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ID1806402200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/64 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 64. Sitzung Berlin, Freitag, den 7. November 2014 I n h a l t : Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . 5995 A Liedvortrag Wolf Biermann . . . . . . . . . . . . . . 5997 C Filmeinspielungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5998 D Tagesordnungspunkt 29: Vereinbarte Debatte: Friedliche Revolution – 25 Jahre nach dem Mauerfall . . . . . . . . . . . 5998 D Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5999 A Iris Gleicke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5999 D Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6001 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6002 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6003 D Nachträgliche Ausschussüberweisung (Druck- sache 18/2586, 55. Sitzung) . . . . . . . . . . . . . . 6005 A Tagesordnungspunkt 30: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung des Elterngeld Plus mit Partner- schaftsbonus und einer flexibleren Elternzeit im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz Drucksachen 18/2583, 18/2625, 18/3086 6005 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/3087. . . . . . . . . . . . . . . 6005 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeord- neten Dr. Franziska Brantner, Katja Dörner, Kai Gehring, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Wahlfreiheit schaffen – Elterngeld flexibler gestalten Drucksachen 18/2749, 18/3086 . . . . . . . . 6005 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6005 B Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6007 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6009 B Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6011 B Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6012 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6013 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6014 C Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6015 C Bettina Hornhues (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6016 D Tagesordnungspunkt 31: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung von Transpa- renz und zum Diskriminierungsschutz von Hinweisgeberinnen und Hinweisge- bern (Whistleblower-Schutzgesetz) Drucksache 18/3039 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6018 D b) Antrag der Abgeordneten Karin Binder, Andrej Hunko, Caren Lay, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 Gesellschaftliche Bedeutung von Whist- leblowing anerkennen – Hinweisgebe- rinnen und Hinweisgeber schützen Drucksache 18/3043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6019 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6019 B Wilfried Oellers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6020 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6021 D Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6023 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6024 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6025 C Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6026 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6027 A Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6027 D Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6028 C Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 6029 C Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6031 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 6032 C Tagesordnungspunkt 32: Antrag der Abgeordneten Dr. Heinz Riesenhuber, Dr. Joachim Pfeiffer, Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Wolfgang Tiefensee, Hubertus Heil (Peine), Niels Annen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Strategische Ziele für die Raumfahrt in dieser Legislaturperiode absichern Drucksache 18/3040 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6034 A Brigitte Zypries, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6034 B Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6035 C Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . 6036 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6038 A Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6039 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6040 A Tagesordnungspunkt 33: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Achter Familienbericht: Zeit für Familie – Familienzeitpolitik als Chance einer nach- haltigen Familienpolitik: und Stellung- nahme der Bundesregierung Drucksache 17/9000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6041 B Caren Marks, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6041 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 6042 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6043 B Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6044 C Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6045 D Markus Koob (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6046 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6047 D Tagesordnungspunkt 34: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, Heidrun Bluhm, Caren Lay, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der Liegenschaftsveräußerungen (Liegen- schaftsveräußerungsreformgesetz) Drucksache 18/2882 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6049 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sofortiges Moratorium für die Woh- nungs- und Grundstücksverkäufe durch die Bundesanstalt für Immo- bilienaufgaben – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Tobias Lindner, Christian Kühn (Tübingen), Lisa Paus, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Moratorium beim Verkauf von Wohnimmobilien in Städten mit angespanntem Woh- nungsmarkt durch die Bundes- anstalt für Immobilienaufgaben Drucksachen 18/1952, 18/1965, 18/2908 . 6049 A c) Antrag der Abgeordneten Christian Kühn (Tübingen), Dr. Tobias Lindner, Britta Haßelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Für eine nachhaltige und zu- kunftsweisende Liegenschaftspolitik des Bundes Drucksache 18/3044 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6049 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6049 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6050 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . 