Rede:
ID1805700100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 12
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. erhält: 1
    4. nun: 1
    5. die: 1
    6. Kollegin: 1
    7. Nicole: 1
    8. Gohlke: 1
    9. fürdie: 1
    10. Fraktion: 1
    11. Die: 1
    12. Linke.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/57 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 57. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hilde Mattheis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5219 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5219 A Absetzung der Tagesordnungspunkte 9 und 16 5220 A Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 5220 B Tagesordnungspunkt 4: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Fünf- undzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförderungsgeset- zes (25. BAföGÄndG) Drucksache 18/2663 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5220 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zwanzigster Bericht nach § 35 des Bun- desausbildungsförderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibe- träge sowie Vomhundertsätze und Höchst- beträge nach § 21 Absatz 2 Drucksache 18/460 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5220 D c) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Sofort besser fördern – BAföG-Reform überarbeiten und vorziehen Drucksache 18/2745 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5220 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5221 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5224 A Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 5225 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5227 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5229 B Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5231 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5232 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5233 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 5234 C Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5235 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5236 D Dr. Claudia Lücking-Michel (CDU/CSU) . . . 5238 A Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5239 C Sven Volmering (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5240 C Tagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Annalena Baerbock, Bärbel Höhn, Oliver Krischer, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ein Scheitern der nationalen Klimapolitik abwenden und international an Glaubwürdigkeit zurückgewinnen Drucksache 18/2744 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5242 B Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5242 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5244 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 5246 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5247 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5250 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5250 C Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5251 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5251 D Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5252 B Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5253 D Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5254 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 5255 B Andreas Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5255 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5256 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5257 A Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5257 C Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5258 B Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5260 B Oliver Grundmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5261 C Klaus Mindrup (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5263 B Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5264 D Tagesordnungspunkt 6: a) Antrag der Abgeordneten Sibylle Pfeiffer, Sabine Weiss (Wesel I), Katrin Albsteiger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler, Axel Schäfer (Bochum), Heinz-Joachim Barchmann, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Gute Arbeit weltweit – Verantwortung für Produktion und Handel global ge- recht werden Drucksache 18/2739 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5266 A b) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Tom Koenigs, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sozialöko- logischen Rahmen für die Aktivitäten transnationaler Unternehmen schaffen und durchsetzen Drucksache 18/2746 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5266 B Dr. Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5266 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5268 C Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5269 D Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5270 A Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5271 A Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5272 B Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5273 D Dr. Hans-Joachim Schabedoth (SPD) . . . . . . 5274 C Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5275 C Waldemar Westermayer (CDU/CSU) . . . . . . 5276 C Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5278 A Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5279 A Tagesordnungspunkt 27: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 10. November 2010 zum Europäi- schen Auslieferungsübereinkommen vom 13. Dezember 1957 Drucksache 18/2655 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 A b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 13. Februar 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Republik Costa Rica zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Ein- kommen und vom Vermögen Drucksache 18/2659 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 B c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 24. Juni 2013 zur Änderung des Abkommens vom 4. Oktober 1991 zwischen der Bundes- republik Deutschland und dem König- reich Norwegen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und über gegensei- tige Amtshilfe auf dem Gebiet der Steu- ern vom Einkommen und vom Vermö- gen sowie des dazugehörigen Protokolls Drucksache 18/2660 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 B d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 11. März 2014 zur Änderung des Abkommens vom 1. Juni 2006 zwischen der Bundes- republik Deutschland und Georgien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkom- men und vom Vermögen Drucksache 18/2661 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 C e) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Wirt- schaftsplans des ERP-Sondervermögens für das Jahr 2015 – (ERP-Wirtschafts- plangesetz 2015) Drucksache 18/2662 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 C f) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 III ten Gesetzes zur Änderung des Agrar- statistikgesetzes Drucksache 18/2707 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 C g) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Erlass und zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unions- rechtlicher Vorschriften über Agrar- zahlungen und deren Kontrollen in der Gemeinsamen Agrarpolitik Drucksache 18/2708 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 D h) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Durchführungsbestimmungen zum Instrument der direkten Bankenrekapi- talisierung durch den Europäischen Stabilitätsmechanismus; Einholung ei- nes zustimmenden Beschlusses des Deut- schen Bundestages nach § 4 Absatz 1 ESM-Finanzierungsgesetz Drucksache 18/2669 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5280 D i) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Wolfgang Gehrcke, Jan Korte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Humanitäre Hilfe und Flücht- lingsschutz für Jesiden, Kurden und an- dere Schutzbedürftige im Norden des Irak und Syriens Drucksache 18/2742 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 B Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen im Bauplanungsrecht zur Erleichterung der Unterbringung von Flüchtlingen Drucksache 18/2752 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Kai Gehring, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüll- Export aus dem Reaktor AVR Jülich in die USA Drucksache 18/2624 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 A c) Antrag der Abgeordneten Dr. Franziska Brantner, Katja Dörner, Kai Gehring, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Echte Wahl- freiheit schaffen – Elterngeld flexibler gestalten Drucksache 18/2749 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5281 A Tagesordnungspunkt 28: a) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Zweiten Zusatzprotokoll vom 8. No- vember 2001 zum Europäischen Über- einkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen Drucksachen 18/1773, 18/2648 . . . . . . . . 5281 C b) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Verwaltungs-Vollstre- ckungsgesetzes Drucksachen 18/2337, 18/2640 . . . . . 5281 D – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2642 . . . . . . . . . . . . . . 5282 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Um- weltstatistikgesetzes Drucksachen 18/2135, 18/2664 . . . . . . . . 5282 A d)–h) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 91, 92, 93, 94 und 95 zu Petitionen Drucksachen 18/2631, 18/2632, 18/2633, 18/2634, 18/2635 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5282 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Recht und Verbraucherschutz: zu dem Streitverfahren vor dem Bundesver- fassungsgericht 2 BvE 5/12 und damit zu- sammenhängenden Verfahren Drucksache 18/2773 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5282 D Tagesordnungspunkt 7: Beratung der Vierten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/2700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5283 A Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . 5283 A Tagesordnungspunkt 8: Wahl eines Mitglieds des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/2743 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5284 B Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5284 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5287 B IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Fraktionen CDU/ CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Änderung des Bun- desverfassungsgerichtsgesetzes (9. BVerfGGÄndG) Drucksache 18/2737 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5284 C Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5284 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 5286 C Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5287 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5288 C Dr. Stefan Heck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5289 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5291 A Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, Susanna Karawanskij, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Abgeltungsteuer abschaffen – Kapitalerträge wie Löhne besteuern Drucksache 18/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5291 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 5291 D Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5293 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5294 B Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5295 B Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 5296 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5297 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5298 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 5299 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5300 A Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Asylbewerberleistungsgeset- zes und des Sozialgerichtsgesetzes Drucksache 18/2592 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5301 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Luise Amtsberg, Kerstin Andreae, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Aufhebung des Asylbewer- berleistungsgesetzes Drucksache 18/2736 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5301 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staatssekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5301 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 5302 A Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5303 A Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5305 A Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5306 B Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5307 C Tagesordnungspunkt 12: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Gesundheit zu dem Antrag der Abgeordneten Maria Klein-Schmeink, Elisabeth Scharfenberg, Kordula Schulz-Asche, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Das psychiatrische Entgeltsystem überarbeiten und das Ver- sorgungssystem qualitativ weiterentwi- ckeln Drucksachen 18/849, 18/1713 . . . . . . . . . . . . 