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    Plenarprotokoll 18/58 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2014 Drucksache 18/2665 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5363 A Iris Gleicke, Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer . . . . . . . . . . . . 5363 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 5365 D Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5367 A Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5368 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5369 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5370 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5371 C Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5372 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5374 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5375 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5376 D Sabine Poschmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5378 C Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5379 B Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5380 C Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5381 D Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Grundge- setzes (Artikel 91 b) Drucksache 18/2710 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 A b) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Katja Dörner, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kooperationsver- bot kippen – Zusammenarbeit von Bund und Ländern für bessere Bildung und Wissenschaft ermöglichen Drucksache 18/2747 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5383 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5384 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5386 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5388 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5390 A Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5391 C Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5393 B Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5394 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5395 D Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5396 D René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5398 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5399 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5400 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 5401 B Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5402 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5403 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5404 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 5404 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5405 D Tagesordnungspunkt 23: a) Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Klaus Ernst, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Deckelung und Veröffentli- chung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite Drucksache 18/2741 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5406 D b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Recht und Verbraucher- schutz – zu dem Antrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Begrenzung und Vereinheitlichung der Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite – zu dem Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Renate Künast, Luise Amtsberg, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Begrenzung von Dispositions- und Überziehungszinsen Drucksachen 18/807, 18/1342, 18/2777 . . 5406 D Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5407 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5408 B Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5410 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5411 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5412 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5413 A Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5413 D Tagesordnungspunkt 24: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Europa – Vorreiter im Kampf ge- gen die Todesstrafe Drucksache 18/2738 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D b) Antrag der Abgeordneten Annette Groth, Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Todesstrafe weltweit ächten Drucksache 18/2740 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5414 D Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5415 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5416 A Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 5417 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5418 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5420 A Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5420 D Tagesordnungspunkt 25: Vereinbarte Debatte: Weltmädchentag – Bil- dung und Gesundheit von Mädchen als Vo- raussetzung für Entwicklung . . . . . . . . . . . 5422 A Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5422 B Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5423 D Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5424 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5426 A Martin Patzelt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5426 D Ursula Schulte (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5428 B Tagesordnungspunkt 26: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Anja Hajduk, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fördermitteltrans- parenz erhöhen Drucksachen 18/980, 18/1676 . . . . . . . . . . . . 5429 D Andrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5430 A Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5431 A Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5432 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5433 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5434 C Hansjörg Durz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5435 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5437 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5439 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5440 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5363 (A) (C) (D)(B) 58. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 5439 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 10.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 10.10.2014 Bartz, Julia CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Castellucci, Lars SPD 10.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.10.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 10.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 10.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Gastel, Matthias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 10.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 10.10.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 10.10.2014 Grütters, Monika CDU/CSU 10.10.2014 Hartmann, Sebastian SPD 10.10.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Klare, Arno SPD 10.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 10.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 10.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 10.10.2014 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 10.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 10.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 10.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Schneider (Erfurt), Carsten SPD 10.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 10.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 10.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Steffen, Sonja SPD 10.10.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 10.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 10.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.10.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 10.10.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 10.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 10.10.2014 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 10.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5440 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühun- gen um Rüstungskontrolle, Abrüstung und Nichtver- breitung sowie über die Entwicklung der Streitkräfte- potenziale (Jahresabrüstungsbericht 2013) Drucksachen 18/933, 18/1379 (neu) Nr. 1.2 Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der NATO 58. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO vom 9. bis 12. November 2012 in Prag, Tschechische Republik Drucksachen 18/1923, 18/2530 Nr. 2 Finanzausschuss Unterrichtung durch die Bundesregierung Erster Bericht des Ausschusses für Finanzstabilität zur Finanzstabilität in Deutschland Drucksachen 18/1795, 18/2048 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0209 Drucksache 18/1935 Nr. A.1 EuB-BReg 49/2014 Drucksache 18/1935 Nr. A.2 EuB-BReg 51/2014 Drucksache 18/2055 Nr. A.1 EuB-BReg 53/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.3 EuB-BReg 62/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.4 EuB-BReg 65/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.5 EuB-BReg 70/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.6 EuB-BReg 71/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.8 Ratsdokument 10279/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.9 Ratsdokument 10551/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.10 Ratsdokument 11221/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.11 Ratsdokument 11980/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.12 Ratsdokument 12127/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.13 Ratsdokument 12206/14 Drucksache 18/2677 Nr. A.1 Ratsdokument 12785/14 DCL 1 Drucksache 18/2677 Nr. A.2 Ratsdokument 12796/14 DCL 1 Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0376 Haushaltsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.33 Ratsdokument 11121/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.34 Ratsdokument 11473/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/2055 Nr. A.11 Ratsdokument 10824/14 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 18/2533 Nr. A.64 Ratsdokument 10412/14 58. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit TOP 22 Änderung des Grundgesetzes (Artikel 91b) TOP 23 Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite TOP 24 Kampf gegen die Todesstrafe TOP 25 Vereinbarte Debatte zum Weltmädchentag TOP 26 Fördermitteltransparenz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Daniela Kolbe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Ostbeauftragte der Bundesregie-
    rung, liebe Iris Gleicke! Ich gratuliere Ihnen ganz herz-
    lich zu dem ersten von Ihnen verantworteten Bericht
    zum Stand der Deutschen Einheit. Es ist im 25. Jahr nach
    der friedlichen Revolution ein besonderer, und er setzt
    mit der Würdigung der Bürgerrechtsbewegung und der
    Lebensleistung der Ostdeutschen die richtigen Zeichen.
    Ich finde, Frau Lemke hat es gerade sehr eindrücklich
    deutlich gemacht.

