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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/61 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Än- derung des Elften Buches Sozialge- setzbuch – Leistungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) Drucksachen 18/1798, 18/2379, 18/2909. 5647 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2910. . . . . . . . . . . . . . . 5647 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrecht auf gute Pflege verwirklichen – Soziale Pflegeversicherung solidarisch weiter- entwickeln Drucksachen 18/1953, 18/2909 . . . . . . . . . 5647 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungs- lücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversicherungen – soge- nannter Pflege-Bahr – abschaffen Drucksachen 18/591, 18/2901 . . . . . . . . . 5647 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5647 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5647 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5650 D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5652 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5654 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5656 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5657 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5659 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5660 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5662 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5665 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5666 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 5667 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5667 D Namentliche Abstimmungen 5669 B, 5669 C, 5674 D, 5675 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 5669 D, 5672 A, 5680 D, 5683 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Caren Lay, Diana Golze, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Wohnungs- not, Mietsteigerungen und Mietwucher in Hochschulstädten bekämpfen Drucksache 18/2870 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5675 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5675 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5676 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5678 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5679 D Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 5685 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5687 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5689 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5689 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5690 D Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5692 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5693 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5694 D Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5696 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5697 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5698 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5700 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5701 A Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: zu der vereinbarten Debatte – Deutschlands Bei- trag zur Eindämmung der Ebolaepidemie Drucksachen 18/2607, 18/2841 . . . . . . . . . . . 5702 A Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5702 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5703 D Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5705 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5705 C Heinz-Joachim Barchmann (SPD) . . . . . . . . . 5705 D Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5706 B Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5707 C Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5708 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 5709 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5710 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5711 A Tagesordnungspunkt 26: Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Technikfolgen- abschätzung (TA) – Fernerkundung: An- wendungspotenziale in Afrika Drucksache 18/581 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5713 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5714 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5716 B Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5717 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5718 B Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Claudia Roth (Augs- burg), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Antiziga- nismus erkennen und entschlossen bekämpfen Drucksache 18/1967 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 B Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5720 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5720 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5721 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5722 C Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5724 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5725 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5726 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 5727 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf ei- nes Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungsauswei- tung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) . 5727 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 III Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leis- tungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflege- vorsorgefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungs- punkt 21 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5647 (A) (C) (D)(B) 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5727 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.10.2014 Bär, Dorothee CDU/CSU 17.10.2014 Barthle, Norbert CDU/CSU 17.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 17.10.2014 Engelmeier, Michaela SPD 17.10.2014 Flisek, Christian SPD 17.10.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Funk, Alexander CDU/CSU 17.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 17.10.2014 Hagedorn, Bettina SPD 17.10.2014 Hirte, Christian CDU/CSU 17.10.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 17.10.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.10.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.10.2014 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 17.10.2014 Nahles, Andrea SPD 17.10.2014 Özoğuz, Aydan SPD 17.10.2014 Pilger, Detlev SPD 17.10.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 17.10.2014 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 17.10.2014 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 17.10.2014 Strässer, Christoph SPD 17.10.2014 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Träger, Carsten SPD 17.10.