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ID1806800500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/68 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) (Drucksachen 18/2000, 18/2002) . . . . . . . 6411 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 (Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826) 6411 B I.1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt (Drucksachen 18/2823, 18/2324) . . . . . . 6411 B I.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 18/2802, 18/2823) . . . . . . 6411 C I.3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 18/2823, 18/2824) . . . . . . 6411 D I.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 18/2808, 18/2823) . . . 6411 D b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 18/2818, 18/2823) . . . 6411 D Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6412 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6413 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6416 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6418 C Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6420 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6423 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 6424 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6425 D Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6426 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 6428 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6429 C Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6430 D I.5 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 18/2814, 18/2823) . . . . . . 6432 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6432 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6433 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6435 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6436 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6438 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6440 D Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6441 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6443 A Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6444 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6445 D Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6446 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6447 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6448 A Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6449 A I.6 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Drucksachen 18/2807, 18/2823) . . . 6450 D b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 18/2817, 18/2823) . . . 6450 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6451 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6452 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6453 D Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6455 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6457 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 6459 B Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 6460 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6462 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6464 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6465 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6466 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6467 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6469 B I.7 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 18/2806, 18/2823) . . . . . . 6470 A Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6470 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6472 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6474 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6475 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6476 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6479 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6481 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6482 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 6483 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6486 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 6487 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6489 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6490 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6491 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 6493 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförde- rungsgesetzes (25. BAföGÄndG) (Drucksa- che 18/3181) (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6493 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6411 (A) (C) (D)(B) 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6493 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 25.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 25.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 25.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.11.2014 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 25.11.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 25.11.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 25.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 25.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 25.11.2014 Hellmich, Wolfgang SPD 25.11.2014 Kermer, Marina SPD 25.11.2014 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 25.11.2014 Nissen, Ulli SPD 25.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 25.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 25.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 25.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 25.11.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung einge- brachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes (25. BAföGÄndG), Druck- sache 18/3181 (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 68. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08, EPL 20 Finanzen, Bundesrechnungshof EPL 15 Gesundheit EPL 07, EPL 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun der

    Kollege Kindler das Wort.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Bring uns in Stimmung, Sven!)



    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ja, keine Panik. – Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen!


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Nicht vergessen: Liebe Freundinnen und Freunde!)


    Herr Minister Schäuble, ich will am Anfang zugestehen:
    Mit Ihrem Haushalt verfolgen Sie eine gute Marke-
    tingstrategie. Doch leider ist er die Fortsetzung der alten
    Schuldenpolitik. Sie verkaufen ihn nur besser als andere.
    Sie leihen sich zwar das Geld nicht mehr bei der Bank,
    aber Sie greifen in den Gesundheitsfonds, Sie nehmen
    bei der Rentenkasse Schulden auf, und Sie fahren die In-
    frastruktur auf Verschleiß. Die Investitionsquote in die-
    sem Haushalt sinkt rapide. Herr Schäuble, Sie verste-
    cken Ihre Schulden nur in Schattenhaushalten. Das ist
    unehrlich. Wenn man ehrlich ist, muss man sagen: Bei
    diesem Haushalt steht in der Bilanz ein dickes, fettes Mi-
    nus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/ CSU: Er lernt einfach nicht dazu!)


    Zur Wahrheit gehören die versteckten Schulden bei
    den Sozialkassen. Rund 10 Milliarden Euro verstecken
    Sie in Schattenhaushalten bei den Sozialkassen, 7 Mil-
    liarden Euro bei der Mütterrente, und Sie greifen
    2,5 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds. Und
    warum? Alles nur, weil die Union zu feige war, eine ge-
    rechte Finanzpolitik zu machen, und weil die Union zu
    feige war, auch hohe Einkommen, hohe Vermögen he-
    ranzuziehen. Dabei ist jedem hier im Bundestag klar
    – das sagt auch die Deutsche Rentenversicherung –: Für
    die Mütterrente darf nicht die Rentenkasse geleert wer-
    den. Sie muss aus Steuermitteln bezahlt werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Auch das Projekt der SPD, die Rente mit 63, wird klar
    teurer; das wird jetzt deutlich. Das ist aber sowieso die
    falsche Antwort. Die Rentenkasse ist 2018 leer. Insge-
    samt machen Sie im Rahmen des Rentenpaketes nichts
    gegen Altersarmut. Das ist nicht nur unverantwortliche
    Finanzpolitik, sondern auch ein krasses Versagen bei
    diesem zentralen Gerechtigkeitsthema.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die Plünderung des Gesundheitsfonds führt übrigens
    dazu, dass fast alle gesetzlichen Krankenkassen jetzt
    schon angekündigt haben, 2015 Zusatzbeiträge zu erhe-
    ben. Wozu führt Ihr Griff in die Sozialkassen? Große
    Einkommen werden geschont, und kleine und mittlere
    Einkommen, die Beitragszahler, werden die Zeche für