    70 000 Menschen protestierten gestern vor 25 Jahren
    in meiner Heimatstadt Leipzig gegen das SED-Regime,
    so viele wie bis dahin noch an keinem der vorangegan-
    genen Montage. Insbesondere die Initiatoren taten dies
    unter massiven persönlichen Risiken. Viele, wenn nicht
    alle sind mit riesengroßer Angst dorthin gegangen. Ich
    war damals neun Jahre alt; ich war nicht dabei. Aber ich
    bin noch heute beeindruckt und eigentlich sogar erschro-
    cken angesichts dessen, was diese Bürgerrechtler auf
    sich und ihre Familien genommen haben, welche Risi-
    ken sie persönlich eingegangen sind, nicht wissend, ob
    sie erfolgreich sein würden, nicht wissend, was daraus
    resultieren würde.

    Wir wissen heute, dass sie erfolgreich waren, und der
    9. Oktober 1989 ist bis heute der Tag der friedlichen Re-
    volution. Es ist das Wunder jener Tage des Herbstes
    1989, dass diese Revolution friedlich begonnen hat und
    auch friedlich geendet ist. Dieses Wunder gibt der Revo-





    Daniela Kolbe


    (A) (C)



    (D)(B)

    lution bis heute ihren Namen. Dass der friedliche Verlauf
    etwas Besonderes war, zeigt sich für mich ganz stark an
    den aktuellen Umstürzen, die wir in der Ukraine und in
    anderen Teilen der Welt sehen.

    Ursächlich für den Fall der Mauer war das Eintreten
    der Demonstrierenden gegen das SED-Regime. Die
    Mauer wurde vom Osten her eingedrückt. Diese Leis-
    tung der Menschen in Abrede zu stellen, wäre töricht
    und auch geschichtsvergessen. Das erste Loch in der
    Mauer setzte aber – das hat der frühere Bürgerrechtler
    Thomas Krüger ganz treffend formuliert – Willy Brandt
    mit seiner Ost- und Friedenspolitik.


    (Beifall bei der SPD)


    Es ist auch richtig, dass die DDR nicht nur politisch
    am Ende war, sondern auch ökonomisch.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Der Sozialismus, genau genommen!)