5309 A Ute Bertram (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5309 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5310 C Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5311 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5312 D Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5313 C Dirk Heidenblut (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5315 A Tagesordnungspunkt 15: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundesbesoldungs- und -versor- gungsanpassungsgesetzes 2014/2015 (BBVAnpG 2014/2015) Drucksachen 18/1797, 18/2136, 18/2639 . 5316 A – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2641 . . . . . . . . . . . . . . . . . 5316 B Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5316 B Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5318 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 5319 B Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5321 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5322 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 V Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Hunger bekämpfen, Recht auf Nahrung stärken Drucksache 18/1482 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5323 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Abge- ordneten Uwe Kekeritz, Friedrich Ostendorff, Claudia Roth (Augsburg), weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Weltagrarbericht jetzt unter- zeichnen Drucksachen 18/979, 18/1788 . . . . . . . . . . . . 5323 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5323 D Peter Stein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5324 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5326 C Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5327 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5328 D Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung mautrechtlicher Vorschriften hinsichtlich der Einführung des europäi- schen elektronischen Mautdienstes Drucksache 18/2656 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5329 D Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5330 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5331 A Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5331 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5333 A Oliver Wittke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 5334 A Zusatztagesordnungspunkt 6: Beschlussempfehlung und Bericht des Innen- ausschusses – zu dem Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Halina Wawzyniak, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Gesetzliche Karenzzeit für ausgeschiedene Regierungsmitglieder ein- führen – zu dem Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Karenzzeit für ausscheidende Regie- rungsmitglieder Drucksachen 18/285, 18/292, 18/2762 . . . . . 5335 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5335 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 5337 B Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 5338 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5340 B Tagesordnungspunkt 18: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Zwölften Gesetzes zur Änderung des Bun- des-Immissionsschutzgesetzes Drucksachen 18/2442, 18/2709, 18/2776 . . . 5341 C Rita Schwarzelühr-Sutter, Parl. Staatssekretärin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5341 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5342 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5343 A Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5344 B Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5345 B Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5346 A Tagesordnungspunkt 19: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenver- kehrsgesetzes und der Gewerbeordnung Drucksachen 18/2134, 18/2775 . . . . . . . . . . . 5347 A Tagesordnungspunkt 20: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr und digitale Infrastruk- tur zu dem Antrag der Abgeordneten Karl Holmeier, Thomas Jarzombek, Patrick Schnieder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Martin Dörmann, Kirsten Lühmann, Lars Klingbeil, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Moderne Netze für ein modernes Land – Schnelles Internet für alle Drucksachen 18/1973, 18/2778 . . . . . . . . . . . 5347 C Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5347 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5348 D Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5349 C VI Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 5350 A Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5351 C Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5352 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5353 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5355 A Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deut- schen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds des Parlamentarischen Kontrollgre- miums teilgenommen haben . . . . . . . . . . . . . 5356 A Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der Gewer- beordnung (Tagesordnungspunkt 19) . . . . . . . 5358 A Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5358 A Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5359 A Stefan Zierke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5359 D Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 5361 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5361 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5219 (A) (C) (D)(B) 57. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5355 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 09.10.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 09.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 09.10.2014 Evers-Meyer, Karin SPD 09.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 09.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 09.10.2014 Göppel, Josef CDU/CSU 09.10.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 09.10.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 09.10.2014 Klare, Arno SPD 09.10.2014 Dr. Kofler, Bärbel SPD 09.10.2014 Kolbe, Daniela SPD 09.10.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 09.10.2014 Lazar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 09.10.2014 Dr. Middelberg, Mathias CDU/CSU 09.10.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.10.2014 Petry, Christian SPD 09.10.2014 Post (Minden), Achim SPD 09.10.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 09.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 09.10.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 09.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 09.10.2014 Schuster (Weil am Rhein), Armin CDU/CSU 09.10.2014 Schwartze, Stefan SPD 09.10.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 09.10.2014 Spiering, Rainer SPD 09.10.2014 Steffen, Sonja SPD 09.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.10.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.10.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 09.10.2014 Wolff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 09.10.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5356 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 (A) (C) (B) Anlage 2 Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl eines Mitglieds des Parlamentarischen Kon- trollgremiums teilgenommen haben (D) CDU/CSU Stephan Albani Katrin Albsteiger Artur Auernhammer Dorothee Bär Thomas Bareiß Julia Bartz Günter Baumann Maik Beermann Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Sybille Benning Dr. André Berghegger Dr. Christoph Bergner Ute Bertram Peter Beyer Steffen Bilger Clemens Binninger Dr. Maria Böhmer Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexander Dobrindt Michael Donth Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Hansjörg Durz Jutta Eckenbach Dr. Bernd Fabritius Hermann Färber Uwe Feiler Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Thorsten Frei Dr. Astrid Freudenstein Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Michael Frieser Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Peter Gauweiler Dr. Thomas Gebhart Alois Gerig Eberhard Gienger Cemile Giousouf Reinhard Grindel Ursula Groden-Kranich Hermann Gröhe Klaus-Dieter Gröhler Michael Grosse-Brömer Astrid Grotelüschen Markus Grübel Manfred Grund Oliver Grundmann Monika Grütters Dr. Herlind Gundelach Fritz Güntzler Olav Gutting Christian Haase Florian Hahn Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Matthias Hauer Mark Hauptmann Dr. Stefan Heck Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Frank Heinrich (Chemnitz) Mark Helfrich Uda Heller Jörg Hellmuth Rudolf Henke Michael Hennrich Ansgar Heveling Peter Hintze Christian Hirte Dr. Heribert Hirte Alexander Hoffmann Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Dr. Hendrik Hoppenstedt Margaret Horb Bettina Hornhues Charles M. Huber Anette Hübinger Hubert Hüppe Erich Irlstorfer Thomas Jarzombek Sylvia Jörrißen Dr. Franz Josef Jung Xaver Jung Andreas Jung Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Steffen Kanitz Alois Karl Anja Karliczek Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Roderich Kiesewetter Dr. Georg Kippels Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Markus Koob Carsten Körber Hartmut Koschyk Kordula Kovac Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Dr. Roy Kühne Günter Lach Uwe Lagosky Dr. Karl A. Lamers Andreas G. Lämmel Dr. Norbert Lammert Ulrich Lange Barbara Lanzinger Dr. Silke Launert Paul Lehrieder Dr. Katja Leikert Dr. Philipp Lengsfeld Dr. Andreas Lenz Philipp Graf Lerchenfeld Dr. Ursula von der Leyen Antje Lezius Ingbert Liebing Matthias Lietz Andrea Lindholz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Wilfried Lorenz Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Karin Maag Yvonne Magwas Thomas Mahlberg Gisela Manderla Matern von Marschall Hans-Georg von der Marwitz Andreas Mattfeldt Stephan Mayer (Altötting) Reiner Meier Dr. Michael Meister Dr. Angela Merkel Jan Metzler Maria Michalk Dietrich Monstadt Karsten Möring Marlene Mortler Elisabeth Motschmann Dr. Gerd Müller Carsten Müller (Braunschweig) Stefan Müller (Erlangen) Dr. Philipp Murmann Dr. Andreas Nick Michaela Noll Helmut Nowak Dr. Georg Nüßlein Wilfried Oellers Florian Oßner Dr. Tim Ostermann Henning Otte Ingrid Pahlmann Sylvia Pantel Martin Patzelt Dr. Martin Pätzold Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Ronald Pofalla Eckhard Pols Thomas Rachel Kerstin Radomski Alois Rainer Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Erwin Rüddel Albert Rupprecht Anita Schäfer (Saalstadt) Andreas Scheuer Karl Schiewerling Jana Schimke Tankred Schipanski Heiko Schmelzle Christian Schmidt (Fürth) Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Bernhard Schulte-Drüggelte Dr. Klaus-Peter Schulze Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Christina Schwarzer Detlef Seif Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Johannes Singhammer Tino Sorge Jens Spahn Carola Stauche Dr. Wolfgang Stefinger Albert Stegemann Peter Stein Sebastian Steineke Johannes Steiniger Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5357 (A) (C) (D)(B) Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Rita Stockhofe Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Matthäus Strebl Karin Strenz Thomas Stritzl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Astrid Timmermann-Fechter Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Volker Ullrich Oswin Veith Thomas Viesehon Michael Vietz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Sven Volmering Christel Voßbeck-Kayser Kees de Vries Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Nina Warken Kai Wegner Albert Weiler Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Anja Weisgerber Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Marian Wendt Waldemar Westermayer Kai Whittaker Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Heinz Wiese (Ehingen) Klaus-Peter Willsch Elisabeth Winkelmeier- Becker Oliver Wittke Barbara Woltmann Tobias Zech Heinrich Zertik Emmi Zeulner Dr. Matthias Zimmer Gudrun Zollner SPD Niels Annen Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heike Baehrens Ulrike Bahr Heinz-Joachim Barchmann Dr. Katarina Barley Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Dr. Matthias Bartke Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Burkhard Blienert Willi Brase Dr. Karl-Heinz Brunner Edelgard Bulmahn Marco Bülow Martin Burkert Dr. Lars Castellucci Petra Crone Bernhard Daldrup Dr. Karamba Diaby Sabine Dittmar Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Siegmund Ehrmann Michaela Engelmeier Dr. h. c. Gernot Erler Petra Ernstberger Saskia Esken Dr. Johannes Fechner Dr. Fritz Felgentreu Elke Ferner Dr. Ute Finckh-Krämer Christian Flisek Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Ulrich Freese Dagmar