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    Plenarprotokoll 18/58 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2014 Drucksache 18/2665 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5363 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 5363 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 5365 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5367 A Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5368 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5369 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5370 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5371 C Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5372 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5374 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5375 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5376 D Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5378 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5379 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5380 C Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5381 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Artikel 91 b) Drucksache 18/2710 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Katja Dörner, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kooperationsver- bot kippen – Zusammenarbeit von Bund und Ländern für bessere Bildung und Wissenschaft ermöglichen Drucksache 18/2747 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5384 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5386 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5388 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5390 A Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5391 C Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5393 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5394 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5395 D Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5396 D René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5398 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5399 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5400 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 5401 B Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5402 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5403 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5404 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 5404 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5405 D Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Deckelung und Veröffentli- chung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite Drucksache 18/2741 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5406 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung und Vereinheitlichung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Begrenzung von Dispositions- und Überziehungszinsen Drucksachen 18/807, 18/1342, 18/2777 . . 5406 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5407 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5408 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5410 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5411 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5412 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5413 A Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5413 D Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Europa – Vorreiter im Kampf ge- gen die Todesstrafe Drucksache 18/2738 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D b) Antrag der Abgeordneten Annette Groth, Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Todesstrafe weltweit ächten Drucksache 18/2740 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5416 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 5417 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5418 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5420 A Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5420 D Tagesordnungspunkt 25: Vereinbarte Debatte: Weltmädchentag – Bil- dung und Gesundheit von Mädchen als Vo- raussetzung für Entwicklung . . . . . . . . . . . 5422 A Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5422 B Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5423 D Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5424 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5426 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5426 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5428 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Anja Hajduk, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fördermitteltrans- parenz erhöhen Drucksachen 18/980, 18/1676 . . . . . . . . . . . . 5429 D Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5430 A Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5431 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5432 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5433 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5434 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5435 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5437 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5439 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5440 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5363 (A) (C) (D)(B) 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5439 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 10.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 10.10.2014 Bartz, Julia CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Castellucci, Lars SPD 10.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.10.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 10.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 10.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Gastel, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 10.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 10.10.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10.10.2014 Grütters, Monika CDU/CSU 10.10.2014 Hartmann, Sebastian SPD 10.10.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Klare, Arno SPD 10.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 10.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 10.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 10.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 10.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 10.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 10.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 10.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 10.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Steffen, Sonja SPD 10.10.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 10.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 10.10.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 10.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 10.10.2014 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 10.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5440 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2013) Drucksachen 18/933, 18/1379 (neu) Nr. 1.2 Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 58. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 9. bis 12. November 2012 in Prag, Tschechische Republik Drucksachen 18/1923, 18/2530 Nr. 2 Finanzausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland Drucksachen 18/1795, 18/2048 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0209 Drucksache 18/1935 Nr. A.1 EuB-BReg 49/2014 Drucksache 18/1935 Nr. A.2 EuB-BReg 51/2014 Drucksache 18/2055 Nr. A.1 EuB-BReg 53/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.3 EuB-BReg 62/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.4 EuB-BReg 65/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.5 EuB-BReg 70/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.6 EuB-BReg 71/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.8 Ratsdokument 10279/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.9 Ratsdokument 10551/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.10 Ratsdokument 11221/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.11 Ratsdokument 11980/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.12 Ratsdokument 12127/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.13 Ratsdokument 12206/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.1 Ratsdokument 12785/14 DCL 1 Drucksache 18/2677 Nr. A.2 Ratsdokument 12796/14 DCL 1 Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0376 Haushaltsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.33 Ratsdokument 11121/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.34 Ratsdokument 11473/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/2055 Nr. A.11 Ratsdokument 10824/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2533 Nr. A.64 Ratsdokument 10412/14 58. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit TOP 22 Änderung des Grundgesetzes (Artikel 91b) TOP 23 Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite TOP 24 Kampf gegen die Todesstrafe TOP 25 Vereinbarte Debatte zum Weltmädchentag TOP 26 Fördermitteltransparenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Schulte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir wür-
    digen heute den 11. Oktober, den Tag, den die Vereinten
    Nationen zum Weltmädchentag ausgerufen haben. Das
    ist auch gut so. Denn einen solchen Tag können wir dazu
    nutzen, um auf die Rechte von Frauen und Mädchen auf-
    merksam zu machen, und er gibt uns Gelegenheit, zu
    verdeutlichen, dass die Forderung auf ein selbstbe-
    stimmtes, chancengleiches und erfolgreiches Leben für
    Mädchen noch lange nicht überall erfüllt ist. Ja, wir sind
    in einigen Ländern sogar noch meilenweit von der recht-
    lichen Gleichstellung entfernt. Das müssen wir uns und
    der gesamten Weltöffentlichkeit immer wieder ins Ge-
    dächtnis rufen. Ich bin sicher: Wir verspielen unsere Zu-
    kunft, wenn wir in unseren Forderungen nachlassen.
    Mädchen müssen gefördert werden. Mädchen brauchen
    gleiche Chancen und gleiche Rechte, und das weltweit
    und in allen Bereichen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dennoch ist der Weltmädchentag vielleicht am Ende
    nur ein Symbol. Reiht sich der Mädchentag nur in die
    endlose Kette von Feier- und Gedenktagen ein? Nach
    dem Muttertag, dem Frauentag und dem Weltkindertag
    auch noch einen Weltmädchentag? Immer wenn ich über
    diese speziellen Frauenfeiertage rede, sehe ich verdrehte
    Männeraugen. Glauben Sie mir, ich kann die Gedanken
    dieser Männer lesen. Viele Männer fragen sich auch
    heute noch: Muss das denn sein? Was wollen die Frauen
    denn noch? Haben sie noch nicht genug erreicht?