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 17.10.2014 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 17.10.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 17.10.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 17.10.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungs- ausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsor- gefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer SPD-Fraktion für den Ge- setzentwurf der Bundesregierung und gegen die Ände- rungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Dieses be- inhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Ja- nuar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflegealltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5728 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet. So können sie individueller der je- weiligen Pflegesituation angepasst werden. Die Bedürf- nisse der Pflegebedürftigen und ihrer pflegenden Ange- hörigen stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Außerdem ist die Forderung nach einer angemesse- nen Entlohnung der Pflegefachkräfte für uns Sozialde- mokratinnen selbstverständlich. Wir machen Ernst mit der Aufwertung der Pflegeberufe – nicht nur in der ge- sellschaftlichen Wertschätzung, sondern auch bei der Bezahlung. Es ist sehr gut, dass endlich gesetzlich klargestellt wird, dass die „Bezahlung tarifvertraglich vereinbarter Vergütungen sowie entsprechender Vergü- tungen nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen“ bei Pflegesatz- bzw. Pflegevergütungsverhandlungen von niemandem infrage gestellt und als sogenannt unwirt- schaftlich abgelehnt werden darf. Damit das Geld auch wirklich bei den Beschäftigten ankommt, kann der Kos- tenträger einen adäquaten Nachweis von den Arbeitge- bern verlangen, dass dieses Erfordernis auch zu jeder Zeit eingehalten worden ist bzw. wird. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um weiterhin zur angemesse- nen Entlohnung der Branche und der in ihr Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung von insgesamt 0,3 Prozent verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorgefonds vereinbart. Für die Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen von 0,2 Prozent gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ar- beiten weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der ge- setzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in eine Bür- gerinnenversicherung ermöglichen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetz- buch – Leistungsausweitung für Pflegebedürf- tige, Pflegevorsorgefonds – (Fünftes SGB XI- Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tages- ordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion für den Gesetzent- wurf der Bundesregierung und gegen die Änderungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Es beinhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Januar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflege- alltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet; sie können individueller der Pfle- gesituation angepasst werden. Die Bedürfnisse der Pfle- gebedürftigen und der Pflegenden stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung der Pflegekräfte ist für uns selbstverständlich. Daher ist es gut, dass nun gesetzlich klargestellt wird, dass die Zahlung von Tariflohn von den Verhandlungspartnern nicht als unwirtschaftlich bezeichnet werden kann. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um zur angemessenen Entlohnung der Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorge- fonds vereinbart. Für diese Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir werden weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der Pflegever- sicherung arbeiten. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der gesetzlichen Kranken-und Pflegeversicherung in eine Bürgerversi- cherung ermöglichen. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 926. Sitzung am 10. Ok- tober 2014 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zu- zustimmen: – Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Na- tionen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Der Bundesrat hat zudem in seiner 926. Sitzung am 10. Oktober 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsministe- rin Ulrike Scharf (Bayern) als Nachfolgerin des aus- scheidenden Staatsministers Dr. Marcel Huber (Bayern) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5729 (A) (C) (D)(B) Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Evaluierung des Antiterrordateigesetzes Drucksache 17/12665 (neu) Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung der Notwendigkeit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung nach § 30 des Elften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/1600 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – 17. Legislaturperiode – Drucksache 17/14325 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz Drucksache 18/1000 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.7 Ratsdokument 10197/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.4 Ratsdokument 10514/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.27 ERH 5/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.31 Ratsdokument 12446/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.32 Ratsdokument 12447/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.50 Ratsdokument 11358/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.149 EP P7_TA-PROV(2013)0286 Drucksache 18/419 Nr. A.151 EP P7_TA-PROV(2013)0394 Drucksache 18/544 Nr. A.45 EP P7_TA-PROV(2013)0517 Drucksache 18/642 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2014)0044 Drucksache 18/642 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0046 Drucksache 18/822 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2014)0062 Drucksache 18/1048 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0172 Drucksache 18/1393 Nr. A.38 EP P7_TA-PROV(2014)0255 Drucksache 17/14284 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2013)0233 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/2533 Nr. A.61 Ratsdokument 10897/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.62 Ratsdokument 11922/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.63 Ratsdokument 12027/14 61. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Pflegeversicherung TOP 22 Wohnungsnot in Hochschulstädten TOP 23 Ebolaepidemie TOP 26 Technikfolgenabschätzung: Fernerkundung in Afrika TOP 25 Bekämpfung des Antiziganismus Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erwin Rüddel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-

