Rede:
ID1805809400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Als: 1
    2. nächste: 1
    3. Rednerin: 1
    4. hat: 1
    5. die: 1
    6. Kollegin: 1
    7. Mechthild: 1
    8. Heildas: 1
    9. Wort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/58 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2014 Drucksache 18/2665 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5363 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 5363 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 5365 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5367 A Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5368 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5369 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5370 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5371 C Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5372 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5374 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5375 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5376 D Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5378 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5379 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5380 C Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5381 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Artikel 91 b) Drucksache 18/2710 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Katja Dörner, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kooperationsver- bot kippen – Zusammenarbeit von Bund und Ländern für bessere Bildung und Wissenschaft ermöglichen Drucksache 18/2747 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5384 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5386 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5388 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5390 A Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5391 C Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5393 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5394 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5395 D Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5396 D René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5398 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5399 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5400 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 5401 B Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5402 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5403 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5404 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 5404 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5405 D Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Deckelung und Veröffentli- chung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite Drucksache 18/2741 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5406 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung und Vereinheitlichung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Begrenzung von Dispositions- und Überziehungszinsen Drucksachen 18/807, 18/1342, 18/2777 . . 5406 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5407 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5408 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5410 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5411 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5412 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5413 A Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5413 D Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Europa – Vorreiter im Kampf ge- gen die Todesstrafe Drucksache 18/2738 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D b) Antrag der Abgeordneten Annette Groth, Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Todesstrafe weltweit ächten Drucksache 18/2740 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5416 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 5417 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5418 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5420 A Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5420 D Tagesordnungspunkt 25: Vereinbarte Debatte: Weltmädchentag – Bil- dung und Gesundheit von Mädchen als Vo- raussetzung für Entwicklung . . . . . . . . . . . 5422 A Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5422 B Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5423 D Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5424 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5426 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5426 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5428 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Anja Hajduk, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fördermitteltrans- parenz erhöhen Drucksachen 18/980, 18/1676 . . . . . . . . . . . . 5429 D Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5430 A Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5431 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5432 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5433 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5434 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5435 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5437 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5439 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5440 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5363 (A) (C) (D)(B) 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5439 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 10.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 10.10.2014 Bartz, Julia CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Castellucci, Lars SPD 10.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.10.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 10.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 10.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Gastel, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 10.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 10.10.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10.10.2014 Grütters, Monika CDU/CSU 10.10.2014 Hartmann, Sebastian SPD 10.10.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Klare, Arno SPD 10.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 10.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 10.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 10.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 10.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 10.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 10.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 10.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 10.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Steffen, Sonja SPD 10.10.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 10.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 10.10.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 10.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 10.10.2014 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 10.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5440 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2013) Drucksachen 18/933, 18/1379 (neu) Nr. 1.2 Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 58. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 9. bis 12. November 2012 in Prag, Tschechische Republik Drucksachen 18/1923, 18/2530 Nr. 2 Finanzausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland Drucksachen 18/1795, 18/2048 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0209 Drucksache 18/1935 Nr. A.1 EuB-BReg 49/2014 Drucksache 18/1935 Nr. A.2 EuB-BReg 51/2014 Drucksache 18/2055 Nr. A.1 EuB-BReg 53/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.3 EuB-BReg 62/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.4 EuB-BReg 65/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.5 EuB-BReg 70/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.6 EuB-BReg 71/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.8 Ratsdokument 10279/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.9 Ratsdokument 10551/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.10 Ratsdokument 11221/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.11 Ratsdokument 11980/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.12 Ratsdokument 12127/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.13 Ratsdokument 12206/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.1 Ratsdokument 12785/14 DCL 1 Drucksache 18/2677 Nr. A.2 Ratsdokument 12796/14 DCL 1 Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0376 Haushaltsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.33 Ratsdokument 11121/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.34 Ratsdokument 11473/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/2055 Nr. A.11 Ratsdokument 10824/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2533 Nr. A.64 Ratsdokument 10412/14 58. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit TOP 22 Änderung des Grundgesetzes (Artikel 91b) TOP 23 Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite TOP 24 Kampf gegen die Todesstrafe TOP 25 Vereinbarte Debatte zum Weltmädchentag TOP 26 Fördermitteltransparenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Zum wiederholten Male beschäftigt sich das
    Hohe Haus mit einem Antrag der Linken, der zum Ge-
    genstand hat, dass Dispozinsen endlich gedeckelt wer-
    den sollen. Ich sage bewusst: zum wiederholten Male.
    Die CDU/CSU-Fraktion war in der Ausschusssitzung
    diese Woche so freundlich, das nachzurechnen. In der
    Tat, der erste linke Antrag zu diesem Thema wurde
    schon vor fünf Jahren eingebracht. Das wurde uns nicht
    nur vorgerechnet, sondern auch ein Stück weit vorge-
    worfen. Diesen Vorwurf kann ich aber nicht verstehen.
    Denn an dem Problem hat sich nichts geändert. Ich darf
    Ihnen versprechen, dass die Linke dort, wo Probleme be-
    stehen, dranbleiben wird und wir das Thema Deckelung
    der Dispozinsen immer wieder auf die Tagesordnung
    setzen werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Problem ist in der Tat seit langem bekannt. Die
    Dispozinsen sind viel zu hoch. Wir haben nach wie vor
    die Situation, dass sich die Banken ihr Geld zu einem
    historisch niedrigen Leitzins bei der Europäischen Zen-
    tralbank leihen können. Dort liegt der Leitzins gerade
    einmal bei 0,05 Prozent. Aber sie verleihen es weiter zu
    einem durchschnittlichen Dispozinssatz von 10,65 Pro-
    zent. Dazwischen liegt eine Spanne von über 10 Prozent-
    punkten, wodurch sich die Banken auf Kosten der Ver-
    braucherinnen und Verbraucher bereichern. Das ist zu
    viel. Das ist kein fairer Preis, und das können wir als
    Linke nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In der Analyse bestand zumindest am Ende der letz-
    ten Legislaturperiode kurz vor dem Wahlkampf in die-
    sem Hohen Haus Einigkeit. Ich bin sehr gespannt, ob wir
    uns wenigstens noch in der Analyse einig sind. Bisher
    bestand die Differenz in der Frage, wie wir mit dem Pro-
    blem umgehen. Insbesondere die CDU/CSU, aber auch
    die FDP haben die Position vertreten, noch einmal mit
    den Banken zu reden. Die Ministerin hat damals die
    Banken zu Kamingesprächen eingeladen und es ansons-
    ten bei freundlichen Appellen belassen. Alle diese
    freundlichen Appelle haben nichts genützt. Deswegen
    sagen wir: Die Politik muss endlich handeln. Wir brau-
    chen einen gesetzlichen Deckel für die Dispozinsen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Unser Vorschlag ist eine Deckelung auf 5 Prozent-
    punkte über dem Leitzins der Europäischen Zentralbank.
    Daran würden die Banken immer noch genug verdienen,
    aber bei fairen Preisen für die Verbraucherinnen und
    Verbraucher.

