Rede:
ID1805717700

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Der: 1
    2. Kollege: 1
    3. Matthias: 1
    4. Schmidt: 1
    5. hat: 1
    6. für: 1
    7. die: 1
    8. SPD-Frak-tion: 1
    9. das: 1
    10. Wort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/57 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 57. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hilde Mattheis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5219 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5219 A Absetzung der Tagesordnungspunkte 9 und 16 5220 A Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 5220 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Fünf- undzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgeset- zes (25. BAföGÄndG) Drucksache 18/2663 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5220 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zwanzigster Bericht nach § 35 des Bun- desausbildungsförderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibe- träge sowie Vomhundertsätze und Höchst- beträge nach § 21 Absatz 2 Drucksache 18/460 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5220 D c) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Sofort besser fördern – BAföG-Reform überarbeiten und vorziehen Drucksache 18/2745 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5220 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5221 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5224 A Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 5225 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5227 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5229 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5231 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5232 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5233 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5234 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5235 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5236 D Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5238 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5239 C Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5240 C Tagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, Oliver Krischer, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ein Scheitern der nationalen Klimapolitik abwenden und international an Glaubwürdigkeit zurückgewinnen Drucksache 18/2744 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5242 B Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5242 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5244 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 5246 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5247 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5250 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5250 C Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5251 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5251 D Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5252 B Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5253 D Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5254 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 5255 B Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5255 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5256 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5257 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5257 C Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5258 B Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5260 B Oliver Grundmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5261 C Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5263 B Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5264 D Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Sibylle Pfeiffer, Sabine Weiss (Wesel I), Katrin Albsteiger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler, Axel Schäfer (Bochum), Heinz-Joachim Barchmann, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Gute Arbeit weltweit – Verantwortung für Produktion und Handel global ge- recht werden Drucksache 18/2739 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5266 A b) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Tom Koenigs, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sozialöko- logischen Rahmen für die Aktivitäten transnationaler Unternehmen schaffen und durchsetzen Drucksache 18/2746 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5266 B Dr. Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5266 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5268 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5269 D Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5270 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5271 A Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5272 B Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5273 D Dr. Hans-Joachim Schabedoth (SPD) . . . . . . 5274 C Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5275 C Waldemar Westermayer (CDU/CSU) . . . . . . 5276 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5278 A Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5279 A Tagesordnungspunkt 27: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 10. November 2010 zum Europäi- schen Auslieferungsübereinkommen vom 13. Dezember 1957 Drucksache 18/2655 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 A b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 13. Februar 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Republik Costa Rica zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen Drucksache 18/2659 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 B c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 24. Juni 2013 zur Änderung des Abkommens vom 4. Oktober 1991 zwischen der Bundes- republik Deutschland und dem König- reich Norwegen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und über gegensei- tige Amtshilfe auf dem Gebiet der Steu- ern vom Einkommen und vom Vermö- gen sowie des dazugehörigen Protokolls Drucksache 18/2660 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 B d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 11. März 2014 zur Änderung des Abkommens vom 1. Juni 2006 zwischen der Bundes- republik Deutschland und Georgien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkom- men und vom Vermögen Drucksache 18/2661 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 C e) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Wirt- schaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 2015 – (ERP-Wirtschafts- plangesetz 2015) Drucksache 18/2662 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 C f) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 III ten Gesetzes zur Änderung des Agrar- statistikgesetzes Drucksache 18/2707 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 C g) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Erlass und zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unions- rechtlicher Vorschriften über Agrar- zahlungen und deren Kontrollen in der Gemeinsamen Agrarpolitik Drucksache 18/2708 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 D h) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Durchführungsbestimmungen zum Instrument der direkten Bankenrekapi- talisierung durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus; Einholung ei- nes zustimmenden Beschlusses des Deut- schen Bundestages nach § 4 Absatz 1 ESM-Finanzierungsgesetz Drucksache 18/2669 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 D i) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Wolfgang Gehrcke, Jan Korte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Humanitäre Hilfe und Flücht- lingsschutz für Jesiden, Kurden und an- dere Schutzbedürftige im Norden des Irak und Syriens Drucksache 18/2742 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 B Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen im Bauplanungsrecht zur Erleichterung der Unterbringung von Flüchtlingen Drucksache 18/2752 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Kai Gehring, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüll- Export aus dem Reaktor AVR Jülich in die USA Drucksache 18/2624 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 A c) Antrag der Abgeordneten Dr. Franziska Brantner, Katja Dörner, Kai Gehring, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Wahl- freiheit schaffen – Elterngeld flexibler gestalten Drucksache 18/2749 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 A Tagesordnungspunkt 28: a) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zweiten Zusatzprotokoll vom 8. No- vember 2001 zum Europäischen Über- einkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen Drucksachen 18/1773, 18/2648 . . . . . . . . 5281 C b) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Verwaltungs-Vollstre- ckungsgesetzes Drucksachen 18/2337, 18/2640 . . . . . 5281 D – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2642 . . . . . . . . . . . . . . 5282 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Um- weltstatistikgesetzes Drucksachen 18/2135, 18/2664 . . . . . . . . 5282 A d)–h) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 91, 92, 93, 94 und 95 zu Petitionen Drucksachen 18/2631, 18/2632, 18/2633, 18/2634, 18/2635 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5282 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Recht und Verbraucherschutz: zu dem Streitverfahren vor dem Bundesver- fassungsgericht 2 BvE 5/12 und damit zu- sammenhängenden Verfahren Drucksache 18/2773 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5282 D Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Vierten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/2700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5283 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . 5283 A Tagesordnungspunkt 8: Wahl eines Mitglieds des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/2743 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5284 B Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5284 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5287 B IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/ CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bun- desverfassungsgerichtsgesetzes (9. BVerfGGÄndG) Drucksache 18/2737 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5284 C Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5284 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 5286 C Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5287 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5288 C Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5289 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5291 A Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Susanna Karawanskij, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Abgeltungsteuer abschaffen – Kapitalerträge wie Löhne besteuern Drucksache 18/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5291 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 5291 D Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5293 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5294 B Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5295 B Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 5296 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5297 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5298 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 5299 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5300 A Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylbewerberleistungsgeset- zes und des Sozialgerichtsgesetzes Drucksache 18/2592 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5301 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Luise Amtsberg, Kerstin Andreae, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Asylbewer- berleistungsgesetzes Drucksache 18/2736 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5301 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staatssekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5301 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 5302 A Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5303 A Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5305 A Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5306 B Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5307 C Tagesordnungspunkt 12: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Maria Klein-Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Das psychiatrische Entgeltsystem überarbeiten und das Ver- sorgungssystem qualitativ weiterentwi- ckeln Drucksachen 18/849, 18/1713 . . . . . . . . . . . . 5309 A Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5309 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5310 C Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5311 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5312 D Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5313 C Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5315 A Tagesordnungspunkt 15: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundesbesoldungs- und -versor- gungsanpassungsgesetzes 2014/2015 (BBVAnpG 2014/2015) Drucksachen 18/1797, 18/2136, 18/2639 . 5316 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2641 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5316 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5316 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5318 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 5319 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5321 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5322 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 V Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Hunger bekämpfen, Recht auf Nahrung stärken Drucksache 18/1482 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5323 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Abge- ordneten Uwe Kekeritz, Friedrich Ostendorff, Claudia Roth (Augsburg), weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Weltagrarbericht jetzt unter- zeichnen Drucksachen 18/979, 18/1788 . . . . . . . . . . . . 5323 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5323 D Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5324 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5326 C Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5327 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5328 D Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften hinsichtlich der Einführung des europäi- schen elektronischen Mautdienstes Drucksache 18/2656 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5329 D Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5330 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5331 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5331 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5333 A Oliver Wittke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5334 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Halina Wawzyniak, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Karenzzeit für ausgeschiedene Regierungsmitglieder ein- führen – zu dem Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Karenzzeit für ausscheidende Regie- rungsmitglieder Drucksachen 18/285, 18/292, 18/2762 . . . . . 5335 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5335 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 5337 B Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 5338 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5340 B Tagesordnungspunkt 18: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Bun- des-Immissionsschutzgesetzes Drucksachen 18/2442, 18/2709, 18/2776 . . . 5341 C Rita Schwarzelühr-Sutter, Parl. Staatssekretärin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5341 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5342 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5343 A Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5344 B Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5345 B Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5346 A Tagesordnungspunkt 19: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenver- kehrsgesetzes und der Gewerbeordnung Drucksachen 18/2134, 18/2775 . . . . . . . . . . . 5347 A Tagesordnungspunkt 20: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr und digitale Infrastruk- tur zu dem Antrag der Abgeordneten Karl Holmeier, Thomas Jarzombek, Patrick Schnieder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Martin Dörmann, Kirsten Lühmann, Lars Klingbeil, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Moderne Netze für ein modernes Land – Schnelles Internet für alle Drucksachen 18/1973, 18/2778 . . . . . . . . . . . 5347 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5347 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5348 D Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5349 C VI Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 5350 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5351 C Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5352 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5353 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5355 A Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- schen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds des Parlamentarischen Kontrollgre- miums teilgenommen haben . . . . . . . . . . . . . 5356 A Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der Gewer- beordnung (Tagesordnungspunkt 19) . . . . . . . 5358 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5358 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5359 A Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5359 D Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 5361 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5361 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5219 (A) (C) (D)(B) 57. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5355 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 09.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 09.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 09.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 09.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 09.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 09.10.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 09.10.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 09.10.2014 Klare, Arno SPD 09.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 09.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 09.10.2014 Lazar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 09.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 09.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.10.2014 Petry, Christian SPD 09.10.2014 Post (Minden), Achim SPD 09.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 09.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 09.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 09.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 09.10.2014 Schuster (Weil am Rhein), Armin CDU/CSU 09.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 09.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 09.10.2014 Spiering, Rainer SPD 09.10.2014 Steffen, Sonja SPD 09.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 09.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 09.