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    Plenarprotokoll 18/61 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Än- derung des Elften Buches Sozialge- setzbuch – Leistungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) Drucksachen 18/1798, 18/2379, 18/2909. 5647 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2910. . . . . . . . . . . . . . . 5647 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrecht auf gute Pflege verwirklichen – Soziale Pflegeversicherung solidarisch weiter- entwickeln Drucksachen 18/1953, 18/2909 . . . . . . . . . 5647 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungs- lücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversicherungen – soge- nannter Pflege-Bahr – abschaffen Drucksachen 18/591, 18/2901 . . . . . . . . . 5647 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5647 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5647 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5650 D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5652 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5654 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5656 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5657 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5659 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5660 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5662 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5665 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5666 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 5667 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5667 D Namentliche Abstimmungen 5669 B, 5669 C, 5674 D, 5675 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 5669 D, 5672 A, 5680 D, 5683 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Caren Lay, Diana Golze, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Wohnungs- not, Mietsteigerungen und Mietwucher in Hochschulstädten bekämpfen Drucksache 18/2870 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5675 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5675 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5676 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5678 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5679 D Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 5685 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5687 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5689 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5689 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5690 D Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5692 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5693 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5694 D Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5696 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5697 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5698 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5700 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5701 A Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: zu der vereinbarten Debatte – Deutschlands Bei- trag zur Eindämmung der Ebolaepidemie Drucksachen 18/2607, 18/2841 . . . . . . . . . . . 5702 A Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5702 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5703 D Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5705 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5705 C Heinz-Joachim Barchmann (SPD) . . . . . . . . . 5705 D Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5706 B Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5707 C Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5708 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 5709 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5710 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5711 A Tagesordnungspunkt 26: Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Technikfolgen- abschätzung (TA) – Fernerkundung: An- wendungspotenziale in Afrika Drucksache 18/581 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5713 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5714 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5716 B Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5717 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5718 B Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Claudia Roth (Augs- burg), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Antiziga- nismus erkennen und entschlossen bekämpfen Drucksache 18/1967 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 B Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5720 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5720 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5721 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5722 C Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5724 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5725 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5726 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 5727 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf ei- nes Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungsauswei- tung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) . 5727 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 III Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leis- tungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflege- vorsorgefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungs- punkt 21 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5647 (A) (C) (D)(B) 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5727 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.10.2014 Bär, Dorothee CDU/CSU 17.10.2014 Barthle, Norbert CDU/CSU 17.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 17.10.2014 Engelmeier, Michaela SPD 17.10.2014 Flisek, Christian SPD 17.10.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Funk, Alexander CDU/CSU 17.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 17.10.2014 Hagedorn, Bettina SPD 17.10.2014 Hirte, Christian CDU/CSU 17.10.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 17.10.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.10.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.10.2014 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 17.10.2014 Nahles, Andrea SPD 17.10.2014 Özoğuz, Aydan SPD 17.10.2014 Pilger, Detlev SPD 17.10.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 17.10.2014 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 17.10.2014 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 17.10.2014 Strässer, Christoph SPD 17.10.2014 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Träger, Carsten SPD 17.10.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 17.10.2014 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 17.10.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 17.10.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 17.10.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungs- ausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsor- gefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer SPD-Fraktion für den Ge- setzentwurf der Bundesregierung und gegen die Ände- rungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Dieses be- inhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Ja- nuar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflegealltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5728 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet. So können sie individueller der je- weiligen Pflegesituation angepasst werden. Die Bedürf- nisse der Pflegebedürftigen und ihrer pflegenden Ange- hörigen stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Außerdem ist die Forderung nach einer angemesse- nen Entlohnung der Pflegefachkräfte für uns Sozialde- mokratinnen selbstverständlich. Wir machen Ernst mit der Aufwertung der Pflegeberufe – nicht nur in der ge- sellschaftlichen Wertschätzung, sondern auch bei der Bezahlung. Es ist sehr gut, dass endlich gesetzlich klargestellt wird, dass die „Bezahlung tarifvertraglich vereinbarter Vergütungen sowie entsprechender Vergü- tungen nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen“ bei Pflegesatz- bzw. Pflegevergütungsverhandlungen von niemandem infrage gestellt und als sogenannt unwirt- schaftlich abgelehnt werden darf. Damit das Geld auch wirklich bei den Beschäftigten ankommt, kann der Kos- tenträger einen adäquaten Nachweis von den Arbeitge- bern verlangen, dass dieses Erfordernis auch zu jeder Zeit eingehalten worden ist bzw. wird. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um weiterhin zur angemesse- nen Entlohnung der Branche und der in ihr Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung von insgesamt 0,3 Prozent verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorgefonds vereinbart. Für die Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen von 0,2 Prozent gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ar- beiten weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der ge- setzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in eine Bür- gerinnenversicherung ermöglichen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetz- buch – Leistungsausweitung für Pflegebedürf- tige, Pflegevorsorgefonds – (Fünftes SGB XI- Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tages- ordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion für den Gesetzent- wurf der Bundesregierung und gegen die Änderungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Es beinhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Januar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflege- alltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet; sie können individueller der Pfle- gesituation angepasst werden. Die Bedürfnisse der Pfle- gebedürftigen und der Pflegenden stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung der Pflegekräfte ist für uns selbstverständlich. Daher ist es gut, dass nun gesetzlich klargestellt wird, dass die Zahlung von Tariflohn von den Verhandlungspartnern nicht als unwirtschaftlich bezeichnet werden kann. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um zur angemessenen Entlohnung der Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorge- fonds vereinbart. Für diese Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir werden weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der Pflegever- sicherung arbeiten. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der gesetzlichen Kranken-und Pflegeversicherung in eine Bürgerversi- cherung ermöglichen. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 926. Sitzung am 10. Ok- tober 2014 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zu- zustimmen: – Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Na- tionen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Der Bundesrat hat zudem in seiner 926. Sitzung am 10. Oktober 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsministe- rin Ulrike Scharf (Bayern) als Nachfolgerin des aus- scheidenden Staatsministers Dr. Marcel Huber (Bayern) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5729 (A) (C) (D)(B) Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Evaluierung des Antiterrordateigesetzes Drucksache 17/12665 (neu) Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung der Notwendigkeit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung nach § 30 des Elften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/1600 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – 17. Legislaturperiode – Drucksache 17/14325 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz Drucksache 18/1000 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.7 Ratsdokument 10197/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.4 Ratsdokument 10514/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.27 ERH 5/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.31 Ratsdokument 12446/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.32 Ratsdokument 12447/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.50 Ratsdokument 11358/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.149 EP P7_TA-PROV(2013)0286 Drucksache 18/419 Nr. A.151 EP P7_TA-PROV(2013)0394 Drucksache 18/544 Nr. A.45 EP P7_TA-PROV(2013)0517 Drucksache 18/642 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2014)0044 Drucksache 18/642 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0046 Drucksache 18/822 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2014)0062 Drucksache 18/1048 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0172 Drucksache 18/1393 Nr. A.38 EP P7_TA-PROV(2014)0255 Drucksache 17/14284 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2013)0233 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/2533 Nr. A.61 Ratsdokument 10897/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.62 Ratsdokument 11922/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.63 Ratsdokument 12027/14 61. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Pflegeversicherung TOP 22 Wohnungsnot in Hochschulstädten TOP 23 Ebolaepidemie TOP 26 Technikfolgenabschätzung: Fernerkundung in Afrika TOP 25 Bekämpfung des Antiziganismus Anlagen
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    Rede von Oliver Kaczmarek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Das