6051 A, 6052 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 III Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6054 A Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 6055 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6056 C Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 6057 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6057 D Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Hans-Werner Kammer, Arnold Vaatz, Ulrich Lange, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Gustav Herzog, Sören Bartol, Kirsten Lühmann, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Was- serstraßen- und Schifffahrtsverwaltung zu- kunftsfest gestalten Drucksache 18/3041 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6058 D Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6059 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6060 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6061 C Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6062 C Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6063 C Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . 6064 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6066 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 6067 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6067 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 5995 (A) (C) (D)(B) 64. Sitzung Berlin, Freitag, den 7. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 6067 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 7.11.2014 Dr. Bartke, Matthias SPD 7.11.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 7.11.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 7.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 7.11.2014 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 7.11.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 7.11.2014 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 7.11.2014 Helfrich, Mark CDU/CSU 7.11.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 7.11.2014 Henn, Heidtrud SPD 7.11.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 7.11.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 7.11.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 7.11.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 7.11.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 7.11.2014 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 7.11.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 7.11.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 7.11.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 7.11.2014 Pflugradt, Jeannine SPD 7.11.2014 Pilger, Detlev SPD 7.11.2014 Poschmann, Sabine SPD 7.11.2014 Poß, Joachim SPD 7.11.2014 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 7.11.2014 Rief, Josef CDU/CSU 7.11.2014 Schäfer (Bochum), Axel SPD 7.11.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 7.11.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 7.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 7.11.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 7.11.2014 Tack, Kerstin SPD 7.11.2014 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 7.11.2014 Thönnes, Franz SPD 7.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 7.11.2014 Vogler, Kathrin DIE LINKE 7.11.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 7.11.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 7.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 7.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 7.11.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 7.11.2014 Wöllert, Birgit DIE LINKE 7.11.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie die folgenden Anträge zurückzieht: – Oppositionsrechte im Bundestag wahren auf Drucksache 18/4 – Maßgabebeschluss des Bundesrates zur Spielver- ordnung umgehend in Kraft setzen auf Drucksache 18/1875 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 6068 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 (A) (C) (D)(B) Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe 2013 Drucksachen 18/2437, 18/2530 Nr. 12 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die wirtschaftspolitische Steuerung der Europäischen Union vom 20. bis 22. Januar 2014 in Brüssel, Belgien Drucksachen 18/2120, 18/2530 Nr. 5 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.46 Ratsdokument 12974/13 Drucksache 18/419 Nr. C.2 Ratsdokument 6152/13 Drucksache 18/419 Nr. C.5 Ratsdokument 7641/12 Drucksache 18/419 Nr. C.19 Ratsdokument 13260/11 Drucksache 18/419 Nr. C.22 Ratsdokument 16000/11 Drucksache 18/419 Nr. C.25 Ratsdokument 16971/11 Drucksache 18/419 Nr. C.26 Ratsdokument 16972/11 Drucksache 18/544 Nr. A.23 Ratsdokument 5076/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.24 Ratsdokument 11533/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.25 Ratsdokument 11607/14 Finanzausschuss Drucksache 18/2677 Nr. A.4 Ratsdokument 12644/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/2845 Nr. A.3 Ratsdokument 12854/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/2533 Nr. A.47 Ratsdokument 10949/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.48 Ratsdokument 11572/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.49 Ratsdokument 11688/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.154 EP P7_TA-PROV(2013)0422 Drucksache 18/1707 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2014)0460 Drucksache 18/1707 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0461 Drucksache 18/2533 Nr. A.59 EP P8_TA-PROV(2014)0011 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2845 Nr. A.13 Ratsdokument 13217/14 Drucksache 18/2845 Nr. A.14 Ratsdokument 13263/14 64. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 29 Vereinbarte Debatte Friedliche Revolution – 25 Jahre nach Mauerfall TOP 30 Elterngeld Plus und flexiblere Elternzeit TOP 31 Schutz von Hinweisgebern TOP 32 Strategische Ziele für die Raumfahrt TOP 33 Achter Familienbericht – Zeit für Familie TOP 34 Liegenschaftspolitik TOP 35 Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Mit dem Elterngeld Plus wird tatsäch-
    lich eine Gerechtigkeitslücke geschlossen – das sehen
    wir auch so –, die für eine Gruppe von Eltern relevant
    ist, nämlich für diejenigen, die schon relativ kurz nach
    der Geburt ihres Kindes wieder Teilzeit arbeiten wollen.
    Dieser Webfehler im alten Gesetz, der dazu führte, dass
    diese Eltern in der Summe weniger Elterngeld bekamen
    als diejenigen, die ihren Alltag anders gestalteten, ist
    wirklich überhaupt nicht nachzuvollziehen. Insofern
    werden wir zustimmen. Wir selbst haben lange gefor-
    dert, dass diese Gerechtigkeitslücke geschlossen wird.
    Deshalb ist es selbstverständlich – das ist der Kern die-
    ses Gesetzes –, dass wir auch zustimmen werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, Sie können sich
    vorstellen, dass es jetzt leider mit einem großen Aber
    weitergeht.