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5356 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 (A) (C) (B) Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds des Parlamentarischen Kon- trollgremiums teilgenommen haben (D) CDU/CSU Stephan Albani Katrin Albsteiger Artur Auernhammer Dorothee Bär Thomas Bareiß Julia Bartz Günter Baumann Maik Beermann Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Sybille Benning Dr. André Berghegger Dr. Christoph Bergner Ute Bertram Peter Beyer Steffen Bilger Clemens Binninger Dr. Maria Böhmer Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexander Dobrindt Michael Donth Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Hansjörg Durz Jutta Eckenbach Dr. Bernd Fabritius Hermann Färber Uwe Feiler Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Thorsten Frei Dr. Astrid Freudenstein Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Peter Gauweiler Dr. Thomas Gebhart Alois Gerig Eberhard Gienger Cemile Giousouf Reinhard Grindel Ursula Groden-Kranich Hermann Gröhe Klaus-Dieter Gröhler Michael Grosse-Brömer Astrid Grotelüschen Markus Grübel Manfred Grund Oliver Grundmann Monika Grütters Dr. Herlind Gundelach Fritz Güntzler Olav Gutting Christian Haase Florian Hahn Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Matthias Hauer Mark Hauptmann Dr. Stefan Heck Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Frank Heinrich (Chemnitz) Mark Helfrich Uda Heller Jörg Hellmuth Rudolf Henke Michael Hennrich Ansgar Heveling Peter Hintze Christian Hirte Dr. Heribert Hirte Alexander Hoffmann Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Dr. Hendrik Hoppenstedt Margaret Horb Bettina Hornhues Charles M. Huber Anette Hübinger Hubert Hüppe Erich Irlstorfer Thomas Jarzombek Sylvia Jörrißen Dr. Franz Josef Jung Xaver Jung Andreas Jung Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Steffen Kanitz Alois Karl Anja Karliczek Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Roderich Kiesewetter Dr. Georg Kippels Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Markus Koob Carsten Körber Hartmut Koschyk Kordula Kovac Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Dr. Roy Kühne Günter Lach Uwe Lagosky Dr. Karl A. Lamers Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Ulrich Lange Barbara Lanzinger Dr. Silke Launert Paul Lehrieder Dr. Katja Leikert Dr. Philipp Lengsfeld Dr. Andreas Lenz Philipp Graf Lerchenfeld Dr. Ursula von der Leyen Antje Lezius Ingbert Liebing Matthias Lietz Andrea Lindholz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Wilfried Lorenz Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Karin Maag Yvonne Magwas Thomas Mahlberg Gisela Manderla Matern von Marschall Hans-Georg von der Marwitz Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Reiner Meier Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Jan Metzler Maria Michalk Dietrich Monstadt Karsten Möring Marlene Mortler Elisabeth Motschmann Dr. Gerd Müller Carsten Müller (Braunschweig) Stefan Müller (Erlangen) Dr. Philipp Murmann Dr. Andreas Nick Michaela Noll Helmut Nowak Dr. Georg Nüßlein Wilfried Oellers Florian Oßner Dr. Tim Ostermann Henning Otte Ingrid Pahlmann Sylvia Pantel Martin Patzelt Dr. Martin Pätzold Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Ronald Pofalla Eckhard Pols Thomas Rachel Kerstin Radomski Alois Rainer Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Erwin Rüddel Albert Rupprecht Anita Schäfer (Saalstadt) Andreas Scheuer Karl Schiewerling Jana Schimke Tankred Schipanski Heiko Schmelzle Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Bernhard Schulte-Drüggelte Dr. Klaus-Peter Schulze Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Christina Schwarzer Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Johannes Singhammer Tino Sorge Jens Spahn Carola Stauche Dr. Wolfgang Stefinger Albert Stegemann Peter Stein Sebastian Steineke Johannes Steiniger Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5357 (A) (C) (D)(B) Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Rita Stockhofe Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Matthäus Strebl Karin Strenz Thomas Stritzl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Astrid Timmermann-Fechter Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Volker Ullrich Oswin Veith Thomas Viesehon Michael Vietz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Sven Volmering Christel Voßbeck-Kayser Kees de Vries Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Nina Warken Kai Wegner Albert Weiler Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Anja Weisgerber Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Marian Wendt Waldemar Westermayer Kai Whittaker Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Heinz Wiese (Ehingen) Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Becker Oliver Wittke Barbara Woltmann Tobias Zech Heinrich Zertik Emmi Zeulner Dr. Matthias Zimmer Gudrun Zollner SPD Niels Annen Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heike Baehrens Ulrike Bahr Heinz-Joachim Barchmann Dr. Katarina Barley Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Dr. Matthias Bartke Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Burkhard Blienert Willi Brase Dr. Karl-Heinz Brunner Edelgard Bulmahn Marco Bülow Martin Burkert Dr. Lars Castellucci Petra Crone Bernhard Daldrup Dr. Karamba Diaby Sabine Dittmar Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Siegmund Ehrmann Michaela Engelmeier Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Saskia Esken Dr. Johannes Fechner Dr. Fritz Felgentreu Elke Ferner Dr. Ute Finckh-Krämer Christian Flisek Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Ulrich Freese Dagmar Freitag Michael Gerdes Ulrike Gottschalck Kerstin Griese Gabriele Groneberg Michael Groß Uli Grötsch Wolfgang Gunkel Bettina Hagedorn Rita Hagl-Kehl Metin Hakverdi Ulrich Hampel Sebastian Hartmann Dirk Heidenblut Hubertus Heil (Peine) Gabriela Heinrich Marcus Held Wolfgang Hellmich Dr. Barbara Hendricks Heidtrud Henn Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Thomas Hitschler Dr. Eva Högl Matthias Ilgen Christina Jantz Frank Junge Josip Juratovic Thomas Jurk Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Christina Kampmann Ralf Kapschack Gabriele Katzmarek Ulrich Kelber Marina Kermer Cansel Kiziltepe Lars Klingbeil Birgit Kömpel Anette Kramme Dr. Hans-Ulrich Krüger Helga Kühn-Mengel Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Hiltrud Lotze Kirsten Lühmann Dr. Birgit Malecha-Nissen Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Dr. Matthias Miersch Klaus Mindrup Susanne Mittag Bettina Müller Michelle Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Ulli Nissen Thomas Oppermann Mahmut Özdemir (Duisburg) Aydan Özoğuz Markus Paschke Jeannine Pflugradt Detlev Pilger Sabine Poschmann Joachim Poß Florian Post Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Dr. Simone Raatz Martin Rabanus Mechthild Rawert Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Andreas Rimkus Sönke Rix Dennis Rohde Dr. Martin Rosemann René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Michael Roth (Heringen) Susann Rüthrich Bernd Rützel Johann Saathoff Annette Sawade Dr. Hans-Joachim Schabedoth Axel Schäfer (Bochum) Dr. Nina Scheer Marianne Schieder Udo Schiefner Dr. Dorothee Schlegel Ulla Schmidt (Aachen) Matthias Schmidt (Berlin) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Ursula Schulte Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Andreas Schwarz Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Norbert Spinrath Svenja Stadler Martina Stamm-Fibich Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Claudia Tausend Michael Thews Franz Thönnes Carsten Träger Rüdiger Veit Ute Vogt Dirk Vöpel Gabi Weber Bernd Westphal Andrea Wicklein Dirk Wiese Gülistan Yüksel Stefan Zierke Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Karin Binder Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Roland Claus Dr. Diether Dehm Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Annette Groth Dr. Gregor Gysi Dr. André Hahn Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Andrej Hunko Sigrid Hupach Ulla Jelpke Susanna Karawanskij Kerstin Kassner Katja Kipping Jan Korte Jutta Krellmann Katrin Kunert Caren Lay Sabine Leidig Ralph Lenkert Stefan Liebich Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Cornelia Möhring Niema Movassat Dr. Alexander S. Neu Petra Pau Harald Petzold (Havelland) 5358 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 (A) (C) (B) Martina Renner Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Dr. Kirsten Tackmann Azize Tank Frank Tempel Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Kathrin Vogler Dr. Sahra Wagenknecht Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Birgit Wöllert Jörn Wunderlich Hubertus Zdebel Pia Zimmermann Sabine Zimmermann (Zwickau) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Luise Amtsberg Kerstin Andreae Annalena Baerbock Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Agnieszka Brugger Ekin Deligöz Katja Dörner Katharina Dröge Harald Ebner Dr. Thomas Gambke Matthias Gastel Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Britta Haßelmann Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Dieter Janecek Uwe Kekeritz Katja Keul Maria Klein-Schmeink Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Stephan Kühn (Dresden) Christian Kühn (Tübingen) Renate Künast Markus Kurth Steffi Lemke Dr. Tobias Lindner Nicole Maisch Peter Meiwald Irene Mihalic Beate Müller-Gemmeke Özcan Mutlu Dr. Konstantin von Notz Friedrich Ostendorff Cem Özdemir Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Corinna Rüffer Elisabeth Scharfenberg Ulle Schauws Dr. Frithjof Schmidt Kordula Schulz-Asche Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Markus Tressel Dr. Julia Verlinden Doris Wagner Beate Walter-Rosenheimer Dr. Valerie Wilms (D) Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der Gewerbeordnung (Tagesordnungspunkt 19) Gero Storjohann (CDU/CSU): Wir haben im letzten Jahr das Flensburger Punktesystems auf neue Beine ge- stellt. Das neue Fahreignungs-Bewertungssystem ist am 1. Mai 2014 in Kraft getreten. Diese Änderung ging rela- tiv geräuschlos über die Bühne, das ist selten in der Poli- tik. Die neue Regelung trifft vor allem diejenigen Ver- kehrsteilnehmer, die wiederholt die Sicherheit auf den Straßen gefährden, denn Verkehrsunfälle entstehen hauptsächlich durch nicht angepasstes Fahren. In der Praxis hat sich gezeigt, dass es einen Klarstellungsbedarf bezüglich der Punkteregelung gibt. Es ist klarzustellen, ab wann ein Punkt denn nun gilt. Der vorliegende Änderungsantrag der Fraktionen von CDU/CSU und SPD zum Gesetzentwurf der Bundesre- gierung zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der Gewerbeordnung enthält diese Klarstellung zur Punkteberechnung. Es stand die Frage im Raum: Darf die Verkehrsbe- hörde Punkte vergeben, wenn denn der Fahrer noch gar nicht offiziell informiert worden ist, dass er einen Ver- stoß begangen hat? Da sind wir in der Koalition der kla- ren Auffassung: Ja, sie darf. Das