    Schöne an diesem Antrag war, dass man wieder Gele-
    genheit hatte, sich mit der Realität des studentischen
    Wohnens und dem Bedarf zu beschäftigen. Das Problem
    ist in der Tat unbestritten. Ich glaube nur, dass der An-
    trag der Realität nicht gerecht wird. Dazu würde ich
    gerne drei Feststellungen machen.

    Die erste Feststellung: Der Bedarf ist regional unter-
    schiedlich. Das ist hier schon angesprochen worden.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Ihren Antrag beginnen Sie mit dem Satz:

    Insbesondere in klassischen Studierendenstädten ist
    die Lage auf dem Wohnungsmarkt angespannt.

    Als jemand, der in Bochum studiert hat, frage ich Sie zu-
    erst: Was ist eigentlich eine klassische Studierenden-
    stadt? Denn das hat sich mittlerweile ziemlich ausdiffe-
    renziert. Im Umkreis von 50 oder 60 Kilometern um
    meinen Wohnort Kamen herum liegen der Hochschul-
    standort Münster – ja, das ist eine klassische Universi-
    tätsstadt –, aber auch Dortmund, Bochum, Essen und
    Wuppertal als traditionelle Pendlerstandorte – 30 Pro-
    zent und mehr der Studierenden wohnen zu Hause – so-
    wie Städte wie Hamm, Iserlohn, Nordkirchen und Me-





    Oliver Kaczmarek


    (A) (C)



    (D)(B)

    schede. Die Realität des studentischen Wohnens ist also
    vielfältiger, als wir das in diesem Antrag lesen können.

