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    Plenarprotokoll 18/61 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Än- derung des Elften Buches Sozialge- setzbuch – Leistungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) Drucksachen 18/1798, 18/2379, 18/2909. 5647 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2910. . . . . . . . . . . . . . . 5647 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrecht auf gute Pflege verwirklichen – Soziale Pflegeversicherung solidarisch weiter- entwickeln Drucksachen 18/1953, 18/2909 . . . . . . . . . 5647 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungs- lücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversicherungen – soge- nannter Pflege-Bahr – abschaffen Drucksachen 18/591, 18/2901 . . . . . . . . . 5647 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5647 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5647 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5650 D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5652 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5654 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5656 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5657 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5659 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5660 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5662 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5665 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5666 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 5667 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5667 D Namentliche Abstimmungen 5669 B, 5669 C, 5674 D, 5675 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 5669 D, 5672 A, 5680 D, 5683 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Caren Lay, Diana Golze, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Wohnungs- not, Mietsteigerungen und Mietwucher in Hochschulstädten bekämpfen Drucksache 18/2870 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5675 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5675 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5676 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5678 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5679 D Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 5685 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5687 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5689 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5689 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5690 D Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5692 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5693 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5694 D Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5696 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5697 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5698 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5700 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5701 A Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: zu der vereinbarten Debatte – Deutschlands Bei- trag zur Eindämmung der Ebolaepidemie Drucksachen 18/2607, 18/2841 . . . . . . . . . . . 5702 A Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5702 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5703 D Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5705 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5705 C Heinz-Joachim Barchmann (SPD) . . . . . . . . . 5705 D Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5706 B Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5707 C Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5708 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 5709 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5710 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5711 A Tagesordnungspunkt 26: Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Technikfolgen- abschätzung (TA) – Fernerkundung: An- wendungspotenziale in Afrika Drucksache 18/581 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5713 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5714 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5716 B Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5717 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5718 B Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Claudia Roth (Augs- burg), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Antiziga- nismus erkennen und entschlossen bekämpfen Drucksache 18/1967 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 B Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5720 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5720 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5721 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5722 C Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5724 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5725 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5726 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 5727 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf ei- nes Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungsauswei- tung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) . 5727 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 III Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leis- tungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflege- vorsorgefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungs- punkt 21 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5647 (A) (C) (D)(B) 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5727 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.10.2014 Bär, Dorothee CDU/CSU 17.10.2014 Barthle, Norbert CDU/CSU 17.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 17.10.2014 Engelmeier, Michaela SPD 17.10.2014 Flisek, Christian SPD 17.10.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Funk, Alexander CDU/CSU 17.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 17.10.2014 Hagedorn, Bettina SPD 17.10.2014 Hirte, Christian CDU/CSU 17.10.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 17.10.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.10.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.10.2014 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 17.10.2014 Nahles, Andrea SPD 17.10.2014 Özoğuz, Aydan SPD 17.10.2014 Pilger, Detlev SPD 17.10.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 17.10.2014 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 17.10.2014 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 17.10.2014 Strässer, Christoph SPD 17.10.2014 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Träger, Carsten SPD 17.10.