ist wie folgt begründet: Es kommt nach dem Fahreignungs-Bewertungssystem nicht darauf an, dass eine Maßnahme den Betroffenen vor der Begehung wei- terer Verstöße erreicht und ihm damit theoretisch die Möglichkeit zur Verhaltensänderung gibt, bevor es zu weiteren Verstößen kommt. Der Grund für unsere Haltung ist, dass das neue Sys- tem keine verpflichtende Seminarteilnahme kennt. Wir verstehen den Erziehungsgedanken auch nicht so, dass jede einzelne Maßnahme der Behörden den Fahrer ein- zeln ansprechen können muss, damit diese Maßnahme eine Verhaltensänderung des Verkehrsteilnehmers bewir- ken kann. Wir wählen einen ganz anderen Ansatz zur Steige- rung der Verkehrssicherheit. Die Erziehungswirkung liegt dem Gesamtsystem als solchem zugrunde. Die ein- zelnen Stufen dienen in erster Linie der Information des Betroffenen. Die Maßnahmen sind somit lediglich eine Information über den Stand im System. Unter Gesichtspunkten der Verkehrssicherheit kommt es auf die Effektivität des Fahreignungs-Bewertungssys- tems an. Das Ziel ist, die Allgemeinheit vor ungeeigne- ten Fahrern zu schützen. Hat ein Betroffener sich durch eine entsprechende Anhäufung von Verkehrsverstößen als ungeeignet erwiesen, ist er zumindest befristet vom Verkehr auszuschließen. Eine in bestimmten Konstellationen ausbleibende Chance eines Fahrers, sein Verhalten so zu bessern, dass es zu keinen weiteren Maßnahmen gegen ihn kommt, ist in Abwägung mit dem Sicherheitsinteresse der Allge- meinheit kein Argument dafür, über bestimmte Ver- kehrsverstöße hinwegzusehen und sie dadurch bei der Beurteilung der Fahreignung auszublenden. In solchen Fällen geht es teilweise sogar um Konstellationen, in de- nen in kurzer Zeit wiederholt und schwer gegen Ver- kehrsregeln verstoßen wurde. Das ist ein besonderes Ri- siko für die Verkehrssicherheit. Das ist ein besonderes Risiko für die Allgemeinheit. Mit unserem Änderungs- antrag wird sichergestellt, dass für jeden Verkehrsver- stoß die dafür vorgesehenen Punkte im Fahreignungs- Bewertungssystem verwertet werden können. Die Fahrerlaubnisbehörden sind auch noch nach Jah- ren auf alte Daten angewiesen und müssen auf diese zu- rückgreifen können. Dazu reichen die im Zentralen Fahrerlaubnisregister vorhandenen Daten derzeit nicht aus. Daher war eine Überarbeitung des Gesetzes not- wendig. Mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5359 (A) (C) (D)(B) werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass für eine Neuerteilung von Fahrerlaubnissen, die durch Ent- ziehung, Verzicht oder Fristablauf erloschen waren, die im Verwaltungsvollzug erforderlichen Daten problemlos zur Verfügung stehen. Die Reform des Flensburger Punktesystems war not- wendig, und sie war ein Erfolg und wird durch unsere Klarstellung zur Punkteberechnung noch besser. Mit der heutigen Verabschiedung des geänderten Stra- ßenverkehrsgesetzes haben wir einen langen Entschei- dungsprozess, der unter Minister Ramsauer begonnen wurde, zu einem guten Ende gebracht. Abschließend danke ich besonders den Mitarbeitern aus dem Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruk- tur, besonders Herrn Dr. Albrecht, für ihre geduldige und kompetente Zuarbeit. Patrick Schnieder (CDU/CSU): Nachdem mein Kollege Gero Storjohann schon ausführlich auf den vor- gelegten Gesetzentwurf und den damit verbundenen Än- derungsantrag eingegangen ist, möchte ich gerne die Ge- legenheit nutzen und noch einmal einen kleinen Schritt zurückgehen: Warum haben wir eigentlich das Punkte- system reformiert? Wie vermutlich die meisten hier wissen, wurde das alte Verkehrszentralregister am 1. Mai dieses Jahres durch das neue Fahreignungsregister abgelöst. Die bis- her größte Reform im Bereich der Verkehrssicherheit seit über 50 Jahren. Ziel der Neuregelung war und ist es, das Punktesys- tem, das im Laufe der Zeit durch neue Regelungen im- mer komplizierter und undurchsichtiger wurde, grundle- gend zu reformieren, es spürbar einfacher, transparenter und verständlicher zu gestalten. Nur so war es möglich, die Akzeptanz bei den Betroffenen zu erhöhen und damit zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beizutragen. Wer konnte noch verstehen, dass das Befahren einer Umweltzone ebenso mit Punkten bestraft wurde wie ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr – zum Bei- spiel durch überhöhte Geschwindigkeit? Im Kern haben wir daher folgende Änderungen vor- genommen: Erstens: Der Punktekatalog wurde entrümpelt. Im neuen System werden nur noch solche Verstöße mit Punkten geahndet, die tatsächlich zur Gefährdung der Verkehrssicherheit beitragen – Geschwindigkeitsver- stöße, Handyverstöße, Behinderung von Rettungskräften etc. Zweitens: Aus sieben wurde drei. Im alten System wurden Verkehrsverstöße mit bis zu sieben Punkten be- straft. Eine schier undurchsichtige Vielzahl an Regeln und Konstellationen entstand. Die Verhältnismäßigkeit ging verloren. Doch damit ist jetzt Schluss. Das neue System stuft die Delikte nur noch in drei Kategorien ein. Die Transparenz wird deutlich erhöht, und dennoch geht kein Verkehrsteilnehmer verloren, der zum wiederholten Male auffällig geworden ist. Drittens: ein neues Fahreignungsseminar. Transpa- rente Regeln allein führen bei auffälligen Verkehrsteil- nehmern nicht immer automatisch zu einem besseren Fahrverhalten. Häufig ist es sinnvoll, verkehrspädagogi- sche und verkehrspsychologische Elemente in die Fort- bildung mit einfließen zu lassen. Sie können helfen, ei- genes Fehlverhalten zu erkennen und zu verändern. Dies wird im neuen Fahreignungsseminar stärker als bisher berücksichtigt. Viertens: klare Regeln zum Punkteabbau. Freiwillige Maßnahmen zum Punkteabbau haben nachweislich ei- nen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Daher haben wir auch im neuen System die Möglichkeit erhal- ten, bei einem Stand von bis zu fünf Punkten ein freiwil- liges Fahreignungsseminar zu besuchen und damit einen Punkt abzubauen. Eine Regelung, die insbesondere für Menschen, die berufsbedingt viel mit dem Pkw oder dem Lkw unterwegs sind, von hoher Bedeutung ist. Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir auch die Abfrage des aktuellen Punktestandes verein- facht haben. In Zukunft kann diese sowohl vor Ort beim Kraftfahrtbundesamt als auch auf dem Postweg und über das Internet geschehen – natürlich kostenfrei. Diese Reform war nicht nur die größte in der Ge- schichte des Verkehrszentralregisters, sie war auch die wichtigste. Wie keine andere hat sie die Akzeptanz der Maßnahmen gesteigert und zur Erhöhung der Verkehrs- sicherheit beigetragen. Der uns vorliegende Gesetzentwurf – verbunden mit dem Änderungsantrag der Großen Koalition – ist im We- sentlichen eine Konkretisierung der Punkteberechnung. Dabei geht es uns insbesondere darum, die Allgemein- heit vor denjenigen Verkehrsteilnehmern zu schützen, die innerhalb kürzester Zeit schwerwiegende Verkehrs- verstöße begehen – oder anders gesagt: offensichtlich unbelehrbar sind. Insgesamt haben wir damit eine runde und in sich schlüssige Reform vorgelegt, die spürbar und nachhaltig die Verkehrssicherheit in Deutschland verbessern wird. Stefan Zierke (SPD): Wann haben Sie das letzte Mal einen Bußgeldbescheid mit dem Verweis auf Punkte er- halten?! Ohne hier irgendjemandem zu nahe treten zu wollen, war sicher der eine oder andere – mich einge- schlossen – schon einmal in dieser Situation. Die in der letzten Legislatur verabschiedete und am 1. Mai dieses Jahres in Kraft getretene VZR-Reform – besser als Ramsauers Punktereform bekannt – hat das ursprüngliche 18-Punkte-System auf 8 eingestampft. Die drei Maßnahmenkategorien „Ermahnung“, „Verwar- nung“ und „Entziehung der Fahrerlaubnis“ sind eine bewusst getroffene Stufenregelung im neuen Fahreig- nungssystem, die auf Verwaltungsebene mit entspre- chenden Fristen einhergeht. Systematisches Ziel dieser Regelungen ist die Warnfunktion für den Betroffenen so- wie das übergeordnete Ziel der Verkehrssicherheit. Im Sinne der Rechtssicherheit sollte jeder aktive Verkehrs- teilnehmer zu jedem Zeitpunkt wissen, ob und wie viele Punkte er in Flensburg hat bzw. wann ihm der Verlust 5360 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) der Fahrerlaubnis droht. Die Stufenregelung bei der Punktevergabe ist daher grundsätzlich sinnvoll und dient der Transparenz. Unter dieser Fassung waren jedoch verschiedene Auslegungen in den Ländern verfolgt und entsprechend unterschiedliche Verfahrensweisen praktiziert worden. Im Zuge der Implementierung der Punktereform hat sich hier daher Klarstellungsbedarf ergeben, den wir heute beheben wollen: Bei der Stufenregelung im neuen Fahreignungssystem gibt es einige wenige Konstellationen, bei denen diese Maßnahmenstufen in der Praxis nicht eingehalten wer- den konnten und sukzessiv dadurch Verstöße später und zum Teil gar nicht mit Punkten geahndet werden konn- ten. Die Praxis hat gezeigt, dass die in einigen Ländern praktizierten Interpretationen wiederum ein gewisses Ausnutzungspotenzial bergen. Ich möchte gerne versu- chen, Ihnen das ein wenig anschaulicher zu machen: Jemand, der mehrere Verkehrsverstöße innerhalb kür- zester Zeit begeht und beispielsweise bei vier Punkten – bewusst oder unbewusst – gegen einen davon Rechts- mittel einlegt, kommt in die skurrile Situation, dass die in der Zwischenzeit begangenen Vergehen aufgrund der aufschiebenden Einsprüche nicht geahndet werden dür- fen und der Punktestand gleich bleibt bzw. sich nicht er- höht. Zuwiderhandlungen werden erst dann wieder mit Punkten bewertet, wenn die Ermahnung von der Be- hörde ergriffen – also der Bescheid zugestellt – worden ist. Richtig ist: Es geht um einige wenige Fälle, dennoch geht es hierbei unter Umständen um Wiederholungstäter, die in kürzester Zeit mehrere Verstöße begehen, unter Umständen wohl wissend, dass diese nicht vollumfäng- lich geahndet werden können. Das kann unserer Auffas- sung nach nicht im Sinne des Gesetzgebers sein. Dieser Umstand ist insbesondere unter Verkehrssi- cherheitsaspekten nicht zielführend, weil er Wiederho- lungstätern einen Zeitraum gewährt, der je nach Dauer der Bearbeitung durch die Behörde 3 bis 12 Monate be- tragen kann, währenddessen weitere Verkehrsverstöße