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    Plenarprotokoll 18/61 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Än- derung des Elften Buches Sozialge- setzbuch – Leistungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) Drucksachen 18/1798, 18/2379, 18/2909. 5647 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2910. . . . . . . . . . . . . . . 5647 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrecht auf gute Pflege verwirklichen – Soziale Pflegeversicherung solidarisch weiter- entwickeln Drucksachen 18/1953, 18/2909 . . . . . . . . . 5647 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungs- lücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversicherungen – soge- nannter Pflege-Bahr – abschaffen Drucksachen 18/591, 18/2901 . . . . . . . . . 5647 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5647 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5647 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5650 D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5652 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5654 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5656 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5657 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5659 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5660 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5662 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5665 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5666 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 5667 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5667 D Namentliche Abstimmungen 5669 B, 5669 C, 5674 D, 5675 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 5669 D, 5672 A, 5680 D, 5683 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Caren Lay, Diana Golze, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Wohnungs- not, Mietsteigerungen und Mietwucher in Hochschulstädten bekämpfen Drucksache 18/2870 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5675 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5675 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5676 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5678 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5679 D Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 5685 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5687 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5689 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5689 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5690 D Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5692 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5693 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5694 D Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5696 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5697 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5698 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5700 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5701 A Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: zu der vereinbarten Debatte – Deutschlands Bei- trag zur Eindämmung der Ebolaepidemie Drucksachen 18/2607, 18/2841 . . . . . . . . . . . 5702 A Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5702 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5703 D Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5705 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5705 C Heinz-Joachim Barchmann (SPD) . . . . . . . . . 5705 D Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5706 B Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5707 C Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5708 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 5709 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5710 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5711 A Tagesordnungspunkt 26: Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Technikfolgen- abschätzung (TA) – Fernerkundung: An- wendungspotenziale in Afrika Drucksache 18/581 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5713 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5714 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5716 B Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5717 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5718 B Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Claudia Roth (Augs- burg), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Antiziga- nismus erkennen und entschlossen bekämpfen Drucksache 18/1967 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 B Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5720 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5720 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5721 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5722 C Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5724 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5725 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5726 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 5727 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf ei- nes Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungsauswei- tung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) . 5727 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 III Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leis- tungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflege- vorsorgefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungs- punkt 21 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5647 (A) (C) (D)(B) 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5727 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.10.2014 Bär, Dorothee CDU/CSU 17.10.2014 Barthle, Norbert CDU/CSU 17.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 17.10.2014 Engelmeier, Michaela SPD 17.10.2014 Flisek, Christian SPD 17.10.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Funk, Alexander CDU/CSU 17.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 17.10.2014 Hagedorn, Bettina SPD 17.10.2014 Hirte, Christian CDU/CSU 17.10.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 17.10.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.10.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.10.2014 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 17.10.2014 Nahles, Andrea SPD 17.10.2014 Özoğuz, Aydan SPD 17.10.2014 Pilger, Detlev SPD 17.10.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 17.10.2014 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 17.10.2014 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 17.10.2014 Strässer, Christoph SPD 17.10.2014 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Träger, Carsten SPD 17.10.