Freitag Michael Gerdes Ulrike Gottschalck Kerstin Griese Gabriele Groneberg Michael Groß Uli Grötsch Wolfgang Gunkel Bettina Hagedorn Rita Hagl-Kehl Metin Hakverdi Ulrich Hampel Sebastian Hartmann Dirk Heidenblut Hubertus Heil (Peine) Gabriela Heinrich Marcus Held Wolfgang Hellmich Dr. Barbara Hendricks Heidtrud Henn Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Thomas Hitschler Dr. Eva Högl Matthias Ilgen Christina Jantz Frank Junge Josip Juratovic Thomas Jurk Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Christina Kampmann Ralf Kapschack Gabriele Katzmarek Ulrich Kelber Marina Kermer Cansel Kiziltepe Lars Klingbeil Birgit Kömpel Anette Kramme Dr. Hans-Ulrich Krüger Helga Kühn-Mengel Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Hiltrud Lotze Kirsten Lühmann Dr. Birgit Malecha-Nissen Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Dr. Matthias Miersch Klaus Mindrup Susanne Mittag Bettina Müller Michelle Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Ulli Nissen Thomas Oppermann Mahmut Özdemir (Duisburg) Aydan Özoğuz Markus Paschke Jeannine Pflugradt Detlev Pilger Sabine Poschmann Joachim Poß Florian Post Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Dr. Simone Raatz Martin Rabanus Mechthild Rawert Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Andreas Rimkus Sönke Rix Dennis Rohde Dr. Martin Rosemann René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Michael Roth (Heringen) Susann Rüthrich Bernd Rützel Johann Saathoff Annette Sawade Dr. Hans-Joachim Schabedoth Axel Schäfer (Bochum) Dr. Nina Scheer Marianne Schieder Udo Schiefner Dr. Dorothee Schlegel Ulla Schmidt (Aachen) Matthias Schmidt (Berlin) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Ursula Schulte Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Andreas Schwarz Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Norbert Spinrath Svenja Stadler Martina Stamm-Fibich Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Claudia Tausend Michael Thews Franz Thönnes Carsten Träger Rüdiger Veit Ute Vogt Dirk Vöpel Gabi Weber Bernd Westphal Andrea Wicklein Dirk Wiese Gülistan Yüksel Stefan Zierke Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Karin Binder Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Roland Claus Dr. Diether Dehm Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Annette Groth Dr. Gregor Gysi Dr. André Hahn Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Andrej Hunko Sigrid Hupach Ulla Jelpke Susanna Karawanskij Kerstin Kassner Katja Kipping Jan Korte Jutta Krellmann Katrin Kunert Caren Lay Sabine Leidig Ralph Lenkert Stefan Liebich Dr. Gesine Lötzsch Thomas Lutze Cornelia Möhring Niema Movassat Dr. Alexander S. Neu Petra Pau Harald Petzold (Havelland) 5358 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 (A) (C) (B) Martina Renner Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Dr. Kirsten Tackmann Azize Tank Frank Tempel Dr. Axel Troost Alexander Ulrich Kathrin Vogler Dr. Sahra Wagenknecht Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Birgit Wöllert Jörn Wunderlich Hubertus Zdebel Pia Zimmermann Sabine Zimmermann (Zwickau) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Luise Amtsberg Kerstin Andreae Annalena Baerbock Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Agnieszka Brugger Ekin Deligöz Katja Dörner Katharina Dröge Harald Ebner Dr. Thomas Gambke Matthias Gastel Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Britta Haßelmann Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Dieter Janecek Uwe Kekeritz Katja Keul Maria Klein-Schmeink Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Stephan Kühn (Dresden) Christian Kühn (Tübingen) Renate Künast Markus Kurth Steffi Lemke Dr. Tobias Lindner Nicole Maisch Peter Meiwald Irene Mihalic Beate Müller-Gemmeke Özcan Mutlu Dr. Konstantin von Notz Friedrich Ostendorff Cem Özdemir Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Corinna Rüffer Elisabeth Scharfenberg Ulle Schauws Dr. Frithjof Schmidt Kordula Schulz-Asche Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Markus Tressel Dr. Julia Verlinden Doris Wagner Beate Walter-Rosenheimer Dr. Valerie Wilms (D) Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der Gewerbeordnung (Tagesordnungspunkt 19) Gero Storjohann (CDU/CSU): Wir haben im letzten Jahr das Flensburger Punktesystems auf neue Beine ge- stellt. Das neue Fahreignungs-Bewertungssystem ist am 1. Mai 2014 in Kraft getreten. Diese Änderung ging rela- tiv geräuschlos über die Bühne, das ist selten in der Poli- tik. Die neue Regelung trifft vor allem diejenigen Ver- kehrsteilnehmer, die wiederholt die Sicherheit auf den Straßen gefährden, denn Verkehrsunfälle entstehen hauptsächlich durch nicht angepasstes Fahren. In der Praxis hat sich gezeigt, dass es einen Klarstellungsbedarf bezüglich der Punkteregelung gibt. Es ist klarzustellen, ab wann ein Punkt denn nun gilt. Der vorliegende Änderungsantrag der Fraktionen von CDU/CSU und SPD zum Gesetzentwurf der Bundesre- gierung zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und der Gewerbeordnung enthält diese Klarstellung zur Punkteberechnung. Es stand die Frage im Raum: Darf die Verkehrsbe- hörde Punkte vergeben, wenn denn der Fahrer noch gar nicht offiziell informiert worden ist, dass er einen Ver- stoß begangen hat? Da sind wir in der Koalition der kla- ren Auffassung: Ja, sie darf. Das ist wie folgt begründet: Es kommt nach dem Fahreignungs-Bewertungssystem nicht darauf an, dass eine Maßnahme den Betroffenen vor der Begehung wei- terer Verstöße erreicht und ihm damit theoretisch die Möglichkeit zur Verhaltensänderung gibt, bevor es zu weiteren Verstößen kommt. Der Grund für unsere Haltung ist, dass das neue Sys- tem keine verpflichtende Seminarteilnahme kennt. Wir verstehen den Erziehungsgedanken auch nicht so, dass jede einzelne Maßnahme der Behörden den Fahrer ein- zeln ansprechen können muss, damit diese Maßnahme eine Verhaltensänderung des Verkehrsteilnehmers bewir- ken kann. Wir wählen einen ganz anderen Ansatz zur Steige- rung der Verkehrssicherheit. Die Erziehungswirkung liegt dem Gesamtsystem als solchem zugrunde. Die ein- zelnen Stufen dienen in erster Linie der Information des Betroffenen. Die Maßnahmen sind somit lediglich eine Information über den Stand im System. Unter Gesichtspunkten der Verkehrssicherheit kommt es auf die Effektivität des Fahreignungs-Bewertungssys- tems an. Das Ziel ist, die Allgemeinheit vor ungeeigne- ten Fahrern zu schützen. Hat ein Betroffener sich durch eine entsprechende Anhäufung von Verkehrsverstößen als ungeeignet erwiesen, ist er zumindest befristet vom Verkehr auszuschließen. Eine in bestimmten Konstellationen ausbleibende Chance eines Fahrers, sein Verhalten so zu bessern, dass es zu keinen weiteren Maßnahmen gegen ihn kommt, ist in Abwägung mit dem Sicherheitsinteresse der Allge- meinheit kein Argument dafür, über bestimmte Ver- kehrsverstöße hinwegzusehen und sie dadurch bei der Beurteilung der Fahreignung auszublenden. In solchen Fällen geht es teilweise sogar um Konstellationen, in de- nen in kurzer Zeit wiederholt und schwer gegen Ver- kehrsregeln verstoßen wurde. Das ist ein besonderes Ri- siko für die Verkehrssicherheit. Das ist ein besonderes Risiko für die Allgemeinheit. Mit unserem Änderungs- antrag wird sichergestellt, dass für jeden Verkehrsver- stoß die dafür vorgesehenen Punkte im Fahreignungs- Bewertungssystem verwertet werden können. Die Fahrerlaubnisbehörden sind auch noch nach Jah- ren auf alte Daten angewiesen und müssen auf diese zu- rückgreifen können. Dazu reichen die im Zentralen Fahrerlaubnisregister vorhandenen Daten derzeit nicht aus. Daher war eine Überarbeitung des Gesetzes not- wendig. Mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5359 (A) (C) (D)(B) werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass für eine Neuerteilung von Fahrerlaubnissen, die durch Ent- ziehung, Verzicht oder Fristablauf erloschen waren, die im Verwaltungsvollzug erforderlichen Daten problemlos zur Verfügung stehen. Die Reform des Flensburger Punktesystems war not- wendig, und sie war ein Erfolg und wird durch unsere Klarstellung zur Punkteberechnung noch besser. Mit der heutigen Verabschiedung des geänderten Stra- ßenverkehrsgesetzes haben wir einen langen Entschei- dungsprozess, der unter Minister Ramsauer begonnen wurde, zu einem guten Ende gebracht. Abschließend danke ich besonders den Mitarbeitern aus dem Ministerium für Verkehr und digitale Infrastruk- tur, besonders Herrn Dr. Albrecht, für ihre geduldige und kompetente Zuarbeit. Patrick Schnieder (CDU/CSU): Nachdem mein Kollege Gero Storjohann schon ausführlich auf den vor- gelegten Gesetzentwurf und den damit verbundenen Än- derungsantrag eingegangen ist, möchte ich gerne die Ge- legenheit nutzen und noch einmal einen kleinen Schritt zurückgehen: Warum haben wir eigentlich das Punkte- system reformiert? Wie vermutlich die meisten hier wissen, wurde das alte Verkehrszentralregister am 1. Mai dieses Jahres durch das neue Fahreignungsregister abgelöst. Die bis- her größte Reform im Bereich der Verkehrssicherheit seit über 50 Jahren. Ziel der Neuregelung war und ist es, das Punktesys- tem, das im Laufe der Zeit durch neue Regelungen im- mer komplizierter und undurchsichtiger wurde, grundle- gend zu reformieren, es spürbar einfacher, transparenter und verständlicher zu gestalten. Nur so war es möglich, die Akzeptanz bei den Betroffenen zu erhöhen und damit zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beizutragen. Wer konnte noch verstehen, dass das Befahren einer Umweltzone ebenso mit Punkten bestraft wurde wie ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr – zum Bei- spiel durch überhöhte Geschwindigkeit? Im Kern haben wir daher folgende Änderungen vor- genommen: Erstens: Der Punktekatalog wurde entrümpelt. Im neuen System werden nur noch solche Verstöße mit Punkten geahndet, die tatsächlich zur Gefährdung der Verkehrssicherheit beitragen – Geschwindigkeitsver- stöße, Handyverstöße, Behinderung von Rettungskräften etc. Zweitens: Aus sieben wurde drei. Im alten System wurden Verkehrsverstöße mit bis zu sieben Punkten be- straft. Eine schier undurchsichtige Vielzahl an Regeln und Konstellationen entstand. Die Verhältnismäßigkeit ging verloren. Doch damit ist jetzt Schluss. Das neue System stuft die Delikte nur noch in drei Kategorien ein. Die Transparenz wird deutlich erhöht, und dennoch geht kein Verkehrsteilnehmer verloren, der zum wiederholten Male auffällig geworden ist. Drittens: ein neues Fahreignungsseminar. Transpa- rente Regeln allein führen bei auffälligen Verkehrsteil- nehmern nicht immer automatisch zu einem besseren Fahrverhalten. Häufig ist es sinnvoll, verkehrspädagogi- sche und verkehrspsychologische Elemente in die Fort- bildung mit einfließen zu lassen. Sie können helfen, ei- genes Fehlverhalten zu erkennen und zu verändern. Dies wird im neuen Fahreignungsseminar stärker als bisher berücksichtigt. Viertens: klare Regeln zum Punkteabbau. Freiwillige Maßnahmen zum Punkteabbau haben nachweislich ei- nen positiven Einfluss auf die Verkehrssicherheit. Daher haben wir auch im neuen System die Möglichkeit erhal- ten, bei einem Stand von bis zu fünf Punkten ein freiwil- liges Fahreignungsseminar zu besuchen und damit einen Punkt abzubauen. Eine Regelung, die insbesondere für Menschen, die berufsbedingt viel mit dem Pkw oder dem Lkw unterwegs sind, von hoher Bedeutung ist. Abschließend soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir auch die Abfrage des aktuellen Punktestandes verein- facht haben. In Zukunft kann diese sowohl vor Ort beim Kraftfahrtbundesamt als auch auf dem Postweg und über das Internet geschehen – natürlich kostenfrei. Diese Reform war nicht nur die größte in der Ge- schichte des Verkehrszentralregisters, sie war auch die wichtigste. Wie keine andere hat sie die Akzeptanz der Maßnahmen gesteigert und zur Erhöhung der Verkehrs- sicherheit beigetragen. Der uns vorliegende Gesetzentwurf – verbunden mit dem Änderungsantrag der Großen Koalition – ist im We- sentlichen eine Konkretisierung der Punkteberechnung. Dabei geht es uns insbesondere darum, die Allgemein- heit vor denjenigen Verkehrsteilnehmern zu schützen, die innerhalb kürzester Zeit schwerwiegende Verkehrs- verstöße begehen – oder anders gesagt: offensichtlich unbelehrbar sind. Insgesamt haben wir damit eine runde und in sich schlüssige Reform vorgelegt, die spürbar und nachhaltig die Verkehrssicherheit in Deutschland verbessern wird. Stefan Zierke (SPD): Wann haben Sie das letzte Mal einen Bußgeldbescheid mit dem Verweis auf Punkte er- halten?! Ohne hier irgendjemandem zu nahe treten zu wollen, war sicher der eine oder andere – mich einge- schlossen – schon einmal in dieser Situation. Die in der letzten Legislatur verabschiedete und am 1. Mai dieses Jahres in Kraft getretene VZR-Reform – besser als Ramsauers Punktereform bekannt – hat das ursprüngliche 18-Punkte-System