    Ich kann selber noch erinnern, wie es in der DDR ausge-
    sehen und gerochen hat. Aus diesem heruntergewirt-
    schafteten Staat ist innerhalb von 25 Jahren eine Region
    geworden, die ökonomisch im Mittelfeld Europas spielt.
    Die KfW sprach vor kurzem vom neuen Wirtschafts-
    wunder. Ich gebe zu, dass ich diese euphemistische Be-
    schreibung nicht teile, denn dafür sind zu viele Men-
    schen in diesem Prozess gescheitert. Gleichwohl zeigt
    es, was durch den Optimismus und die Tatkraft der Ost-
    deutschen gemeinsam mit der historisch beispiellosen
    Solidarität der Westdeutschen zuwege gebracht werden
    konnte.

    Das alles hat zu einer beachtlichen Aufbauleistung
    geführt. Die neuen Länder liegen kaufkraftbereinigt
    beim Pro-Kopf-Einkommen ungefähr auf der Höhe
    Italiens. Die Investitionsentwicklung ist dynamisch, und
    in manchen Bereichen steht der Osten besser da als die
    westdeutschen Bundesländer. Ich nenne als Beispiele die
    Kinderbetreuungssituation oder auch die Erwerbsbeteili-
    gung von Frauen. Frauen arbeiten in Ostdeutschland
    häufiger und mehr Stunden als in Westdeutschland.
    Nicht zu vergessen ist, finde ich, dass viele dieser Er-
    folge aufgrund des Engagements, der Tatkraft und auch
    der Flexibilität der Ostdeutschen zustande gekommen
    sind. Möglich wurden sie aber nur durch die gesamtdeut-
    sche Solidarität.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich finde es aber realitätsfern, zu glauben, dass der
    Prozess abgeschlossen ist. Die Ostländer sind immer
    noch schwach, wenn es um die Steuereinnahmen geht.
    Wir haben ganz wenige Sitze von großen Unternehmen
    in den neuen Bundesländern. Die Steuerkraft der ost-
    deutschen Bundesländer beträgt gerade einmal 62 Pro-
    zent der Steuerkraft der finanzschwachen westdeutschen
    Bundesländer.

    Wir müssen daher diese strukturschwachen Regionen
    auch über 2019 hinaus weiter unterstützen, nicht nach
    Himmelsrichtungen, sondern am jeweiligen Bedarf
    orientiert. Das dürfen wir auch in den aktuell stattfinden-
    den Verhandlungen zu den Bund-Länder-Finanzbezie-
    hungen nicht vergessen. Wir sollten nicht mit dem Hin-
    tern einreißen, was wir und meine Elterngeneration
    aufgebaut haben.

    Ich werbe dafür, dass ein breiter Konsens aller Bun-
    desländer zustande kommt und wir uns, statt auf Ellen-
    bogenföderalismus und auf Steuer- und Sozialwettlauf
    zu setzen, an unserem Verfassungsgebot orientieren,
    gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland
    – unabhängig von der Himmelsrichtung – herzustellen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Der Blick in den Bericht verrät, was man auch spürt:
    Im Osten geht die Arbeitslosigkeit seit 2005 spürbar zu-
    rück. Das ist toll und wichtig. Denn wir alle miteinander
    wissen, was Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit
    Ende der 90er-Jahre in ganzen Landstrichen angerichtet
    haben. Gleichzeitig sehen wir aber auch da noch eine
    große Herausforderung. Es gibt immer noch 1 Million
    Menschen in Deutschland, die langzeitarbeitslos sind.
    Die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt sich und erweist
    sich als hartnäckig. Das ist kein ostdeutsches Problem.
    Wir sehen die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit auch
    in vielen anderen Regionen, insbesondere bei Ungelern-
    ten und bei über 55-Jährigen. Viele Programme, die
    diese Menschen betreffen, sind in der Vergangenheit ge-
    kürzt worden oder laufen aus. Ich bin ganz klar der Mei-
    nung: Wir brauchen für diese Langzeitarbeitslosen wie-
    der mehr Vermittlungsmöglichkeiten. Wir brauchen
    einen sozialen Arbeitsmarkt nicht nur für Ostdeutsch-
    land, sondern überall dort, wo Langzeitarbeitslosigkeit
    Thema ist. Die Papiere liegen auf dem Tisch. Ein solches
    Programm würde insbesondere der Generation helfen,
    die ganz stark von den Transformationen insbesondere
    in den neuen Bundesländern betroffen war.