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 17.10.2014 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 17.10.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 17.10.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 17.10.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungs- ausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsor- gefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer SPD-Fraktion für den Ge- setzentwurf der Bundesregierung und gegen die Ände- rungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Dieses be- inhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Ja- nuar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflegealltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5728 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet. So können sie individueller der je- weiligen Pflegesituation angepasst werden. Die Bedürf- nisse der Pflegebedürftigen und ihrer pflegenden Ange- hörigen stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Außerdem ist die Forderung nach einer angemesse- nen Entlohnung der Pflegefachkräfte für uns Sozialde- mokratinnen selbstverständlich. Wir machen Ernst mit der Aufwertung der Pflegeberufe – nicht nur in der ge- sellschaftlichen Wertschätzung, sondern auch bei der Bezahlung. Es ist sehr gut, dass endlich gesetzlich klargestellt wird, dass die „Bezahlung tarifvertraglich vereinbarter Vergütungen sowie entsprechender Vergü- tungen nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen“ bei Pflegesatz- bzw. Pflegevergütungsverhandlungen von niemandem infrage gestellt und als sogenannt unwirt- schaftlich abgelehnt werden darf. Damit das Geld auch wirklich bei den Beschäftigten ankommt, kann der Kos- tenträger einen adäquaten Nachweis von den Arbeitge- bern verlangen, dass dieses Erfordernis auch zu jeder Zeit eingehalten worden ist bzw. wird. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um weiterhin zur angemesse- nen Entlohnung der Branche und der in ihr Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung von insgesamt 0,3 Prozent verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorgefonds vereinbart. Für die Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen von 0,2 Prozent gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ar- beiten weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der ge- setzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in eine Bür- gerinnenversicherung ermöglichen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetz- buch – Leistungsausweitung für Pflegebedürf- tige, Pflegevorsorgefonds – (Fünftes SGB XI- Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tages- ordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion für den Gesetzent- wurf der Bundesregierung und gegen die Änderungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Es beinhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Januar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflege- alltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet; sie können individueller der Pfle- gesituation angepasst werden. Die Bedürfnisse der Pfle- gebedürftigen und der Pflegenden stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung der Pflegekräfte ist für uns selbstverständlich. Daher ist es gut, dass nun gesetzlich klargestellt wird, dass die Zahlung von Tariflohn von den Verhandlungspartnern nicht als unwirtschaftlich bezeichnet werden kann. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um zur angemessenen Entlohnung der Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorge- fonds vereinbart. Für diese Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir werden weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der Pflegever- sicherung arbeiten. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der gesetzlichen Kranken-und Pflegeversicherung in eine Bürgerversi- cherung ermöglichen. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 926. Sitzung am 10. Ok- tober 2014 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zu- zustimmen: – Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Na- tionen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Der Bundesrat hat zudem in seiner 926. Sitzung am 10. Oktober 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsministe- rin Ulrike Scharf (Bayern) als Nachfolgerin des aus- scheidenden Staatsministers Dr. Marcel Huber (Bayern) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5729 (A) (C) (D)(B) Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Evaluierung des Antiterrordateigesetzes Drucksache 17/12665 (neu) Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung der Notwendigkeit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung nach § 30 des Elften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/1600 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – 17. Legislaturperiode – Drucksache 17/14325 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz Drucksache 18/1000 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.7 Ratsdokument 10197/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.4 Ratsdokument 10514/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.27 ERH 5/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.31 Ratsdokument 12446/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.32 Ratsdokument 12447/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.50 Ratsdokument 11358/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.149 EP P7_TA-PROV(2013)0286 Drucksache 18/419 Nr. A.151 EP P7_TA-PROV(2013)0394 Drucksache 18/544 Nr. A.45 EP P7_TA-PROV(2013)0517 Drucksache 18/642 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2014)0044 Drucksache 18/642 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0046 Drucksache 18/822 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2014)0062 Drucksache 18/1048 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0172 Drucksache 18/1393 Nr. A.38 EP P7_TA-PROV(2014)0255 Drucksache 17/14284 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2013)0233 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/2533 Nr. A.61 Ratsdokument 10897/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.62 Ratsdokument 11922/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.63 Ratsdokument 12027/14 61. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Pflegeversicherung TOP 22 Wohnungsnot in Hochschulstädten TOP 23 Ebolaepidemie TOP 26 Technikfolgenabschätzung: Fernerkundung in Afrika TOP 25 Bekämpfung des Antiziganismus Anlagen
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    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Für Bündnis 90/Die Grünen spricht jetzt die Kollegin