auf 8 eingestampft. Die drei Maßnahmenkategorien „Ermahnung“, „Verwar- nung“ und „Entziehung der Fahrerlaubnis“ sind eine bewusst getroffene Stufenregelung im neuen Fahreig- nungssystem, die auf Verwaltungsebene mit entspre- chenden Fristen einhergeht. Systematisches Ziel dieser Regelungen ist die Warnfunktion für den Betroffenen so- wie das übergeordnete Ziel der Verkehrssicherheit. Im Sinne der Rechtssicherheit sollte jeder aktive Verkehrs- teilnehmer zu jedem Zeitpunkt wissen, ob und wie viele Punkte er in Flensburg hat bzw. wann ihm der Verlust 5360 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) der Fahrerlaubnis droht. Die Stufenregelung bei der Punktevergabe ist daher grundsätzlich sinnvoll und dient der Transparenz. Unter dieser Fassung waren jedoch verschiedene Auslegungen in den Ländern verfolgt und entsprechend unterschiedliche Verfahrensweisen praktiziert worden. Im Zuge der Implementierung der Punktereform hat sich hier daher Klarstellungsbedarf ergeben, den wir heute beheben wollen: Bei der Stufenregelung im neuen Fahreignungssystem gibt es einige wenige Konstellationen, bei denen diese Maßnahmenstufen in der Praxis nicht eingehalten wer- den konnten und sukzessiv dadurch Verstöße später und zum Teil gar nicht mit Punkten geahndet werden konn- ten. Die Praxis hat gezeigt, dass die in einigen Ländern praktizierten Interpretationen wiederum ein gewisses Ausnutzungspotenzial bergen. Ich möchte gerne versu- chen, Ihnen das ein wenig anschaulicher zu machen: Jemand, der mehrere Verkehrsverstöße innerhalb kür- zester Zeit begeht und beispielsweise bei vier Punkten – bewusst oder unbewusst – gegen einen davon Rechts- mittel einlegt, kommt in die skurrile Situation, dass die in der Zwischenzeit begangenen Vergehen aufgrund der aufschiebenden Einsprüche nicht geahndet werden dür- fen und der Punktestand gleich bleibt bzw. sich nicht er- höht. Zuwiderhandlungen werden erst dann wieder mit Punkten bewertet, wenn die Ermahnung von der Be- hörde ergriffen – also der Bescheid zugestellt – worden ist. Richtig ist: Es geht um einige wenige Fälle, dennoch geht es hierbei unter Umständen um Wiederholungstäter, die in kürzester Zeit mehrere Verstöße begehen, unter Umständen wohl wissend, dass diese nicht vollumfäng- lich geahndet werden können. Das kann unserer Auffas- sung nach nicht im Sinne des Gesetzgebers sein. Dieser Umstand ist insbesondere unter Verkehrssi- cherheitsaspekten nicht zielführend, weil er Wiederho- lungstätern einen Zeitraum gewährt, der je nach Dauer der Bearbeitung durch die Behörde 3 bis 12 Monate be- tragen kann, währenddessen weitere Verkehrsverstöße nicht mit Punkten bewertet werden könnten – also eine Art „Blankoscheck“. Um genau diese Fälle zu vermeiden und Wiederho- lungstäter nicht zu ermutigen, wird durch den vorliegen- den Antrag die Stufenregelung beim Ergreifen der Maß- nahmen klarer gefasst. Mit einer klareren Formulierung der Gesetzesvorschrift wollen wir erreichen, dass Ver- kehrszuwiderhandlungen stets auch dann mit Punkten bewertet werden, wenn sie vor der Einleitung einer der Maßnahmen begangen worden sind, unabhängig davon, ob sie bereits berücksichtigt werden konnten oder nicht. Aus unserer Sicht darf es nicht sein, dass die Bearbei- tungszeiträume in den Landesbehörden ausschlaggebend dafür sind, ob ein Verstoß bebußt wird oder nicht. Die durch die Stufenregelung verfolgte Warnfunktion halten wir für wichtig, ebenso wichtig ist es aber, dass nicht der Zeitraum der Ordnungswidrigkeit oder gar Straftat – im Falle von Alkohol- oder Drogeneinfluss –, sondern al- lein die Tat an sich ausschlaggebend für eine eventuelle Bepunktung ist. Es darf keine „Blankoschecks“ geben; dafür ist die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu wichtig. Darüber hinaus regelt der vorliegende Gesetzentwurf noch zwei weitere Aspekte im aktuell geltenden Ver- kehrsrecht: Zum einen wird das Straßenverkehrsgesetz dahin ge- hend geändert, dass zukünftig die Führerscheinausgabe und -rückgabe zentral erfolgen muss. Dies ist eine Vor- gabe der EU-Kommission. Wir begrüßen dies, da es ne- ben anderen Vorteilen dem Verbot der doppelten Erfas- sung Rechnung trägt und dem Wunsch nach einer einheitlichen und nachvollziehbaren Führerscheinaus- gabe- und -einzugsstelle. Damit sollen zukünftig auch Altdaten besser verwal- tet werden können. Die Praxis hat gezeigt, dass die der- zeitigen Fristen von fünf Jahren nicht ausreichend sind, da es bei Neuerteilung einer Fahrerlaubnis durchaus ent- scheidend ist, Zugriff auf Informationen zu haben, wie etwa ob jemand gewisse Prüfungen in der Vergangenheit bereits abgelegt hat oder nicht. Übergeordnetes Ziel ist es hierbei, die Straßenver- kehrsordnung und die Fahrerlaubnis-Verordnung so an- zupassen, dass den Fahrerlaubnisbehörden im Falle der Neuerteilung des Führerscheins nach vorherigem Erlö- schen die erforderlichen Daten zur Verfügung stehen. Die Verwendung von Daten über bereits abgelegte Prü- fungen ist darüber hinaus auch im Interesse der Betroffe- nen, da es die Verfahren erleichtert. Diese Anpassungen sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass es ab 2015 keine örtlichen Fahrerlaubnisregister mehr geben wird. Zum anderen wird die Gewerbeordnung dahin gehend angepasst, dass Personen, die kein Kraftverkehrsge- schäft führen dürfen, ebenfalls zentral erfasst werden. Damit soll vermieden werden, dass diese auf andere Bundesländer ausweichen können. Hier besteht derzeit ein Defizit, da die Daten dieser Personen bei rechtswid- rigem Handeln nicht erfasst werden dürfen. Auch begrüßen wir, dass mithilfe einer weiteren Klar- stellung im Straßenverkehrsgesetz geregelt wird, dass für die ordnungsgemäße Durchführung der verkehrspsy- chologischen Teilmaßnahme im Rahmen des neuen Fahreignungsseminars in Zukunft geeignete räumliche und sachliche Ausstattung vorzuweisen ist. Ich bitte Sie daher, heute dem Gesetzentwurf zuzu- stimmen, um eine konsequentere und auch gerechtere Ahndung von Verstößen im Verkehr gewährleisten zu können. Mit dem vorliegenden Antrag der Koalition füllen wir eine Gesetzeslücke, bei der es uns um nicht weniger als die Verkehrssicherheit aller geht. Darüber hinaus sehe ich es als unsere Aufgabe als Verkehrspolitiker, hier Klarheit zu schaffen, um die Akzeptanz in der Bevölke- rung für das neue Punktesystem zu erhöhen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 9. Oktober 2014 5361 (A) (C) (D)(B) Thomas Lutze (DIE LINKE): Das Straßenverkehrs- gesetz ist ein sehr trockener Stoff, gerade für einen Ver- kehrspolitiker, der kein Jurist ist. Es ist aber ein Stoff, der von vielen in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Wir erinnern uns noch gut an die Debatten der letz- ten Wahlperiode zur Reform des Verkehrszentralregis- ters in Flensburg. Daher ist es auch richtig, dass die Regierung und ihre Koalition hier im Bundestag versuchen, Gesetzeslücken zu schließen und Unklarheiten zu beseitigen. Allein die offene Frage von der Tatzeit eines Verkehrsverstoßes und dem Zeitpunkt der Rechtswirksamkeit der Strafe und allem, was dazwischen so passieren kann, sind sehr unübersichtlich. Was passiert zum Beispiel, wenn zwi- schen den beiden genannten Zeitpunkten neue Verstöße hinzukommen? Wie wird so etwas rechtlich sauber be- handelt? Ich glaube nicht, dass mit der jetzigen Gesetzesinitia- tive alle offenen Fragen endgültig ausgeräumt werden, auch wenn die Richtung stimmt. Wir werden mit der No- velle unsere Erfahrungen machen und vielleicht noch in dieser Wahlperiode die nächsten Probleme zu lösen ha- ben. Trotzdem stimmt die Linksfraktion vielen Punkten zu. Zwei Punkte bleiben für uns aber entscheidend: Zum einen darf die Rechtsstaatlichkeit nicht untergraben wer- den. Hier bedeutet das, dass durch Veränderungen im Verfahren die grundsätzliche Möglichkeit, Widerspruch einzulegen – also auch in Berufung zu gehen – nicht ein- geschränkt werden darf. Das bedeutet in seiner letzten Konsequenz auch, dass jeder bis zur endgültigen Ent- scheidung als unschuldig zu gelten hat. Gerade im Ver- kehrsbereich stellt sich sehr oft im Verfahren heraus, dass zum Beispiel Geschwindigkeitsmessungen ungenau und damit ungültig gewesen sind. Wichtig ist uns auch der Datenschutz, worin auch un- sere Kritik an der heutigen Vorlage begründet ist. Relativ klar ist, wer Daten speichert und wo sie gespeichert wer- den. Unklar ist aber, wer Zugriff auf diese Daten hat. Können diese Daten auch in anderen Verfahren verwen- det werden, die mit dem konkreten Verstoß gar nichts zu tun haben? Oder: Wann werden die Daten durch wen wieder gelöscht? Und wenn man dann liest, dass diese Daten EU-weit genutzt werden – was heutzutage voll- kommen sinnvoll ist –, dann muss man schon kritisch fragen, ob die Einhaltung unserer Datenschutzstandards auch in allen teilnehmenden Ländern gegeben ist. Die Linke wird sich deshalb enthalten. Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN): Mit den vorliegenden Änderungen beim Straßen- verkehrsgesetz und des Bundeszentralregistergesetzes soll eine Regelungslücke bezüglich der Daten, die das Zentrale Fahrerlaubnisregister von den örtlichen Fahrer- laubnisbehörden zur Verfügung gestellt bekommt, ge- schlossen werden. Damit wird es in Zukunft möglich sein, auch Regel- verstöße im Verkehr dann mit Punkten zu bewerten, wenn sie vor Einleitung einer Maßnahme des Fahreig- nungsbewertungssystems erfolgten. Bisher konnte von findigen Verkehrsteilnehmern das Schlupfloch zwischen Erreichen der Punkteschwelle und dem Ergreifen der Maßnahme so genutzt werden, dass „punktebewehrte“ Verkehrsverstöße folgenlos blieben, also nicht mit Punk- ten geahndet wurden. Auch die „Restprobezeit“ neuer Führerscheinbesitzer soll künftig übermittelt werden. Mit den Ergänzungen des § 4 des Straßenverkehrsgesetzes wird dieses Schlupfloch jetzt hoffentlich wirksam geschlossen. Im Interesse einer verbesserten Verkehrssicherheit begrüßen wir diese Regelung ausdrücklich. Auch die Präzisierung des § 52 im Bundeszentralre- gistergesetz, mit der Verkehrsverstöße mit Blick auf das Fahreignungsbewertungssystem länger verwertbar wer- den, ist unter Verkehrssicherheitsaspekten sinnvoll. Allerdings hegt meine Fraktion Bedenken hinsicht- lich des Datenschutzes. Uns muss bewusst sein, dass das beim Kraftfahrtbundesamt angesiedelte Zentrale Fahr- erlaubnisregister künftig personenbezogene und sehr sensible Daten zentral speichert. Auf diese Daten hat bei Strafverfolgung und im Zusammenhang mit Ordnungs- widrigkeiten die Polizei oder auch das Bundesamt für Güterverkehr Zugriff. Künftig wird auch der Grund für das Erlöschen der Fahrerlaubnis zentral gespeichert. Diese Daten könnten bei der derzeitigen Regelung auch sachfremd verwendet werden – das müssen wir jedoch zwingend ausschließen. Bei Wiederausstellung der Fahrerlaubnis müssen perso- nenbezogene Daten gelöscht werden. Nach der jetzt vorgesehenen Regelung bleiben sie unbegrenzt abge- speichert. Deshalb hätte dem umfangreichen Änderungs- antrag gut zu Gesicht gestanden, klare Regeln hinsicht- lich eines verbesserten Datenschutzes vorzusehen. Liebe Kolleginnen und Kollegen der Regierungsfrak- tionen, erlauben Sie mir abschließend noch ein Wort zum Beratungsverfahren: Acht Minuten vor Beginn der gestrigen Sitzung des Verkehrsausschusses erreichte uns Ihr achtseitiger neuerlicher Änderungsantrag. Auch wenn im Kern keine wesentlichen Änderungen enthalten sein sollen, so ist keine sachgerechte Prüfung mehr mög- lich gewesen. Das ist ein unwürdiges Verfahren. Bitte ersparen Sie uns künftig ein solches Durchpeit- schen von Gesetzesänderungen. Ihre Mehrheit ist schon erdrückend genug – geben Sie uns wenigstens ausrei- chend Zeit, ihr politisches Handeln zu bewerten. 57. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 4 Änderung des Bundesausbildungsförderungsgesetzes TOP 5 Klimapolitik TOP 6 Verantwortung für Produktion in Entwicklungsländern TOP 27, ZP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 28, ZP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 7 Einsprüche gegen die Gültigkeit der Bundestagswahl TOP 8 Wahl eines Mitglieds des Parl. Kontrollgremiums TOP 11 Änderung des Bundesverfassungsgerichtsgesetzes TOP 10 Besteuerung von Kapitalerträgen TOP 13, ZP 4 Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes TOP 12 Psychiatrisches Entgeltsystem TOP 15 Bundesbesoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz TOP 14, ZP 5 Hungerbekämpfung TOP 17 Änderung mautrechtlicher Vorschriften ZP 6 Karenzzeit für ausscheidende Regierungsmitglieder TOP 18 Änderung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes TOP 19 Änderung des Straßenverkehrsgesetzes TOP 20 Ausbau der Breitbandinfrastruktur Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nehmen Sie bitte Platz. Die Sitzung ist eröffnet.
    Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    begrüße Sie herzlich zu unserer Plenarsitzung.
    Bevor wir in die heutige Tagesordnung eintreten,

