Plenarprotokoll 18/57
Deutscher Bundestag
Stenografischer Bericht
57. Sitzung
Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014
I n h a l t :
Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord-
neten Hilde Mattheis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5219 A
Erweiterung und Abwicklung der Tagesord-
nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5219 A
Absetzung der Tagesordnungspunkte 9 und 16 5220 A
Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 5220 B
Tagesordnungspunkt 4:
a) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Fünf-
undzwanzigsten Gesetzes zur Änderung
des Bundesausbildungsförderungsgeset-
zes (25. BAföGÄndG)
Drucksache 18/2663 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5220 D
b) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Zwanzigster Bericht nach § 35 des Bun-
desausbildungsförderungsgesetzes zur
Überprüfung der Bedarfssätze, Freibe-
träge sowie Vomhundertsätze und Höchst-
beträge nach § 21 Absatz 2
Drucksache 18/460 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5220 D
c) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring,
Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN: Sofort besser
fördern – BAföG-Reform überarbeiten
und vorziehen
Drucksache 18/2745 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5220 D
Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin
BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5221 A
Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5224 A
Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 5225 D
Kai Gehring (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5227 D
Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5229 B
Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5231 A
Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5232 A
Katja Dörner (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5233 D
Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5234 C
Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5235 C
Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5236 D
Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5238 A
Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5239 C
Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5240 C
Tagesordnungspunkt 5:
Antrag der Abgeordneten Annalena Baerbock,
Bärbel Höhn, Oliver Krischer, weiterer Abge-
ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN: Ein Scheitern der nationalen
Klimapolitik abwenden und international
an Glaubwürdigkeit zurückgewinnen
Drucksache 18/2744 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5242 B
Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5242 C
Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5244 A
Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 5246 A
Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin
BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5247 D
Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5250 A
Inhaltsverzeichnis
II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014
Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5250 C
Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5251 C
Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5251 D
Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5252 B
Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5253 D
Lisa Paus (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5254 C
Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 5255 B
Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5255 C
Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5256 A
Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5257 A
Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5257 C
Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5258 B
Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5260 B
Oliver Grundmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5261 C
Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5263 B
Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5264 D
Tagesordnungspunkt 6:
a) Antrag der Abgeordneten Sibylle Pfeiffer,
Sabine Weiss (Wesel I), Katrin Albsteiger,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
der CDU/CSU sowie der Abgeordneten
Dr. Bärbel Kofler, Axel Schäfer (Bochum),
Heinz-Joachim Barchmann, weiterer Ab-
geordneter und der Fraktion der SPD:
Gute Arbeit weltweit – Verantwortung
für Produktion und Handel global ge-
recht werden
Drucksache 18/2739 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5266 A
b) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz,
Claudia Roth (Augsburg), Tom Koenigs,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sozialöko-
logischen Rahmen für die Aktivitäten
transnationaler Unternehmen schaffen
und durchsetzen
Drucksache 18/2746 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5266 B
Dr. Gerd Müller, Bundesminister
BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5266 C
Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5268 C
Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5269 D
Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5270 A
Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5271 A
Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5272 B
Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5273 D
Dr. Hans-Joachim Schabedoth (SPD) . . . . . . 5274 C
Renate Künast (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5275 C
Waldemar Westermayer (CDU/CSU) . . . . . . 5276 C
Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5278 A
Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5279 A
Tagesordnungspunkt 27:
a) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
zes zu dem Dritten Zusatzprotokoll
vom 10. November 2010 zum Europäi-
schen Auslieferungsübereinkommen vom
13. Dezember 1957
Drucksache 18/2655 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 A
b) Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu
dem Abkommen vom 13. Februar 2014
zwischen der Bundesrepublik Deutsch-
land und der Republik Costa Rica zur
Vermeidung der Doppelbesteuerung
auf dem Gebiet der Steuern vom Ein-
kommen und vom Vermögen
Drucksache 18/2659 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 B
c) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
zes zu dem Protokoll vom 24. Juni 2013
zur Änderung des Abkommens vom
4. Oktober 1991 zwischen der Bundes-
republik Deutschland und dem König-
reich Norwegen zur Vermeidung der
Doppelbesteuerung und über gegensei-
tige Amtshilfe auf dem Gebiet der Steu-
ern vom Einkommen und vom Vermö-
gen sowie des dazugehörigen Protokolls
Drucksache 18/2660 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 B
d) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
zes zu dem Protokoll vom 11. März
2014 zur Änderung des Abkommens
vom 1. Juni 2006 zwischen der Bundes-
republik Deutschland und Georgien zur
Vermeidung der Doppelbesteuerung auf
dem Gebiet der Steuern vom Einkom-
men und vom Vermögen
Drucksache 18/2661 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 C
e) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
zes über die Feststellung des Wirt-
schaftsplans des ERP-Sondervermögens
für das Jahr 2015 – (ERP-Wirtschafts-
plangesetz 2015)