    (Annette Groth [DIE LINKE]: Nein, haben wir nicht!)


    Ihre alles entscheidende Frage lautet: Wo bleiben eigent-
    lich wir Männer?

    Vor kurzem hielt Emma Watson, die Ihnen als Schau-
    spielerin aus den Harry-Potter-Filmen vielleicht bekannt
    ist, ihre erste Rede als UN-Sonderbotschafterin für
    Frauen- und Mädchenrechte. Sie sagte zu genau diesem
    Problemfeld:

    Sowohl Männer als auch Frauen sollten sich sensi-
    bel fühlen dürfen, sowohl Männer als auch Frauen
    sollten sich stark fühlen dürfen. Wir wollen nicht
    darüber sprechen, dass Männer in geschlechtstypi-
    schen Stereotypen gefangen sind, aber ich kann se-
    hen, dass sie es sind.

    Mein Ansatz ist, dass wir einen Weltmädchentag
    brauchen, weil Mädchen in vielen Ländern immer noch
    aufgrund ihres Geschlechtes diskriminiert werden, weil
    sie keinen Zugang zu Bildung haben, weil sie keinen Zu-
    gang zum Arbeitsmarkt haben, weil sie anders als ihre
    Brüder keinen Zugang zu medizinischer Versorgung ha-
    ben, weil sie immer wieder Opfer sexualisierter Gewalt
    werden und – im schlimmsten Fall – weil sie gar nicht
    erst geboren werden. Weibliche Föten werden abgetrie-
    ben, und neugeborene Mädchen werden getötet.

    Hierzu ein kleines Beispiel. Ich kenne eine junge
    Neonatologin, also eine Ärztin, die sich um Frühchen
    kümmert. Sie hat mir erzählt, dass sie während ihrer
    Hospitanz in einem indischen Krankenhaus einem ge-
    sunden kleinen Mädchen auf die Welt geholfen hat. Nie-
    mand hat sich über die Geburt dieses kleinen Mädchens
    gefreut, selbst die eigene Mutter nicht. Es war halt nur





    Ursula Schulte


    (A) (C)



    (D)(B)

    ein Mädchen, kein Junge, kein Stammhalter. Das Mäd-
    chen war, wie gesagt, gesund. Aber am anderen Tag war
    es aus unerklärlichen Gründen verstorben.