    möchte ich der Kollegin Hilde Mattheis mit allen guten
    Wünschen für die nächsten Jahre nachträglich zu ihrem
    60. Geburtstag gratulieren.


    (Beifall)

    Interfraktionell ist vereinbart worden, die verbundene

    Tagesordnung um die in der Zusatzpunktliste aufge-
    führten Punkte zu erweitern:
    ZP 1 Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen

    DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
    Reaktion der Bundesregierung auf den Rüs-
    tungsbericht und die schwierige Situation des
    Beschaffungswesens der Bundeswehr

    (siehe 56. Sitzung)


    ZP 2 Weitere Überweisungen im vereinfachten
    Verfahren

    (Ergänzung zu TOP 27)

    a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge-

    brachten Entwurfs eines Gesetzes über
    Maßnahmen im Bauplanungsrecht zur
    Erleichterung der Unterbringung von
    Flüchtlingen
    Drucksache 18/2752
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und
    Reaktorsicherheit (f)

    Innenausschuss
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz

    b) Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Sylvia Kotting-Uhl, Oliver Krischer, Kai
    Gehring, weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
    Kein Atommüll-Export aus dem Reaktor
    AVR Jülich in die USA
    Drucksache 18/2624
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und
    Reaktorsicherheit

    c) Beratung des Antrags der Abgeordneten
    Dr. Franziska Brantner, Katja Dörner, Kai
    Gehring, weiterer Abgeordneter und der
    Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Echte Wahlfreiheit schaffen – Elterngeld
    flexibler gestalten

    Drucksache 18/2749
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (f)

    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Haushaltsauschuss

    ZP 3 Weitere abschließende Beratung ohne Aus-
    sprache


    (Ergänzung zu TOP 28)


    Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Ausschusses für Recht und Verbrau-
    cherschutz (6. Ausschuss)


    zu dem Streitverfahren vor dem Bundesver-
    fassungsgericht 2 BvE 5/12 und damit zusam-
    menhängenden Verfahren

    Drucksache 18/2773

    ZP 4 Erste Beratung des von den Abgeordneten
    Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Luise
    Amtsberg, Kerstin Andreae, weiteren Abgeord-
    neten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
    zur Aufhebung des Asylbewerberleistungsge-
    setzes

    Drucksache 18/2736
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

    Innenausschuss
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Gesundheit
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe





    Präsident Dr. Norbert Lammert


    (A) (C)



    (D)(B)

    ZP 5 Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Ausschusses für wirtschaftliche Zu-
    sammenarbeit und Entwicklung (19. Ausschuss)

    zu dem Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz,
    Friedrich Ostendorff, Claudia Roth (Augsburg),
    weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
    NIS 90/DIE GRÜNEN

    Weltagrarbericht jetzt unterzeichnen
    Drucksachen 18/979, 18/1788

    ZP 6 Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Innenausschusses (4. Ausschuss)


    – zu dem Antrag der Abgeordneten Jan Korte,
    Dr. Petra Sitte, Halina Wawzyniak, weiterer
    Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE

    Gesetzliche Karenzzeit für ausgeschie-
    dene Regierungsmitglieder einführen

    – zu dem Antrag der Abgeordneten Britta
    Haßelmann, Luise Amtsberg, Volker Beck

    (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak-

    tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Karenzzeit für ausscheidende Regierungs-
    mitglieder

    Drucksachen 18/285, 18/292, 18/2762
    Von der Frist für den Beginn der Beratungen soll, so-

    weit erforderlich, abgewichen werden.

    Der Tagesordnungspunkt 9 wird abgesetzt. Die Ta-
    gesordnungspunkte der Koalitionsfraktionen rücken ent-
    sprechend vor. Der Tagesordnungspunkt 16 wird eben-
    falls abgesetzt und stattdessen die Beschlussempfehlung
    des Innenausschusses auf der Drucksache 18/2762 zu
    den Anträgen der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/
    Die Grünen zur Einführung einer Karenzzeit für aus-
    scheidende Regierungsmitglieder aufgerufen.