    Sven-Christian Kindler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ihren Haushalt zahlen. Ich sage Ihnen: Das ist extrem
    ungerecht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Ich finde einfach, Herr Schäuble, Sie handeln fahrläs-
    sig, ignorant und zukunftsvergessen. Sie setzen weiter-
    hin auf das Prinzip Hoffnung. Machen wir uns doch
    einmal ehrlich: Bei der Steuerschätzung gab es viele
    glückliche Einmaleffekte. Ohne diese Einmaleffekte
    wäre sie doch eine Katastrophe für Sie geworden. Zu
    den Einmaleffekten gehören: 1,3 Milliarden Euro weni-
    ger bei den Zinsen, Sie bekommen 2015 2,2 Milliar-
    den Euro von der Europäischen Union zurück, und 2015
    gibt es einen Sondereffekt bei der Postbeamtenversor-
    gungskasse in Höhe von 560 Millionen Euro. Das macht
    Einmaleffekte in Höhe von 4 Milliarden Euro. Das ist
    viel Glück!


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Glück hat nur der Tüchtige! Das wissen Sie!)


    Sie machen am Haushalt aber nichts Strukturelles. Diese
    Arbeitsverweigerung, dass Sie nichts Strukturelles ma-
    chen, wird uns später noch teuer zu stehen kommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Ich finde, angesichts der historisch niedrigen Zinsen,
    der extrem großen Einmaleffekte 2015, Ihres Glückes
    und der gleichzeitig in den Sozialkassen versteckten
    Schulden ist dieser Haushalt kein Grund, um sich auf die
    Schulter zu klopfen. Diesen Haushalt mit seinen ver-
    steckten Schulden hätte jeder Bundesfinanzminister ir-
    gendwie hingebogen;


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Eben nicht! Das ist es ja!)


    diesen Haushalt hätten auch Theo Waigel und Hans
    Eichel hingebogen. Aber mit Ehrlichkeit und Leistung
    hat dieser Haushalt nichts zu tun.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Sie trauen sich nicht, strukturell etwas an diesem
    Haushalt zu ändern. Sie schichten nicht um, Sie entrüm-
    peln nicht, es gibt keinen Subventionsabbau und keine
    Verbesserung bei den Einnahmen.

    Dabei gibt es in Bezug auf den Haushalt genug zu tun.
    Es gibt kaum Investitionen; die Investitionsquote im Fi-
    nanzplan sinkt. Investitionen in den Klimaschutz und die
    Energiewende muss man mit der Lupe suchen, Investi-
    tionen in das Breitband sind 2015 Fehlanzeige. Sie ver-
    schlafen Investitionen in gute Bildung und gute Kitas
    und bauen lieber neue Autobahnen, statt jetzt bestehende
    Straßen und Brücken zu erhalten. Das heißt, Sie fahren
    diese Gesellschaft auf Verschleiß. Dieser Haushalt lebt
    von der Substanz, und das ist einfach total zukunftsver-
    gessen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)

