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ID1805813000

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    Plenarprotokoll 18/58 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2014 Drucksache 18/2665 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5363 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 5363 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 5365 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5367 A Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5368 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5369 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5370 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5371 C Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5372 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5374 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5375 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5376 D Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5378 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5379 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5380 C Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5381 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Artikel 91 b) Drucksache 18/2710 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Katja Dörner, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kooperationsver- bot kippen – Zusammenarbeit von Bund und Ländern für bessere Bildung und Wissenschaft ermöglichen Drucksache 18/2747 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5384 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5386 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5388 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5390 A Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5391 C Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5393 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5394 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5395 D Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5396 D René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5398 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5399 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5400 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 5401 B Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5402 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5403 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5404 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 5404 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5405 D Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Deckelung und Veröffentli- chung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite Drucksache 18/2741 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5406 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung und Vereinheitlichung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Begrenzung von Dispositions- und Überziehungszinsen Drucksachen 18/807, 18/1342, 18/2777 . . 5406 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5407 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5408 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5410 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5411 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5412 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5413 A Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5413 D Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Europa – Vorreiter im Kampf ge- gen die Todesstrafe Drucksache 18/2738 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D b) Antrag der Abgeordneten Annette Groth, Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Todesstrafe weltweit ächten Drucksache 18/2740 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5416 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 5417 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5418 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5420 A Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5420 D Tagesordnungspunkt 25: Vereinbarte Debatte: Weltmädchentag – Bil- dung und Gesundheit von Mädchen als Vo- raussetzung für Entwicklung . . . . . . . . . . . 5422 A Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5422 B Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5423 D Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5424 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5426 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5426 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5428 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Anja Hajduk, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fördermitteltrans- parenz erhöhen Drucksachen 18/980, 18/1676 . . . . . . . . . . . . 5429 D Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5430 A Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5431 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5432 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5433 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5434 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5435 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5437 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5439 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5440 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5363 (A) (C) (D)(B) 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5439 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 10.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 10.10.2014 Bartz, Julia CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Castellucci, Lars SPD 10.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.10.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 10.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 10.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Gastel, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 10.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 10.10.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10.10.2014 Grütters, Monika CDU/CSU 10.10.2014 Hartmann, Sebastian SPD 10.10.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Klare, Arno SPD 10.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 10.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 10.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 10.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 10.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 10.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 10.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 10.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 10.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Steffen, Sonja SPD 10.10.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 10.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 10.10.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 10.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 10.10.2014 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 10.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5440 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2013) Drucksachen 18/933, 18/1379 (neu) Nr. 1.2 Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 58. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 9. bis 12. November 2012 in Prag, Tschechische Republik Drucksachen 18/1923, 18/2530 Nr. 2 Finanzausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland Drucksachen 18/1795, 18/2048 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0209 Drucksache 18/1935 Nr. A.1 EuB-BReg 49/2014 Drucksache 18/1935 Nr. A.2 EuB-BReg 51/2014 Drucksache 18/2055 Nr. A.1 EuB-BReg 53/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.3 EuB-BReg 62/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.4 EuB-BReg 65/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.5 EuB-BReg 70/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.6 EuB-BReg 71/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.8 Ratsdokument 10279/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.9 Ratsdokument 10551/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.10 Ratsdokument 11221/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.11 Ratsdokument 11980/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.12 Ratsdokument 12127/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.13 Ratsdokument 12206/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.1 Ratsdokument 12785/14 DCL 1 Drucksache 18/2677 Nr. A.2 Ratsdokument 12796/14 DCL 1 Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0376 Haushaltsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.33 Ratsdokument 11121/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.34 Ratsdokument 11473/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/2055 Nr. A.11 Ratsdokument 10824/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2533 Nr. A.64 Ratsdokument 10412/14 58. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit TOP 22 Änderung des Grundgesetzes (Artikel 91b) TOP 23 Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite TOP 24 Kampf gegen die Todesstrafe TOP 25 Vereinbarte Debatte zum Weltmädchentag TOP 26 Fördermitteltransparenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uwe Kekeritz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Eigentlich ist dies heute ein schönes Thema. Wir zele-
    brieren heute einen Tag, den es vor drei Jahren noch
    nicht gegeben hat. Es war eine Initiative der Kanadier,
    diesen Mädchentag einzuführen. Wir haben uns im AwZ,
    im Ausschuss für Entwicklungspolitik, intensiv damit
    auseinandergesetzt und uns zunächst einmal die Frage
    gestellt: Noch ein Tag, der gefeiert werden muss und an
    dem gedacht werden soll? Wir sind aber ganz schnell zu
    der Überzeugung gekommen, dass es durchaus ein sinn-
    voller Tag ist; denn wir Entwicklungspolitiker wissen
    natürlich, dass die Frau letztendlich die Trägerin der Ent-
    wicklung in vielen Ländern dieses Globusses ist. Wir
    wissen natürlich auch: Wenn die Frau die Trägerin der
    Entwicklung ist, müssen wir dazu beitragen, dass die
    Frau nicht nur Bildung hat. Es wird immer wieder von
    Bildung gesprochen. Das ist richtig. Aber wir müssen
    uns darüber im Klaren sein, dass die Bildung unbedingt
    dafür sorgen muss, dass das Selbstbestimmungsrecht,
    das Selbstbewusstsein, die Persönlichkeitsbildung domi-
    nieren müssen. Eine Frau, die nur lesen und schreiben
    lernt, muss nicht unbedingt eine Führungspersönlichkeit
    sein. Sie muss auch nicht unbedingt Selbstbewusstsein
    haben. Wir müssen das Selbstbewusstsein der Frauen
    fördern.

