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ID1805804900

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    Plenarprotokoll 18/58 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2014 Drucksache 18/2665 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5363 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 5363 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 5365 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5367 A Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5368 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5369 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5370 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5371 C Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5372 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5374 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5375 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5376 D Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5378 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5379 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5380 C Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5381 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Artikel 91 b) Drucksache 18/2710 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Katja Dörner, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kooperationsver- bot kippen – Zusammenarbeit von Bund und Ländern für bessere Bildung und Wissenschaft ermöglichen Drucksache 18/2747 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5384 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5386 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5388 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5390 A Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5391 C Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5393 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5394 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5395 D Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5396 D René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5398 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5399 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5400 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 5401 B Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5402 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5403 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5404 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 5404 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5405 D Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Deckelung und Veröffentli- chung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite Drucksache 18/2741 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5406 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung und Vereinheitlichung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Begrenzung von Dispositions- und Überziehungszinsen Drucksachen 18/807, 18/1342, 18/2777 . . 5406 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5407 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5408 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5410 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5411 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5412 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5413 A Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5413 D Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Europa – Vorreiter im Kampf ge- gen die Todesstrafe Drucksache 18/2738 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D b) Antrag der Abgeordneten Annette Groth, Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Todesstrafe weltweit ächten Drucksache 18/2740 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5416 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 5417 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5418 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5420 A Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5420 D Tagesordnungspunkt 25: Vereinbarte Debatte: Weltmädchentag – Bil- dung und Gesundheit von Mädchen als Vo- raussetzung für Entwicklung . . . . . . . . . . . 5422 A Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5422 B Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5423 D Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5424 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5426 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5426 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5428 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Anja Hajduk, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fördermitteltrans- parenz erhöhen Drucksachen 18/980, 18/1676 . . . . . . . . . . . . 5429 D Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5430 A Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5431 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5432 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5433 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5434 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5435 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5437 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5439 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5440 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5363 (A) (C) (D)(B) 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5439 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 10.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 10.10.2014 Bartz, Julia CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Castellucci, Lars SPD 10.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.10.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 10.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 10.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Gastel, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 10.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 10.10.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10.10.2014 Grütters, Monika CDU/CSU 10.10.2014 Hartmann, Sebastian SPD 10.10.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Klare, Arno SPD 10.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 10.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 10.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 10.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 10.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 10.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 10.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 10.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 10.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Steffen, Sonja SPD 10.10.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 10.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 10.10.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 10.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 10.10.2014 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 10.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5440 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2013) Drucksachen 18/933, 18/1379 (neu) Nr. 1.2 Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 58. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 9. bis 12. November 2012 in Prag, Tschechische Republik Drucksachen 18/1923, 18/2530 Nr. 2 Finanzausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland Drucksachen 18/1795, 18/2048 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0209 Drucksache 18/1935 Nr. A.1 EuB-BReg 49/2014 Drucksache 18/1935 Nr. A.2 EuB-BReg 51/2014 Drucksache 18/2055 Nr. A.1 EuB-BReg 53/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.3 EuB-BReg 62/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.4 EuB-BReg 65/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.5 EuB-BReg 70/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.6 EuB-BReg 71/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.8 Ratsdokument 10279/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.9 Ratsdokument 10551/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.10 Ratsdokument 11221/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.11 Ratsdokument 11980/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.12 Ratsdokument 12127/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.13 Ratsdokument 12206/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.1 Ratsdokument 12785/14 DCL 1 Drucksache 18/2677 Nr. A.2 Ratsdokument 12796/14 DCL 1 Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0376 Haushaltsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.33 Ratsdokument 11121/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.34 Ratsdokument 11473/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/2055 Nr. A.11 Ratsdokument 10824/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2533 Nr. A.64 Ratsdokument 10412/14 58. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit TOP 22 Änderung des Grundgesetzes (Artikel 91b) TOP 23 Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite TOP 24 Kampf gegen die Todesstrafe TOP 25 Vereinbarte Debatte zum Weltmädchentag TOP 26 Fördermitteltransparenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Özcan Mutlu


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Ministerin, ich habe Ihrer Rede von Anfang an

    sehr genau zugehört.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das ist gut so!)


    Sie haben aufgezählt, wie toll das alles war und was Sie
    mit der Grundgesetzänderung in Bezug auf das Koopera-
    tionsverbot alles erreicht haben.

