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ID1806105600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/61 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Än- derung des Elften Buches Sozialge- setzbuch – Leistungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) Drucksachen 18/1798, 18/2379, 18/2909. 5647 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2910. . . . . . . . . . . . . . . 5647 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrecht auf gute Pflege verwirklichen – Soziale Pflegeversicherung solidarisch weiter- entwickeln Drucksachen 18/1953, 18/2909 . . . . . . . . . 5647 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungs- lücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversicherungen – soge- nannter Pflege-Bahr – abschaffen Drucksachen 18/591, 18/2901 . . . . . . . . . 5647 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5647 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5647 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5650 D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5652 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5654 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5656 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5657 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5659 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5660 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5662 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5665 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5666 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 5667 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5667 D Namentliche Abstimmungen 5669 B, 5669 C, 5674 D, 5675 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 5669 D, 5672 A, 5680 D, 5683 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Caren Lay, Diana Golze, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Wohnungs- not, Mietsteigerungen und Mietwucher in Hochschulstädten bekämpfen Drucksache 18/2870 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5675 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5675 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5676 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5678 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5679 D Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 5685 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5687 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5689 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5689 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5690 D Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5692 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5693 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5694 D Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5696 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5697 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5698 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5700 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5701 A Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: zu der vereinbarten Debatte – Deutschlands Bei- trag zur Eindämmung der Ebolaepidemie Drucksachen 18/2607, 18/2841 . . . . . . . . . . . 5702 A Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5702 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5703 D Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5705 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5705 C Heinz-Joachim Barchmann (SPD) . . . . . . . . . 5705 D Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5706 B Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5707 C Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5708 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 5709 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5710 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5711 A Tagesordnungspunkt 26: Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Technikfolgen- abschätzung (TA) – Fernerkundung: An- wendungspotenziale in Afrika Drucksache 18/581 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5713 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5714 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5716 B Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5717 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5718 B Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Claudia Roth (Augs- burg), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Antiziga- nismus erkennen und entschlossen bekämpfen Drucksache 18/1967 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 B Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5720 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5720 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5721 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5722 C Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5724 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5725 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5726 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 5727 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf ei- nes Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungsauswei- tung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) . 5727 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 III Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leis- tungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflege- vorsorgefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungs- punkt 21 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5647 (A) (C) (D)(B) 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5727 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.10.2014 Bär, Dorothee CDU/CSU 17.10.2014 Barthle, Norbert CDU/CSU 17.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 17.10.2014 Engelmeier, Michaela SPD 17.10.2014 Flisek, Christian SPD 17.10.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Funk, Alexander CDU/CSU 17.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 17.10.2014 Hagedorn, Bettina SPD 17.10.2014 Hirte, Christian CDU/CSU 17.10.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 17.10.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.10.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.10.2014 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 17.10.2014 Nahles, Andrea SPD 17.10.2014 Özoğuz, Aydan SPD 17.10.2014 Pilger, Detlev SPD 17.10.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 17.10.2014 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 17.10.2014 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 17.10.2014 Strässer, Christoph SPD 17.10.2014 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Träger, Carsten SPD 17.10.