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    Plenarprotokoll 18/54 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 54. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. Wolfgang Schäuble und Wilfried Lorenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4883 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4883 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 9 und 15. 4884 B Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung der Richtlinie 2014/ 59/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Mai 2014 zur Festlegung eines Rahmens für die Sanie- rung und Abwicklung von Kreditinstitu- ten und Wertpapierfirmen und zur Än- derung der Richtlinie 82/891/EWG des Rates, der Richtlinien 2001/24/EG, 2002/ 47/EG, 2004/25/EG, 2005/56/EG, 2007/36/ EG, 2011/35/EU, 2012/30/EU und 2013/ 36/EU sowie der Verordnungen (EU) Nr. 1093/2010 und (EU) Nr. 648/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates (BRRD-Umsetzungsgesetz) Drucksachen 18/2575, 18/2626 . . . . . . . . . 4884 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen vom 21. Mai 2014 über die Übertragung von Beiträgen auf den einheitlichen Ab- wicklungsfonds und über die gemein- same Nutzung dieser Beiträge Drucksachen 18/2576, 18/2627 . . . . . . . . . 4884 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des ESM-Finanzie- rungsgesetzes Drucksachen 18/2577, 18/2629 . . . . . . . . . 4884 D d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung der Finanzhilfeinstru- mente nach Artikel 19 des Vertrags vom 2. Februar 2012 zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsmechanismus Drucksachen 18/2580, 18/2628 . . . . . . . . 4884 D Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4885 A Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 4887 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 4888 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4891 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4892 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 4894 B Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4895 B Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4896 D Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4897 D Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 4899 B Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . 4900 B Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4901 C Alexander Radwan (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4903 A Tagesordnungspunkt 4: a) Beratung der Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Ernst, Thomas Nord, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Soziale, ökologi- sche, ökonomische und politische Effekte des EU-USA-Freihandelsabkommens Drucksachen 18/432, 18/2100. . . . . . . . . . 4904 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 b) Antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, Thomas Nord, Wolfgang Gehrcke, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Freihandelsabkommen zwi- schen der EU und Kanada CETA zu- rückweisen Drucksache 18/2604 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4904 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, Bärbel Höhn, Renate Künast, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Klageprivilegien für Kon- zerne – CETA-Vertragsentwurf ablehnen Drucksache 18/2620 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4904 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Energie zu dem Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, Katja Keul, Bärbel Höhn, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klage- privilegien für Konzerne Drucksachen 18/1458, 18/2646 . . . . . . . . . . . 4904 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 4904 C Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4906 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 4907 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4908 C Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4911 A Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4912 B Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4915 A Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4915 B Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4915 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4915 D Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4916 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4917 A Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4917 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 4918 D Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4919 B Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4920 A Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4920 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4921 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4922 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4924 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4924 C Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4925 C Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4927 C Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4928 B Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4929 D Namentliche Abstimmungen. . . . . . . . . . . . . . 4931 B Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 4933 D, 4936 A, 4938 B Tagesordnungspunkt 5: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Straf- gesetzbuches – Umsetzung europäischer Vorgaben zum Sexualstrafrecht Drucksache 18/2601 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4932 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Franziska Brantner, Katja Dörner, Tabea Rößner, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kinder schützen – Prävention stärken Drucksache 18/2619 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4932 B Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4932 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4941 A Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 4942 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4944 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . . 4945 C Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4946 B Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4948 B Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . 4948 B Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4949 B Dr. Silke Launert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4950 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 III Tagesordnungspunkt 25: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 14. April 2014 zwischen der Bundesrepublik Deutsch- land und der Weltgemeinschaft Refor- mierter Kirchen – Körperschaft des öf- fentlichen Rechts Drucksache 18/2587 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4951 D b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 22. Juni 2010 zur zweiten Änderung des Part- nerschaftsabkommens zwischen den Mitgliedern der Gruppe der Staaten in Afrika, im Karibischen Raum und im Pazifischen Ozean einerseits und der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten andererseits (Zweites Änderungsabkommen zum AKP-EG- Partnerschaftsabkommen) Drucksache 18/2591 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4951 D c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Internen Abkommen vom 24. Juni 2013 zwischen den im Rat ver- einigten Vertretern der Regierungen der Mitgliedstaaten der Europäischen Union über die Finanzierung der im mehrjährigen Finanzrahmen für den Zeitraum 2014 bis 2020 vorgesehenen Hilfe der Europäischen Union im Rah- men des AKP-EU-Partnerschaftsab- kommens und über die Bereitstellung von finanzieller Hilfe für die übersee- ischen Länder und Gebiete, auf die der vierte Teil des Vertrags über die Ar- beitsweise der Europäischen Union An- wendung findet (Internes Abkommen) Drucksache 18/2588 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 A d) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Jürgen Trittin, Agnieszka Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kündi- gung des bilateralen Atomabkommens mit Brasilien Drucksache 18/2610 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 A e) Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Technikfolgenabschätzung (TA) – He- rausforderungen einer nachhaltigen Wasserwirtschaft Drucksache 18/2085 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 B f) Beratung der Unterrichtung durch die Deutsche Welle: Evaluationsbericht 2013 der Deutschen Welle Drucksache 17/14285 . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 C g) Beratung der Unterrichtung durch die Deutsche Welle: Aufgabenplanung der Deutschen Welle 2014 bis 2017 Drucksache 18/2536 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 C Zusatztagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Ulla Jelpke, Halina Wawzyniak, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Wiedereingliederung för- dern – Gefangene in die Renten-, Kran- ken- und Pflegeversicherung einbezie- hen Drucksache 18/2606 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 D b) Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Cem Özdemir, Annalena Baerbock, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verfolgt, vertrieben, vergessen – Völkermord an den Rohingya verhindern Drucksache 18/2615 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 D c) Antrag der Abgeordneten Tom Koenigs, Annalena Baerbock, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Menschenrechtsförderung stärken – Gesetzliche Grundlage für Deutsches Institut für Menschenrechte schaffen Drucksache 18/2618 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4952 D Tagesordnungspunkt 26: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Teilauflösung des Sondervermögens „Aufbauhilfe“ und zur Änderung der Aufbauhilfeverord- nung Drucksachen 18/2230, 18/2645. . . . . . . . . 