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ID1806106200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/61 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Än- derung des Elften Buches Sozialge- setzbuch – Leistungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) Drucksachen 18/1798, 18/2379, 18/2909. 5647 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2910. . . . . . . . . . . . . . . 5647 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrecht auf gute Pflege verwirklichen – Soziale Pflegeversicherung solidarisch weiter- entwickeln Drucksachen 18/1953, 18/2909 . . . . . . . . . 5647 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungs- lücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversicherungen – soge- nannter Pflege-Bahr – abschaffen Drucksachen 18/591, 18/2901 . . . . . . . . . 5647 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5647 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5647 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5650 D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5652 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5654 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5656 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5657 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5659 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5660 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5662 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5665 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5666 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 5667 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5667 D Namentliche Abstimmungen 5669 B, 5669 C, 5674 D, 5675 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 5669 D, 5672 A, 5680 D, 5683 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Caren Lay, Diana Golze, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Wohnungs- not, Mietsteigerungen und Mietwucher in Hochschulstädten bekämpfen Drucksache 18/2870 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5675 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5675 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5676 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5678 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5679 D Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 5685 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5687 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5689 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5689 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5690 D Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5692 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5693 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5694 D Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5696 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5697 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5698 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5700 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5701 A Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: zu der vereinbarten Debatte – Deutschlands Bei- trag zur Eindämmung der Ebolaepidemie Drucksachen 18/2607, 18/2841 . . . . . . . . . . . 5702 A Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5702 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5703 D Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5705 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5705 C Heinz-Joachim Barchmann (SPD) . . . . . . . . . 5705 D Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5706 B Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5707 C Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5708 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 5709 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5710 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5711 A Tagesordnungspunkt 26: Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Technikfolgen- abschätzung (TA) – Fernerkundung: An- wendungspotenziale in Afrika Drucksache 18/581 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5713 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5714 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5716 B Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5717 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5718 B Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Claudia Roth (Augs- burg), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Antiziga- nismus erkennen und entschlossen bekämpfen Drucksache 18/1967 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 B Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5720 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5720 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5721 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5722 C Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5724 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5725 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5726 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 5727 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf ei- nes Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungsauswei- tung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) . 5727 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 III Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leis- tungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflege- vorsorgefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungs- punkt 21 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5647 (A) (C) (D)(B) 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5727 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.10.2014 Bär, Dorothee CDU/CSU 17.10.2014 Barthle, Norbert CDU/CSU 17.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 17.10.2014 Engelmeier, Michaela SPD 17.10.2014 Flisek, Christian SPD 17.10.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Funk, Alexander CDU/CSU 17.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 17.10.2014 Hagedorn, Bettina SPD 17.10.2014 Hirte, Christian CDU/CSU 17.10.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 17.10.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.10.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.10.2014 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 17.10.2014 Nahles, Andrea SPD 17.10.2014 Özoğuz, Aydan SPD 17.10.2014 Pilger, Detlev SPD 17.10.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 17.10.2014 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 17.10.2014 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 17.10.2014 Strässer, Christoph SPD 17.10.2014 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Träger, Carsten SPD 17.10.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 17.10.2014 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 17.10.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 17.10.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 17.10.