    Ich schließe daran meine Frage an: Wenn die Grund-
    gesetzänderung von 2006, die wir beklagt haben – das
    haben Sie richtig zitiert –, richtig war, warum sehen Sie
    dann jetzt überhaupt eine weitere Änderung des Grund-
    gesetzes hinsichtlich des Hochschulbereichs vor?


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist ja eine Steilvorlage, die Frage!)

    Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung
    und Forschung:

    Ich habe gerade angesetzt, um das zu erklären. Ich
    habe gerade gesagt: Wenn man das Grundgesetz jetzt än-
    dert, muss man sich das gut überlegen. Es gibt gute
    Gründe, warum wir das Grundgesetz ändern. Es geht
    nicht darum, etwas zu korrigieren oder zurückzunehmen,
    sondern darum, das, was wir 2006 begonnen haben, fort-
    zuführen. Der Nachteil der 2006 vorgenommenen
    Grundgesetzänderung, die Bund und Ländern auch in
    der Lehre eine Zusammenarbeit erlaubt – in der For-
    schung ist das eh möglich –, ist, dass die Erlaubnis zeit-
    lich befristet ist, also diese Zusammenarbeit nur tempo-
    rär möglich ist und nicht institutionell verankert ist.
    Genau das wird jetzt aber festgeschrieben. Es geht also
    keineswegs um eine Korrektur, um ein Zurücknehmen,


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Weiterentwicklung!)


    um das Reparieren eines Fehlers, sondern es geht um das
    Fortführen des Prozesses.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Oliver Kaczmarek [SPD])


    Warum ist uns das so wichtig? Warum wollen wir un-
    bedingt, dass der Hochschulpakt nicht nur 10 oder
    15 Jahre läuft? Warum wollen wir die Zusammenarbeit
    institutionell verankern? Weil die Hochschulen das
    Herzstück des Wissenschaftssystems sind. Wenn unsere
    Nation ihren Wohlstand halten will, dann müssen wir im
    Bereich von Forschung und Innovationen gut sein. Über-
    legungen zu diesem Herzstück des Wissenschaftssys-
    tems sollte nicht nur jedes Bundesland für sich anstellen,
    sondern wir müssen auch in diesem Bereich langfristige
    Strategien entwickeln können, wie sie ja im außeruniver-
    sitären Bereich bereits möglich sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Hubertus Heil [Peine] [SPD])


    Wir müssen überlegen können: Welche besonderen Qua-
    lifikationen brauchen wir beispielsweise für das Projekt
    Industrie 4.0? Es geht nicht darum, dass der Bund ent-
    scheidet, ob etwas in Kiel oder in München angesiedelt
    wird, aber man muss über gemeinsame Zielstellungen
    nachdenken und Wege finden, um die Ziele zu erreichen.

    Dadurch wird auch die Kooperation der Universitäten
    und Hochschulen mit den außeruniversitären Einrichtun-
    gen, die schon heute möglich ist, sehr viel einfacher.
    Wenn diese Kooperationen viel unkomplizierter sind,
    schneiden wir auch in allen Rankings besser ab. Dann
    haben wir in gewisser Art und Weise vergleichbare, ähn-
    liche Rahmenbedingungen für die außeruniversitären
    Einrichtungen und für die Hochschulen.

    In dem Gesetzentwurf steht: Einstimmigkeit. Es wird
    gesagt, dass das Prinzip der Einstimmigkeit stört, dass
    das so nicht sein sollte. In dem Gesetzentwurf geht es
    nun nicht darum, das föderale Prinzip, gemäß dem die
    Länder zuständig sind, zu streichen. Immer wenn das fö-
    derale Prinzip gilt, benötigen wir ja Einstimmigkeit,
    auch in der Ministerpräsidentenrunde. Die vorgesehene
    Grundgesetzänderung ist eindeutig: Wir wollen nicht,





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)

    dass alle Länder bei jeder Kleinigkeit zustimmen müs-
    sen, sondern wir wollen, dass sie mitentscheiden, wenn
    im Schwerpunkt die Hochschulen betroffen sind. Das
    heißt, bei Vereinbarungen zwischen einer Hochschule
    und einer außeruniversitären Einrichtung müssen nicht
    alle Bundesländer gefragt werden. Wenn es aber um
    grundlegende Sachen geht, zum Beispiel um das Profes-
    sorinnen-Programm, von dem 180 Hochschulen betrof-
    fen sind, oder um die Förderung des wissenschaftlichen
    Nachwuchses an Hochschulen, dann brauchen wir die
    Einstimmigkeit. Diese Einstimmigkeit haben wir 2006
    aufgenommen; und sie steht da auch, weil wir das vom
    Grundgesetz her mussten.