4953 B b)–i) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89 und 90 zu Peti- tionen Drucksachen 18/2508, 18/2509, 18/2510, 18/2511, 18/2512, 18/2513, 18/2514, 18/2515 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4953 D Zusatztagesordnungspunkt 6: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Humanitäre Katastrophe an der türkisch-syrischen Grenze – Nach dem militärischen Aufmarsch des IS . . . . . . . . . 4954 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4954 C Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . 4955 C IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4956 D Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4957 C Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4958 D Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4959 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4960 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4961 D Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4962 D Dr. Ute Finckh-Krämer (SPD) . . . . . . . . . . . . 4964 A Jörg Hellmuth (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4965 A Thorsten Frei (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 4965 D Tagesordnungspunkt 6: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Freizügigkeitsge- setzes/EU und weiterer Vorschriften Drucksache 18/2581 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4967 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zwischenbericht des Staatssekretärsaus- schusses zu Rechtsfragen und Herausfor- derungen bei der Inanspruchnahme der sozialen Sicherungssysteme durch Ange- hörige der EU-Mitgliedstaaten Drucksache 18/960 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4967 A c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Abschlussbericht des Staatssekretärsaus- schusses zu „Rechtsfragen und Heraus- forderungen bei der Inanspruchnahme der sozialen Sicherungssysteme durch Angehörige der EU-Mitgliedstaaten“ Drucksache 18/2470 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4967 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4967 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4969 A Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 4969 C Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4970 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4973 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4974 B Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Friedrich Ostendorff, Steffi Lemke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Tierschutz ernst nehmen – Tierleid verhindern Drucksache 18/2616 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4975 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4975 D Dieter Stier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4977 A Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4979 C Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4980 C Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4981 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 4982 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4983 B Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4983 D Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Urhe- berrechtsgesetzes Drucksache 18/2602 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4984 D Christian Flisek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4985 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4986 B Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4987 B Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4988 C Marianne Schieder (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4989 D Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4990 D Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4991 D Zusatztagesordnungspunkt 7: Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Kathrin Vogler, Sabine Zimmermann (Zwi- ckau), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Pille danach jetzt aus der Rezeptpflicht entlassen Drucksache 18/2630 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4992 D Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4993 A Emmi Zeulner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4994 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4996 B Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4997 A Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4998 A Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4999 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4999 D Tagesordnungspunkt 10: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2013 (55. Bericht) Drucksachen 18/300, 18/1917 . . . . . . . . . . . . 5001 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 V Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . 5001 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 5003 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 5004 C Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5005 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5006 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5008 A Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Dr. Thomas Gambke, Kerstin Andreae, Britta Haßelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Mit Transpa- renz Steuervermeidung multinationaler Unternehmen eindämmen – Country-by- Country-Reporting einführen Drucksache 18/2617 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5008 D Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5009 A Dr. Mathias Middelberg (CDU/CSU) . . . . . . . 5010 A Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 5011 A Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5012 A Philipp Graf Lerchenfeld (CDU/CSU) . . . . . . 5013 C Tagesordnungspunkt 12: – Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen der Vereinten Natio- nen vom 31. Oktober 2003 gegen Kor- ruption Drucksachen 18/2138, 18/2643 . . . . . . . . . 5014 B – Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen der Ver- einten Nationen gegen Korruption Drucksachen 18/478, 18/2643 . . . . . . . . . . 5014 B Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5014 C Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5015 B Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5016 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5017 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5018 B Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5018 D Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Sabine Leidig, Herbert Behrens, Caren Lay, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rück- zug der Deutschen Bahn AG bei Nacht- und Autoreisezügen stoppen – Nachhaltige Reisekultur in Europa fördern Drucksache 18/2494 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5020 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5020 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5021 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5021 D Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5022 D Michael Donth (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5023 D Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Recht und Verbraucherschutz zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 861/2007 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 11. Juli 2007 zur Ein- führung eines europäischen Verfahrens für geringfügige Forderungen und der Verord- nung (EG) Nr. 1896/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezem- ber 2006 zur Einführung eines Europäi- schen Mahnverfahrens KOM(2013) 794 endg.; Ratsdok. 16749/13 Drucksachen 18/419 Nr. A.48, 18/2647 . . . . . 5025 A Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5025 A Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . 5026 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . . 5027 B Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5028 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5028 D Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms, Stephan Kühn (Dresden), Sven-Christian Kindler, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung konsequent fortsetzen Drucksache 18/1341 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5029 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5030 A Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5030 D Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5031 C Gustav Herzog (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5032 C Hans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . 5034 A VI Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 Tagesordnungspunkt 16: Zweite und dritte Beratung des vom Bundes- rat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Umsetzung der Grundbuchamtsreform in Baden-Würt- temberg Drucksachen 18/70, 18/2644. . . . . . . . . . . . . . 5035 A Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5035 B Dr. Johannes Fechner (SPD) . . . . . . . . . . . 5036 D Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5037 C Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5038 B Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5039 A Tagesordnungspunkt 17: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Bundesfernstraßen- mautgesetzes Drucksache 18/2444 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5040 A Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5040 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5040 D Sebastian Hartmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5041 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5043 A Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5044 A Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Geset- zes zur Änderung des Mikrozensusgeset- zes 2005 und des Bevölkerungsstatistikge- setzes Drucksache 18/2141 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5045 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5045 C Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5046 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . 5046 D Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 5047 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5049 C Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5050 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 5051 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Dr. Karl-Heinz Brunner, Martin Burkert, Dr. Lars Castellucci, Michela Engelmeier, Dr. h. c. Gernot Erler, Saskia Esken, Karin Evers-Meyer, Dr. Johannes Fechner, Christian Flisek, Gabriele Fograscher, Ulrich Freese, Dagmar Freitag, Michael Gerdes, Martin Gerster, Ulrike Gottschalck, Kerstin Griese, Gabriele Groneberg, Metin Hakverdi, Sebastian Hartmann, Gabriela Heinrich, Marcus Held, Petra Hinz (Essen), Christina Jantz, Frank Junge, Christina Kampmann, Gabriele Katzmarek, Birgit Kömpel, Dr. Hans- Ulrich Krüger, Steffen-Claudio Lemme, Caren Marks, Katja Mast, Jeannine Pflugradt, Detlev Pilger, Sabine Poschmann, Dr. Carola Reimann, Andreas Rimkus, Dr. Martin Rosemann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Bernd Rützel, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Marianne Schieder, Udo Schiefner, Matthias Schmidt (Berlin), Ursula Schulte, Norbert Spinrath, Kerstin Tack, Franz Thönnes, Wolfgang Tiefensee, Carsten Träger, Dirk Vöpel, Gabi Weber, Bernd Westphal, Gülistan Yüksel, Dagmar Ziegler und Stefan Zierke zur namentlichen Abstimmung über den Ent- schließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundes- regierung auf die Große Anfrage der Abge- ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und poli- tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab- kommens (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 5051 C Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, Ewald Schurer und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- schließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundes- regierung auf die Große Anfrage der Abge- ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und poli- tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab- kommens (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 5052 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 VII Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Michael Groß und Klaus Mindrup (beide SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundes- regierung auf die Große Anfrage der Abge- ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und poli- tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab- kommens (Tagesordnungspunkt 4 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 5053 C Anlage 5 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundes- regierung auf die Große Anfrage der Abge- ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und poli- tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab- kommens (Tagesordnungspunkt 4 a) Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5055 A Dr. Katarina Barley (SPD). . . . . . . . . . . . . . 5055 C Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . 5056 B Lothar Binding (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5056 D Sabine Dittmar (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5057 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD). . . . . . . . . . . . 5058 B Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 5059 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5059 C Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5060 A Hilde Mattheis (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . 5060 C Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5061 A Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5061 C Susann Rüthrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5062 B Johann Saathoff (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . 5062 D Michael Thews (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5063 B Ute Vogt (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5063 D Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentlichen Abstimmungen über die Entschließungsanträge der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/2612, 18/2611 – zu der Beratung der Antwort der Bundes- regierung auf die Große Anfrage der Abge- ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und poli- tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab- kommens (Tagesordnungspunkt 4 a) Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5064 C Dr. Nina Scheer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5065 B Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uta Finckh-Krämer, Ralf Kapschack, Ulrich Hampel, Dr. Bärbel Kofler, Bettina Müller, Christian Petri, Sönke Rix, Dr. Dorothee Schlegel, Swen Schulz, Frank Schwabe, Stefan Schwartze, Dr. Carsten Sieling, Martina Stamm-Fibich zu der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundes- regierung auf die Große Anfrage der Abge- ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und poli- tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab- kommens (Tagesordnungspunkt 4 a), zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 5066 A VIII Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Daniela Kolbe und Dr. Matthias Miersch (beide SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundes- regierung auf die Große Anfrage der Abge- ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und poli- tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab- kommens (Tagesordnungspunkt 4 a), zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 5066 C Anlage 9 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundes- regierung auf die Große Anfrage der Abge- ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und poli- tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab- kommens (Tagesordnungspunkt 4 a), zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) Ulrich Kelber (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5067 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . 5068 A Anlage 10 Erklärungen nach § 31 GO zu den namentlichen Abstimmungen über die Entschließungsanträge der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/2612, 18/2611 – zu der Beratung der Antwort der Bundes- regierung auf die Große Anfrage der Abge- ordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und poli- tische Effekte des EU-USA-Freihandelsab- kommens (Tagesordnungspunkt 4 a), zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5069 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5069 A Anlage 11 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Nina Scheer (SPD) zu der namentlichen Ab- stimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 5069 C Anlage 12 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Claudia Tausend (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordne- ten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) . . . . . . . . . . . . 5070 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 4883 (A) (C) (D)(B) 54. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5051 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich van Aken, Jan DIE LINKE 25.09.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 25.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 25.09.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 25.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.09.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 25.09.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 25.09.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 25.09.2014 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.09.2014 Groth, Annette DIE LINKE 25.09.2014 Hagl-Kehl, Rita SPD 25.09.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 25.09.2014 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 25.09.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 25.09.2014 Horb, Margaret CDU/CSU 25.09.2014 Korte, Jan DIE LINKE 25.09.2014 Dr. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 25.09.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 25.09.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 25.09.2014 Nahles, Andrea SPD 25.09.2014 Nietan, Dietmar SPD 25.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.09.2014 Radomski, Kerstin CDU/CSU 25.09.2014 Scheuer, Andreas CDU/CSU 25.09.2014 Stauche, Carola CDU/CSU 25.09.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 25.09.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Dr. Karl-Heinz Brunner, Martin Burkert, Dr. Lars Castellucci, Michela Engelmeier, Dr. h.c. Gernot Erler, Saskia Esken, Karin Evers-Meyer, Dr. Johannes Fechner, Christian Flisek, Gabriele Fograscher, Ulrich Freese, Dagmar Freitag, Michael Gerdes, Martin Gerster, Ulrike Gottschalck, Kerstin Griese, Gabriele Groneberg, Metin Hakverdi, Sebastian Hartmann, Gabriela Heinrich, Marcus Held, Petra Hinz (Essen), Christina Jantz, Frank Junge, Christina Kampmann, Gabriele Katzmarek, Birgit Kömpel, Dr. Hans- Ulrich Krüger, Steffen-Claudio Lemme, Caren Marks, Katja Mast, Jeannine Pflugradt, Detlev Pilger, Sabine Poschmann, Dr. Carola Reimann, Andreas Rimkus, Dr. Martin Rosemann, Dr. Ernst Dieter Rossmann, Bernd Rützel, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Marianne Schieder, Udo Schiefner, Matthias Schmidt (Berlin), Ursula Schulte, Norbert Spinrath, Kerstin Tack, Franz Thönnes, Wolfgang Tiefensee, Carsten Träger, Dirk Vöpel, Gabi Weber, Bernd Westphal, Gülistan Yüksel, Dagmar Ziegler und Stefan Zierke zur nament- lichen Abstimmung über den Entschließungs- antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und politi- sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom- mens (Tagesordnungspunkt 4 a) Strässer, Christoph SPD 25.09.2014 Veit, Rüdiger SPD 25.09.2014 Weiss (Wesel I), Sabine CDU/CSU 25.