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungs- ausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsor- gefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer SPD-Fraktion für den Ge- setzentwurf der Bundesregierung und gegen die Ände- rungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Dieses be- inhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Ja- nuar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflegealltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5728 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet. So können sie individueller der je- weiligen Pflegesituation angepasst werden. Die Bedürf- nisse der Pflegebedürftigen und ihrer pflegenden Ange- hörigen stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Außerdem ist die Forderung nach einer angemesse- nen Entlohnung der Pflegefachkräfte für uns Sozialde- mokratinnen selbstverständlich. Wir machen Ernst mit der Aufwertung der Pflegeberufe – nicht nur in der ge- sellschaftlichen Wertschätzung, sondern auch bei der Bezahlung. Es ist sehr gut, dass endlich gesetzlich klargestellt wird, dass die „Bezahlung tarifvertraglich vereinbarter Vergütungen sowie entsprechender Vergü- tungen nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen“ bei Pflegesatz- bzw. Pflegevergütungsverhandlungen von niemandem infrage gestellt und als sogenannt unwirt- schaftlich abgelehnt werden darf. Damit das Geld auch wirklich bei den Beschäftigten ankommt, kann der Kos- tenträger einen adäquaten Nachweis von den Arbeitge- bern verlangen, dass dieses Erfordernis auch zu jeder Zeit eingehalten worden ist bzw. wird. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um weiterhin zur angemesse- nen Entlohnung der Branche und der in ihr Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung von insgesamt 0,3 Prozent verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorgefonds vereinbart. Für die Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen von 0,2 Prozent gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ar- beiten weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der ge- setzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in eine Bür- gerinnenversicherung ermöglichen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetz- buch – Leistungsausweitung für Pflegebedürf- tige, Pflegevorsorgefonds – (Fünftes SGB XI- Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tages- ordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion für den Gesetzent- wurf der Bundesregierung und gegen die Änderungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Es beinhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Januar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflege- alltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet; sie können individueller der Pfle- gesituation angepasst werden. Die Bedürfnisse der Pfle- gebedürftigen und der Pflegenden stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung der Pflegekräfte ist für uns selbstverständlich. Daher ist es gut, dass nun gesetzlich klargestellt wird, dass die Zahlung von Tariflohn von den Verhandlungspartnern nicht als unwirtschaftlich bezeichnet werden kann. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um zur angemessenen Entlohnung der Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorge- fonds vereinbart. Für diese Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir werden weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der Pflegever- sicherung arbeiten. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der gesetzlichen Kranken-und Pflegeversicherung in eine Bürgerversi- cherung ermöglichen. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 926. Sitzung am 10. Ok- tober 2014 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zu- zustimmen: – Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Na- tionen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Der Bundesrat hat zudem in seiner 926. Sitzung am 10. Oktober 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsministe- rin Ulrike Scharf (Bayern) als Nachfolgerin des aus- scheidenden Staatsministers Dr. Marcel Huber (Bayern) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5729 (A) (C) (D)(B) Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Evaluierung des Antiterrordateigesetzes Drucksache 17/12665 (neu) Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung der Notwendigkeit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung nach § 30 des Elften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/1600 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – 17. Legislaturperiode – Drucksache 17/14325 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz Drucksache 18/1000 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.7 Ratsdokument 10197/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.4 Ratsdokument 10514/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.27 ERH 5/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.31 Ratsdokument 12446/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.32 Ratsdokument 12447/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.50 Ratsdokument 11358/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.149 EP P7_TA-PROV(2013)0286 Drucksache 18/419 Nr. A.151 EP P7_TA-PROV(2013)0394 Drucksache 18/544 Nr. A.45 EP P7_TA-PROV(2013)0517 Drucksache 18/642 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2014)0044 Drucksache 18/642 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0046 Drucksache 18/822 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2014)0062 Drucksache 18/1048 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0172 Drucksache 18/1393 Nr. A.38 EP P7_TA-PROV(2014)0255 Drucksache 17/14284 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2013)0233 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/2533 Nr. A.61 Ratsdokument 10897/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.62 Ratsdokument 11922/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.63 Ratsdokument 12027/14 61. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Pflegeversicherung TOP 22 Wohnungsnot in Hochschulstädten TOP 23 Ebolaepidemie TOP 26 Technikfolgenabschätzung: Fernerkundung in Afrika TOP 25 Bekämpfung des Antiziganismus Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Ullrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Erfolgreiches Lernen braucht gutes Leben.
    100 000 Studenten schicken sich in diesen Tagen an, ihr
    Studium aufzunehmen. Sie arbeiten für ihren eigenen
    Lebenserfolg und mehren damit auch den Wohlstand
    und die Innovationskraft unserer gesamten Gesellschaft.
    Viele machen sich auf, um nicht nur eine neue Lebens-
    wirklichkeit und Lebensumgebung kennenzulernen, son-
    dern auch, um sich auf ihr Studium zu konzentrieren. In
    einigen wenigen Städten ist dies im Augenblick nicht in
    dem Umfang möglich, wie wir es uns alle wünschen
    würden. Es gibt vereinzelt Quadratmeterpreise im zwei-
    stelligen Bereich, Wohnheimzimmer mit einem Preis
    von 400 bis 500 Euro und Wartelisten für Studenten-
    wohnheime. Die damit verbundenen Sorgen teilen wir.
    Diese Sorgen haben dazu geführt, dass diese Koalition