Drucksache 18/2662 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 C
f) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Drit-
Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 III
ten Gesetzes zur Änderung des Agrar-
statistikgesetzes
Drucksache 18/2707 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 C
g) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
zes zum Erlass und zur Änderung von
Vorschriften zur Durchführung unions-
rechtlicher Vorschriften über Agrar-
zahlungen und deren Kontrollen in der
Gemeinsamen Agrarpolitik
Drucksache 18/2708 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 D
h) Antrag des Bundesministeriums der Finan-
zen: Durchführungsbestimmungen zum
Instrument der direkten Bankenrekapi-
talisierung durch den Europäischen
Stabilitätsmechanismus; Einholung ei-
nes zustimmenden Beschlusses des Deut-
schen Bundestages nach § 4 Absatz 1
ESM-Finanzierungsgesetz
Drucksache 18/2669 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 D
i) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke,
Wolfgang Gehrcke, Jan Korte, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE
LINKE: Humanitäre Hilfe und Flücht-
lingsschutz für Jesiden, Kurden und an-
dere Schutzbedürftige im Norden des
Irak und Syriens
Drucksache 18/2742 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 B
Zusatztagesordnungspunkt 2:
a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge-
brachten Entwurfs eines Gesetzes über
Maßnahmen im Bauplanungsrecht zur
Erleichterung der Unterbringung von
Flüchtlingen
Drucksache 18/2752 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 A
b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting-
Uhl, Oliver Krischer, Kai Gehring, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüll-
Export aus dem Reaktor AVR Jülich in
die USA
Drucksache 18/2624 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 A
c) Antrag der Abgeordneten Dr. Franziska
Brantner, Katja Dörner, Kai Gehring, wei-
terer Abgeordneter und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Wahl-
freiheit schaffen – Elterngeld flexibler
gestalten
Drucksache 18/2749 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 A
Tagesordnungspunkt 28:
a) Zweite Beratung und Schlussabstimmung
des von der Bundesregierung eingebrach-
ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem
Zweiten Zusatzprotokoll vom 8. No-
vember 2001 zum Europäischen Über-
einkommen vom 20. April 1959 über die
Rechtshilfe in Strafsachen
Drucksachen 18/1773, 18/2648 . . . . . . . . 5281 C
b) – Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Ent-
wurfs eines Sechsten Gesetzes zur
Änderung des Verwaltungs-Vollstre-
ckungsgesetzes
Drucksachen 18/2337, 18/2640 . . . . . 5281 D
– Bericht des Haushaltsausschusses ge-
mäß § 96 der Geschäftsordnung
Drucksache 18/2642 . . . . . . . . . . . . . . 5282 A
c) Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Gesetzes zur Änderung des Um-
weltstatistikgesetzes
Drucksachen 18/2135, 18/2664 . . . . . . . . 5282 A
d)–h)
Beratung der Beschlussempfehlungen des
Petitionsausschusses: Sammelübersich-
ten 91, 92, 93, 94 und 95 zu Petitionen
Drucksachen 18/2631, 18/2632, 18/2633,
18/2634, 18/2635 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5282 B
Zusatztagesordnungspunkt 3:
Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
schusses für Recht und Verbraucherschutz: zu
dem Streitverfahren vor dem Bundesver-
fassungsgericht 2 BvE 5/12 und damit zu-
sammenhängenden Verfahren
Drucksache 18/2773 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5282 D
Tagesordnungspunkt 7:
Beratung der Vierten Beschlussempfehlung
des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü-
chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum
18. Deutschen Bundestag am 22. Septem-
ber 2013
Drucksache 18/2700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5283 A
Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . 5283 A
Tagesordnungspunkt 8:
Wahl eines Mitglieds des Parlamentarischen
Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des
Grundgesetzes
Drucksache 18/2743 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5284 B
Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5284 C
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5287 B
IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014
Tagesordnungspunkt 11:
Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/
CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines
Neunten Gesetzes zur Änderung des Bun-
desverfassungsgerichtsgesetzes
(9. BVerfGGÄndG)
Drucksache 18/2737 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5284 C
Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5284 D
Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 5286 C
Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5287 B
Renate Künast (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5288 C
Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5289 D
Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5291 A
Tagesordnungspunkt 10:
Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst,
Matthias W. Birkwald, Susanna Karawanskij,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE
LINKE: Die Abgeltungsteuer abschaffen –
Kapitalerträge wie Löhne besteuern
Drucksache 18/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5291 D
Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 5291 D
Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5293 A
Lisa Paus (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5294 B
Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5295 B
Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 5296 C
Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5297 A
Lisa Paus (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5298 A
Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 5299 A
Lisa Paus (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5300 A
Tagesordnungspunkt 13:
Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
Änderung des Asylbewerberleistungsgeset-
zes und des Sozialgerichtsgesetzes
Drucksache 18/2592 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5301 A
in Verbindung mit
Zusatztagesordnungspunkt 4:
Erste Beratung des von den Abgeordneten
Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Luise
Amtsberg, Kerstin Andreae, weiteren Abge-
ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Aufhebung des Asylbewer-
berleistungsgesetzes
Drucksache 18/2736 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5301 A
Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staatssekretärin
BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5301 B
Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 5302 A
Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5303 A
Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5305 A
Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5306 B
Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5307 C
Tagesordnungspunkt 12:
Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
schusses für Gesundheit zu dem Antrag der
Abgeordneten Maria Klein-Schmeink, Elisabeth
Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN: Das psychiatrische
Entgeltsystem überarbeiten und das Ver-