    Auch Sie, Herr Schäuble, haben jetzt gemerkt, dass
    die Kritik an den Investitionen gesessen hat. Statt aber
    substanziell zu arbeiten, machen Sie weiter mit Ihrer
    Marketingstrategie. Zu dem 10-Milliarden-Euro-Paket,
    das Sie bei der Steuerschätzung verkündet haben, haben
    Sie im Haushaltsausschuss selbst gesagt, es gehe Ihnen
    hier vor allen Dingen um eine gute Kommunikations-
    strategie. Das sieht man leider auch an diesem Paket. Es
    hat nur wenig Substanz, und das Ergebnis ist ziemlich
    ernüchternd: In 2015 gibt es nichts, diese 10 Milliarden
    Euro werden über drei Jahre verteilt, sodass es pro Jahr
    nur etwas über 3 Milliarden Euro sind, und im Finanz-
    plan sowie im Haushalt ist bisher nichts gegenfinanziert.
    Insgesamt ist das leider nur ein Tropfen auf den heißen
    Stein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie haben daneben noch eine zweite Marketingstrate-
    gie. Seit Monaten höre ich von Herrn Schäuble und
    Herrn Gabriel, dass sie mehr privates Kapital für Investi-
    tionen aktivieren wollen. Das hört sich erst einmal gut
    an. Mir wird aber angst und bange, wenn ich höre, wie.
    Sie wollen nämlich einen neuen Vorstoß für öffentlich-
    private Partnerschaften. Dabei zeigt der Bundesrech-
    nungshof am Beispiel Straßenbau schon jetzt, dass dies
    zu Mehrkosten in Milliardenhöhe führt. Durch die höhe-
    ren Zinskosten und die hohen Renditeerwartungen der
    Unternehmen führt dies dazu, dass die Schuldenbremse
    umgangen wird, dass es teuer wird und dass Schatten-
    haushalte aufgebaut werden. Insgesamt ist das ein Aus-
    verkauf von öffentlicher Infrastruktur mit gravierenden
    Folgen. Ich sage Ihnen: Diese ÖPP-Strategie ist ein ge-
    fährlicher und teurer Irrweg.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Stattdessen sollten Sie im Haushalt lieber klare Priori-
    täten bei den Investitionen setzen, und das muss man
    auch solide gegenfinanzieren. Da muss man am Haus-
    halt auch einmal arbeiten, indem man zum Beispiel um-
    schichtet und entrümpelt. Da muss man das Betreuungs-
    geld streichen


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    und Milliarden bei Rüstungsdesastern einsparen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das nehmen Sie aber zurück! Der hat Nerven!)


    Da muss man bei den Ausgaben für neue Autobahnen
    kürzen und dafür den Erhalt von Straßen finanzieren,
    und da muss man auch einmal an die Subventionen he-
    rangehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Der Staat verbrennt durch umweltschädliche Subven-
    tionen jedes Jahr 50 Milliarden Euro.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Oje!)






    Sven-Christian Kindler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Davon könnte man 2015 schnell rund 9 Milliarden Euro
    abbauen: bei den Subventionen für die Flugindustrie, das
    Erdöl, den Agrardiesel und die schweren Dienstwagen.
    Deswegen fordere ich Sie auf: Hören Sie mit dieser kli-
    maschädlichen Subventionspolitik auf!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Staat ist strukturell unterfinanziert. Deswegen
    muss man auch die Einnahmeseite verbessern, weswe-
    gen wir zum Beispiel dafür sorgen wollen, dass Kapital-
    einkommen genauso wie Arbeitseinkommen wieder
    progressiv besteuert werden und die ungerechte Abgel-
    tungsteuer abgeschafft wird; denn wir brauchen in
    Deutschland endlich mehr Steuergerechtigkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Durch Entrümpeln, Umschichten, Subventionsabbau
    und Einnahmeverbesserungen können wir in diesem
    Haushalt pro Jahr einen Spielraum von mehr als 10 Mil-
    liarden Euro schaffen: für Innovationen, für Investitio-
    nen und für Gerechtigkeit.