    Dr. Volker Ullrich


    (A)



    (D)(B)

    gehandelt hat und auch weiterhin erfolgreich handeln
    wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Lassen Sie uns zunächst vielleicht auf die Ursachen
    der Probleme zu sprechen kommen. Eine Ursache ist
    doch der Erfolg unserer eigenen Bildungspolitik. Die
    Anzahl der Studenten in Deutschland hat sich in den
    letzten 20 Jahren beinahe verdoppelt. In den letzten
    10 Jahren ist die Anzahl der Studenten in einem sechs-
    stelligen Bereich gestiegen. Wir bekommen glücklicher-
    weise immer mehr Anfragen von Studenten aus aller
    Welt, die diesen Standort auch dank unserer Politik at-
    traktiv finden und in Deutschland ein Studium aufneh-
    men wollen.

    Dieser Erfolg der eigenen Politik hat in einigen Städ-
    ten zweifelsohne zu einer Verknappung des Wohnraums
    geführt. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Die
    entscheidende Frage ist aber: Wie gehen wir mit dieser
    Gemengelage um? Da drängen sich einige Antworten
    auf. Ich kann Ihnen ehrlich sagen: Wenn wir hier in die-
    sem Hohen Hause auch nur eine Maßnahme beschließen
    würden, die die Linken gefordert haben, dann würden
    wir das Problem nicht lösen, sondern sogar noch verstär-
    ken.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dies ist nicht die erste Debatte, bei der ganz reellen
    Problemen durch Scheinlösungen entgegenzutreten ver-
    sucht wird. Das, glaube ich, tut den Studenten in diesem
    Land nicht gut.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen uns zunächst einmal auf die wirklichen
    Lösungsansätze konzentrieren. Ein solcher Ansatz ist
    zunächst einmal die angesprochene Mietpreisbremse.
    Die Mietpreisbremse schafft keinen zusätzlichen Wohn-
    raum. Sie wird dafür sorgen, dass der Mietpreisanstieg in
    manchen Gebieten begrenzt wird.


    (Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür ist sie auch gedacht!)


    Das ist eine flankierende Maßnahme; aber sie ist sicher-
    lich keine Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass Studenten
    jetzt und in den nächsten Jahren mehr Wohnraum zur
    Verfügung haben. Ganz im Gegenteil: Eine flächende-
    ckende, einheitliche Mietpreisbremse für ganz Deutsch-
    land ist ein Programm zur Verhinderung von Investitio-
    nen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Arnold Vaatz [CDU/ CSU]: Abteilung Wohnraumlenkung!)


    Ein weiterer Punkt ist die Frage: Wie gehen die Län-
    der mit den Mitteln um, die durch die von diesem Haus
    beschlossene BAföG-Reform frei werden? 1,17 Milliar-
    den Euro ist die Höhe des Entlastungsbetrages für die
    Länder in den nächsten Jahren. Wir werden sehr genau
    hinsehen, ob die Länder, in denen auch die Linke und die
    Grünen in Verantwortung sind, jeden Cent für die Bil-
    dung und möglicherweise auch für die Schaffung von
    studentischem Wohnen ausgeben oder nicht. Die Si-
    gnale, wenn ich einmal so formulieren darf, sind nicht
    positiv.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch! Die sind super!)