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5052 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (D)(B) Wir stimmen mit unserer Fraktion gegen den Ent- schließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindest- anforderungen für die Verhandlungen für ein Freihan- delsabkommen mit den USA benannt. Diese „Mindest- anforderungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlungen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. September 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchten wir nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es uns wichtig, zu erklären, dass wir den Beschluss des Parteikonvents vom 20. Septem- ber 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlun- gen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/ 20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneinge- schränkt unterstützen und ihn uns zu eigen machen. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis- kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels- kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-, Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingeladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vorrangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Handelshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zustimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter- nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Gabriele Hiller-Ohm, Ewald Schurer und Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (alle SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und politi- sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom- mens (Tagesordnungspunkt 4 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion gegen den Ent- schließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5053 (A) (C) (D)(B) gehen möchte wir nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es uns wichtig, zu erklären, dass wir den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409 20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstützen und ihn uns zu eigen machen. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei- handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus- sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-, Ver- braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge- werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein- geladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar- beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna- tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Investitionsschutzvorschriften sind in einem Abkommen zwischen den USA und der EU grundsätzlich nicht erforderlich und sollten nicht mit TTIP eingeführt werden. In jedem Fall sind Investor- Staat-Schiedsverfahren und unklare Definitionen von Rechtsbergriffen wie „faire und gerechte Behandlung“ oder „indirekte Enteignung“ abzulehnen. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Michael Groß und Klaus Mindrup (beide SPD) zur namentlichen Ab- stimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und politi- sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom- mens (Tagesordnungspunkt 4 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion gegen den Ent- schließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchten wir nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es uns wichtig, zu erklären, dass wir den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920 _beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstützen und ihn uns zu eigen machen. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei- handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus- sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine 5054 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (D)(B) öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Fro- man sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Ber- lin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Ver- braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge- werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein- geladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine gemeinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsab- kommen haben. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nach- haltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vorrangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Handels- hemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großin- dustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar- beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna- tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men sind sie entbehrlich. Wir schließen uns ausdrücklich der Begründung des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft an, die In- vestor-Staat-Schiedsgerichtsverfahren ablehnt: „Die grundlegende Idee hinter Investitionsschutzkapiteln und ISDS-Mechanismus ist die Gewährleistung hoher und hoheitlicher, rechtsstaatlicher Standards. Investoren sol- len so vor staatlicher Willkür und dem Verlust ihrer In- vestitionen geschützt werden. Mangelnde Rechtsstaat- lichkeit, korrupte Justizsysteme oder fehlendes Investorenvertrauen treffen auf zahlreiche Schwellen- und Entwicklungsländer zu, jedoch nicht auf die beiden Verhandlungsparteien, die USA und die Europäische Union. Die USA waren im vergangenen Jahr mit 313 Milliarden Euro der mit Abstand größte Direktin- vestor in der EU. Im Gegenzug flossen die meisten In- vestitionen aus der EU in die USA. Die EU-Mitglied- staaten hielten Ende 2011 circa 1 573 Milliarden US- Dollar an Investitionsbeständen in den USA, die US-Di- rektinvestitionen in der EU betrugen 2 094 Milliarden US-Dollar. Dies ist ein deutliches Zeichen für das gegen- seitige Vertrauen in die vorhandenen rechtlichen und de- mokratischen Rahmenbedingungen für Investitionen. Es besteht somit keine Notwendigkeit der Aufnahme eines ISDS-Mechanismus in das TTIP-Abkommen. Aufgrund der hohen durchschnittlichen Verfahrenskosten – die OECD geht von 8 Millionen Dollar pro Verfahren aus – können mittelständische Unternehmen den ISDS-Me- chanismus in der Praxis nicht nutzen. Der ISDS-Mecha- nismus begünstigt Großkonzerne, die so geltendes natio- nales Recht und die staatliche Gerichtsbarkeit umgehen können. Sollte ein entsprechender Mechanismus in der derzeit zur Diskussion stehenden Form in das TTIP-Ab- kommen integriert werden, würde dies massive negative Folgen für Mitgliedstaaten der Europäischen Union und für die mittelständische Wirtschaft nach sich ziehen. Die Erfahrungen aus den bisher stattgefundenen Schiedsver- fahren zeigen, dass es dem Verfahren an Transparenz und einer übergeordneten ständigen Berufungsinstanz mangelt. Es besteht nicht nur die Gefahr der Aushebe- lung der staatlichen Gerichtsbarkeit, sondern zudem eine mögliche indirekte Beeinflussung der staatlichen Regu- lierungspolitik.“ Die Kritik an Investor-Staat-Schiedsgerichtsverfahren gilt für uns ausdrücklich auch für das Freihandelsabkom- men CETA zwischen Kanada und der EU. Es gibt eine enge wirtschaftliche Verflechtung zwischen den USA und Kanada. Erstens wäre mit einer derartigen Regelung „die Tür für derartige Verfahren offen“. Zweitens könnte man den USA kaum das verweigern, was man Kanada gestattet. Damit droht der bekannte „Rutschbahneffekt“. Es geht um die Bewahrung von Rechtsstaat und Demo- kratie und den Vorrang des öffentlichen Rechts auf der Basis unseres Grundgesetzes. Anlage 5 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Ent- schließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und politi- sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom- mens (Tagesordnungspunkt 4 a) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5055 (A) (C) (D)(B) Heike Baehrens (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche – in wesentlichen Teilen – wortgleichen Anträge einbringen, anstatt eigene inhaltliche Positionen zu ent- wickeln. Einem solchen Versuch, eine Regierungsfrak- tion zu einer Vorfestlegung zu zwingen, werde ich nicht zustimmen. Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/2014092 0_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei- handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus- sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels- kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingeladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Handelsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel neben den Zöllen die nichttarifären Handelshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter- nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Dr. Katarina Barley (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindest- anforderungen für die Verhandlungen für ein Freihan- delsabkommen mit den USA benannt. Diese „Mindest- anforderungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlungen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. September 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409 20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis- kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels- kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingeladen werden. http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_be- http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html 5056 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (D)(B) Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zustimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter- nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Unter entwickelten Rechtsstaaten be- nötigen wir diese schlichtweg nicht. Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409 20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis- kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels- kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingeladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Handelshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter- nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Lothar Binding (Heidelberg) (SPD): In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemein- same Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Be- schluss des SPD-Konvents unter vollständigem Verzicht http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.ht http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.ht Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5057 (A) (C) (D)(B) auf einen eigenen intellektuellen Beitrag Mindestanfor- derungen für die Verhandlungen für ein Freihandelsab- kommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanforde- rungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es steht einer Oppositionsfraktion natürlich zu, ihre Ideenarmut durch kopierte Anträge zu kaschieren, um auf diese Art eine Regierungsfraktion – gebunden an einen Koalitionsvertrag – vorzuführen. Eine solch schlichte Taktik verdient Ablehnung. Deshalb stimme ich mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents der SPD vom 20. Septem- ber 2014 zu Anforderungen an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP unterstütze (http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/ 20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html). Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundesminister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis- kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öf- fentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- missar De Gucht und US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Verbrau- cher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerk- schaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingela- den werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion über die Freihandelsabkommen CETA und TTIP eine gemein- same Auffassung haben. Dabei gehe ich optimistisch da- von aus, dass die USA die schließlich verhandelten Ver- tragsinhalte und Verfahren auch einhalten werden. Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten – faire und nachhaltige Handels- beziehungen schließen Handel und Politik gegenüber den Ländern des Südens mit ein. Die Chancen solcher Abkommen zu entfalten und zu nutzen, umfasst neben transparenten Verfahren eine Reihe bestimmter Bedingungen als Voraussetzung für eine Zustimmung: – Hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzni- veau; dabei internationale Verständigung auf verbind- liche Normen wie vor allem die ILO-Kernarbeitsnor- men. – Hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge – mindestens auf dem Niveau der EU. – Garantierter Gestaltungsspielraum für die nationalen, regionalen und lokalen Gebietskörperschaften. – Keine Absenkung der bewährten deutschen und euro- päischen Standards. – Keine Investor-Staat-Schiedsverfahren in Verträgen zwischen Staaten mit entwickelten Rechtssystemen. Vorfestlegungen meines Abstimmungsverhaltens hin- sichtlich eines bisher nur fragmentarisch bekannten Vertragstextes über eine Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft – Transatlantic Trade and In- vestment Partnership – zwischen der EU und den USA sind mir nicht möglich. Sabine Dittmar (SPD): Ich stimme mit meiner Frak- tion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Wenn eine Oppositionsfraktion, ob nun aus Mangel an eigenen inhaltlichen Positionen oder aus purer Provo- kation, einen Beschluss eines Parteigremiums einer Re- gierungspartei wortgleich als Antrag in den Bundestag einbringt und auf diese Art versucht, diese Regierungs- fraktion vorzuführen, entspricht das meines Erachtens nicht den guten Gepflogenheiten der parlamentarischen Auseinandersetzung. Ein solch durchschaubares Vorge- hen werde ich nicht durch meine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920 _beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt un- terstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei- handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus- sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- missar De Gucht und US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Verbrau- cher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerk- schaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingela- den werden. http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun- http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun- 5058 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (D)(B) Diese Initiative wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar- beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna- tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Elvira Drobinski-Weiß (SPD): Ich stimme mit mei- ner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Frak- tion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920 _beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei- handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus- sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-, Ver- braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge- werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein- geladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar- beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna- tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Mehr noch: Es muss gewährleistet werden, dass sie künftig angehoben werden können. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5059 (A) (C) (D)(B) Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für entbehrlich. Ich lehne sie ab. Siegmund Ehrmann (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409 20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis- kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-, Verbraucher-, Kultur- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern re- gelmäßig eingeladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter- nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Bettina Hagedorn (SPD): Ich lehne die Anträge der Linken ab: Erstens. Ich begrüße, dass Bundeswirtschaftsminister Gabriel unter anderem mit der Schaffung eines Beirates Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten der Zivilge- sellschaft in diesen komplexen Fragen ermöglicht hat. Die großen Herausforderungen der Zukunft werden nur mit internationalen Vereinbarungen gelöst werden kön- nen. Eine pauschale Ablehnung internationaler Abkom- men wäre hier nicht zielführend. Auf der anderen Seite dürfen entsprechende Abkommen nicht dazu genutzt werden, demokratische Grundprinzipien außer Kraft zu setzen. Zweitens. Ich vertrete die Auffassung, dass der Deut- sche Bundestag über die Freihandelsabkommen CETA und TTIP abstimmen muss. Aktuell liegt noch kein Ab- kommen vor, über das der Deutsche Bundestag abstim- men könnte. Drittens. Bundeswirtschaftsminister Gabriel und der DGB haben ein Positionspapier zum Freihandelsabkom- men TTIP veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat dieses Positionspapier am vergangenen Samstag eben- falls beschlossen und gleichzeitig die darin enthaltenen Aussagen und aufgezeigten roten Linien auf das Abkom- men mit Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/linkable- blob/123760/data/20140920_parteikonvent_beschluss_ ttip.pdf). Die darin getroffenen Aussagen teile ich voll- ständig. Viertens. Ein zentraler Punkt ist für mich die klare Ablehnung von Schiedsgerichten, die Unternehmen zum Beispiel Klagemöglichkeiten gegen Staaten im Zusam- menhang mit Investitionsschutz und vieles mehr ermög- lichen. Ich sehe in diesen Konstruktionen Versuche, de- mokratische Strukturen zu unterlaufen. http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html 5060 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (D)(B) Cansel Kiziltepe (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlun- gen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/ 20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneinge- schränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei- handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus- sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Fro- man sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Ber- lin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, in dem Umwelt-, Ver- braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge- werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein- geladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar- beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna- tionale Übereinkünfte und Normen, wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel, müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men, wie sie in den EU-Mitgliedsländern vorhanden sind, halten wir sie für nicht erforderlich. Hilde Mattheis (SPD): Die Fraktion der Linken hat einen Entschließungsantrag eingebracht, der wortgleich mit dem Beschluss des SPD-Parteikonvents vom Sams- tag, dem 20. September 2014, ist. Dieses Verfahren ist für den Deutschen Bundestag ungewöhnlich. Für mich ist der Beschluss des Konvents maßgeblich. Die SPD hat beschlossen, dass der Bundeswirtschafts- minister die Verhandlungen zu den Freihandelsabkom- men TTIP und CETA nur unter festgelegten Bedingun- gen weiterführen kann. Diese Bedingungen bilden somit die Grenzen für die zukünftigen Verhandlungen. Sie müssen zwingend alle erfüllt sein, wenn die SPD-Bundestagsfraktion den Frei- handelsabkommen TTIP und CETA zustimmen soll. Ziel dieser Abkommen muss es sein, Handel fair und nachhaltig zu gestalten sowie Maßstäbe und Standards global zu setzen bzw. zu erhöhen. Stellen wir fest, dass im Gegenteil die Gefahr droht, dass EU-weite Standards geschleift und die Demokratie ausgehöhlt oder abgebaut wird, müssen TTIP und CETA auf jeden Fall verhindert werden. Die von der SPD formulierten