    Wir Grüne haben hier viele Änderungsanträge einge-
    bracht. Ich will nur einmal drei Schwerpunkte nennen:

    Erstens wollen wir, dass die Energiewende wieder an
    Fahrt gewinnt. Wir wollen mit einem Energiesparfonds
    im Umfang von 3 Milliarden Euro dafür sorgen, dass
    Wohnungen und Gebäude saniert werden, und so das
    Klima schützen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir wollen zweitens dafür sorgen, dass es überall
    schnelles Internet gibt: von Stralsund bis Konstanz. Des-
    halb wollen wir 1 Milliarde Euro für den Breitbandaus-
    bau einsetzen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Drittens wollen wir noch mehr für Flüchtlinge tun: im
    Nordirak und in Syrien, aber auch hier vor Ort in
    Deutschland, in den Kommunen. Der Winter steht jetzt
    vor der Tür. Wer nach Deutschland flieht, darf hier nicht
    in Zelten oder Turnhallen schlafen müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


    Deswegen wollen wir die humanitäre Hilfe in Ländern
    wie Syrien und dem Irak und deren Nachbarländern
    deutlich erhöhen, und wir wollen 1 Milliarde Euro in
    Deutschland zur Unterstützung von Flüchtlingen und
    Kommunen einsetzen.


    (Max Straubinger [CDU/CSU]: Mehr Geld ausgeben, aber weniger Steuern!)


    Diese 1 Milliarde Euro haben jetzt ja auch Sigmar
    Gabriel und die SPD angekündigt. Ich finde es schön,
    dass Sie jetzt Verantwortung übernehmen wollen.
    Schauen Sie deswegen nicht mehr weg, und stimmen Sie
    unserem Antrag am Freitag bitte zu, liebe SPD!

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben ja keinen eigenen!)


    Ich bin sehr gespannt.

    Man muss sagen: Dieser Haushalt hat eine schillernde
    Fassade, aber dahinter bröckelt es gewaltig. Es gibt in
    diesem Haushalt viele Verlierer: das Klima und die Ener-
    giewende; die Flüchtlinge; Kinder und Jugendliche, de-
    nen es an Bildung fehlt; Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
    nehmer, denen Sie in die Tasche greifen und die die
    Zeche für Ihren Haushalt zahlen.

    Herr Schäuble, Ihr Haushalt enthält viele versteckte
    Schulden, und es wird kaum investiert. Sie finanzieren
    diesen Haushalt auf dem Rücken von vielen Menschen:
    hier in Deutschland und im Rest der Welt. Deswegen
    werden wir diesen Haushalt ablehnen.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Johannes Kahrs ist der nächste Redner für die SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johannes Kahrs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Uns liegt heute ein Haushalt vor, der bemer-
    kenswert ist. Er ist deswegen bemerkenswert, weil wir
    seit ewigen Zeiten das erste Mal keine neuen Schulden
    machen. Das ist ein Grund, sich parteiübergreifend zu
    freuen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja leider nicht so!)


    Wenn man aus den Erfahrungen der letzten Jahre ge-
    lernt hat, dass es immer gute Gründe gibt, mehr Geld
    auszugeben, dann weiß man, dass es nicht leicht ist,
    keine neuen Schulden zu machen. Das klingt wie eine
    Selbstverständlichkeit, aber das ist leider keine. Der Kol-
    lege Norbert Barthle hat gesagt, dass es eigentlich selbst-
    verständlich sein müsste, keine neuen Schulden zu ma-
    chen. Da hat er eigentlich recht.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Eigentlich!)


    Auf der anderen Seite haben wir das noch nie so gehal-
    ten.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: So ist es! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt auch nicht!)


    Weil wir das noch nie so gemacht haben, ist diese De-
    batte an diesem Tag so bedeutsam. Wir müssen einfach
    einmal verinnerlichen, dass wir heute etwas Selbstver-
    ständliches machen, was wir in den letzten Jahren aber
    nicht getan haben.





    Johannes Kahrs


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das wirklich Gute an diesem Haushalt ist nicht, dass
    wir es einmal geschafft haben, keine neuen Schulden zu
    machen, sondern es ist die Bereitschaft bei, wie ich
    glaube, allen Parteien in diesem Hause, das nicht nur in
    diesem Haushalt zu schaffen, sondern auch in den Haus-
    halten der nächsten Jahre. Sinn macht diese Veranstal-
    tung nämlich nur, wenn wir dauerhaft keine neuen
    Schulden machen. Das ist der Punkt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir als Sozialdemokraten haben zusammen mit der
    Union in der letzten Großen Koalition dafür gesorgt,
    dass die Schuldenbremse ins Grundgesetz aufgenommen
    wird. Wir haben auch auf unseren Parteitagen immer be-
    schlossen: Wir wollen keine neuen Schulden machen.
    Ich bin mir sicher, auch die Union hat immer Ähnliches
    gemacht. Jetzt aber wird es getan.