sorgungssystem qualitativ weiterentwi-
ckeln
Drucksachen 18/849, 18/1713 . . . . . . . . . . . . 5309 A
Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5309 A
Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5310 C
Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5311 C
Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5312 D
Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5313 C
Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5315 A
Tagesordnungspunkt 15:
– Zweite und dritte Beratung des von der
Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
eines Bundesbesoldungs- und -versor-
gungsanpassungsgesetzes 2014/2015
(BBVAnpG 2014/2015)
Drucksachen 18/1797, 18/2136, 18/2639 . 5316 A
– Bericht des Haushaltsausschusses gemäß
§ 96 der Geschäftsordnung
Drucksache 18/2641 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5316 B
Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5316 B
Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5318 A
Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 5319 B
Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5321 A
Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5322 A
Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 V
Tagesordnungspunkt 14:
Antrag der Abgeordneten Niema Movassat,
Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE:
Hunger bekämpfen, Recht auf Nahrung
stärken
Drucksache 18/1482 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5323 C
in Verbindung mit
Zusatztagesordnungspunkt 5:
Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung zu dem Antrag der Abge-
ordneten Uwe Kekeritz, Friedrich Ostendorff,
Claudia Roth (Augsburg), weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN: Weltagrarbericht jetzt unter-
zeichnen
Drucksachen 18/979, 18/1788 . . . . . . . . . . . . 5323 C
Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5323 D
Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5324 C
Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5326 C
Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5327 D
Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5328 D
Tagesordnungspunkt 17:
Erste Beratung des von der Bundesregierung
eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
Änderung mautrechtlicher Vorschriften
hinsichtlich der Einführung des europäi-
schen elektronischen Mautdienstes
Drucksache 18/2656 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5329 D
Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5330 A
Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5331 A
Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5331 D
Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5333 A
Oliver Wittke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5334 A
Zusatztagesordnungspunkt 6:
Beschlussempfehlung und Bericht des Innen-
ausschusses
– zu dem Antrag der Abgeordneten Jan
Korte, Dr. Petra Sitte, Halina Wawzyniak,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE: Gesetzliche Karenzzeit für
ausgeschiedene Regierungsmitglieder ein-
führen
– zu dem Antrag der Abgeordneten Britta
Haßelmann, Luise Amtsberg, Volker Beck
(Köln), weiterer Abgeordneter und der
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
Karenzzeit für ausscheidende Regie-
rungsmitglieder
Drucksachen 18/285, 18/292, 18/2762 . . . . . 5335 A
Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5335 B
Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 5337 B
Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 5338 B
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5340 B
Tagesordnungspunkt 18:
Zweite und dritte Beratung des von der Bun-
desregierung eingebrachten Entwurfs eines
Zwölften Gesetzes zur Änderung des Bun-
des-Immissionsschutzgesetzes
Drucksachen 18/2442, 18/2709, 18/2776 . . . 5341 C
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parl. Staatssekretärin
BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5341 C
Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5342 B
Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5343 A
Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5344 B
Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5345 B
Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5346 A
Tagesordnungspunkt 19:
Zweite und dritte Beratung des von der Bun-
desregierung eingebrachten Entwurfs eines
Gesetzes zur Änderung des Straßenver-
kehrsgesetzes und der Gewerbeordnung
Drucksachen 18/2134, 18/2775 . . . . . . . . . . . 5347 A
Tagesordnungspunkt 20:
Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
schusses für Verkehr und digitale Infrastruk-
tur zu dem Antrag der Abgeordneten Karl
Holmeier, Thomas Jarzombek, Patrick Schnieder,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
CDU/CSU sowie der Abgeordneten Martin
Dörmann, Kirsten Lühmann, Lars Klingbeil,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
SPD: Moderne Netze für ein modernes
Land – Schnelles Internet für alle
Drucksachen 18/1973, 18/2778 . . . . . . . . . . . 5347 C
Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5347 D
Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5348 D
Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5349 C
VI Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014
Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 5350 A
Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5351 C
Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5352 D
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5353 D
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5355 A
Anlage 2
Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut-
schen Bundestages, die an der Wahl eines
Mitglieds des Parlamentarischen Kontrollgre-
miums teilgenommen haben . . . . . . . . . . . . . 5356 A
Anlage 3
Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung
des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung
des Straßenverkehrsgesetzes und der Gewer-
beordnung (Tagesordnungspunkt 19) . . . . . . . 5358 A
Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5358 A
Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5359 A
Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5359 D
Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 5361 A
Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5361 B
Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5219
(A) (C)
(D)(B)
57. Sitzung
Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014
Beginn: 9.01 Uhr
Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5355
(A) (C)
(B)
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
(D)
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Aken, Jan van DIE LINKE 09.10.2014
Alpers, Agnes DIE LINKE 09.10.2014
Dağdelen, Sevim DIE LINKE 09.10.2014
Evers-Meyer, Karin SPD 09.10.2014
Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.10.2014
Golze, Diana DIE LINKE 09.10.2014
Göppel, Josef CDU/CSU 09.10.2014
Hochbaum, Robert CDU/CSU 09.10.2014
Kaster, Bernhard CDU/CSU 09.10.2014
Klare, Arno SPD 09.10.2014
Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.10.2014
Kolbe, Daniela SPD 09.10.2014
Kretschmer, Michael CDU/CSU 09.10.2014
Lazar, Monika BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
09.10.2014
