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ID1805809200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/58 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2014 Drucksache 18/2665 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5363 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 5363 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 5365 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5367 A Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5368 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5369 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5370 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5371 C Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5372 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5374 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5375 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5376 D Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5378 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5379 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5380 C Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5381 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Artikel 91 b) Drucksache 18/2710 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Katja Dörner, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kooperationsver- bot kippen – Zusammenarbeit von Bund und Ländern für bessere Bildung und Wissenschaft ermöglichen Drucksache 18/2747 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5384 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5386 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5388 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5390 A Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5391 C Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5393 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5394 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5395 D Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5396 D René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5398 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5399 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5400 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 5401 B Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5402 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5403 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5404 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 5404 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5405 D Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Deckelung und Veröffentli- chung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite Drucksache 18/2741 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5406 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung und Vereinheitlichung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Begrenzung von Dispositions- und Überziehungszinsen Drucksachen 18/807, 18/1342, 18/2777 . . 5406 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5407 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5408 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5410 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5411 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5412 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5413 A Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5413 D Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Europa – Vorreiter im Kampf ge- gen die Todesstrafe Drucksache 18/2738 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D b) Antrag der Abgeordneten Annette Groth, Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Todesstrafe weltweit ächten Drucksache 18/2740 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5416 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 5417 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5418 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5420 A Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5420 D Tagesordnungspunkt 25: Vereinbarte Debatte: Weltmädchentag – Bil- dung und Gesundheit von Mädchen als Vo- raussetzung für Entwicklung . . . . . . . . . . . 5422 A Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5422 B Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5423 D Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5424 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5426 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5426 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5428 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Anja Hajduk, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fördermitteltrans- parenz erhöhen Drucksachen 18/980, 18/1676 . . . . . . . . . . . . 5429 D Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5430 A Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5431 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5432 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5433 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5434 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5435 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5437 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5439 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5440 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5363 (A) (C) (D)(B) 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5439 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 10.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 10.10.2014 Bartz, Julia CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Castellucci, Lars SPD 10.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.10.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 10.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 10.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Gastel, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 10.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 10.10.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10.10.2014 Grütters, Monika CDU/CSU 10.10.2014 Hartmann, Sebastian SPD 10.10.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Klare, Arno SPD 10.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 10.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 10.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 10.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 10.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 10.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 10.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 10.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 10.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Steffen, Sonja SPD 10.10.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 10.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 10.10.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 10.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 10.10.2014 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 10.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5440 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2013) Drucksachen 18/933, 18/1379 (neu) Nr. 1.2 Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 58. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 9. bis 12. November 2012 in Prag, Tschechische Republik Drucksachen 18/1923, 18/2530 Nr. 2 Finanzausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland Drucksachen 18/1795, 18/2048 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0209 Drucksache 18/1935 Nr. A.1 EuB-BReg 49/2014 Drucksache 18/1935 Nr. A.2 EuB-BReg 51/2014 Drucksache 18/2055 Nr. A.1 EuB-BReg 53/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.3 EuB-BReg 62/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.4 EuB-BReg 65/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.5 EuB-BReg 70/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.6 EuB-BReg 71/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.8 Ratsdokument 10279/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.9 Ratsdokument 10551/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.10 Ratsdokument 11221/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.11 Ratsdokument 11980/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.12 Ratsdokument 12127/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.13 Ratsdokument 12206/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.1 Ratsdokument 12785/14 DCL 1 Drucksache 18/2677 Nr. A.2 Ratsdokument 12796/14 DCL 1 Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0376 Haushaltsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.33 Ratsdokument 11121/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.34 Ratsdokument 11473/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/2055 Nr. A.11 Ratsdokument 10824/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2533 Nr. A.64 Ratsdokument 10412/14 58. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit TOP 22 Änderung des Grundgesetzes (Artikel 91b) TOP 23 Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite TOP 24 Kampf gegen die Todesstrafe TOP 25 Vereinbarte Debatte zum Weltmädchentag TOP 26 Fördermitteltransparenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alexandra Dinges-Dierig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Gehring, ich sage hier ganz deutlich, dass ich die

    Entscheidungen der Länder respektiere, sofern sie sich
    an Vereinbarungen, und zwar Vereinbarungen im Sinne
    des ehrbaren Kaufmanns – nicht im Sinne eines Staats-
    vertrags –, halten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Rainer Spiering [SPD]: Das war keine schlechte Antwort! – Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Die Frage war gut und die Antwort auch!)






    Alexandra Dinges-Dierig


    (A) (C)



    (B)

    Meine Damen und Herren, die grundlegende Verant-
    wortung für die Hochschulen haben die Länder, und das
    wird und soll auch so bleiben; das hatte ich eben ausge-
    führt. Es stellt sich aber jetzt die Frage, in welchen Wis-
    senschaftsbereichen wir durch eine Veränderung des
    Artikels 91 b Grundgesetz noch mehr und stärker koope-
    rieren können als bisher. Was bringt uns das für Vorteile?