    Ich denke, gleich wird in einigen Redebeiträgen mehr
    oder wenig höflich gesagt werden: Das ist ja schön. Der
    Wissenschaftsbereich ist der Anfang. Wir wollen diese
    Möglichkeiten auch im Bereich Schule,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Genau!)


    zwar nicht auf die Schnelle, aber das ist der nächste
    Schritt. – Ich sage an der Stelle immer gerne: Schauen
    Sie doch einmal nach Baden-Württemberg. Der Minis-
    terpräsident von Baden-Württemberg sagt – das hat er
    mir auch im persönlichen Gespräch immer wieder bestä-
    tigt –: Im Bereich der Schule gibt es das auf keinen Fall;
    das geht den Bund nichts an.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: In München und in Stuttgart! – Gegenruf des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Seehofer ist dafür!)


    Der Ministerpräsident von Hessen sieht das genauso.
    Meine Argumentation war immer:


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Es ist erst einmal die Frage, ob wir das wollen!)


    Es gibt diesbezüglich keine einheitliche Meinung der
    Bundesländer,


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Sind Sie denn dafür?)


    und solange es die nicht gibt, braucht man gar nicht da-
    rüber zu reden.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir brauchen eine Zweidrittelmehrheit! Die können Sie herbeiführen! Wie wäre es mit Überzeugungsarbeit?)


    – Herr Gehring, wenn Sie so freundlich wären, mich re-
    den zu lassen.

    Es kommt noch besser: Wir haben vor kurzem im
    Bundesrat über die BAföG-Novelle, über die wir hier
    gestern debattiert haben, und über die Grundgesetzände-
    rung diskutiert. In dieser Diskussion – das ist nachzule-
    sen – haben Annegret Kramp-Karrenbauer aus dem
    Saarland, Frau Puttrich aus Hessen, Frau Löhrmann, die
    Vizeministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tolle Frau! – Katja Dörner [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie hat gesagt, das ist Erpressung, was Sie machen!)


    und Frau Dreyer als Ministerpräsidentin von Rheinland-
    Pfalz gesprochen. Keine einzige dieser Frauen hat ge-
    sagt: Wir wollen die Grundgesetzänderung auch für den
    Schulbereich.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Hört! Hört! – Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Nein, das ist falsch!)


    Es war eindeutig. Sie haben gesagt: Wir wollen, dass wir
    auf der Basis dessen, was geht – es geht eine Menge –,
    Sozialgesetzbuch und anderes, zusammenarbeiten, um
    die großen Probleme der Zukunft zu lösen.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Aber das ist ja schon etwas anderes, als was Sie sagen!)


    Wahrscheinlich bin ich da als ehemalige Landesministe-
    rin ein bisschen sensibler. Ich verstehe, dass man sich
    nicht so gerne etwas vorschreiben lässt und man keine
    Beglückungen aus dem Bundestag bekommen will, die
    man selbst nicht will und über die man vorab keine Dis-
    kussion geführt hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie reagieren Sie denn auf die Stellungnahme des Bundesrates?)


    Deswegen fand ich diese Bundesratsdiskussion sehr er-
    staunlich. Ich hätte den einen oder anderen Zwischenton
    erwartet. Dem war aber nicht so.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Sie wollten ihn nicht hören, Frau Kollegin!)


    Wir brauchen – das ist ganz eindeutig; das sieht der
    Bund auch so – bei den großen Herausforderungen, ob
    nun Inklusion oder anderes, eine Gemeinsamkeit, wir
    brauchen gemeinsam abgestimmtes Handeln, aber nicht
    zwingend eine Grundgesetzänderung. Diese ist nicht
    notwendig. Wir wollen auch, dass die Kompetenzen in
    diesen Bereichen bei den Ländern bleiben.