Bedingungen wie die Ablehnung von Investor-Staat-Schiedsverfahren, die verbindliche Ratifizierung und Umsetzung der ILO- Kernarbeitsnormen durch alle Verhandlungspartner, die Ablehnung von sogenannten Ratchet- und Standstill- Klauseln sowie die Bewahrung aller Rechte und Pflich- ten demokratisch gewählter Parlamente und Regierun- gen, die nicht durch einen „Regulierungsrat“ einge- schränkt werden dürfen, werden sicherstellen, dass die verhandelten Freihandelsabkommen dem von der SPD formulierten Ziel gerecht werden. Es ist erfreulich, dass die Fraktion Die Linke unsere Ansicht in diesem Punkt teilt. Dennoch ist es äußerst un- üblich, dass der Deutsche Bundestag wortgleich einen Beschluss der SPD als seine Position übernehmen soll. Dieses Verfahren dient offensichtlich dazu, eine Regie- rungsfraktion vorzuführen. Obwohl ich dieses Verfahren http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5061 (A) (C) (D)(B) nicht mit einer Zustimmung befördern will, erhoffe ich mir von den Oppositionsfraktionen, dass sie die SPD in ihrem Kurs, die Verhandlungen zu den Freihandelsab- kommen kritisch und konstruktiv zu begleiten, unterstüt- zen werden. Markus Paschke (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. Derzeit verhandelt die Europäische Union, EU, die Freihandelsabkommen TTIP mit den USA sowie CETA mit Kanada. Die Handelsgespräche zwischen den großen Wirtschaftsräumen USA und EU, die in ein Freihandels- abkommen münden, eröffnen die Chance, die bilateralen Handelsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltiger zu gestalten. Das Abkommen kann auch dazu beitragen, faire und nachhaltige Handelsregeln glo- bal voranzutreiben. Es geht darum, zusätzlichen Wohl- stand tatsächlich breiten Bevölkerungsschichten zukom- men zu lassen, wirtschaftliche, soziale und ökologische Standards zu verbessern sowie faire Wettbewerbs- und gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Allerdings: Die Verhandlungen müssen so geführt werden, dass Geheimhaltungsvorschriften und Intrans- parenz eine öffentliche Debatte nicht verhindern. Zudem darf das Abkommen weder Arbeitnehmerrechte noch Verbraucherschutz- sowie Sozial- und Umweltstandards gefährden. Auch die hohe Qualität der öffentlichen Da- seinsvorsorge in der EU muss gewahrt bleiben. Wichtig ist zudem, dass hinsichtlich der Einhaltung von arbeitsrechtlichen, sozialen und tarifvertraglichen Regelungen in der EU das Ziellandprinzip festgeschrie- ben und von Anfang an bei allen entsandten Beschäftig- ten angewandt wird, sofern es für diese günstiger ist. Vor allem die Erfahrungen aus der jüngsten Weltwirtschafts- krise zeigen, dass eine Regulierung der Finanzmärkte notwendig ist. Entscheidend wird auch sein, dass TIPP nicht nur der Wirtschaft, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern nutzt – und hier spielen die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer natürlich eine zentrale Rolle. Die vom SPD-Parteikonvent beschlossenen Eckpunkte müssen deshalb die Grundlage für weitere Gespräche auf euro- päischer Ebene, im sogenannten Handelspolitischen Ausschuss, sein, wo Deutschland vom Bundesministe- rium für Wirtschaft und Energie vertreten ist. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die die Voraussetzung für eine Zustimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucher- schutzniveau. Internationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen ent- sprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Barrieren wie Zölle und andere Handelshemmnisse sollen fallen – Umwelt-, Arbeits- und Verbraucher- schutzstandards hingegen nicht. Da die SPD Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA genannt hat und der Beschluss des SPD-Konvents auch auf ein gemeinsames Papier mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund hinweist, lehne ich den Antrag der Fraktion Die Linke ab. Letztendlich: Die hohe Qualität der öffentlichen Da- seinsvorsorge in der EU muss weiterhin gewahrt blei- ben. Den nationalen, regionalen und lokalen Gebietskör- perschaften muss ein umfassender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und euro- päischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Mechthild Rawert (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Frei- handelsabkommen CETA und TTIP (http://www.spd.de/ presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_ parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis- kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingeladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun- 5062 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (D)(B) Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel neben den Zöllen die nichttarifären Handelshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ha- ben „rote Linien“, die Voraussetzung für eine Zustim- mung sind. Für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbrau- cherschutzniveau. Internationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text fin- den. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU unter anderem im Gesundheitssektor muss ge- wahrt werden. Den nationalen, regionalen und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfassender Gestal- tungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Ich lehne sie ab. Susann Rüthrich (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindest- anforderungen für die Verhandlungen für ein Freihan- delsabkommen mit den USA benannt. Diese „Mindest- anforderungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlungen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. September 2014. Ich fühle mich an die Beschlusslage meiner Partei ge- bunden. Dementsprechend bedarf es für mich keiner nochmaligen Aufforderung durch die Opposition. Ich erkläre, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/ 123752/20140920_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei- handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus- sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Fro- man sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Ber- lin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Ver- braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge- werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein- geladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für mich als Sozialdemokratin zählt dazu ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Inter- nationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Ich bekräftige die von meiner Partei und Fraktion ge- äußerte Kritik an Investor-Staat-Schiedsverfahren. Zwi- schen entwickelten Rechtssystemen halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Johann Saathoff (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikon Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5063 (A) (C) (D)(B) derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Ein solch durchschaubares Vorgehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Es ist mir wichtig, zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anfor- derungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihan- delsabkommen CETA und TTIP uneingeschränkt unter- stütze und ihn mir zu eigen mache. Partei und Fraktion haben eine gemeinsame Auffas- sung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihan- delsabkommen. Unsere Erwartungen an die transatlanti- schen Freihandelsgespräche sind primär von den Chancen geprägt und nicht von Misstrauen und Angst. Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Bedingungen für das Abkommen sind: Für uns Sozialdemokraten steht ein hohes Arbeits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau im Vordergrund. Internationale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Michael Thews (SPD): Ich stimme mit meiner Frak- tion gegen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Ver- weis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Min- destanforderungen für die Verhandlungen für ein Frei- handelsabkommen mit den USA benannt. Diese „Min- destanforderungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlungen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. September 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/201409 20_beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Partei und Fraktion haben eine gemeinsame Auffas- sung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihan- delsabkommen. Unsere Erwartungen an die transatlanti- schen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schafträumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar- beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna- tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- menhalten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Ute Vogt (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion ge- gen den Entschließungsantrag der Fraktion Die Linke, Drucksache 18/2612. In dem Antrag werden unter ausdrücklichem Verweis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Mindestan- forderungen für die Verhandlungen für ein Freihandels- abkommen mit den USA benannt. Diese „Mindestanfor- derungen“ in dem Antrag sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen an die Verhandlun- gen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. Sep- tember 2014. Es ist ein rein taktisches Manöver, dass Oppositions- fraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun- http://www.spd.de/presse/Pressemitteilun- 5064 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (D)(B) auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzu- führen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschau- bares Vorgehen möchte ich nicht durch eine Zustim- mung zu dem Antrag fördern. Allerdings ist es mir wichtig zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Frei- handelsabkommen CETA und TTIP (http://www.spd.de/ presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_ parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD ist in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Freihandelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Dis- kussionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handels- kommissar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Froman sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Berlin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Verbraucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Gewerkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig eingeladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Be- schluss des Parteikonvents gefunden, der auf Basis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschaftsministe- riums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt, aber wir begleiten sie kritisch und konstruktiv. Wesentlich ist für mich: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zustimmung sind. Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar- beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna- tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regiona- len und lokalen Gebietskörperschaften muss ein umfas- sender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich überflüssig. Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zu den namentlichen Abstimmungen über die Entschließungsanträge der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/2612, 18/2611 – zu der Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und politi- sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom- mens (Tagesordnungspunkt 4 a) Hiltrud Lotze (SPD): Ich stimme mit meiner Frak- tion gegen die Entschließungsanträge der Fraktion Die Linke, Drucksachen 18/2612 und 18/2611. In den Anträgen werden unter ausdrücklichem Ver- weis auf das gemeinsame Papier des BMWi und des DGB sowie auf den Beschluss des SPD-Konvents Min- destanforderungen für die Verhandlungen für ein Frei- handelsabkommen mit den USA benannt. Diese „Min- destanforderungen“ in dem Antrag, Drucksache 18/2612, sind identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anfor- derungen an die Verhandlungen aus dem Beschluss des SPD-Konvents vom 20. September 2014. Es ist höchst unüblich, dass Oppositionsfraktionen solche wortgleichen Anträge einbringen und auf diese Art versuchen, eine Regierungsfraktion vorzuführen. Eine eigene inhaltliche Position entwickelt die Fraktion Die Linke gerade nicht. Ein solch durchschaubares Vor- gehen möchte ich nicht durch eine Zustimmung zu den Anträgen fördern. Allerdings ist es mir wichtig, zu erklären, dass ich den Beschluss des Parteikonvents vom 20. September 2014 zu Anforderungen der SPD an die Verhandlungen zu den Freihandelsabkommen CETA und TTIP (http:// www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920 _beschluss_parteikonvent_ttip.html) uneingeschränkt unterstütze und ihn mir zu eigen mache. Die SPD sieht sich in dieser Debatte gut gerüstet. Erst mit der Amtsübernahme von Sigmar Gabriel als Bundes- minister für Wirtschaft und Energie wurde zu den Frei- handelsabkommen ein zivilgesellschaftlicher Diskus- sionsprozess gestartet. So fand im Mai 2014 eine öffentliche Veranstaltung zu TTIP mit EU-Handelskom- http://www.spd.de/presse/Pressemitteilungen/123752/20140920_beschluss_parteikonvent_tt Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5065 (A) (C) (D)(B) missar De Gucht sowie US-Chefverhandler Mike Fro- man sowie Unternehmens- und NGO-Vertretern in Ber- lin statt. Sigmar Gabriel hat im Frühjahr 2014 zudem einen Beirat zu TTIP eingerichtet, zu dem Umwelt-, Ver- braucher- und Sozialverbände neben den Kirchen, Ge- werkschaften und Wirtschaftsvertretern regelmäßig ein- geladen werden. Diese Initiativen wie auch die Debatten innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion haben Eingang in den Beschluss des Parteikonvents gefunden, der auf Ba- sis eines gemeinsamen Papiers des Bundeswirtschafts- ministeriums mit dem DGB gefasst wurde. Es wurde deutlich, dass Partei und Fraktion eine ge- meinsame Auffassung über die Ziele und Anforderungen zu den Freihandelsabkommen haben. Unsere Erwartun- gen an die transatlantischen Freihandelsgespräche sind nicht primär von Misstrauen und Angst geprägt. Sie lauten im Wesentlichen: Freihandelsabkommen zwischen derart großen Wirt- schaftsräumen wie den Vereinigten Staaten von Amerika und der EU eröffnen die Chance, die bilateralen Han- delsbeziehungen zu intensivieren und dabei fair und nachhaltig zu gestalten. Handelsabkommen haben vor- rangig das Ziel, neben den Zöllen die nichttarifären Han- delshemmnisse abzubauen. Dies kommt neben der Großindustrie vor allem dem Mittelstand zugute. Auf der anderen Seite gilt es, eine Reihe von Bedin- gungen zu formulieren, die Voraussetzung für eine Zu- stimmung sind: Für uns Sozialdemokraten zählen dazu ein hohes Ar- beits-, Umwelt- und Verbraucherschutzniveau. Interna- tionale Übereinkünfte und Normen wie vor allem ein den ILO-Kernarbeitsnormen entsprechendes Kapitel müssen Eingang in den Text finden. Die hohe Qualität der öffentlichen Daseinsvorsorge in der EU muss gewahrt werden. Den nationalen, regionalen und lokalen Gebietskör- perschaften muss ein umfassender Gestaltungsspielraum garantiert werden. Die bewährten deutschen und europäischen Standards dürfen in einem Abkommen nicht abgesenkt werden. Wir bekräftigen unsere Kritik an Investor-Staat- Schiedsverfahren. Zwischen entwickelten Rechtssyste- men halten wir sie für grundsätzlich entbehrlich. Dr. Nina Scheer (SPD): Es bedarf einer umgehen- den öffentlich nachvollziehbaren Klarstellung des Ver- handlungsergebnisses bei CETA sowie aktueller Ver- handlungsgegenstände bei TTIP für eine konstruktive Auseinandersetzung mit den betreffenden Inhalten. Es ist weder für die Sache noch für die demokratische Kul- tur der EU förderlich, dass seit Monaten nur auf Grund- lage von Spekulationen und durchgesickerten Dokumen- ten über mögliche Vereinbarungen diskutiert wird. Demokratie lebt von Öffentlichkeit und Transparenz. Geheimhaltungen über Abkommen, die möglicherweise weitreichende Eingriffe in mitgliedstaatlich gewachsene Rahmenbedingungen für unsere Wirtschaft und etwa im Umgang mit Umweltschutz- und Gesundheitsstandards bedeuten, entsprechen nicht dem rechtsstaatlichen Ver- ständnis der Bürgerinnen und Bürger, sondern schüren Rechtspopulismus sowie Europafeindlichkeit. Am Beispiel Deutschlands ist zu erkennen, dass Ver- trauensschutz und damit auch Investitionsschutz im be- stehenden Rechtssystem bereits verankert ist und sich hier stets fortentwickelt. Gesonderte Investitionsschutz- abkommen als Bestandteil von Freihandelsabkommen werden dieser Rechtskultur nicht gerecht. Die Einrich- tung von Schiedsgerichten untergräbt darüber hinaus die ordentlichen Gerichtsbarkeiten der Mitgliedstaaten bzw. Vertragspartner. Vertragliche Schiedsgerichtsbarkeiten oder Investi- tionsschutz, wonach „das demokratische Recht, Rege- lungen zum Schutz von Gemeinwohlzeilen zu schaffen, gefährdet, ausgehebelt oder umgangen wird oder (dass) ein Marktzugang, der solchen Regeln widerspricht, ein- klagbar wird“ (SPD-Parteikonvent-Beschluss vom 22. September 2014), müssen ausgeschlossen werden. Freihandelsabkommen darf kein faktischer Vorrang gegenüber gesetzlichen Grenzen für Markt und Handel eingeräumt werden. Die betreffenden Vertragsverhandlungsergebnisse – CETA – lassen noch keine abschließende Aussage zu, ob letztlich ein Investitionsschutz enthalten sein wird. Insofern ist es wichtig und zu begrüßen, dass sich Bun- deswirtschaftsminister Sigmar Gabriel für eine Strei- chung von Investitionsschutzvorgaben im Rahmen von CETA einsetzt. Parallel gilt es, die Vertragsentwurfsin- halte – auch mit Blick auf die laufenden Verhandlungen zu TTIP – daraufhin zu überprüfen, welche Aussagen darin mit welchen Auswirkungen investitionsschützende Wirkungen entfalten können. Hierfür bedarf es einer ein- gehenden Prüfung und verbindlichen Übersetzung des Vertragsentwurfes. Eine pauschale Zurückweisung des CETA-Verhand- lungsergebnisses wie im Antrag der Linken – Drucksa- che 18/2611 – gefordert, wird dem gegebenen Aufklä- rungsinteresse nicht gerecht. In dem Antrag auf Drucksache 18/2612 erklärt die Fraktion Die Linke Mindestanforderungen für die Ver- handlungen um Freihandelsabkommen, die identisch bzw. wortgleich mit den Zielen und Anforderungen aus dem Beschluss des SPD-Parteikonvents vom 20. Sep- tember 2014 sind. Konventbeschlüsse einer koalitions- bildenden Partei sind nicht darauf angelegt Gegenstand von Beschlüssen einer Regierungskoalition zu werden. Insofern wird mit dem Antrag der Fraktion Die Linke of- fensichtlich eine vermeintliche Kontroverse zwischen der SPD und der SPD-Bundestagsfraktion gesucht und verfolgt. Eine solche lässt sich aber mit der klaren Posi- tionierung unserer Fraktion im Rahmen der Aussprache und auch des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel nicht herleiten. Aus diesen Gründen verneine ich die betreffenden Anträge – Drucksachen 18/2611 und 18/2612. 