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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/64 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 64. Sitzung Berlin, Freitag, den 7. November 2014 I n h a l t : Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . 5995 A Liedvortrag Wolf Biermann . . . . . . . . . . . . . . 5997 C Filmeinspielungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5998 D Tagesordnungspunkt 29: Vereinbarte Debatte: Friedliche Revolution – 25 Jahre nach dem Mauerfall . . . . . . . . . . . 5998 D Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5999 A Iris Gleicke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5999 D Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6001 A Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6002 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6003 D Nachträgliche Ausschussüberweisung (Druck- sache 18/2586, 55. Sitzung) . . . . . . . . . . . . . . 6005 A Tagesordnungspunkt 30: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung des Elterngeld Plus mit Partner- schaftsbonus und einer flexibleren Elternzeit im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz Drucksachen 18/2583, 18/2625, 18/3086 6005 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/3087. . . . . . . . . . . . . . . 6005 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeord- neten Dr. Franziska Brantner, Katja Dörner, Kai Gehring, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Wahlfreiheit schaffen – Elterngeld flexibler gestalten Drucksachen 18/2749, 18/3086 . . . . . . . . 6005 B Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6005 B Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6007 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6009 B Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6011 B Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6012 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6013 C Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6014 C Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6015 C Bettina Hornhues (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6016 D Tagesordnungspunkt 31: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung von Transpa- renz und zum Diskriminierungsschutz von Hinweisgeberinnen und Hinweisge- bern (Whistleblower-Schutzgesetz) Drucksache 18/3039 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6018 D b) Antrag der Abgeordneten Karin Binder, Andrej Hunko, Caren Lay, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 Gesellschaftliche Bedeutung von Whist- leblowing anerkennen – Hinweisgebe- rinnen und Hinweisgeber schützen Drucksache 18/3043 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6019 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6019 B Wilfried Oellers (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6020 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6021 D Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6023 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6024 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6025 C Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6026 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6027 A Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6027 D Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6028 C Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 6029 C Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6031 A Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 6032 C Tagesordnungspunkt 32: Antrag der Abgeordneten Dr. Heinz Riesenhuber, Dr. Joachim Pfeiffer, Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Wolfgang Tiefensee, Hubertus Heil (Peine), Niels Annen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Strategische Ziele für die Raumfahrt in dieser Legislaturperiode absichern Drucksache 18/3040 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6034 A Brigitte Zypries, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6034 B Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6035 C Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . 6036 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6038 A Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6039 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6040 A Tagesordnungspunkt 33: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Achter Familienbericht: Zeit für Familie – Familienzeitpolitik als Chance einer nach- haltigen Familienpolitik: und Stellung- nahme der Bundesregierung Drucksache 17/9000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6041 B Caren Marks, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6041 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 6042 B Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6043 B Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6044 C Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6045 D Markus Koob (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6046 D Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6047 D Tagesordnungspunkt 34: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, Heidrun Bluhm, Caren Lay, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der Liegenschaftsveräußerungen (Liegen- schaftsveräußerungsreformgesetz) Drucksache 18/2882 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6049 A b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sofortiges Moratorium für die Woh- nungs- und Grundstücksverkäufe durch die Bundesanstalt für Immo- bilienaufgaben – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Tobias Lindner, Christian Kühn (Tübingen), Lisa Paus, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Moratorium beim Verkauf von Wohnimmobilien in Städten mit angespanntem Woh- nungsmarkt durch die Bundes- anstalt für Immobilienaufgaben Drucksachen 18/1952, 18/1965, 18/2908 . 6049 A c) Antrag der Abgeordneten Christian Kühn (Tübingen), Dr. Tobias Lindner, Britta Haßelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Für eine nachhaltige und zu- kunftsweisende Liegenschaftspolitik des Bundes Drucksache 18/3044 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6049 B Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6049 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6050 C Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . 6051 A, 6052 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 III Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6054 A Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 6055 B Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6056 C Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 6057 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6057 D Tagesordnungspunkt 35: Antrag der Abgeordneten Hans-Werner Kammer, Arnold Vaatz, Ulrich Lange, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU sowie der Abgeordneten Gustav Herzog, Sören Bartol, Kirsten Lühmann, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Was- serstraßen- und Schifffahrtsverwaltung zu- kunftsfest gestalten Drucksache 18/3041 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6058 D Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6059 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6060 C Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6061 C Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6062 C Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6063 C Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . 6064 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6066 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 6067 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6067 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 5995 (A) (C) (D)(B) 64. Sitzung Berlin, Freitag, den 7. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 6067 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 7.11.2014 Dr. Bartke, Matthias SPD 7.11.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 7.11.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 7.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 7.11.2014 Dörflinger, Thomas CDU/CSU 7.11.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 7.11.2014 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 7.11.2014 Helfrich, Mark CDU/CSU 7.11.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 7.11.2014 Henn, Heidtrud SPD 7.11.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 7.11.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 7.11.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 7.11.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 7.11.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 7.11.2014 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 7.11.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 7.11.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 7.11.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 7.11.2014 Pflugradt, Jeannine SPD 7.11.2014 Pilger, Detlev SPD 7.11.2014 Poschmann, Sabine SPD 7.11.2014 Poß, Joachim SPD 7.11.2014 Reiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 7.11.2014 Rief, Josef CDU/CSU 7.11.2014 Schäfer (Bochum), Axel SPD 7.11.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 7.11.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 7.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 7.11.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 7.11.2014 Tack, Kerstin SPD 7.11.2014 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 7.11.2014 Thönnes, Franz SPD 7.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 7.11.2014 Vogler, Kathrin DIE LINKE 7.11.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 7.11.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 7.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 7.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 7.11.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 7.11.2014 Wöllert, Birgit DIE LINKE 7.11.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie die folgenden Anträge zurückzieht: – Oppositionsrechte im Bundestag wahren auf Drucksache 18/4 – Maßgabebeschluss des Bundesrates zur Spielver- ordnung umgehend in Kraft setzen auf Drucksache 18/1875 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 6068 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 64. Sitzung. Berlin, Freitag, den 7. November 2014 (A) (C) (D)(B) Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Steuerbegünstigung für Biokraftstoffe 2013 Drucksachen 18/2437, 18/2530 Nr. 12 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Konferenz gemäß Artikel 13 des Vertrags über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion (Fiskalvertrag) Tagung der Interparlamentarischen Konferenz für die wirtschaftspolitische Steuerung der Europäischen Union vom 20. bis 22. Januar 2014 in Brüssel, Belgien Drucksachen 18/2120, 18/2530 Nr. 5 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.46 Ratsdokument 12974/13 Drucksache 18/419 Nr. C.2 Ratsdokument 6152/13 Drucksache 18/419 Nr. C.5 Ratsdokument 7641/12 Drucksache 18/419 Nr. C.19 Ratsdokument 13260/11 Drucksache 18/419 Nr. C.22 Ratsdokument 16000/11 Drucksache 18/419 Nr. C.25 Ratsdokument 16971/11 Drucksache 18/419 Nr. C.26 Ratsdokument 16972/11 Drucksache 18/544 Nr. A.23 Ratsdokument 5076/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.24 Ratsdokument 11533/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.25 Ratsdokument 11607/14 Finanzausschuss Drucksache 18/2677 Nr. A.4 Ratsdokument 12644/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/2845 Nr. A.3 Ratsdokument 12854/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/2533 Nr. A.47 Ratsdokument 10949/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.48 Ratsdokument 11572/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.49 Ratsdokument 11688/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.154 EP P7_TA-PROV(2013)0422 Drucksache 18/1707 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2014)0460 Drucksache 18/1707 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0461 Drucksache 18/2533 Nr. A.59 EP P8_TA-PROV(2014)0011 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2845 Nr. A.13 Ratsdokument 13217/14 Drucksache 18/2845 Nr. A.14 Ratsdokument 13263/14 64. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 29 Vereinbarte Debatte Friedliche Revolution – 25 Jahre nach Mauerfall TOP 30 Elterngeld Plus und flexiblere Elternzeit TOP 31 Schutz von Hinweisgebern TOP 32 Strategische Ziele für die Raumfahrt TOP 33 Achter Familienbericht – Zeit für Familie TOP 34 Liegenschaftspolitik TOP 35 Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Iris Gleicke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Antwort auf die Frage, warum es die Mauer gegeben hat,
    ist ganz einfach und unglaublich schwer. Man muss die
    Antwort darauf aus meiner Sicht immer damit beginnen,
    dass die Mauer ein Monstrum gewesen ist, ein monströ-
    ses Bauwerk und eine furchtbare Grenze. An dieser





