Plenarprotokoll 18/54
            Deutscher Bundestag
            Stenografischer Bericht
            54. Sitzung
            Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
            I n h a l t :
            Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord-
            neten Dr. Wolfgang Schäuble und Wilfried
            Lorenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4883 A
            Erweiterung und Abwicklung der Tagesord-
            nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4883 B
            Absetzung der Tagesordnungspunkte 9 und 15. 4884 B
            Tagesordnungspunkt 3:
            a) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/
            59/EU des Europäischen Parlaments
            und des Rates vom 15. Mai 2014 zur
            Festlegung eines Rahmens für die Sanie-
            rung und Abwicklung von Kreditinstitu-
            ten und Wertpapierfirmen und zur Än-
            derung der Richtlinie 82/891/EWG des
            Rates, der Richtlinien 2001/24/EG, 2002/
            47/EG, 2004/25/EG, 2005/56/EG, 2007/36/
            EG, 2011/35/EU, 2012/30/EU und 2013/
            36/EU sowie der Verordnungen (EU)
            Nr. 1093/2010 und (EU) Nr. 648/2012 des
            Europäischen Parlaments und des Rates
            (BRRD-Umsetzungsgesetz)
            Drucksachen 18/2575, 18/2626 . . . . . . . . . 4884 C
            b) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes zu dem Übereinkommen vom
            21. Mai 2014 über die Übertragung von
            Beiträgen auf den einheitlichen Ab-
            wicklungsfonds und über die gemein-
            same Nutzung dieser Beiträge
            Drucksachen 18/2576, 18/2627 . . . . . . . . . 4884 C
            c) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes zur Änderung des ESM-Finanzie-
            rungsgesetzes
            Drucksachen 18/2577, 18/2629 . . . . . . . . . 4884 D
            d) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes zur Änderung der Finanzhilfeinstru-
            mente nach Artikel 19 des Vertrags vom
            2. Februar 2012 zur Einrichtung des
            Europäischen Stabilitätsmechanismus
            Drucksachen 18/2580, 18/2628 . . . . . . . . 4884 D
            Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister
            BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4885 A
            Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 4887 B
            Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 4888 D
            Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4891 A
            Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4892 C
            Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 4894 B
            Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4895 B
            Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4896 D
            Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4897 D
            Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 4899 B
            Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . 4900 B
            Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4901 C
            Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4903 A
            Tagesordnungspunkt 4:
            a) Beratung der Antwort der Bundesregierung
            auf die Große Anfrage der Abgeordneten
            Klaus Ernst, Thomas Nord, Herbert
            Behrens, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion DIE LINKE: Soziale, ökologi-
            sche, ökonomische und politische Effekte
            des EU-USA-Freihandelsabkommens
            Drucksachen 18/432, 18/2100. . . . . . . . . . 4904 B
            Inhaltsverzeichnis
            II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
            b) Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst,
            Thomas Nord, Wolfgang Gehrcke, weite-
            rer Abgeordneter und der Fraktion DIE
            LINKE: Freihandelsabkommen zwi-
            schen der EU und Kanada CETA zu-
            rückweisen
            Drucksache 18/2604 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4904 B
            in Verbindung mit
            Zusatztagesordnungspunkt 2:
            Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
            Bärbel Höhn, Renate Künast, weiterer Abge-
            ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN: Keine Klageprivilegien für Kon-
            zerne – CETA-Vertragsentwurf ablehnen
            Drucksache 18/2620 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4904 B
            in Verbindung mit
            Zusatztagesordnungspunkt 3:
            Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
            schusses für Wirtschaft und Energie zu dem
            Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
            Katja Keul, Bärbel Höhn, weiterer Abgeord-
            neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klage-
            privilegien für Konzerne
            Drucksachen 18/1458, 18/2646 . . . . . . . . . . . 4904 C
            Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 4904 C
            Sigmar Gabriel, Bundesminister
            BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4906 B
            Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 4907 C
            Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4908 C
            Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4911 A
            Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4912 B
            Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4915 A
            Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4915 B
            Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4915 C
            Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4915 D
            Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4916 A
            Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4917 A
            Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4917 C
            Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 4918 D
            Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4919 B
            Sigmar Gabriel, Bundesminister
            BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4920 A
            Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4920 C
            Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4921 A
            Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4922 C
            Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4924 B
            Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4924 C
            Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof)
            (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4925 C
            Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4927 C
            Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4928 B
            Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4929 D
            Namentliche Abstimmungen. . . . . . . . . . . . . . 4931 B
            Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 4933 D, 4936 A, 4938 B
            Tagesordnungspunkt 5:
            Erste Beratung des von den Fraktionen der
            CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs
            eines … Gesetzes zur Änderung des Straf-
            gesetzbuches – Umsetzung europäischer
            Vorgaben zum Sexualstrafrecht
            Drucksache 18/2601 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4932 B
            in Verbindung mit
            Zusatztagesordnungspunkt 4:
            Antrag der Abgeordneten Dr. Franziska
            Brantner, Katja Dörner, Tabea Rößner, weite-
            rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
            NIS 90/DIE GRÜNEN: Kinder schützen –
            Prävention stärken
            Drucksache 18/2619 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4932 B
            Heiko Maas, Bundesminister
            BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4932 C
            Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4941 A
            Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 4942 D
            Katja Keul (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4944 B
            Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 4945 C
            Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4946 B
            Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4948 B
            Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . 4948 B
            Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4949 B
            Dr. Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4950 A
            Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 III
            Tagesordnungspunkt 25:
            a) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes zu dem Vertrag vom 14. April 2014
            zwischen der Bundesrepublik Deutsch-
            land und der Weltgemeinschaft Refor-
            mierter Kirchen – Körperschaft des öf-
            fentlichen Rechts
            Drucksache 18/2587 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4951 D
            b) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes zu dem Abkommen vom 22. Juni
            2010 zur zweiten Änderung des Part-
            nerschaftsabkommens zwischen den
            Mitgliedern der Gruppe der Staaten in
            Afrika, im Karibischen Raum und im
            Pazifischen Ozean einerseits und der
            Europäischen Gemeinschaft und ihren
            Mitgliedstaaten andererseits (Zweites
            Änderungsabkommen zum AKP-EG-
            Partnerschaftsabkommen)
            Drucksache 18/2591 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4951 D
            c) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes zu dem Internen Abkommen vom
            24. Juni 2013 zwischen den im Rat ver-
            einigten Vertretern der Regierungen
            der Mitgliedstaaten der Europäischen
            Union über die Finanzierung der im
            mehrjährigen Finanzrahmen für den
            Zeitraum 2014 bis 2020 vorgesehenen
            Hilfe der Europäischen Union im Rah-
            men des AKP-EU-Partnerschaftsab-
            kommens und über die Bereitstellung
            von finanzieller Hilfe für die übersee-
            ischen Länder und Gebiete, auf die der
            vierte Teil des Vertrags über die Ar-
            beitsweise der Europäischen Union An-
            wendung findet (Internes Abkommen)
            Drucksache 18/2588 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 A
            d) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting-
            Uhl, Jürgen Trittin, Agnieszka Brugger,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kündi-
            gung des bilateralen Atomabkommens
            mit Brasilien
            Drucksache 18/2610 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 A
            e) Bericht des Ausschusses für Bildung, For-
            schung und Technikfolgenabschätzung
            gemäß § 56 a der Geschäftsordnung:
            Technikfolgenabschätzung (TA) – He-
            rausforderungen einer nachhaltigen
            Wasserwirtschaft
            Drucksache 18/2085 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 B
            f) Beratung der Unterrichtung durch die
            Deutsche Welle: Evaluationsbericht
            2013 der Deutschen Welle
            Drucksache 17/14285 . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 C
            g) Beratung der Unterrichtung durch die
            Deutsche Welle: Aufgabenplanung der
            Deutschen Welle 2014 bis 2017
            Drucksache 18/2536 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 C
            Zusatztagesordnungspunkt 5:
            a) Antrag der Abgeordneten Matthias W.