    Deswegen möchte ich mich gerne im zweiten Teil
    meiner Rede mit Ihren Einwänden beschäftigen, die si-
    cherlich gleich kommen werden. Erstens wird mit Hin-
    weis darauf, dass man keine Preisvorschriften machen
    kann, infrage gestellt, ob man überhaupt eine gesetzliche
    Deckelung einführen kann. Ja, meine Damen und Her-
    ren, das kann man. Eine vergleichbare gesetzliche Vor-
    schrift gibt es bereits bei den Verzugszinsen. Daran ha-
    ben wir uns orientiert. Der Deckel liegt ebenfalls bei
    5 Prozentpunkten. Deswegen sagen wir: Was beim Ver-
    zugszins gesetzlich möglich ist, das muss auch beim
    Dispo möglich sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens wird gerne auf den Markt verwiesen und ge-
    sagt, man solle die Verbraucherinnen und Verbraucher
    nicht bevormunden; das könne der Markt regeln, und je-
    der könne sich doch eine andere Bank suchen. Davon
    abgesehen, dass die Höhe des Dispozinses nicht das ein-
    zige Kriterium bei der Auswahl der Bank ist – es geht
    schließlich auch um ein gutes Filialnetz oder eine wohn-
    ortnahe Beratungsmöglichkeit –, empfehle ich Ihnen,
    diesen Test in Ihrem eigenen Wahlkreis durchzuführen.
    Ich habe das gemacht und mir den Landkreis Bautzen
    angesehen. Sie finden keine Filialbank, die einen Dispo-
    zins von unter 10 Prozent anbietet. Deswegen ist dieses
    Argument eine Illusion. Es läuft ins Leere.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das verschärft sich mit Blick darauf, welche Klientel
    zum Großteil betroffen ist. Das sind diejenigen Men-
    schen, die keine andere Chance haben, die vielleicht kei-
    nen Ratenkredit kriegen oder aus einer ökonomischen
    Notlage heraus gezwungen sind, einen Dispokredit auf-
    zunehmen. Wenn jemand schon knietief im Dispo steckt,
    ist es illusorisch, zu sagen: Such dir doch eine andere
    Bank! – Bei welcher anderen Bank kann man in dieser
    Situation ein Konto eröffnen? Diese Argumentation ist
    nicht tragfähig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das, was im Koalitionsvertrag steht, und das, was
    vonseiten des Ministers angekündigt wurde, nämlich
    dass man Transparenz herstellt und dafür sorgen will,
    dass die Banken ausweisen, wie hoch die Dispozinsen
    sind, kann man durchaus machen. Aber solange keine
    niedrigeren Dispozinsen angeboten werden, wird das ins
    Leere laufen. Deswegen sagen wir: Transparenz ist gut,
    aber eine gesetzliche Regelung ist besser.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das dritte und letzte Gegenargument, auf das ich ein-
    gehen möchte, lautet, die Banken brauchten die Einnah-
    men aus den hohen Dispozinsen wegen der hohen Kos-
    ten des Verwaltungsaufwands und wegen des hohen
    Ausfallrisikos. Der Verwaltungsaufwand der Banken bei
    einem Dispokredit kann nicht höher sein als der bei ei-