    Deshalb brauchen wir einerseits lokal passende Ideen
    für Wohnheimbauten.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Ja, das ist richtig. Auch Bestandssanierungen gehören
    dazu. Da nehmen die Studentenwerke auch viel Geld in
    die Hand. Daneben brauchen wir eine Strategie für die
    Umwidmung leerstehenden Wohnraums. Allein in Duis-
    burg – übrigens auch eine Universitätsstadt – stehen
    12 000 Wohnungen leer. Dort muss man doch versuchen,
    den Bedarf und das zur Verfügung Stehende übereinan-
    derzubringen. Gleichzeitig brauchen wir flexibel nutz-
    bare Wohneinheiten.

    Alles das findet im Antrag der Linken nicht statt. Des-
    wegen wird er der regionalen Vielfalt des studentischen
    Wohnens nicht gerecht.


    (Beifall bei der SPD)


    Die zweite Feststellung: Der Bedarf verändert sich
    natürlich auch mit veränderten Lebensformen der Stu-
    dierenden. Die Konstellationen haben sich gewandelt.
    Studieren mit Kind bzw. mit Familie nimmt zu; Wohnen
    mit Partner nimmt zu. Nach der Sozialerhebung des
    DSW wohnen allein 20 Prozent der Studierenden mit ih-
    ren Partnerinnen und Partnern zusammen.

    Das heißt: Wir benötigen nicht nur die eine Angebots-
    form. Der Ausbau und die Modernisierung von Wohn-
    heimplätzen sind sinnvoll. Das wird niemand infrage
    stellen. Sie decken aber eben nicht den Bedarf aller Stu-
    dierenden ab. Dazu brauchen wir auch privaten Wohn-
    raum und die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften.
    Nur durch das Zutun aller Akteure wird man dieser Viel-
    falt gerecht.


    (Beifall bei der SPD)


    Die dritte Feststellung: Ja, es ist wahr, dass Studie-
    rende von der Mietsituation in den Metropolen beson-
    ders betroffen sind – aber eben nicht allein. Deswegen
    ist es wichtig, das in eine Strategie einzubetten, die unter
    anderem auch einkommensschwache Familien in den
    Mittelpunkt rückt, wenn es um bezahlbaren Wohnraum
    geht.

    Die Ministerin knüpft hier mit ihrem Bündnis übri-
    gens auch an Erfahrungen aus den Hochschulstandorten
    an, indem sie sich für Runde Tische einsetzt, die in den
    Hochschulstädten gegründet worden sind. So sollen die
    Akteure an einen Tisch gebracht werden, um damit den
    ersten Schritt zu machen.

    Auch die Länder können einen wichtigen Beitrag leis-
    ten. Das Bundesland Berlin hat sich vorgenommen, bis
    2016 30 000 zusätzliche Wohnungen zu schaffen. 15 000
    sind schon realisiert worden. Daran zeigt sich, dass die
    Länder auch klar ihrer verfassungsgemäßen Verantwor-
    tung nachkommen und in so wichtigen Städten wie Ber-
    lin durchaus Wohnraum schaffen.


    (Beifall bei der SPD)

    Was getan werden muss, ist die Umsetzung einer
    Strategie der Vielfalt, bei der man den realen Bedarf des
    Studierendenwohnens aufnimmt und nicht nach dem
    Gießkannenprinzip vorgeht.

    Die Länder können etwas tun. Nordrhein-Westfalen
    ist hier schon als Beispiel genannt worden. Dort stellt die
    Landesregierung 50 Millionen Euro jährlich zur Verfü-
    gung. Damit können 750 Wohnheimplätze pro Jahr ge-
    baut werden. Man verbindet das mit der Aussage, dass
    dann auch Impulse für die Stadtentwicklung gesetzt wer-
    den müssen; denn 2025 sind die Studierendenzahlen in
    Nordrhein-Westfalen wieder auf dem Stand von 2009.
    Deshalb muss man sich auch überlegen: Was passiert ei-
    gentlich danach mit diesem Wohnraum?

