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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/58 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2014 Drucksache 18/2665 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5363 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 5363 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 5365 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5367 A Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5368 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5369 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5370 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5371 C Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5372 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5374 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5375 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5376 D Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5378 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5379 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5380 C Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5381 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Artikel 91 b) Drucksache 18/2710 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Katja Dörner, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kooperationsver- bot kippen – Zusammenarbeit von Bund und Ländern für bessere Bildung und Wissenschaft ermöglichen Drucksache 18/2747 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5384 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5386 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5388 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5390 A Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5391 C Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5393 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5394 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5395 D Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5396 D René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5398 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5399 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5400 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 5401 B Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5402 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5403 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5404 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 5404 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5405 D Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Deckelung und Veröffentli- chung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite Drucksache 18/2741 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5406 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung und Vereinheitlichung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Begrenzung von Dispositions- und Überziehungszinsen Drucksachen 18/807, 18/1342, 18/2777 . . 5406 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5407 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5408 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5410 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5411 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5412 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5413 A Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5413 D Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Europa – Vorreiter im Kampf ge- gen die Todesstrafe Drucksache 18/2738 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D b) Antrag der Abgeordneten Annette Groth, Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Todesstrafe weltweit ächten Drucksache 18/2740 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5416 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 5417 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5418 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5420 A Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5420 D Tagesordnungspunkt 25: Vereinbarte Debatte: Weltmädchentag – Bil- dung und Gesundheit von Mädchen als Vo- raussetzung für Entwicklung . . . . . . . . . . . 5422 A Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5422 B Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5423 D Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5424 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5426 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5426 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5428 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Anja Hajduk, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fördermitteltrans- parenz erhöhen Drucksachen 18/980, 18/1676 . . . . . . . . . . . . 5429 D Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5430 A Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5431 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5432 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5433 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5434 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5435 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5437 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5439 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5440 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5363 (A) (C) (D)(B) 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5439 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 10.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 10.10.2014 Bartz, Julia CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Castellucci, Lars SPD 10.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.10.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 10.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 10.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Gastel, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 10.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 10.10.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10.10.2014 Grütters, Monika CDU/CSU 10.10.2014 Hartmann, Sebastian SPD 10.10.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Klare, Arno SPD 10.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 10.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 10.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 10.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 10.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 10.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 10.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 10.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 10.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Steffen, Sonja SPD 10.10.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 10.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 10.10.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 10.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 10.10.2014 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 10.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5440 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2013) Drucksachen 18/933, 18/1379 (neu) Nr. 1.2 Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 58. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 9. bis 12. November 2012 in Prag, Tschechische Republik Drucksachen 18/1923, 18/2530 Nr. 2 Finanzausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland Drucksachen 18/1795, 18/2048 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0209 Drucksache 18/1935 Nr. A.1 EuB-BReg 49/2014 Drucksache 18/1935 Nr. A.2 EuB-BReg 51/2014 Drucksache 18/2055 Nr. A.1 EuB-BReg 53/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.3 EuB-BReg 62/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.4 EuB-BReg 65/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.5 EuB-BReg 70/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.6 EuB-BReg 71/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.8 Ratsdokument 10279/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.9 Ratsdokument 10551/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.10 Ratsdokument 11221/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.11 Ratsdokument 11980/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.12 Ratsdokument 12127/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.13 Ratsdokument 12206/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.1 Ratsdokument 12785/14 DCL 1 Drucksache 18/2677 Nr. A.2 Ratsdokument 12796/14 DCL 1 Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0376 Haushaltsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.33 Ratsdokument 11121/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.34 Ratsdokument 11473/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/2055 Nr. A.11 Ratsdokument 10824/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2533 Nr. A.64 Ratsdokument 10412/14 58. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit TOP 22 Änderung des Grundgesetzes (Artikel 91b) TOP 23 Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite TOP 24 Kampf gegen die Todesstrafe TOP 25 Vereinbarte Debatte zum Weltmädchentag TOP 26 Fördermitteltransparenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Mechthild Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! „Und sie bewegen sich doch“ – mit
    dieser positiven Nachricht beginnt der Artikel über die
    Dispozinssätze in der Oktoberausgabe der Zeitschrift
    Finanztest. Gemeint sind die Banken, die dem politi-
    schen und dem öffentlichen Druck nachgegeben haben
    – das gebe ich zu – und ihre Dispozinssätze gesenkt ha-
    ben. Seitdem wir über die Höhe der Dispozinssätze spre-
    chen, werden sie von Monat zu Monat gesenkt, und das
    ist auch gut so. Das ist genau das, was wir erreichen
    wollten. Die Banken haben sich bewegt, und das ganz
    ohne staatlichen Eingriff.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das belegt auch die aktuelle Studie der Stiftung
    Warentest. Rund drei Viertel der über 100 Banken, die
    noch im letzten Jahr besonders hohe Zinssätze gefordert
    haben, sind günstiger geworden. Ich kann an dieser
    Stelle nur sagen: Schade, dass sich Grüne und Linke
    nicht darüber freuen können. Aber ich sage auch ganz
    deutlich: Wir sind hier noch nicht am Ende der Entwick-
    lung. Liebe Banken, es ist noch viel Luft nach oben.
    Nicht jeder in der Branche scheint den Pfiff gehört zu
    haben. In Deckung zu gehen, den Kopf einzuziehen mit
    der Vorstellung: „Der Sturm wird schon an uns vorüber-
    ziehen; die Politik beruhigt sich schon wieder“, das ist
    zu kurz gedacht. Das werden wir nicht akzeptieren.