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 17.10.2014 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 17.10.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 17.10.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 17.10.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungs- ausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsor- gefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer SPD-Fraktion für den Ge- setzentwurf der Bundesregierung und gegen die Ände- rungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Dieses be- inhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Ja- nuar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflegealltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5728 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet. So können sie individueller der je- weiligen Pflegesituation angepasst werden. Die Bedürf- nisse der Pflegebedürftigen und ihrer pflegenden Ange- hörigen stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Außerdem ist die Forderung nach einer angemesse- nen Entlohnung der Pflegefachkräfte für uns Sozialde- mokratinnen selbstverständlich. Wir machen Ernst mit der Aufwertung der Pflegeberufe – nicht nur in der ge- sellschaftlichen Wertschätzung, sondern auch bei der Bezahlung. Es ist sehr gut, dass endlich gesetzlich klargestellt wird, dass die „Bezahlung tarifvertraglich vereinbarter Vergütungen sowie entsprechender Vergü- tungen nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen“ bei Pflegesatz- bzw. Pflegevergütungsverhandlungen von niemandem infrage gestellt und als sogenannt unwirt- schaftlich abgelehnt werden darf. Damit das Geld auch wirklich bei den Beschäftigten ankommt, kann der Kos- tenträger einen adäquaten Nachweis von den Arbeitge- bern verlangen, dass dieses Erfordernis auch zu jeder Zeit eingehalten worden ist bzw. wird. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um weiterhin zur angemesse- nen Entlohnung der Branche und der in ihr Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung von insgesamt 0,3 Prozent verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorgefonds vereinbart. Für die Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen von 0,2 Prozent gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ar- beiten weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der ge- setzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in eine Bür- gerinnenversicherung ermöglichen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetz- buch – Leistungsausweitung für Pflegebedürf- tige, Pflegevorsorgefonds – (Fünftes SGB XI- Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tages- ordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion für den Gesetzent- wurf der Bundesregierung und gegen die Änderungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Es beinhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Januar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflege- alltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet; sie können individueller der Pfle- gesituation angepasst werden. Die Bedürfnisse der Pfle- gebedürftigen und der Pflegenden stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung der Pflegekräfte ist für uns selbstverständlich. Daher ist es gut, dass nun gesetzlich klargestellt wird, dass die Zahlung von Tariflohn von den Verhandlungspartnern nicht als unwirtschaftlich bezeichnet werden kann. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um zur angemessenen Entlohnung der Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorge- fonds vereinbart. Für diese Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir werden weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der Pflegever- sicherung arbeiten. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der gesetzlichen Kranken-und Pflegeversicherung in eine Bürgerversi- cherung ermöglichen. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 926. Sitzung am 10. Ok- tober 2014 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zu- zustimmen: – Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Na- tionen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Der Bundesrat hat zudem in seiner 926. Sitzung am 10. Oktober 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsministe- rin Ulrike Scharf (Bayern) als Nachfolgerin des aus- scheidenden Staatsministers Dr. Marcel Huber (Bayern) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5729 (A) (C) (D)(B) Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Evaluierung des Antiterrordateigesetzes Drucksache 17/12665 (neu) Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung der Notwendigkeit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung nach § 30 des Elften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/1600 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – 17. Legislaturperiode – Drucksache 17/14325 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz Drucksache 18/1000 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.7 Ratsdokument 10197/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.4 Ratsdokument 10514/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.27 ERH 5/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.31 Ratsdokument 12446/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.32 Ratsdokument 12447/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.50 Ratsdokument 11358/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.149 EP P7_TA-PROV(2013)0286 Drucksache 18/419 Nr. A.151 EP P7_TA-PROV(2013)0394 Drucksache 18/544 Nr. A.45 EP P7_TA-PROV(2013)0517 Drucksache 18/642 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2014)0044 Drucksache 18/642 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0046 Drucksache 18/822 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2014)0062 Drucksache 18/1048 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0172 Drucksache 18/1393 Nr. A.38 EP P7_TA-PROV(2014)0255 Drucksache 17/14284 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2013)0233 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/2533 Nr. A.61 Ratsdokument 10897/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.62 Ratsdokument 11922/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.63 Ratsdokument 12027/14 61. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Pflegeversicherung TOP 22 Wohnungsnot in Hochschulstädten TOP 23 Ebolaepidemie TOP 26 Technikfolgenabschätzung: Fernerkundung in Afrika TOP 25 Bekämpfung des Antiziganismus Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uwe Kekeritz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Huber, herzlichen Dank für Ihre Frage. – Ich