Dr. de Maizière,
Thomas
CDU/CSU 09.10.2014
Dr. Middelberg,
Mathias
CDU/CSU 09.10.2014
Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
09.10.2014
Petry, Christian SPD 09.10.2014
Post (Minden), Achim SPD 09.10.2014
Dr. Schäuble,
Wolfgang
CDU/CSU 09.10.2014
Schlecht, Michael DIE LINKE 09.10.2014
Schmidt (Ühlingen),
Gabriele
CDU/CSU 09.10.2014
Schön (St. Wendel),
Nadine
CDU/CSU 09.10.2014
Schuster (Weil am
Rhein), Armin
CDU/CSU 09.10.2014
Schwartze, Stefan SPD 09.10.2014
Silberhorn, Thomas CDU/CSU 09.10.2014
Spiering, Rainer SPD 09.10.2014
Steffen, Sonja SPD 09.10.2014
Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
09.10.2014
Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
09.10.2014
Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 09.10.2014
Wolff (Wolmirstedt),
Waltraud
SPD 09.10.2014
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Anlagen
5356 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014
(A) (C)
(B)
Anlage 2
Namensverzeichnis
der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds des Parlamentarischen Kon-
trollgremiums teilgenommen haben
(D)
CDU/CSU
Stephan Albani
Katrin Albsteiger
Artur Auernhammer
Dorothee Bär
Thomas Bareiß
Julia Bartz
Günter Baumann
Maik Beermann
Manfred Behrens (Börde)
Veronika Bellmann
Sybille Benning
Dr. André Berghegger
Dr. Christoph Bergner
Ute Bertram
Peter Beyer
Steffen Bilger
Clemens Binninger
Dr. Maria Böhmer
Wolfgang Bosbach
Norbert Brackmann
Klaus Brähmig
Michael Brand
Dr. Reinhard Brandl
Helmut Brandt
Dr. Ralf Brauksiepe
Dr. Helge Braun
Heike Brehmer
Ralph Brinkhaus
Cajus Caesar
Gitta Connemann
Alexander Dobrindt
Michael Donth
Thomas Dörflinger
Marie-Luise Dött
Hansjörg Durz
Jutta Eckenbach
Dr. Bernd Fabritius
Hermann Färber
Uwe Feiler
Dr. Thomas Feist
Enak Ferlemann
Ingrid Fischbach
Axel E. Fischer (Karlsruhe-
Land)
Dr. Maria Flachsbarth
Klaus-Peter Flosbach
Thorsten Frei
Dr. Astrid Freudenstein
Dr. Hans-Peter Friedrich
(Hof)
Michael Frieser
Hans-Joachim Fuchtel
Alexander Funk
Ingo Gädechens
Dr. Peter Gauweiler
Dr. Thomas Gebhart
Alois Gerig
Eberhard Gienger
Cemile Giousouf
Reinhard Grindel
Ursula Groden-Kranich
Hermann Gröhe
Klaus-Dieter Gröhler
Michael Grosse-Brömer
Astrid Grotelüschen
Markus Grübel
Manfred Grund
Oliver Grundmann
Monika Grütters
Dr. Herlind Gundelach
Fritz Güntzler
Olav Gutting
Christian Haase
Florian Hahn
Dr. Stephan Harbarth
Jürgen Hardt
Gerda Hasselfeldt
Matthias Hauer
Mark Hauptmann
Dr. Stefan Heck
Dr. Matthias Heider
Helmut Heiderich
Mechthild Heil
Frank Heinrich (Chemnitz)
Mark Helfrich
Uda Heller
Jörg Hellmuth
Rudolf Henke
Michael Hennrich
Ansgar Heveling
Peter Hintze
Christian Hirte
Dr. Heribert Hirte
Alexander Hoffmann
Karl Holmeier
Franz-Josef Holzenkamp
Dr. Hendrik Hoppenstedt
Margaret Horb
Bettina Hornhues
Charles M. Huber
Anette Hübinger
Hubert Hüppe
Erich Irlstorfer
Thomas Jarzombek
Sylvia Jörrißen
Dr. Franz Josef Jung
Xaver Jung
Andreas Jung
Dr. Egon Jüttner
Bartholomäus Kalb
Hans-Werner Kammer
Steffen Kampeter
Steffen Kanitz
Alois Karl
Anja Karliczek
Volker Kauder
Dr. Stefan Kaufmann
Roderich Kiesewetter
Dr. Georg Kippels
Volkmar Klein
Jürgen Klimke
Axel Knoerig
Jens Koeppen
Markus Koob
Carsten Körber
Hartmut Koschyk
Kordula Kovac
Gunther Krichbaum
Dr. Günter Krings
Rüdiger Kruse
Dr. Roy Kühne
Günter Lach
Uwe Lagosky
Dr. Karl A. Lamers
Andreas G. Lämmel
Dr. Norbert Lammert
Ulrich Lange
Barbara Lanzinger
Dr. Silke Launert
Paul Lehrieder
Dr. Katja Leikert
Dr. Philipp Lengsfeld
Dr. Andreas Lenz
Philipp Graf Lerchenfeld
Dr. Ursula von der Leyen
Antje Lezius
Ingbert Liebing
Matthias Lietz
Andrea Lindholz
Dr. Carsten Linnemann
Patricia Lips
Wilfried Lorenz
Dr. Claudia Lücking-Michel
Dr. Jan-Marco Luczak
Daniela Ludwig
Karin Maag
Yvonne Magwas
Thomas Mahlberg
Gisela Manderla
Matern von Marschall
Hans-Georg von der Marwitz
Andreas Mattfeldt
Stephan Mayer (Altötting)
Reiner Meier
Dr. Michael Meister
Dr. Angela Merkel
Jan Metzler
Maria Michalk
Dietrich Monstadt
Karsten Möring
Marlene Mortler
Elisabeth Motschmann
Dr. Gerd Müller
Carsten Müller
(Braunschweig)
Stefan Müller (Erlangen)
Dr. Philipp Murmann
Dr. Andreas Nick
Michaela Noll
Helmut Nowak
Dr. Georg Nüßlein
Wilfried Oellers
Florian Oßner
Dr. Tim Ostermann
Henning Otte
Ingrid Pahlmann
Sylvia Pantel
Martin Patzelt
Dr. Martin Pätzold
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Sibylle Pfeiffer
Ronald Pofalla
Eckhard Pols
Thomas Rachel
Kerstin Radomski
Alois Rainer
Dr. Peter Ramsauer
Eckhardt Rehberg
Katherina Reiche (Potsdam)
Lothar Riebsamen
Josef Rief
Dr. Heinz Riesenhuber
Johannes Röring
Dr. Norbert Röttgen
Erwin Rüddel
Albert Rupprecht
Anita Schäfer (Saalstadt)
Andreas Scheuer
Karl Schiewerling
Jana Schimke
Tankred Schipanski
Heiko Schmelzle
Christian Schmidt (Fürth)
Patrick Schnieder
Dr. Andreas Schockenhoff
Dr. Kristina Schröder
(Wiesbaden)
Bernhard Schulte-Drüggelte
Dr. Klaus-Peter Schulze
Uwe Schummer
Armin Schuster (Weil am
Rhein)
Christina Schwarzer
Detlef Seif
Johannes Selle
Reinhold Sendker
Dr. Patrick Sensburg
Bernd Siebert
Johannes Singhammer
Tino Sorge
Jens Spahn
Carola Stauche
Dr. Wolfgang Stefinger
Albert Stegemann
Peter Stein
Sebastian Steineke
Johannes Steiniger
Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5357
(A) (C)
(D)(B)
Christian Freiherr von Stetten
Dieter Stier
Rita Stockhofe
Gero Storjohann
Stephan Stracke
Max Straubinger
Matthäus Strebl
Karin Strenz
Thomas Stritzl
Thomas Strobl (Heilbronn)
Lena Strothmann
Michael Stübgen
Dr. Sabine Sütterlin-Waack
Dr. Peter Tauber
Antje Tillmann
Astrid Timmermann-Fechter
Dr. Hans-Peter Uhl
Dr. Volker Ullrich
Oswin Veith
Thomas Viesehon
Michael Vietz
Volkmar Vogel (Kleinsaara)
Sven Volmering
Christel Voßbeck-Kayser
Kees de Vries
Dr. Johann Wadephul
Marco Wanderwitz
Nina Warken
Kai Wegner
Albert Weiler
Marcus Weinberg (Hamburg)
Dr. Anja Weisgerber
Peter Weiß (Emmendingen)
Sabine Weiss (Wesel I)
Ingo Wellenreuther
Karl-Georg Wellmann
Marian Wendt
Waldemar Westermayer
Kai Whittaker
Peter Wichtel
Annette Widmann-Mauz
Heinz Wiese (Ehingen)
Klaus-Peter Willsch
Elisabeth Winkelmeier-
Becker
Oliver Wittke
Barbara Woltmann
Tobias Zech
Heinrich Zertik
Emmi Zeulner
Dr. Matthias Zimmer
Gudrun Zollner
SPD
Niels Annen
Ingrid Arndt-Brauer
Rainer Arnold
Heike Baehrens
Ulrike Bahr
Heinz-Joachim Barchmann
Dr. Katarina Barley
Doris Barnett
Dr. Hans-Peter Bartels
Klaus Barthel
Dr. Matthias Bartke
Sören Bartol
Bärbel Bas
Sabine Bätzing-Lichtenthäler
Dirk Becker
Uwe Beckmeyer
Lothar Binding (Heidelberg)
Burkhard Blienert
Willi Brase
Dr. Karl-Heinz Brunner
Edelgard Bulmahn
Marco Bülow
Martin Burkert
Dr. Lars Castellucci
Petra Crone
Bernhard Daldrup
Dr. Karamba Diaby
Sabine Dittmar
Martin Dörmann
Elvira Drobinski-Weiß
Siegmund Ehrmann
Michaela Engelmeier
Dr. h. c. Gernot Erler
Petra Ernstberger
Saskia Esken
Dr. Johannes Fechner
Dr. Fritz Felgentreu
Elke Ferner
Dr. Ute Finckh-Krämer
Christian Flisek
Gabriele Fograscher
Dr. Edgar Franke
Ulrich Freese
Dagmar Freitag
Michael Gerdes
Ulrike Gottschalck
Kerstin Griese
Gabriele Groneberg
Michael Groß
Uli Grötsch
Wolfgang Gunkel
Bettina Hagedorn
Rita Hagl-Kehl
Metin Hakverdi
Ulrich Hampel
Sebastian Hartmann
Dirk Heidenblut
Hubertus Heil (Peine)
Gabriela Heinrich
Marcus Held
Wolfgang Hellmich
Dr. Barbara Hendricks
Heidtrud Henn