    Unsere Erwartungen an die Bankenbranche sind klar:
    Gehen Sie mit Ihren Kunden fair um! – Erst wenn die
    große Mehrheit der Kunden die Höhe der Dispozinsen
    für angemessen hält, sind wir, aber auch Sie von den
    Banken, zufrieden und am Ziel. Vorher werden die öf-
    fentlichen Debatten und auch die politische Diskussion
    – das garantiere ich – nicht enden. Deshalb sei noch ein-
    mal ganz klar gesagt: Wir erwarten ein Austarieren der
    Interessen der beiden Beteiligten, der Banken und der
    Kunden. Aber wir wollen, wenn irgend möglich, keinen
    staatlichen Eingriff. Denn die Nachteile, die ein staatlich
    verordneter Deckel für die Verbraucher hätte, liegen auf
    der Hand:

    Der erste Nachteil. Wenn wir staatlich bestimmen,
    welche Höhe für einen Dispozinssatz vertretbar ist, wer-
    den sich alle Banken an diese Höhe halten. Nehmen wir
    an, er liegt, wie Sie gefordert haben, bei 7 Prozent. Wa-
    rum sollte eine Bank dann noch billigere Zinssätze an-
    bieten? Warum sollte eine Bank, die heute Zinssätze von
    4 oder 5 Prozent anbietet – es gibt sogar Banken, die
    2 Prozent oder einen Zinssatz von null anbieten –, den
    Zinssatz dann nicht auf 7 Prozent erhöhen? Heute bieten
    Banken niedrigere Zinsen an, weil sie sich einen Wettbe-
    werbsvorteil erhoffen. Kommt der Deckel, wird jede
    Bank sofort sagen: 7 Prozent gilt allgemein als fair, also
    halten wir uns daran. Mehr verlangt keiner von uns. Wa-
    rum sollten wir mehr tun? – Das kann doch nur zulasten
    der Verbraucher gehen. Deswegen sind wir dagegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich gebe Ihnen einen zweiten Aspekt zu bedenken:
    Wenn wir das zulassen, scheren wir wieder alle Banken
    über einen Kamm. Wir wissen aber natürlich alle – ich
    habe das schon mehrmals gesagt –, dass die Banken
    nicht gleich sind. Man kann eine Direktbank nicht mit
    einer Filialbank vergleichen. In Bezug auf die Bereitstel-
    lung der Infrastruktur ist eine Filialbank natürlich kom-
    plett anders aufgestellt als eine Direktbank. Sie hat des-
    halb auch andere Kosten zu tragen. Ein Dispodeckel
    kann dem nicht gerecht werden.