    weiß, dass Sie – Sie haben darauf schon oft verwiesen –
    Ärzte ohne Grenzen Ihre Hilfe angeboten und diese Or-
    ganisation aufgefordert haben, Sie zu begleiten, weil Sie
    die Welt dort unten erklären können. Ärzte ohne Gren-
    zen hat meines Erachtens zu Recht Ihr Angebot abge-
    lehnt; denn die müssen sich mit den Kranken und Betrof-
    fenen beschäftigen und haben keine Zeit für deutsche
    Bundestagsabgeordnete,


    (Charles M. Huber [CDU/CSU]: Mit afrikanischem Hintergrund, Herr Kekeritz!)


    die da unten den Reiseführer spielen wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)

    Sie fragten auch, wo die Expertise steckt. Herr Huber,
    wir diskutieren die Sache jetzt wirklich lange genug in
    den Ausschüssen und auch hier in diesem Saal. Die
    Expertise fing 1976 im Kongo an, als Ebola zum ersten
    Mal aufgetreten ist. Wir haben seitdem an die 50 Aus-
    brüche gehabt. Die Weltgemeinschaft hat sich mit der
    Thematik auseinandergesetzt. Auch wir hier haben
    schon klar gemacht, dass die Ausbrüche, zum Beispiel in
    Uganda, in Ruanda und – auch das wurde vorhin gesagt –
    in Guinea, eingedämmt worden sind, und zwar sehr
    schnell. Da sind die Gesundheitssysteme einfach weiter
    und besser entwickelt. Das ist also keine Frage der Pest
    oder ob Herr Gröhe damals schon Minister war. Diesen
    Zusammenhang sehe ich überhaupt nicht.

    Also, die Expertise ist da. Es ist die Frage, inwieweit
    die Mittel für diese Expertise zur Verfügung gestellt wer-
    den und inwieweit die internationale Gemeinschaft da-
    rauf reagiert. Ich kann nochmals feststellen: Die Bundes-
    regierung reagiert nur, wenn der öffentliche Druck groß
    wird oder wenn sie es aufgrund des internationalen
    Drucks nicht mehr schafft, nach unten wegzutauchen. –
    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Stefan Rebmann [SPD]: Deine Pressemitteilung war genau 48 Stunden vor meiner!)


    Jetzt hat die Bundesregierung finanziell aufgestockt.
    Wir hören wieder, wir könnten stolz sein. Vor diesen
    Verhandlungen und Haushaltsdebatten war das noch
    nicht der Fall. Jetzt wird aufgestockt. Das ist mir eigent-
    lich zu spät.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wissen Sie eigentlich, wie viele Menschen wir geret-
    tet hätten, wenn wir damals, nachdem der WHO-Aufruf
    erfolgt ist, Mittel zur Verfügung gestellt hätten? Es geht
    nicht nur um die infizierten Menschen, sondern es geht
    um das ganze Land. Es ist vorhin von Frau Böhmer rich-
    tig skizziert worden. Liberia und Sierra Leone sind in-
    zwischen in ihrer Gesamtheit schwer traumatisiert. Tau-
    sende weißer Plastiksäcke sind Symbole des Untergangs
    des Landes, der Kultur und vor allem auch der Zukunft.
    So empfinden es die Menschen dort.

    Ich zitiere eine Mutter, die erläutert, was der Unter-
    schied zwischen dem grausamen Bürgerkrieg, den beide
    Länder über ein Jahrzehnt erlebt hatten, und Ebola ist:
    Wir konnten – so die Mutter – die Soldaten und die Mör-
    derbanden hören, wenn sie kamen, und konnten in den
    Wald fliehen. Ebola ist plötzlich da. Du hörst Ebola
    nicht, du riechst Ebola nicht, und du siehst es nicht.
    Ebola macht uns zu einem Volk der Unberührbaren. Wir
    umarmen uns nicht mehr, wir küssen unsere Kinder nicht
    mehr, wir beerdigen unsere Väter und Mütter nicht mehr.
    Kinder, die ohne Eltern sind, sind plötzlich alleine. Nie-
    mand nimmt sie mehr auf. Im Krieg war das anders. Wir
    haben auch fremde Kinder aufgenommen und versorgt.
    Heute haben wir Angst vor kleinen Kindern.

