Rede:
ID1805803400

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 8
    1. Nun: 1
    2. hat: 1
    3. Kai: 1
    4. Wegner: 1
    5. für: 1
    6. die: 1
    7. CDU/CSU-Fraktion: 1
    8. dasWort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/58 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2014 Drucksache 18/2665 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5363 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 5363 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 5365 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5367 A Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5368 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5369 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5370 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5371 C Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5372 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5374 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5375 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5376 D Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5378 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5379 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5380 C Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5381 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Artikel 91 b) Drucksache 18/2710 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Katja Dörner, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kooperationsver- bot kippen – Zusammenarbeit von Bund und Ländern für bessere Bildung und Wissenschaft ermöglichen Drucksache 18/2747 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5384 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5386 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5388 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5390 A Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5391 C Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5393 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5394 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5395 D Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5396 D René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5398 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5399 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5400 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 5401 B Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5402 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5403 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5404 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 5404 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5405 D Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Deckelung und Veröffentli- chung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite Drucksache 18/2741 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5406 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung und Vereinheitlichung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Begrenzung von Dispositions- und Überziehungszinsen Drucksachen 18/807, 18/1342, 18/2777 . . 5406 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5407 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5408 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5410 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5411 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5412 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5413 A Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5413 D Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Europa – Vorreiter im Kampf ge- gen die Todesstrafe Drucksache 18/2738 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D b) Antrag der Abgeordneten Annette Groth, Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Todesstrafe weltweit ächten Drucksache 18/2740 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5416 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 5417 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5418 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5420 A Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5420 D Tagesordnungspunkt 25: Vereinbarte Debatte: Weltmädchentag – Bil- dung und Gesundheit von Mädchen als Vo- raussetzung für Entwicklung . . . . . . . . . . . 5422 A Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5422 B Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5423 D Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5424 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5426 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5426 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5428 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Anja Hajduk, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fördermitteltrans- parenz erhöhen Drucksachen 18/980, 18/1676 . . . . . . . . . . . . 5429 D Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5430 A Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5431 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5432 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5433 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5434 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5435 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5437 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5439 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5440 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5363 (A) (C) (D)(B) 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5439 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 10.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 10.10.2014 Bartz, Julia CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Castellucci, Lars SPD 10.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.10.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 10.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 10.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Gastel, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 10.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 10.10.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10.10.2014 Grütters, Monika CDU/CSU 10.10.2014 Hartmann, Sebastian SPD 10.10.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Klare, Arno SPD 10.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 10.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 10.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 10.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 10.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 10.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 10.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 10.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 10.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Steffen, Sonja SPD 10.10.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 10.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 10.10.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 10.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 10.10.2014 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 10.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5440 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2013) Drucksachen 18/933, 18/1379 (neu) Nr. 1.2 Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 58. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 9. bis 12. November 2012 in Prag, Tschechische Republik Drucksachen 18/1923, 18/2530 Nr. 2 Finanzausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland Drucksachen 18/1795, 18/2048 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0209 Drucksache 18/1935 Nr. A.1 EuB-BReg 49/2014 Drucksache 18/1935 Nr. A.2 EuB-BReg 51/2014 Drucksache 18/2055 Nr. A.1 EuB-BReg 53/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.3 EuB-BReg 62/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.4 EuB-BReg 65/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.5 EuB-BReg 70/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.6 EuB-BReg 71/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.8 Ratsdokument 10279/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.9 Ratsdokument 10551/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.10 Ratsdokument 11221/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.11 Ratsdokument 11980/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.12 Ratsdokument 12127/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.13 Ratsdokument 12206/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.1 Ratsdokument 12785/14 DCL 1 Drucksache 18/2677 Nr. A.2 Ratsdokument 12796/14 DCL 1 Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0376 Haushaltsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.33 Ratsdokument 11121/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.34 Ratsdokument 11473/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/2055 Nr. A.11 Ratsdokument 10824/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2533 Nr. A.64 Ratsdokument 10412/14 58. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit TOP 22 Änderung des Grundgesetzes (Artikel 91b) TOP 23 Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite TOP 24 Kampf gegen die Todesstrafe TOP 25 Vereinbarte Debatte zum Weltmädchentag TOP 26 Fördermitteltransparenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Poschmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Mein achtjähriger Sohn fragte mich in der
    letzten Woche: Mama, was ist eigentlich der Tag der
    Deutschen Einheit? An dieser Stelle wird einem be-
    wusst: Unseren Kindern – zumal den jungen – ist der
    Gedanke an ein geteiltes Deutschland schon völlig
    fremd. In ihren Köpfen hat nie eine Mauer gestanden.
    25 Jahre nach der Wiedervereinigung haben wir, haben
    Menschen in Deutschland vieles erreicht und die Le-
    bensverhältnisse teilweise angeglichen. Wir dürfen nun
    nicht zulassen, dass wir durch einen Streit ums Geld
    neue Mauern in unseren Köpfen aufrichten.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir dürfen nicht zulassen, dass Ost- und Westdeutsch-
    land in einer sogenannten Gerechtigkeitsdebatte gegen-
    einander ausgespielt werden. Sie ahnen es: Ich rede über
    die Fortentwicklung des Solidarpakts II, der 2019 endet.