    Ich komme zu einem zweiten Nachteil für die Ver-
    braucher, den Sie mit Ihrem Dispodeckel aushecken. Die
    Höhe des Zinssatzes spiegelt auch immer das Ausfallri-
    siko wider. Für manche Kunden würde der von Ihnen





    Mechthild Heil


    (A) (C)



    (D)(B)

    vorgeschlagene Deckel bedeuten, dass sie keinen Dispo-
    kredit mehr erhalten. Sie hätten dann in einem Monat, in
    dem das Geld vielleicht ganz knapp ist, keine Möglich-
    keit, in den Dispo zu gehen und ihr Konto zu überziehen.

    In der Sachverständigenanhörung zu diesem Thema
    – auch Sie waren da anwesend – wurde vonseiten der
    Schuldnerberatung zwar auch der Wunsch geäußert, dass
    die Banken dem einen oder anderen Schuldner zum Ei-
    genschutz keinen Dispo einräumen mögen. Das ist aber
    etwas komplett anderes. So etwas wäre eine Überein-
    kunft zwischen der Bank und dem Kunden, der sich in
    Begleitung eines Schuldnerberaters befindet – also quasi
    eine Selbstverpflichtung. Das wäre auch absolut sinn-
    voll. Dagegen haben wir überhaupt nichts. Was aber für
    diesen speziellen Einzelfall sinnvoll ist, taugt noch lange
    nicht als Prinzip für die Kunden, welche hier und da ein-
    mal einen Dispo beanspruchen wollen. Ein Dispo nur für
    Reiche kann doch wohl nicht im Sinne der Opposition
    – der Linken und der Grünen – sein!


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie schwadronieren da wieder mal was zusammen!)


    Es gibt aber noch einen anderen Aspekt, den die
    Schuldnerberater in die Diskussion einbringen. Ein nied-
    riger Dispozinssatz – wie Sie ihn fordern – kann auch
    verführerisch sein und die Verschuldung verstärken. Als
    Banken angekündigt haben, den höheren Zinssatz abzu-
    schaffen, haben einige Schuldnerberater aufgeheult, damit
    werde eine Hürde auf dem Weg zur weiteren Überschul-
    dung abgeschafft. Frau Künast, das ist die Argumentation
    der Schuldnerberater, nicht meine. Die Schuldnerberater
    befürchten, dass die Schuldner nach dem Motto „Mir
    fehlt Geld; dann gehe ich halt zur Bank, wo ich einen
    Dispo habe und Geld bekomme“ handeln. Diese Ent-
    wicklung wollen wir von der CDU/CSU – ich hoffe, das
    gilt auch für die SPD – nicht befeuern.

    Ich komme zum dritten Nachteil, den der Deckel
    hätte. Der Dispozins ist nur eine von mehreren Preis-
    komponenten bei einem Girokonto. Wenn wir ihn de-
    ckeln – also auch die Kosten für die Verbraucher an die-
    ser Stelle deckeln –, kann das nur zu einer Verlagerung
    der Gebühren führen. Die Banken werden sich ihr Geld
    irgendwo anders holen. Vielleicht werden dann die Kon-
    toführungsgebühren erhöht. Vielleicht werden sie über-
    haupt erst eingeführt. Oder sonstige Dienstleistungen
    – zum Beispiel Buchungen und TAN-Erstellungen –
    würden kostenpflichtig.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Solch ein Misstrauen gegen die Banken!)


    Auch das ist nicht im Sinne der Verbraucher, und unterm
    Strich wäre es für sie auch teurer.

    Es könnte natürlich sein, dass Sie von den Linken und
    von den Grünen auch diese Kosten deckeln wollen. Was
    wäre dann Ihr nächster Schritt? Würden Sie immer wei-
    ter auf dem Weg der Regulierung durch den Staat gehen?
    „Durch den Staat“ ist eigentlich falsch formuliert; denn
    die Linken und die Grünen wissen selbst immer besser,
    was für den Einzelnen gut ist nach der Devise „Wenn der
    Verbraucher nicht mehr entscheiden kann, ist er am bes-
    ten in dieser schönen grün-roten Welt geschützt“. In ei-
    ner Welt ohne Selbstbestimmung will ich nicht leben.
    Deshalb sagen wir auch ein ganz klares Nein zu Ihren
    Forderungen.