    Iris Gleicke


    (A) (C)



    (D)(B)

    Grenze sind Deutsche von Deutschen ums Leben ge-
    bracht worden, weil sie ein anderes und besseres, weil
    sie ein freies Leben wollten. Wer das Leben in der Dikta-
    tur nicht mehr ertrug und versuchte, die Mauer zu über-
    winden, der riskierte sein Leben oder zumindest schwere
    und schwerste Verletzungen und Jahre im Knast. Wir ge-
    denken der Toten; wir gedenken der Opfer, und wir füh-
    len mit ihren Angehörigen.

    An dieser Mauer sind Menschen gestorben, und an
    dieser Mauer sind unzählige Träume zerschellt. Wie
    auch immer diejenigen ihr Tun zu rechtfertigen versuch-
    ten, die die Mauer errichten ließen – was blieb, war ein
    Albtraum für ein ganzes Volk. Man kann die Mauer in
    ihren historischen Kontext einordnen; aber man kann sie
    nicht rechtfertigen. Das ist das, worauf es ankommt.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Es gab und es gibt keine Rechtfertigung für den
    Schießbefehl und für den Versuch, die eigene Bevölke-
    rung zur Geisel zu nehmen. Die Mauer war weitaus
    mehr als der bloße Ausdruck von Willkür einer politi-
    schen Clique, die rücksichtslos ihr Herrschaftsgebiet si-
    chern wollte und bereit war, dafür über Leichen zu ge-
    hen. Sie war das zu Stein gewordene Symbol der Teilung
    Deutschlands, Europas und der Welt. Sie war der weithin
    sichtbare Ausdruck des Kalten Krieges. Die Mauer – wir
    dürfen das niemals vergessen – war ebenso wie die
    DDR-Diktatur in letzter Konsequenz eine Folge des ver-
    brecherischen Zweiten Weltkriegs, den Deutschland an-
    gezettelt hatte und der in der ebenso verdienten wie tota-
    len Niederlage endete. Nie wieder Faschismus, nie
    wieder Krieg. Dieser Konsens muss fortbestehen. Von
    deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen!


    (Beifall im ganzen Hause)


    Meine Damen und Herren, vergessen wir bitte auch
    nicht, dass die Deutschen in Ost und West in sehr unter-
    schiedlicher Weise für den Zweiten Weltkrieg bezahlt
    haben: Für die Westdeutschen gab es die repräsentative
    Demokratie, den Marshallplan und die soziale Markt-
    wirtschaft. Für die Ostdeutschen gab es die Diktatur, den
    Abbau ganzer Industrieanlagen und eine zum Scheitern
    verurteilte Planwirtschaft. Und es gab eine fast unüber-
    windliche Grenze.

    Die Teilung unseres Landes hat über 40 Jahre lang ge-
    dauert. Es erstaunt mich immer wieder, dass es heute
    Leute gibt, die offenbar ernsthaft glauben, dass sich
    diese Teilung mit all ihren Folgen innerhalb von nur
    25 Jahren vollständig überwinden ließe. Das ist, mit Ver-
    laub, eine lächerliche Vorstellung. Wir haben unglaub-
    lich viel erreicht in den letzten 25 Jahren, um die Folgen
    der Teilung zu beseitigen, und den Rest schaffen wir
    auch noch.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Aber es ist noch ein ganzes Stück Weg zu gehen. Ich
    wünsche mir so sehr, dass wir diesen Weg gemeinsam
    gehen, im Miteinander und ohne die groteske Erbsen-
    zählerei, mit der manche die Kosten der Einheit bis hin-
    ters Komma berechnen wollen.