    Ich sage ganz klar: Wenn wir auf die Herausforderun-
    gen der Zukunft eine Antwort haben wollen und wenn
    wir dabei Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit
    – das Thema hatten wir neulich im Ausschuss – berück-
    sichtigen wollen, das heißt, wenn wir der Gesellschaft
    von morgen etwas hinterlassen wollen, worauf sie auf-
    bauen kann, dann brauchen wir einerseits eine verlässli-
    che Grundfinanzierung durch die Länder und andererseits
    eine stetige Zusammenarbeit von Bund und Ländern in
    ausgewählten Bereichen. Das halte ich für sehr wichtig.
    Deshalb appelliere ich ganz deutlich an die Länder, ihrer
    Verantwortung gerecht zu werden und nicht – das be-
    fürchte ich ein bisschen – zu denken, sie könnten aufgrund
    der erweiterten Bund-Länder-Zusammenarbeit vielleicht
    an der einen oder anderen Stelle bei der Grundfinanzie-
    rung sparen. Das darf nicht passieren. Die Zusammenar-
    beit bedeutet ein Plus und kein Substitut.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte noch einmal auf die Tagung zurückkom-
    men. Es ging dort schwerpunktmäßig um die Exzellenz-
    initiative und deren Zukunft. Ich glaube, es ist wichtig,
    einmal zu erkennen, was durch die Kooperation eigent-
    lich erreicht worden ist. Deshalb ärgere ich mich immer
    über den Begriff „Kooperationsverbot“;


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber der stimmt!)


    denn das gab es ja gar nicht.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist 2006 eingeführt worden!)


    Die Kooperation der vergangenen Jahre hat zu einem
    Paradigmenwechsel im Wissenschaftsbereich geführt.
    Wir haben eine Dynamik im Wissenschaftsbereich, die
    uns niemand vorausgesagt hat. Kanada und die USA ha-
    ben vor 15 Jahren noch nicht einmal mit dem linken
    Auge geblinzelt, wenn es um den Wissenschaftsstandort
    Deutschland ging. Heute lädt Kanada Deutschland ein,
    um uns zu fragen: Wie macht ihr das eigentlich? Was
    habt ihr in den letzten zehn Jahren gemacht? Ihr seid
    ganz oben. – Kanada wird demnächst sogar unsere Ex-
    zellenzinitiative in den wichtigen Linien übernehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben in diesem Bereich drei ganz wichtige
    Punkte: Wir haben die Nachwuchsförderung – ohne die
    besten Köpfe geht es nicht –, wir haben die Kooperation
    zwischen den Wissenschaftseinrichtungen, und zwar
    sowohl zwischen Hochschulen und außeruniversitären
    Einrichtungen als auch zwischen Hochschulen und
    Fachhochschulen, und wir haben veränderte Hochschul-
    strukturen. Genau da können wir jetzt Entwicklungen
    verstetigen, und dazu leisten wir mit der Änderung des
    Artikels 91 b unseren Beitrag.
    Exzellente Forschung schafft auch exzellente Lehre;
    das ist ganz wichtig. Exzellente Forschung und exzel-
    lente Lehre motivieren junge Menschen, diesen Weg zu
    gehen. Deshalb ist es dringend notwendig, dass wir hier
    weitermachen. Nur dort haben wir die gut ausgebildeten
    Köpfe, die wir morgen brauchen, in Ergänzung zu unse-
    rem hervorragenden Berufsbildungssystem.

    Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluss.
    Die Änderung des Artikels 91 b Grundgesetz wird uns
    – davon bin ich fest überzeugt – die für die Hochschulen
    und damit für die Gesellschaft entscheidenden Zukunfts-
    fragen im gemeinsamen Ringen besser beantworten las-
    sen. Deshalb begrüße ich die neue Formulierung für den
    Hochschulbereich sehr. Ich bin auch fest davon über-
    zeugt, dass die deutsche Forschungslandschaft das ge-
    nauso sieht wie wir.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich schließe diese

wirklich spannende Debatte. Es ist doch sehr schön,
wenn man feststellt, dass Entscheidungen, die manchmal
hoch strittig durchgesetzt werden mussten, anschließend
von vielen für gut gehalten werden.