    Wir haben ein schönes Beispiel – das ist heute schon
    mehrfach genannt worden –: Malala. Die damals Elfjäh-
    rige hat die Initiative ergriffen und einen Internetblog
    gestaltet, in dem sie für das Bildungsrecht für Mädchen
    eingetreten ist. Sie hat das unter einem Pseudonym ge-
    macht; denn sie wusste sehr wohl, wie gefährlich es in
    Pakistan sein kann, mit dem richtigen Namen öffentlich
    zu werden. Irgendwann schafften es die Taliban, heraus-
    zufinden, wer hinter diesem Pseudonym steckte. Am
    9. Oktober 2012 kam es zum Mordanschlag auf Malala.
    Zwei Schüsse wurden abgefeuert. Einer traf sie am
    Kopf, einer am Hals. Sie schwebte sehr lange in Lebens-
    gefahr. Gott sei Dank wurde sie gerettet. Eine Devise,
    die Malala schon immer hatte, hieß – das Zitat wurde
    schon genannt –:

    Ein Kind, eine Lehrkraft, ein Buch, ein Stift können
    die Welt verändern.

    Das ist genau der Grund, warum die Taliban sagten:
    Diese Frau, dieses Mädchen ist eine Gefahr für uns. Die
    Taliban wollen alles, nur keine Veränderung. Deswegen
    haben sie auch auf Malala geschossen.