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: Das haben wir befürchtet!)


    Begeistert sind wir von diesem Gesetzentwurf nämlich
    mitnichten. An einigen Stellen wurde schon angespro-
    chen, dass eine ganz große Gerechtigkeitslücke in die-
    sem Gesetzentwurf bleibt, nämlich die Anrechnung des
    Elterngeldes im ALG II. Gerade die Eltern, die eine fi-
    nanzielle Unterstützung besonders nötig haben, werden
    weiterhin vom Elterngeldbezug faktisch ausgeschlossen.
    Das ist eine riesige Gerechtigkeitslücke, die weiterhin
    unbearbeitet bleibt.

    Zu dieser ganz strikten Argumentation, das sei eine
    Lohnersatzleistung, muss ich sagen: Das Elterngeld ist
    ausdrücklich nicht allein als Lohnersatzleistung einge-
    führt worden,


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    sondern wir haben immer gesagt, es müsse für alle Fami-
    lien, also auch für arme Familien und für Familien im
    ALG-II-Bezug, diesen Schonraum von mindestens ei-
    nem Jahr geben.

    Das Elterngeld hat an das Erziehungsgeld angeschlos-
    sen, das eine ganz andere Struktur hat. Ich finde es im-
    mer noch gut, dass man das umgestellt hat; das war
    zweifelsfrei richtig. Aber dass wir jetzt am Ende der
    Strecke da landen, dass die Anrechnung des Elterngeldes
    beim ALG II das Einzige ist, was vom damals so groß
    angekündigten Sparpaket der schwarz-gelben Regierung
    übrig bleibt, ist eine riesige Gerechtigkeitslücke. Ich
    hätte mir wirklich gewünscht, dass die Koalition die
    Kraft gefunden hätte, das an dieser Stelle zu beheben.
    Deshalb bleibt das Gesetz zum Elterngeld weiterhin un-
    befriedigend.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)






    Katja Dörner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein gutes Jahr nach
    der Bundestagswahl verstärkt sich der Eindruck, dass die
    Familienministerin zwar gute kleine Schritte geht, die
    großen Herausforderungen aber geflissentlich ignoriert.

    Wir haben unlängst die Ergebnisse der Evaluation der
    ehe- und familienbezogenen Leistungen vorgelegt be-
    kommen. Wir wissen, dass in der Ehe- und Familien-
    förderung Milliarden ausgegeben werden, die zentrale
    familienpolitische Zielsetzungen – beispielsweise Ar-
    mutsprävention, materielle Stabilität von Familien,
    Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie partner-
    schaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienar-
    beit – gerade nicht fördern, sondern ihnen sogar zuwi-
    derlaufen. Das haben wir mittlerweile schwarz auf weiß.
    Und was passiert? Wir müssen leider sagen: Es passiert
    nichts. Auch das ist aus unserer Sicht ausgesprochen un-
    befriedigend.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, gestern hat der Ki-
    tagipfel stattgefunden; das hat die Ministerin auch ange-
    sprochen. Zukünftig soll es einheitliche Qualitätsstan-
    dards geben. Das finden wir gut und richtig. Aber die
    Familienministerin ist mit leeren Händen zu diesem Gip-
    fel gefahren. Ich habe die große Sorge, dass eben die
    dringend notwendigen Qualitätsverbesserungen in den
    Kitas nicht nur jetzt auf die lange Bank geschoben wer-
    den, sondern dass die Finanzierung allein an den Län-
    dern und den Kommunen hängen bleibt, weil der Bund
    nicht bereit ist, sich stärker zu engagieren. Das, finden
    wir, darf auf keinen Fall der Plan für die nächsten Jahre
    sein. Der Bund muss deutlich mehr für die Kitas tun und
    da mehr investieren. Auch das ist eine zentrale Frage
    von besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, gestern war der Ki-
    tagipfel, vorgestern konnten wir in der Zeitung lesen,
    dass das Betreuungsgeld ein Rohrkrepierer ist,