    Wie sich allein gelassene Kinder in einer apokalypti-
    schen Umwelt fühlen, kann niemand von uns tatsächlich
    beschreiben. Die WHO spricht – auch das ist schon ge-





    Uwe Kekeritz


    (A) (C)



    (D)(B)

    sagt worden – von bis zu 10 000 Neuinfektionen pro
    Woche. Bis gestern sind circa 4 500 Menschen gestor-
    ben. Wenn wir uns in 14 Tagen zur nächsten Sitzungs-
    woche wiedersehen, werden es weit über 5 000 sein. Die
    Dunkelziffer ist darin noch nicht eingerechnet.

    Westafrika braucht dringend 3 000 Klinikbetten, Per-
    sonal und Material. Die Expertise, wie das sinnvoll ein-
    gesetzt wird, Herr Huber, ist vorhanden. Ich appelliere
    an dieser Stelle an die Kanzlerin – Ebola ist ja seit ges-
    tern Chefsache –, dass sie für das Jahr 2015 die richtigen
    Weichen stellt. Es ist eine Blamage, dass wir heute fest-
    stellen müssen, dass am Mittwoch in der Frühe, um
    9 Uhr, für das Haushaltsjahr 2015 1 Million Euro im
    Haushaltsentwurf standen und nicht mehr. Sie haben
    jetzt nachgebessert, aber das war das, Herr Huber, was
    vor zwei Tagen noch geplant war. Das ist eigentlich eine
    Schande.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Ich muss Ihnen sagen: Damit wird deutlich, dass die-
    ser Haushalt der verlogenste Haushalt seit der Gründung
    der Republik ist.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Manfred Grund [CDU/CSU]: Ihnen hat es ins Gehirn geregnet, oder? „Verlogener Haushalt“, das ist eine Frechheit! – Charles M. Huber [CDU/CSU]: In Anbetracht eines solchen Szenarios eine parteipolitische Debatte in dieser Form zu inszenieren, ist eine Schande! Sie sollten nach Afrika gehen! Ich lade Sie ein!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Ich habe jetzt die Möglichkeit gegeben, den Zwi-

schenruf vollständig zu dokumentieren. Nun hat aber die
Kollegin Sabine Weiss für die Unionsfraktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sabine Weiss


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Schönen Dank. – Frau Präsidentin! Werte Kollegin-

    nen und Kollegen! Meine Damen und Herren! Herr
    Kekeritz, es gibt ja immer die Unermüdlichen, die erst
    dann zufrieden sind, wenn sie für irgendein Problem, das
    auf dieser Welt besteht, endlich den Schuldigen gefun-
    den haben und ihn anprangern können. Außerdem gibt
    es die ewigen Helden, die dann sagen: Ich habe das alles
    schon vorher gewusst.

    All das bringt uns nicht weiter. Wir sollten doch – das
    ist mein Appell zu Beginn meiner Rede – jetzt endlich
    einmal gemeinsam anfangen, die Sache konstruktiv an-
    zugehen, wie die Bundesregierung und die Koalition das
    bereits vorgemacht haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Frau Johnson Sirleaf, die Präsidentin von Liberia, hat
    diese Woche im Spiegel-Interview zu einer Prognose, bis
    Januar 2015 könne es 1,4 Millionen Ebolainfizierte in
    Westafrika gegeben, gesagt – hören Sie jetzt bitte auch
    ganz genau hin –:

    Wir brauchen keine Untergangsszenarien, bei denen
    wir uns nur noch zum Sterben niederlegen können.
    Die Menschen brauchen Hoffnung, sie sollen wis-
    sen, dass wir die Seuche erfolgreich bekämpfen.

    Das hat sie Anfang dieser Woche gesagt. Dieser Frau
    können wir alle nur zustimmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben es bereits von den Vorrednern gehört: Die
    Lage ist sehr ernst. Die Zahl der Infizierten und Toten
    steigt. Diese Woche ist der Ebolatod auch bei uns in
    Deutschland angekommen.