    Wichtig ist, dass wir über diese Linie die Schulden-
    bremse erreichen. Es ist gut, dass uns das so gelungen
    ist. Herr Minister Schäuble, ich bin dankbar, dass dies in
    guter Zusammenarbeit mit Ihrem Hause gelaufen ist. Im
    Gegensatz zu dem Kollegen Bartsch glaube ich auch
    nicht, dass es ein Zufall war, dass wir als Ergebnis langer
    Haushaltsberatungen – dabei waren wir durchaus unter-
    schiedlicher Ansicht – keine neuen Schulden gemacht
    haben, sondern das war harte Arbeit, lange, harte Arbeit.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo denn?)


    – Herr Kollege, das ist schlicht und einfach so. Seien Sie
    doch einfach einmal glücklich darüber, dass uns das ge-
    lungen ist.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr habt euch gestritten, aber nicht gearbeitet!)


    Es gibt immer viele Möglichkeiten und gute Gründe,
    mehr Geld auszugeben. Hier ist es uns einfach gelungen,
    das nicht zu tun.

    Wichtig ist für uns alle das Vorhaben, dass das nicht
    nur für 2015 gilt, sondern auch für 2016, 2017, 2018,
    2019, 2020. Das ist nachhaltige Politik. Das ist genera-
    tionengerechte Politik. Das heißt, dass man nachfolgen-
    den Generationen keine Schuldenberge hinterlässt. Es
    heißt aber auch, dass man mit dem vorhandenen Geld
    auskommen muss, dass man also, wenn es Wünsche und
    Bedarfe gibt, auch einmal innerhalb eines Etats und zwi-
    schen Etats umschichten muss.

    Das haben wir in der Vergangenheit alle nicht ge-
    schafft, weil wir immer lieber mit frischem Geld neue
    Schulden gemacht haben, statt uns an bestehenden Be-
    sitzständen abzuarbeiten und damit die eine oder andere
    Interessengruppe, die eine oder andere Lobby in diesem
    Land gegen uns aufzubringen. Davor haben wir immer
    Angst gehabt. Deswegen haben wir immer mehr Geld
    ausgegeben.

    Eigentlich aber wissen wir alle, dass es natürlich Be-
    reiche gibt, wo gespart werden kann. Ehrlich gesagt: In
    Zeiten, in denen es uns gut geht, in Zeiten, in denen wir
    hohe Steuereinnahmen haben, in denen wir eine geringe
    Arbeitslosigkeit haben, ist das, was wir hier machen,
    keine Atomphysik; das gebe ich zu. Aber sollte sich das
    einmal wieder ändern, sollten die Zeiten wieder schwie-
    riger werden, ist das eine große Herausforderung. Wir
    haben das, was die Risiken angeht, schon angesprochen.

    Wenn die Zinsen wieder auf ein halbwegs normales
    Niveau steigen, wie es sich jeder deutsche Sparer oder
    jeder, der eine Lebensversicherung abgeschlossen hat,
    wünscht, und bei 3 oder 4 Prozent liegen, dann zahlen
    wir nicht mehr wie jetzt 25 Milliarden Euro jährlich an
    Zinsen. Dann sind es 45 Milliarden, 50 Milliarden oder,
    wenn wir Pech haben, 60 Milliarden Euro. Dann in die-
    sem Haushalt keine neuen Schulden zu machen, das ist
    die eigentliche Herausforderung. Das wird man bei je-
    dem Etat beachten müssen. Damit wiederum werden
    sich Haushaltspolitiker relativ unbeliebt machen. Dann
    werden Fraktionssitzungen nicht so charmant sein wie
    jetzt, wo man als Haushälter – Kollege Barthle hat es an-
    gesprochen – noch die eine oder andere vernünftige Sa-
    che umsetzen kann, sondern dann muss man erklären,
    warum man die eine oder andere eigentlich gute Sache
    nicht mehr macht. Das wird die Herausforderung wer-
    den.