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 17.10.2014 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 17.10.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 17.10.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 17.10.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungs- ausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsor- gefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer SPD-Fraktion für den Ge- setzentwurf der Bundesregierung und gegen die Ände- rungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Dieses be- inhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Ja- nuar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflegealltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5728 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet. So können sie individueller der je- weiligen Pflegesituation angepasst werden. Die Bedürf- nisse der Pflegebedürftigen und ihrer pflegenden Ange- hörigen stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Außerdem ist die Forderung nach einer angemesse- nen Entlohnung der Pflegefachkräfte für uns Sozialde- mokratinnen selbstverständlich. Wir machen Ernst mit der Aufwertung der Pflegeberufe – nicht nur in der ge- sellschaftlichen Wertschätzung, sondern auch bei der Bezahlung. Es ist sehr gut, dass endlich gesetzlich klargestellt wird, dass die „Bezahlung tarifvertraglich vereinbarter Vergütungen sowie entsprechender Vergü- tungen nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen“ bei Pflegesatz- bzw. Pflegevergütungsverhandlungen von niemandem infrage gestellt und als sogenannt unwirt- schaftlich abgelehnt werden darf. Damit das Geld auch wirklich bei den Beschäftigten ankommt, kann der Kos- tenträger einen adäquaten Nachweis von den Arbeitge- bern verlangen, dass dieses Erfordernis auch zu jeder Zeit eingehalten worden ist bzw. wird. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um weiterhin zur angemesse- nen Entlohnung der Branche und der in ihr Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung von insgesamt 0,3 Prozent verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorgefonds vereinbart. Für die Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen von 0,2 Prozent gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ar- beiten weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der ge- setzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in eine Bür- gerinnenversicherung ermöglichen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetz- buch – Leistungsausweitung für Pflegebedürf- tige, Pflegevorsorgefonds – (Fünftes SGB XI- Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tages- ordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion für den Gesetzent- wurf der Bundesregierung und gegen die Änderungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Es beinhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Januar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflege- alltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet; sie können individueller der Pfle- gesituation angepasst werden. Die Bedürfnisse der Pfle- gebedürftigen und der Pflegenden stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung der Pflegekräfte ist für uns selbstverständlich. Daher ist es gut, dass nun gesetzlich klargestellt wird, dass die Zahlung von Tariflohn von den Verhandlungspartnern nicht als unwirtschaftlich bezeichnet werden kann. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um zur angemessenen Entlohnung der Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorge- fonds vereinbart. Für diese Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir werden weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der Pflegever- sicherung arbeiten. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der gesetzlichen Kranken-und Pflegeversicherung in eine Bürgerversi- cherung ermöglichen. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 926. Sitzung am 10. Ok- tober 2014 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zu- zustimmen: – Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Na- tionen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Der Bundesrat hat zudem in seiner 926. Sitzung am 10. Oktober 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsministe- rin Ulrike Scharf (Bayern) als Nachfolgerin des aus- scheidenden Staatsministers Dr. Marcel Huber (Bayern) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5729 (A) (C) (D)(B) Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Evaluierung des Antiterrordateigesetzes Drucksache 17/12665 (neu) Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung der Notwendigkeit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung nach § 30 des Elften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/1600 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – 17. Legislaturperiode – Drucksache 17/14325 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz Drucksache 18/1000 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.7 Ratsdokument 10197/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.4 Ratsdokument 10514/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.27 ERH 5/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.31 Ratsdokument 12446/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.32 Ratsdokument 12447/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.50 Ratsdokument 11358/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.149 EP P7_TA-PROV(2013)0286 Drucksache 18/419 Nr. A.151 EP P7_TA-PROV(2013)0394 Drucksache 18/544 Nr. A.45 EP P7_TA-PROV(2013)0517 Drucksache 18/642 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2014)0044 Drucksache 18/642 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0046 Drucksache 18/822 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2014)0062 Drucksache 18/1048 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0172 Drucksache 18/1393 Nr. A.38 EP P7_TA-PROV(2014)0255 Drucksache 17/14284 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2013)0233 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/2533 Nr. A.61 Ratsdokument 10897/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.62 Ratsdokument 11922/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.63 Ratsdokument 12027/14 61. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Pflegeversicherung TOP 22 Wohnungsnot in Hochschulstädten TOP 23 Ebolaepidemie TOP 26 Technikfolgenabschätzung: Fernerkundung in Afrika TOP 25 Bekämpfung des Antiziganismus Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Als nächster Redner hat der Kollege Christian Kühn