    Aber es gibt auch Städte und Regionen in Ostdeutsch-
    land, denen es schlecht geht. Genauso gibt es solche in
    Westdeutschland. Hamburg und München sind trendy,
    während die hochverschuldeten Städte im Ruhrgebiet
    mit Nothaushalten hantieren und nicht mehr wissen, wie
    sie Schulen, Straßen, Schwimmbäder und Bibliotheken
    bezahlen sollen. Ihre Infrastruktur zerfällt im wahrsten
    Sinne des Wortes.

    Dabei hat das Ruhrgebiet viel erreicht. Aus einer von
    Kohle und Stahl geprägten Industrieregion ist eine For-
    schungslandschaft geworden, ein innovativer Wirtschafts-
    raum, der für junge Hightechfirmen ebenso attraktiv ist
    wie für moderne Logistikbetriebe. Noch 1970 waren
    60 Prozent aller Beschäftigten im produzierenden Ge-
    werbe tätig und 40 Prozent im Dienstleistungssektor. Das
    hat sich komplett gedreht. Ich finde, die Region hat eine
    große Leistung vollbracht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Leider müssen wir jetzt feststellen, dass der Struktur-
    wandel an Fahrt verloren hat. Die Arbeitslosenquote im
    Ruhrgebiet liegt bei 10,7 Prozent, der Bundesdurchschnitt
    bei 6,5 Prozent. Viele Städte ächzen unter horrenden So-





    Sabine Poschmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    ziallasten. Meine Heimatstadt Dortmund beispielsweise
    kann ihren Verpflichtungen aus den Einheitslasten nur
    noch nachkommen, weil sie seit dem Jahr 2000 dafür
    Kredite aufnimmt. Wenn der Solidarpakt 2019 ausgelau-
    fen ist, hat Dortmund die Hälfte seiner Zahlungen, rund
    370 Millionen Euro, über Kredite finanziert.

    In anderen Städten des Ruhrgebietes ist die Lage noch
    dramatischer. Oberhausen beispielsweise hat einen Not-
    haushalt und 2 Milliarden Euro Schulden, mehr als die
    gesamte Infrastruktur der Stadt wert ist. Dennoch hat
    Oberhausen in den vergangenen 20 Jahren 263 Millio-
    nen Euro in den Solidarpakt eingespeist, ebenfalls über
    Kredite. Die Arbeitslosenquote in Jena lag im August
    bei 7,2 Prozent; das ist fast westdeutscher Schnitt. In
    Oberhausen lag sie bei 12 Prozent; das ist ostdeutscher
    Schnitt.

    Wer soll nun wen fördern? Die Antwort ist: Wir brau-
    chen kein Fördersystem, das zwischen Ostdeutschland
    und Westdeutschland unterscheidet. Wir brauchen ein
    Fördersystem, das strukturschwachen Städten und Re-
    gionen in ganz Deutschland auf die Beine hilft, und das
    in gleichem Maße.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Es geht nicht um die Frage Jena oder Dortmund, Bre-
    men oder Brandenburg, es geht um die Frage, wie wir
    die Lebensbedingungen und die Bildungschancen aller
    Menschen in Deutschland verbessern, unabhängig da-
    von, wo sie leben.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nun hat Kai Wegner für die CDU/CSU-Fraktion das

Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kai Wegner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich bin sehr
    dankbar, zum Stand der deutschen Einheit reden zu dür-
    fen, exakt 25 Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer.
    Als Berliner bin ich in Spandau gewissermaßen im
    Schatten dieser Mauer aufgewachsen, dem Symbol der
    deutschen Teilung. Niemals werde ich den 9. November
    1989 vergessen, jene wunderbare, kalte Novembernacht,
    als Hunderttausende Deutsche von Ost nach West bran-
    deten, die Kontrollpunkte an der Berliner Mauer über-
    rannten, sich wildfremde Menschen in die Arme fielen
    und eine vorweggenommene Wiedervereinigung gerade
    hier in Berlin feierten.