    Lassen Sie uns deshalb diese und andere verbleibende
    Herausforderungen gemeinsam annehmen. Das wird ei-
    nen Beitrag zur Vollendung der inneren Einheit leisten.

    Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Jana Schimke für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jana Schimke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Gäste auf den Besuchertribünen! Die Wiedervereinigung
    zählt zu den glücklichsten Momenten unserer deutschen
    Geschichte. Deshalb haben diese Tage, an denen wir uns
    an jene Menschen in der damaligen DDR erinnern, die
    für demokratische Grundrechte auf die Straße gingen,
    auch nach 25 Jahren nichts an Faszination verloren.

    Wir können stolz darauf sein, was wir gemeinsam für
    unser Land und insbesondere auch für Ostdeutschland
    geschaffen haben. Der Traum der Menschen von Demo-





    Jana Schimke


    (A) (C)



    (D)(B)

    kratie und Rechtsstaatlichkeit, Meinungsfreiheit, einem
    selbstbestimmten Leben, zu dem wohlgemerkt auch die
    freie Berufswahl oder auch die Schaffung von Eigentum
    zählt, hat sich erfüllt. Der Aufbau Ost als gesamtgesell-
    schaftlicher solidarischer Kraftakt hat Erhebliches ge-
    leistet. Fährt man heute durch die neuen Bundesländer,
    trifft man auf eine moderne Infrastruktur, auf sanierte In-
    nenstädte oder neue Universitäten, die sich sehen lassen
    können.

    Eine besondere Leistung der deutschen Einheit war
    ohne Frage auch die Übertragung der sozialen Siche-
    rungssysteme, von der Rente bis zur Arbeitslosenver-
    sicherung. Damit meine ich nicht nur die Übertragung
    von Beitragsmodalitäten und von Leistungen. In der
    Rentenversicherung werden bis heute in den neuen Bun-
    desländern die Renten mit dem Hochwertungsfaktor auf-
    gewertet. Alles andere hätte nach klassischer Berech-
    nung die Renten im Osten ins Bodenlose fallen lassen.
    Da es aber gerade in der Rentenversicherung darum
    geht, Lebensleistung anzuerkennen und abzubilden, ha-
    ben sich die Mütter und Väter der deutschen Einheit zu
    diesem solidarischen Kraftakt entschieden. Dafür gilt ih-
    nen unser aller Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dennoch – das ist heute bereits mehrfach angeklun-
    gen – darf man natürlich nicht dem Glauben unter-
    liegen, die Lebensverhältnisse in Ost und West seien
    vollständig angeglichen. Woran liegt das? 40 Jahre Plan-
    wirtschaft haben ihre Spuren hinterlassen. Das spüren
    wir noch heute. Deshalb bleibt es bis heute eine der
    wichtigsten Aufgaben des Aufbaus Ost, hier noch stär-
    ker aufzuholen. Der aktuelle Bericht zum Stand der
    Deutschen Einheit macht genau dies deutlich. So fehlt es
    in den neuen Ländern trotz enormer Investitionen insge-
    samt noch immer an jener Stärke, die es gerade braucht,
    um mitzuhalten. Das zeigt sich beim Bruttoinlandspro-
    dukt, beim Steueraufkommen oder bei den Löhnen und
    Gehältern; die Kolleginnen und Kollegen haben dazu be-
    reits viel gesagt. Die Kennzahlen verweisen aber auch
    auf eine noch junge, klein- und mittelständische Wirt-
    schaft in den neuen Bundesländern. So sind die meisten
    Unternehmen bei uns in Ostdeutschland höchstens
    25 Jahre alt. Industrielle Strukturen oder eine krisener-
    probte Firmengeschichte von 100 Jahren und mehr gibt
    es eher selten.