    Manchmal sehne ich mich zurück nach dieser Zeit im
    November des Jahres 1989, als die Deutschen sich in
    den Armen gelegen haben. Ich erinnere mich – –


    (Die Rednerin hält inne – Beifall im ganzen Hause)


    Ich erinnere mich an die Tränen in den Augen und an
    diese unbändige Freude und Erleichterung. Und dann
    frage ich mich: Was ist uns heute eigentlich davon ge-
    blieben? – Vielleicht geben uns die kommenden Tage et-
    was von diesem Gefühl zurück. Ich würde es uns allen
    wünschen.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Ich wünsche uns schöne und fröhliche Feiern. Ich wün-
    sche uns, dass das Gedenken nicht irgendwann zum Ri-
    tual erstarrt und dass der Ausdruck von innerer Betrof-
    fenheit nicht irgendwann zur Maske wird.

    Meine Damen und Herren, es gibt in der Geschichte
    keine Zwangsläufigkeit und keine Gewissheit; aber es
    gibt immer die Hoffnung auf die Vernunft und darauf,
    dass sie sich durchsetzt. Man kann das nicht besser sa-
    gen als mit den Worten Willy Brandts, der 1964 hier in
    Berlin erklärte, die Mauer stehe gegen den Strom der
    Geschichte und gegen das Gebot der Menschlichkeit.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Willy Brandt hat seinen Teil dazu beigetragen, dass sich
    die Vernunft durchsetzen konnte und dass sich seine
    Hoffnungen erfüllten. Wir Sozialdemokratinnen und So-
    zialdemokraten sind stolz darauf.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Mauer wurde fortgespült vom Strom der Ge-
    schichte. Sie hatte keinen Bestand. Sie wurde niederge-
    rissen von den Ostdeutschen, die sich ihre Freiheit selbst
    erkämpft haben mit einer Revolution, bei der kein einzi-
    ger Schuss gefallen ist und die wir deshalb voller Stolz
    als „unsere friedliche Revolution“ bezeichnen dürfen.

    Die Mauer ist gefallen; dieser Traum ist wahr gewor-
    den. Andere Träume, die wir damals in diesen Tagen der
    Hoffnung hatten, haben sich bislang noch nicht erfüllt.
    Was ist eigentlich aus der Sehnsucht danach geworden,
    dass aus den Schwertern Pflugscharen werden? Und was
    ist eigentlich aus Michail Gorbatschows Vision vom ge-
    meinsamen Haus Europa geworden?


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir sind ein Volk. Es ist an uns, all unseren Nachbarn
    zu beweisen, dass wir diese Träume nicht aufgegeben
    haben, niemals aufgeben werden und dass wir unver-
    drossen auf die Kraft der Vernunft sowie auf eine bessere
    Zukunft vertrauen.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Anhaltender Beifall im ganzen Hause)







    (A) (C)



    (D)(B)



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Gregor Gysi.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gregor Gysi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Vor dem

    Fall der Mauer fand die legendäre Kundgebung am
    4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz
    statt. Diese Kundgebung war selbstbestimmt, souverän,
    kulturvoll und hatte viel Humor. Damals ging es um eine
    grundlegende Reform der DDR; die Hauptlosung aber
    lautete: keine Gewalt. Das galt auch später bei der
    Maueröffnung und für die gesamte friedliche Revolu-
    tion. Es ist eine historische Leistung aller Beteiligten in
    der DDR, dass es damals zu keinem Zeitpunkt Gewalt
    gab.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die DDR war eine Diktatur, sie war kein Rechtsstaat.
    In ihr gab es staatlich angeordnetes, auch grobes Un-
    recht. Der wachsende Mut der Bürgerinnen und Bürger
    der DDR resultierte auch daraus, dass man die Sowjet-
    union nicht mehr gegen sich, sondern hinter sich wusste,
    und glaubte, es allein mit der SED-Führung aufnehmen
    zu können – zu Recht. Nach dem Fall der Mauer ging es
    dann um die Überwindung der Spaltung Deutschlands
    und Europas.