    Hier beginnt Diskriminierung. Ich finde, das ist eine
    viel zu harmlose Beschreibung. Selektierung ist wohl pas-
    sender. Das dürfen wir nicht länger zulassen. Dagegen
    müssen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mit-
    teln einschreiten. Ich weiß nur zu gut, dass sich hier kul-
    turelle Traditionen und Menschenrechte gegenüberste-
    hen. Ich will auch kein westliches Sendungsbewusstsein.
    Ich möchte nur, dass man jedem Menschen unabhängig
    vom Geschlecht das Recht auf ein menschenwürdiges
    Leben einräumt, nicht mehr, aber auf keinen Fall weni-
    ger.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was können wir nun mit Blick auf die Entwicklungs-
    länder tun? Wir müssen den Gordischen Knoten von Ar-
    mut und begrenztem Zugang zu guten Bildungs- und
    Arbeitsmarktchancen durchbrechen. Bildung ist und
    bleibt der Schlüssel zur Veränderung. Gelingt es einem
    Entwicklungsland, die Alphabetisierung von jungen
    Mädchen voranzutreiben, sinken erfahrungsgemäß Ge-
    burtenrate und Kindersterblichkeit, und das Pro-Kopf-
    Einkommen steigt. Die Ausbildung von Mädchen wirkt
    sich positiv auf die gesamte Entwicklung eines Landes
    aus.

    Die bisher jüngste Friedensnobelpreisträgerin ist heute
    schon oft zitiert worden, aber ich tue es noch einmal, weil
    das, was sie zum Thema „Bildung in den Entwicklungs-
    ländern“ gesagt hat, so einfach und klar ist. Dies sollten
    wir verinnerlichen. Malala hat an ihrem 16. Geburtstag
    gesagt:

    Lasst uns zu den Büchern und Stiften greifen. Das
    sind unsere mächtigsten Waffen. Ein Kind, ein Leh-
    rer, ein Buch und ein Stift können die Welt verän-
    dern. Bildung ist die einzige Lösung. Bildung geht
    vor.

    Was soll man dazu noch sagen? Das muss man einfach
    umsetzen.

    Wir sollten aber nicht nur auf die Entwicklungsländer
    schauen. Auch bei uns in Europa, auch bei uns in
    Deutschland ist die Umsetzung der tatsächlichen Gleich-
    stellung von Mädchen und jungen Frauen noch nicht
    überall Realität. Grundsätzlich haben Mädchen und
    junge Frauen in den letzten Jahrzehnten viel erreicht.
    Wir können bei ihnen einen Anstieg von guten und sehr
    guten Bildungsabschlüssen feststellen. Wir sehen, dass
    53 Prozent der Studierenden in der Europäischen Union
    weiblich sind, in Deutschland sind es 49,5 Prozent. Da-
    rauf können wir stolz sein.

    Dennoch: Bei Schulbesuchen und vielen Gesprächen
    in den Schulen musste ich feststellen, dass sich die Be-
    rufswahl von Mädchen und jungen Frauen heute noch
    immer auf einige wenige Berufe verengt, eben auf die
    traditionellen Mädchenberufe, die zudem noch geringe
    Bezahlung und vor allem einen Mangel an Aufstiegs-
    möglichkeiten aufweisen. Aus diesem Grund brauchen
    wir eine noch gezieltere Berufsorientierung für Mäd-
    chen, die nicht auf festgefahrenen Rollenklischees auf-
    baut, sondern das Interesse an Mathematik, Informatik,
    Naturwissenschaften und Technik weckt. Mädchen soll-
    ten auch hier ihre Kreativität entwickeln können.

    Nach wie vor gibt es bei uns auch benachteiligte
    Mädchen. Ihnen werden der Zugang zu Bildung und der
    Einstieg in das Berufsleben erschwert. Das trifft in ganz
    besonders hohem Maße auf Mädchen und junge Frauen
    mit Migrationshintergrund zu. Wir dürfen davor die Au-
    gen nicht verschließen, sondern müssen Angebote ma-
    chen, die diesen Mädchen ein selbstbestimmtes Leben
    ermöglichen.



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Kollegin Schulte, achten Sie bitte auf die Redezeit.

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  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ursula Schulte


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich komme zum Schluss und sage nur noch, dass ich

    finde, dass die Männer mit ihren rollenden Augen den-
    noch in einem Punkt recht haben: Bei aller Förderung
    von jungen Frauen und Mädchen dürfen wir die Förde-
    rung der Jungen nicht aus den Augen verlieren. Wir
    müssen deren Interesse für Familienarbeit, für Kinderer-
    ziehung, für Hausarbeit wecken. Nur wenn diese Aufga-
    ben in Zukunft partnerschaftlich verteilt werden, kann
    Gleichberechtigung gelingen.

    Ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der es Mädchen
    und Frauen gut geht. Denn dann geht es auch den Män-
    nern und Jungen gut. Und das ist doch das, was wir ge-
    meinsam erreichen wollen.

    Danke schön für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)