Gustav Herzog
Gabriele Hiller-Ohm
Petra Hinz (Essen)
Thomas Hitschler
Dr. Eva Högl
Matthias Ilgen
Christina Jantz
Frank Junge
Josip Juratovic
Thomas Jurk
Oliver Kaczmarek
Johannes Kahrs
Christina Kampmann
Ralf Kapschack
Gabriele Katzmarek
Ulrich Kelber
Marina Kermer
Cansel Kiziltepe
Lars Klingbeil
Birgit Kömpel
Anette Kramme
Dr. Hans-Ulrich Krüger
Helga Kühn-Mengel
Christine Lambrecht
Christian Lange (Backnang)
Dr. Karl Lauterbach
Steffen-Claudio Lemme
Burkhard Lischka
Gabriele Lösekrug-Möller
Hiltrud Lotze
Kirsten Lühmann
Dr. Birgit Malecha-Nissen
Caren Marks
Katja Mast
Hilde Mattheis
Dr. Matthias Miersch
Klaus Mindrup
Susanne Mittag
Bettina Müller
Michelle Müntefering
Dr. Rolf Mützenich
Andrea Nahles
Dietmar Nietan
Ulli Nissen
Thomas Oppermann
Mahmut Özdemir (Duisburg)
Aydan Özoğuz
Markus Paschke
Jeannine Pflugradt
Detlev Pilger
Sabine Poschmann
Joachim Poß
Florian Post
Dr. Wilhelm Priesmeier
Florian Pronold
Dr. Sascha Raabe
Dr. Simone Raatz
Martin Rabanus
Mechthild Rawert
Stefan Rebmann
Gerold Reichenbach
Dr. Carola Reimann
Andreas Rimkus
Sönke Rix
Dennis Rohde
Dr. Martin Rosemann
René Röspel
Dr. Ernst Dieter Rossmann
Michael Roth (Heringen)
Susann Rüthrich
Bernd Rützel
Johann Saathoff
Annette Sawade
Dr. Hans-Joachim
Schabedoth
Axel Schäfer (Bochum)
Dr. Nina Scheer
Marianne Schieder
Udo Schiefner
Dr. Dorothee Schlegel
Ulla Schmidt (Aachen)
Matthias Schmidt (Berlin)
Dagmar Schmidt (Wetzlar)
Ursula Schulte
Swen Schulz (Spandau)
Ewald Schurer
Frank Schwabe
Andreas Schwarz
Rita Schwarzelühr-Sutter
Dr. Carsten Sieling
Norbert Spinrath
Svenja Stadler
Martina Stamm-Fibich
Peer Steinbrück
Dr. Frank-Walter Steinmeier
Christoph Strässer
Kerstin Tack
Claudia Tausend
Michael Thews
Franz Thönnes
Carsten Träger
Rüdiger Veit
Ute Vogt
Dirk Vöpel
Gabi Weber
Bernd Westphal
Andrea Wicklein
Dirk Wiese
Gülistan Yüksel
Stefan Zierke
Manfred Zöllmer
Brigitte Zypries
DIE LINKE
Dr. Dietmar Bartsch
Herbert Behrens
Karin Binder
Matthias W. Birkwald
Heidrun Bluhm
Christine Buchholz
Eva Bulling-Schröter
Roland Claus
Dr. Diether Dehm
Klaus Ernst
Wolfgang Gehrcke
Nicole Gohlke
Annette Groth
Dr. Gregor Gysi
Dr. André Hahn
Heike Hänsel
Dr. Rosemarie Hein
Inge Höger
Andrej Hunko
Sigrid Hupach
Ulla Jelpke
Susanna Karawanskij
Kerstin Kassner
Katja Kipping
Jan Korte
Jutta Krellmann
Katrin Kunert
Caren Lay
Sabine Leidig
Ralph Lenkert
Stefan Liebich
Dr. Gesine Lötzsch
Thomas Lutze
Cornelia Möhring
Niema Movassat
Dr. Alexander S. Neu
Petra Pau
Harald Petzold (Havelland)
5358 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014
(A) (C)
(B)
Martina Renner
Dr. Petra Sitte
Kersten Steinke
Dr. Kirsten Tackmann
Azize Tank
Frank Tempel
Dr. Axel Troost
Alexander Ulrich
Kathrin Vogler
Dr. Sahra Wagenknecht
Halina Wawzyniak
Harald Weinberg
Katrin Werner
Birgit Wöllert
Jörn Wunderlich
Hubertus Zdebel
Pia Zimmermann
Sabine Zimmermann
(Zwickau)
BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
Luise Amtsberg
Kerstin Andreae
Annalena Baerbock
Marieluise Beck (Bremen)
Volker Beck (Köln)
Agnieszka Brugger
Ekin Deligöz
Katja Dörner
Katharina Dröge
Harald Ebner
Dr. Thomas Gambke
Matthias Gastel
Kai Gehring
Katrin Göring-Eckardt
Anja Hajduk
Britta Haßelmann
Dr. Anton Hofreiter
Bärbel Höhn
Dieter Janecek
Uwe Kekeritz
Katja Keul
Maria Klein-Schmeink
Tom Koenigs
Sylvia Kotting-Uhl
Stephan Kühn (Dresden)
Christian Kühn (Tübingen)
Renate Künast
Markus Kurth
Steffi Lemke
Dr. Tobias Lindner
Nicole Maisch
Peter Meiwald
Irene Mihalic
Beate Müller-Gemmeke
Özcan Mutlu
Dr. Konstantin von Notz
Friedrich Ostendorff
Cem Özdemir
Lisa Paus
Brigitte Pothmer
Tabea Rößner
Claudia Roth (Augsburg)
Corinna Rüffer
Elisabeth Scharfenberg
Ulle Schauws
Dr. Frithjof Schmidt
Kordula Schulz-Asche
Dr. Wolfgang Strengmann-
Kuhn
Hans-Christian Ströbele
Markus Tressel
Dr. Julia Verlinden
Doris Wagner
Beate Walter-Rosenheimer
Dr. Valerie Wilms
(D)
Anlage 3
Zu Protokoll gegebene Reden
zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur
Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der
Gewerbeordnung (Tagesordnungspunkt 19)
Gero Storjohann (CDU/CSU): Wir haben im letzten
Jahr das Flensburger Punktesystems auf neue Beine ge-
stellt. Das neue Fahreignungs-Bewertungssystem ist am
1. Mai 2014 in Kraft getreten. Diese Änderung ging rela-
tiv geräuschlos über die Bühne, das ist selten in der Poli-
tik.
Die neue Regelung trifft vor allem diejenigen Ver-
kehrsteilnehmer, die wiederholt die Sicherheit auf den
Straßen gefährden, denn Verkehrsunfälle entstehen
hauptsächlich durch nicht angepasstes Fahren. In der
Praxis hat sich gezeigt, dass es einen Klarstellungsbedarf
bezüglich der Punkteregelung gibt.
Es ist klarzustellen, ab wann ein Punkt denn nun gilt.
Der vorliegende Änderungsantrag der Fraktionen von
CDU/CSU und SPD zum Gesetzentwurf der Bundesre-
gierung zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und
der Gewerbeordnung enthält diese Klarstellung zur
Punkteberechnung.
Es stand die Frage im Raum: Darf die Verkehrsbe-
hörde Punkte vergeben, wenn denn der Fahrer noch gar
nicht offiziell informiert worden ist, dass er einen Ver-
stoß begangen hat? Da sind wir in der Koalition der kla-
ren Auffassung: Ja, sie darf.
Das ist wie folgt begründet: Es kommt nach dem
Fahreignungs-Bewertungssystem nicht darauf an, dass
eine Maßnahme den Betroffenen vor der Begehung wei-
terer Verstöße erreicht und ihm damit theoretisch die
Möglichkeit zur Verhaltensänderung gibt, bevor es zu
weiteren Verstößen kommt.
Der Grund für unsere Haltung ist, dass das neue Sys-
tem keine verpflichtende Seminarteilnahme kennt. Wir
verstehen den Erziehungsgedanken auch nicht so, dass
jede einzelne Maßnahme der Behörden den Fahrer ein-
zeln ansprechen können muss, damit diese Maßnahme
eine Verhaltensänderung des Verkehrsteilnehmers bewir-
ken kann.
Wir wählen einen ganz anderen Ansatz zur Steige-
rung der Verkehrssicherheit. Die Erziehungswirkung
liegt dem Gesamtsystem als solchem zugrunde. Die ein-
zelnen Stufen dienen in erster Linie der Information des
Betroffenen. Die Maßnahmen sind somit lediglich eine
Information über den Stand im System.
Unter Gesichtspunkten der Verkehrssicherheit kommt
es auf die Effektivität des Fahreignungs-Bewertungssys-
tems an. Das Ziel ist, die Allgemeinheit vor ungeeigne-
ten Fahrern zu schützen. Hat ein Betroffener sich durch
eine entsprechende Anhäufung von Verkehrsverstößen
als ungeeignet erwiesen, ist er zumindest befristet vom
Verkehr auszuschließen.
Eine in bestimmten Konstellationen ausbleibende
Chance eines Fahrers, sein Verhalten so zu bessern, dass
es zu keinen weiteren Maßnahmen gegen ihn kommt, ist
in Abwägung mit dem Sicherheitsinteresse der Allge-
meinheit kein Argument dafür, über bestimmte Ver-
kehrsverstöße hinwegzusehen und sie dadurch bei der
Beurteilung der Fahreignung auszublenden. In solchen
Fällen geht es teilweise sogar um Konstellationen, in de-
nen in kurzer Zeit wiederholt und schwer gegen Ver-
kehrsregeln verstoßen wurde. Das ist ein besonderes Ri-
siko für die Verkehrssicherheit. Das ist ein besonderes
Risiko für die Allgemeinheit. Mit unserem Änderungs-
antrag wird sichergestellt, dass für jeden Verkehrsver-
stoß die dafür vorgesehenen Punkte im Fahreignungs-
Bewertungssystem verwertet werden können.