    Die Formulierung muss sein: Die Länder sind in der
    Pflicht,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was macht denn Bayern?)


    diese Mittel für Studenten auszugeben; sie dürfen sie
    nicht für andere Aufgaben verwenden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Ulli Nissen [SPD])


    Dann kommen wir zur Erhöhung des BAföG. Ich
    meine, in einer Zeit, in der der Schwerpunkt auf haus-
    haltstechnischer Konsolidierung liegt und wir uns unse-
    rer finanzpolitischen Verantwortung bewusst sind, ist die
    deutliche Erhöhung des BAföG 2016/17 ein großartiger
    Schritt und ein tolles Signal; das sollte man nicht klein-
    reden.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Inflation straft Sie Lügen!)


    Zum Thema Wohnraum. Der beste Wohnraum ist der-
    jenige, der neu gebaut wird.


    (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Nein, der bezahlbar ist!)


    Deswegen sind unsere Anstrengungen darauf gerichtet,
    neuen Wohnraum zu schaffen. Wir werden die entspre-
    chenden Instrumente auch liefern.

    Meine Damen und Herren, wir müssen uns darüber
    unterhalten, unter welchen steuerlichen Bedingungen
    wir zukünftig Wohnraum schaffen werden. Ein Instru-
    ment wäre mit am wirksamsten – das haben Sie gar nicht
    angesprochen, aber darüber werden wir nachdenken –,
    und das ist die Wiedereinführung der degressiven AfA.
    Derjenige, der investiert, soll die Möglichkeit haben,
    schnell von der Steuer dafür belohnt zu werden, dass er
    privates Kapital lockermacht, um auf dem Wohnungs-
    markt Akzente zu setzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Sören Bartol [SPD]: Das wolltet ihr in den Koalitionsverhandlungen nicht!)


    Abschließend sei daran erinnert, dass wir bei all der
    Freude über die Entwicklung in Hochschulstädten auch
    darüber nachdenken müssen, ob wir insgesamt immer
    die rechte Balance finden. Wir müssen betonen, dass die
    berufliche Bildung, die Ausbildung zum Meister in ei-
    nem Handwerksberuf, gerade auch im ländlichen Raum,
    gleichwertig ist und dass es nicht immer ein Allheilmit-
    tel ist, ein Studium anzustreben, sondern ganz im Gegen-
    teil. Wir haben die Gleichwertigkeit von akademischer
    und beruflicher Bildung zu einem unserer zentralen
    Handlungsfelder gemacht. Wenn wir diese Gleichwertig-
    keit bedenken, wenn wir Politik machen, dann können
    wir vielleicht auch die Überhitzungsreaktionen in eini-

    (C)






    Dr. Volker Ullrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    gen Großstädten zurückfahren. Das, glaube ich, ist ein
    ganz wichtiger Aspekt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, eines steht für uns fest:
    Die Länder und die Kommunen sind in der Pflicht, durch
    Bauleitplanungen, durch Aktionsprogramme, durch fi-
    nanzielle Unterstützung mehr Wohnraum für Studenten
    zu schaffen oder Anreize dafür zu setzen, dass Private
    das machen. Unserer Auffassung nach muss das auch im
    Herzen der Städte geschehen. Das Miteinander der Ge-
    nerationen, der Menschen in den Städten, die Begeg-
    nung, die Inspiration, Kunst und Kultur, das ist für uns
    eine Leitschnur für städtebauliches Handeln.

    Meine Damen und Herren, verlassen Sie sich auf die
    Große Koalition!


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer sich auf die GroKo verlässt, ist verlassen!)


    Wir werden dafür sorgen, dass es mehr Wohnraum gibt
    und dass die Sorgen der Studenten in diesem Land beho-
    ben werden. In diesem Sinne alles Gute zum Studienan-
    fang!