    das Wort.

    Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN):

    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen
    und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe
    Studenten im Land! Der Staat hat in einer Wissensgesell-
    schaft die Aufgabe, nicht nur ein auskömmliches BAföG
    zur Verfügung zu stellen – Ihr BAföG, das 2016 refor-
    miert werden soll, wird weniger wert sein als das BAföG
    2010, und es dauert auch noch zwei Jahre, bis es so weit
    ist –, sondern auch exzellente Universitäten, attraktive
    Studierendenplätze und ausreichend Wohnheimplätze.
    Denn ich finde, Studenten haben ein Recht darauf, ein
    Dach über dem Kopf zu haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)






    Christian Kühn (Tübingen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Der Problemdruck in den Universitätsstädten ist
    enorm. Vergleicht man die Zahlen, was die Kluft zwi-
    schen Bestandsmieten und Neuvertragsmieten angeht,
    stellt man fest, dass drei Städte, die allesamt Universi-
    tätsstädte sind, an der Spitze stehen: Regensburg, Frei-
    burg und Heidelberg. Dort liegen die Neuvertragsmieten
    zum Teil über 9 Euro pro Quadratmeter, und die Ab-
    stände zwischen den Mieten betragen über 30 Prozent.

    Das zeigt ganz klar: Es gibt einen riesigen Pro-
    blemdruck. Auf diesen Wohnungsmärkten, die ohnehin
    schon unter Stress stehen, konkurrieren nun Studenten
    mit anderen einkommensschwachen Haushalten. Des-
    wegen brauchen wir deutlich mehr Wohnheimplätze in
    Deutschland. Die Belegungsquote liegt derzeit unter
    10 Prozent. Ich finde, das ist ein Riesenskandal. Eigent-
    lich müssten bei den Ländern, aber auch beim Bund alle
    Alarmglocken läuten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Alle Jahre wieder haben wir das gleiche Problem. Im
    Herbst, wenn das Semester beginnt, kommt dieses
    Thema hoch. Wir sind uns dann auch immer ganz
    schnell einig in der Analyse, dass wir ein Problem haben
    und etwas tun müssen. 2012 hat Herr Ramsauer dann ei-
    nen Runden Tisch einberufen, bei dem nichts herausge-
    kommen ist.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Typisch Ramsauer!)


    Vonseiten der Großen Koalition führen Sie nun das
    Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen an. Das
    wird bei allen wohnungs- und baupolitischen Themen
    als Standardargument benutzt.


    (Sören Bartol [SPD]: Das ist gut!)


    Mir reicht ein Verweis auf eine Plauderrunde nicht aus.
    Ich will Maßnahmen, und ich will von Ihnen konkret
    wissen, welche Instrumente Sie ergreifen, um die Woh-
    nungsmärkte in Deutschland zu beruhigen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen der Linken, ich
    finde, der Antrag beschreibt das Problem gut. Aber Sie
    lassen mich mit diesem Antrag trotz der gemeinsamen
    Opposition ein bisschen ratlos zurück. Denn Sie haben
    aus meiner Sicht diesen Antrag wohnungs- und baupoli-
    tisch nicht durchdacht. Ich finde, für eine kluge Opposi-
    tionspolitik machen Sie es der Regierung mit Ihrem An-
    trag leider viel zu leicht, ausweichen zu können.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Dann machen Sie doch einen Vorschlag!)


    Mir fehlt Ihre Bauexpertin Heidrun Bluhm heute in der
    Debatte. Sie hätte in wohnungspolitischer Hinsicht die-
    ser Debatte gutgetan.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Wir brauchen eine kluge Subjekt- und Objektförde-
    rung und mietrechtliche Änderungen. Das sehe ich leider
    weder bei der Großen Koalition noch bei der Linken.
    Die Mietpreisbremse wurde monatelang angekündigt,
    dann verzögert, und am Ende wird die Ausnahme zur
    Regel. Dass Sie den Neubau von der Mietpreisbremse
    ausgenommen haben, ist falsch. Ihr Argument, dass der
    Neubau das einzige Instrument ist, mit dem man sozia-
    len Wohnraum sichern kann, ist falsch. Man kann zum
    Beispiel auch Belegungsrechte kaufen.