    Caren Lay


    (A) (C)



    (D)(B)

    nem Ratenkredit. Zum Ausfallrisiko hat das Ministerium
    selbst eine Studie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist:
    Das Ausfallrisiko bei Dispokrediten ist mit 0,3 Prozent
    lächerlich gering. – Diese Gegenargumentation ist also
    nichts anderes als eine Schutzbehauptung. Diese können
    wir nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn Sie sich von der CDU/CSU, wie ich vermute,
    heute wieder gegen eine gesetzliche Deckelung des Dis-
    pozinses aussprechen, dann sollten Sie den Menschen
    reinen Wein einschenken. Die Stiftung Warentest hat be-
    rechnet, dass die Banken mit jedem Prozentpunkt, den
    sie bei den Dispozinsen ansetzen, 380 Millionen Euro im
    Jahr verdienen. Das heißt, wenn der Deutsche Bundestag
    einen gesetzlichen Deckel beschließen würde, entginge
    den Banken ein Milliardengeschäft. Es ist aber ein Ge-
    schäft, das unfair ist und auf Kosten der Verbraucherin-
    nen und Verbraucher geht. Deswegen sagen wir: Schen-
    ken Sie den Menschen reinen Wein ein! Wenn Sie das
    nicht wollen, dann knicken Sie vor der Bankenlobby ein.
    Das machen wir nicht mit.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In den Bundesländern gibt es Druck. Beispielsweise
    im Saarland, im Heimatland des Verbraucherministers
    – er ist offenbar nicht anwesend; aber vielleicht kann
    man ihm das mit auf den Weg geben –, hat ein entspre-
    chendes Bürgerbegehren der Linken die erste Stufe des
    Volksbegehrens erreicht. Das ist ein Erfolg und sollte Ih-
    nen ein Signal sein, endlich tätig zu werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich komme zum Schluss. Ein weiteres Argument für
    unser Anliegen ist: Die Verbraucherschutzministerkon-
    ferenz hat auf Vorschlag des rot-rot regierten Branden-
    burg eine gesetzliche Deckelung der Dispozinsen gefor-
    dert. Ich kann nur sagen: Das ist eine richtige Forderung.
    Folgen Sie diesem Beispiel! Setzen Sie diese Forderung
    der Verbraucherschutzministerkonferenz um!