    Wir haben jetzt ein Gesamtpaket. Das Paket enthält
    die Grundgesetzänderung, über die wir jetzt diskutieren,
    und – darum ging es hier gestern – die BAföG-Novelle
    mit der Entlastung um 1,2 Milliarden Euro. Dass beide
    zusammenhängen, ist nicht sachfremd, sondern ist das
    Ergebnis von Verhandlungen. Im Ergebnis dieser Ver-
    handlungen waren die Länder und der Bund der Mei-
    nung, dass es eine gute Situation ist, dass es eine Win-
    win-Situation ist. Vorgestellt haben wir dies auf einer
    Pressekonferenz. Von den Wissenschaftsministern war
    zum Beispiel Frau Ahnen dabei und hat das Ergebnis
    sehr gelobt. Sie hat sich sehr über die Möglichkeiten ge-
    freut, die man jetzt in den Ländern hat.

    Ich bin auch trotz aller Schwierigkeiten, die uns das
    macht, der Meinung, dass es richtig ist, dass die Verant-
    wortung dafür, wie man mit den frei werdenden BAföG-
    Mitteln umgeht, bei den Ländern liegt und dass man von
    Land zu Land verschiedene Entscheidungen treffen
    kann. Denn die Situation in den Bundesländern ist unter-
    schiedlich. Manche haben in den letzten Jahren ganz viel





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)

    in die Hochschulen investiert und Schwierigkeiten im
    Schulbereich, bei anderen ist es umgekehrt. Deswegen
    glaube ich – ich erwarte und erhoffe dies –, dass die Mit-
    tel entsprechend verantwortungsbewusst eingesetzt wer-
    den.

    Ich denke, das Gesamtpaket, das wir jetzt haben, ist
    gut. Der Bund stellt in der genannten Größenordnung
    Mittel für die Studierenden zur Verfügung. Wir haben
    eine BAföG-Novelle, bei der es nicht nur um Entlastung
    geht, sondern in der auch die gestern besprochenen
    Dinge für die Studierenden enthalten sind. Und wir ha-
    ben diese Grundgesetzänderung. All das wird aus meiner
    Sicht weit über diesen Tag und über diese Legislaturpe-
    riode hinaus wirken. Gerade mit der Grundgesetzände-
    rung wird vieles möglich gemacht und wird der Födera-
    lismus insgesamt moderner und zukunftsfähiger.
    Darüber freue ich mich.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat die Kollegin Rosemarie

Hein das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rosemarie Hein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Gäste! Die Ministerin hat eine von vielen hier im
    Haus sehr lange erwartete Änderung des Grundgesetzes
    heute im Bundestag vorgestellt. Frau Ministerin, Ihre
    Argumentation verwundert mich schon etwas. Aber auch
    ich will erst einmal darauf zurückblicken, warum wir
    überhaupt in dieser Situation sind.

    Vor acht Jahren, im Jahre 2006, war im Rahmen der
    Föderalismusreform beschlossen worden, die Aufgaben
    von Bund und Ländern klarer voneinander zu trennen.
    Die Länder übernahmen damals auf eigenen Wunsch un-
    ter anderem fast gänzlich die Zuständigkeit im Bereich
    Bildung. Eine gemeinsame Finanzierung von wichtigen
    Aufgaben war nahezu nicht mehr möglich, auch wenn
    die Ministerin heute etwas anderes sagt. Ziel dieser Re-
    form war, „komplizierte Mischfinanzierungen“ zurück-
    zudrängen und damit „Blockademöglichkeiten“, so
    stand es im entsprechenden Entschließungsantrag, zwi-
    schen Bund und Ländern zu vermeiden. Das klingt erst
    einmal ganz logisch, aber zumindest im Bereich der Bil-
    dung ist das gründlich nach hinten losgegangen. Denn
    mit dem Verbot gemeinsamer Finanzierungen wurden
    die notwendigen Finanzierungsaufgaben in der Bildung
    in vorher nie gekanntem Maße blockiert und eben nicht
    erleichtert.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist also das Gegenteil von dem eingetreten, was be-
    absichtigt war. Darum wurden zahlreiche Hilfs-
    programme erfunden, zum Beispiel die Lernförderung
    innerhalb des Bildungs- und Teilhabepaketes, die Be-
    rufseinstiegsbegleitung, die Bildungsketten oder auch
    die energetische Sanierung, damit man im Schulbau
    überhaupt etwas machen konnte.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: So war es! Ja!)