    Darüber hinaus mache ich Sie noch auf eine nachträg-
    liche Ausschussüberweisung im Anhang zur Zusatz-
    punktliste aufmerksam:

    Der am 11. September 2014 (51. Sitzung) überwie-
    sene nachfolgende Gesetzentwurf soll zusätzlich dem

    (10. Ausschuss)


    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes
    zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung ei-
    nes Sondervermögens „Energie- und Klima-
    fonds“
    Drucksache 18/2443
    Überweisungsvorschlag:
    Haushaltsauschuss (f)

    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und
    Reaktorsicherheit

    Ich frage Sie, ob Sie mit diesen vorgetragenen Verän-
    derungen einverstanden sind. – Das ist offensichtlich der
    Fall. Dann können wir so verfahren.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, heute vor einem
    Vierteljahrhundert, am 9. Oktober 1989, zogen in Leip-
    zig 70 000 Menschen nach einem Friedensgebet in der
    Nikolaikirche über den Innenstadtring – eine machtvolle
    Demonstration für Freiheit, Selbstbestimmung und De-
    mokratie gegen die SED-Diktatur. Es war nicht die erste
    der großen Massenkundgebungen, die schließlich zum
    Mauerfall und zum Ende der DDR führten. Doch an die-
    sem Abend wurde der berühmte Punkt erreicht, von dem
    aus es kein Zurück mehr gab. Es war das doppelte Wun-
    der von Leipzig: die disziplinierte Friedfertigkeit und
    Gewaltlosigkeit der Demonstranten, aber auch die Ein-
    sicht der örtlichen Funktionäre, der unwiderstehlichen
    Kraft von Zehntausenden Menschen mit Kerzen in den
    Händen, auch entgegen den Anweisungen aus Berlin,
    nicht mit Waffengewalt zu begegnen. Dieser 9. Oktober
    1989 gehört zu den großen, glücklichen Tagen der jün-
    geren deutschen Geschichte. Wir sind allen dankbar, die
    damals viel riskiert haben, als sie es wagten, für Demo-
    kratie, Freiheit und Bürgerrechte auf die Straße zu ge-
    hen.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Unsere Gedanken sind in diesen Tagen bei den Men-
    schen in Hongkong und anderswo auf der Welt, die
    25 Jahre nach Leipzig wieder mit großem persönlichen
    Mut und Risiko für ihre Rechte, für ihre Freiheit, für
    Selbstbestimmung und Demokratie eintreten. Ihnen gel-
    ten unser Respekt und unsere Unterstützung.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Ich rufe die Tagesordnungspunkte 4 a bis 4 c auf:

    a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Fünfundzwanzigs-
    ten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbil-
    dungsförderungsgesetzes (25. BAföGÄndG)


    Drucksache 18/2663
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Haushaltsauschuss mitberatend und gemäß § 96 der GO

    b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesre-
    gierung

    Zwanzigster Bericht nach § 35 des Bun-
    desausbildungsförderungsgesetzes zur Über-
    prüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie
    Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach
    § 21 Absatz 2

    Drucksache 18/460
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Haushaltsauschuss

    c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Kai
    Gehring, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer
    Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
    DIE GRÜNEN





    Präsident Dr. Norbert Lammert


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sofort besser fördern – BAföG-Reform über-
    arbeiten und vorziehen

    Drucksache 18/2745
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Haushaltsauschuss

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache 96 Minuten vorgesehen. – Auch dazu
    stelle ich Einvernehmen fest.

    Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort der
    Bundesministerin Frau Professor Wanka.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung
    und Forschung:

    Herr Präsident! Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie
    zu Beginn dieser Sitzung an den 9. Oktober 1989 erin-
    nert haben. Das ist für mich der wichtigste Tag, wichti-
    ger als der 9. November. Es ist ein Tag, an dem man sich
    immer wieder freut. Ich erinnere mich nicht nur sehr
    gerne daran, sondern mir ist es egal, wie wir heute disku-
    tieren. Ich rege mich gar nicht auf – vielleicht –,


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der SPD)


    weil ich mich freue, dass wir hier diskutieren können
    und demokratische Verhältnisse haben. Wahrscheinlich
    kann nur jemand, der jahrelang nicht in einer Demokra-
    tie gelebt hat, ermessen, wie wichtig sie ist und wie sehr
    man sich – aus Ihrer Sicht vielleicht naiv – darüber
    freuen kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren, es wurde in Deutschland noch nie so viel Geld für
    Bildung und Forschung ausgegeben wie heute. Das geht
    so weiter. Für den Bund kann ich sagen, dass wir in den
    nächsten Jahren dieser Legislaturperiode eine Steigerung
    des Etats des BMBF um noch einmal 25 Prozent haben
    werden. Wir alle wissen, wie schwierig diese Steigerung
    angesichts der Haushaltssituation des Bundes – ich
    nenne die Stichworte „Konsolidierung“ und „schwarze
    Null“ – war. Wir haben also nicht viel oder sogar zu viel
    Geld. Deshalb haben wir schon im Koalitionsvertrag mit
    zusätzlichen 9 Milliarden Euro für Bildung und For-
    schung eindeutige Prioritäten gesetzt. Diese Investitio-
    nen lohnen sich doppelt: Sie lohnen sich für die Lebens-
    chancen jedes Einzelnen, egal ob er Schüler, Lehrer,
    Studierender oder Forscher ist, sie lohnen sich aber auch
    für die Volkswirtschaft; denn sie sind der Schlüssel für
    Wohlstand und Lebensqualität. Das wünschen wir uns
    für die nächsten Jahre und Jahrzehnte.


    (Beifall des Abg. Willi Brase [SPD])


    Ich glaube, dass das 25. Gesetz zur Änderung des
    BAföG-Gesetzes, dessen Entwurf wir heute vorlegen,
    ein gutes Gesetz ist. Dieses Gesetz gibt es seit über
    40 Jahren – über die Historie haben wir schon mehrfach
    gesprochen –, und es hat mittlerweile Millionen jungen
    Frauen und jungen Männern ein Studium ermöglicht.
    Schauen wir uns einmal die Zahlen an: Letztes Jahr er-
    hielten im Jahresdurchschnitt – immer gerechnet auf das
    volle Jahr und nicht darauf, dass jemand 14 Tage oder
    zwei Monate BAföG bezieht – 620 000 Frauen und
    Männer BAföG. Dies ist eine wirkliche Größenordnung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir können stolz darauf sein, dass wir in Deutschland
    ein solches Förderungssystem haben und die Finanzie-
    rung eines Studiums nicht einfach den Eltern oder den
    betreffenden Studierenden überlassen. Man muss sich
    immer über die Tatsache im Klaren sein, dass wir mit
    dieser BAföG-Novelle noch einmal Hunderte von Mil-
    lionen Euro Jahr für Jahr zusätzlich ausgeben. Das bringt
    uns in den Bildungsstatistiken der OECD gar nichts. Es
    wird nicht als Ausgabe für Bildung gerechnet. Wenn hin-
    gegen beispielsweise in Großbritannien die Studienbei-
    träge erhöht werden, dann erhöht es die Bildungsausga-
    ben in Großbritannien.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: OECD!)


    – OECD. Ich sage es an dieser Stelle. Wir sind uns hier
    einig.

    Das BAföG wird als Sozialausgabe gewertet, geht
    aber wesentlich darüber hinaus. Diese Ausbildungsför-
    derung wollen wir nachhaltig sichern. Mir war es von
    Anfang an ein ganz wichtiges Anliegen, in dieser Legis-
    laturperiode eine BAföG-Reform zu erreichen, die sub-
    stanziell und strukturell ist. Mit diesem Gesetz sind ganz
    wichtige Weichenstellungen verbunden. An erster Stelle
    steht – das ist grundlegend –, dass ab 1. Januar 2015 der
    Bund die Kosten für das BAföG zu 100 Prozent trägt.
    Das sind rund 1,2 Milliarden Euro. Das ist kein Pappen-
    stiel. Das ist eine wirklich beträchtliche Größenordnung.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das bringt den Studierenden überhaupt nichts!)


    – Zuhören, Herr Gehring. – Damit erhalten die Länder
    ab 1. Januar Geld in dieser Größenordnung,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das bringt den Studierenden aber nichts!)


    um es – das steht im Gesetz – für Bildungsausgaben, ins-
    besondere für Hochschulen, auszugeben. Damit haben
    wir etwas, was wir die letzten 10, 15 Jahre nicht hatten:
    Wir haben eine dauerhafte Lösung. Es werden jetzt dau-
    erhaft Mittel für die entsprechenden Aufgaben zur Ver-
    fügung gestellt, mit denen zum Beispiel Stellen für den
    wissenschaftlichen Nachwuchs an Hochschulen, für Pro-
    fessoren oder für Schulsozialarbeiter geschaffen werden
    können. Die Mittel sind vorhanden und können ab dem
    1. Januar unkompliziert abgerufen werden.


    (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Ja, das Geld ist quasi vermehrbar!)


    Wir erhöhen vonseiten des Bundes unsere Ausgaben
    also nicht erst ab 2016, sondern ab 1. Januar des nächs-
    ten Jahres. Das ist unsere Leistung.





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Studierenden kriegen BAföG, nicht die Länder!)


    Im Bundeshaushalt ist für die inhaltliche BAföG-No-
    velle, die 2016 in Kraft tritt, ein Volumen von 500 Mil-
    lionen Euro jährlich eingestellt. Rechnet man die KfW-
    Mittel dazu, dann sind wir bei 825 Millionen Euro. Der
    Bund legt also für die Belange der Studierenden Jahr für
    Jahr eine Dreiviertelmilliarde drauf. Damit werden wir
    unserem Anspruch, für substanzielle und strukturelle
    Verbesserungen für die Studierenden zu sorgen, gerecht.

    Mir kam es besonders darauf an, dass wir den Kreis
    derjenigen, die BAföG erhalten – das wird anhand des
    Verdienstes der Eltern berechnet –, erweitern. Seit vielen
    Jahren ist die Situation so: Wenn ein Studierender
    BAföG bezieht, dann bekommt er darüber hinaus viele
    Vergünstigungen, zum Beispiel die Befreiung von den
    Rundfunkgebühren usw. Diejenigen, die kein BAföG er-
    halten, weil ihre Eltern ein bisschen zu viel verdienen,
    können solche Vergünstigungen nicht in Anspruch neh-
    men. Deswegen war es ein ganz wichtiges Element, den
    Kreis derjenigen, die BAföG-berechtigt sind, zu erwei-
    tern.

    Wir haben die Freibetragsgrenze um 7 Prozent erhöht,
    das erreicht nicht nur Geringverdiener. 2012 betrug der
    durchschnittliche monatliche Bruttoverdienst einer Fa-
    milie in Deutschland 4 000 Euro. Die BAföG-Novelle
    führt dazu, dass die Grenze für die BAföG-Berechtigung
    bei 5 390 Euro brutto liegen wird. Gerade den jungen
    Menschen aus Familien mit mittlerem Einkommen wird
    dadurch in starkem Maße entgegengekommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Der Kreis derer, die BAföG-berechtigt sind, wird um
    110 000 erhöht.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die sind vorher alle rausgefallen!)