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat die Kollegin Ulli Nissen das

Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulli Nissen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Wir diskutieren heute über den Antrag der
    Linken „Wohnungsnot, Mietsteigerungen und Mietwu-
    cher in Hochschulstädten bekämpfen“. Es ist wie so oft
    bei Ihren Anträgen, liebe Kolleginnen und Kollegen:
    Der Titel klingt klasse – so wie „Reichtum für alle“.
    Aber es gibt ja nicht nur den Titel, sondern auch den
    Text.

    Ihr Antrag ist ein einziger Wunschzettel – wir haben
    bald Weihnachten –, egal wie es in unserem politischen
    System geregelt ist. Sie wissen doch: Seit der Föderalis-
    musreform 2006 ist die soziale Wohnraumförderung
    – dazu gehört das studentische Wohnen – Ländersache.
    Deshalb ist es gut, dass die Länder 518 Millionen Euro
    jährlich als Kompensationszahlung erhalten, um Wohn-
    raum zu fördern.

    Ich komme aus der Banken- und Hochschulstadt
    Frankfurt und weiß, wie schwer es in Ballungsräumen
    ist, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Für Studierende
    ist es dort besonders schwierig: Die Mieten sind hoch,
    und Studierende haben in der Regel wenig Geld. Ein
    WG-Zimmer in Frankfurt kostet durchschnittlich
    418 Euro. Nur München ist mit 521 Euro teurer. Zu Se-
    mesterbeginn zeigt sich dieses Problem immer wieder
    deutlich.
    In Frankfurt gibt es derzeit 65 000 Studierende. Das
    sind fast 10 Prozent der Bevölkerung. Bei uns suchen
    viele Studenten einen Wohnheimplatz. Rund 2 000 Stu-
    dentinnen und Studenten stehen auf der Warteliste für ei-
    nen Wohnheimplatz. So ist es nicht nur in Frankfurt,
    sondern auch in Hessen und im gesamten Bundesgebiet.
    Die rot-schwarze Regierungskoalition kennt das Pro-
    blem. Deshalb handeln wir auch. Wir kümmern uns aber
    um alle Mieterinnen und Mieter – um die Studierenden,
    aber auch um die Rentnerinnen und Rentner sowie um
    die Gering- und Normalverdiener. Alle sollen die Mög-
    lichkeit haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir machen als Große Koalition unsere Hausaufga-
    ben dort, wo wir können und wo wir es laut Grundgesetz
    auch dürfen. Wir haben eine Mietpreisbremse auf den
    Weg gebracht. Selbst Herr Luczak hat da zum Schluss
    mitgemacht. Sie schafft zwar keine neuen Wohnungen,
    trägt aber dazu bei, dass die Mieten nicht mehr so stark
    steigen.

    Ich bin unserer Bundesministerin Barbara Hendricks
    dafür dankbar, dass sie auf Bundesebene ein Bündnis für
    bezahlbares Wohnen und Bauen initiiert hat. Auch dort
    werden diese Probleme angegangen, damit Bund, Län-
    der und Kommunen gemeinsam etwas Gutes erarbeiten
    können. Das geht, Herr Kühn, nicht von einem Tag auf
    den anderen. Wir wollen es nämlich gut machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir wollen nicht nur mehr, sondern mehr bezahlbaren
    Wohnraum. Was tun wir? Wir erhöhen das Wohngeld,
    und ich persönlich setze mich intensiv auch für die Wie-
    dereinführung der Energiekostenkomponente ein. Au-
    ßerdem haben wir die Mittel für die Städtebauförderung
    deutlich erhöht. Das bringt auch den Ländern und Kom-
    munen Entlastung.