    Wie brisant die Lage in Westafrika ist, sieht man zum
    Beispiel am Streik des Pflegepersonals in Liberia diese
    Woche und an den Übergriffen auf lokale und internatio-
    nale Helfer, die in Guinea acht Helfern das Leben gekos-
    tet haben. Gerade auf diese Helfer kommt es aber an. Ein
    wichtiges Element der Hilfe muss darin bestehen, das
    örtliche Pflegepersonal angemessen zu bezahlen und ins-
    besondere seinen Schutz in jeder Hinsicht zu gewährleis-
    ten.

    Die New York Times berichtete am 1. Oktober 2014
    unter der Überschrift „Ein Krankenhaus aus der Hölle“
    über ein praktisch nicht mehr funktionsfähiges Kranken-
    haus in Sierra Leone. Dort lagen Leichen, auch von Kin-
    dern, auf dem Fußboden; das Pflegepersonal arbeitete
    ohne Handschuhe in Straßenkleidung. Es gibt also noch
    sehr viel zu tun. Darüber sind wir uns wohl alle einig; da
    gebe ich meinen Vorrednern recht. Dennoch – das muss
    man auch sagen, besonders mit Blick auf die Medien –:
    Die Krankheit ist beherrschbar, und die Ausbreitung
    kann gestoppt werden. Dies haben wir nach früheren
    Ausbrüchen in Uganda und Ruanda sehen können.

    Das Wichtigste aber ist – auch da stimme ich der Prä-
    sidentin von Liberia zu –: Wir müssen Panik vermeiden,
    Panik, die jetzt über die Medien auch nach Europa und
    in die USA schwappt. In den USA haben sich bereits
    Reinigungskräfte am Flughafen geweigert, aus Westaf-
    rika angekommene Flugzeuge zu reinigen.

    Die internationale Gemeinschaft wird durch wirk-
    same und quantitativ notwendige Beiträge helfen, die
    Epidemie einzudämmen und zu besiegen und den Men-
    schen in Liberia, Sierra Leone und Guinea Hoffnung auf
    ein Leben nach der Epidemie zu geben. Deutschland
    leistet dabei einen hohen Anteil. Frau Staatsministerin
    Böhmer hat das sehr eindrücklich dargestellt.

    Ja, es ist richtig und nicht zu leugnen, dass die
    Dimension von fast allen Gebern und auch den Institu-
    tionen zu spät erkannt worden ist. Die Hilfe ist dann
    auch tatsächlich zu langsam angelaufen. Dabei sollten
    wir aber berücksichtigen, Herr Kekeritz, dass diese Ka-
    tastrophe aufgrund der Ansteckungsgefahren auch für
    die Hilfskräfte eine besondere Herausforderung darstellt.
    Die normalen Abläufe von Materialtransporten mit Be-
    gleithilfspersonal wie bei Erdbeben und Wirbelstürmen
    kommen hier nicht infrage.


    (Beifall bei der CDU/CSU)






    Sabine Weiss (Wesel I)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Umso größer sind deshalb meine Hochachtung und
    mein Respekt für die vielen Helfer vor Ort, seien es die
    Angestellten von Gesundheitseinrichtungen oder die
    freiwilligen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wie
    Ärzte ohne Grenzen.


    (Beifall der Abg. Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    In gleicher Weise finde ich es bewundernswert, dass
    sich mittlerweile mehr als 3 000 Freiwillige der Bundes-
    wehr und über 1 000 Freiwillige – Freiwillige, Herr
    Movassat; wir können keine Ärzte abordnen –


    (Niema Movassat [DIE LINKE]: Hat auch keiner gefordert!)