    Der Bund leistet mit der BAföG-Novelle einen sub-
    stanziellen Beitrag. Das ist hier gerade schon angespro-
    chen worden. Ich will das noch einmal betonen. Laut der
    letzten statistischen Veröffentlichung des DSW beträgt
    die Monatsmiete in Wohnanlagen der Studentenwerke
    derzeit im Durchschnitt 223 Euro. Wir werden die Wohn-
    pauschale für auswärts wohnende Studierende – auch
    wenn das nicht allen gerecht wird – auf 250 Euro anhe-
    ben. Allein für diesen Posten werden wir im Bundes-
    haushalt jedes Jahr 160 Millionen Euro mobilisieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist ein substanzieller Beitrag zur Verbesserung der
    Lage.

    Ich komme zum Schluss. Lassen Sie uns an dieser
    Stelle nicht nur Überschriften produzieren, sondern las-
    sen Sie uns auch schauen, wie wir substanzielle Verbes-
    serungen herbeiführen können.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner spricht der Kollege Dr. Volker

Ullrich.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Volker Ullrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Erfolgreiches Lernen braucht gutes Leben.
    100 000 Studenten schicken sich in diesen Tagen an, ihr
    Studium aufzunehmen. Sie arbeiten für ihren eigenen
    Lebenserfolg und mehren damit auch den Wohlstand
    und die Innovationskraft unserer gesamten Gesellschaft.
    Viele machen sich auf, um nicht nur eine neue Lebens-
    wirklichkeit und Lebensumgebung kennenzulernen, son-
    dern auch, um sich auf ihr Studium zu konzentrieren. In
    einigen wenigen Städten ist dies im Augenblick nicht in
    dem Umfang möglich, wie wir es uns alle wünschen
    würden. Es gibt vereinzelt Quadratmeterpreise im zwei-
    stelligen Bereich, Wohnheimzimmer mit einem Preis
    von 400 bis 500 Euro und Wartelisten für Studenten-
    wohnheime. Die damit verbundenen Sorgen teilen wir.
    Diese Sorgen haben dazu geführt, dass diese Koalition





    Dr. Volker Ullrich


    (A)



    (D)(B)

    gehandelt hat und auch weiterhin erfolgreich handeln
    wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Lassen Sie uns zunächst vielleicht auf die Ursachen
    der Probleme zu sprechen kommen. Eine Ursache ist
    doch der Erfolg unserer eigenen Bildungspolitik. Die
    Anzahl der Studenten in Deutschland hat sich in den
    letzten 20 Jahren beinahe verdoppelt. In den letzten
    10 Jahren ist die Anzahl der Studenten in einem sechs-
    stelligen Bereich gestiegen. Wir bekommen glücklicher-
    weise immer mehr Anfragen von Studenten aus aller
    Welt, die diesen Standort auch dank unserer Politik at-
    traktiv finden und in Deutschland ein Studium aufneh-
    men wollen.

    Dieser Erfolg der eigenen Politik hat in einigen Städ-
    ten zweifelsohne zu einer Verknappung des Wohnraums
    geführt. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Die
    entscheidende Frage ist aber: Wie gehen wir mit dieser
    Gemengelage um? Da drängen sich einige Antworten
    auf. Ich kann Ihnen ehrlich sagen: Wenn wir hier in die-
    sem Hohen Hause auch nur eine Maßnahme beschließen
    würden, die die Linken gefordert haben, dann würden
    wir das Problem nicht lösen, sondern sogar noch verstär-
    ken.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dies ist nicht die erste Debatte, bei der ganz reellen
    Problemen durch Scheinlösungen entgegenzutreten ver-
    sucht wird. Das, glaube ich, tut den Studenten in diesem
    Land nicht gut.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen uns zunächst einmal auf die wirklichen
    Lösungsansätze konzentrieren. Ein solcher Ansatz ist
    zunächst einmal die angesprochene Mietpreisbremse.
    Die Mietpreisbremse schafft keinen zusätzlichen Wohn-
    raum. Sie wird dafür sorgen, dass der Mietpreisanstieg in
    manchen Gebieten begrenzt wird.


    (Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür ist sie auch gedacht!)


    Das ist eine flankierende Maßnahme; aber sie ist sicher-
    lich keine Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass Studenten
    jetzt und in den nächsten Jahren mehr Wohnraum zur
    Verfügung haben. Ganz im Gegenteil: Eine flächende-
    ckende, einheitliche Mietpreisbremse für ganz Deutsch-
    land ist ein Programm zur Verhinderung von Investitio-
    nen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Arnold Vaatz [CDU/ CSU]: Abteilung Wohnraumlenkung!)