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat die Kollegin Mechthild Heil

das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Mechthild Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! „Und sie bewegen sich doch“ – mit
    dieser positiven Nachricht beginnt der Artikel über die
    Dispozinssätze in der Oktoberausgabe der Zeitschrift
    Finanztest. Gemeint sind die Banken, die dem politi-
    schen und dem öffentlichen Druck nachgegeben haben
    – das gebe ich zu – und ihre Dispozinssätze gesenkt ha-
    ben. Seitdem wir über die Höhe der Dispozinssätze spre-
    chen, werden sie von Monat zu Monat gesenkt, und das
    ist auch gut so. Das ist genau das, was wir erreichen
    wollten. Die Banken haben sich bewegt, und das ganz
    ohne staatlichen Eingriff.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das belegt auch die aktuelle Studie der Stiftung
    Warentest. Rund drei Viertel der über 100 Banken, die
    noch im letzten Jahr besonders hohe Zinssätze gefordert
    haben, sind günstiger geworden. Ich kann an dieser
    Stelle nur sagen: Schade, dass sich Grüne und Linke
    nicht darüber freuen können. Aber ich sage auch ganz
    deutlich: Wir sind hier noch nicht am Ende der Entwick-
    lung. Liebe Banken, es ist noch viel Luft nach oben.
    Nicht jeder in der Branche scheint den Pfiff gehört zu
    haben. In Deckung zu gehen, den Kopf einzuziehen mit
    der Vorstellung: „Der Sturm wird schon an uns vorüber-
    ziehen; die Politik beruhigt sich schon wieder“, das ist
    zu kurz gedacht. Das werden wir nicht akzeptieren.

    Unsere Erwartungen an die Bankenbranche sind klar:
    Gehen Sie mit Ihren Kunden fair um! – Erst wenn die
    große Mehrheit der Kunden die Höhe der Dispozinsen
    für angemessen hält, sind wir, aber auch Sie von den
    Banken, zufrieden und am Ziel. Vorher werden die öf-
    fentlichen Debatten und auch die politische Diskussion
    – das garantiere ich – nicht enden. Deshalb sei noch ein-
    mal ganz klar gesagt: Wir erwarten ein Austarieren der
    Interessen der beiden Beteiligten, der Banken und der
    Kunden. Aber wir wollen, wenn irgend möglich, keinen
    staatlichen Eingriff. Denn die Nachteile, die ein staatlich
    verordneter Deckel für die Verbraucher hätte, liegen auf
    der Hand:

    Der erste Nachteil. Wenn wir staatlich bestimmen,
    welche Höhe für einen Dispozinssatz vertretbar ist, wer-
    den sich alle Banken an diese Höhe halten. Nehmen wir
    an, er liegt, wie Sie gefordert haben, bei 7 Prozent. Wa-
    rum sollte eine Bank dann noch billigere Zinssätze an-
    bieten? Warum sollte eine Bank, die heute Zinssätze von
    4 oder 5 Prozent anbietet – es gibt sogar Banken, die
    2 Prozent oder einen Zinssatz von null anbieten –, den
    Zinssatz dann nicht auf 7 Prozent erhöhen? Heute bieten
    Banken niedrigere Zinsen an, weil sie sich einen Wettbe-
    werbsvorteil erhoffen. Kommt der Deckel, wird jede
    Bank sofort sagen: 7 Prozent gilt allgemein als fair, also
    halten wir uns daran. Mehr verlangt keiner von uns. Wa-
    rum sollten wir mehr tun? – Das kann doch nur zulasten
    der Verbraucher gehen. Deswegen sind wir dagegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich gebe Ihnen einen zweiten Aspekt zu bedenken:
    Wenn wir das zulassen, scheren wir wieder alle Banken
    über einen Kamm. Wir wissen aber natürlich alle – ich
    habe das schon mehrmals gesagt –, dass die Banken
    nicht gleich sind. Man kann eine Direktbank nicht mit
    einer Filialbank vergleichen. In Bezug auf die Bereitstel-
    lung der Infrastruktur ist eine Filialbank natürlich kom-
    plett anders aufgestellt als eine Direktbank. Sie hat des-
    halb auch andere Kosten zu tragen. Ein Dispodeckel
    kann dem nicht gerecht werden.

    Ich komme zu einem zweiten Nachteil für die Ver-
    braucher, den Sie mit Ihrem Dispodeckel aushecken. Die
    Höhe des Zinssatzes spiegelt auch immer das Ausfallri-
    siko wider. Für manche Kunden würde der von Ihnen





    Mechthild Heil


    (A) (C)



    (D)(B)

    vorgeschlagene Deckel bedeuten, dass sie keinen Dispo-
    kredit mehr erhalten. Sie hätten dann in einem Monat, in
    dem das Geld vielleicht ganz knapp ist, keine Möglich-
    keit, in den Dispo zu gehen und ihr Konto zu überziehen.