    Es kommt aber nicht nur darauf an, dass gebaut wird,
    sondern auch darauf, dass jemand baut, der am Ende
    auch bezahlbaren Wohnraum bereitstellt. Darüber ma-
    chen Sie sich viel zu wenig Gedanken. Ich finde, hier
    muss man mehr in genossenschaftlichen Strukturen den-
    ken und kommunale Akteure, die bezahlbaren Wohn-
    raum bereitstellen, sowie Studentenwerke, die für die
    Wohnheime zuständig sind, mit einbeziehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Beim Wohngeld gilt das Gleiche. Davon profitieren
    auch Studierende, die kein BAföG beziehen. Beim
    Wohngeld kürzen Sie erst. Dann erhöhen Sie es wieder
    und wollen sich dafür feiern lassen. Aber die strukturel-
    len Probleme beim Wohngeld gehen Sie nicht an. Ich
    finde, Sie halten Sonntagsreden über Ihre Instrumente.
    Das sind reine Lippenbekenntnisse. Sie müssen in der
    Großen Koalition deutlich mehr liefern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich weiß, dass der eine oder andere in diesem Hause
    wieder mit einem Konjunkturprogramm liebäugelt. Falls
    Sie in dieser Großen Koalition wie in der letzten auf die
    Idee kommen sollten, Konjunkturprogramme durchzu-
    führen, kann ich Sie nur auffordern: Stecken Sie das
    Geld in den sozialen Wohnungsbau, und bauen Sie Stu-
    dentenwohnheime, statt Autos abzuwracken!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Situation ist dramatisch. In vielen Universitäts-
    städten beginnen Studierende, selbst Verantwortung für
    den Wohnraum zu übernehmen. In meiner Heimatstadt
    Tübingen gibt es eine ganze Reihe von Projekten genos-
    senschaftlichen Wohnens, die sehr erfolgreich sind. Ich
    finde es schade, dass es einen linken Antrag zum studen-
    tischen Wohnen gibt, in dem nicht einmal das Wort „Ge-
    nossenschaften“ vorkommt. Dabei leisten Genossen-
    schaften einen großen Beitrag. Hier muss Politik mehr
    tun und bessere Rahmenbedingungen für Genossinnen
    und Genossen vor Ort organisieren, damit Studierende
    Wohnraum in Selbstverwaltung übernehmen können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da wir die Fragen des sozialen Wohnungsbaus und
    die Beziehungen zu den Ländern unter verfassungsrecht-
    lichen Aspekten in den Blick nehmen, will ich anmer-
    ken, dass wir gemeinsam hier in diesem Haus nach 2019
    ein Problem bekommen werden. Wenn die Entflech-
    tungsmittel auslaufen, dann weiß ich nicht, wie die Län-
    der ihrer Verpflichtung nachkommen wollen, gleichzei-
    tig die Vorgaben der Schuldenbremse und die Aufgaben
    des sozialen Wohnungsbaus sowie des Wohnungsbaus
    für Studierende zu stemmen. Wir müssen gemeinsam da-
    rüber nachdenken, ob es nicht sinnvoll ist, gemeinsam
    mit den Ländern eine Vereinbarung zu treffen, die es





    Christian Kühn (Tübingen)



    (A) (C)



    (B)

    dem Bund ermöglicht, bei den Wohnheimen, aber auch
    im sozialen Wohnungsbau unterstützend tätig zu sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das Semester hat
    begonnen. In Göttingen sind Zeltlager aufgestellt. In
    Heidelberg gibt es Notunterkünfte. Woanders schlafen
    Studierende auf Couchen oder in Wohnwägen. Wer
    heute ein Studium aufnimmt, hat das Recht auf ange-
    messenen Wohnraum; denn wenn man ein Studium star-
    tet, dann ist das eine schwierige Phase der Neuorientie-
    rung. Es ist ein Start in einen neuen Lebensabschnitt.
    Hier hat jeder Studierende ein Recht auf einen Wohn-
    heimplatz. Ich finde, wenn der Bund Eliteuniversitäten
    fördert, kann er auch für bezahlbaren Wohnraum sorgen.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat die Kollegin Yvonne

Magwas das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Yvonne Magwas


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirk-
    lichkeit. Dazu gehört, meine Damen und Herren von den
    Linken, dass man sich die Wohnpräferenzen und die
    Wohnwünsche der Studierenden anschaut. Ein genauer
    Blick in die 20. Sozialerhebung des Deutschen Studen-
    tenwerks ist da durchaus erhellend. Demnach möchte
    nämlich die Mehrzahl der Studenten nicht in Studenten-
    wohnheimen wohnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Genau! Das muss man zur Kenntnis nehmen!)