    40 Jahre DDR zeigen sich auch bei der persönlichen
    Situation der Menschen in den neuen Bundesländern. So
    ist das Vermögen privater Haushalte in Ostdeutschland
    heute noch immer halb so hoch wie das in Westdeutsch-
    land. Obwohl in beiden Landesteilen der Immobilienbe-
    sitz die wichtigste Vermögensform ist – wir selbst bauen
    unsere Altersvorsorge darauf auf –, lebt nur ein knappes
    Drittel der ostdeutschen Haushalte heute im selbst ge-
    nutzten Wohneigentum. Gemessen an den Schwierigkei-
    ten vor 1990, Eigentum aufzubauen, überraschen diese
    Werte natürlich nicht. Sie zeigen aber auch, dass ein
    Vierteljahrhundert manchmal nicht genügt, die Spuren
    von 40 Jahren zu überwinden. Unser Handeln sollte des-
    halb darauf ausgerichtet sein, diese Unterschiede durch
    eine kluge Politik weiter abzubauen.
    Auch wird es künftig darum gehen, die Stärken der
    neuen Länder herauszustellen, positive Beispiele zu be-
    nennen und neue Perspektiven zu schaffen; denn es gibt
    auch Erfolgsgeschichten. Denken Sie an die Spitzen-
    position einiger südlicher ostdeutscher Bundesländer bei
    der Bildungspolitik. Oder denken Sie an das Bundes-
    land, das in Deutschland die geringste Pro-Kopf-Ver-
    schuldung hat. Das ist nämlich Sachsen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Region um Berlin zählt aber – das möchte ich als
    Brandenburger Abgeordnete auch gesagt haben; dazu
    gehört auch mein Wahlkreis – zu den dynamischsten in
    ganz Deutschland; darauf hat kürzlich sogar die OECD
    verwiesen. Ein wahrlicher Standortfaktor sowohl für die
    Wirtschaft als auch für die Menschen, die in den neuen
    Bundesländern leben, sind aber auch die guten Rahmen-
    bedingungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Be-
    ruf. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Neben-
    effekt. Die gute Kitastruktur zählt zu den Hauptgründen,
    warum sich die Menschen heute entscheiden, entweder
    in der Region zu bleiben oder sogar zurückzukehren.
    Aus Sicht der Unternehmen macht sich vor allem eines
    bemerkbar: Frauen sind in den neuen Ländern öfter und
    auch länger erwerbstätig. Das zahlt sich natürlich später
    auch bei der Rente aus.

    Ich habe jetzt viel über Herausforderungen, Fakten
    und Zahlen gesprochen. Es mag sein, dass einigen die
    Entwicklung der ostdeutschen Bundesländer und die An-
    gleichung an die Altbundesländer, gerade was die wirt-
    schaftliche Stärke angeht, nicht schnell genug geht. Ich
    stehe allerdings nicht hier, um in diesen Tenor einzu-
    stimmen. Wir haben in den letzten 25 Jahren vieles gut
    gemacht und gut gemeistert. Erinnern Sie sich daran,
    welche Herkulesaufgabe die deutsche Einheit für uns
    alle war und noch immer ist! Die Wendezeit war eine der
    prägendsten Erfahrungen meiner eigenen Kindheit und
    Jugend. Diese Zeit hat mich damals zur Politik gebracht.
    Ich habe ihr später meine Ausbildung und meinen Beruf
    gewidmet. Trotz aller Unsicherheiten und allem Neuen,
    was die Zeit mit sich brachte, begleitete meine Familie
    und mich immer eines: die überwältigende Freude da-
    rüber, endlich frei zu sein in all seinen Entscheidungen,
    sowie das tiefe Vertrauen und der Glaube an die eigenen
    Fähigkeiten. Damals hieß es: Wer sich anstrengt, der
    wird auch belohnt. – Diese Worte sind für mich Sinnbild
    dessen, was die friedliche Revolution 1989 auch ermög-
    lichte: Leistungsgerechtigkeit, Meinungsfreiheit und Ei-
    genverantwortung.