Die Fahrerlaubnisbehörden sind auch noch nach Jah-
ren auf alte Daten angewiesen und müssen auf diese zu-
rückgreifen können. Dazu reichen die im Zentralen
Fahrerlaubnisregister vorhandenen Daten derzeit nicht
aus. Daher war eine Überarbeitung des Gesetzes not-
wendig. Mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung
Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5359
(A) (C)
(D)(B)
werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass für
eine Neuerteilung von Fahrerlaubnissen, die durch Ent-
ziehung, Verzicht oder Fristablauf erloschen waren, die
im Verwaltungsvollzug erforderlichen Daten problemlos
zur Verfügung stehen.
Die Reform des Flensburger Punktesystems war not-
wendig, und sie war ein Erfolg und wird durch unsere
Klarstellung zur Punkteberechnung noch besser.
Mit der heutigen Verabschiedung des geänderten Stra-
ßenverkehrsgesetzes haben wir einen langen Entschei-
dungsprozess, der unter Minister Ramsauer begonnen
wurde, zu einem guten Ende gebracht.
Abschließend danke ich besonders den Mitarbeitern
aus dem Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruk-
tur, besonders Herrn Dr. Albrecht, für ihre geduldige und
kompetente Zuarbeit.
Patrick Schnieder (CDU/CSU): Nachdem mein
Kollege Gero Storjohann schon ausführlich auf den vor-
gelegten Gesetzentwurf und den damit verbundenen Än-
derungsantrag eingegangen ist, möchte ich gerne die Ge-
legenheit nutzen und noch einmal einen kleinen Schritt
zurückgehen: Warum haben wir eigentlich das Punkte-
system reformiert?
Wie vermutlich die meisten hier wissen, wurde das
alte Verkehrszentralregister am 1. Mai dieses Jahres
durch das neue Fahreignungsregister abgelöst. Die bis-
her größte Reform im Bereich der Verkehrssicherheit
seit über 50 Jahren.
Ziel der Neuregelung war und ist es, das Punktesys-
tem, das im Laufe der Zeit durch neue Regelungen im-
mer komplizierter und undurchsichtiger wurde, grundle-
gend zu reformieren, es spürbar einfacher, transparenter
und verständlicher zu gestalten. Nur so war es möglich,
die Akzeptanz bei den Betroffenen zu erhöhen und damit
zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beizutragen.
Wer konnte noch verstehen, dass das Befahren einer
Umweltzone ebenso mit Punkten bestraft wurde wie ein
gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr – zum Bei-
spiel durch überhöhte Geschwindigkeit?
Im Kern haben wir daher folgende Änderungen vor-
genommen:
Erstens: Der Punktekatalog wurde entrümpelt. Im
neuen System werden nur noch solche Verstöße mit
Punkten geahndet, die tatsächlich zur Gefährdung der
Verkehrssicherheit beitragen – Geschwindigkeitsver-
stöße, Handyverstöße, Behinderung von Rettungskräften
etc.
Zweitens: Aus sieben wurde drei. Im alten System
wurden Verkehrsverstöße mit bis zu sieben Punkten be-
straft. Eine schier undurchsichtige Vielzahl an Regeln
und Konstellationen entstand. Die Verhältnismäßigkeit
ging verloren. Doch damit ist jetzt Schluss. Das neue
System stuft die Delikte nur noch in drei Kategorien ein.
Die Transparenz wird deutlich erhöht, und dennoch geht
kein Verkehrsteilnehmer verloren, der zum wiederholten
Male auffällig geworden ist.
Drittens: ein neues Fahreignungsseminar. Transpa-
rente Regeln allein führen bei auffälligen Verkehrsteil-
nehmern nicht immer automatisch zu einem besseren
Fahrverhalten. Häufig ist es sinnvoll, verkehrspädagogi-
sche und verkehrspsychologische Elemente in die Fort-
bildung mit einfließen zu lassen. Sie können helfen, ei-
genes Fehlverhalten zu erkennen und zu verändern. Dies
wird im neuen Fahreignungsseminar stärker als bisher
berücksichtigt.
Viertens: klare Regeln zum Punkteabbau. Freiwillige
Maßnahmen zum Punkteabbau haben nachweislich ei-
nen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Daher
haben wir auch im neuen System die Möglichkeit erhal-
ten, bei einem Stand von bis zu fünf Punkten ein freiwil-
liges Fahreignungsseminar zu besuchen und damit einen
Punkt abzubauen. Eine Regelung, die insbesondere für
Menschen, die berufsbedingt viel mit dem Pkw oder
dem Lkw unterwegs sind, von hoher Bedeutung ist.
Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir
auch die Abfrage des aktuellen Punktestandes verein-
facht haben. In Zukunft kann diese sowohl vor Ort beim
Kraftfahrtbundesamt als auch auf dem Postweg und über
das Internet geschehen – natürlich kostenfrei.
Diese Reform war nicht nur die größte in der Ge-
schichte des Verkehrszentralregisters, sie war auch die
wichtigste. Wie keine andere hat sie die Akzeptanz der
Maßnahmen gesteigert und zur Erhöhung der Verkehrs-
sicherheit beigetragen.
Der uns vorliegende Gesetzentwurf – verbunden mit
dem Änderungsantrag der Großen Koalition – ist im We-
sentlichen eine Konkretisierung der Punkteberechnung.
Dabei geht es uns insbesondere darum, die Allgemein-
heit vor denjenigen Verkehrsteilnehmern zu schützen,
die innerhalb kürzester Zeit schwerwiegende Verkehrs-
verstöße begehen – oder anders gesagt: offensichtlich
unbelehrbar sind.
Insgesamt haben wir damit eine runde und in sich
schlüssige Reform vorgelegt, die spürbar und nachhaltig
die Verkehrssicherheit in Deutschland verbessern wird.
Stefan Zierke (SPD): Wann haben Sie das letzte Mal
einen Bußgeldbescheid mit dem Verweis auf Punkte er-
halten?! Ohne hier irgendjemandem zu nahe treten zu
wollen, war sicher der eine oder andere – mich einge-
schlossen – schon einmal in dieser Situation.
Die in der letzten Legislatur verabschiedete und am
1. Mai dieses Jahres in Kraft getretene VZR-Reform
– besser als Ramsauers Punktereform bekannt – hat das
ursprüngliche 18-Punkte-System auf 8 eingestampft. Die
drei Maßnahmenkategorien „Ermahnung“, „Verwar-
nung“ und „Entziehung der Fahrerlaubnis“ sind eine
bewusst getroffene Stufenregelung im neuen Fahreig-
nungssystem, die auf Verwaltungsebene mit entspre-
chenden Fristen einhergeht. Systematisches Ziel dieser
Regelungen ist die Warnfunktion für den Betroffenen so-
wie das übergeordnete Ziel der Verkehrssicherheit. Im
Sinne der Rechtssicherheit sollte jeder aktive Verkehrs-
teilnehmer zu jedem Zeitpunkt wissen, ob und wie viele
Punkte er in Flensburg hat bzw. wann ihm der Verlust
5360 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014
(A) (C)
(D)(B)
der Fahrerlaubnis droht. Die Stufenregelung bei der
Punktevergabe ist daher grundsätzlich sinnvoll und dient
der Transparenz.