    ren! Was wir heute zum Wohle der Pflegebedürftigen,
    ihrer Familienangehörigen und der Pflegekräfte be-
    schließen, ist von meinen Vorrednern aus der Koalition
    ausgiebig – und ich sage ausdrücklich: zu Recht – ge-
    würdigt worden. Denn dieses erste Pflegestärkungsge-
    setz ist ein großer Reformschritt, der vielen Menschen
    mehr Rechte, mehr Geld und flexiblere Leistungen brin-
    gen wird. Darin hat uns die Expertenanhörung zu diesem
    Gesetz bestärkt.

    Es ist eine überzeugende Reform. Es ist der erste
    Schritt zum großen Wurf, den wir gemeinsam im Koali-
    tionsvertrag für diese Legislaturperiode versprochen ha-
    ben. Dazu gehört selbstverständlich auch die zweite
    Stufe der Reform, mit der wir ab 2017 die Menschen mit
    demenziellen Erkrankungen in der Pflegeversicherung
    entscheidend besserstellen werden.

    Aber ich denke auch an eine ganze Reihe weiterer
    Maßnahmen, die die Lage pflegebedürftiger Menschen
    substanziell verbessern werden. Dazu gehört zweifellos
    die Familienpflegezeit, die das Bundeskabinett am Mitt-
    woch auf den Weg gebracht hat.

    Mindestens ebenso wichtig ist die Optimierung der
    medizinischen Versorgung von Pflegebedürftigen. Eine
    gute flächendeckende Versorgung von Pflegebedürftigen
    kann nur gelingen, wenn gleichzeitig auch eine gute flä-
    chendeckende ambulante und stationäre Versorgung der
    Bevölkerung sichergestellt ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Dem Bundesgesundheitsminister gebührt deshalb Dank
    für den zielführenden Referentenentwurf des kommen-
    den Versorgungsstärkungsgesetzes; denn dieser geht ge-
    nau in die richtige Richtung:


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir brauchen mehr Arztpraxen in ländlichen Regio-

    nen. Wir werden die dafür entscheidenden Anreize set-
    zen. Wir brauchen, vor allem auf dem Land, neue, sek-
    torübergreifende Versorgungsformen, die wir mit dem
    künftigen Innovationsfonds fördern werden.

    Wir werden den Ausbau der Ärztenetze unterstützen.
    Wir setzen den Koalitionsvertrag um und machen die
    Förderung von Praxisnetzen verbindlich, womit wir
    nicht zuletzt auch die Versorgung pflegebedürftiger
    Menschen verbessern.

    Wir sorgen dafür, dass Zahnärzte künftig häufiger zu
    Vorsorgeuntersuchungen in Pflegeheime kommen. Wir
    werden das entsprechend honorieren und erhöhen die
    Leistungen zur zahnmedizinischen Prävention.

    Wir schaffen mit einem Betreuungspaket ein maßge-
    schneidertes Entlassmanagement für die Zeit nach Kran-
    kenhausaufenthalten.
    Und wir werden mit dem Versorgungsstärkungsgesetz
    künftig auch die ärztliche Delegation fördern: Nicht jede
    Behandlung muss von einem Arzt vorgenommen wer-
    den. Bestimmte Tätigkeiten können auch unter Anlei-
    tung eines Arztes durch andere Gesundheitsberufe erfol-
    gen. Das entlastet die Pflegekräfte und hilft den
    Pflegebedürftigen.

    Parallel zu diesen Maßnahmen müssen wir uns um
    ein optimiertes Medikamentenmanagement kümmern,
    und zwar sowohl in der stationären wie auch in der am-
    bulanten Versorgung. Die Patientensicherheit erfordert
    gerade bei Multimorbidität ab einer bestimmten Anzahl
    von Wirkstoffen eine speziell honorierte Lotsenfunktion
    im System. Das elektronische Rezept oder eine passge-
    naue Verblisterung können in der stationären Versorgung
    auch die Pflege entlasten, mehr Zeit für Zuwendung
    schaffen, aber auch die Chance für einen längeren
    Verbleib in häuslicher Umgebung erhöhen und den Arz-
    neimittelverbrauch reduzieren. Wenn dadurch Klinikauf-
    enthalte entfallen, entlastet dies zugleich die Kranken-
    kassen, besonders aber die Pflegebedürftigen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein weiteres wichtiges Thema ist der Bürokratieab-
    bau. Die Dokumentationspflichten müssen reduziert
    werden. Das ist aber alles kein Selbstläufer. Wir brau-
    chen eine starke Moderation bei der Überarbeitung der
    Qualitätskriterien. Hier habe ich vollstes Vertrauen in
    unseren Pflegebeauftragten, Staatssekretär Karl-Josef
    Laumann, und die Parlamentarische Staatssekretärin
    Ingrid Fischbach.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Politik, Selbstverwaltung und Träger müssen an einem
    Strang ziehen. Ziel ist und bleibt, nicht mehr die Struk-
    turqualität, sondern die Ergebnisqualität zu prüfen. Die
    gewonnene Zeit steigert die Qualität und stärkt die
    Pflege. Dabei kommt es darauf an, Qualität, Bürokratie-
    abbau und Transparenz in der Pflege nicht gesondert zu
    betrachten, sondern als Dreiklang. Nur dann ist wirklich
    ein Systemwechsel möglich.