    Auch die Pakte muss man wahrscheinlich in diese Reihe
    stellen. Das nennt man Umwegsfinanzierung. Diese Um-
    wegsfinanzierung macht die Durchschaubarkeit der
    Finanzströme und der Zuständigkeiten überhaupt nicht
    leichter, sondern eher verworrener.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein Ziel der Föderalismusreform 2006 war auch,
    mehr auf Wettbewerb zu setzen. Die Kooperation von
    Bund und Ländern in der Bildung wurde weitgehend
    aufgekündigt. Dabei darf man nicht nur auf die Hoch-
    schulen zielen, sondern man muss eben auch auf den
    Rest der Bildungsaufgaben schauen. Liebe Kolleginnen
    und Kollegen, man kann ja auf allen möglichen Gebieten
    einen Wettbewerb ausrufen, aber doch nicht bei der
    Frage eines besseren Bildungszugangs. Wer Bildung
    zum Gegenstand von Wettbewerb macht, vergrößert Un-
    gleichheiten und schafft nicht mehr Gerechtigkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das kann niemand wollen, dem gleiche Bildungschan-
    cen in ganz Deutschland wichtig sind.

    Nach der Grundgesetzänderung von 2006 wurden den
    Ländern jährlich etwa 1 Milliarde Euro für die übertra-
    genen Aufgaben zur Verfügung gestellt. Wir finden sie
    bis heute in unseren Haushalten. Die haben aber nicht
    gereicht. Nun reifte seit einigen Jahren, und zwar sehr
    langsam, in einigen Ländern die Einsicht, dass man hier
    ein Stück zurück müsse. Deshalb liegt jetzt die Forde-
    rung nach einer Lockerung des Verbotes vor. Deshalb
    haben wir jetzt diese Grundgesetzänderung auf dem
    Tisch, aber eben nur für eine bessere Finanzierung im
    Hochschulbereich. Das ist nicht viel. Das ist nicht ein-
    mal der Spatz in der Hand. Darum können wir das auch
    nicht gutheißen.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Na, na, na! Die Hochschulen als Spatz zu bezeichnen!)


    Dass sich aber die Länder in dieser Sache nun über-
    haupt bewegt haben – das war ja nicht so einfach –, liegt
    an den klammen Kassen der Länder und Kommunen.
    Nachdem der Bund 2009 auch noch eine Schulden-
    bremse eingeführt hat, ist das noch schlimmer geworden.
    Die Aussichten, Bildung aus eigener Kraft finanzieren
    zu können, sind immer mehr geschwunden. Da helfen
    eben die gegenseitigen Eifersüchteleien zwischen Bay-
    ern und Hamburg und Bremen und Mecklenburg-Vor-
    pommern und Berlin nicht weiter.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zudem haben die Strategen von Bund und Ländern
    offensichtlich sehr unterschätzt – sie haben sich dabei
    kräftig verzockt –, wie groß die Aufgabe, die vor uns
    steht, eigentlich ist, was beispielsweise die wachsenden
    Studierendenzahlen betrifft. Die sind schneller gewach-
    sen, als man das vorhergesehen hatte. Das ist ja erfreu-





    Dr. Rosemarie Hein


    (A) (C)



    (D)(B)

    lich, aber man hat damit nicht gerechnet. Das gilt ge-
    nauso für viele andere wichtige Herausforderungen, die
    es derzeit im Bildungsbereich gibt.

    Doch mit der Grundgesetzänderung, die uns heute
    vorliegt, werden die notwendigen Aufgaben der Bil-
    dungsfinanzierung in den kommenden Jahren nicht zu
    stemmen sein, weder inhaltlich noch finanziell. Nun sol-
    len 1,17 Milliarden Euro mit der vollständigen BAföG-
    Übernahme durch den Bund an die Länder gegeben wer-
    den, und zwar jährlich. Doch das Geld ist noch nicht ein-
    mal in den Kassen, da ist es schon verbraucht. Nicht nur
    die Ministerin und die Kolleginnen und Kollegen der
    Koalition haben ganz eigene und durchaus nicht überein-
    stimmende Vorstellungen davon, wie denn das Geld ein-
    gesetzt werden sollte.


    (Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE]: Das ist das Problem!)