    Maria Klein-Schmeink.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Präsident! Liebe Kolleginnen und Kol-
    legen! Es scheint mir zu gelten: Froh zu sein bedarf es
    wenig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Jens Spahn [CDU/CSU]: Och! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Die Grünen waren auch schon origineller! Mann oh Mann!)


    Die Frage ist: Ist das eigentlich angemessen für die
    Pflege und für die Situation, die wir in der Pflege vorfin-
    den? Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Unions-
    fraktion, ich meine, Sie hätten hier eigentlich etwas mehr
    Demut und etwas mehr Realismus an den Tag legen
    müssen.

    Sie haben vier Jahre verloren. Das ist verlorene Zeit
    für die Pflegebedürftigen und für die Pflegenden gewe-
    sen. Da haben Sie fast nichts gemacht. Jetzt kommt eine
    Pflegereform in Trippelschritten daher. Das ist der
    Grund, warum die Leute jetzt so enttäuscht sind und sa-
    gen: Dieses Pflegestärkungsgesetz reicht uns nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Dieser Meinung sind nicht nur die Grünen, dieser
    Meinung ist nicht nur die Linke, sondern dieser Meinung
    sind auch viele Sachverständige gewesen. Auch aus der
    Bevölkerung und aus der Pflege selbst ist große Enttäu-
    schung zu spüren.


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht!)

    Dieser Enttäuschung, liebe SPD, müsst ihr euch stellen.
    Ich kann gut nachvollziehen, dass es ganz schön schwie-
    rig ist, zu erreichen, dass die Union in die Pötte kommt.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Na, na, na! Sie haben es ja noch nicht mal probiert!)


    Trotzdem muss man sagen: Das, was jetzt auf dem Tisch
    liegt, ist zu wenig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Sie erhöhen den Beitragssatz nur um 0,3 Prozent-
    punkte. 0,1 Prozent bleiben allein schon für den Pflege-
    vorsorgefonds auf der Strecke. Die Mittel kommen nicht
    bei den Pflegenden und nicht bei den Pflegebedürftigen
    an.


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Später!)


    Das ist ein Depot für die Zukunft. 20 Jahre lang werden
    0,1 Prozent angespart, um das Geld in 20 Jahren auszu-
    geben. Was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun? Nichts!
    Das ist doch die Wahrheit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Dann bleiben noch 0,2 Prozentpunkte. Von den daraus
    resultierenden Mitteln sind ungefähr 880 Millionen Euro
    nur dafür da, um die Leistungen, die wir schon jetzt ha-
    ben, zu erhalten. Noch nicht einmal das gelingt Ihnen
    wirklich. Der Preisverfall wird nicht voll ausgeglichen;
    das haben uns die Sachverständigen deutlich gesagt. Die
    Dynamisierung, die Sie jetzt ein Mal vornehmen – das
    ist noch nicht einmal regelgebunden, also nicht verläss-
    lich –,


    (Mechthild Rawert [SPD]: Alle drei Jahre!)


    reicht noch nicht einmal, um sozusagen den Verfall der
    Pflegeleistungen, die man von der Pflegeversicherung
    bekommt, aufzuhalten. Das ist doch die Wahrheit, die
    wir anschauen müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Jens Spahn [CDU/CSU]: Sie müssen schon entscheiden, wofür Sie das Geld ausgeben wollen!)


    Dann bleibt tatsächlich noch etwas für Verbesserun-
    gen in der Pflege übrig, aber nicht für die entscheiden-
    den Verbesserungen, die wir eigentlich bräuchten,


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Es ist nie genug!)


    um zum Beispiel die Minutenpflege wirklich abstellen
    zu können. Es geht doch auch um die Frage: Wie kriegen
    wir Pflege teilhabegerechter hin? Da werden wir allein
    mit dem, was Sie jetzt an Flexibilisierung vorsehen,
    nicht auskommen; da brauchen wir viel mehr. Das ist die
    große Herausforderung, vor der wir stehen.