    Natürlich lassen wir die Bundesanstalt für Immo-
    bilienaufgaben nicht aus der Pflicht. Zum einen gibt es
    die Möglichkeit, Liegenschaften und Konversionsflä-
    chen zu verbilligten Konditionen an Kommunen abzuge-
    ben, wenn es der Wohnraumförderung dient. Das kann
    natürlich auch studentisches Wohnen bedeuten. Weiter-
    hin prüfen wir natürlich auch, wie wir die Aufgaben der
    BImA mit unseren wohnungs- und sozialpolitischen Zie-
    len in Einklang bringen können. Ich gehe davon aus,
    liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU,
    dass wir hier gemeinsam auf einen guten Weg kommen.


    (Beifall bei der SPD)


    All das wird in Gesamtheit dazu führen, dass sich die
    Wohnungsnot für alle entspannen wird. Die guten Nach-
    richten bezüglich des BAföG sind schon von Kollegen
    erwähnt worden. Ab nächstem Jahr – das ist wirklich
    wichtig – werden die Länder um 1,2 Milliarden Euro pro
    Jahr entlastet.


    (Beifall bei der SPD)


    Natürlich wäre es – das ist überhaupt kein Thema –
    toll, wenn die erhöhten BAföG-Sätze, die ab August
    2016 kommen, eher eingeführt werden würden.





    Ulli Nissen


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ziehen Sie doch vor!)


    Die Erhöhung auf 250 Euro beim Wohnzuschlag ist aber
    auch ganz wichtig.

    Sie von den Linken haben eine tolle Forderung. Sie
    fordern, dass in Hochschulstädten die Mehrkosten für
    Miete übernommen werden sollen. Super! Die Vermieter
    werden sich freuen und „Klasse!“ sagen. Sie werden das
    nutzen, um die Mieten zu erhöhen. Damit lösen Sie die
    Probleme nicht, sondern schaffen neue.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist wenig hilf-
    reich, in einem Antrag Dinge vom Bund zu fordern, die
    nicht in seiner Kompetenz liegen. Sie tun so, als täten
    die Länder, Städte und Hochschulen gar nichts.


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Das interessiert die überhaupt nicht! Es sitzen nur noch ein paar da!)


    – Die Linken interessieren sich nicht dafür; aber ich
    fände es schön, wenn Sie zuhören würden!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Oliver Grundmann [CDU/CSU]: Die wenigen, die da sind, hören nicht zu!)


    Bei der Grundsteinlegung eines neuen Studenten-
    wohnheimes merkte der Frankfurter Oberbürgermeister
    Peter Feldmann richtigerweise an, dass Stadt, Land,
    Hochschulen und Studentenwerke zusammenarbeiten
    müssen.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Ganze sechs Linke haben es ausgehalten! Unglaublich!)


    Auf dem Frankfurter Riedberg wird das Gebäude auf ei-
    nem erbpachtfreien Grundstück mit zinsfreien Krediten
    der Stadt Frankfurt finanziert. Das ist vielleicht ein Vor-
    bild für andere Städte. Das Motto des Frankfurter Ober-
    bürgermeisters lautet immer „Bauen, bauen, bauen!“ –
    Da kann ich ihm nur voll zustimmen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, dank Ihres Antrages
    konnten wir einiges klarstellen. – Natürlich wollen auch
    wir Wohnungsnot, Mietsteigerungen und Mietwucher in
    Hochschulstädten bekämpfen; aber wir wollen das nicht
    nur in Hochschulstädten, sondern auch auf anderen an-
    gespannten Wohnungsmärkten. Wir wollen nicht nur et-
    was machen, sondern wir tun bereits eine Menge, um
    Wohnen bezahlbar zu machen; aber wir wissen auch,
    dass gemeinsame Anstrengungen aller nötig sind. Bund,
    Länder und Kommunen zusammen können es schaffen.

    Danke für Ihre Aufmerksamkeit. – Von dieser Stelle
    aus möchte ich einen kurzen Gruß an meinen Sohn Mo-
    ritz schicken, der heute 27 wird.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)