    (Paul Lehrieder [CDU/CSU]: 70 Prozent in Bayern, Frau Kollegin!)


    der fast im gesamten Bundesgebiet von den Eltern gar
    nicht nachgefragt wird. Die Bundesregierung sollte end-
    lich ein Einsehen haben. Wir haben in der letzten Legis-
    laturperiode lange Diskussionen zum Betreuungsgeld
    geführt. Es sprach schon immer alles gegen das Betreu-
    ungsgeld. Es wurde wider alle Vernunft eingeführt. Jetzt
    zeigt sich überall in der Republik, dass in der Breite die
    Eltern diese Leistung gar nicht haben wollen. Deshalb
    mein Appell: Halten Sie nicht an diesem unsinnigen Be-
    treuungsgeld fest. Die vorgesehene Milliarde wäre in
    den Kitas deutlich besser aufgehoben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, wir hatten eine
    Legislaturperiode unter Schwarz-Gelb, in der familien-
    politisch so gut wie alles in die falsche Richtung gelau-
    fen ist. Wir können uns jetzt keine Legislaturperiode
    leisten, in der wir nur in Trippelschritten vorankommen.
    Wir stimmen heute einem richtigen Schritt zu. Aber
    wenn wir wirklich etwas für die Kinder und Familien in
    unserem Land tun wollen, dann muss in den nächsten
    Jahren deutlich mehr kommen.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Nächster Redner für die CDU/CSU-

Fraktion ist der Kollege Paul Lehrieder.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Paul Lehrieder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kollegin

    Brantner, Sie haben vorhin Bezug auf die Gedenkstunde
    heute Morgen genommen und gefragt, ob wir in 25 Jah-
    ren auch eine Gedenkstunde mit Blick auf das Elterngeld
    feiern. Ich weiß nicht, ob das Elterngeld Plus in 25 Jah-
    ren mit so einem großen Aufwand gefeiert wird wie
    heute die deutsche Einheit.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In 25 Jahren wird man aber darauf hinweisen, dass diese
    Regierung kraftvoll auf die Veränderungen in der Gesell-
    schaft reagiert hat, indem sie unter anderem das Eltern-
    geld Plus auf den Weg gebracht hat.

    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Grünen
    heute bedingungslos zu loben, Frau Kollegin Dörner,
    aber das, was Sie zum Schluss über das Betreuungsgeld
    gesagt haben, provoziert eine Richtigstellung.

    Es gibt natürlich Länder, in denen durch die Aufklä-
    rung der Eltern eine Inanspruchnahmequote von 70 Pro-
    zent erreicht werden konnte, zum Beispiel in Bayern. Es
    gibt andere Länder – ich glaube, Mecklenburg-Vorpom-
    mern, Frau Ministerin –, in denen die Inanspruchnahme-
    quote bei etwa 15 Prozent liegt. Ich wünsche mir, dass
    die Eltern in Mecklenburg-Vorpommern, die zu Hause
    erziehen wollen, noch etwas stärker auf die Möglichkeit
    des Betreuungsgeldes hingewiesen werden. Dann wer-
    den es auch dort 50, 60 oder 70 Prozent der Eltern in An-
    spruch nehmen. Davon bin ich überzeugt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die wollen nicht zwangsbeglückt werden! – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Schade, dass Bayern nicht über das Wohngeld aufklärt!)


    – Bitte? Stellen Sie eine Zwischenfrage, sonst läuft
    meine Zeit weiter, Herr Wunderlich.

    Es ist richtig – meine Vorredner haben bereits darauf
    hingewiesen –: Umfragen zufolge wünschen sich die
    meisten Eltern mehr Zeit für ihren Nachwuchs. Doch lei-
    der ist der Vater, der oft erst dann nach Hause kommt,
    wenn die Kleinen schon schlafen, in vielen Familien
    Realität. Auf der einen Seite möchten die Väter gern
    mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen und aktiv an der
    Erziehung teilhaben, auf der anderen Seite befürchten
    sie jedoch einen Karriereknick und schrecken deshalb
    oft vor Teil- und Elternzeit zurück. Sie haben die Sorge,





    Paul Lehrieder


    (A) (C)



    (D)(B)

    dass eine längere Auszeit oder ein Wechsel in Teilzeit
    bei ihrem Chef und im Kollegenkreis nicht gut an-
    kommt.