            Birkwald, Ulla Jelpke, Halina Wawzyniak,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            DIE LINKE: Wiedereingliederung för-
            dern – Gefangene in die Renten-, Kran-
            ken- und Pflegeversicherung einbezie-
            hen
            Drucksache 18/2606 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 D
            b) Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs,
            Cem Özdemir, Annalena Baerbock, weite-
            rer Abgeordneter und der Fraktion
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verfolgt,
            vertrieben, vergessen – Völkermord an
            den Rohingya verhindern
            Drucksache 18/2615 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 D
            c) Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs,
            Annalena Baerbock, Marieluise Beck
            (Bremen), weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Menschenrechtsförderung stärken –
            Gesetzliche Grundlage für Deutsches
            Institut für Menschenrechte schaffen
            Drucksache 18/2618 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 D
            Tagesordnungspunkt 26:
            a) Zweite und dritte Beratung des von der
            Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
            eines Gesetzes zur Teilauflösung des
            Sondervermögens „Aufbauhilfe“ und
            zur Änderung der Aufbauhilfeverord-
            nung
            Drucksachen 18/2230, 18/2645. . . . . . . . . 4953 B
            b)–i)
            Beratung der Beschlussempfehlungen des
            Petitionsausschusses: Sammelübersichten
            83, 84, 85, 86, 87, 88, 89 und 90 zu Peti-
            tionen
            Drucksachen 18/2508, 18/2509, 18/2510,
            18/2511, 18/2512, 18/2513, 18/2514,
            18/2515 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4953 D
            Zusatztagesordnungspunkt 6:
            Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion
            DIE LINKE: Humanitäre Katastrophe an
            der türkisch-syrischen Grenze – Nach dem
            militärischen Aufmarsch des IS . . . . . . . . . 4954 C
            Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4954 C
            Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . 4955 C
            IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
            Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4956 D
            Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4957 C
            Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4958 D
            Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4959 D
            Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4960 D
            Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4961 D
            Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4962 D
            Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 4964 A
            Jörg Hellmuth (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4965 A
            Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 4965 D
            Tagesordnungspunkt 6:
            a) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes zur Änderung des Freizügigkeitsge-
            setzes/EU und weiterer Vorschriften
            Drucksache 18/2581 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4967 A
            b) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
            Zwischenbericht des Staatssekretärsaus-
            schusses zu Rechtsfragen und Herausfor-
            derungen bei der Inanspruchnahme der
            sozialen Sicherungssysteme durch Ange-
            hörige der EU-Mitgliedstaaten
            Drucksache 18/960 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4967 A
            c) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
            Abschlussbericht des Staatssekretärsaus-
            schusses zu „Rechtsfragen und Heraus-
            forderungen bei der Inanspruchnahme
            der sozialen Sicherungssysteme durch
            Angehörige der EU-Mitgliedstaaten“
            Drucksache 18/2470 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4967 B
            Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister
            BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4967 C
            Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4969 A
            Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 4969 C
            Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4970 C
            Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4973 A
            Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4974 B
            Tagesordnungspunkt 7:
            Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch,
            Friedrich Ostendorff, Steffi Lemke, weiterer
            Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
            NIS 90/DIE GRÜNEN: Tierschutz ernst
            nehmen – Tierleid verhindern
            Drucksache 18/2616 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4975 C
            Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4975 D
            Dieter Stier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4977 A
            Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4979 C
            Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4980 C
            Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4981 C
            Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 4982 A
            Harald Ebner (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4983 B
            Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4983 D
            Tagesordnungspunkt 8:
            Erste Beratung des von den Fraktionen der
            CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs
            eines … Gesetzes zur Änderung des Urhe-
            berrechtsgesetzes
            Drucksache 18/2602 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4984 D
            Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4985 A
            Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4986 B
            Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4987 B
            Renate Künast (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4988 C
            Marianne Schieder (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4989 D
            Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4990 D
            Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4991 D
            Zusatztagesordnungspunkt 7:
            Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring,
            Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwi-
            ckau), weiterer Abgeordneter und der Frak-
            tion DIE LINKE: Pille danach jetzt aus der
            Rezeptpflicht entlassen
            Drucksache 18/2630 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4992 D
            Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4993 A
            Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4994 C
            Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4996 B
            Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4997 A
            Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4998 A
            Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4999 B
            Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4999 D
            Tagesordnungspunkt 10:
            Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei-
            digungsausschusses zu der Unterrichtung
            durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht
            2013 (55. Bericht)
            Drucksachen 18/300, 18/1917 . . . . . . . . . . . . 5001 B
            Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 V
            Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter
            des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . 5001 B
            Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 5003 A
            Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 5004 C
            Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5005 B
            Doris Wagner (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5006 D
            Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5008 A
            Tagesordnungspunkt 11:
            Antrag der Abgeordneten Dr. Thomas
            Gambke, Kerstin Andreae, Britta Haßelmann,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Transpa-
            renz Steuervermeidung multinationaler
            Unternehmen eindämmen – Country-by-
            Country-Reporting einführen
            Drucksache 18/2617 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5008 D
            Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5009 A
            Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . . 5010 A
            Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 5011 A
            Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5012 A
            Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 5013 C
            Tagesordnungspunkt 12:
            – Zweite Beratung und Schlussabstimmung
            des von der Bundesregierung eingebrach-
            ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem
            Übereinkommen der Vereinten Natio-
            nen vom 31. Oktober 2003 gegen Kor-
            ruption
            Drucksachen 18/2138, 18/2643 . . . . . . . . . 5014 B
            – Zweite Beratung und Schlussabstimmung
            des von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
            GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines
            Gesetzes zum Übereinkommen der Ver-
            einten Nationen gegen Korruption
            Drucksachen 18/478, 18/2643 . . . . . . . . . . 5014 B
            Christian Lange, Parl. Staatssekretär
            BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5014 C
            Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5015 B
            Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5016 B
            Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5017 A
            Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5018 B
            Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5018 D
            Tagesordnungspunkt 13:
            Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig,
            Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abge-
            ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rück-
            zug der Deutschen Bahn AG bei Nacht-
            und Autoreisezügen stoppen – Nachhaltige
            Reisekultur in Europa fördern
            Drucksache 18/2494 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5020 A
            Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5020 A
            Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5021 A
            Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5021 D
            Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5022 D
            Michael Donth (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5023 D
            Tagesordnungspunkt 14:
            Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
            schusses für Recht und Verbraucherschutz zu
            dem Vorschlag für eine Verordnung des
            Europäischen Parlaments und des Rates
            zur Änderung der Verordnung (EG)
            Nr. 861/2007 des Europäischen Parlaments
            und des Rates vom 11. Juli 2007 zur Ein-
            führung eines europäischen Verfahrens für
            geringfügige Forderungen und der Verord-
            nung (EG) Nr. 1896/2006 des Europäischen
            Parlaments und des Rates vom 12. Dezem-
            ber 2006 zur Einführung eines Europäi-
            schen Mahnverfahrens
            KOM(2013) 794 endg.; Ratsdok. 16749/13
            Drucksachen 18/419 Nr. A.48, 18/2647 . . . . . 5025 A
            Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5025 A
            Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . 5026 B
            Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . 5027 B
            Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5028 B
            Katja Keul (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5028 D
            Zusatztagesordnungspunkt 8:
            Antrag der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms,
            Stephan Kühn (Dresden), Sven-Christian
            Kindler, weiterer Abgeordneter und der Frak-
            tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Reform
            der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
            konsequent fortsetzen
            Drucksache 18/1341 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5029 D
            Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5030 A
            Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär
            BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5030 D
            Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5031 C
            Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5032 C
            Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . 5034 A
            VI Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
            Tagesordnungspunkt 16:
            Zweite und dritte Beratung des vom Bundes-
            rat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
            zur Erleichterung der Umsetzung der
            Grundbuchamtsreform in Baden-Würt-
            temberg
            Drucksachen 18/70, 18/2644. . . . . . . . . . . . . . 5035 A
            Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5035 B
            Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . 5036 D
            Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5037 C
            Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5038 B
            Christian Lange, Parl. Staatssekretär
            BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5039 A
            Tagesordnungspunkt 17:
            Erste Beratung des von der Bundesregierung
            eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset-
            zes zur Änderung des Bundesfernstraßen-
            mautgesetzes
            Drucksache 18/2444 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5040 A
            Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin
            BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5040 A
            Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5040 D
            Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5041 D
            Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5043 A
            Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5044 A
            Tagesordnungspunkt 18:
            Erste Beratung des von der Bundesregierung
            eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset-
            zes zur Änderung des Mikrozensusgeset-
            zes 2005 und des Bevölkerungsstatistikge-
            setzes
            Drucksache 18/2141 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5045 B
            Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5045 C
            Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5046 A
            Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . 5046 D
            Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 5047 D
            Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5049 C
            Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5050 D
            Anlage 1
            Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 5051 A
            Anlage 2
            Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
            Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Dr. Karl-Heinz
            Brunner, Martin Burkert, Dr. Lars Castellucci,
            Michela Engelmeier, Dr. h. c. Gernot Erler,
            Saskia Esken, Karin Evers-Meyer, Dr. Johannes
            Fechner, Christian Flisek, Gabriele Fograscher,
            Ulrich Freese, Dagmar Freitag, Michael Gerdes,
            Martin Gerster, Ulrike Gottschalck, Kerstin
            Griese, Gabriele Groneberg, Metin Hakverdi,
            Sebastian Hartmann, Gabriela Heinrich,
            Marcus Held, Petra Hinz (Essen), Christina
            Jantz, Frank Junge, Christina Kampmann,
            Gabriele Katzmarek, Birgit Kömpel, Dr. Hans-
            Ulrich Krüger, Steffen-Claudio Lemme,
            Caren Marks, Katja Mast, Jeannine Pflugradt,
            Detlev Pilger, Sabine Poschmann, Dr. Carola
            Reimann, Andreas Rimkus, Dr. Martin
            Rosemann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Bernd
            Rützel, Dr. Hans-Joachim Schabedoth,
            Marianne Schieder, Udo Schiefner, Matthias
            Schmidt (Berlin), Ursula Schulte, Norbert
            Spinrath, Kerstin Tack, Franz Thönnes,
            Wolfgang Tiefensee, Carsten Träger, Dirk
            Vöpel, Gabi Weber, Bernd Westphal, Gülistan
            Yüksel, Dagmar Ziegler und Stefan Zierke
            zur namentlichen Abstimmung über den Ent-
            schließungsantrag der Abgeordneten Klaus
            Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            DIE LINKE
            – Drucksache 18/2612 –
            zu der Beratung der Antwort der Bundes-
            regierung auf die Große Anfrage der Abge-
            ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
            Soziale, ökologische, ökonomische und poli-
            tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab-
            kommens
            (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 5051 C
            Anlage 3
            Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
            Gabriele Hiller-Ohm, Ewald Schurer und
            Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur
            namentlichen Abstimmung über den Ent-
            schließungsantrag der Abgeordneten Klaus
            Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            DIE LINKE
            – Drucksache 18/2612 –
            zu der Beratung der Antwort der Bundes-
            regierung auf die Große Anfrage der Abge-
            ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
            Soziale, ökologische, ökonomische und poli-
            tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab-
            kommens
            (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 5052 C
            Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 VII
            Anlage 4
            Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
            Michael Groß und Klaus Mindrup (beide
            SPD) zur namentlichen Abstimmung über den
            Entschließungsantrag der Abgeordneten
            Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion DIE LINKE
            – Drucksache 18/2612 –
            zu der Beratung der Antwort der Bundes-
            regierung auf die Große Anfrage der Abge-
            ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
            Soziale, ökologische, ökonomische und poli-
            tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab-
            kommens
            (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 5053 C
            Anlage 5
            Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen
            Abstimmung über den Entschließungsantrag
            der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Ab-
            geordneter und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksache 18/2612 –
            zu der Beratung der Antwort der Bundes-
            regierung auf die Große Anfrage der Abge-
            ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
            Soziale, ökologische, ökonomische und poli-
            tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab-
            kommens
            (Tagesordnungspunkt 4 a)
            Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5055 A
            Dr. Katarina Barley (SPD). . . . . . . . . . . . . . 5055 C
            Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . 5056 B
            Lothar Binding (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5056 D
            Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5057 C
            Elvira Drobinski-Weiß (SPD). . . . . . . . . . . . 5058 B
            Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 5059 A
            Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5059 C
            Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5060 A
            Hilde Mattheis (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . 5060 C
            Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5061 A
            Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5061 C
            Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5062 B
            Johann Saathoff (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . 5062 D
            Michael Thews (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5063 B
            Ute Vogt (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5063 D
            Anlage 6
            Erklärungen nach § 31 GO zu der namentlichen
            Abstimmungen über die Entschließungsanträge
            der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abge-
            ordneter und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/2612, 18/2611 –
            zu der Beratung der Antwort der Bundes-
            regierung auf die Große Anfrage der Abge-
            ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
            Soziale, ökologische, ökonomische und poli-
            tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab-
            kommens
            (Tagesordnungspunkt 4 a)
            Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5064 C
            Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5065 B
            Anlage 7
            Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
            Dr. Uta Finckh-Krämer, Ralf Kapschack,
            Ulrich Hampel, Dr. Bärbel Kofler, Bettina
            Müller, Christian Petri, Sönke Rix,
            Dr. Dorothee Schlegel, Swen Schulz, Frank
            Schwabe, Stefan Schwartze, Dr. Carsten
            Sieling, Martina Stamm-Fibich
            zu der namentlichen Abstimmung über den
            Entschließungsantrag der Abgeordneten
            Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion DIE LINKE
            – Drucksache 18/2612 –
            zu der Beratung der Antwort der Bundes-
            regierung auf die Große Anfrage der Abge-
            ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
            Soziale, ökologische, ökonomische und poli-
            tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab-
            kommens
            (Tagesordnungspunkt 4 a),
            zu der namentlichen Abstimmung über den
            Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
            Konzerne
            – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
            (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 5066 A
            VIII Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
            Anlage 8
            Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
            Daniela Kolbe und Dr. Matthias Miersch
            (beide SPD)
            zu der namentlichen Abstimmung über den
            Entschließungsantrag der Abgeordneten
            Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion DIE LINKE
            – Drucksache 18/2612 –
            zu der Beratung der Antwort der Bundes-
            regierung auf die Große Anfrage der Abge-
            ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
            Soziale, ökologische, ökonomische und poli-
            tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab-
            kommens
            (Tagesordnungspunkt 4 a),
            zu der namentlichen Abstimmung über den
            Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
            Konzerne
            – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
            (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 5066 C
            Anlage 9
            Erklärungen nach § 31 GO zu der namentlichen
            Abstimmung über den Entschließungsantrag der
            Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordne-
            ter und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksache 18/2612 –
            zu der Beratung der Antwort der Bundes-
            regierung auf die Große Anfrage der Abge-
            ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
            Soziale, ökologische, ökonomische und poli-
            tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab-
            kommens
            (Tagesordnungspunkt 4 a),
            zu der namentlichen Abstimmung über den
            Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
            Konzerne
            – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
            (Zusatztagesordnungspunkt 3)
            Ulrich Kelber (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5067 C
            Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5068 A
            Anlage 10
            Erklärungen nach § 31 GO zu den namentlichen
            Abstimmungen über die Entschließungsanträge
            der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abge-
            ordneter und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/2612, 18/2611 –
            zu der Beratung der Antwort der Bundes-
            regierung auf die Große Anfrage der Abge-
            ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion DIE LINKE
            – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
            Soziale, ökologische, ökonomische und poli-
            tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab-
            kommens
            (Tagesordnungspunkt 4 a),
            zu der namentlichen Abstimmung über den
            Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
            Konzerne
            – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
            (Zusatztagesordnungspunkt 3)
            Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5069 A
            Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5069 A
            Anlage 11
            Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
            Dr. Nina Scheer (SPD) zu der namentlichen Ab-
            stimmung über den Antrag der Abgeordneten
            Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
            Konzerne
            – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
            (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 5069 C
            Anlage 12
            Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten
            Claudia Tausend (SPD) zu der namentlichen
            Abstimmung über den Antrag der Abgeordne-
            ten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
            Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
            Konzerne
            – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
            (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 5070 A
            Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 4883
            (A) (C)
            (D)(B)
            54. Sitzung
            Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
            Beginn: 9.01 Uhr
        
        
        
          
          
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5051
        (A) (C)
        (B)
        Anlagen zum Stenografischen Bericht
        Anlage 1
        Liste der entschuldigten Abgeordneten
        (D)
        Abgeordnete(r)
        entschuldigt bis
        einschließlich
        van Aken, Jan DIE LINKE 25.09.2014
        Alpers, Agnes DIE LINKE 25.09.2014
        Beckmeyer, Uwe SPD 25.09.2014
        Dr. Braun, Helge CDU/CSU 25.09.2014
        Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.09.2014
        Dr. De Ridder, Daniela SPD 25.09.2014
        Dobrindt, Alexander CDU/CSU 25.09.2014
        Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 25.09.2014
        Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        25.09.2014
        Groth, Annette DIE LINKE 25.09.2014
        Hagl-Kehl, Rita SPD 25.09.2014
        Hardt, Jürgen CDU/CSU 25.09.2014
        Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 25.09.2014
        Dr. Hendricks, Barbara SPD 25.09.2014
        Horb, Margaret CDU/CSU 25.09.2014
        Korte, Jan DIE LINKE 25.09.2014
        Dr. von der Leyen,
        Ursula
        CDU/CSU 25.09.2014
        Dr. Malecha-Nissen,
        Birgit
        SPD 25.09.2014
        Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 25.09.2014
        Nahles, Andrea SPD 25.09.2014
        Nietan, Dietmar SPD 25.09.2014
        Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        25.09.2014
        Radomski, Kerstin CDU/CSU 25.09.2014
        Scheuer, Andreas CDU/CSU 25.09.2014
        Stauche, Carola CDU/CSU 25.09.2014
        Dr. Steinmeier, Frank-
        Walter
        SPD 25.09.2014
        Anlage 2
        Erklärung nach § 31 GO
        der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas,
        Dr. Karl-Heinz Brunner, Martin Burkert,
        Dr. Lars Castellucci, Michela Engelmeier,
        Dr. h.c. Gernot Erler, Saskia Esken, Karin
        Evers-Meyer, Dr. Johannes Fechner, Christian
        Flisek, Gabriele Fograscher, Ulrich Freese,
        Dagmar Freitag, Michael Gerdes, Martin
        Gerster, Ulrike Gottschalck, Kerstin Griese,
        Gabriele Groneberg, Metin Hakverdi,
        Sebastian Hartmann, Gabriela Heinrich,
        Marcus Held, Petra Hinz (Essen), Christina
        Jantz, Frank Junge, Christina Kampmann,
        Gabriele Katzmarek, Birgit Kömpel, Dr. Hans-
        Ulrich Krüger, Steffen-Claudio Lemme, Caren
        Marks, Katja Mast, Jeannine Pflugradt, Detlev
        Pilger, Sabine Poschmann, Dr. Carola Reimann,
        Andreas Rimkus, Dr. Martin Rosemann,
        Dr. Ernst Dieter Rossmann, Bernd Rützel,
        Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Marianne
        Schieder, Udo Schiefner, Matthias Schmidt
        (Berlin), Ursula Schulte, Norbert Spinrath,
        Kerstin Tack, Franz Thönnes, Wolfgang
        Tiefensee, Carsten Träger, Dirk Vöpel, Gabi
        Weber, Bernd Westphal, Gülistan Yüksel,
        Dagmar Ziegler und Stefan Zierke zur nament-
        lichen Abstimmung über den Entschließungs-
        antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer
        Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE
        – Drucksache 18/2612 –
        zu der Beratung der Antwort der Bundesregie-
        rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
        Soziale, ökologische, ökonomische und politi-
        sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom-
        mens
        (Tagesordnungspunkt 4 a)
        Strässer, Christoph SPD 25.09.2014
        Veit, Rüdiger SPD 25.09.2014
        Weiss (Wesel I), Sabine CDU/CSU 25.09.2014
        Abgeordnete(r)
        entschuldigt bis
        einschließlich
        Anlagen
        5052 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (D)(B)
        Wir stimmen mit unserer Fraktion gegen den Ent-
        schließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache
        18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindest-
        anforderungen für die Verhandlungen für ein Freihan-
        delsabkommen mit den USA benannt. Diese „Mindest-
        anforderungen“ in dem Antrag sind identisch bzw.
        wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die
        Verhandlungen aus dem Beschluss des SPD-Konvents
        vom 20. September 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchten wir nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es uns wichtig, zu erklären, dass
        wir den Beschluss des Parteikonvents vom 20. Septem-
        ber 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlun-
        gen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP
        (http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/
        20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneinge-
        schränkt unterstützen und ihn uns zu eigen machen.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den
        Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis-
        kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels-
        kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike
        Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in
        Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-,
        Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen,
        Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig
        eingeladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben
        vorrangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären
        Handelshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine
        Zustimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes
        Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter-
        nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich.
        Anlage 3
        Erklärung nach § 31 GO
        der Abgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, Ewald
        Schurer und Waltraud Wolff (Wolmirstedt)
        (alle SPD) zur namentlichen Abstimmung über
        den Entschließungsantrag der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksache 18/2612 –
        zu der Beratung der Antwort der Bundesregie-
        rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
        Soziale, ökologische, ökonomische und politi-
        sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom-
        mens
        (Tagesordnungspunkt 4 a)
        Wir stimmen mit unserer Fraktion gegen den Ent-
        schließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache
        18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun-
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5053
        (A) (C)
        (D)(B)
        gehen möchte wir nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es uns wichtig, zu erklären, dass wir
        den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September
        2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen
        zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409
        20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt
        unterstützen und ihn uns zu eigen machen.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei-
        handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus-
        sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike
        Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in
        Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-, Ver-
        braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge-
        werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein-
        geladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar-
        beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna-
        tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Investitionsschutzvorschriften sind in
        einem Abkommen zwischen den USA und der EU
        grundsätzlich nicht erforderlich und sollten nicht mit
        TTIP eingeführt werden. In jedem Fall sind Investor-
        Staat-Schiedsverfahren und unklare Definitionen von
        Rechtsbergriffen wie „faire und gerechte Behandlung“
        oder „indirekte Enteignung“ abzulehnen.
        Anlage 4
        Erklärung nach § 31 GO
        der Abgeordneten Michael Groß und Klaus
        Mindrup (beide SPD) zur namentlichen Ab-
        stimmung über den Entschließungsantrag der
        Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeord-
        neter und der Fraktion DIE LINKE
        – Drucksache 18/2612 –
        zu der Beratung der Antwort der Bundesregie-
        rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
        Soziale, ökologische, ökonomische und politi-
        sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom-
        mens
        (Tagesordnungspunkt 4 a)
        Wir stimmen mit unserer Fraktion gegen den Ent-
        schließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache
        18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchten wir nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es uns wichtig, zu erklären, dass wir
        den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September
        2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen
        zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920
        _beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt
        unterstützen und ihn uns zu eigen machen.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei-
        handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus-
        sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        5054 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (D)(B)
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Fro-
        man sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Ber-
        lin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Ver-
        braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge-
        werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein-
        geladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich,
        dass Partei und Fraktion eine gemeinsame Auffassung
        über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsab-
        kommen haben.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nach-
        haltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vorrangig
        das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Handels-
        hemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großin-
        dustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar-
        beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna-
        tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men sind sie entbehrlich.
        Wir schließen uns ausdrücklich der Begründung des
        Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft an, die In-
        vestor-Staat-Schiedsgerichtsverfahren ablehnt: „Die
        grundlegende Idee hinter Investitionsschutzkapiteln und
        ISDS-Mechanismus ist die Gewährleistung hoher und
        hoheitlicher, rechtsstaatlicher Standards. Investoren sol-
        len so vor staatlicher Willkür und dem Verlust ihrer In-
        vestitionen geschützt werden. Mangelnde Rechtsstaat-
        lichkeit, korrupte Justizsysteme oder fehlendes
        Investorenvertrauen treffen auf zahlreiche Schwellen-
        und Entwicklungsländer zu, jedoch nicht auf die beiden
        Verhandlungsparteien, die USA und die Europäische
        Union. Die USA waren im vergangenen Jahr mit
        313 Milliarden Euro der mit Abstand größte Direktin-
        vestor in der EU. Im Gegenzug flossen die meisten In-
        vestitionen aus der EU in die USA. Die EU-Mitglied-
        staaten hielten Ende 2011 circa 1 573 Milliarden US-
        Dollar an Investitionsbeständen in den USA, die US-Di-
        rektinvestitionen in der EU betrugen 2 094 Milliarden
        US-Dollar. Dies ist ein deutliches Zeichen für das gegen-
        seitige Vertrauen in die vorhandenen rechtlichen und de-
        mokratischen Rahmenbedingungen für Investitionen. Es
        besteht somit keine Notwendigkeit der Aufnahme eines
        ISDS-Mechanismus in das TTIP-Abkommen. Aufgrund
        der hohen durchschnittlichen Verfahrenskosten – die
        OECD geht von 8 Millionen Dollar pro Verfahren aus –
        können mittelständische Unternehmen den ISDS-Me-
        chanismus in der Praxis nicht nutzen. Der ISDS-Mecha-
        nismus begünstigt Großkonzerne, die so geltendes natio-
        nales Recht und die staatliche Gerichtsbarkeit umgehen
        können. Sollte ein entsprechender Mechanismus in der
        derzeit zur Diskussion stehenden Form in das TTIP-Ab-
        kommen integriert werden, würde dies massive negative
        Folgen für Mitgliedstaaten der Europäischen Union und
        für die mittelständische Wirtschaft nach sich ziehen. Die
        Erfahrungen aus den bisher stattgefundenen Schiedsver-
        fahren zeigen, dass es dem Verfahren an Transparenz
        und einer übergeordneten ständigen Berufungsinstanz
        mangelt. Es besteht nicht nur die Gefahr der Aushebe-
        lung der staatlichen Gerichtsbarkeit, sondern zudem eine
        mögliche indirekte Beeinflussung der staatlichen Regu-
        lierungspolitik.“
        Die Kritik an Investor-Staat-Schiedsgerichtsverfahren
        gilt für uns ausdrücklich auch für das Freihandelsabkom-
        men CETA zwischen Kanada und der EU. Es gibt eine
        enge wirtschaftliche Verflechtung zwischen den USA
        und Kanada. Erstens wäre mit einer derartigen Regelung
        „die Tür für derartige Verfahren offen“. Zweitens könnte
        man den USA kaum das verweigern, was man Kanada
        gestattet. Damit droht der bekannte „Rutschbahneffekt“.