    Einmal abgesehen von diesen ideologischen und
    manchmal vielleicht auch populistischen Zielen,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind doch die Partei des Populismus!)


    frage ich: Was wollen Sie denn eigentlich mit diesem
    Deckel erreichen? Wenn es Ihnen darum geht, dem Ver-
    braucher zu günstigen Konditionen zu verhelfen, ist Ihr
    Antrag eigentlich überflüssig.

    Es gibt schon Banken, deren Zinssätze unter 5 Pro-
    zent liegen. Sie sehen: Der Wettbewerb funktioniert. Sie
    haben eben erwähnt, es sei sehr kompliziert, eine Bank
    zu wechseln. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntags-
    zeitung, eine Zeitung, die zu lesen ich nur jedem emp-
    fehlen kann, stand ein wunderbarer Artikel einer Journa-
    listin, die versucht hat, die Bank zu wechseln. Ich rate
    jedem: Kaufen Sie sich die Zeitung – sie ist letzten
    Sonntag erschienen –, lesen Sie den Artikel, und dann
    werden Sie sehen, dass dieser Artikel keinen Anspruch
    auf Allgemeingültigkeit erheben kann. Es ist ein einzel-
    ner Bericht einer einzelnen Journalistin.

    Wenn es Ihnen darum geht, die Menschen mit dem
    Dispodeckel vor Überschuldung zu schützen, dann set-
    zen Sie komplett an der falschen Stelle an.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Wir wollen faire Preise!)


    Sie wollen ein Symptom bekämpfen, ignorieren aber die
    Ursachen. Der Dispozinssatz ist nicht die Ursache für
    Verschuldung. Der Dispokredit ist ein flexibles Produkt,
    das nicht dazu gedacht oder geeignet ist, dauerhaft in
    Anspruch genommen zu werden.

    Deswegen finde ich den Vergleich des Präsidenten
    des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Georg
    Fahrenschon sehr treffend. Er sagte: Der Dispokredit ist
    vergleichbar mit einem Taxi. Ein Taxi ist kurzfristig ab-
    rufbar, der Kunde ist flexibel, und er kann jederzeit aus-
    steigen. Wenn er allerdings zum Beispiel von Berlin
    nach München fahren möchte, dann sollte er sich nach
    einer anderen Fahrgelegenheit umsehen.

    So ist es eben auch beim Dispokredit. Er ist geeignet,
    um flexibel Engpässe auszugleichen, aber nicht, um dau-
    erhaft genutzt zu werden. Wenn das aber passiert, macht
    es wenig Sinn, am Produkt herumzuschrauben, sondern
    man muss stattdessen die Ursachen für die Überschul-
    dung angehen. Deshalb werden wir die Banken ver-
    pflichten, Kunden, die erheblich oder dauerhaft ihr
    Konto überziehen, über Umschuldungsmöglichkeiten
    mit besseren Konditionen zu beraten.

    Ich halte es auch für völlig inakzeptabel, wenn Ban-
    ken ihre Zinssätze nicht transparent machen. Es gibt
    heute zwar schon weitreichende Informationsverpflich-
    tungen – die Konditionen müssen veröffentlicht werden –,
    aber ich frage mich wirklich: Warum findet man sie bei





    Mechthild Heil


    (A) (C)