    Nötig ist schließlich auch eine Reform der Pflegeaus-
    bildung – hier baue ich darauf, dass die Familienministe-
    rin eine ebenso umsichtige wie schlüssige Konzeption
    vorlegen wird –; denn immer mehr ältere und pflegebe-
    dürftige Menschen benötigen viele gut ausgebildete und
    vielfach einsetzbare Pflegekräfte.

    Wenn uns dies alles in dieser Legislaturperiode ge-
    lingt – daran habe ich keinen Zweifel –, haben wir viel
    erreicht für pflegebedürftige Menschen, ihre Angehöri-
    gen und die Pflegekräfte in unserem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Kollege Rüddel. – Für die Sozialdemo-

kraten spricht jetzt der Kollege Dr. Karl Lauterbach.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Lauterbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und

    Kollegen! Zunächst einmal versuche ich, unaufgeregt
    darzustellen, was die Substanz dieser Reform ist.


    (Maria Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber das brauchst du nicht mehr! Das wissen wir jetzt alle!)


    Denn das scheint zum Teil in Vergessenheit geraten zu
    sein. Diesen Eindruck kann man haben, wenn man hier
    zuhört. Was haben wir beschlossen? Ist es wirklich gut?
    Ist es nicht gut? Ist es übertrieben? Also: Wie ist die Ge-
    samtlage einzuschätzen?

    Ich fange mit dem an, was wir insgesamt für die
    Pflege, also für die ambulante und für die stationäre
    Pflege, machen. Wir geben insgesamt 2,4 Milliarden
    Euro mehr aus. Wir verteilen das Geld, indem wir die
    Leistungen dynamisieren, indem wir neue Leistungen
    einführen, indem wir zum Beispiel Demente, die noch
    nicht pflegebedürftig im klassischen Sinne sind, besser
    versorgen. Was spricht dagegen, dass wir bestehende
    Leistungen deutlich besser bezahlen und neue Leistun-
    gen, die sinnvoll sind, die gefordert werden, auf einen
    Schlag einführen? Was spricht dagegen, dieser Reform
    in diesen Belangen zuzustimmen?


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Mechthild Rawert [SPD]: Gar nichts!)