        Es geht um die Bewahrung von Rechtsstaat und Demo-
        kratie und den Vorrang des öffentlichen Rechts auf der
        Basis unseres Grundgesetzes.
        Anlage 5
        Erklärungen nach § 31 GO
        zur namentlichen Abstimmung über den Ent-
        schließungsantrag der Abgeordneten Klaus
        Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
        DIE LINKE
        – Drucksache 18/2612 –
        zu der Beratung der Antwort der Bundesregie-
        rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
        Soziale, ökologische, ökonomische und politi-
        sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom-
        mens
        (Tagesordnungspunkt 4 a)
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5055
        (A) (C)
        (D)(B)
        Heike Baehrens (SPD): Ich stimme mit meiner
        Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion
        Die Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche – in wesentlichen Teilen – wortgleichen Anträge
        einbringen, anstatt eigene inhaltliche Positionen zu ent-
        wickeln. Einem solchen Versuch, eine Regierungsfrak-
        tion zu einer Vorfestlegung zu zwingen, werde ich nicht
        zustimmen.
        Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich
        den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September
        2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen
        zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/2014092
        0_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt
        unterstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei-
        handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus-
        sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels-
        kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike
        Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in
        Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-,
        Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen,
        Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig
        eingeladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen
        Handelsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel neben den Zöllen die nichttarifären
        Handelshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes
        Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter-
        nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich.
        Dr. Katarina Barley (SPD): Ich stimme mit meiner
        Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion
        Die Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindest-
        anforderungen für die Verhandlungen für ein Freihan-
        delsabkommen mit den USA benannt. Diese „Mindest-
        anforderungen“ in dem Antrag sind identisch bzw.
        wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die
        Verhandlungen aus dem Beschluss des SPD-Konvents
        vom 20. September 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich
        den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September
        2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen
        zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409
        20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt
        unterstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den
        Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis-
        kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels-
        kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike
        Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in
        Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-,
        Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen,
        Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig
        eingeladen werden.
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_be-
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html
        5056 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (D)(B)
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine
        Zustimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes
        Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter-
        nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Unter entwickelten Rechtsstaaten be-
        nötigen wir diese schlichtweg nicht.
        Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD): Ich stimme
        mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der
        Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den
        Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014
        zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den
        Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409
        20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt
        unterstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den
        Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis-
        kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels-
        kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike
        Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in
        Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-,
        Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen,
        Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig
        eingeladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären
        Handelshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes
        Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter-
        nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich.
        Lothar Binding (Heidelberg) (SPD): In dem Antrag
        werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemein-
        same Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Be-
        schluss des SPD-Konvents unter vollständigem Verzicht
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.ht
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.ht
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5057
        (A) (C)
        (D)(B)
        auf einen eigenen intellektuellen Beitrag Mindestanfor-
        derungen für die Verhandlungen für ein Freihandelsab-
        kommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanforde-
        rungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es steht einer Oppositionsfraktion natürlich zu, ihre
        Ideenarmut durch kopierte Anträge zu kaschieren, um
        auf diese Art eine Regierungsfraktion – gebunden an
        einen Koalitionsvertrag – vorzuführen. Eine solch
        schlichte Taktik verdient Ablehnung. Deshalb stimme
        ich mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag
        der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612.
        Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den
        Beschluss des Parteikonvents der SPD vom 20. Septem-
        ber 2014 zu Anforderungen an die Verhandlungen zu
        den Freihandelsabkommen CETA und TTIP unterstütze
        (http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/
        20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html).
        Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als
        Bundesminister für Wirtschaft und Energie wurde zu den
        Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis-
        kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öf-
        fentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        missar De Gucht und US-Chefverhandler Mike Froman
        sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin
        statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen
        Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Verbrau-
        cher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerk-
        schaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingela-
        den werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion über die
        Freihandelsabkommen CETA und TTIP eine gemein-
        same Auffassung haben. Dabei gehe ich optimistisch da-
        von aus, dass die USA die schließlich verhandelten Ver-
        tragsinhalte und Verfahren auch einhalten werden.
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten – faire und nachhaltige Handels-
        beziehungen schließen Handel und Politik gegenüber
        den Ländern des Südens mit ein.
        Die Chancen solcher Abkommen zu entfalten und zu
        nutzen, umfasst neben transparenten Verfahren eine
        Reihe bestimmter Bedingungen als Voraussetzung für
        eine Zustimmung:
        – Hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzni-
        veau; dabei internationale Verständigung auf verbind-
        liche Normen wie vor allem die ILO-Kernarbeitsnor-
        men.
        – Hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge –
        mindestens auf dem Niveau der EU.
        – Garantierter Gestaltungsspielraum für die nationalen,
        regionalen und lokalen Gebietskörperschaften.
        – Keine Absenkung der bewährten deutschen und euro-
        päischen Standards.
        – Keine Investor-Staat-Schiedsverfahren in Verträgen
        zwischen Staaten mit entwickelten Rechtssystemen.
        Vorfestlegungen meines Abstimmungsverhaltens hin-
        sichtlich eines bisher nur fragmentarisch bekannten
        Vertragstextes über eine Transatlantische Handels- und
        Investitionspartnerschaft – Transatlantic Trade and In-
        vestment Partnership – zwischen der EU und den USA
        sind mir nicht möglich.
        Sabine Dittmar (SPD): Ich stimme mit meiner Frak-
        tion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die
        Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Wenn eine Oppositionsfraktion, ob nun aus Mangel
        an eigenen inhaltlichen Positionen oder aus purer Provo-
        kation, einen Beschluss eines Parteigremiums einer Re-
        gierungspartei wortgleich als Antrag in den Bundestag
        einbringt und auf diese Art versucht, diese Regierungs-
        fraktion vorzuführen, entspricht das meines Erachtens
        nicht den guten Gepflogenheiten der parlamentarischen
        Auseinandersetzung. Ein solch durchschaubares Vorge-
        hen werde ich nicht durch meine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den
        Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014
        zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den
        Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920
        _beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt un-
        terstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei-
        handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus-
        sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        missar De Gucht und US-Chefverhandler Mike Froman
        sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin
        statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen
        Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Verbrau-
        cher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerk-
        schaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingela-
        den werden.
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun-
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun-
        5058 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (D)(B)
        Diese Initiative wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar-
        beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna-
        tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich.
        Elvira Drobinski-Weiß (SPD): Ich stimme mit mei-
        ner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Frak-
        tion Die Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den
        Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014
        zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den
        Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920
        _beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt
        unterstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei-
        handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus-
        sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike
        Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in
        Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-, Ver-
        braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge-
        werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein-
        geladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar-
        beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna-
        tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Mehr noch: Es muss gewährleistet werden, dass sie
        künftig angehoben werden können.
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5059
        (A) (C)
        (D)(B)
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für entbehrlich. Ich lehne sie ab.
        Siegmund Ehrmann (SPD): Ich stimme mit meiner
        Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion
        Die Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den
        Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014
        zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu
        den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409
        20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt
        unterstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den
        Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis-
        kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike
        Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in
        Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-,
        Verbraucher-, Kultur- und Sozialverbände neben den
        Kirchen, Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern re-
        gelmäßig eingeladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes
        Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter-
        nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich.
        Bettina Hagedorn (SPD): Ich lehne die Anträge der
        Linken ab:
        Erstens. Ich begrüße, dass Bundeswirtschaftsminister
        Gabriel unter anderem mit der Schaffung eines Beirates
        Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten der Zivilge-
        sellschaft in diesen komplexen Fragen ermöglicht hat.
        Die großen Herausforderungen der Zukunft werden nur
        mit internationalen Vereinbarungen gelöst werden kön-
        nen. Eine pauschale Ablehnung internationaler Abkom-
        men wäre hier nicht zielführend. Auf der anderen Seite
        dürfen entsprechende Abkommen nicht dazu genutzt
        werden, demokratische Grundprinzipien außer Kraft zu
        setzen.
        Zweitens. Ich vertrete die Auffassung, dass der Deut-
        sche Bundestag über die Freihandelsabkommen CETA
        und TTIP abstimmen muss. Aktuell liegt noch kein Ab-
        kommen vor, über das der Deutsche Bundestag abstim-
        men könnte.
        Drittens. Bundeswirtschaftsminister Gabriel und der
        DGB haben ein Positionspapier zum Freihandelsabkom-
        men TTIP veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat
        dieses Positionspapier am vergangenen Samstag eben-
        falls beschlossen und gleichzeitig die darin enthaltenen
        Aussagen und aufgezeigten roten Linien auf das Abkom-
        men mit Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/linkable-
        blob/123760/data/20140920_parteikonvent_beschluss_
        ttip.pdf). Die darin getroffenen Aussagen teile ich voll-
        ständig.
        Viertens. Ein zentraler Punkt ist für mich die klare
        Ablehnung von Schiedsgerichten, die Unternehmen zum
        Beispiel Klagemöglichkeiten gegen Staaten im Zusam-
        menhang mit Investitionsschutz und vieles mehr ermög-
        lichen. Ich sehe in diesen Konstruktionen Versuche, de-
        mokratische Strukturen zu unterlaufen.
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html
        5060 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (D)(B)
        Cansel Kiziltepe (SPD): Ich stimme mit meiner
        Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion
        Die Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich
        den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September
        2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlun-
        gen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP
        (http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/
        20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneinge-
        schränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei-
        handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus-
        sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Fro-
        man sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Ber-
        lin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-, Ver-
        braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge-
        werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein-
        geladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar-
        beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna-
        tionale Übereinkünfte und Normen, wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel,
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men, wie sie in den EU-Mitgliedsländern vorhanden
        sind, halten wir sie für nicht erforderlich.