    Die weitere Pflegereform steht doch noch aus. Wir
    wissen schon heute – das haben uns die Sachverständi-
    gen sehr deutlich gesagt –, dass diese weitere Stufe un-
    terfinanziert sein wird. Man wird mit dem Beitragssatz
    von 0,2 Prozent, den Sie bereit sind draufzulegen, diese





    Maria Klein-Schmeink


    (A) (C)



    (D)(B)

    weitere Stufe nicht hinbekommen. Sie ist schon jetzt un-
    terfinanziert, und Sie haben keinen Plan dafür, wie das
    gehen soll. Das ist doch die Wahrheit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich hörte, dass Herr Kauder vorhin sagte: Wie, da soll
    noch mehr Geld hin? – Genau das bezeichnet nämlich
    Ihre Haltung zur Pflege. Es geht Ihnen nicht darum, zu
    schauen, was wir wirklich brauchen, um zukunftsfähig
    zu sein. Ihnen geht es nur um die Frage, wie Sie die Kos-
    ten bei den Beitragssätzen deckeln können. Das ist auch
    deshalb so, weil Sie mit den Beitragssätzen wesentliche
    andere Aufgaben finanzieren wollen. Sie lassen anstelle
    der Steuerzahler die Beitragszahler zahlen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ich hoffe, Sie wissen, dass Sie Quatsch sagen!)


    Das ist Ihre Methode, mit der Sie an die Lösung von Zu-
    kunftsproblemen herangehen wollen. Das ist verfehlt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Totaler Blödsinn! Das wissen Sie auch! – Jens Spahn [CDU/CSU]: Lange vier Minuten!)


    – Nein, sie sind nicht lang, sondern ich zeige genau auf,
    wo wir mit diesem Pflegestärkungsgesetz landen wer-
    den. Das ist eine Pflegereform nur in Trippelschritten,
    und wir müssen leider fürchten, dass die weiteren Stufen
    nicht wirklich kommen. Das ist die Wahrheit, um die es
    hier eigentlich geht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Mechthild Rawert [SPD]: Wir arbeiten dran!)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die CDU/CSU spricht jetzt der Kollege Jens

Spahn.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jens Spahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Frau Kipping, was Sie hier gerade gesagt haben,
    war schon entlarvend. Sie haben im ersten Teil Ihrer
    Rede in Stamokap-Rhetorik


    (Lachen bei der LINKEN)


    über Finanzfantasien gesprochen. Sie haben es geschafft,
    hier minutenlang zu reden, ohne einmal diejenigen zu er-
    wähnen, um die es in der Pflege wirklich geht, nämlich
    um die Menschen, das heißt um die Pflegebedürftigen
    und ihre Angehörigen. Sie befinden sich in irgendwel-
    chen Theoriegebäuden, und wir sind bei den Menschen.
    Das ist heute hier wieder deutlich geworden.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch von der LINKEN)


    Worum geht es bei der Pflege? Worum geht es, wenn
    man pflegebedürftig ist? Es geht darum, dass man Unter-
    stützung im Alltag braucht, dass man Unterstützung
    braucht, wenn man morgens nicht mehr allein aufstehen
    und sich waschen kann. Das ist für diejenigen, die lang-
    sam erkennen müssen, diese Hilfe zu brauchen, nachdem
    sie 60, 70 oder 80 Jahre lang im Leben ihren Mann bzw.
    ihre Frau gestanden haben,


    (Zuruf der Abg. Katja Kipping [DIE LINKE])


    die merken, dass sie es nicht mehr alleine schaffen, eine
    ganz große Herausforderung. Es geht um eine Situation,
    in der Menschen – die Pflegebedürftigen wie auch ihre
    pflegenden Angehörigen – Unterstützung brauchen. Da-
    rüber ein wenig zu reden,


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Das habe ich sehr wohl gemacht!)


    das wäre heute Morgen angemessen gewesen – und nicht
    das Geschrei, das Sie hier veranstaltet haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Katja Kipping [DIE LINKE]: Das ist ja unglaublich! Sie lenken jetzt bloß ab von den Fehlern Ihres Gesetzes!)


    Genau diese Unterstützung im Alltag wollen wir auch
    liefern.

    Worum geht es den meisten, die man fragt, was sie
    brauchen und worum es in der Pflege eigentlich geht?
    Die meisten sagen dann: Wir brauchen mehr Zeit und
    mehr Pflegekräfte bzw. ein Stück weit mehr Unterstüt-
    zung dabei, uns kümmern zu können. Das brauchen wir,
    um als pflegende Angehörige auch einmal eine Insel der
    Erholung zu haben.