    Der Fall der Mauer war für die Bürgerinnen und Bür-
    ger der DDR ein ungeheurer Befreiungsakt. Niemals
    vorher und nachher habe ich so überglückliche Gesichter
    im Fernsehen gesehen wie in dieser Nacht. Es ist nicht
    hinnehmbar, wenn einer Bevölkerung gesagt wird, dass,
    abgesehen von bestimmten erlaubten Dienstreisen oder
    von einigen dringenden Familienangelegenheiten, nur
    Invalide sowie Altersrentnerinnen und Altersrentner den
    Westteil der Stadt Berlin, Hamburg, München, Stuttgart,
    Paris oder London sehen dürfen. In der Regel bedeutete
    das für Frauen, dass sie 60 Jahre, und für Männer, dass
    sie 65 Jahre alt werden mussten, bis sie sich den größe-
    ren Teil der Erde anschauen durften. Für sie war der
    Westen fast so weit weg wie der Mond.

    Der Fall der Mauer veränderte aber auch das Leben
    der Westdeutschen, der Europäerinnen und Europäer und
    führte weltweit zu neuen Strukturen. Beim Fall der
    Mauer gab es nämlich genau so glückliche Gesichter im
    Westteil der Stadt Berlin wie in der alten Bundesrepu-
    blik.

    Das Problem ist – das will ich hier offen sagen –, dass
    wir statt der Vereinigung einen Beitritt hatten. Die Bun-
    desregierung konnte nicht aufhören, zu siegen, und hat
    sich deshalb im Osten nichts angesehen. Wenn man
    Dinge wie das Kindertagesstättennetz, die Polikliniken,
    jetzt Ärztehäuser, oder die Berufsausbildung mit Abitur
    oder einige andere Punkte übernommen hätte – vieles
    musste verschwinden –, dann hätte das das Selbstbe-
    wusstsein der Ostdeutschen gestärkt und hätte vor allem
    dazu geführt, dass die Westdeutschen mit der Vereini-
    gung eine Qualitätssteigerung erlebt hätten, was ihnen
    nicht gegönnt wurde.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dadurch entstand bei den Westdeutschen die Illusion, für
    sie bleibe alles, wie es war. Aber nicht nur die DDR ist
    verschwunden, sondern auch die alte Bundesrepublik.
    Damit hängen auch einige Enttäuschungen zusammen.
    Die alte Bundesrepublik war sozialer als die vereinte.
    Die alte Bundesrepublik hätte, im Unterschied zur ver-
    einten, niemals Krieg geführt.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Zurück zu Ostdeutschland. In der Super Illu vom
    9. Oktober 2014 ist eine interessante Umfrage veröffent-
    licht. Danach schätzt eine Mehrheit der Ostdeutschen
    ein, dass es ihr in zehn Punkten deutlich besser geht als
    in der DDR, in zehn Punkten wird das Gegenteil behaup-
    tet.

    Die zehn Punkte, in denen es ihnen nach eigener Ein-
    schätzung besser geht, beziehen sich in der Reihenfolge
    nach den Mehrheiten auf das Warenangebot, den Urlaub,
    die Weltoffenheit, die Meinungsfreiheit, die Entschei-
    dungsfreiheit der Einzelnen und des Einzelnen, die
    Wohnverhältnisse, den Umweltschutz, die Selbstver-
    wirklichung und die Verwirklichung der Menschen-
    rechte.