    Als damals 17-Jähriger konnte ich zusammen mit
    Freunden am Grenzübergang Invalidenstraße erstmals
    den Ostteil meiner Heimatstadt Berlin besuchen. Wir
    gingen über die Friedrichstraße, sahen Truppen aufmar-
    schieren, wir erblickten Wasserwerfer, Gewehre. Wir
    hatten ein ungutes Gefühl, aber die Freude überwog.
    Schließlich kamen wir zum Brandenburger Tor und
    mussten dort über das Monstrum Mauer klettern, um zu-
    rück in den Westteil zu gelangen.

    In der Nacht des 9. November war noch völlig unge-
    wiss, wohin die Reise gehen würde. Aber kurz darauf
    war klar: Der Geist der Freiheit hat sich durchgesetzt,
    und das Rad der Geschichte ließ sich nicht mehr zurück-
    drehen. So habe ich in der Nacht des 9. November eine
    Sternstunde der deutschen Geschichte live miterleben
    dürfen. Die Bilder und diese Zeit bewegen mich noch
    heute sehr.

    Aber, meine Damen und Herren, eine ganze Genera-
    tion von Deutschen kennt schon aufgrund ihres Lebens-
    alters den real existierenden Sozialismus, das umfas-
    sende staatliche Unterdrückungs- und Unrechtssystem
    nur aus den Geschichtsbüchern. 25 Jahre nach dem Ende
    der SED-Diktatur verblasst auch in der Erlebnisgenera-
    tion bei vielen die Erinnerung an den Todesstreifen, an
    die Staatssicherheit, an die sozialistische Mangelwirt-
    schaft, an Zwangsarbeit und Zwangsadoptionen.

    Umso wichtiger ist deshalb eine authentische Gedenk-
    und Erinnerungskultur. Wir müssen ein Bewusstsein dafür
    schaffen, dass Werte wie Freiheit und Demokratie, die uns
    so viel bedeuten, eben nicht selbstverständlich sind, und
    wir müssen verhindern, dass Ewiggestrige immer wieder
    durch abstruse Aufmärsche Geschichte umschreiben
    oder Geschichtsklitterung betreiben wollen. Meine Da-
    men und Herren, das dürfen wir nicht durchgehen lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Deshalb ist es gut, dass der Jahresbericht der Bundes-
    regierung zum Stand der Deutschen Einheit 2014 an
    herausgehobener Stelle die historischen Leistungen der
    Bürgerrechtler in der damaligen DDR würdigt, die so
    couragiert für Freiheit, für Demokratie und Menschen-
    rechte auf die Straße gegangen sind.

    Aber der Weg zur Wiedervereinigung nach dem Fall
    der Mauer war alles andere als zwangsläufig. Es be-
    durfte schon der zupackenden Art, in der Kanzler
    Helmut Kohl den wehenden Mantel der Geschichte er-
    griff und auf die Einheit der beiden deutschen Teilstaa-
    ten drängte. Für diese historischen Verdienste um die
    Wiedervereinigung, für die zupackende Art, dafür, dass
    er dieses klares Ziel im Blick hatte, gebührt Helmut
    Kohl, dem Kanzler der Einheit, unser aller Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Wolfgang Tiefensee [SPD])


    Die Angleichung der Lebensverhältnisse erwies sich
    als ein komplizierter und langwieriger Prozess. Immer-
    hin ging es um die Harmonisierung zweier Gesell-
    schafts- und Wirtschaftssysteme, die sich mehr als
    40 Jahre lang wie Feuer und Wasser gegenüberstanden.
    Vor diesem Hintergrund ist Beachtliches erreicht wor-
    den: Eine abgeschirmte sozialistische Planwirtschaft
    wurde in die bewährte soziale Marktwirtschaft über-
    führt. Die verheerende Umweltverschmutzung wurde
    beseitigt. In weiten Teilen der neuen Länder ist moderne





    Kai Wegner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Infrastruktur vorhanden. Die Wohnsituation wurde
    durchgreifend verbessert.