    Stattdessen werden Wohngemeinschaften oder allein be-
    wohnte Wohnungen bevorzugt. Wenn also etwas für das
    studentische Wohnen getan werden soll, dann sollten da-
    für die gewünschten Wohnformen stärker berücksichtigt
    werden. Die Forderung der Linken nach 100 000 neuen
    Wohnheimplätzen geht deshalb an der Realität vorbei.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Sigrid Hupach [DIE LINKE]: Und Ihr Vorschlag?)


    Hier hilft allein der klassische Wohnungsneubau.

    Ich bin zwar erst ein Jahr Abgeordnete im Deutschen
    Bundestag. Aber der eine oder andere mag heute ein
    Déjà-vu-Erlebnis haben; denn diese Debatte wurde be-
    reits en détail und im gleichen Duktus am 18. April 2013
    geführt.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Nichts ist passiert!)


    Es handelt sich also um einen alten Teebeutelantrag, der
    leider durch den zweiten Aufguss nicht besser wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Caren Lay [DIE LINKE]: Sie haben doch nichts gemacht seitdem! Jetzt bin ich aber gespannt!)


    Denn der Grundsatz ist und bleibt, dass in unserem föde-
    ralen System die Bundesländer für den sozialen Woh-
    nungsbau zuständig sind und das auch sein wollen.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Und es dann nicht tun!)


    Unser Ziel ist, 2015 einen ausgeglichenen Haushalt
    zu haben. Uns geht es um die schwarze Null. So haben
    wir das auch in der Koalition vereinbart. Für mich ist das
    eine Frage der Generationengerechtigkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Linke hat aber leider ein anderes Verhältnis zum
    Geld. Für Sie hat der Bund scheinbar unbegrenzte Geld-
    quellen.


    (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Wir sind halt kreativer in der Steuerpolitik!)


    Für Sie ist der Bund Zahlmeister der Nation. Spätere Ge-
    nerationen scheinen Ihnen gleichgültig zu sein. Stattdes-
    sen geben Sie den Etat des Bundes jede Legislaturpe-
    riode gedanklich gerne viermal aus. So kann man keine
    verantwortungsvolle Politik für unser Land machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dennoch hilft der Bund den Ländern und Kommunen,
    ihre Aufgaben zu bewältigen. Allein in diesem Jahr be-
    läuft sich die direkte und indirekte Unterstützung des
    Bundes für die Kommunen auf 22 Milliarden Euro. Ich
    würde mich freuen, wenn die Kollegen und Kolleginnen
    der Linken dies auch einmal positiv zur Kenntnis neh-
    men würden.

    Um aber beim Thema zu bleiben, lassen Sie mich
    kurz erläutern, was der Bund zur Verbesserung der
    Wohnraumsituation tut. Es wurde schon angedeutet: Im
    Rahmen von Kompensationsleistungen zahlen wir an die
    Bundesländer bis 2019 jährlich 518 Millionen Euro für
    die Aufgaben des sozialen Wohnungsbaus. Leider, so
    muss man konstatieren, gehen die Länder recht unter-
    schiedlich mit diesen Mitteln um.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Ulli Nissen [SPD]: Hessen zum Beispiel!)


    Primus unter den Bundesländern ist der Freistaat Bay-
    ern. Er gibt seine Mittel zweckgerichtet aus. Das Land
    Berlin hat hingegen gerade unter der rot-roten Regierung
    keinen einzigen Cent dieser Mittel für den sozialen Woh-
    nungsneubau ausgegeben.


    (Dirk Wiese [SPD]: Eine Verwaltungsvereinbarung wollte die CDU nicht zur Zweckbindung der Mittel!)


    So viel zur verantwortungsvollen Wohnungspolitik der
    Linken, wenn sie denn mitregiert.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Die SPD hat doch auch einen Ministerpräsidenten!)


    (D)






    Yvonne Magwas


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ein zweiter Punkt, den ich ansprechen möchte, ist die
    Mietpreisbremse. Diese haben wir im Koalitionsvertrag
    vereinbart, und den vorliegenden Gesetzentwurf hat das
    Kabinett am 1. Oktober auch so beschlossen. Kollege
    Luczak ist schon ausführlich auf die Inhalte eingegan-
    gen. Ich möchte lediglich eine Forderung aus dem An-
    trag der Linken herausgreifen. Das ist nämlich eine For-
    derung, die für mich keinen Sinn macht.