    Dabei geht es um junge Menschen, die wirklich ein gan-
    zes Jahr lang BAföG bekommen.

    Herr Gehring, ich habe Sie heute früh im Radio ge-
    hört. Ich muss sagen: Sie haben da etwas ganz Falsches
    erzählt.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das kann ich mir gar nicht vorstellen!)


    – Ja, es ist nicht vorstellbar, war aber so. – Herr Gehring
    sagte heute früh: „60 000 fallen dann raus, das hat mir
    sogar das Ministerium bestätigt.“ – Gucken Sie sich mal
    unseren Gesetzentwurf an, das steht da nicht drin.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich bestehe den Faktencheck! Dann hat Ihnen Ihr Ministerium etwas Falsches aufgeschrieben!)


    Sie haben aufgrund der Prozentangaben versucht, zu
    rechnen, und Sie haben falsch gerechnet.

    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir können rechnen!)


    Es gibt eine Drucksache. Jeder kann das nachlesen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da mache ich mir keine Sorgen!)


    Wir brauchen uns also nicht gegenseitig etwas zuzuru-
    fen.

    Wir haben in vielen Bereichen Anpassungen vorge-
    nommen. Die Bedarfssätze für die Studierenden steigen
    um 7 Prozent. Wir erhöhen den Wohnzuschlag auf
    250 Euro. Das heißt, für diejenigen Studierenden, die die
    maximale Förderung erreichen und auswärts wohnen,
    erhöht sich der Betrag, den sie erhalten, um 9,7 Prozent,
    also um fast 10 Prozent. Das ist eine gute Größenord-
    nung. Gemessen an anderen sozialen Leistungen ist das
    wirklich beträchtlich.

    Bisher war der Kinderbetreuungszuschlag gestaffelt:
    113 Euro für das erste Kind, 85 Euro für das zweite. Nun
    wird er einheitlich angehoben. Es spielt keine Rolle
    mehr, ob man ein, zwei oder mehr Kinder hat. So lassen
    sich Elternschaft und Studium besser miteinander ver-
    binden.

    Wir haben die Hinzuverdienstgrenze für die BAföG-
    Empfänger erhöht. So erhalten die Studierenden die
    Möglichkeit, die Änderungen im Sozialversicherungs-
    recht voll zu nutzen. Wir haben den Vermögensfreibe-
    trag erhöht. Ein Auto wird also beispielsweise in der Re-
    gel nicht mehr angerechnet.

    Wir haben die Förderungslücke, die sich in der Zeit
    zwischen Bachelor und Master ergab, weitgehend ge-
    schlossen. Das haben die Studierenden schon lange ge-
    wollt; denn die bisherige Regelung hat die Studierenden
    hart getroffen. Das war den Studierenden wichtiger als
    die Erhöhung von Bedarfssätzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben auch die Internationalität des BAföG
    weiter gestärkt. Das betrifft die Ausweitung der För-
    derungsberechtigung sowohl auf Auszubildende im eu-
    ropäischen Ausland als auch auf nichtdeutsche Auszu-
    bildende.

    Ein Punkt ist mir besonders wichtig; diesbezüglich
    bin ich dem Innenminister, Herrn de Maizière, sehr ver-
    bunden: Ich bin sehr froh – das war unser gemeinsamer
    Wunsch –, dass wir uns darauf verständigen könnten,
    dass diejenigen, die geduldet bei uns leben oder über ei-
    nen humanitären Aufenthaltstitel verfügen, nicht, wie
    bisher, eine Vierjahresfrist abwarten müssen, ehe sie
    BAföG-berechtigt sind, sofern sie in diese Richtung ge-
    hen wollen, sondern bereits nach 15 Monaten BAföG-
    berechtigt sein werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Abschlagszahlungen werden erhöht. Auch das ist
    wichtig; denn manchmal dauert es eine Weile, bis über
    die genaue BAföG-Höhe entschieden wird.





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)

    Der Gesetzentwurf sieht vor, dass die Länder ab dem
    1. August 2016 sicherstellen, dass flächendeckend eine
    elektronische Antragstellung möglich ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Es ist doch ein Witz, wenn gerade Studierende, die alles
    digital erledigen, ihren BAföG-Antrag nicht elektronisch
    stellen können. Dies wird ab 2016 möglich sein, und
    auch das ist für die Studenten sehr wichtig.

    Uns liegt ein Antrag von Bündnis 90/Die Grünen vor.
    In diesem Antrag attestieren Sie uns – ich zitiere –, dass
    wir „begrüßenswerte Schritte“ in den „zentralen Aspek-
    ten“ des BAföG unternommen haben. Aber


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Aber ist groß!)


    dann kommt es: mehr Forderungen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben die Inflation berücksichtigt!)


    Natürlich fordern Sie eine stärkere Erhöhung der För-
    dersätze für alle; darüber brauchen wir gar nicht zu dis-
    kutieren. Sie fordern eine Vollfinanzierung, wollen den
    Kreis der Berechtigten ausweiten etc.


    (Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das heißt, wir finden eine, wie ich finde, ein bisschen
    lieblose Aneinanderreihung von Forderungen vor. Sie
    sagen, was man alles noch hätte zahlen können. Beson-
    ders traurig finde ich, dass der Antrag keinerlei Konkre-
    tisierung enthält. Wie stellt man sich das vor? Was
    wünscht man sich anders?


    (Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE]: Das ist das Niveau der CDU in Brandenburg! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da können Sie in andere Anträge und Gesetzentwürfe gucken!)


    Es gibt also keine seriöse Konkretisierung dessen, was
    man beabsichtigt. Diese zwei Seiten münden in einen
    Prüfauftrag an die Bundesregierung – ich zitiere –: Die
    Bundesregierung wird aufgefordert, „Vorschläge zu un-
    terbreiten, wie das BAföG überarbeitet werden“ kann.
    Das ist die Quintessenz des Antrags der Grünen. Genau
    diese Vorschläge haben wir vorgelegt.


    (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Das ist der letzte Punkt der Grünen! Davor stehen zehn andere! Das ist ganz schön peinlich!)


    Opposition kann man unterschiedlich auffassen:


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Den Antrag kann ja jeder lesen!)


    Man kann versuchen, konstruktiv mitzugestalten, oder
    man mäkelt als Opposition und summiert einfach Forde-
    rungen und Wünsche. Dass die Grünen Letzteres tun,
    finde ich ein bisschen schade. Ich glaube, Sie können es
    besser.

    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist unter Ihrem Niveau!)


    Das ist ein Riesenpaket. Insgesamt geht es um fast
    2 Milliarden Euro ab 2016, Übernahme der BAföG-Kos-
    ten plus Novelle. Ein Paket in einer solchen Größenord-
    nung gab es überhaupt noch nicht. Dazu wird aber ge-
    sagt – das werden wir in den nachfolgenden Reden
    hören –: Ja, mit der BAföG-Reform werden die richtigen
    Schritte unternommen, aber schlimm ist, dass das nicht
    schon 2015 in Kraft tritt, sondern erst 2016. Diese For-
    derung ist total verständlich. Das fordert jeder Studie-
    rende, und das fordern die Eltern der Studierenden; das
    ist doch klar. Es gibt etwas Schönes – sehr viel mehr
    Geld und Unterstützung für mehr Studierende –, da
    wünscht man sich das doch so schnell als möglich, am
    besten übermorgen.


    (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Das ist nicht nur schön! Das ist sozusagen eine Lebenssicherung!)


    Das können Sie als Grüne aber nicht einfach so sagen.
    Das kann sich jeder wünschen; das ist klar. Aber Sie als
    Grüne können das nicht so sagen; denn Sie sind mittler-
    weile in sieben Landesregierungen. Ihr Pech!


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Glück! Das ist ein Glück für das Land!)


    Sie sind Teil dieser Landesregierungen. Die Regierun-
    gen dieser Bundesländer haben der BAföG-Novelle jah-
    relang nicht zugestimmt. Sie haben es abgelehnt, dass
    wir das BAföG überarbeiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt nicht!)


    – Ich war dabei. – Deswegen ist diese Forderung, wenn
    die Grünen sie stellen – ich meine nicht aus Sicht der
    Studierenden –, eine populistische Forderung.

    Meine Damen und Herren, Sie könnten jetzt sagen:
    Okay, wir machen das ab 2015. Wir haben diese
    825 Millionen Euro ab 2015. Falls die Bundesländer sa-
    gen: „Okay, der Bund soll das BAföG erst ab dem 1. Juli
    nächsten Jahres zu 100 Prozent übernehmen“, könnte
    man das machen. Aber Politik beginnt beim Betrachten
    der Wirklichkeit.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann fangen Sie an!)


    Wir haben uns mit den Länden verständigt. Wir haben
    eine Win-win-Situation. Deswegen haben wir in der Ko-
    alition gesagt: Wir akzeptieren das so. Das ist gut für die
    Bundesländer, und das ist gut für die Studierenden. Wir
    starten die Novelle einvernehmlich im Jahr 2016.

    Zusammenfassend kann man sagen, dass wir mit der
    dauerhaften und vollen Übernahme des BAföG durch
    den Bund, glaube ich, in der langen Geschichte des
    BAföG ein Zeichen setzen, dass dieses Reformpaket ein
    beispielloses Volumen hat, dass wir die Ausbildungsför-
    derung dadurch dezidiert weiter stärken, dass wir ver-
    lässlich sind und dass wir viel für Bildungsgerechtigkeit





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)

    in der Bundesrepublik Deutschland tun. Ich glaube, der
    vorgelegte Gesetzentwurf ist so gestaltet, dass Sie mit
    gutem Gewissen zustimmen können.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun die Kollegin Nicole Gohlke für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicole Gohlke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Tausende

    Studierende warten auf eine BAföG-Erhöhung. Tau-
    sende warten darauf, endlich BAföG zu beziehen, oder
    warten und hoffen, dass sie nicht aus der Förderung he-
    rausfallen. Tausende warten darauf, dass sie die Mieten
    in den Unistädten besser aufbringen können. Zahllose
    Schulen warten darauf, saniert zu werden, Eltern warten
    auf Kitaplätze und auf Ganztagsschulen, und Lehrerin-
    nen und Lehrer warten auf kleinere Klassen.