        Hilde Mattheis (SPD): Die Fraktion der Linken hat
        einen Entschließungsantrag eingebracht, der wortgleich
        mit dem Beschluss des SPD-Parteikonvents vom Sams-
        tag, dem 20. September 2014, ist. Dieses Verfahren ist
        für den Deutschen Bundestag ungewöhnlich.
        Für mich ist der Beschluss des Konvents maßgeblich.
        Die SPD hat beschlossen, dass der Bundeswirtschafts-
        minister die Verhandlungen zu den Freihandelsabkom-
        men TTIP und CETA nur unter festgelegten Bedingun-
        gen weiterführen kann.
        Diese Bedingungen bilden somit die Grenzen für die
        zukünftigen Verhandlungen. Sie müssen zwingend alle
        erfüllt sein, wenn die SPD-Bundestagsfraktion den Frei-
        handelsabkommen TTIP und CETA zustimmen soll.
        Ziel dieser Abkommen muss es sein, Handel fair und
        nachhaltig zu gestalten sowie Maßstäbe und Standards
        global zu setzen bzw. zu erhöhen. Stellen wir fest, dass
        im Gegenteil die Gefahr droht, dass EU-weite Standards
        geschleift und die Demokratie ausgehöhlt oder abgebaut
        wird, müssen TTIP und CETA auf jeden Fall verhindert
        werden.
        Die von der SPD formulierten Bedingungen wie die
        Ablehnung von Investor-Staat-Schiedsverfahren, die
        verbindliche Ratifizierung und Umsetzung der ILO-
        Kernarbeitsnormen durch alle Verhandlungspartner, die
        Ablehnung von sogenannten Ratchet- und Standstill-
        Klauseln sowie die Bewahrung aller Rechte und Pflich-
        ten demokratisch gewählter Parlamente und Regierun-
        gen, die nicht durch einen „Regulierungsrat“ einge-
        schränkt werden dürfen, werden sicherstellen, dass die
        verhandelten Freihandelsabkommen dem von der SPD
        formulierten Ziel gerecht werden.
        Es ist erfreulich, dass die Fraktion Die Linke unsere
        Ansicht in diesem Punkt teilt. Dennoch ist es äußerst un-
        üblich, dass der Deutsche Bundestag wortgleich einen
        Beschluss der SPD als seine Position übernehmen soll.
        Dieses Verfahren dient offensichtlich dazu, eine Regie-
        rungsfraktion vorzuführen. Obwohl ich dieses Verfahren
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun-
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5061
        (A) (C)
        (D)(B)
        nicht mit einer Zustimmung befördern will, erhoffe ich
        mir von den Oppositionsfraktionen, dass sie die SPD in
        ihrem Kurs, die Verhandlungen zu den Freihandelsab-
        kommen kritisch und konstruktiv zu begleiten, unterstüt-
        zen werden.
        Markus Paschke (SPD): Ich stimme mit meiner
        Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion
        Die Linke, Drucksache 18/2612.
        Derzeit verhandelt die Europäische Union, EU, die
        Freihandelsabkommen TTIP mit den USA sowie CETA
        mit Kanada. Die Handelsgespräche zwischen den großen
        Wirtschaftsräumen USA und EU, die in ein Freihandels-
        abkommen münden, eröffnen die Chance, die bilateralen
        Handelsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltiger zu gestalten. Das Abkommen kann auch
        dazu beitragen, faire und nachhaltige Handelsregeln glo-
        bal voranzutreiben. Es geht darum, zusätzlichen Wohl-
        stand tatsächlich breiten Bevölkerungsschichten zukom-
        men zu lassen, wirtschaftliche, soziale und ökologische
        Standards zu verbessern sowie faire Wettbewerbs- und
        gute Arbeitsbedingungen zu schaffen.
        Allerdings: Die Verhandlungen müssen so geführt
        werden, dass Geheimhaltungsvorschriften und Intrans-
        parenz eine öffentliche Debatte nicht verhindern. Zudem
        darf das Abkommen weder Arbeitnehmerrechte noch
        Verbraucherschutz- sowie Sozial- und Umweltstandards
        gefährden. Auch die hohe Qualität der öffentlichen Da-
        seinsvorsorge in der EU muss gewahrt bleiben.
        Wichtig ist zudem, dass hinsichtlich der Einhaltung
        von arbeitsrechtlichen, sozialen und tarifvertraglichen
        Regelungen in der EU das Ziellandprinzip festgeschrie-
        ben und von Anfang an bei allen entsandten Beschäftig-
        ten angewandt wird, sofern es für diese günstiger ist. Vor
        allem die Erfahrungen aus der jüngsten Weltwirtschafts-
        krise zeigen, dass eine Regulierung der Finanzmärkte
        notwendig ist.
        Entscheidend wird auch sein, dass TIPP nicht nur der
        Wirtschaft, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern nutzt –
        und hier spielen die Interessen der Arbeitnehmerinnen
        und Arbeitnehmer natürlich eine zentrale Rolle. Die vom
        SPD-Parteikonvent beschlossenen Eckpunkte müssen
        deshalb die Grundlage für weitere Gespräche auf euro-
        päischer Ebene, im sogenannten Handelspolitischen
        Ausschuss, sein, wo Deutschland vom Bundesministe-
        rium für Wirtschaft und Energie vertreten ist.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die die Voraussetzung für eine
        Zustimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen
        dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucher-
        schutzniveau. Internationale Übereinkünfte und Normen
        wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen ent-
        sprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden.
        Barrieren wie Zölle und andere Handelshemmnisse
        sollen fallen – Umwelt-, Arbeits- und Verbraucher-
        schutzstandards hingegen nicht. Da die SPD Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA genannt hat und der Beschluss
        des SPD-Konvents auch auf ein gemeinsames Papier mit
        dem Deutschen Gewerkschaftsbund hinweist, lehne ich
        den Antrag der Fraktion Die Linke ab.
        Letztendlich: Die hohe Qualität der öffentlichen Da-
        seinsvorsorge in der EU muss weiterhin gewahrt blei-
        ben. Den nationalen, regionalen und lokalen Gebietskör-
        perschaften muss ein umfassender Gestaltungsspielraum
        garantiert werden. Die bewährten deutschen und euro-
        päischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht
        abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich.
        Mechthild Rawert (SPD): Ich stimme mit meiner
        Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion
        Die Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den
        Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu
        Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Frei-
        handelsabkommen CETA und TTIP (http://www.spd.de/
        presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_
        parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze
        und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den
        Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis-
        kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike
        Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in
        Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-,
        Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen,
        Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig
        eingeladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun-
        5062 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (D)(B)
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel neben den Zöllen die nichttarifären
        Handelshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ha-
        ben „rote Linien“, die Voraussetzung für eine Zustim-
        mung sind.
        Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten
        zählen dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbrau-
        cherschutzniveau. Internationale Übereinkünfte und
        Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen
        entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text fin-
        den.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU unter anderem im Gesundheitssektor muss ge-
        wahrt werden. Den nationalen, regionalen und lokalen
        Gebietskörperschaften muss ein umfassender Gestal-
        tungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Ich
        lehne sie ab.
        Susann Rüthrich (SPD): Ich stimme mit meiner
        Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion
        Die Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindest-
        anforderungen für die Verhandlungen für ein Freihan-
        delsabkommen mit den USA benannt. Diese „Mindest-
        anforderungen“ in dem Antrag sind identisch bzw.
        wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die
        Verhandlungen aus dem Beschluss des SPD-Konvents
        vom 20. September 2014.
        Ich fühle mich an die Beschlusslage meiner Partei ge-
        bunden. Dementsprechend bedarf es für mich keiner
        nochmaligen Aufforderung durch die Opposition.
        Ich erkläre, dass ich den Beschluss des Parteikonvents
        vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an
        die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA
        und TTIP (http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/
        123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html)
        uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei-
        handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus-
        sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Fro-
        man sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Ber-
        lin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Ver-
        braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge-
        werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein-
        geladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für mich als Sozialdemokratin zählt dazu ein hohes
        Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter-
        nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Ich bekräftige die von meiner Partei und Fraktion ge-
        äußerte Kritik an Investor-Staat-Schiedsverfahren. Zwi-
        schen entwickelten Rechtssystemen halten wir sie für
        grundsätzlich entbehrlich.
        Johann Saathoff (SPD): Ich stimme mit meiner
        Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion
        Die Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikon
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5063
        (A) (C)
        (D)(B)
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Ein solch durchschaubares Vorgehen möchte ich nicht
        durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern.
        Es ist mir wichtig, zu erklären, dass ich den Beschluss
        des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anfor-
        derungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihan-
        delsabkommen CETA und TTIP uneingeschränkt unter-
        stütze und ihn mir zu eigen mache.
        Partei und Fraktion haben eine gemeinsame Auffas-
        sung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihan-
        delsabkommen. Unsere Erwartungen an die transatlanti-
        schen Freihandelsgespräche sind primär von den
        Chancen geprägt und nicht von Misstrauen und Angst.
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Bedingungen für das Abkommen sind:
        Für uns Sozialdemokraten steht ein hohes Arbeits-,
        Umwelt- und Verbraucherschutzniveau im Vordergrund.
        Internationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem
        ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich.
        Michael Thews (SPD): Ich stimme mit meiner Frak-
        tion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die
        Linke, Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Ver-
        weis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des
        DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Min-
        destanforderungen für die Verhandlungen für ein Frei-
        handelsabkommen mit den USA benannt. Diese „Min-
        destanforderungen“ in dem Antrag sind identisch bzw.
        wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die
        Verhandlungen aus dem Beschluss des SPD-Konvents
        vom 20. September 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem
        Antrag fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den
        Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014
        zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den
        Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409
        20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt
        unterstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Partei und Fraktion haben eine gemeinsame Auffas-
        sung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihan-
        delsabkommen. Unsere Erwartungen an die transatlanti-
        schen Freihandelsgespräche sind nicht primär von
        Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar-
        beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna-
        tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        menhalten wir sie für grundsätzlich entbehrlich.
        Ute Vogt (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion ge-
        gen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke,
        Drucksache 18/2612.
        In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis
        auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB
        sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan-
        forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels-
        abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor-
        derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich
        mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun-
        gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep-
        tember 2014.
        Es ist ein rein taktisches Manöver, dass Oppositions-
        fraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun-
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun-
        5064 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (D)(B)
        auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzu-
        führen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die
        Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschau-
        bares Vorgehen möchte ich nicht durch eine Zustim-
        mung zu dem Antrag fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den
        Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu
        Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Frei-
        handelsabkommen CETA und TTIP (http://www.spd.de/
        presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_
        parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze
        und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD ist in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit
        der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den
        Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis-
        kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels-
        kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike
        Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in
        Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-,
        Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen,
        Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig
        eingeladen werden.
        Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der
        SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be-
        schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines
        gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe-
        riums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt, aber wir
        begleiten sie kritisch und konstruktiv.
        Wesentlich ist für mich:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine
        Zustimmung sind.