    (D)(B)

    manchen Banken nicht im Internet? Ist das kunden-
    freundlich? Da kann ich nur sagen: Das ist es nicht. Wa-
    rum muss man bei manchen Banken bis in die letzte
    Ecke der Filiale gehen, um den Aushang zu finden, auf
    dem die Konditionen stehen? Ist das kundenfreundlich?
    Auch da muss ich sagen: Natürlich ist das nicht kunden-
    freundlich. Warum gelingt es dem einen oder anderen
    Journalisten überhaupt nicht, die Zinssätze herauszufin-
    den? Das ist sicherlich nicht in Ordnung. Da muss sich
    etwas ändern. Das ist in erster Linie eine Sache der Auf-
    sicht. Wenn sich das nicht ändert, dann müssen wir als
    Politiker – das garantiere ich – da herangehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Aber, ehrlich gesagt, so weit muss es nicht kommen.
    Deshalb mein Appell an die Banken: Es kann auch an-
    ders funktionieren. Die vergangenen Monate haben es
    gezeigt. Viele Banken haben ihre Zinssätze für die ein-
    geräumten Überziehungen gesenkt und für die darüber
    hinausgehende eingeräumte Überziehung abgeschafft.
    Diesem guten Beispiel müssen einfach noch mehr Ban-
    ken folgen. Aber ein rot-grüner Deckel ist einfach der
    falsche Weg. Er ist nicht zum Vorteil der Verbraucher.
    Wir lehnen deshalb Ihre Forderungen ab.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grü-

nen spricht jetzt Nicole Maisch.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicole Maisch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Kollegin Heil, Sie haben sich gefragt, warum so
    viel in den Banken schiefläuft, warum man bis in die
    letzte Ecke der Filialbank gehen muss, um die Konditio-
    nen zu erfahren, und warum das nicht alles im Internet
    steht. Das kann ich Ihnen sagen: weil die Union seit Jah-
    ren bei Fehlverhalten der Banken vorsichtig anmahnt,
    dass sich etwas ändern sollte, aber im gleichen Atemzug
    so wie Sie verspricht, dass es so schlimm dann doch
    nicht kommen wird und den Banken die Regulierungen
    erspart bleiben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Caren Lay [DIE LINKE)


    So verhallen natürlich gut gemeinte Appelle im Nir-
    gendwo. So kann man finanziellen Verbraucherschutz
    nicht machen.

    In der Anhörung wurde deutlich: Der Markt für
    Dispo- und Überziehungszinsen funktioniert nicht gut.
    Es gibt keinen funktionierenden Wettbewerb. Die Kolle-
    gin Caren Lay hat gesagt, dass sie sich in ihrem Wahl-
    kreis auf die Suche nach einer Filialbank mit günstigen
    Dispozinsen gemacht hat. Auch ich habe das getan. Die
    findet man nicht. Sie haben zwar gesagt, dass es Ange-
    bote von Banken von 4 Prozent gibt – die gibt es sicher –,
    aber ich glaube nicht, dass Sie die letzte Rentnerin auf
    dem Land in Ihrem oder meinem Wahlkreis dazu brin-
    gen werden, ein Onlinekonto bei der Deutschen Skat-
    bank zu eröffnen.

    Das heißt, die guten Bedingungen, die niedrigen Zin-
    sen sind nur einer bestimmten Gruppe von Verbrauche-
    rinnen und Verbrauchern überhaupt zugänglich. Ein gro-
    ßer Teil der Verbraucherinnen und Verbraucher wird
    immer noch abgezockt mit Zinssätzen, die deutlich im
    zweistelligen Bereich über dem Leitzins liegen. Wenn
    sie in die geduldete Überziehung kommen, dann wird es
    noch schlimmer; dann grenzt das teilweise an Wucher.

    Hier, muss ich sagen, finde ich es nicht staatsinterven-
    tionistisch oder sonst irgendwie schlimm, einen gesetzli-
    chen Deckel zu fordern. Ein solcher Deckel in Abhän-
    gigkeit von einem Leitzins wäre die sauberste Lösung
    gewesen. Das hat die SPD im Wahlkampf noch so ver-
    treten. Aber wir müssen feststellen: Es gibt derzeit keine
    politische Mehrheit für eine solche saubere und vernünf-
    tige Lösung. Das finde ich sehr ärgerlich, aber bei man-
    chen Dingen braucht es ein bisschen Zeit, bis die Er-
    kenntnisse auch bei den großen Parteien eingesickert
    sind oder aber die Mehrheiten so sind, dass man Ver-
    braucherschutz betreiben kann.