    Der Antrag zur Einführung des Mädchentages wurde
    von allen Fraktionen mitgetragen. Unsere Aufgabe wird
    allerdings sein, diesen Antrag auch mit Leben zu füllen.
    Es gibt schon Erfolge. Wir diskutieren im Deutschen
    Parlament über den Mädchentag. Ich bitte Sie, dazu bei-
    zutragen, dass die Thematik, die hinter dem Mädchentag
    steht, auf keinen Fall vergessen wird und dass wir durch
    viele unserer Entscheidungen die Gendergerechtigkeit
    immer in den Mittelpunkt stellen.
    Es gibt inzwischen viele positive Entwicklungen.
    Wenn wir uns einmal die MDGs anschauen, die im Jahr
    2000 verabschiedet wurden: Dort wurden zum ersten
    Mal Forderungen zur Stärkung von Mädchen und Frauen
    positiv formuliert. Sie haben Wirkung gezeigt. Aller-
    dings sind wir mit dem Ergebnis absolut nicht zufrieden.
    Gerade im Bereich der Bildung müssen wir sagen, dass
    in vielen Ländern 80, 90, manchmal 96 Prozent der Kin-
    der eingeschult werden. Wie viele dieser Kinder bis zum
    sechsten Jahr in der Schule sind, wird nirgendwo erfasst.
    Es wird auch nirgendwo erfasst, welche Qualität diese
    Schulbildung hat. Also: Hier muss noch sehr viel mehr
    geschehen. Es sollte im Rahmen der Entwicklungspoli-
    tik mehr Hilfestellung geleistet werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir müssen uns aber auch die globale Entwicklung
    stets vor Augen halten. Fragile Staaten sind eine Bedro-
    hung für gesamte Gesellschaften. Aber, wie so oft, gibt
    es in den Gesellschaften eine Bevölkerungsgruppe, die
    stärker und empfindlicher von der jeweiligen Situation
    betroffen ist als andere: Mädchen und Frauen.

    Denken Sie nur an die Situation in den Flüchtlingsla-
    gern. Ich habe die Ortschaft Dadaab in Kenia besucht.
    Die Frage, wie Frauen in den UN-geführten Lagern ge-
    schützt werden können, ist dort ein riesiges logistisches
    Problem, das bis heute noch nicht zufriedenstellend ge-
    löst worden ist.

    Das Thema Menschenhandel wurde angesprochen,
    das ist bis zu 95 Prozent Frauen- und Mädchenhandel.
    Auch das ist ein Zeichen dafür, dass die Mädchen
    schlechtergestellt sind als die Jungen.

    Ich möchte noch einen weiteren Punkt ansprechen.
    Die MDGs laufen 2015 ab, die SDGs folgen. Wir haben
    mit „Plan Deutschland“ darüber gesprochen, ob sie zu-
    frieden sind mit der Ausformulierung der Ziele der inter-
    nationalen Gemeinschaft in Bezug auf Mädchenförde-
    rung und die Gleichstellung der Frau. Es wurde klipp
    und klar gesagt: Nein, das, was bisher in den SDGs for-
    muliert worden ist, bleibt hinter den MDGs zurück. –
    Das darf aber nicht sein. Es wird also unsere Aufgabe im
    nächsten Jahr sein, die Diskussion über die SDGs fortzu-
    führen und sie mit Leben zu füllen.

    Danke schön.


    (Beifall im ganzen Hause)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Nächster Redner ist Martin Patzelt,

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Martin Patzelt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Gäste! Ich möchte zunächst meine Freude darüber
    zum Ausdruck bringen, dass diese Debatte geführt wird.
    Sie ist richtig und wichtig, und meine Vorredner haben
    bereits ausgeführt, warum das so ist. Uns obliegt die





    Martin Patzelt


    (A) (C)



    (D)(B)

    Aufgabe – auch wenn wir an diesem Freitagnachmittag
    in relativ kleiner Zahl versammelt sind –, die Aufmerk-
    samkeit, zumindest in unserem Land, auf die Problema-
    tik zu richten, die vielfach mit Fakten, Zahlen und Daten
    beschrieben wurde.

    Es kann einen grausen. An die vorhergehende Debatte
    über die Todesstrafe schließt sich nun die Debatte über
    den Weltmädchentag an. Ich gebe Ihnen recht, Herr
    Kekeritz: Es ist ein Anlass zur Freude, dass es Mädchen
    gibt.


    (Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Dass es den Tag gibt!)


    Ich bin sehr dankbar, dass ich als Mann hier reden
    darf. Ich tue das aus ganzem Herzen, weil wir alle unser
    Leben einer Frau verdanken


    (Annette Groth [DIE LINKE]: Das ist wahr!)


    und weil ich glaube, dass die Frauen eine gewisse Ver-
    antwortung dafür tragen, wie Männer werden.