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar-
        beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna-
        tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona-
        len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas-
        sender Gestaltungsspielraum garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich überflüssig.
        Anlage 6
        Erklärungen nach § 31 GO
        zu den namentlichen Abstimmungen über die
        Entschließungsanträge der Abgeordneten Klaus
        Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
        DIE LINKE
        – Drucksachen 18/2612, 18/2611 –
        zu der Beratung der Antwort der Bundesregie-
        rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
        Soziale, ökologische, ökonomische und politi-
        sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom-
        mens
        (Tagesordnungspunkt 4 a)
        Hiltrud Lotze (SPD): Ich stimme mit meiner Frak-
        tion gegen die Entschließungsanträge der Fraktion Die
        Linke, Drucksachen 18/2612 und 18/2611.
        In den Anträgen werden unter ausdrücklichem Ver-
        weis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des
        DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Min-
        destanforderungen für die Verhandlungen für ein Frei-
        handelsabkommen mit den USA benannt. Diese „Min-
        destanforderungen“ in dem Antrag, Drucksache 18/2612,
        sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anfor-
        derungen an die Verhandlungen aus dem Beschluss des
        SPD-Konvents vom 20. September 2014.
        Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen
        solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese
        Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen.
        Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion
        Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor-
        gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu den
        Anträgen fördern.
        Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den
        Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014
        zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu
        den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://
        www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920
        _beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt
        unterstütze und ihn mir zu eigen mache.
        Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst
        mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes-
        minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei-
        handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus-
        sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine
        öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom-
        http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_tt
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5065
        (A) (C)
        (D)(B)
        missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Fro-
        man sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Ber-
        lin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem
        einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Ver-
        braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge-
        werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein-
        geladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten
        innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in
        den Beschluss des Parteikonvents gefunden, der auf Ba-
        sis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschafts-
        ministeriums mit dem DGB gefasst wurde.
        Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge-
        meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen
        zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun-
        gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind
        nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt.
        Sie lauten im Wesentlichen:
        Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt-
        schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika
        und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han-
        delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und
        nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor-
        rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han-
        delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der
        Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute.
        Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin-
        gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu-
        stimmung sind:
        Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar-
        beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna-
        tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein
        den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel
        müssen Eingang in den Text finden.
        Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in
        der EU muss gewahrt werden.
        Den nationalen, regionalen und lokalen Gebietskör-
        perschaften muss ein umfassender Gestaltungsspielraum
        garantiert werden.
        Die bewährten deutschen und europäischen Standards
        dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden.
        Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat-
        Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste-
        men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich.
        Dr. Nina Scheer (SPD): Es bedarf einer umgehen-
        den öffentlich nachvollziehbaren Klarstellung des Ver-
        handlungsergebnisses bei CETA sowie aktueller Ver-
        handlungsgegenstände bei TTIP für eine konstruktive
        Auseinandersetzung mit den betreffenden Inhalten. Es
        ist weder für die Sache noch für die demokratische Kul-
        tur der EU förderlich, dass seit Monaten nur auf Grund-
        lage von Spekulationen und durchgesickerten Dokumen-
        ten über mögliche Vereinbarungen diskutiert wird.
        Demokratie lebt von Öffentlichkeit und Transparenz.
        Geheimhaltungen über Abkommen, die möglicherweise
        weitreichende Eingriffe in mitgliedstaatlich gewachsene
        Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft und etwa im
        Umgang mit Umweltschutz- und Gesundheitsstandards
        bedeuten, entsprechen nicht dem rechtsstaatlichen Ver-
        ständnis der Bürgerinnen und Bürger, sondern schüren
        Rechtspopulismus sowie Europafeindlichkeit.
        Am Beispiel Deutschlands ist zu erkennen, dass Ver-
        trauensschutz und damit auch Investitionsschutz im be-
        stehenden Rechtssystem bereits verankert ist und sich
        hier stets fortentwickelt. Gesonderte Investitionsschutz-
        abkommen als Bestandteil von Freihandelsabkommen
        werden dieser Rechtskultur nicht gerecht. Die Einrich-
        tung von Schiedsgerichten untergräbt darüber hinaus die
        ordentlichen Gerichtsbarkeiten der Mitgliedstaaten bzw.
        Vertragspartner.
        Vertragliche Schiedsgerichtsbarkeiten oder Investi-
        tionsschutz, wonach „das demokratische Recht, Rege-
        lungen zum Schutz von Gemeinwohlzeilen zu schaffen,
        gefährdet, ausgehebelt oder umgangen wird oder (dass)
        ein Marktzugang, der solchen Regeln widerspricht, ein-
        klagbar wird“ (SPD-Parteikonvent-Beschluss vom
        22. September 2014), müssen ausgeschlossen werden.
        Freihandelsabkommen darf kein faktischer Vorrang
        gegenüber gesetzlichen Grenzen für Markt und Handel
        eingeräumt werden.
        Die betreffenden Vertragsverhandlungsergebnisse
        – CETA – lassen noch keine abschließende Aussage zu,
        ob letztlich ein Investitionsschutz enthalten sein wird.
        Insofern ist es wichtig und zu begrüßen, dass sich Bun-
        deswirtschaftsminister Sigmar Gabriel für eine Strei-
        chung von Investitionsschutzvorgaben im Rahmen von
        CETA einsetzt. Parallel gilt es, die Vertragsentwurfsin-
        halte – auch mit Blick auf die laufenden Verhandlungen
        zu TTIP – daraufhin zu überprüfen, welche Aussagen
        darin mit welchen Auswirkungen investitionsschützende
        Wirkungen entfalten können. Hierfür bedarf es einer ein-
        gehenden Prüfung und verbindlichen Übersetzung des
        Vertragsentwurfes.
        Eine pauschale Zurückweisung des CETA-Verhand-
        lungsergebnisses wie im Antrag der Linken – Drucksa-
        che 18/2611 – gefordert, wird dem gegebenen Aufklä-
        rungsinteresse nicht gerecht.
        In dem Antrag auf Drucksache 18/2612 erklärt die
        Fraktion Die Linke Mindestanforderungen für die Ver-
        handlungen um Freihandelsabkommen, die identisch
        bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen aus
        dem Beschluss des SPD-Parteikonvents vom 20. Sep-
        tember 2014 sind. Konventbeschlüsse einer koalitions-
        bildenden Partei sind nicht darauf angelegt Gegenstand
        von Beschlüssen einer Regierungskoalition zu werden.
        Insofern wird mit dem Antrag der Fraktion Die Linke of-
        fensichtlich eine vermeintliche Kontroverse zwischen
        der SPD und der SPD-Bundestagsfraktion gesucht und
        verfolgt. Eine solche lässt sich aber mit der klaren Posi-
        tionierung unserer Fraktion im Rahmen der Aussprache
        und auch des Bundeswirtschaftsministers Sigmar
        Gabriel nicht herleiten.
        Aus diesen Gründen verneine ich die betreffenden
        Anträge – Drucksachen 18/2611 und 18/2612.
        5066 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (D)(B)
        Anlage 7
        Erklärung nach § 31 GO
        der Abgeordneten Dr. Uta Finckh-Krämer, Ralf
        Kapschack, Ulrich Hampel, Dr. Bärbel Kofler,
        Bettina Müller, Christian Petry, Sönke Rix,
        Dr. Dorothee Schlegel, Swen Schulz (Spandau),
        Frank Schwabe, Stefan Schwartze, Dr. Carsten
        Sieling, Martina Stamm-Fibich zu der nament-
        lichen Abstimmung über den Entschließungs-
        antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer
        Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE
        – Drucksache 18/2612 –
        zu der Beratung der Antwort der Bundesregie-
        rung auf die Große Anfrage des Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE.
        – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
        Soziale, ökologische, ökonomische und politi-
        sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom-
        mens
        (Tagesordnungspunkt 4 a),
        zu der namentlichen Abstimmung über den An-
        trag der Abgeordneten Katharina Dröge, weite-
        rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
        NIS 90/DIE GRÜNEN:
        Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
        Konzerne
        – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
        (Zusatztagesordnungspunkt 3)
        Es ist das gute Recht der Opposition, Anträge zu stel-
        len, um die Regierungskoalition unter Zugzwang zu set-
        zen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, Passagen aus
        Wahlprogrammen anderer Parteien zu entnehmen und
        zur Abstimmung zu stellen, um einer Regierungsfraktion
        dann Unglaubwürdigkeit zu unterstellen. Der vorlie-
        gende Entschließungsantrag der Linken scheint dieses zu
        beabsichtigen. Alle Fraktionen im Deutschen Bundestag
        sind bereits einmal in Regierungsverantwortung gewe-
        sen und wissen sehr genau, dass in einer Koalition zu-
        nächst versucht wird, gemeinsame Lösungen und Kom-
        promisse zu entwickeln.
        Bei Abstimmungen mit erheblicher Reichweite oder
        auch bei Gewissensfragen nehmen wir für uns das Recht
        eines jeden Abgeordneten nach Artikel 38 Absatz 1 des
        Grundgesetzes in Anspruch. Beschlüsse über Freihan-
        delsabkommen CETA und TTIP könnten entsprechende
        Abstimmungen sein. Heute wird nicht über die Abkom-
        men abgestimmt. Es liegen lediglich Anträge anderer
        Fraktionen vor, die zudem offenbar nicht inhaltlich moti-
        viert sind und nur das Ziel haben, eine Regierungspartei
        vorzuführen. Ein solches Vorgehen möchten wir nicht
        unterstützen. Deshalb erklären wir angesichts der heuti-
        gen Abstimmungen:
        Erstens. Zunächst begrüßen wir, dass Bundeswirt-
        schaftsminister Gabriel unter anderem mit der Schaffung
        eines Beirates Transparenz und Beteiligungsmöglichkei-
        ten der Zivilgesellschaft in diesen komplexen Fragen er-
        möglicht haben. Die großen Herausforderungen der Zu-
        kunft werden nur mit internationalen Vereinbarungen
        gelöst werden können. Eine pauschale Ablehnung inter-
        nationaler Abkommen wäre hier nicht zielführend. Auf
        der anderen Seite dürfen entsprechende Abkommen
        nicht dazu genutzt werden, demokratische Grundprinzi-
        pien außer Kraft zu setzen.
        Zweitens. Wir vertreten die Auffassung, dass der
        Deutsche Bundestag über die Freihandelsabkommen
        CETA und TTIP abstimmen muss. Aktuell liegt noch
        kein Abkommen vor, über das der Deutsche Bundestag
        abstimmen könnte.
        Drittens. Bundeswirtschaftsminister Gabriel und der
        DGB haben ein Positionspapier zum Freihandelsabkom-
        men TTIP veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat
        dieses Positionspapier am vergangenen Samstag eben-
        falls beschlossen und gleichzeitig die darin enthaltenen
        Aussagen und aufgezeigten roten Linien auf das Abkom-
        men mit Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/linkab-
        leblob/123760/data/2Q140920_parteikonvent_beschluss
        _ttip.pdf). Die darin getroffenen Aussagen teilen wir
        vollständig.