    Wir müssen allerdings auch zur Kenntnis nehmen, in
    welchen zehn Punkten die Mehrheit der Ostdeutschen
    meint, dass es ihr diesbezüglich in der DDR besser ge-
    gangen sei. Wiederum in der Reihenfolge nach den
    Mehrheiten bezieht sich das auf sichere Arbeitsplätze,
    die sicheren, niedrigen Mieten, die Kinderbetreuung,
    den Gemeinschaftssinn


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    – ich sage ja nur, was die Ostdeutschen denken; ich sage
    gar nicht, dass ich es teile –, die Vereinbarkeit von Beruf
    und Familie, die Sportförderung,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Dopingförderung!)


    den Zusammenhalt der Familien, die soziale Gerechtig-
    keit und die Gleichberechtigung von Frauen und Män-
    nern.

    Abgesehen von interessanten kulturellen Momenten
    bringt das im Kern doch eines zum Ausdruck. Die Ost-
    deutschen wollen beides: die Freiheit der Bundesrepu-
    blik und höhere soziale Sicherheit und Gerechtigkeit,
    wie sie sie von früher kannten. Es gilt aber für alle Men-
    schen in Deutschland folgender Zusammenhang: Soziale
    Sicherheit und Gerechtigkeit ohne Freiheit taugen ziem-
    lich wenig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Freiheit ohne soziale Sicherheit und soziale Gerechtig-
    keit verliert an Bedeutung, sie ist zum Teil nicht nutzbar.

    Wir alle hier im Saal sind privilegiert. Unsere Mei-
    nung können wir ziemlich öffentlich verkünden, die
    meisten Menschen nur untereinander. Wir können es uns
    leisten, nach London, New York oder Paris zu reisen; für





    Dr. Gregor Gysi


    (A) (C)



    (D)(B)

    viele ist dies nicht bezahlbar. Deshalb ist es so wichtig,
    die Einheit von Freiheit, Demokratie, sozialer Sicherheit
    und sozialer Gerechtigkeit herzustellen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir brauchen endlich gleiche Lebensqualität in Ost
    und West. Es ist doch nicht zu viel verlangt, dass glei-
    cher Lohn für gleiche Arbeit in gleicher Arbeitszeit in
    Ost und West bezahlt wird. Es ist doch nicht zu viel ver-
    langt, dass endlich die gleiche Rente für die gleiche Le-
    bensleistung in Ost und West bezahlt wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es ist auch nicht zu viel verlangt, dass man bei der Müt-
    terrente für ein Ostkind nicht weniger bekommt als für
    ein Westkind.


    (Beifall bei der LINKEN – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Jetzt reicht es! Echt!)


    Ich möchte den Respekt für die Lebensleistungen in den
    Biografien, und zwar in Ost und West gleichermaßen.

    Die Mauer ist gefallen. Sie muss, soweit noch vorhan-
    den, endlich auch in den Köpfen überwunden werden.
    Meiner Generation ist das zum Teil schwergefallen, in
    der Generation meiner 18-jährigen Tochter ist das über-
    haupt kein Problem mehr.

    Ich meine, die Mauern müssen generell fallen, und
    wir dürfen keine neuen errichten. Damit meine ich die
    Mauer zwischen Mächtigen und Ohnmächtigen weltweit
    und in unserer Gesellschaft, die Mauer zwischen Armen
    und unvorstellbar Reichen weltweit und in unserer Ge-
    sellschaft und auch die Mauer an den Außengrenzen der
    Europäischen Union.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir dürfen nicht die Flüchtlinge bekämpfen, sondern wir
    müssen die Fluchtursachen bekämpfen. Außerdem hat
    man Flüchtlinge einfach anständig zu behandeln.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Lassen Sie mich zum Schluss einen Wunsch äußern:
    Die große Feier zum 25. Jahrestag der deutschen Einheit
    im nächsten Jahr sollte außerhalb der Regel in Leipzig
    begangen werden. Leipzig hat sich das verdient.


    (Beifall bei der LINKEN)