    Was hier schon deutlich wird: Unsere beharrliche Kri-
    tik und auch die Möglichkeit einer politischen Mehrheit
    für mehr Regulierung haben im Markt schon etwas be-
    wegt. Wenige Banken – aber immerhin: einige – haben
    sich bewegt und haben die unseligen Strafzinsen bei der
    geduldeten Überziehung abgeschafft.

    Was besonders erfreulich ist: Auch die Regierung hat
    sich bewegt, zumindest laut Bild am Sonntag. Da sagt
    der Minister:

    Da bislang alle Mahnungen seitens der Bundesre-
    gierung nichts geholfen haben, werden wir jetzt ein
    Gesetz auf den Weg bringen,

    – ein Gesetz! –

    das die Banken verpflichtet, ihre Dispozinssätze auf
    ihrer Internetseite zu veröffentlichen.

    Hier haben wir einen kleinen Streit zwischen Schwarz
    und Rot. Frau Heil sagt: Es muss nicht zu einem Gesetz
    kommen. Der Minister sagt: Es wird ein Gesetz geben,
    ein Transparenzgesetz für Dispozinsen. – Hier muss man
    der SPD mit auf den Weg geben: Die BamS ist nicht mit
    dem Gesetzblatt zu verwechseln. Sie sollten nicht anfan-
    gen, „herumzuaignern“ und PR statt Politik zu machen,
    sondern dieses Transparenzgesetz, das Sie uns verspro-
    chen haben, hier im Deutschen Bundestag auch vorle-
    gen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Caren Lay [DIE LINKE])


    Ich fände es schön, wenn die Menschen, die knietief
    im Dispo stecken und informiert werden, dann auch da-
    rüber informiert würden, was die roten Zahlen auf dem
    Kontoauszug denn gerade in Euro und Cent bedeuten.

    Darüber hinaus hat Herr Maas versprochen, die Kre-
    ditinstitute zu verpflichten, Kunden, die den Dispo dau-
    erhaft nutzen, einen Weg aus der Dispofalle aufzuzeigen.
    Es geht also um ein Anrecht auf ein Beratungsgespräch.





    Nicole Maisch


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das finde ich gut. Ich finde es grundsätzlich gut, wenn
    man zum Beispiel ein Angebot für einen günstigen Ra-
    tenkredit bekommt. Allerdings wünsche ich mir, dass die
    Verbraucher dann nicht mit einer Hausratversicherung
    oder so etwas nach Hause gehen, wenn sie eigentlich nur
    einen günstigen Kredit brauchen. Man muss also durch-
    aus die Gefahren sehen, die in einer solchen Beratungs-
    pflicht der Bank bestehen.

    Das Europäische Parlament hat im April dieses Jahres
    eine Richtlinie angenommen, mit der verschiedene ver-
    braucherrelevante Aspekte im Bereich der Kontoführung
    geregelt werden. Da sollen Kontogebühren transparenter
    werden. Der Kontowechsel, über den wir hier auch
    schon gesprochen haben, soll vereinfacht werden. Und
    – besonders wichtig –: Jeder Mensch soll ein Konto ha-
    ben, das Girokonto für jedermann; auch der Minister hat
    es in Interviews bereits mehrfach versprochen.

    Ich fände es gut, wenn Sie diese Richtlinie jetzt zeit-
    nah umsetzen würden und alle Aspekte, die sie umfasst,
    auch hier regeln würden. Sie als SPD haben sich ent-
    schieden, es beim finanziellen Verbraucherschutz ein
    bisschen kleiner zu machen. Ich finde, zumindest diese
    kleinen Dinge, die Sie versprochen haben, sollten Sie
    jetzt auch angehen. Ich bin mir ganz sicher: Beim Thema
    Dispozins hören und sehen wir uns wieder. Dies war si-
    cher nicht die letzte Debatte darüber.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)