    Die primäre Sozialisation, die wir alle erfahren, wird
    von unseren Müttern geleistet. Wenn man das Übel an
    der Wurzel packen will – meine Vorredner haben rich-
    tige und empfehlenswerte Vorschläge gemacht, die ich
    aufgreifen will –, dann muss man meiner Meinung nach
    den Fokus auf die Rolle der Mutter richten; denn Frauen
    leisten Sozialisationshilfe für ihre Kinder.

    Das Thema Bildung ist diskutiert worden. Herr
    Kekeritz, ich denke, das ist doch etwas vielschichtiger;
    denn wer lesen und schreiben kann, der hat auch die
    Möglichkeit, sich zu informieren und über Medien und
    Literatur andere Bilder von Welt, von Gesellschaft und
    von Selbstverständnis zu entwickeln. Das ist die Voraus-
    setzung dafür, dass eine Frau, die ein Kind zur Welt
    bringt und in seinen ersten Lebensjahren begleitet, für
    sich selbst ein Gefühl der Würde und des Wertes entwi-
    ckelt.

    Ich will all die Zahlen und Fakten, die genannt wor-
    den sind, nicht wiederholen. Der Report von „Plan Inter-
    national“ ist wirklich eine sehr umfängliche und hilfrei-
    che Analyse dessen, was sich im Moment in der Welt
    abspielt. Ich kann dem Verein „Plan International“ nur
    danken, dass er damals die Initiative ergriffen hat. „Plan
    Canada“ hat dafür gesorgt, dass die UN diesen Aktions-
    tag initiiert haben. Wir als Deutsche haben uns ein paar
    Jahre später diesem Mahntag angeschlossen.

    Mit dem Report hat der Verein „Plan International“
    den Ball wieder aufgenommen. Er bleibt kontinuierlich
    dran, und dafür wollen wir danken. Das macht einmal
    mehr das Zusammenspiel von zivilen Trägern und von
    Initiativen aus der Gesellschaft heraus deutlich, die sol-
    che Themen im Zusammenwirken mit der Politik immer
    wieder ins Bewusstsein rücken. So können wir einen
    größtmöglichen Effekt erzielen.

    Da hier schon vieles gesagt wurde, was ich nicht wie-
    derholen möchte, will ich den Blick auf die gegenwär-
    tige Situation richten: Jeder Mann, der mordet, der tötet,
    der ein schlechtes Bild von Frauen hat, der sich Massen-
    bewegungen anschließt und sich unkontrolliert verhält,
    ist – das habe ich schon gesagt – irgendwann einmal er-
    zogen worden. Wir haben in den letzten Tagen von
    Minister Müller gehört, was er durch Augenzeugen er-
    fahren hat; er war sichtlich berührt davon. Eine Frau hat
    ihm berichtet, wie ein ganzes Dorf von der IS-Truppe
    behandelt wurde: 500 Männer mussten beiseitetreten
    und wurden vor den Augen der Kinder, ihrer Kinder, er-
    schossen. Die Frauen mit Kindern wurden ausgesondert.
    Alle jungen Frauen, alle Mädchen wurden an die Solda-
    ten vergeben, jeweils zwei oder drei, und die übrig ge-
    bliebenen wurden in vergitterten Autos davongefahren,
    zum Verkauf auf dem Sklavenmarkt weitergeschickt. –
    Das alles passiert gegenwärtig, heute und jetzt. Deswe-
    gen ist auch die Frage nach den Waffen nicht so einfach
    zu beantworten, Frau Groth. Wir haben alle die Pflicht,
    das nach unserem Selbstverständnis und vor dem Hinter-
    grund unseres Grundgesetzes Mögliche zu tun, um sol-
    chen entarteten, archaischen, furchtbaren Geschehnissen
    entgegenzutreten, notfalls auch mit Gewalt, mit interna-
    tional abgestimmter Gewalt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Thomas Jurk [SPD])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch der Blick nach
    innen, in unser Land, ist wichtig. Die Medienberichte
    aus den Flüchtlingslagern zeigen, dass dort auch kleine
    Mädchen leben, dass Kinder und Frauen in Massenla-
    gern unter Männern leben. Personen, die sich fremd wa-
    ren, müssen vielleicht jahrelang zusammen weiterleben.
    Wir haben auch die Aufgabe, in unserem Land, in unse-
    rer unmittelbaren Nähe zu schauen, wo es Mädchen und
    Frauen gibt, die unter menschenunwürdigen Zuständen
    leben; denn auch sie stehen unter dem Schutz unseres
    Grundgesetzes. Wir haben alle Anstrengungen darauf zu
    richten, dass die Rechte und die Würde von Frauen und
    Mädchen auch in unserer unmittelbaren Nähe gewahrt
    bleiben. Alle Appelle, die wir in die weite Welt hinaus-
    senden, was wir richtigerweise tun, verpuffen und verlie-
    ren ihre Wirkung, wenn wir nicht ganz deutlich und für
    alle nachvollziehbar sagen: Dort, wo wir Verantwortung
    übernommen haben, handeln wir unter Achtung der
    Menschenwürde.