nicht mit Punkten bewertet werden könnten – also eine Art „Blankoscheck“. Um genau diese Fälle zu vermeiden und Wiederho- lungstäter nicht zu ermutigen, wird durch den vorliegen- den Antrag die Stufenregelung beim Ergreifen der Maß- nahmen klarer gefasst. Mit einer klareren Formulierung der Gesetzesvorschrift wollen wir erreichen, dass Ver- kehrszuwiderhandlungen stets auch dann mit Punkten bewertet werden, wenn sie vor der Einleitung einer der Maßnahmen begangen worden sind, unabhängig davon, ob sie bereits berücksichtigt werden konnten oder nicht. Aus unserer Sicht darf es nicht sein, dass die Bearbei- tungszeiträume in den Landesbehörden ausschlaggebend dafür sind, ob ein Verstoß bebußt wird oder nicht. Die durch die Stufenregelung verfolgte Warnfunktion halten wir für wichtig, ebenso wichtig ist es aber, dass nicht der Zeitraum der Ordnungswidrigkeit oder gar Straftat – im Falle von Alkohol- oder Drogeneinfluss –, sondern al- lein die Tat an sich ausschlaggebend für eine eventuelle Bepunktung ist. Es darf keine „Blankoschecks“ geben; dafür ist die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu wichtig. Darüber hinaus regelt der vorliegende Gesetzentwurf noch zwei weitere Aspekte im aktuell geltenden Ver- kehrsrecht: Zum einen wird das Straßenverkehrsgesetz dahin ge- hend geändert, dass zukünftig die Führerscheinausgabe und -rückgabe zentral erfolgen muss. Dies ist eine Vor- gabe der EU-Kommission. Wir begrüßen dies, da es ne- ben anderen Vorteilen dem Verbot der doppelten Erfas- sung Rechnung trägt und dem Wunsch nach einer einheitlichen und nachvollziehbaren Führerscheinaus- gabe- und -einzugsstelle. Damit sollen zukünftig auch Altdaten besser verwal- tet werden können. Die Praxis hat gezeigt, dass die der- zeitigen Fristen von fünf Jahren nicht ausreichend sind, da es bei Neuerteilung einer Fahrerlaubnis durchaus ent- scheidend ist, Zugriff auf Informationen zu haben, wie etwa ob jemand gewisse Prüfungen in der Vergangenheit bereits abgelegt hat oder nicht. Übergeordnetes Ziel ist es hierbei, die Straßenver- kehrsordnung und die Fahrerlaubnis-Verordnung so an- zupassen, dass den Fahrerlaubnisbehörden im Falle der Neuerteilung des Führerscheins nach vorherigem Erlö- schen die erforderlichen Daten zur Verfügung stehen. Die Verwendung von Daten über bereits abgelegte Prü- fungen ist darüber hinaus auch im Interesse der Betroffe- nen, da es die Verfahren erleichtert. Diese Anpassungen sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass es ab 2015 keine örtlichen Fahrerlaubnisregister mehr geben wird. Zum anderen wird die Gewerbeordnung dahin gehend angepasst, dass Personen, die kein Kraftverkehrsge- schäft führen dürfen, ebenfalls zentral erfasst werden. Damit soll vermieden werden, dass diese auf andere Bundesländer ausweichen können. Hier besteht derzeit ein Defizit, da die Daten dieser Personen bei rechtswid- rigem Handeln nicht erfasst werden dürfen. Auch begrüßen wir, dass mithilfe einer weiteren Klar- stellung im Straßenverkehrsgesetz geregelt wird, dass für die ordnungsgemäße Durchführung der verkehrspsy- chologischen Teilmaßnahme im Rahmen des neuen Fahreignungsseminars in Zukunft geeignete räumliche und sachliche Ausstattung vorzuweisen ist. Ich bitte Sie daher, heute dem Gesetzentwurf zuzu- stimmen, um eine konsequentere und auch gerechtere Ahndung von Verstößen im Verkehr gewährleisten zu können. Mit dem vorliegenden Antrag der Koalition füllen wir eine Gesetzeslücke, bei der es uns um nicht weniger als die Verkehrssicherheit aller geht. Darüber hinaus sehe ich es als unsere Aufgabe als Verkehrspolitiker, hier Klarheit zu schaffen, um die Akzeptanz in der Bevölke- rung für das neue Punktesystem zu erhöhen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5361 (A) (C) (D)(B) Thomas Lutze (DIE LINKE): Das Straßenverkehrs- gesetz ist ein sehr trockener Stoff, gerade für einen Ver- kehrspolitiker, der kein Jurist ist. Es ist aber ein Stoff, der von vielen in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Wir erinnern uns noch gut an die Debatten der letz- ten Wahlperiode zur Reform des Verkehrszentralregis- ters in Flensburg. Daher ist es auch richtig, dass die Regierung und ihre Koalition hier im Bundestag versuchen, Gesetzeslücken zu schließen und Unklarheiten zu beseitigen. Allein die offene Frage von der Tatzeit eines Verkehrsverstoßes und dem Zeitpunkt der Rechtswirksamkeit der Strafe und allem, was dazwischen so passieren kann, sind sehr unübersichtlich. Was passiert zum Beispiel, wenn zwi- schen den beiden genannten Zeitpunkten neue Verstöße hinzukommen? Wie wird so etwas rechtlich sauber be- handelt? Ich glaube nicht, dass mit der jetzigen Gesetzesinitia- tive alle offenen Fragen endgültig ausgeräumt werden, auch wenn die Richtung stimmt. Wir werden mit der No- velle unsere Erfahrungen machen und vielleicht noch in dieser Wahlperiode die nächsten Probleme zu lösen ha- ben. Trotzdem stimmt die Linksfraktion vielen Punkten zu. Zwei Punkte bleiben für uns aber entscheidend: Zum einen darf die Rechtsstaatlichkeit nicht untergraben wer- den. Hier bedeutet das, dass durch Veränderungen im Verfahren die grundsätzliche Möglichkeit, Widerspruch einzulegen – also auch in Berufung zu gehen – nicht ein- geschränkt werden darf. Das bedeutet in seiner letzten Konsequenz auch, dass jeder bis zur endgültigen Ent- scheidung als unschuldig zu gelten hat. Gerade im Ver- kehrsbereich stellt sich sehr oft im Verfahren heraus, dass zum Beispiel Geschwindigkeitsmessungen ungenau und damit ungültig gewesen sind. Wichtig ist uns auch der Datenschutz, worin auch un- sere Kritik an der heutigen Vorlage begründet ist. Relativ klar ist, wer Daten speichert und wo sie gespeichert wer- den. Unklar ist aber, wer Zugriff auf diese Daten hat. Können diese Daten auch in anderen Verfahren verwen- det werden, die mit dem konkreten Verstoß gar nichts zu tun haben? Oder: Wann werden die Daten durch wen wieder gelöscht? Und wenn man dann liest, dass diese Daten EU-weit genutzt werden – was heutzutage voll- kommen sinnvoll ist –, dann muss man schon kritisch fragen, ob die Einhaltung unserer Datenschutzstandards auch in allen teilnehmenden Ländern gegeben ist. Die Linke wird sich deshalb enthalten. Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN): Mit den vorliegenden Änderungen beim Straßen- verkehrsgesetz und des Bundeszentralregistergesetzes soll eine Regelungslücke bezüglich der Daten, die das Zentrale Fahrerlaubnisregister von den örtlichen Fahrer- laubnisbehörden zur Verfügung gestellt bekommt, ge- schlossen werden. Damit wird es in Zukunft möglich sein, auch Regel- verstöße im Verkehr dann mit Punkten zu bewerten, wenn sie vor Einleitung einer Maßnahme des Fahreig- nungsbewertungssystems erfolgten. Bisher konnte von findigen Verkehrsteilnehmern das Schlupfloch zwischen Erreichen der Punkteschwelle und dem Ergreifen der Maßnahme so genutzt werden, dass „punktebewehrte“ Verkehrsverstöße folgenlos blieben, also nicht mit Punk- ten geahndet wurden. Auch die „Restprobezeit“ neuer Führerscheinbesitzer soll künftig übermittelt werden. Mit den Ergänzungen des § 4 des Straßenverkehrsgesetzes wird dieses Schlupfloch jetzt hoffentlich wirksam geschlossen. Im Interesse einer verbesserten Verkehrssicherheit begrüßen wir diese Regelung ausdrücklich. Auch die Präzisierung des § 52 im Bundeszentralre- gistergesetz, mit der Verkehrsverstöße mit Blick auf das Fahreignungsbewertungssystem länger verwertbar wer- den, ist unter Verkehrssicherheitsaspekten sinnvoll. Allerdings hegt meine Fraktion Bedenken hinsicht- lich des Datenschutzes. Uns muss bewusst sein, dass das beim Kraftfahrtbundesamt angesiedelte Zentrale Fahr- erlaubnisregister künftig personenbezogene und sehr sensible Daten zentral speichert. Auf diese Daten hat bei Strafverfolgung und im Zusammenhang mit Ordnungs- widrigkeiten die Polizei oder auch das Bundesamt für Güterverkehr Zugriff. Künftig wird auch der Grund für das Erlöschen der Fahrerlaubnis zentral gespeichert. Diese Daten könnten bei der derzeitigen Regelung auch sachfremd verwendet werden – das müssen wir jedoch zwingend ausschließen. Bei Wiederausstellung der Fahrerlaubnis müssen perso- nenbezogene Daten gelöscht werden. Nach der jetzt vorgesehenen Regelung bleiben sie unbegrenzt abge- speichert. Deshalb hätte dem umfangreichen Änderungs- antrag gut zu Gesicht gestanden, klare Regeln hinsicht- lich eines verbesserten Datenschutzes vorzusehen. Liebe Kolleginnen und Kollegen der Regierungsfrak- tionen, erlauben Sie mir abschließend noch ein Wort zum Beratungsverfahren: Acht Minuten vor Beginn der gestrigen Sitzung des Verkehrsausschusses erreichte uns Ihr achtseitiger neuerlicher Änderungsantrag. Auch wenn im Kern keine wesentlichen Änderungen enthalten sein sollen, so ist keine sachgerechte Prüfung mehr mög- lich gewesen. Das ist ein unwürdiges Verfahren. Bitte ersparen Sie uns künftig ein solches Durchpeit- schen von Gesetzesänderungen. Ihre Mehrheit ist schon erdrückend genug – geben Sie uns wenigstens ausrei- chend Zeit, ihr politisches Handeln zu bewerten. 57. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes TOP 5 Klimapolitik TOP 6 Verantwortung für Produktion in Entwicklungsländern TOP 27, ZP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 28, ZP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 7 Einsprüche gegen die Gültigkeit der Bundestagswahl TOP 8 Wahl eines Mitglieds des Parl. Kontrollgremiums TOP 11 Änderung des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes TOP 10 Besteuerung von Kapitalerträgen TOP 13, ZP 4 Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes TOP 12 Psychiatrisches Entgeltsystem TOP 15 Bundesbesoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz TOP 14, ZP 5 Hungerbekämpfung TOP 17 Änderung mautrechtlicher Vorschriften ZP 6 Karenzzeit für ausscheidende Regierungsmitglieder TOP 18 Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes TOP 19 Änderung des Straßenverkehrsgesetzes TOP 20 Ausbau der Breitbandinfrastruktur Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Frank Tempel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Danke schön. – Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr

    geehrte Damen und Herren! „Mehr Geld für Beamte“ ist
    die häufig vereinfachte Aussage dessen, was wir heute
    hier beschließen wollen. Es geht, wie gesagt, um eine
    Entgelterhöhung um 3 Prozent, mindestens aber 90 Euro,
    rückwirkend zum 1. März dieses Jahres, und eine wei-
    tere Erhöhung um 2,4 Prozent zum 1. März 2015.

    Wie der Kollege Veith richtig gesagt hat, soll die Be-
    soldungs- und Versorgungsanpassung dazu führen, dass
    die Dienst- und Versorgungsbezüge im Bund an die Ent-
    wicklung der allgemeinen wirtschaftlichen und finan-
    ziellen Lage angepasst werden. Das ist also ein ganz nor-
    maler Vorgang. Tarifbeschäftigte haben ihren Tarifstreit,
    Beamte haben das nicht. Dementsprechend verlassen
    sich Beamtinnen und Beamte natürlich darauf, dass die
    zuständigen Parlamente rechtzeitig die entsprechenden
    Gesetze erlassen. Für Bundesbeamte sind wir hier zu-
    ständig.

    Grundlage für die Erhöhung ist der Tarifbeschluss für
    die Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes des
    Bundes vom 1. April dieses Jahres, welcher zeitnah und
    inhaltsgleich übernommen werden soll. Bei der Gele-
    genheit möchte ich alle, die gerade zuhören, auf etwas
    hinweisen: Auch dieses Mal ist die Erhöhung um
    0,2 Prozent gemindert worden. Diese 0,2 Prozent wer-
    den einer Versorgungsrücklage zugeführt. Das heißt, bei
    jeder Umsetzung eines Tarifergebnisses leisten Beamte
    einen Beitrag zur Finanzierung ihrer Altersversorgung.
    Das muss der Fairness halber einmal erwähnt werden;
    denn viele wissen das nicht.

    Dass das Tarifergebnis ansonsten zeitnah und inhalts-
    gleich übernommen wird, betrachte ich eigentlich als
    Selbstverständlichkeit. Ich begrüße es ausdrücklich, dass
    es der Bund und die Bundesregierung auch so sehen; das
    hat schon eine gewisse Tradition. In den Ländern gibt es
    manchmal etwas mehr Diskussionsbedarf.

    Der Deutsche Beamtenbund wertet die zügige Umset-
    zung des Gesetzes dementsprechend als Zeichen der
    Wertschätzung des Dienstherren für seine Beamtinnen
    und Beamten und erkennt hier ein wichtiges Signal.
    Wenn ich die Ausführungen des Kollegen Veith richtig
    verstanden habe, dann sieht er darin auch ein Signal, ein
    Signal, sich hier einmal richtig für die Arbeit feiern zu
    lassen. Mir sind die Ergebnisse der Arbeit aber, ehrlich
    gesagt, etwas zu dünn, um eine Feierstimmung aufkom-
    men zu lassen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Zuruf von der CDU/CSU)


    – Sie konnten jetzt nicht erwarten, dass ich Sie fünf Mi-
    nuten lobe. So weit wollen wir heute nicht gehen.