    Was macht die Große Koalition? Statt eine schnelle
    und unkomplizierte Lösung zu finden, feilt sie an einem
    Deal aus BAföG-Novellierung und Neuregelung des Ko-
    operationsverbots und löst am Ende keines der beiden
    Probleme. Die Studierenden warten jetzt noch einmal
    zwei Jahre, bis die BAföG-Erhöhung endlich wirksam
    wird. Kein einziges Problem in keinem einzigen Bil-
    dungsbereich ist wirklich und grundsätzlich angepackt
    und gelöst worden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Was die Bundesregierung hier macht, ist gerade ein-
    mal eine kleine Begrenzung des Schadens, den sie selbst
    angerichtet hat. Vor acht Jahren haben Sie sich als dama-
    lige Große Koalition selbst die Steine in den Weg gelegt,
    die Sie jetzt daran hindern, aktiv zu werden. Denn seit
    der Föderalismusreform von 2006 darf der Bund bei der
    Finanzierung von Bildung nicht mehr mithelfen. Bil-
    dung wurde damals in die alleinige Zuständigkeit der
    Länder übergeben.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Auf Wunsch der Länder!)


    Nur im Wissenschaftsbereich blieb die Möglichkeit,
    zeitlich beschränkt einzelne Projekte zu fördern.

    Mit der Föderalismusreform II haben Union und SPD
    noch eins draufgesetzt auf den Quatsch mit dem Koope-
    rationsverbot. Allein diese Wortschöpfung hätte übri-
    gens eine Nominierung als Unwort des Jahres verdient
    gehabt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Mit der Föderalismusreform II haben Sie den Wettbe-
    werb noch weiter verschärft. Sie haben nach einem Jahr-
    zehnt Steuersenkungen für Reiche auch noch die Schul-
    denbremse eingeführt, die den Ländern jetzt die Luft
    zum Atmen raubt. Die Folgen dieser Politik kann jeder
    ganz genau betrachten: Bildung wird kaputtgespart,


    (Widerspruch bei der CDU/CSU)


    an Hochschulen werden Fächer und Institute weggestri-
    chen, Mensaessen wird teurer, Wohnheimmieten werden
    erhöht, Gebäude verfallen und die Situation des Lehrper-
    sonals wird immer prekärer.

    Jetzt liegt hier ein neues Paket vor, durch das Abhilfe
    geschaffen werden soll. Der Bund übernimmt die kom-
    plette Finanzierung des BAföG, im Gegenzug sollen die
    Länder der Lockerung des Kooperationsverbotes zustim-
    men, und die frei werdenden Mittel, die dadurch entste-
    hen, dass der Bund das BAföG übernimmt, sollen die
    Länder in die Hochschulen stecken. Das hat Frau Wanka
    gerade ausgeführt. So weit die Planungen der Großen
    Koalition.

    Man denkt zuerst, dass jetzt zumindest die richtigen
    Stellschrauben angepackt wurden. Aber dann schaut
    man sich das ganze Konstrukt genauer an und stellt fest,
    dass Schwarz-Rot, wenn es hochkommt, die Stellschrau-
    ben vielleicht lockert, aber sicherlich nicht wirklich
    dreht. Sie weigern sich, an die grundsätzlichen Probleme
    heranzugehen. An die strukturellen Fehlkonstruktionen
    und an die chronische Unterfinanzierung gehen Sie nicht
    ran.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: 4 Milliarden Euro vonseiten des Bundes mehr!)


    Das, was die Koalition hier als Meilenstein zu feiern ver-
    sucht, ist in Wirklichkeit die Fortsetzung einer kurzatmi-
    gen und planlosen Politik, leider mit gravierenden Fol-
    gen für Schülerinnen und Schüler, für Eltern und für
    Studierende. Das ist das Verheerende an der Situation.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kommen wir einmal zu den Details: Die Länder sol-
    len jetzt durch die Übernahme der Kosten für das BAföG
    durch den Bund mehr Mittel zur Verfügung haben und
    diese in die Hochschulen stecken. Aber die Länder set-
    zen die Gelder doch gar nicht so ein, wie es von Ihnen
    geplant wurde.

    In fast allen Bundesländern, die Angaben zur Verwen-
    dung der Gelder gemacht haben, liegen die Beträge, die
    jetzt zusätzlich in die Bildung gehen sollen, niedriger,
    als es von der Bundesregierung angekündigt wurde. Of-
    fensichtlich wird ein Teil der Gelder schlicht dazu ver-
    wandt, um die klammen Länderhaushalte zu sanieren.
    Darüber hinaus setzen einige Bundesländer selbst andere
    Prioritäten als von der Regierung gewollt: Niedersach-
    sen will jetzt die Gelder lieber in den Kitaausbau und
    Schleswig-Holstein lieber in die Schulen stecken.


    (Beifall des Abg. Thomas Oppermann [SPD] – Thomas Oppermann [SPD]: Dafür ist es gedacht!)


    Jetzt ist der Aufschrei bei den Hochschulen verständ-
    licherweise groß, denn die finanzielle Not ist angesichts
    steigender Studierendenzahlen und jahrelanger Unterfi-
    nanzierung groß. Der Präsident des Deutschen Hoch-
    schulverbandes, Professor Kempen, nannte die Tatsache,





    Nicole Gohlke


    (A) (C)



    (D)(B)

    dass die Gelder nun wohl zu einem großen Teil eben
    nicht bei den Hochschulen ankommen werden, schlicht
    eine „Schweinerei“.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich kann seine Wut verstehen; denn die Koalition hat Er-
    wartungen geweckt, denen sie jetzt gar nicht gerecht
    werden kann.

    Es ist doch einfach dilettantisch, wenn die Bundesre-
    gierung auf meine Nachfrage, welche Ländervertreter ei-
    gentlich an dieser Vereinbarung beteiligt waren, antwor-
    ten muss, dass bis auf den Ersten Bürgermeister von
    Hamburg überhaupt keine Ländervertreter mit am Tisch
    saßen, sondern dass diese Vereinbarung einzig durch die
    Koalitionsspitzen im Bund verabredet wurde. Das muss
    man erst mal hinkriegen: eine Vereinbarung mit den
    Ländern zu verkünden, an der die Länder nicht beteiligt
    waren, und sich dann aber ganz empört zu zeigen, dass
    die Länder einfach Dinge anders entscheiden, als die
    Große Koalition sich das ausgedacht hatte.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aber mal ganz ehrlich: Was ist das eigentlich für eine
    traurige Debatte, die wir hier führen müssen? Es ist eine
    Debatte, in der sich Bundespolitiker mit Landespoliti-
    kern darüber streiten, was wichtiger ist und wohin das
    Geld gehen soll: in die frühkindliche Bildung, in die Ki-
    tas oder zu den Studierenden in die Unis, in gute Schu-
    len oder in gute Arbeitsbedingungen in der Wissen-
    schaft. So ein Gegeneinander-Ausspielen von Bildung
    ist unerträglich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wie muss eine solche Diskussion bei den Menschen
    ankommen? Da rügt der Bund die Länder, weil Geld in
    Schulen investiert wird. Da werde ich als Hochschul-
    politikerin in Interviews gefragt, wie schlimm ich es
    finde, wenn Kitaplätze statt Studienplätze geschaffen
    werden. Was ist das für eine Frage!


    (Zuruf von der SPD: Da muss man vorgreifen!)


    Natürlich will man beides: gute Studienbedingungen an
    den Unis und gute Bedingungen in den Kitas und Schu-
    len.


    (Beifall bei der LINKEN – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das wollen wir auch!)


    Ich finde es armselig, wie diese Regierung hier eine
    Situation konstruiert hat, in der man sich vor lauter
    schlecht gemachter Politik entscheiden muss, ob die Bil-
    dung der Dreijährigen oder die der 19-Jährigen Vorrang
    hat.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Und dabei wäre die Lösung denkbar einfach: Wenn wir
    dieses absurde Verbot, dass Bund und Länder in der Bil-
    dung zusammenarbeiten dürfen, endlich komplett ab-
    schaffen würden, hätte sich das Problem erledigt.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Der Bund muss die Möglichkeit haben, Bildung direkt
    zu finanzieren. Dann bräuchte es kein Feilschen um
    Prioritäten und um Zuständigkeiten, dann bräuchte es
    keine Deals, und Frau Wanka müsste im Übrigen nicht
    ständig große Ankündigungen machen, für deren Umset-
    zung sie dann aber gar nicht zuständig ist – der Bund
    hätte schlicht und ergreifend Verantwortung.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Völlig fern der Realität! Keine Ahnung!)


    Frau Wanka, ich frage mich auch, ob Sie Ihre oft wie-
    derholte Aussage, wie sehr Sie die Länder finanziell ent-
    lasten, eigentlich noch selbst glauben. Jetzt ist Ihnen of-
    fenbar übers Wochenende der nächste Einfall
    gekommen, und Sie fordern, die Länder müssten sich an
    den DFG-Programmpauschalen beteiligen, sonst stünde
    gar der Hochschulpakt zur Disposition.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Sehr richtig! 1,2 Milliarden!)


    Aber die BAföG-Gelder werden doch nicht mehr, nur
    weil man oft über sie redet.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was Sie da machen, ist nichts anderes, als die Substanz
    der Hochschulen noch weiter anzugreifen und mit den
    Perspektiven der jungen Menschen zu spielen.

    Was die Bundesregierung hier mit ihrem „Paket“ auf
    den Tisch legt, ist am Ende weder eine zufriedenstel-
    lende Lösung für das BAföG – angesichts dessen, dass
    Sie die Erhöhung einfach mal um zwei Jahre aussitzen,
    scheinen Sie die Lebensrealität der Studierenden nicht so
    richtig vor Augen zu haben –,


    (Beifall bei der LINKEN)


    noch präsentieren Sie hier eine Lösung für die Finanzie-
    rung von Bildung insgesamt. Das hätten aber alle, die
    Studierenden genauso wie die Schülerinnen und Schüler
    und die Kitakinder, verdient.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)