    Deswegen sind diese Haushaltsberatungen meines Er-
    achtens nicht das, was die Opposition zum Besten gibt,
    wenn sie von einer Nullnummer oder versteckten Schul-
    den spricht. Wenn wir alle gemeinsam sagen: „Das ist
    ein Anfang, der auch Konsequenzen haben muss, und
    das muss über die Jahre durchgezogen werden“, dann ist
    das ein wichtiger Haushalt. Dann ist es auch ein histori-
    scher Haushalt, und dann haben wir alle wirklich etwas
    geleistet.

    Deswegen ist das nicht nur Glück – deswegen ist es
    auch nicht nur ein Zufall, Herr Bartsch –, sondern es ist
    harte Arbeit, die man durchzieht.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber jetzt nicht! Jetzt ist es nicht harte Arbeit!)


    Das kann man dann auch in der mittelfristigen Finanz-
    planung sehen.

    Ich glaube, Herr Kindler, dass es keine Geschenke
    sind, wenn man einen Mindestlohn oder die Rente mit
    63 durchsetzt,


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist falsch!)


    die das Pendant zur Rente mit 67 ist. Denn all diejeni-
    gen, die wie ich erst sehr spät ins Arbeitsleben eingetre-
    ten sind, weil sie studiert haben, können gerne bis 67 ar-
    beiten, während diejenigen, die mit 15, 16, 17 oder
    18 Jahren angefangen haben, zu arbeiten, und das kör-
    perlich nicht länger können, gerne mit 63 in Rente gehen
    können. Das ist vernünftig, richtig und vor allen Dingen
    gerecht. Deswegen ist das kein Geschenk.


    (Beifall bei der SPD)


    Das Gleiche gilt übrigens auch für die Mütterrente,
    die wir auch mitgetragen haben. Sie ist richtig und ver-
    nünftig.





    Johannes Kahrs


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das sind keine Geschenke. Man muss nur darauf ach-
    ten, dass sie entsprechend finanziert werden.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Aber ihr habt sie nicht richtig finanziert!)


    Wenn man sie jetzt beschließt, dann muss man sie auch
    dauerhaft finanzieren.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Das habt ihr aber nicht gemacht!)


    Denn das ist der Sinn dieser Veranstaltung.

    Deswegen ist es richtig, dass man sich darüber Ge-
    danken macht, was man steuerpolitisch tut. Kollege
    Barthle hat es schon gesagt: Wir haben etwas im Bereich
    der Flugsicherung getan. Wir haben es leider nicht ge-
    schafft, uns die Luftverkehrsteuer zu schenken, die von
    Schwarz-Gelb in der letzten Legislaturperiode als Steu-
    ererhöhungsmaßnahme eingeführt worden war. Gut, das
    hat nicht geklappt. Aber im Ergebnis hat dieser Haus-
    halt, glaube ich, gezeigt, dass man beides machen kann:
    keine neuen Schulden und gleichzeitig auch noch ein
    paar vernünftige Sachen.

    Ob beim THW, der Bundespolizei oder der Bundes-
    zentrale für politische Bildung – du hast es schon er-
    wähnt, Norbert Barthle –: Ich glaube, das sind Maßnah-
    men, die man durchführen muss, damit man in dem
    einen oder anderen Punkt vernünftige und gerechte Zu-
    stände hinbekommt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Aber das, was diesen Haushalt wirklich auszeichnet,
    ist, dass die beiden großen Volksparteien in diesem Land
    sich geschworen haben, dass wir keine neuen Schulden
    machen wollen. Wenn die Zeiten schlechter werden,
    dann muss hart gespart werden. Wenn wir das durchzie-
    hen, dann haben wir etwas geleistet.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das könnt ihr ja nicht! – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn ihr was durchziehen würdet, dann hättet ihr was geleistet! Das ist ja nicht so! – Gegenruf des Abg. Johannes Kahrs [SPD]: Guckt einfach zu!)