    Die einen rechnen damit, dass es nur dem Hochschulbe-
    reich zugutekommt, die anderen wollen eine Aufteilung
    zwischen Schule und Hochschule. Und die Ministerin
    hat eben gesagt, die Länder sollen selbst entscheiden,
    wie sie das halten.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Die Debatte war gestern, Frau Hein!)


    – Ich habe Ihnen doch gestern schon gesagt, dass die
    verbundene Debatte von Ihnen ausgerufen wurde. Und
    wir machen das jetzt auch so.


    (Beifall bei der LINKEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Bleiben Sie schön beim Thema!)


    – Mache ich!

    So will eben Niedersachsen die frühkindliche Bildung
    stärker ausbauen, Thüringen die Grundschullehrkräfte
    besser bezahlen, Rheinland-Pfalz in die Inklusion inves-
    tieren, Sachsen-Anhalt mehr Lehrkräfte einstellen und
    den Hochschulen das Geld zurückgeben, das sie sonst
    für die Haushaltssanierung erbringen müssten. Das Geld
    ist also fest verplant. Und manchmal fließt es eben ein-
    fach in die Haushaltssanierung, und sei es über den Um-
    weg der Hochschul- und Personaletats.

    Ich kann jedoch jedes Land verstehen, das angesichts
    der in Aussicht stehenden Finanzspritze jetzt sagt: Ja,
    wir wollen diese Grundgesetzänderung. – Sie brauchen
    das Geld nämlich dringend. Und darum waren die kriti-
    schen Anmerkungen im Bundesrat auch nur leise, aber
    sie waren durchaus hörbar. Und man kann auch diese
    nachlesen, wenn man das gerne möchte.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen nämlich überall besser ausfinanzierte
    Hochschulen. Wir brauchen überall sanierte Schulen und
    Kitas. Wir brauchen überall Schulsozialarbeit, überall
    Inklusion. Wir brauchen überall eine bessere Kinderbe-
    treuung,

    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das müssen die Länder bezahlen! Können die Länder doch machen! Verbietet keiner!)


    überall mehr und besser ausgebildete Lehrkräfte und
    überall eine bessere Weiterbildung usf. Und ich glaube,
    Sie haben keine Ahnung, was das kostet.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn Sie das nämlich alles mit den 1,17 Milliar-
    den Euro bezahlen wollen, dann wird das eine ziemliche
    Hungerkur.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Das haben wir nie erzählt!)


    Das betrifft sowohl den riesigen Investitionsstau, den es
    gibt, als auch die regelmäßige auskömmliche Finanzie-
    rung aller Bildungsbereiche.

    Natürlich weiß ich, dass einige Länder Angst um ihre
    Zuständigkeiten haben und mauern. Doch die Länder
    müssen endlich über den Tellerrand ihrer Landeszustän-
    digkeit hinausschauen


    (Beifall bei der LINKEN)


    und Bildung als Gemeinschaftsaufgabe begreifen.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Tun sie doch auch!)


    Das nimmt ihnen doch nicht die Verantwortung. Das
    schafft ihnen mehr Spielräume. Ich verstehe überhaupt
    nicht, warum ausgerechnet an dieser Stelle, also bei
    schulischer Bildung, bei frühkindlicher Bildung, bei
    Weiterbildung, die Länder derartig mauern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Statt Wettbewerb brauchen wir Best Practice. Davon
    können alle profitieren. Darum haben wir in unserem
    Antrag, der Ihnen seit Februar dieses Jahres vorliegt, die
    Einführung einer solchen Gemeinschaftsaufgabe gefor-
    dert. Dabei werden wir bleiben.

    Wir werden das vielleicht noch nicht jetzt, auch ange-
    sichts der Kürze des parlamentarischen Verfahrens von
    nur einem Monat, hinbekommen. Die Debatte, das weiß
    ich, hat viel länger gedauert. Es wird vielleicht noch eine
    Weile dauern. Das Thema wird aber wiederkommen.
    Aber jetzt ist zu befürchten – auch das kann man im Pro-
    tokoll des Bundesrates nachlesen –, dass sich einige
    Länder mit der Miniänderung zufriedengeben und glau-
    ben, das Problem sei damit erledigt. Das Problem ist da-
    mit nicht erledigt. Wir bekommen das wieder auf den
    Tisch. Wir werden die Quittung für unser Handeln be-
    kommen, und dann reden wir wieder über die Gemein-
    schaftsaufgabe Bildung.


    (Beifall bei der LINKEN)