    In diesem Zusammenhang möchte ich an meinen Ap-
    pell erinnern, darüber nachzudenken, Frauen und Kinder
    – vornehmlich – in privaten Verhältnissen unterzubrin-
    gen, um sie so schnell wie möglich aus den Massenun-
    terkünften zu befreien. Das ist nur eine Anregung. Das
    kann aber nur, wer dazu in der Lage ist. Das ist aber ein
    Baustein in der Palette möglicher Initiativen. Ich bin
    froh, dass es jetzt, wo sich die Nachrichten über die Si-
    tuation in den Flüchtlingslagern verdichten, in Deutsch-
    land in vielen Städten und Gemeinden bürgerliche und
    kirchliche Initiativen und Hilfen für die Flüchtlinge gibt,
    die hoffentlich nur vorübergehend, aber vielleicht auch
    dauerhaft bei uns bleiben.

    Die Hilfe für bedrängte Mädchen und Frauen in der
    Welt ist ein ethisches Gebot. Das ist auch etwas, was wir
    für uns tun; denn die furchtbaren Geschehnisse, die wir
    alle jetzt zur Kenntnis nehmen müssen, beängstigen uns
    zunehmend, die einen mehr, die anderen weniger. Grund
    für all diese Geschehnisse ist, dass es in den Entschei-





    Martin Patzelt


    (A) (C)



    (D)(B)

    dungsetagen Männer gibt und auch Frauen, die mit Ge-
    walt Konflikte lösen wollen, die mit alten, archaischen
    Weltbildern agieren, die den Krieg und die Gewalt als
    Lösungsmuster bei Konflikten und Ungleichheiten be-
    trachten.

    Ich kann nur immer wieder nachdrücklich und aus
    tiefster Überzeugung dafür werben, Folgendes zu beden-
    ken: Die Entwicklungshilfe, die wir leisten, alle Gelder,
    die wir für Bildungsinitiativen in Ländern ausgeben, in
    denen es kein funktionierendes Bildungssystem gibt,
    dienen dazu, den Frieden auf der Welt zu mehren und die
    Situation von Frauen und Kindern zu verbessern. Wir
    müssen mit unseren NGOs Gespräche darüber führen, in
    welcher Weise sie in den Ländern Unterstützung leisten,
    an welche Bedingungen sie ihre Unterstützung knüpfen
    und – auch das wurde schon genannt – wen sie für ihre
    Aufgaben in Anspruch nehmen und zu Hilfe rufen.

    Wir alle sagen: Bildung kostet Geld. Das ist wahr. In
    vielen Ländern mangelt es auch deshalb an Bildung,
    weil die Länder das dazu notwendige Geld nicht haben.
    Bei den Preisen, die wir für Produkte aus Entwicklungs-
    ländern zahlen, schließt sich der Kreis. Wenn wir als ei-
    ner der reichsten Teile dieser Welt so wenig für Produkte
    zahlen, dann kann die Armut, die letzten Endes auch Bil-
    dungsarmut bedeutet, nicht beseitigt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)