    beim Deutschen Roten Kreuz für einen möglichen Ein-
    satz gemeldet haben. Diese Hilfskräfte müssen in beson-
    derer Weise – das sind wir ihnen schuldig – einen Schutz
    vor Ansteckung erhalten: durch angemessene Ausbil-
    dung, durch Vorbereitung auf den Einsatz in einem frem-
    den Land, in einem schwierigen Umfeld und natürlich
    durch die Garantie des Rücktransports, falls sie sich
    doch anstecken sollten. Nach Umfragen in den Medien
    sagt die deutsche Bevölkerung zu 51 Prozent, Ebolainfi-
    zierte sollen gar nicht erst hierherkommen und behandelt
    werden. Angesichts dessen finde ich, wir alle sollten da-
    gegenhalten, insbesondere die Medien. Ich bin der festen
    Überzeugung, dass die deutsche Bevölkerung es durch-
    aus akzeptiert, wenn wir Menschen aus diesen Ländern
    und besonders den Helfern hier Hilfe anbieten und sie
    hier behandeln.


    (Beifall im ganzen Hause)


    In unserem Entschließungsantrag behandeln wir die
    gesamte Bandbreite der notwendigen Hilfe. Herr Kekeritz,
    natürlich sind ganz viele Dinge – der Antrag wurde vor
    einigen Wochen formuliert – noch in der Umsetzung; ei-
    niges ist bereits getan. Auch die Frau Staatsministerin
    hat darauf hingewiesen, dass im Antrag einige Anregun-
    gen stehen, um die wir uns noch zu kümmern haben.
    Sehr wohl hat der Antrag auch heute noch einen deutli-
    chen Mehrwert, weil durch ihn eine Menge angestoßen
    wird. Allein durch die heutige Debatte bewirkt dieser
    Antrag das, was er bewirken sollte.

    Es ist bereits gesagt worden: Wir müssen in den Län-
    dern auch nach der Epidemie Hilfe leisten. Ich selbst
    habe vor etwa drei Jahren Liberia besucht. Damals war
    die Situation so, dass auch zehn Jahre nach Ende des
    Bürgerkriegs dies das trostloseste Lebensumfeld war,
    das ich persönlich je gesehen habe. Selbst in den Augen
    der Kinder, die man sonst in verschiedenen Ländern
    auch in den schlimmsten Lebenslagen lachen hören
    kann, habe ich nur Traurigkeit gesehen. Auch wenn es in
    den letzten Jahren in diesem Land einen Trend zum Po-
    sitiven gegeben haben mag, wird es sicherlich noch
    lange dauern, bis sich das Land vom Ebolaschock erneut
    erholt haben wird. Der Internationale Währungsfonds
    rechnet allein für 2015 mit einem Wachstumseinbruch
    von 12 Prozent. Dies wird auch im menschlichen Be-
    reich ganz tiefe Spuren hinterlassen.
    Ja, auch ich bin der Meinung, dass wir uns darüber
    unterhalten müssen, wie wir entwicklungspolitisch ver-
    stärkt am Aufbau und an der Unterstützung der Gesund-
    heitssysteme in den betroffenen Ländern arbeiten kön-
    nen, damit sie zukünftig selbst besser in der Lage sind,
    einer solchen Epidemie zu begegnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Bundeskanzlerin hat gestern hier erklärt, dass
    Ebola ein zentrales Thema des Euro-Gipfels und des
    ASEM-Gipfels sein wird. Sie hat sehr deutlich gemacht
    – da kann man ihr nur zustimmen –: Wir können dieses
    Problem nur alle gemeinsam, also international, wirksam
    bekämpfen.

    Gestern trafen sich die Gesundheitsminister auf EU-
    Ebene in Brüssel und haben die Maßnahmen abge-
    stimmt. Das heißt, die internationale Gemeinschaft geht
    dieses Problem gemeinsam an. Die abgestimmten und
    jetzt in Gang kommenden Maßnahmen werden vor Ort
    zügig sichtbar sein. Dann können wir vielleicht sagen:
    Wir folgen dem Aufruf der Präsidentin von Liberia, Frau
    Johnson Sirleaf: Die Menschen brauchen Hoffnung. Sie
    sollen wissen, dass wir die Seuche erfolgreich bekämp-
    fen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)