    Ein weiterer Punkt ist die Frage: Wie gehen die Län-
    der mit den Mitteln um, die durch die von diesem Haus
    beschlossene BAföG-Reform frei werden? 1,17 Milliar-
    den Euro ist die Höhe des Entlastungsbetrages für die
    Länder in den nächsten Jahren. Wir werden sehr genau
    hinsehen, ob die Länder, in denen auch die Linke und die
    Grünen in Verantwortung sind, jeden Cent für die Bil-
    dung und möglicherweise auch für die Schaffung von
    studentischem Wohnen ausgeben oder nicht. Die Si-
    gnale, wenn ich einmal so formulieren darf, sind nicht
    positiv.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch! Die sind super!)


    Die Formulierung muss sein: Die Länder sind in der
    Pflicht,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was macht denn Bayern?)


    diese Mittel für Studenten auszugeben; sie dürfen sie
    nicht für andere Aufgaben verwenden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Ulli Nissen [SPD])


    Dann kommen wir zur Erhöhung des BAföG. Ich
    meine, in einer Zeit, in der der Schwerpunkt auf haus-
    haltstechnischer Konsolidierung liegt und wir uns unse-
    rer finanzpolitischen Verantwortung bewusst sind, ist die
    deutliche Erhöhung des BAföG 2016/17 ein großartiger
    Schritt und ein tolles Signal; das sollte man nicht klein-
    reden.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Inflation straft Sie Lügen!)


    Zum Thema Wohnraum. Der beste Wohnraum ist der-
    jenige, der neu gebaut wird.


    (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Nein, der bezahlbar ist!)


    Deswegen sind unsere Anstrengungen darauf gerichtet,
    neuen Wohnraum zu schaffen. Wir werden die entspre-
    chenden Instrumente auch liefern.

    Meine Damen und Herren, wir müssen uns darüber
    unterhalten, unter welchen steuerlichen Bedingungen
    wir zukünftig Wohnraum schaffen werden. Ein Instru-
    ment wäre mit am wirksamsten – das haben Sie gar nicht
    angesprochen, aber darüber werden wir nachdenken –,
    und das ist die Wiedereinführung der degressiven AfA.
    Derjenige, der investiert, soll die Möglichkeit haben,
    schnell von der Steuer dafür belohnt zu werden, dass er
    privates Kapital lockermacht, um auf dem Wohnungs-
    markt Akzente zu setzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Sören Bartol [SPD]: Das wolltet ihr in den Koalitionsverhandlungen nicht!)


    Abschließend sei daran erinnert, dass wir bei all der
    Freude über die Entwicklung in Hochschulstädten auch
    darüber nachdenken müssen, ob wir insgesamt immer
    die rechte Balance finden. Wir müssen betonen, dass die
    berufliche Bildung, die Ausbildung zum Meister in ei-
    nem Handwerksberuf, gerade auch im ländlichen Raum,
    gleichwertig ist und dass es nicht immer ein Allheilmit-
    tel ist, ein Studium anzustreben, sondern ganz im Gegen-
    teil. Wir haben die Gleichwertigkeit von akademischer
    und beruflicher Bildung zu einem unserer zentralen
    Handlungsfelder gemacht. Wenn wir diese Gleichwertig-
    keit bedenken, wenn wir Politik machen, dann können
    wir vielleicht auch die Überhitzungsreaktionen in eini-

    (C)






    Dr. Volker Ullrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    gen Großstädten zurückfahren. Das, glaube ich, ist ein
    ganz wichtiger Aspekt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, eines steht für uns fest:
    Die Länder und die Kommunen sind in der Pflicht, durch
    Bauleitplanungen, durch Aktionsprogramme, durch fi-
    nanzielle Unterstützung mehr Wohnraum für Studenten
    zu schaffen oder Anreize dafür zu setzen, dass Private
    das machen. Unserer Auffassung nach muss das auch im
    Herzen der Städte geschehen. Das Miteinander der Ge-
    nerationen, der Menschen in den Städten, die Begeg-
    nung, die Inspiration, Kunst und Kultur, das ist für uns
    eine Leitschnur für städtebauliches Handeln.

    Meine Damen und Herren, verlassen Sie sich auf die
    Große Koalition!


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer sich auf die GroKo verlässt, ist verlassen!)


    Wir werden dafür sorgen, dass es mehr Wohnraum gibt
    und dass die Sorgen der Studenten in diesem Land beho-
    ben werden. In diesem Sinne alles Gute zum Studienan-
    fang!

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)