        Viertens. Ein zentraler Punkt ist für uns die klare Ab-
        lehnung von Schiedsgerichten, die Unternehmen zum
        Beispiel Klagemöglichkeiten gegen Staaten im Zusam-
        menhang mit Investitionsschutz und vielem mehr er-
        möglichen. Wir sehen in diesen Konstruktionen Versu-
        che, demokratische Strukturen zu unterlaufen.
        Anlage 8
        Erklärung nach § 31 GO
        der Abgeordneten Daniela Kolbe und
        Dr. Matthias Miersch (beide SPD)
        zu der namentlichen Abstimmung über den
        Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus
        Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
        DIE LINKE
        – Drucksache 18/2612 –
        zu der Beratung der Antwort der Bundesregie-
        rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
        Soziale, ökologische, ökonomische und politi-
        sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom-
        mens
        (Tagesordnungspunkt 4 a),
        zu der namentlichen Abstimmung über den
        Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
        weiterer Abgeordneter und der Fraktion
        BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
        Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
        Konzerne
        – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
        (Zusatztagesordnungspunkt 3)
        Es ist das gute Recht der Opposition, Anträge zu
        stellen, um die Regierungskoalition unter Zugzwang zu
        setzen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, Passagen
        http://www.spd.de/linkableblob/123760/data/2Q140920
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5067
        (A) (C)
        (D)(B)
        aus Wahlprogrammen anderer Parteien zu entnehmen
        und zur Abstimmung zu stellen, um einer Regierungs-
        fraktion dann Unglaubwürdigkeit zu unterstellen. Der
        vorliegende Entschließungsantrag der Linken scheint
        dieses zu beabsichtigen. Alle Fraktionen im Deutschen
        Bundestag sind bereits einmal in Regierungsverantwor-
        tung gewesen und wissen sehr genau, dass zunächst in
        einer Koalition versucht wird, gemeinsame Lösungen
        und Kompromisse zu entwickeln.
        Bei Abstimmungen mit erheblicher Reichweite oder
        auch bei Gewissensfragen nehmen wir für uns das Recht
        eines jeden Abgeordneten nach Artikel 38 Absatz 1 des
        Grundgesetzes in Anspruch. Beschlüsse über die Han-
        delsabkommen CETA und TTIP könnten entsprechende
        Abstimmungen sein. Heute wird nicht über die Abkom-
        men abgestimmt. Es liegen lediglich Anträge anderer
        Fraktionen vor, die zudem offenbar nicht inhaltlich moti-
        viert sind und nur das Ziel haben, eine Regierungspartei
        vorzuführen. Ein solches Vorgehen möchten wir gar
        nicht unterstützen. Deshalb erklären wir angesichts der
        heutigen Abstimmungen:
        Erstens: Zunächst begrüßen wir, dass Bundeswirt-
        schaftsminister Gabriel unter anderem mit der Schaffung
        eines Beirates Transparenz und Beteiligungsmöglich-
        keiten der Zivilgesellschaft in diesen komplexen Fragen
        ermöglicht hat. Die großen Herausforderungen der Zu-
        kunft werden nur mit internationalen Vereinbarungen ge-
        löst werden können. Eine pauschale Ablehnung interna-
        tionaler Abkommen wäre hier nicht zielführend. Auf der
        anderen Seite dürfen entsprechende Abkommen nicht
        dazu genutzt werden, demokratische Grundprinzipien
        außer Kraft zu setzen.
        Zweitens: Wir vertreten die Auffassung, dass der
        Deutsche Bundestag über die Handelsabkommen CETA
        und TTIP abstimmen muss. Aktuell liegt noch kein Ab-
        kommen vor, über das der Deutsche Bundestag abstim-
        men könnte.
        Drittens: Bundeswirtschaftsminister Gabriel und der
        DGB haben ein Positionspapier zum Handelsabkommen
        TTIP veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat dieses
        Positionspapier am vergangenen Samstag ebenfalls
        beschlossen und gleichzeitig die darin enthaltenen Aussa-
        gen und aufgezeigten roten Linien auf das Abkommen mit
        Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/linkablebiob/
        123760/data/2014092Q parteikonvent_beschluss_ttip.pdf).
        Die darin getroffenen Aussagen teilen wir vollständig.
        Viertens: Ein zentraler Punkt ist für uns die klare Ab-
        lehnung von Schiedsgerichten, die Unternehmen zum
        Beispiel Klagemöglichkeiten gegen Staaten im Zusam-
        menhang mit Investitionsschutz und vieles mehr ermög-
        lichen. Wir sehen in diesen Konstruktionen Versuche,
        demokratische Strukturen zu unterlaufen.
        Anlage 9
        Erklärungen nach § 31 GO
        zu der namentlichen Abstimmung über den
        Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus
        Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion
        DIE LINKE
        – Drucksache 18/2612 –
        zu der Beratung der Antwort der Bundesregie-
        rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
        Soziale, ökologische, ökonomische und politi-
        sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom-
        mens
        (Tagesordnungspunkt 4 a),
        zu der namentlichen Abstimmung über den
        Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
        weiterer Abgeordneter und der Fraktion
        BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
        Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
        Konzerne
        – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
        (Zusatztagesordnungspunkt 3)
        Ulrich Kelber (SPD): Es ist das gute Recht der Op-
        position, Anträge zu stellen, um die Regierungskoalition
        unter Zugzwang zu setzen. Zudem gibt es auch die
        Möglichkeit, Passagen aus Wahlprogrammen anderer
        Parteien zu entnehmen und zur Abstimmung zu stellen,
        um einer Regierungsfraktion dann Unglaubwürdigkeit
        zu unterstellen. Der vorliegende Entschließungsantrag
        der Linken scheint dieses zu beabsichtigen. Alle Fraktio-
        nen im Deutschen Bundestag sind bereits einmal in Re-
        gierungsverantwortung gewesen und wissen sehr genau,
        dass in einer Koalition zunächst versucht wird, gemein-
        same Lösungen und Kompromisse zu entwickeln.
        Bei Abstimmungen mit erheblicher Reichweite oder
        auch bei Gewissensfragen nehme ich für mich das Recht
        eines jeden Abgeordneten nach Artikel 38 Absatz 1 des
        Grundgesetzes in Anspruch. Beschlüsse über die Frei-
        handelsabkommen CETA und TTIP könnten entspre-
        chende Abstimmungen sein. Heute wird nicht über die
        Abkommen abgestimmt. Es liegen lediglich Anträge an-
        derer Fraktionen vor, die zudem offenbar nicht inhaltlich
        motiviert sind und nur das Ziel haben, eine Regierungs-
        partei vorzuführen. Ein solches Vorgehen möchte ich
        nicht unterstützen. Deshalb erkläre ich angesichts der
        heutigen Abstimmungen:
        Erstens: Zunächst begrüße ich, dass Bundeswirt-
        schaftsminister Gabriel unter anderem mit der Schaffung
        eines Beirates Transparenz und Beteiligungsmöglich-
        keiten der Zivilgesellschaft in diesen komplexen Fragen
        ermöglicht hat. Die großen Herausforderungen der Zu-
        kunft werden nur mit internationalen Vereinbarungen ge-
        löst werden können. Eine pauschale Ablehnung interna-
        tionaler Abkommen wäre hier nicht zielführend. Auf der
        anderen Seite dürfen entsprechende Abkommen nicht
        dazu genutzt werden, demokratische Grundprinzipien
        außer Kraft zu setzen.
        Zweitens: Ich vertrete die Auffassung, dass der Deut-
        sche Bundestag über die Freihandelsabkommen CETA
        und TTIP abstimmen muss. Aktuell liegt noch kein Ab-
        http://www.spd.de/linkablebiob/123760/data/2014092Q
        5068 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (D)(B)
        kommen vor, über das der Deutsche Bundestag abstim-
        men könnte.
        Drittens: Bundeswirtschaftsminister Gabriel und der
        DGB haben ein Positionspapier zum Freihandelsabkom-
        men TTIP veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat
        dieses Positionspapier am vergangenen Samstag
        ebenfalls beschlossen und gleichzeitig die darin enthalte-
        nen Aussagen und aufgezeigten roten Linien auf das
        Abkommen mit Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/
        linkableblob/123760/data/20140920_parteikonvent_be
        schluss_ttip.pdf). Die darin getroffenen Aussagen teile
        ich vollständig. Der Antrag der Linken zitiert zwar
        einzelne Sätze des Positionspapiers, es fehlen aber we-
        sentliche Teile, weil die Linke diese Freihandelsabkom-
        men grundsätzlich ablehnt.
        Viertens: Ein zentraler Punkt ist für mich die klare
        Ablehnung von Schiedsgerichten, die Unternehmen zum
        Beispiel Klagemöglichkeiten gegen Staaten im Zusam-
        menhang mit Investitionsschutz und vielem mehr er-
        möglichen. Ich sehe in diesen Konstruktionen Versuche,
        demokratische Strukturen zu unterlaufen.
        Gerold Reichenbach (SPD): Es ist das gute Recht
        der Opposition, Anträge zu stellen, um die Regierungs-
        koalition unter Zugzwang zu setzen. Zudem gibt es auch
        die Möglichkeit, Passagen aus Wahlprogrammen anderer
        Parteien zu entnehmen und zur Abstimmung zu stellen,
        um einer Fraktion dann Unglaubwürdigkeit zu unterstel-
        len. Das ist die offensichtliche Motivation des Entschlie-
        ßungsantrags der Linken. Ihr geht es dabei ganz offen-
        kundig nicht um die Sache, zumal sie selbst die putative
        Ablehnung des Abkommens ohne Ansehung der endgül-
        tigen Inhalte fordert und auch jedem Versuch, die Inhalte
        im Rahmen weiterer Verhandlungen positiv zu gestalten,
        eine Absage erteilt.
        Alle Fraktionen im Deutschen Bundestag sind zumin-
        dest in einem Bundesland bereits einmal in Regierungs-
        verantwortung gewesen und wissen sehr genau, dass in
        einer Koalition zunächst versucht wird, gemeinsame Lö-
        sungen und Kompromisse zu entwickeln.
        Bei Abstimmungen mit erheblicher Reichweite oder
        auch bei Gewissensfragen nehme ich für mich das Recht
        eines jeden Abgeordneten nach Artikel 38 Absatz 1 des
        Grundgesetzes in Anspruch.
        Beschlüsse über die Freihandelsabkommen CETA
        und TTIP könnten entsprechende Abstimmungen sein.
        Heute wird jedoch nicht über die Abkommen abge-
        stimmt. Es liegen lediglich Anträge anderer Fraktionen
        vor, die lediglich das Ziel haben, eine Scheinentschei-
        dung propagandistisch auszunutzen. Unabhängig von
        meiner kritischen Einstellung gegenüber den Abkom-
        men werde ich ein solches Vorgehen nicht unterstützen.
        Eine pauschale bedingungslose Ablehnung internationa-
        ler Abkommen ohne Ansehung der Verhandlungsmög-
        lichkeit und des endgültigen Inhaltes ist nicht zielfüh-
        rend. Sie ist vielmehr Ausdruck politischer
        Gestaltungsunfähigkeit.