    (Beifall der Abg. Kathrin Vogler [DIE LINKE])


    Es ist bekannt, dass sich die Linke immer wieder kri-
    tisch mit einigen Aufgabenfeldern der Beamten ausei-
    nandersetzt, etwa bei der Bundeswehr, bei der Polizei,
    beim Zoll usw., wo es ja Beamte gibt. Das heißt, dass wir
    die Bundeswehr nicht unbedingt als Friedensbringer in
    Afghanistan sehen. Sie kennen auch unser Streitthema
    „Polizei und Bürgerrechte“; da geht es zum Beispiel um
    die Vorratsdatenspeicherung, die Kennzeichnungs-
    pflicht für Polizeibeamte und die Forderung nach einem
    unabhängigen Polizeibeauftragten. Darüber streiten wir
    miteinander. Aber bei all diesen Diskussionen ist für die
    Linke immer eines klar: Menschen, die ihren Dienst im
    Staatsauftrag versehen, haben das Recht und den An-
    spruch auf ein ordentliches finanzielles Auskommen,


    (Beifall bei der LINKEN)


    auf zumutbare Arbeitsbedingungen und auf eine ange-
    messene Ausstattung im Dienst, um ihre Arbeit tatsäch-
    lich ausführen zu können.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn man die Arbeit dieser Menschen wirklich wert-
    schätzen will, dann kann man ihnen nicht immer wieder
    neue Aufgaben übertragen, ohne das bisherige Aufga-
    benfeld einer gründlichen Analyse unterzogen zu haben.

    Als ehemaliger Polizeibeamter möchte ich das ein
    wenig am Beispiel der Bundespolizei verdeutlichen. In
    Pressemeldungen vom 24. August dieses Jahres – das ist
    also relativ aktuell – wurde ausgeführt, dass die Bundes-
    polizei nach derzeitigem Stand rechnerisch zahlungsun-
    fähig sei. Das muss man sich einmal genau anhören. Der
    Innenausschuss hat sich bis heute nicht damit beschäf-
    tigt, genauer gesagt, eine Information der Bundesregie-
    rung an den Innenausschuss hat es bis heute zu solch ei-
    ner Meldung nicht gegeben. Das wurde immer wieder
    hinausgeschoben. Ist das Wertschätzung der Beschäftig-
    ten?

    Bundespolizisten und ihre Personalvertreter berichten
    uns immer wieder von unhaltbaren baulichen Zuständen
    in den Dienststellen, von defekten Sanitäranlagen, von





    Frank Tempel


    (A) (C)



    (D)(B)

    verschimmelten Räumen. Allerdings stecken Neubau
    und Sanierung sehr häufig im Investitionsstau fest, auf
    welcher Autobahn auch immer. Meinen Sie das viel-
    leicht mit Wertschätzung?

    Ich habe noch ein Beispiel. Bundesbeamte haben ih-
    ren Dienst eigentlich mit dem Laufbahnprinzip begon-
    nen. Jahr für Jahr reden wir aber über einen Beförde-
    rungsstau.


    (Armin Schuster [Weil am Rhein] [CDU/ CSU]: Aber nicht bei der Polizei! Beim Bund!)


    So ist es normal, dass zum Beispiel Bundesbeamte im
    mittleren Dienst trotz guter Beurteilung häufig nicht da-
    rauf vertrauen können, das Endamt ihrer Laufbahn über-
    haupt zu erreichen. Beförderungsstau ist nach wie vor
    ein aktuelles Thema, auch beim Bund. Reden Sie einfach
    einmal mit den Vertretern der Bundespolizeigewerk-
    schaft,


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Machen wir ja!)


    dann wird man Ihnen das bestätigen.

    Meine Damen und Herren, wenn ich Menschen und
    ihre Arbeit wertschätzen will, dann würde ich das nicht
    gerade dadurch zeigen wollen, dass sie mit immer weni-
    ger Ressourcen noch mehr Aufgaben übernehmen. Ich
    bleibe auch gleich bei der Bundespolizei, weil Sie dies-
    bezüglich wohl Zweifel haben. Die Lücke, die der Stel-
    lenabbau gerissen hat, wird von den Personalvertretern
    mittlerweile auf 800 Stellen beziffert. Diese Lücke ist
    nicht geschlossen worden, im Gegenteil: Jetzt soll zum
    Beispiel die Bundespolizei auch noch die Bewachung
    der Bundesbank übernehmen. Allein dafür werden wei-
    tere 200 Stellen benötigt. So geht das seit Jahren, und
    das ist alles andere als eine Wertschätzung der Arbeit der
    Bediensteten. Sie sind bereits lange an der Leistungs-
    grenze angekommen. Der Gipfel der Peinlichkeit war,
    dass zu Beginn dieses Jahres Beamte, die in den Ruhe-
    stand gehen wollten, in einem Schreiben überredet wer-
    den sollten, noch einige Monate an den Dienst dranzu-
    hängen, um Personalfehlbestände auszugleichen.

    Bei all diesen Fragen wird die Linke der Bundesregie-
    rung und der Regierungskoalition weiter kräftig auf die
    Füße treten, an der Seite der Beschäftigten stehen. Das
    ist unsere Variante der Wertschätzung.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Irene Mihalic [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Kollege Matthias Schmidt hat für die SPD-Frak-

tion das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie des Abg. Clemens Binninger [CDU/CSU])



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Matthias Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren auf den Zuschauertribünen! Liebe Kolleginnen
    und Kollegen! Nicht geschenkt, sondern verdient, das
    war das Motto, das wir hier im Sommer für das Renten-
    paket gefunden hatten. Das Rentenpaket ist seit 1. Juli
    2014 in Kraft, und es erfreut sich großer Beliebtheit.
    Dieses Motto könnte auch als Leitmotiv für das heutige
    Gesetz dienen, das Bundesbesoldungs- und -versor-
    gungsanpassungsgesetz.

    Wir werten und würdigen mit dem heutigen Gesetz
    die Leistungen des öffentlichen Dienstes in Deutschland.
    Der öffentliche Dienst ist organisatorisch zweigeteilt.
    Wir haben auf der einen Seite die Beamten und auf der
    anderen Seite die Tarifbeschäftigten. Die Tarifbeschäf-
    tigten waren früher noch einmal untergliedert in Arbeiter
    und Angestellte. Diese Gruppen sind inzwischen zusam-
    mengefasst. Wesentlich bei den privatrechtlichen Ar-
    beitsverhältnissen ist, dass Arbeitgeber und Arbeitneh-
    mer die Gehälter selbst aushandeln und in Tarifverträgen
    festschreiben können.

    Im öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhält-
    nis der Beamten gibt es das nicht. Deswegen braucht es
    ein Gesetz, um die Besoldung und die Versorgung fest-
    zusetzen. Es ist sehr gute Übung, dass der Bundesinnen-
    minister versucht, das Ergebnis der Tarifverhandlungen
    des öffentlichen Dienstes zeit- und inhaltsgleich zu über-
    nehmen und auf die Beamtinnen und Beamten zu über-
    tragen. In der Vergangenheit ist das in einigen Fällen
    nicht gelungen, damals jeweils aus guten Gründen. Aber
    dieses Mal ist es wieder gelungen, dass die Vorlage dies
    vorsieht. Dafür herzlichen Dank!


    (Beifall bei der SPD)


    Im Ergebnis können also die Bundesbeamtinnen und
    -beamten eine Erhöhung ihrer Bezüge um 2,8 Prozent
    ab 1. März 2014 erwarten. Diejenigen in den unteren
    Einkommensklassen können mindestens 90 Euro pro
    Monat mehr erwarten. Im Gesetzentwurf ist ein Beispiel
    angeführt: Ein Beamter in der Besoldungsgruppe A 3
    bekommt demnach dann 4,5 Prozent mehr. Ich finde, es
    ist ein besonders gutes Ergebnis, dass man auch an die
    kleinen Leute gedacht hat.

    Im kommenden Jahr werden alle Beamtinnen und Be-
    amten ab 1. März nochmals 2,2 Prozent mehr bekom-
    men. Kollege Tempel sprach eben davon, dass sie 3 Pro-
    zent bzw. 2,4 Prozent mehr bekommen. Das ist zwar
    richtig, aber zur Wahrheit gehört – er hat es selbst auch
    gesagt –, dass wir diese Erhöhungsbeträge um 0,2 Pro-
    zentpunkte reduziert haben, um die Versorgungsrücklage
    zu stärken. Auch dies sollte hier im Haus erwähnt wer-
    den.