    Auch die wirtschaftliche Entwicklung, liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen, kann sich sehen lassen. Die neuen
    Länder haben ihre Wirtschaftsleistung seit 1991 verdop-
    pelt. Sie gehören heute schon zum Mittelfeld Europas
    und stehen erheblich besser da als alle anderen ehemals
    sozialistischen Staaten.

    Die Arbeitslosigkeit ist in den neuen Ländern heute
    auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Zur Wahrheit
    gehört aber auch, dass die Arbeitslosigkeit zwischen Rü-
    gen und dem Fichtelberg trotzdem noch immer deutlich
    höher ist als in den alten Ländern. Wo es keine Perspek-
    tiven auf Arbeit gibt, zieht die Jugend weg, und ganze
    Landstriche drohen zu veröden. Deshalb müssen wir die
    Wachstumsdynamik, die Innovationskraft und die Inter-
    nationalisierung der Wirtschaft in den neuen Ländern
    weiter stärken. Hier haben wir weitere Herausforderun-
    gen zu bewältigen, aber wir können mit Stolz auf das bli-
    cken, was wir bis heute erreicht haben, meine Damen
    und Herren.

    Die Berliner Mauer als Symbol der deutschen Teilung
    ist vor 25 Jahren gefallen. An ihre Stelle sind heute das
    Reichstagsgebäude und das Brandenburger Tor als Zei-
    chen der deutschen Einheit getreten. Aus Berlin, der
    Frontstadt des Kalten Krieges, wurde die Hauptstadt ei-
    nes geeinten Deutschlands, das mit sich im Reinen ist,
    das mit seinen Nachbarn im Frieden lebt, das weltoffen
    und tolerant ist. Die über Jahrzehnte geteilte Stadt ist zu-
    sammengewachsen. National wie international ist Berlin
    heute die anerkannte Hauptstadt Deutschlands.

    Als politisches und kulturelles Zentrum ist Berlin zu-
    dem die Visitenkarte unseres Landes. Damit hat Berlin
    eine dienende Funktion für ganz Deutschland, meine
    Damen und Herren. Diese dienende Funktion als politi-
    sches und kulturelles Zentrum Deutschlands gilt es wei-
    ter zu stärken; denn eine gute Entwicklung Berlins steht
    sinnbildlich für eine gute Entwicklung Deutschlands.

    Vor über 20 Jahren führte der Deutsche Bundestag die
    Hauptstadtdebatte. Damals ging es darum, dass Berlin
    wieder Hauptstadt Deutschlands wird. Meine Damen
    und Herren, ich wünsche mir eine zweite Hauptstadtde-
    batte – nicht mehr über das Ob, sondern über das Wie
    der Berliner Hauptstadtfunktion. Wie kann Berlin seiner
    dienenden Funktion für ganz Deutschland noch besser
    gerecht werden? Wie kann die ganze Republik noch stär-
    ker von ihrer Hauptstadt profitieren? Was kann Berlin
    als Hauptstadt für ganz Deutschland leisten? – Meine
    Damen und Herren, ich glaube, es lohnt sich, darüber zu
    diskutieren,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Flughafen zum Beispiel!)


    es lohnt sich, darüber zu streiten, offen und über die Par-
    teigrenzen hinweg. Denn ich bin mir ganz sicher: Berlin
    ist bereit, noch mehr Verantwortung für unser gesamtes
    wiedervereinigtes Land zu übernehmen.

    Meine Damen und Herren, nach der wechselvollen
    Geschichte des 20. Jahrhunderts sollten wir die Einheit
    Deutschlands in Frieden und Freiheit als Geschenk be-
    trachten, über das wir uns nicht nur am 3. Oktober, son-
    dern an jedem Tag des Jahres von Herzen freuen sollten.

    Wenn wir heute viel über die Bürgerrechtler des
    Herbstes 1989 gesprochen haben, sie gewürdigt haben,
    dann, finde ich, sollten wir an diesem Tag die Männer
    und Frauen des 17. Juni nicht vergessen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Wolfgang Tiefensee [SPD])


    Die Männer und Frauen des 17. Juni haben den Anfang
    gemacht, die Männer und Frauen des 17. Juni sind auf-
    gestanden mit Mut. Sie wurden niedergeknüppelt, er-
    mordet. Das, was die Männer und Frauen des 17. Juni
    begonnen haben, wurde am 9. November 1989 endlich
    erreicht und umgesetzt. Deswegen dürfen wir auch diese
    Männer und Frauen nicht vergessen.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)