Interfraktionell wird die Überweisung der Vorlagen
auf den Drucksachen 18/2710 und 18/2747 an die in der
Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen.
Sind Sie damit einverstanden? – Das ist der Fall. Dann
sind die Überweisungen so beschlossen.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 23 a und b auf:
a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Caren

Lay, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE
Gesetzliche Deckelung und Veröffentlichung
der Zinssätze für Dispo- und Überziehungs-
kredite
Drucksache 18/2741
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz (f)

Finanzausschuss

b) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
richts des Ausschusses für Recht und Verbrau-
cherschutz (6. Ausschuss)

– zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay,

Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion DIE
LINKE
Begrenzung und Vereinheitlichung der
Zinssätze für Dispo- und Überziehungs-
kredite

– zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole
Maisch, Renate Künast, Luise Amtsberg,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Begrenzung von Dispositions- und Über-
ziehungszinsen

Drucksachen 18/807, 18/1342, 18/2777

(D)






Vizepräsidentin Edelgard Bulmahn


(A) (C)



(D)(B)

Ich weise noch einmal darauf hin, dass nach einer in-
terfraktionellen Vereinbarung für die Aussprache 38 Mi-
nuten vorgesehen sind, und frage die Kolleginnen und
Kollegen, ob es dazu Widerspruch gibt. – Das ist nicht
der Fall. Dann ist das so beschlossen.

Die Kolleginnen und Kollegen haben inzwischen ihre
Plätze eingenommen. Dann kann ich die Aussprache er-
öffnen. Ich erteile als erster Rednerin der Kollegin Caren
Lay das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Zum wiederholten Male beschäftigt sich das
    Hohe Haus mit einem Antrag der Linken, der zum Ge-
    genstand hat, dass Dispozinsen endlich gedeckelt wer-
    den sollen. Ich sage bewusst: zum wiederholten Male.
    Die CDU/CSU-Fraktion war in der Ausschusssitzung
    diese Woche so freundlich, das nachzurechnen. In der
    Tat, der erste linke Antrag zu diesem Thema wurde
    schon vor fünf Jahren eingebracht. Das wurde uns nicht
    nur vorgerechnet, sondern auch ein Stück weit vorge-
    worfen. Diesen Vorwurf kann ich aber nicht verstehen.
    Denn an dem Problem hat sich nichts geändert. Ich darf
    Ihnen versprechen, dass die Linke dort, wo Probleme be-
    stehen, dranbleiben wird und wir das Thema Deckelung
    der Dispozinsen immer wieder auf die Tagesordnung
    setzen werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Problem ist in der Tat seit langem bekannt. Die
    Dispozinsen sind viel zu hoch. Wir haben nach wie vor
    die Situation, dass sich die Banken ihr Geld zu einem
    historisch niedrigen Leitzins bei der Europäischen Zen-
    tralbank leihen können. Dort liegt der Leitzins gerade
    einmal bei 0,05 Prozent. Aber sie verleihen es weiter zu
    einem durchschnittlichen Dispozinssatz von 10,65 Pro-
    zent. Dazwischen liegt eine Spanne von über 10 Prozent-
    punkten, wodurch sich die Banken auf Kosten der Ver-
    braucherinnen und Verbraucher bereichern. Das ist zu
    viel. Das ist kein fairer Preis, und das können wir als
    Linke nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In der Analyse bestand zumindest am Ende der letz-
    ten Legislaturperiode kurz vor dem Wahlkampf in die-
    sem Hohen Haus Einigkeit. Ich bin sehr gespannt, ob wir
    uns wenigstens noch in der Analyse einig sind. Bisher
    bestand die Differenz in der Frage, wie wir mit dem Pro-
    blem umgehen. Insbesondere die CDU/CSU, aber auch
    die FDP haben die Position vertreten, noch einmal mit
    den Banken zu reden. Die Ministerin hat damals die
    Banken zu Kamingesprächen eingeladen und es ansons-
    ten bei freundlichen Appellen belassen. Alle diese
    freundlichen Appelle haben nichts genützt. Deswegen
    sagen wir: Die Politik muss endlich handeln. Wir brau-
    chen einen gesetzlichen Deckel für die Dispozinsen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Unser Vorschlag ist eine Deckelung auf 5 Prozent-
    punkte über dem Leitzins der Europäischen Zentralbank.
    Daran würden die Banken immer noch genug verdienen,
    aber bei fairen Preisen für die Verbraucherinnen und
    Verbraucher.