    Deshalb gibt es auch Dinge, die mich heutzutage
    nachdenklich werden lassen. Wenn wir vom Mauerfall
    und von der Wiedervereinigung sprechen, haben wir si-
    cherlich immer wieder jene Menschen vor Augen, die
    sich in der damaligen DDR unter großen persönlichen
    Opfern gegen das SED-Regime aufgelehnt und die
    Mauer zum Einsturz gebracht haben. Viele davon haben
    ihr Leben aufs Spiel gesetzt und es mitunter auch verlo-
    ren. Die Menschen in der damaligen DDR haben weder
    ihren Leib noch ihr Leben geschont, um einen System-
    wechsel herbeizuführen. Sie haben für Demokratie, freie
    Meinungsäußerung, politische Mitgestaltung und ein





    Jana Schimke


    (A) (C)



    (D)(B)

    selbstbestimmtes Leben gekämpft. Erst der Mauerfall
    und die deutsche Wiedervereinigung haben das alles
    möglich gemacht.

    Es ist noch gar nicht so lange her, da fanden in
    Deutschland Europa- und Kommunalwahlen statt. Erst
    kürzlich brachten wir die Landtagswahlen in Branden-
    burg, Sachsen und Thüringen hinter uns. Die Wahlbetei-
    ligung – da möchte ich auf den Punkt kommen – war er-
    schreckend gering. Sie lag mitunter bei weniger als
    50 Prozent. Bei den Landtagswahlen in meinem Heimat-
    land Brandenburg haben weniger als die Hälfte aller
    Wählerinnen und Wähler von ihrem Wahlrecht Ge-
    brauch gemacht. Das, wofür die Ostdeutschen 1989 auf
    die Straße gegangen sind – die Teilnahme an freien Wah-
    len, die Möglichkeit, selbst wählen zu gehen und mitzu-
    entscheiden –, wird nun immer weniger wahrgenommen.
    Ich frage: Wo ist in unserer Gesellschaft der Wunsch
    nach politischer Mitbestimmung geblieben? Uns als De-
    mokraten muss diese Entwicklung beunruhigen; denn
    von einer niedrigen Wahlbeteiligung profitieren ledig-
    lich die politischen Ränder.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Deswegen bin ich sehr dafür, dass wir die Entwick-
    lung, welche die ostdeutschen Bundesländer im letzten
    Vierteljahrhundert genommen haben, nicht zerreden und
    madig machen. Unsere Aufgabe als Politiker wird es
    aber künftig immer wieder sein, darzulegen und vor Au-
    gen zu führen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist,
    seine Meinung frei zu äußern, frei wählen zu gehen und
    über sein Leben selbst und eigenverantwortlich zu be-
    stimmen. Ein Blick in die übrige Welt, meine Damen
    und Herren, genügt dafür.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir sollten die Menschen immer wieder daran erin-
    nern, was Unfreiheit bedeutet und wie wichtig gerade
    die Wahlbeteiligung für den Erhalt unserer Freiheit und
    Demokratie ist. Das Argument „Mit meiner Stimme
    kann ich ja eh nichts bewirken“ zählt nicht. Jeder kann
    sich einbringen, ob in einer Partei, einer Bürgerinitiative
    oder einem Verein. Es kommt aber darauf an, mitzuma-
    chen. Das Mindeste, was man für sein Land tun kann,
    ist, wählen zu gehen und damit ein ureigenes Bürger-
    recht, aber auch eine Bürgerpflicht wahrzunehmen.

    In Gesprächen mit den Menschen in meinem Wahl-
    kreis merke ich sehr oft, dass es ein sehr feines Gespür
    für Gerechtigkeit gibt. Damit meine ich nicht Vertei-
    lungsgerechtigkeit, Gleichmacherei, sondern Leistungs-
    gerechtigkeit. Es ist ein Vertrauen in ein Gerechtigkeits-
    empfinden, das nicht sofort an staatliche Umverteilung
    denkt, sondern an diejenigen, die sich anstrengen, selber
    ihr Schicksal in die Hand nehmen und ihren Beitrag in
    unserer Gesellschaft leisten.