppe


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wenn wir über Teilhabe von kranken, behinderten
    und alten Menschen sprechen, dann müssen wir auch
    über Pflege reden. Wenn wir über Inklusion in die Ge-
    sellschaft sprechen und über die Umsetzung der UN-Be-
    hindertenrechtskonvention, dann denken wir meistens an
    gemeinsame Kindergärten, Schulen, vielleicht auch an
    Werkstätten und andere Möglichkeiten für Menschen
    mit Behinderung. Aber ganz wichtig ist, dabei nicht zu
    vergessen, dass auch alte und pflegebedürftige Men-
    schen ein Recht auf gesellschaftliche Teilhabe haben.
    Deswegen ist das Pflegestärkungsgesetz ein wichtiger
    Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskon-
    vention und zu mehr gesellschaftlicher Teilhabe für pfle-
    gebedürftige Menschen.

    Auch in diesem Bereich wollen wir den Menschen so
    lange wie möglich ein Leben mitten in der Gesellschaft
    ermöglichen. Wir sehen deswegen zusätzliche Leistun-
    gen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen und für
    Pflegekräfte vor. Wir flexibilisieren in Zukunft die Kurz-
    zeit- und Verhinderungspflege. Wir machen die Tages-
    und Nachtpflege leichter zugänglich. Auch die stärkere
    Förderung ambulanter Wohngruppen und die Erhöhung
    der Zuschüsse für Umbaumaßnahmen tragen dazu bei,
    dass Menschen dort leben können, wo sie gerne leben
    wollen, auch wenn sie pflegebedürftig sind.

    Wir wollen die Voraussetzungen schaffen bzw. ver-
    bessern, dass Menschen mit Pflegebedarf und/oder Be-
    hinderung möglichst so leben können, wie sie es wollen.
    Gesellschaftliche Teilhabe darf nicht in stationären Ein-
    richtungen enden. Deswegen bin ich sehr dankbar, Herr
    Minister Gröhe, und finde es hervorragend, dass wir bei
    den Betreuungskräften in diesen Einrichtungen eine er-
    hebliche Aufstockung vornehmen konnten. Wie Sie wis-
    sen, konnte bisher pro 24 pflegebedürftigen Bewohnern
    eine Betreuungskraft eingestellt werden. Aber dafür
    zählten nur Menschen mit eingeschränkter Alltagskom-
    petenz, also vor allem demente Menschen. Jetzt ist der
    Schlüssel verbessert worden. Es gibt eine Betreuungs-
    kraft pro 20 Pflegebedürftigen, und zwar unabhängig da-
    von, ob sie dement sind oder nicht.

    Das wird bedeuten, dass zu diesem Zweck Tausende,
    wenn nicht sogar Zehntausende Betreuungskräfte in die-
    sen Einrichtungen eingestellt werden könnten, die den
    Menschen mehr geben als Pflege. Sie dürfen zwar keine
    körperliche Pflege leisten. Wichtig ist aber auch, jeman-
    den zu haben, der mit einem spricht, der einen begleitet
    und mit einem spielt. Das ist Inklusion. Das ist Teilhabe,
    und das schaffen wir mit diesem Gesetz.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wird aber von den Versicherten bezahlt und nicht aus dem Haushalt!)


    Im Übrigen schafft das vielleicht auch die Möglich-
    keit, Menschen einen Arbeitsplatz zu geben, die bisher
    diese Chance nicht hatten. Es gibt zum Beispiel ein Mo-
    dellprojekt der Lebenshilfe, in dem man versucht, Men-
    schen mit Lernbehinderung eine Qualifikation und einen
    Arbeitsplatz außerhalb einer Behindertenwerkstatt zu er-
    möglichen. Auch das wäre eine sehr schöne Nebenwir-
    kung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, alle diese Leistungen kos-
    ten Geld.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das der Beitragszahler!)


    Gute Pflege gibt es nicht umsonst. Deswegen nehmen
    wir die Anhebung des Beitrages in Kauf, auch wenn wir
    das nicht gerne tun und bei den Lohnnebenkosten an-
    sonsten auf Stabilität achten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Verhaltener Beifall!)


    Wichtig ist es auch, Barrieren im Gesundheitssystem
    abzubauen. Deswegen sehen wir beim Versorgungsstär-
    kungsgesetz vor, dass bei Ausschreibungen eines nach-
    zubesetzenden Arztsitzes erstmals die Belange von Men-
    schen mit Behinderungen gezielt berücksichtigt werden
    können. Übrigens loben uns fast alle Selbsthilfeverbände
    dafür. Es wäre richtig, auch das anzuerkennen, statt nur
    zu sagen, wir hätten nichts gemacht. Im Gegenteil: Das
    ist nur einer der Punkte, um die wir uns kümmern.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein weiterer wichtiger Punkt ist meines Erachtens der
    Begriff „Transition“. Damit können vielleicht nicht alle
    etwas anfangen. Es geht darum – das ist im Koalitions-
    vertrag festgelegt worden –, dass für erwachsene Men-
    schen mit geistiger Behinderung und schweren Mehr-
    fachbehinderungen die Möglichkeit geschaffen wird,
    sich in medizinischen Behandlungszentren behandeln zu
    lassen. Diese Notwendigkeit gibt es aus meiner Sicht
    schon seit geraumer Zeit. Es war notwendig und es ist
    richtig, dass wir das, was im Koalitionsvertrag verein-
    bart wurde, jetzt anpacken. Bislang sind Menschen mit
    einer Behinderung oder Erkrankung wie zum Beispiel
    einer Muskeldystrophie oder Mukoviszidose in sozialpä-
    diatrischen Zentren behandelt worden. Viele sind schon
    im Kindesalter gestorben. Deswegen hat man auch keine
    Folgeeinrichtungen geschaffen.