    In der Sachverständigenanhörung zu diesem Thema
    – auch Sie waren da anwesend – wurde vonseiten der
    Schuldnerberatung zwar auch der Wunsch geäußert, dass
    die Banken dem einen oder anderen Schuldner zum Ei-
    genschutz keinen Dispo einräumen mögen. Das ist aber
    etwas komplett anderes. So etwas wäre eine Überein-
    kunft zwischen der Bank und dem Kunden, der sich in
    Begleitung eines Schuldnerberaters befindet – also quasi
    eine Selbstverpflichtung. Das wäre auch absolut sinn-
    voll. Dagegen haben wir überhaupt nichts. Was aber für
    diesen speziellen Einzelfall sinnvoll ist, taugt noch lange
    nicht als Prinzip für die Kunden, welche hier und da ein-
    mal einen Dispo beanspruchen wollen. Ein Dispo nur für
    Reiche kann doch wohl nicht im Sinne der Opposition
    – der Linken und der Grünen – sein!


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie schwadronieren da wieder mal was zusammen!)


    Es gibt aber noch einen anderen Aspekt, den die
    Schuldnerberater in die Diskussion einbringen. Ein nied-
    riger Dispozinssatz – wie Sie ihn fordern – kann auch
    verführerisch sein und die Verschuldung verstärken. Als
    Banken angekündigt haben, den höheren Zinssatz abzu-
    schaffen, haben einige Schuldnerberater aufgeheult, damit
    werde eine Hürde auf dem Weg zur weiteren Überschul-
    dung abgeschafft. Frau Künast, das ist die Argumentation
    der Schuldnerberater, nicht meine. Die Schuldnerberater
    befürchten, dass die Schuldner nach dem Motto „Mir
    fehlt Geld; dann gehe ich halt zur Bank, wo ich einen
    Dispo habe und Geld bekomme“ handeln. Diese Ent-
    wicklung wollen wir von der CDU/CSU – ich hoffe, das
    gilt auch für die SPD – nicht befeuern.

    Ich komme zum dritten Nachteil, den der Deckel
    hätte. Der Dispozins ist nur eine von mehreren Preis-
    komponenten bei einem Girokonto. Wenn wir ihn de-
    ckeln – also auch die Kosten für die Verbraucher an die-
    ser Stelle deckeln –, kann das nur zu einer Verlagerung
    der Gebühren führen. Die Banken werden sich ihr Geld
    irgendwo anders holen. Vielleicht werden dann die Kon-
    toführungsgebühren erhöht. Vielleicht werden sie über-
    haupt erst eingeführt. Oder sonstige Dienstleistungen
    – zum Beispiel Buchungen und TAN-Erstellungen –
    würden kostenpflichtig.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Solch ein Misstrauen gegen die Banken!)


    Auch das ist nicht im Sinne der Verbraucher, und unterm
    Strich wäre es für sie auch teurer.

    Es könnte natürlich sein, dass Sie von den Linken und
    von den Grünen auch diese Kosten deckeln wollen. Was
    wäre dann Ihr nächster Schritt? Würden Sie immer wei-
    ter auf dem Weg der Regulierung durch den Staat gehen?
    „Durch den Staat“ ist eigentlich falsch formuliert; denn
    die Linken und die Grünen wissen selbst immer besser,
    was für den Einzelnen gut ist nach der Devise „Wenn der
    Verbraucher nicht mehr entscheiden kann, ist er am bes-
    ten in dieser schönen grün-roten Welt geschützt“. In ei-
    ner Welt ohne Selbstbestimmung will ich nicht leben.
    Deshalb sagen wir auch ein ganz klares Nein zu Ihren
    Forderungen.

    Einmal abgesehen von diesen ideologischen und
    manchmal vielleicht auch populistischen Zielen,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind doch die Partei des Populismus!)


    frage ich: Was wollen Sie denn eigentlich mit diesem
    Deckel erreichen? Wenn es Ihnen darum geht, dem Ver-
    braucher zu günstigen Konditionen zu verhelfen, ist Ihr
    Antrag eigentlich überflüssig.