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Genau!)


    Genau da, beim ambulanten Bereich der Pflege, set-
    zen wir an.


    (Zuruf der Abg. Katja Kipping [DIE LINKE])


    – So wie Sie hier krakeelen, Frau Kipping, scheint das ja
    wehgetan zu haben.

    Bei der ambulanten Pflege geht es darum, dass man
    nicht nur die klassischen Pflegeunterstützungen – die
    soll es natürlich auch weiterhin geben – im Alltag be-
    kommt, sondern dass es für pflegende Angehörige mehr
    Möglichkeiten gibt, sich Inseln des Luftholens zu ver-
    schaffen. Es geht um Betreuungs- und Entlastungsleis-
    tungen. Es geht darum, dass man weiß, dass zweimal in
    der Woche – am Dienstag- oder Donnerstagnachmittag –
    jemand für drei oder vier Stunden da ist, sodass man sei-
    nen Hobbys nachgehen und seine Freundschaften pfle-
    gen kann. Zu Hause pflegender Angehöriger zu sein,
    heißt, sieben Tag die Woche 24 Stunden lang im Einsatz
    zu sein. Genau diesen Menschen wollen wir helfen, In-
    seln der Entlastung im Alltag zu haben. Das machen wir
    mit den Betreuungs- und Entlastungsleistungen möglich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das Gleiche gilt für die stationären Einrichtungen.
    Pro 20 Pflegebedürftige wird es eine Betreuungskraft ge-
    ben. Das macht im Ergebnis für Deutschland 50 000 Be-
    treuungskräfte. Das ist – dies wird von den Pflegekräften
    bestätigt, mit denen wir in den Einrichtungen reden –





    Jens Spahn


    (A) (C)



    (D)(B)

    eine enorme Entlastung. Die Pflegekräfte sagen: Wir ha-
    ben es gemerkt, dass es neue Kräfte schon in einem ers-
    ten Schritt gab. Wir werden auch das merken, was ihr
    jetzt tut: dass es mehr Personal gibt. Es entlastet uns im
    Alltag. Wir haben insgesamt wieder mehr Zeit. – Des-
    halb sind beide Maßnahmen – sowohl im ambulanten als
    auch im stationären Bereich – ein wichtiges Signal für
    mehr Zeit und Unterstützung in der Pflege.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Insofern ist das, liebe Frau Scharfenberg und liebe
    Frau Klein-Schmeink, was Sie hier gesagt haben, schon
    ein bisschen Hohn. Sie sagen, das sei luftleer bzw. ir-
    gendwie Kosmetik oder Arithmetik. Auch sprachen Sie
    von „Trippelschritten“. Wir können ja einmal mit den
    pflegenden Angehörigen, den Pflegekräften und den
    Pflegebedürftigen sprechen.


    (Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr gerne!)


    Ich war in diesen Tagen bei einer Selbsthilfegruppe pfle-
    gender Angehöriger. Die sagen: Wir brauchen genau
    das: Entlastung bzw. Hilfen im Alltag und Inseln der Er-
    holung. – Genau das geben wir ihnen. Es ist einfach ein
    Schlag ins Gesicht dieser Menschen, wenn Sie sagen:
    Das ist nichts. Das ist luftleer. Das sind Trippelschritte. –
    Für die pflegenden Angehörigen ist es eine enorme
    Hilfe.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Elisabeth Scharfenberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich bin sehr gespannt darauf!)