    Laut einer repräsentativen forsa-Studie mit dem Titel
    „Väter 2014 – zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ be-
    fürchten immerhin 41 Prozent der abhängig beschäftig-
    ten Väter, dass sich die Elternzeit sehr oder eher negativ
    auf ihre Karriere auswirken könnte, und verzichten da-
    her auf Familienzeit. Der Verdienstausfall des Haupter-
    nährers mag ein weiterer Grund dafür sein, dass sich bis-
    lang nur wenige Männer mehr als zwei Partnermonate
    der Elternzeit genehmigen.

    Liebe Frau Kollegin Dörner, unbeschadet der Inan-
    spruchnahmequote beim Betreuungsgeld von 70 Prozent
    ist die Inanspruchnahmequote bei den Vätermonaten in
    Bayern, gerade in Unterfranken, überdurchschnittlich
    hoch. Das heißt also: Wir können auch Familienpolitik.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Unterfranken? Oberfranken? Wo ist es mehr?)


    – Bitte?


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Mehr Oberfranken oder mehr Unterfranken?)


    – Frau Kollegin, die Oberfranken sind nicht schlecht,
    aber an der Spitze dürfte Unterfranken stehen. Wir müss-
    ten einen Faktencheck machen; dann kann ich Ihnen das
    nächste Woche gerne sagen.

    Weil Frauen im Schnitt weniger verdienen als Män-
    ner, entfällt der Großteil der bezahlten Elternzeit häufig
    auf die Mütter. Diese wiederum würden oftmals gerne
    stärker in ihren Job eingebunden sein; auch darauf wurde
    von den Vorrednern ausführlich hingewiesen.

    Das Elterngeld, das zum 1. Januar 2007 von unserer
    damaligen Bundesfamilienministerin Frau Dr. Ursula
    von der Leyen eingeführt wurde, war die erste wichtige
    Maßnahme, um diese Aufteilung zu ändern. Besonders
    für besserverdienende Väter war es bis zum Stichtag
    2007 nicht wirklich eine Option, zugunsten des Babys
    auf ihr Gehalt zu verzichten. Erst die Zahlung von min-
    destens 65 Prozent vom Netto- bzw. seit 2013 vom Brut-
    togehalt setzte einen attraktiven Anreiz, sich finanziell
    abgesichert um den Nachwuchs zu kümmern.

    Beim alten Erziehungsgeld konnte der Elternteil, der
    sich vorwiegend um das Kind kümmert, für 24 Monate
    300 Euro oder alternativ für zwölf Monate 450 Euro Un-
    terstützung beantragen. Voraussetzung war auch damals,
    eine Teilzeitarbeit von maximal 30 Stunden pro Woche
    und das Einhalten bestimmter Einkommensgrenzen.
    Noch einmal, Herr Kollege Wunderlich: Das neue El-
    terngeld ist eine Lohnersatzleistung, konzipiert für den
    Ausfall des Einkommens. Es geht nicht darum, eine Er-
    höhung der Anzahl der Geburten zu erreichen. Das ist
    der Unterschied zum vorherigen Erziehungsgeld.

    Umfangreiche Evaluierungen haben die positiven
    Wirkungen des Elterngeldes bewiesen. Ich weiß, dass
    Sie im Herzen liebend gern unserem guten Gesetzent-
    wurf zustimmen würden, dass Sie das aber aus dogmati-
    schen Gründen leider nicht machen können, Herr Kol-
    lege Wunderlich.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Das ist jetzt eine falsche Wahrnehmung!)


    – Das habe ich Ihrer Rede zwischen den Zeilen entneh-
    men können.

    Mit der von den Wissenschaftlerinnen und Wissen-
    schaftlern ausdrücklich empfohlenen Weiterentwick-
    lung des Elterngeldes haben Eltern künftig noch mehr
    Entscheidungsfreiheit bei der Ausgestaltung ihrer Le-
    bens- und Berufswünsche.