    Die Anwärterbezüge – das sind die Gehälter für die
    Nachwuchsbeamten – steigen zum 1. März 2014 um
    40 Euro und ein Jahr später um weitere 20 Euro. Auch
    dies empfinden wir als gutes Signal in Bezug auf die
    Nachwuchsgewinnung, insbesondere vor dem Hinter-
    grund des demografischen Wandels.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Clemens Binninger [CDU/CSU])


    Von diesem Gesetzentwurf, den wir heute beschließen
    wollen, werden insgesamt knapp 500 000 aktive Beamte
    und gut 600 000 Versorgungsempfänger, landläufig als





    Matthias Schmidt (Berlin)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Pensionäre bezeichnet, profitieren. Dass man von akti-
    ven Beamten spricht, dass man allein schon diese Unter-
    scheidung treffen muss und sie aktive Beamte nennt
    – dabei geht es doch nur um diejenigen, die arbeiten –,
    insinuiert, es gäbe auch inaktive Beamte. Jeder von uns
    kennt auch böse Sprüche über die Beamten. Die sind im
    Großen und Ganzen aber nicht gerechtfertigt. Schon
    Kurt Tucholsky hat vor vielen Jahren von dem Schicksal
    der Deutschen geschrieben, die vor einem Schalter ste-
    hen müssen, während das eigentliche Ideal bei der Be-
    rufswahl jedoch darin bestanden hätte, hinter diesem
    Schalter zu sitzen. Solche oder ähnlich ironische Kom-
    mentare gibt es viele. Wir kennen sie alle auch aus der
    Praxis. Aber wir wissen: Der Spott war schon damals
    falsch, und er ist es heute erst recht; denn ohne unsere
    Beamtinnen und Beamten liefe an vielen Stellen in unse-
    rer Demokratie sehr wenig. Der öffentliche Dienst ist
    eine wesentliche Säule unserer Demokratie.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Er steht jeden Tag Millionen von Menschen zur Ver-
    fügung. In Behörden beraten seine Angehörigen Bürge-
    rinnen und Bürger und bearbeiten wahre Fluten von Ak-
    ten. In Schulen leisten sie echte Zukunftsarbeit an den
    Kleinsten, und in den Gerichten bringen sie das zur An-
    wendung, was vorher durch den Gesetzgeber, also durch
    uns, entschieden wurde. Es sind die Beamtinnen und Be-
    amten, die sich für uns als Polizistinnen und Polizisten in
    jeder Stadt und Kommune im Einsatz befinden. Liebe
    Kolleginnen und Kollegen, Sie wissen alle, dass dies oft
    mit Risiken einhergeht. Viele Fußballspiele und Demon-
    strationen laufen nicht ohne physische und psychische
    Blessuren für die Dienerinnen und Diener des Staates ab.
    Außerhalb unserer Grenzen – die Kollegen haben schon
    darauf hingewiesen – sind es Soldatinnen und Soldaten,
    die in gefährlicher, oft lebensgefährlicher Mission für
    uns ihren Einsatz leisten.

    Im Alltag gibt es aber noch viel mehr. Auch hier im
    Saal werden wir immer wieder von Beamtinnen und Be-
    amten unterstützt. Es geht hinter den Reihen der Bundes-
    regierung los. Dort sitzen die Beamtinnen und Beamte
    aus den Ministerien, die die Bundesregierung unterstüt-
    zen. Um das Rednerpult sitzen viele, die uns unterstüt-
    zen. Es sind die Saaldiener, die zu uns kommen, wenn
    wir eine kleine Hilfe brauchen. Das sind immer wieder
    gute Beispiele. Die Beamtinnen und Beamten repräsen-
    tieren in vielfacher Weise unseren Staat und leisten über-
    aus viel für unsere Gesellschaft. Das verdient Respekt
    und Anerkennung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun mag manch ein Zuhörer sagen: Die öffentliche
    Hand ist ja auch ein guter und attraktiver Arbeitgeber. –
    Das stimmt auch. Noch immer profitiert der öffentliche
    Dienst davon, dass die Menschen mit ihm einen planba-
    ren beruflichen Werdegang und eine sichere berufliche
    Existenz verbinden, und das auch zu Recht. Allerdings
    darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier
    längst Erscheinungsformen Einzug gehalten haben, die
    diese Sicherheit begrenzen. Leiharbeit und Befristungen
    gehören zu den prägnanten Varianten, die inzwischen
    auch in der Personalpolitik der öffentlichen Verwaltung
    Anwendung finden. Wir sind uns hoffentlich in diesem
    Hause einig: Der öffentliche Dienst muss mit guter Ar-
    beit seine Attraktivität bewahren. Das gilt besonders vor
    dem Hintergrund der demografischen Entwicklung.

    Zur Attraktivität zählt auch eine gute Bezahlung. Da
    ist es nur folgerichtig, dass die Ergebnisse der Tarifver-
    handlungen auf die Bundesbeamtinnen und Bundesbe-
    amten zeit- und inhaltsgleich übertragen werden. Lassen
    Sie mich ausdrücklich sagen: Es ist nicht geschenkt, son-
    dern verdient.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des Abg. Frank Tempel [DIE LINKE])


    Was Beamtinnen und Beamte leisten, habe ich Ihnen
    gerade in Auszügen geschildert. Sie haben Anspruch auf
    Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg unserer Gesell-
    schaft. Der vorliegende Gesetzentwurf zollt diesem An-
    spruch Rechnung.

    Wenn es auch für die betroffenen Beamtinnen und
    Beamten quasi eine Selbstverständlichkeit ist, dass das
    Tarifergebnis eins zu eins übertragen wird, so ist es dies
    aus Sicht von Bundestag und Bundesregierung eben
    nicht. Darum danke ich sehr dem Herrn Bundesinnen-
    minister, dass er in Zusammenarbeit mit dem Finanz-
    minister diese Gesetzesvorlage ermöglicht hat. Wie ge-
    sagt: Es ist verdient und nicht geschenkt. Gleichwohl
    kostet dieses Gesetz den Bundeshaushalt in den kom-
    menden drei Jahren über 2,5 Milliarden Euro – gut ange-
    legtes Geld, wie ich finde.

    Da dieses Gesetz nicht nur die sogenannten aktiven
    Beamten, sondern auch die Versorgungsempfänger be-
    trifft, möchte ich die Gelegenheit nutzen, auch ein ande-
    res Thema anzusprechen. Es gibt nämlich längst Diskus-
    sionen, auch andere Beschlüsse aus dem eingangs
    erwähnten Rentenpaket auf Beamtinnen und Beamte zu
    übertragen: die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitrags-
    jahren und die Mütterrente.

    Herr Staatssekretär, ich kenne die Meinung Ihres
    Hauses zu dieser Thematik, und ich respektiere diese
    auch sehr. Gleichwohl wird hier zu Recht der Gerechtig-
    keitsaspekt zwischen Beschäftigten der Privatwirtschaft
    und der öffentlichen Hand aufgeworfen. Was wollte man
    auch moralisch gegen diese Bewertung sagen? Uns ist
    aber bewusst: Eine Entscheidung ist hier nicht so ein-
    fach. Es gibt systemische Unterschiede, eine wirkungs-
    gleiche Übertragung ist kompliziert, und viele Aspekte
    müssen Berücksichtigung finden.

    Ich habe Verständnis für die Argumente des Ministe-
    riums und verstehe das Anliegen, dieses erst einmal in-
    tensiv prüfen zu wollen. Dennoch, liebe Kolleginnen
    und Kollegen, sollten wir uns in diesem Haus auch die-
    ser Frage widmen, sowohl in den Fraktionen als auch in
    der Zusammenarbeit mit der Regierung. Ich freue mich
    auf die Diskussion mit Ihnen.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)







    (A) (C)



    (D)(B)