Unter dieser Fassung waren jedoch verschiedene
Auslegungen in den Ländern verfolgt und entsprechend
unterschiedliche Verfahrensweisen praktiziert worden.
Im Zuge der Implementierung der Punktereform hat sich
hier daher Klarstellungsbedarf ergeben, den wir heute
beheben wollen:
Bei der Stufenregelung im neuen Fahreignungssystem
gibt es einige wenige Konstellationen, bei denen diese
Maßnahmenstufen in der Praxis nicht eingehalten wer-
den konnten und sukzessiv dadurch Verstöße später und
zum Teil gar nicht mit Punkten geahndet werden konn-
ten.
Die Praxis hat gezeigt, dass die in einigen Ländern
praktizierten Interpretationen wiederum ein gewisses
Ausnutzungspotenzial bergen. Ich möchte gerne versu-
chen, Ihnen das ein wenig anschaulicher zu machen:
Jemand, der mehrere Verkehrsverstöße innerhalb kür-
zester Zeit begeht und beispielsweise bei vier Punkten
– bewusst oder unbewusst – gegen einen davon Rechts-
mittel einlegt, kommt in die skurrile Situation, dass die
in der Zwischenzeit begangenen Vergehen aufgrund der
aufschiebenden Einsprüche nicht geahndet werden dür-
fen und der Punktestand gleich bleibt bzw. sich nicht er-
höht. Zuwiderhandlungen werden erst dann wieder mit
Punkten bewertet, wenn die Ermahnung von der Be-
hörde ergriffen – also der Bescheid zugestellt – worden
ist.
Richtig ist: Es geht um einige wenige Fälle, dennoch
geht es hierbei unter Umständen um Wiederholungstäter,
die in kürzester Zeit mehrere Verstöße begehen, unter
Umständen wohl wissend, dass diese nicht vollumfäng-
lich geahndet werden können. Das kann unserer Auffas-
sung nach nicht im Sinne des Gesetzgebers sein.
Dieser Umstand ist insbesondere unter Verkehrssi-
cherheitsaspekten nicht zielführend, weil er Wiederho-
lungstätern einen Zeitraum gewährt, der je nach Dauer
der Bearbeitung durch die Behörde 3 bis 12 Monate be-
tragen kann, währenddessen weitere Verkehrsverstöße
nicht mit Punkten bewertet werden könnten – also eine
Art „Blankoscheck“.
Um genau diese Fälle zu vermeiden und Wiederho-
lungstäter nicht zu ermutigen, wird durch den vorliegen-
den Antrag die Stufenregelung beim Ergreifen der Maß-
nahmen klarer gefasst. Mit einer klareren Formulierung
der Gesetzesvorschrift wollen wir erreichen, dass Ver-
kehrszuwiderhandlungen stets auch dann mit Punkten
bewertet werden, wenn sie vor der Einleitung einer der
Maßnahmen begangen worden sind, unabhängig davon,
ob sie bereits berücksichtigt werden konnten oder nicht.
Aus unserer Sicht darf es nicht sein, dass die Bearbei-
tungszeiträume in den Landesbehörden ausschlaggebend
dafür sind, ob ein Verstoß bebußt wird oder nicht. Die
durch die Stufenregelung verfolgte Warnfunktion halten
wir für wichtig, ebenso wichtig ist es aber, dass nicht der
Zeitraum der Ordnungswidrigkeit oder gar Straftat – im
Falle von Alkohol- oder Drogeneinfluss –, sondern al-
lein die Tat an sich ausschlaggebend für eine eventuelle
Bepunktung ist. Es darf keine „Blankoschecks“ geben;
dafür ist die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu
wichtig.
Darüber hinaus regelt der vorliegende Gesetzentwurf
noch zwei weitere Aspekte im aktuell geltenden Ver-
kehrsrecht:
Zum einen wird das Straßenverkehrsgesetz dahin ge-
hend geändert, dass zukünftig die Führerscheinausgabe
und -rückgabe zentral erfolgen muss. Dies ist eine Vor-
gabe der EU-Kommission. Wir begrüßen dies, da es ne-
ben anderen Vorteilen dem Verbot der doppelten Erfas-
sung Rechnung trägt und dem Wunsch nach einer
einheitlichen und nachvollziehbaren Führerscheinaus-
gabe- und -einzugsstelle.
Damit sollen zukünftig auch Altdaten besser verwal-
tet werden können. Die Praxis hat gezeigt, dass die der-
zeitigen Fristen von fünf Jahren nicht ausreichend sind,
da es bei Neuerteilung einer Fahrerlaubnis durchaus ent-
scheidend ist, Zugriff auf Informationen zu haben, wie
etwa ob jemand gewisse Prüfungen in der Vergangenheit
bereits abgelegt hat oder nicht.
Übergeordnetes Ziel ist es hierbei, die Straßenver-
kehrsordnung und die Fahrerlaubnis-Verordnung so an-
zupassen, dass den Fahrerlaubnisbehörden im Falle der
Neuerteilung des Führerscheins nach vorherigem Erlö-
schen die erforderlichen Daten zur Verfügung stehen.
Die Verwendung von Daten über bereits abgelegte Prü-
fungen ist darüber hinaus auch im Interesse der Betroffe-
nen, da es die Verfahren erleichtert. Diese Anpassungen
sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass es ab 2015
keine örtlichen Fahrerlaubnisregister mehr geben wird.
Zum anderen wird die Gewerbeordnung dahin gehend
angepasst, dass Personen, die kein Kraftverkehrsge-
schäft führen dürfen, ebenfalls zentral erfasst werden.
Damit soll vermieden werden, dass diese auf andere
Bundesländer ausweichen können. Hier besteht derzeit
ein Defizit, da die Daten dieser Personen bei rechtswid-
rigem Handeln nicht erfasst werden dürfen.
Auch begrüßen wir, dass mithilfe einer weiteren Klar-
stellung im Straßenverkehrsgesetz geregelt wird, dass
für die ordnungsgemäße Durchführung der verkehrspsy-
chologischen Teilmaßnahme im Rahmen des neuen
Fahreignungsseminars in Zukunft geeignete räumliche
und sachliche Ausstattung vorzuweisen ist.
Ich bitte Sie daher, heute dem Gesetzentwurf zuzu-
stimmen, um eine konsequentere und auch gerechtere
Ahndung von Verstößen im Verkehr gewährleisten zu
können.
Mit dem vorliegenden Antrag der Koalition füllen wir
eine Gesetzeslücke, bei der es uns um nicht weniger als
die Verkehrssicherheit aller geht. Darüber hinaus sehe
ich es als unsere Aufgabe als Verkehrspolitiker, hier
Klarheit zu schaffen, um die Akzeptanz in der Bevölke-
rung für das neue Punktesystem zu erhöhen.
Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5361
(A) (C)
(D)(B)
Thomas Lutze (DIE LINKE): Das Straßenverkehrs-
gesetz ist ein sehr trockener Stoff, gerade für einen Ver-
kehrspolitiker, der kein Jurist ist. Es ist aber ein Stoff,
der von vielen in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert
wird. Wir erinnern uns noch gut an die Debatten der letz-
ten Wahlperiode zur Reform des Verkehrszentralregis-
ters in Flensburg.