        Ich will die Verhandlungen kritisch begleiten und
        Einfluss nehmen. Darum begrüße ich, dass Bundeswirt-
        schaftsminister Gabriel und andere mit der Schaffung ei-
        nes Beirates Transparenz und Beteiligungsmöglichkei-
        ten der Zivilgesellschaft in diesen komplexen Fragen
        ermöglicht haben. Die großen Herausforderungen der
        Zukunft werden nur mit internationalen Vereinbarungen
        gelöst werden können. Auf der anderen Seite dürfen ent-
        sprechende Abkommen nicht dazu genutzt werden, de-
        mokratische Grundprinzipien außer Kraft zu setzen.
        Ich vertrete die Auffassung, dass der Deutsche Bun-
        destag über die Freihandelsabkommen CETA und TTIP
        abstimmen muss. Aktuell liegt noch kein Abkommen
        vor, über das der Deutsche Bundestag abstimmen
        könnte.
        Die Anforderungen, die ich für mich an eine Zustim-
        mung zu den Abkommen stelle, sind von Bundeswirt-
        schaftsminister Gabriel und dem DGB in einem Posi-
        tionspapier zum Freihandelsabkommen TTIP
        veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat dieses Posi-
        tionspapier am vergangenen Samstag ebenfalls beschlos-
        sen und gleichzeitig die darin enthaltenen Aussagen und
        aufgezeigten roten Linien auf das Abkommen mit
        Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/linkableblob/
        123760/data/20140920_parteikonvent_beschluss_ttip.pdf).
        Die darin getroffenen Aussagen teile ich vollständig.
        Meine Ablehnung der Anträge der Linken ist deshalb
        weder eine grundsätzliche Zustimmung zu den Abkom-
        men noch ein Verzicht auf die im Beschluss des Partei-
        konvents der SPD beschriebenen Bedingungen als Vo-
        raussetzung für eine Zustimmung.
        Anlage 10
        Erklärungen nach § 31 GO
        zu den namentlichen Abstimmungen über
        die Entschließungsanträge der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksachen 18/2612, 18/2611 –
        zu der Beratung der Antwort der Bundesregie-
        rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten
        Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der
        Fraktion DIE LINKE
        – Drucksachen 18/432, 18/2100 –
        Soziale, ökologische, ökonomische und politi-
        sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom-
        mens
        (Tagesordnungspunkt 4 a),
        zu der namentlichen Abstimmung über den
        Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
        weiterer Abgeordneter und der Fraktion
        BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
        Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
        Konzerne
        – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
        (Zusatztagesordnungspunkt 3)
        http://www.spd.de/linkableblob/123760/data/20140920
        http://www.spd.de/linkableblob/123760/data/20140920_parteikonvent_beschluss_ttip.pdf
        http://www.spd.de/linkableblob/123760/data/20140920_parteikonvent_beschluss_ttip.pdf
        Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5069
        (A) (C)
        (D)(B)
        Kirsten Lühmann (SPD): Ich stimme mit meiner
        Fraktion gegen die Entschließungsanträge der Fraktion
        Die Linke, Drucksachen 18/2612 und 18/2611, sowie
        dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen,
        Drucksache 18/1458.
        Die Partei Die Linke bringt in der heutigen Abstim-
        mung einen Antrag ein, der identisch mit einem Be-
        schluss des SPD-Parteikonventes vom vergangenen
        Samstag ist. Mit diesem Parteikonventsbeschluss haben
        wir den SPD-Vorsitzenden und Wirtschaftsminister
        Sigmar Gabriel beauftragt, in die gemeinsamen Ver-
        handlungen mit unserem Koalitionspartner der CDU/
        CSU Fraktion zu gehen, um die Position der SPD zu
        TTIP zu der Position der gesamten Bundesregierung zu
        machen. Mit der Zustimmung zu den Anträgen der
        Linksfraktion nähme ich Sigmar Gabriel die Chance, ei-
        nen Konsens in der Großen Koalition herzustellen, und
        riskierte, dass die Position der SPD nicht als Position
        Deutschlands in der Europäischen Union durchgesetzt
        werden kann.
        Für den Antrag der Grünen, der bei anderem Wortlaut
        einen ähnlichen Inhalt hat, gilt dasselbe.
        Ich stehe voll hinter dem Beschluss des SPD-Partei-
        konvents und werde mich in meiner parlamentarischen
        Arbeit für seine Umsetzung einsetzen.
        Ulli Nissen (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion
        gegen die Anträgeder Linken und gegen den Antrag von
        Bündnis 90/Die Grünen.
        Der Parteikonvent der SPD hat am 20. September
        2014 die Erwartungen an die transatlantischen Freihan-
        delsgespräche klar formuliert. Eine intensive Diskussion
        über die TTIP-Verhandlungen sowie auch über das ge-
        plante Freihandelsabkommen mit Kanada – CETA – ist
        in der Öffentlichkeit von zentraler Bedeutung. Zur Vor-
        bereitung politischer Entscheidungen muss die Möglich-
        keit zur Diskussion, Meinungsbildung und Mitsprache
        bestehen.
        In dem Diskussionsprozess muss es Raum dafür ge-
        ben, die Chancen der Freihandelsabkommen TTIP und
        CETA genauso zu thematisieren wie kritische Aspekte
        und Befürchtungen, die sich mit TTIP und CETA ver-
        binden.
        Wirtschaft und Handel müssen sich demokratischen
        Spielregeln unterwerfen. Wenn es mit TTIP und CETA
        gelingt, bessere Regeln für den transatlantischen Handel
        und die globale Wirtschaft zu entwickeln, wäre dies ein
        enormer Fortschritt in der politischen und demokrati-
        schen Gestaltung der wirtschaftlichen Globalisierung.
        Fest steht allerdings auch: Ein Freihandelsabkommen
        darf nicht dazu führen, dass europäische Standards etwa
        im Arbeits- und Umweltrecht, beim Daten- oder Ver-
        braucherschutz infrage gestellt werden oder Investoren
        vor internationalen Schiedsstellen rechtsstaatliche Stan-
        dards und demokratische politische Regelungen zum
        Schutz von Gemeinwohlzielen aushebeln können.
        Ich bin der Auffassung, dass es sich bei den beiden
        Freihandelsabkommen CETA und TTIP um gemischte
        Abkommen handelt. Diese müssen nicht nur vom Euro-
        päischen Parlament, sondern auch von den jeweiligen
        nationalen Parlamenten ratifiziert werden. Werden die
        Freihandelsabkommen den nationalen Parlamenten und
        damit auch dem Deutschen Bundestag vorgelegt, werde
        ich diese sehr genau prüfen. Eine Zustimmung werde ich
        davon abhängig machen, ob die europäischen Standards
        gewährleistet bleiben.
        Anlage 11
        Erklärung nach § 31 GO
        der Abgeordneten Dr. Nina Scheer (SPD) zu der
        namentlichen Abstimmung über den Antrag
        der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer
        Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN:
        Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
        Konzerne
        – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
        (Zusatztagesordnungspunkt 3)
        Die Aussage des betreffenden Antrags von Bündnis 90/
        Die Grünen, wonach die Bundesregierung aufgefordert
        wird, sich „unverzüglich im Rat der Europäischen Union
        dafür einzusetzen, dass in TTIP kein Mechanismus zu
        außergerichtlichen Schiedsverfahren zwischen Investo-
        ren und Staaten aufgenommen wird, beziehungsweise
        ein Abkommen, das einen solche Streitbeilegungsme-
        chanismus vorsieht, abzulehnen“, sowie „sich unverzüg-
        lich im Rat der Europäischen Union dafür einzusetzen,
        dass in CETA kein Mechanismus zu außergerichtlichen
        Schiedsverfahren zwischen Investoren und Staaten auf-
        genommen wird, beziehungsweise ein Abkommen, das
        einen solchen Streitbeilegungsmechanismus vorsieht,
        abzulehnen“, teile ich inhaltlich.
        Der für Freihandelsabkommen federführend zustän-
        dige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat be-
        reits darauf hingewiesen, dass er sich für die Heraus-
        nahme von Investitionsschutzvorgaben aus CETA
        einsetzen wird bzw. dass diese nicht in TTIP aufgenom-
        men werden. Diese Haltung hat er in seiner heutigen
        Rede, auch unter Bezugnahme auf den SPD-Parteikon-
        ventsbeschluss vom 20. September 2014, nochmals be-
        tont. Insofern bedarf es keiner Aufforderung der Bundes-
        regierung vonseiten des Deutschen Bundestages, sich
        hierfür im Rat der EU einzusetzen.
        Freihandelsabkommen, die Investitionsschutzvorga-
        ben, Schiedsgerichtsbarkeiten oder andere Elemente ent-
        halten, die geeignet sind, demokratische Strukturen bzw.
        Gestaltungshoheiten zu unterwandern, kann und werde
        ich im Zuge der Ratifizierung nicht zustimmen. Ich halte
        es für unerlässlich, dass die betreffenden Abkommen ei-
        nem solchen Ratifizierungsprozess durch die mitglied-
        staatlichen Parlamente unterzogen werden und zuvor
        umfassend eine Offenlegung der Vertragstexte mit ver-
        bindlichen Übersetzungen erfolgt.
        Eine Entscheidung über CETA bzw. TTIP durch den
        Deutschen Bundestag steht mit dem betreffenden Antrag
        5070 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014
        (A) (C)
        (B)
        nicht an, womit ich der Beschlussempfehlung zur Ableh-
        nung desselben folge.
        Anlage 12
        Erklärung nach § 31 GO
        der Abgeordneten Claudia Tausend (SPD) zu
        der namentlichen Abstimmung über den
        Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge,
        weiterer Abgeordneter und der Fraktion
        BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
        Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für
        Konzerne
        – Drucksachen 18/1458, 18/2646 –
        (Zusatztagesordnungspunkt 3)
        Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt.
        Mein Votum lautet Ja.
        (D)
        54. Sitzung
        Inhaltsverzeichnis
        TOP 3 Europäische Bankenunion
        TOP 4, ZP 2 u. 3 Freihandelsabkommen der EU mit USA und Kanada
        TOP 5, ZP 4 Änderung des Strafgesetzbuches- Sexualstrafrecht
        TOP 26 Abschließende Beratungen ohne Aussprache
        TOP 7 Tierschutz
        TOP 8 Änderung des Urheberrechtsgesetzes
        ZP 7 Rezeptpflicht der „Pille danach“
        TOP 10 Jahresbericht 2013 des Wehrbeauftragten
        TOP 11 Steuergestaltung multinationaler Unternehmen
        TOP 12 VN-Übereinkommen gegen Korruption
        TOP 13 Abbau bei Nacht- und Autoreisezugverkehr
        TOP 14 Einführung eines Europäischen Mahnverfahrens
        ZP 8 Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung
        TOP 16 Grundbuchamtsreform in Baden-Württemberg
        TOP 17 Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes
        TOP 18 Änderung des Mikrozensusgesetzes 2005
        Anlagen