    Es gibt schon Banken, deren Zinssätze unter 5 Pro-
    zent liegen. Sie sehen: Der Wettbewerb funktioniert. Sie
    haben eben erwähnt, es sei sehr kompliziert, eine Bank
    zu wechseln. In der Frankfurter Allgemeinen Sonntags-
    zeitung, eine Zeitung, die zu lesen ich nur jedem emp-
    fehlen kann, stand ein wunderbarer Artikel einer Journa-
    listin, die versucht hat, die Bank zu wechseln. Ich rate
    jedem: Kaufen Sie sich die Zeitung – sie ist letzten
    Sonntag erschienen –, lesen Sie den Artikel, und dann
    werden Sie sehen, dass dieser Artikel keinen Anspruch
    auf Allgemeingültigkeit erheben kann. Es ist ein einzel-
    ner Bericht einer einzelnen Journalistin.

    Wenn es Ihnen darum geht, die Menschen mit dem
    Dispodeckel vor Überschuldung zu schützen, dann set-
    zen Sie komplett an der falschen Stelle an.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Wir wollen faire Preise!)


    Sie wollen ein Symptom bekämpfen, ignorieren aber die
    Ursachen. Der Dispozinssatz ist nicht die Ursache für
    Verschuldung. Der Dispokredit ist ein flexibles Produkt,
    das nicht dazu gedacht oder geeignet ist, dauerhaft in
    Anspruch genommen zu werden.

    Deswegen finde ich den Vergleich des Präsidenten
    des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes Georg
    Fahrenschon sehr treffend. Er sagte: Der Dispokredit ist
    vergleichbar mit einem Taxi. Ein Taxi ist kurzfristig ab-
    rufbar, der Kunde ist flexibel, und er kann jederzeit aus-
    steigen. Wenn er allerdings zum Beispiel von Berlin
    nach München fahren möchte, dann sollte er sich nach
    einer anderen Fahrgelegenheit umsehen.

    So ist es eben auch beim Dispokredit. Er ist geeignet,
    um flexibel Engpässe auszugleichen, aber nicht, um dau-
    erhaft genutzt zu werden. Wenn das aber passiert, macht
    es wenig Sinn, am Produkt herumzuschrauben, sondern
    man muss stattdessen die Ursachen für die Überschul-
    dung angehen. Deshalb werden wir die Banken ver-
    pflichten, Kunden, die erheblich oder dauerhaft ihr
    Konto überziehen, über Umschuldungsmöglichkeiten
    mit besseren Konditionen zu beraten.

    Ich halte es auch für völlig inakzeptabel, wenn Ban-
    ken ihre Zinssätze nicht transparent machen. Es gibt
    heute zwar schon weitreichende Informationsverpflich-
    tungen – die Konditionen müssen veröffentlicht werden –,
    aber ich frage mich wirklich: Warum findet man sie bei





    Mechthild Heil


    (A) (C)



    (D)(B)

    manchen Banken nicht im Internet? Ist das kunden-
    freundlich? Da kann ich nur sagen: Das ist es nicht. Wa-
    rum muss man bei manchen Banken bis in die letzte
    Ecke der Filiale gehen, um den Aushang zu finden, auf
    dem die Konditionen stehen? Ist das kundenfreundlich?
    Auch da muss ich sagen: Natürlich ist das nicht kunden-
    freundlich. Warum gelingt es dem einen oder anderen
    Journalisten überhaupt nicht, die Zinssätze herauszufin-
    den? Das ist sicherlich nicht in Ordnung. Da muss sich
    etwas ändern. Das ist in erster Linie eine Sache der Auf-
    sicht. Wenn sich das nicht ändert, dann müssen wir als
    Politiker – das garantiere ich – da herangehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Aber, ehrlich gesagt, so weit muss es nicht kommen.
    Deshalb mein Appell an die Banken: Es kann auch an-
    ders funktionieren. Die vergangenen Monate haben es
    gezeigt. Viele Banken haben ihre Zinssätze für die ein-
    geräumten Überziehungen gesenkt und für die darüber
    hinausgehende eingeräumte Überziehung abgeschafft.
    Diesem guten Beispiel müssen einfach noch mehr Ban-
    ken folgen. Aber ein rot-grüner Deckel ist einfach der
    falsche Weg. Er ist nicht zum Vorteil der Verbraucher.
    Wir lehnen deshalb Ihre Forderungen ab.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)