Daher ist es auch richtig, dass die Regierung und ihre
Koalition hier im Bundestag versuchen, Gesetzeslücken
zu schließen und Unklarheiten zu beseitigen. Allein die
offene Frage von der Tatzeit eines Verkehrsverstoßes
und dem Zeitpunkt der Rechtswirksamkeit der Strafe
und allem, was dazwischen so passieren kann, sind sehr
unübersichtlich. Was passiert zum Beispiel, wenn zwi-
schen den beiden genannten Zeitpunkten neue Verstöße
hinzukommen? Wie wird so etwas rechtlich sauber be-
handelt?
Ich glaube nicht, dass mit der jetzigen Gesetzesinitia-
tive alle offenen Fragen endgültig ausgeräumt werden,
auch wenn die Richtung stimmt. Wir werden mit der No-
velle unsere Erfahrungen machen und vielleicht noch in
dieser Wahlperiode die nächsten Probleme zu lösen ha-
ben. Trotzdem stimmt die Linksfraktion vielen Punkten
zu.
Zwei Punkte bleiben für uns aber entscheidend: Zum
einen darf die Rechtsstaatlichkeit nicht untergraben wer-
den. Hier bedeutet das, dass durch Veränderungen im
Verfahren die grundsätzliche Möglichkeit, Widerspruch
einzulegen – also auch in Berufung zu gehen – nicht ein-
geschränkt werden darf. Das bedeutet in seiner letzten
Konsequenz auch, dass jeder bis zur endgültigen Ent-
scheidung als unschuldig zu gelten hat. Gerade im Ver-
kehrsbereich stellt sich sehr oft im Verfahren heraus,
dass zum Beispiel Geschwindigkeitsmessungen ungenau
und damit ungültig gewesen sind.
Wichtig ist uns auch der Datenschutz, worin auch un-
sere Kritik an der heutigen Vorlage begründet ist. Relativ
klar ist, wer Daten speichert und wo sie gespeichert wer-
den. Unklar ist aber, wer Zugriff auf diese Daten hat.
Können diese Daten auch in anderen Verfahren verwen-
det werden, die mit dem konkreten Verstoß gar nichts zu
tun haben? Oder: Wann werden die Daten durch wen
wieder gelöscht? Und wenn man dann liest, dass diese
Daten EU-weit genutzt werden – was heutzutage voll-
kommen sinnvoll ist –, dann muss man schon kritisch
fragen, ob die Einhaltung unserer Datenschutzstandards
auch in allen teilnehmenden Ländern gegeben ist.
Die Linke wird sich deshalb enthalten.
Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN): Mit den vorliegenden Änderungen beim Straßen-
verkehrsgesetz und des Bundeszentralregistergesetzes
soll eine Regelungslücke bezüglich der Daten, die das
Zentrale Fahrerlaubnisregister von den örtlichen Fahrer-
laubnisbehörden zur Verfügung gestellt bekommt, ge-
schlossen werden.
Damit wird es in Zukunft möglich sein, auch Regel-
verstöße im Verkehr dann mit Punkten zu bewerten,
wenn sie vor Einleitung einer Maßnahme des Fahreig-
nungsbewertungssystems erfolgten. Bisher konnte von
findigen Verkehrsteilnehmern das Schlupfloch zwischen
Erreichen der Punkteschwelle und dem Ergreifen der
Maßnahme so genutzt werden, dass „punktebewehrte“
Verkehrsverstöße folgenlos blieben, also nicht mit Punk-
ten geahndet wurden.
Auch die „Restprobezeit“ neuer Führerscheinbesitzer
soll künftig übermittelt werden. Mit den Ergänzungen
des § 4 des Straßenverkehrsgesetzes wird dieses
Schlupfloch jetzt hoffentlich wirksam geschlossen. Im
Interesse einer verbesserten Verkehrssicherheit begrüßen
wir diese Regelung ausdrücklich.
Auch die Präzisierung des § 52 im Bundeszentralre-
gistergesetz, mit der Verkehrsverstöße mit Blick auf das
Fahreignungsbewertungssystem länger verwertbar wer-
den, ist unter Verkehrssicherheitsaspekten sinnvoll.
Allerdings hegt meine Fraktion Bedenken hinsicht-
lich des Datenschutzes. Uns muss bewusst sein, dass das
beim Kraftfahrtbundesamt angesiedelte Zentrale Fahr-
erlaubnisregister künftig personenbezogene und sehr
sensible Daten zentral speichert. Auf diese Daten hat bei
Strafverfolgung und im Zusammenhang mit Ordnungs-
widrigkeiten die Polizei oder auch das Bundesamt für
Güterverkehr Zugriff.
Künftig wird auch der Grund für das Erlöschen der
Fahrerlaubnis zentral gespeichert. Diese Daten könnten
bei der derzeitigen Regelung auch sachfremd verwendet
werden – das müssen wir jedoch zwingend ausschließen.
Bei Wiederausstellung der Fahrerlaubnis müssen perso-
nenbezogene Daten gelöscht werden. Nach der jetzt
vorgesehenen Regelung bleiben sie unbegrenzt abge-
speichert. Deshalb hätte dem umfangreichen Änderungs-
antrag gut zu Gesicht gestanden, klare Regeln hinsicht-
lich eines verbesserten Datenschutzes vorzusehen.
Liebe Kolleginnen und Kollegen der Regierungsfrak-
tionen, erlauben Sie mir abschließend noch ein Wort
zum Beratungsverfahren: Acht Minuten vor Beginn der
gestrigen Sitzung des Verkehrsausschusses erreichte uns
Ihr achtseitiger neuerlicher Änderungsantrag. Auch
wenn im Kern keine wesentlichen Änderungen enthalten
sein sollen, so ist keine sachgerechte Prüfung mehr mög-
lich gewesen. Das ist ein unwürdiges Verfahren.
Bitte ersparen Sie uns künftig ein solches Durchpeit-
schen von Gesetzesänderungen. Ihre Mehrheit ist schon
erdrückend genug – geben Sie uns wenigstens ausrei-
chend Zeit, ihr politisches Handeln zu bewerten.
57. Sitzung
Inhaltsverzeichnis
TOP 4 Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes
TOP 5 Klimapolitik
TOP 6 Verantwortung für Produktion in Entwicklungsländern
TOP 27, ZP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren
TOP 28, ZP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache
TOP 7 Einsprüche gegen die Gültigkeit der Bundestagswahl
TOP 8 Wahl eines Mitglieds des Parl. Kontrollgremiums
TOP 11 Änderung des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes
TOP 10 Besteuerung von Kapitalerträgen
TOP 13, ZP 4 Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes
TOP 12 Psychiatrisches Entgeltsystem
TOP 15 Bundesbesoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz
TOP 14, ZP 5 Hungerbekämpfung
TOP 17 Änderung mautrechtlicher Vorschriften
ZP 6 Karenzzeit für ausscheidende Regierungsmitglieder
TOP 18 Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes
TOP 19 Änderung des Straßenverkehrsgesetzes
TOP 20 Ausbau der Breitbandinfrastruktur
Anlagen