    Wir entsprechen dem Wunsch, die Betreuung in der
    Pflege zu verbessern. Oft kommt man nicht zur Betreu-
    ung in der Pflege, weil die Zeit fehlt. Die Menschen
    brauchen Betreuung. Sie brauchen jemanden, der mit ih-
    nen spricht. Es kommt nicht allein darauf an, gut zu pfle-
    gen. Vielmehr braucht derjenige, der gepflegt wird, auch
    jemanden, der mit ihm spricht, der ein Spiel mit ihm
    macht, der einen Spaziergang mit ihm macht, der auf ihn
    aufpasst. All dies können nur Betreuungskräfte leisten.
    Wir bezahlen zusätzliche 25 000 Betreuungskräfte. Das
    ist die größte Aufstockung der Zahl der Betreuungs-
    kräfte seit Einführung der Pflegeversicherung. Was
    spricht dagegen, dieser Ausdehnung, Erweiterung der
    Anzahl und Besserbezahlung der Betreuungskräfte zuzu-
    stimmen? Ich halte das für eine Errungenschaft.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In der ambulanten Pflege ist der größte Stressfaktor,
    wenn man pflegt – den Angehörigen ist dies zu danken;
    es ist wirklich zu danken, dass wir in Deutschland im
    Vergleich zu anderen Ländern so viele Angehörige ha-
    ben, die bereit sind, ihre Lieben, ihre Verwandten zu
    pflegen –, dass man kurzfristig bei einem Ausfall nicht
    klarkommt. Jetzt flexibilisieren und dynamisieren wir
    die Tages-, die Nachtpflege, die Verhinderungspflege
    und die Kurzzeitpflege. Das macht das Pflegen durch
    Angehörige schlicht und ergreifend viel erträglicher. Das
    nimmt den Druck heraus. Das nimmt den Stress weg. Es
    verringert diesen Dauerdruck, der dazu führen kann,
    dass man über die Pflege der Angehörigen selbst krank
    oder zum Pflegefall wird.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Was spricht dagegen, den Angehörigen diesen Wunsch
    zu erfüllen? Der Wunsch wurde immer wieder an uns
    herangetragen. Jetzt machen wir es möglich. Darüber
    geht das halbe Plenum hier einfach hinweg. Das ist eine
    aus meiner Sicht wesentliche Errungenschaft, auf die die
    Angehörigen viel zu lange gewartet haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich glaube auch, dass die Reform sehr gerecht ist.
    Den Arbeitgeberverbänden, aber auch allen politischen
    Gruppierungen ist zu danken. Es hat kaum Kritik daran
    gegeben, dass die Finanzierung paritätisch erfolgt. Wenn
    man überlegt, wie hart derzeit um jede zusätzliche Belas-
    tung der Wirtschaft gerungen werden muss – zu Recht –,
    wird man einsehen: Das ist eine großartige solidarische
    Leistung unserer gesamten Gesellschaft. Niemand hat
    hier protestiert. Wir erhöhen die Ausgaben insgesamt um
    6 Milliarden Euro. Die Hälfte davon wird von den Ar-
    beitgebern gezahlt. Daher danke an alle, die dies unter-
    stützen. Das ist ein Ausbau unseres Solidarsystems – den
    wir in anderen Bereichen derzeit nicht sehen –, wie wir
    ihn uns gewünscht haben und wie er in unseren Wahl-
    programmen stand. Das ist eine gemeinsame Leistung
    dieser Gesellschaft, der Arbeitnehmer, Tarifparteien und
    Arbeitgeber. Das muss gewürdigt werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich persönlich halte auch die Einführung des Vorsor-
    gefonds für gerecht. Selbstverständlich ist es richtig:
    Wenn es keine demografischen Veränderungen geben
    würde, dann wäre der Vorsorgefonds völlig überflüssig;
    das ist ganz klar. Aber wenn in 30 Jahren halb so viele
    junge Leute in den Beruf eintreten, wie alte Leute von da
    an gepflegt werden müssen, wenn sich dieses Verhältnis
    so verändert, dann muss man dafür Geld zurücklegen.

    Natürlich kann man wie Sie von der Linken darauf
    setzen, dass die Produktivität dramatisch ansteigt. Ihren
    eigenen Beitrag dazu lasse ich einmal dahingestellt.
    Aber wer weiß denn,


    (Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Dann nutzt Ihnen das Geld auch nichts!)


    ob in den alternden Gesellschaften der Welt und in Eu-
    ropa diese Produktivitätszuwächse überhaupt erzielt
    werden können? Das ist doch reine Spekulation. Man
    muss doch sicher sein, dass man die Pflege finanzieren
    kann. Was die jungen Leute heute finanzieren, das muss
    ihnen in Zukunft auch selbst geboten werden. Daher le-
    gen wir dieses Geld zurück.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Das ist auch kein Pflege-Bahr. Die Versicherungsin-
    dustrie ist gegen diesen Vorschlag gewesen. Das Geld
    wird nur angelegt, es wird damit nicht spekuliert. Nicht
    jede Anlage, Frau Kipping, ist automatisch Spekulation.





    Dr. Karl Lauterbach


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: So ist es! – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Genau!)


    Wir hinterlegen das Geld bei der Bundesbank. Es gibt
    ganz strenge Regeln. Wir haben es eben nicht den priva-
    ten Versicherungen, nicht den privaten Anbietern zur
    Verfügung gestellt. Wir sind dafür kritisiert worden. Die
    Anlage ist eine Anlage mit Augenmaß: eine Anlage mit
    vertretbarer Rendite, aber sehr geringem Risiko. Das
    halte ich für richtig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)