    Deswegen möchte ich mich gerne im zweiten Teil
    meiner Rede mit Ihren Einwänden beschäftigen, die si-
    cherlich gleich kommen werden. Erstens wird mit Hin-
    weis darauf, dass man keine Preisvorschriften machen
    kann, infrage gestellt, ob man überhaupt eine gesetzliche
    Deckelung einführen kann. Ja, meine Damen und Her-
    ren, das kann man. Eine vergleichbare gesetzliche Vor-
    schrift gibt es bereits bei den Verzugszinsen. Daran ha-
    ben wir uns orientiert. Der Deckel liegt ebenfalls bei
    5 Prozentpunkten. Deswegen sagen wir: Was beim Ver-
    zugszins gesetzlich möglich ist, das muss auch beim
    Dispo möglich sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens wird gerne auf den Markt verwiesen und ge-
    sagt, man solle die Verbraucherinnen und Verbraucher
    nicht bevormunden; das könne der Markt regeln, und je-
    der könne sich doch eine andere Bank suchen. Davon
    abgesehen, dass die Höhe des Dispozinses nicht das ein-
    zige Kriterium bei der Auswahl der Bank ist – es geht
    schließlich auch um ein gutes Filialnetz oder eine wohn-
    ortnahe Beratungsmöglichkeit –, empfehle ich Ihnen,
    diesen Test in Ihrem eigenen Wahlkreis durchzuführen.
    Ich habe das gemacht und mir den Landkreis Bautzen
    angesehen. Sie finden keine Filialbank, die einen Dispo-
    zins von unter 10 Prozent anbietet. Deswegen ist dieses
    Argument eine Illusion. Es läuft ins Leere.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das verschärft sich mit Blick darauf, welche Klientel
    zum Großteil betroffen ist. Das sind diejenigen Men-
    schen, die keine andere Chance haben, die vielleicht kei-
    nen Ratenkredit kriegen oder aus einer ökonomischen
    Notlage heraus gezwungen sind, einen Dispokredit auf-
    zunehmen. Wenn jemand schon knietief im Dispo steckt,
    ist es illusorisch, zu sagen: Such dir doch eine andere
    Bank! – Bei welcher anderen Bank kann man in dieser
    Situation ein Konto eröffnen? Diese Argumentation ist
    nicht tragfähig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das, was im Koalitionsvertrag steht, und das, was
    vonseiten des Ministers angekündigt wurde, nämlich
    dass man Transparenz herstellt und dafür sorgen will,
    dass die Banken ausweisen, wie hoch die Dispozinsen
    sind, kann man durchaus machen. Aber solange keine
    niedrigeren Dispozinsen angeboten werden, wird das ins
    Leere laufen. Deswegen sagen wir: Transparenz ist gut,
    aber eine gesetzliche Regelung ist besser.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das dritte und letzte Gegenargument, auf das ich ein-
    gehen möchte, lautet, die Banken brauchten die Einnah-
    men aus den hohen Dispozinsen wegen der hohen Kos-
    ten des Verwaltungsaufwands und wegen des hohen
    Ausfallrisikos. Der Verwaltungsaufwand der Banken bei
    einem Dispokredit kann nicht höher sein als der bei ei-





    Caren Lay


    (A) (C)



    (D)(B)

    nem Ratenkredit. Zum Ausfallrisiko hat das Ministerium
    selbst eine Studie in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist:
    Das Ausfallrisiko bei Dispokrediten ist mit 0,3 Prozent
    lächerlich gering. – Diese Gegenargumentation ist also
    nichts anderes als eine Schutzbehauptung. Diese können
    wir nicht akzeptieren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn Sie sich von der CDU/CSU, wie ich vermute,
    heute wieder gegen eine gesetzliche Deckelung des Dis-
    pozinses aussprechen, dann sollten Sie den Menschen
    reinen Wein einschenken. Die Stiftung Warentest hat be-
    rechnet, dass die Banken mit jedem Prozentpunkt, den
    sie bei den Dispozinsen ansetzen, 380 Millionen Euro im
    Jahr verdienen. Das heißt, wenn der Deutsche Bundestag
    einen gesetzlichen Deckel beschließen würde, entginge
    den Banken ein Milliardengeschäft. Es ist aber ein Ge-
    schäft, das unfair ist und auf Kosten der Verbraucherin-
    nen und Verbraucher geht. Deswegen sagen wir: Schen-
    ken Sie den Menschen reinen Wein ein! Wenn Sie das
    nicht wollen, dann knicken Sie vor der Bankenlobby ein.
    Das machen wir nicht mit.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In den Bundesländern gibt es Druck. Beispielsweise
    im Saarland, im Heimatland des Verbraucherministers
    – er ist offenbar nicht anwesend; aber vielleicht kann
    man ihm das mit auf den Weg geben –, hat ein entspre-
    chendes Bürgerbegehren der Linken die erste Stufe des
    Volksbegehrens erreicht. Das ist ein Erfolg und sollte Ih-
    nen ein Signal sein, endlich tätig zu werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich komme zum Schluss. Ein weiteres Argument für
    unser Anliegen ist: Die Verbraucherschutzministerkon-
    ferenz hat auf Vorschlag des rot-rot regierten Branden-
    burg eine gesetzliche Deckelung der Dispozinsen gefor-
    dert. Ich kann nur sagen: Das ist eine richtige Forderung.
    Folgen Sie diesem Beispiel! Setzen Sie diese Forderung
    der Verbraucherschutzministerkonferenz um!

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)