    Erklären Sie mir doch einmal, warum die Mietpreise
    in Studentenwohnheimen durch ein Moratorium gede-
    ckelt werden müssen. Mit einer Warmmiete von 223 Euro
    im Monat – die Zahl ist vom Studentenwerk – ist das
    eine der kostengünstigsten Wohnformen für Studenten.
    Hier besteht definitiv keine Gefahr einer Mietpreisexplo-
    sion. Im Übrigen entsteht durch die Deckelung des Prei-
    ses kein einziges Studentenzimmer zusätzlich. Auch hier
    gilt der Grundsatz: bauen, bauen, bauen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden auch die Einnahmenseite der Studenten
    verbessern. Das wurde schon angedeutet. Wir werden
    das BAföG anpassen, indem wir den Satz von 670 Euro
    auf 735 Euro erhöhen. Durch die Reform wird auch der
    Kreis der Förderberechtigten ausgeweitet und die Hinzu-
    verdienstgrenze auf 450 Euro angepasst. Wer also mehr
    als das BAföG benötigt, kann so einen adäquaten Betrag
    hinzuverdienen. Ehrlich, meine Damen und Herren: Für
    mich sind Nebenjobs während des Studiums auch im
    Rahmen des Zumutbaren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was wird der Bund nun in Zukunft noch angehen?
    Wir bringen derzeit eine Wohngeldnovelle auf den Weg.
    Unser Ziel ist es, denjenigen zu helfen, die arbeiten ge-
    hen und dennoch nur ein geringes Einkommen haben.
    Diesen wollen wir ein gutes Wohnen ermöglichen. So
    werden wir die Leistungen des Wohngeldes weiter ver-
    bessern. Leistungshöhe und Miethöchstbeträge wollen
    wir an die Bestandsmietenentwicklung und die Einkom-
    mensentwicklung der letzten Jahre anpassen. Im aktuel-
    len Haushaltsentwurf haben wir dafür 630 Millionen
    Euro eingestellt. Der Bund schafft damit die finanziellen
    Spielräume. Mit Spannung erwarten wir nun die kon-
    krete Ausgestaltung des Gesetzentwurfs unserer Baumi-
    nisterin Barbara Hendricks.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Klar ist, dass bei steigenden Studentenzahlen der Be-
    darf für studentischen Wohnraum wächst. Deswegen
    möchte ich an dieser Stelle auch einmal die Studenten-
    werke loben. Sie leisten nämlich flächendeckend gute
    Arbeit. Ihnen ein herzliches Dankeschön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Den Bundesländern möchte ich noch etwas auf den
    Weg geben. Sie schaffen an den Hochschulen mehr Stu-
    dienplätze. Das ist gut und richtig so. Aber dann – das ist
    für mich die logische Konsequenz – müssen die Wissen-
    schafts- und Bauminister der Länder auch darauf achten,
    dass an den Hochschulstandorten ausreichend Wohn-
    raum zur Verfügung steht. Empfehlenswert wäre zum
    Beispiel, vor Ort mit allen Beteiligten lokale Bündnisse
    für bezahlbares Wohnen und Bauen anzugehen.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Der Bund hält an seinem Engagement für den sozia-
    len Wohnungsbau und die Unterstützung von sozial be-
    dürftigen Mietern fest, und nicht nur das: Wir bauen
    dieses Engagement auch noch aus. Mietpreisbremse,
    Wohngeldnovelle und BAföG-Erhöhung – das sind die
    zentralen Schlagworte.

    Nun sind die anderen Beteiligten aufgerufen, dem
    gleichzutun. Länder und Kommunen sind ebenso gefor-
    dert. Sie müssen das Ihre tun, damit sich der Wohnungs-
    markt insgesamt entspannt. Ich wiederhole es gern: Ge-
    gen Wohnungsnot hilft nur eins: bauen, bauen, bauen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Liebe Freunde der Linken, mit einem pauschalen Ruf
    nach dem Bund ist es nun nicht mehr getan. Da hilft
    auch der Zweitaufguss Ihres Teebeutelantrags nicht.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)