    Auch da hat die Linke in ihrer Argumentation wieder
    etwas Besonderes geschafft; das haben wir gerade ge-
    hört. Sie sind es, die wirklich bei jeder Gelegenheit kriti-
    sieren, dass es private Anbieter in der Pflege oder im Ge-
    sundheitswesen gibt. Alles, was privat und nicht
    staatlich ist, ist bei Ihnen schlecht. Bei der Argumenta-
    tion zu den Entlastungsleistungen schaffen Sie es, die
    Stellungnahme des Bundesverbandes privater Anbieter
    sozialer Dienste bis in die Wortwahl eins zu eins aufzu-
    greifen und zu zitieren. Sie stellen sich damit gegen den
    Sozialverband Deutschland, gegen den VdK und gegen
    die BAG Selbsthilfe. Die Sozialverbände sagen: Das,
    was ihr tut, ist richtig. Die privaten Anbieter sagen: Das
    ist falsch.


    (Zuruf der Abg. Pia Zimmermann [DIE LINKE])


    Die Linken sind aufseiten der privaten Anbieter. Es ist
    bemerkenswert, das heute hier festzustellen. Sie sind mit
    Ihrer Argumentation nicht aufseiten der Sozialverbände,
    Sie sind aufseiten der privaten Anbieter.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Widerspruch von der LINKEN)


    – Ja, ja, ich weiß, es tut weh, wenn man sich verrannt
    hat, aber am Ende ist es so.

    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Nein, das ist völlig absurd!)


    Worum geht es noch, wenn wir über Zeit reden? Die
    Pflegenden sagen uns: Es geht auch darum, dass ihr Bü-
    rokratie abbaut. Wir sind viel zu sehr damit beschäftigt,
    Häkchen zu machen, um zu dokumentieren, was wir den
    ganzen Tag gemacht haben, und kommen viel zu wenig
    dazu, uns um die Menschen zu kümmern. – Genau das
    – der Minister hat es gesagt – steht zwar nicht im Gesetz,
    aber wir regeln es parallel, indem wir bei der Dokumen-
    tation zu Veränderungen kommen.

    Hier geht es eigentlich um etwas ganz Banales, etwas
    sehr Vernünftiges. Wir müssen davon wegkommen, alles
    zu dokumentieren, dass man all das nachweisen muss,
    was den ganzen Tag abgelaufen ist. Wir wollen hin zu
    dem einfachen Prinzip, nur noch das zu dokumentieren,
    was ungewöhnlich, was anders als am Vortag war. Jeder
    sieht, dass Dokumentation nötig ist, um die Qualität
    nachvollziehbar zu machen. Am Ende muss es aber ein
    vernünftiges Maß und vernünftige Regeln zur Dokumen-
    tation geben. Hier gehen wir einen wichtigen Schritt
    nach vorne. Das sagen auch diejenigen, die in der Pflege
    tätig sind. Das bringt 20 bis 30 Prozent weniger Pflege-
    bürokratie. Selbst wenn es nur die Hälfte wäre, wäre es
    ein guter Schritt nach vorne, weil dies mehr Zeit für die
    Pflegbedürftigen bedeutet, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Kommen wir zu dem, was die Menschen wollen. Sie
    von der Opposition sagen, all das, was wir jetzt tun, gehe
    an den Zielen der Menschen vorbei. Ein wichtiger
    Aspekt dabei ist – er ist bereits angesprochen worden –:
    Die Menschen wollen möglichst lange zu Hause bleiben,
    möglichst lange in den eigenen vier Wänden leben. Da-
    für gibt es die Entlastungs- und Betreuungsleistungen.

    Dazu gehört aber auch die Möglichkeit, das eigene
    Zuhause umzubauen, etwa etwas an der Dusche zu ver-
    ändern, das Bad insgesamt umzubauen oder die Türen zu
    verbreitern. Wir erhöhen den Zuschuss, den die Pflege-
    versicherung für solche Umbaumaßnahmen vorsieht, auf
    4 000 Euro pro Maßnahme. Frau Ministerin Hendricks
    hat gerade angekündigt, dass die KfW das altersgerechte
    Umbauen von Wohnungen durch günstige Kredite und
    entsprechende Zuschüsse weiter fördern wird. Auch hier
    helfen wir den Menschen, ihren größten Wunsch, länger
    in den Wohnungen bleiben zu können, umzusetzen. Des-
    wegen ist dies ein guter Tag für Pflegende und Pflegebe-
    dürftige in Deutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)