5066 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uta Finckh-Krämer, Ralf Kapschack, Ulrich Hampel, Dr. Bärbel Kofler, Bettina Müller, Christian Petry, Sönke Rix, Dr. Dorothee Schlegel, Swen Schulz (Spandau), Frank Schwabe, Stefan Schwartze, Dr. Carsten Sieling, Martina Stamm-Fibich zu der nament- lichen Abstimmung über den Entschließungs- antrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage des Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und politi- sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom- mens (Tagesordnungspunkt 4 a), zu der namentlichen Abstimmung über den An- trag der Abgeordneten Katharina Dröge, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) Es ist das gute Recht der Opposition, Anträge zu stel- len, um die Regierungskoalition unter Zugzwang zu set- zen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, Passagen aus Wahlprogrammen anderer Parteien zu entnehmen und zur Abstimmung zu stellen, um einer Regierungsfraktion dann Unglaubwürdigkeit zu unterstellen. Der vorlie- gende Entschließungsantrag der Linken scheint dieses zu beabsichtigen. Alle Fraktionen im Deutschen Bundestag sind bereits einmal in Regierungsverantwortung gewe- sen und wissen sehr genau, dass in einer Koalition zu- nächst versucht wird, gemeinsame Lösungen und Kom- promisse zu entwickeln. Bei Abstimmungen mit erheblicher Reichweite oder auch bei Gewissensfragen nehmen wir für uns das Recht eines jeden Abgeordneten nach Artikel 38 Absatz 1 des Grundgesetzes in Anspruch. Beschlüsse über Freihan- delsabkommen CETA und TTIP könnten entsprechende Abstimmungen sein. Heute wird nicht über die Abkom- men abgestimmt. Es liegen lediglich Anträge anderer Fraktionen vor, die zudem offenbar nicht inhaltlich moti- viert sind und nur das Ziel haben, eine Regierungspartei vorzuführen. Ein solches Vorgehen möchten wir nicht unterstützen. Deshalb erklären wir angesichts der heuti- gen Abstimmungen: Erstens. Zunächst begrüßen wir, dass Bundeswirt- schaftsminister Gabriel unter anderem mit der Schaffung eines Beirates Transparenz und Beteiligungsmöglichkei- ten der Zivilgesellschaft in diesen komplexen Fragen er- möglicht haben. Die großen Herausforderungen der Zu- kunft werden nur mit internationalen Vereinbarungen gelöst werden können. Eine pauschale Ablehnung inter- nationaler Abkommen wäre hier nicht zielführend. Auf der anderen Seite dürfen entsprechende Abkommen nicht dazu genutzt werden, demokratische Grundprinzi- pien außer Kraft zu setzen. Zweitens. Wir vertreten die Auffassung, dass der Deutsche Bundestag über die Freihandelsabkommen CETA und TTIP abstimmen muss. Aktuell liegt noch kein Abkommen vor, über das der Deutsche Bundestag abstimmen könnte. Drittens. Bundeswirtschaftsminister Gabriel und der DGB haben ein Positionspapier zum Freihandelsabkom- men TTIP veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat dieses Positionspapier am vergangenen Samstag eben- falls beschlossen und gleichzeitig die darin enthaltenen Aussagen und aufgezeigten roten Linien auf das Abkom- men mit Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/linkab- leblob/123760/data/2Q140920_parteikonvent_beschluss _ttip.pdf). Die darin getroffenen Aussagen teilen wir vollständig. Viertens. Ein zentraler Punkt ist für uns die klare Ab- lehnung von Schiedsgerichten, die Unternehmen zum Beispiel Klagemöglichkeiten gegen Staaten im Zusam- menhang mit Investitionsschutz und vielem mehr er- möglichen. Wir sehen in diesen Konstruktionen Versu- che, demokratische Strukturen zu unterlaufen. Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Daniela Kolbe und Dr. Matthias Miersch (beide SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und politi- sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom- mens (Tagesordnungspunkt 4 a), zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) Es ist das gute Recht der Opposition, Anträge zu stellen, um die Regierungskoalition unter Zugzwang zu setzen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, Passagen http://www.spd.de/linkableblob/123760/data/2Q140920 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5067 (A) (C) (D)(B) aus Wahlprogrammen anderer Parteien zu entnehmen und zur Abstimmung zu stellen, um einer Regierungs- fraktion dann Unglaubwürdigkeit zu unterstellen. Der vorliegende Entschließungsantrag der Linken scheint dieses zu beabsichtigen. Alle Fraktionen im Deutschen Bundestag sind bereits einmal in Regierungsverantwor- tung gewesen und wissen sehr genau, dass zunächst in einer Koalition versucht wird, gemeinsame Lösungen und Kompromisse zu entwickeln. Bei Abstimmungen mit erheblicher Reichweite oder auch bei Gewissensfragen nehmen wir für uns das Recht eines jeden Abgeordneten nach Artikel 38 Absatz 1 des Grundgesetzes in Anspruch. Beschlüsse über die Han- delsabkommen CETA und TTIP könnten entsprechende Abstimmungen sein. Heute wird nicht über die Abkom- men abgestimmt. Es liegen lediglich Anträge anderer Fraktionen vor, die zudem offenbar nicht inhaltlich moti- viert sind und nur das Ziel haben, eine Regierungspartei vorzuführen. Ein solches Vorgehen möchten wir gar nicht unterstützen. Deshalb erklären wir angesichts der heutigen Abstimmungen: Erstens: Zunächst begrüßen wir, dass Bundeswirt- schaftsminister Gabriel unter anderem mit der Schaffung eines Beirates Transparenz und Beteiligungsmöglich- keiten der Zivilgesellschaft in diesen komplexen Fragen ermöglicht hat. Die großen Herausforderungen der Zu- kunft werden nur mit internationalen Vereinbarungen ge- löst werden können. Eine pauschale Ablehnung interna- tionaler Abkommen wäre hier nicht zielführend. Auf der anderen Seite dürfen entsprechende Abkommen nicht dazu genutzt werden, demokratische Grundprinzipien außer Kraft zu setzen. Zweitens: Wir vertreten die Auffassung, dass der Deutsche Bundestag über die Handelsabkommen CETA und TTIP abstimmen muss. Aktuell liegt noch kein Ab- kommen vor, über das der Deutsche Bundestag abstim- men könnte. Drittens: Bundeswirtschaftsminister Gabriel und der DGB haben ein Positionspapier zum Handelsabkommen TTIP veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat dieses Positionspapier am vergangenen Samstag ebenfalls beschlossen und gleichzeitig die darin enthaltenen Aussa- gen und aufgezeigten roten Linien auf das Abkommen mit Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/linkablebiob/ 123760/data/2014092Q parteikonvent_beschluss_ttip.pdf). Die darin getroffenen Aussagen teilen wir vollständig. Viertens: Ein zentraler Punkt ist für uns die klare Ab- lehnung von Schiedsgerichten, die Unternehmen zum Beispiel Klagemöglichkeiten gegen Staaten im Zusam- menhang mit Investitionsschutz und vieles mehr ermög- lichen. Wir sehen in diesen Konstruktionen Versuche, demokratische Strukturen zu unterlaufen. Anlage 9 Erklärungen nach § 31 GO zu der namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksache 18/2612 – zu der Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und politi- sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom- mens (Tagesordnungspunkt 4 a), zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) Ulrich Kelber (SPD): Es ist das gute Recht der Op- position, Anträge zu stellen, um die Regierungskoalition unter Zugzwang zu setzen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, Passagen aus Wahlprogrammen anderer Parteien zu entnehmen und zur Abstimmung zu stellen, um einer Regierungsfraktion dann Unglaubwürdigkeit zu unterstellen. Der vorliegende Entschließungsantrag der Linken scheint dieses zu beabsichtigen. Alle Fraktio- nen im Deutschen Bundestag sind bereits einmal in Re- gierungsverantwortung gewesen und wissen sehr genau, dass in einer Koalition zunächst versucht wird, gemein- same Lösungen und Kompromisse zu entwickeln. Bei Abstimmungen mit erheblicher Reichweite oder auch bei Gewissensfragen nehme ich für mich das Recht eines jeden Abgeordneten nach Artikel 38 Absatz 1 des Grundgesetzes in Anspruch. Beschlüsse über die Frei- handelsabkommen CETA und TTIP könnten entspre- chende Abstimmungen sein. Heute wird nicht über die Abkommen abgestimmt. Es liegen lediglich Anträge an- derer Fraktionen vor, die zudem offenbar nicht inhaltlich motiviert sind und nur das Ziel haben, eine Regierungs- partei vorzuführen. Ein solches Vorgehen möchte ich nicht unterstützen. Deshalb erkläre ich angesichts der heutigen Abstimmungen: Erstens: Zunächst begrüße ich, dass Bundeswirt- schaftsminister Gabriel unter anderem mit der Schaffung eines Beirates Transparenz und Beteiligungsmöglich- keiten der Zivilgesellschaft in diesen komplexen Fragen ermöglicht hat. Die großen Herausforderungen der Zu- kunft werden nur mit internationalen Vereinbarungen ge- löst werden können. Eine pauschale Ablehnung interna- tionaler Abkommen wäre hier nicht zielführend. Auf der anderen Seite dürfen entsprechende Abkommen nicht dazu genutzt werden, demokratische Grundprinzipien außer Kraft zu setzen. Zweitens: Ich vertrete die Auffassung, dass der Deut- sche Bundestag über die Freihandelsabkommen CETA und TTIP abstimmen muss. Aktuell liegt noch kein Ab- http://www.spd.de/linkablebiob/123760/data/2014092Q 5068 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (D)(B) kommen vor, über das der Deutsche Bundestag abstim- men könnte. Drittens: Bundeswirtschaftsminister Gabriel und der DGB haben ein Positionspapier zum Freihandelsabkom- men TTIP veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat dieses Positionspapier am vergangenen Samstag ebenfalls beschlossen und gleichzeitig die darin enthalte- nen Aussagen und aufgezeigten roten Linien auf das Abkommen mit Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/ linkableblob/123760/data/20140920_parteikonvent_be schluss_ttip.pdf). Die darin getroffenen Aussagen teile ich vollständig. Der Antrag der Linken zitiert zwar einzelne Sätze des Positionspapiers, es fehlen aber we- sentliche Teile, weil die Linke diese Freihandelsabkom- men grundsätzlich ablehnt. Viertens: Ein zentraler Punkt ist für mich die klare Ablehnung von Schiedsgerichten, die Unternehmen zum Beispiel Klagemöglichkeiten gegen Staaten im Zusam- menhang mit Investitionsschutz und vielem mehr er- möglichen. Ich sehe in diesen Konstruktionen Versuche, demokratische Strukturen zu unterlaufen. Gerold Reichenbach (SPD): Es ist das gute Recht der Opposition, Anträge zu stellen, um die Regierungs- koalition unter Zugzwang zu setzen. Zudem gibt es auch die Möglichkeit, Passagen aus Wahlprogrammen anderer Parteien zu entnehmen und zur Abstimmung zu stellen, um einer Fraktion dann Unglaubwürdigkeit zu unterstel- len. Das ist die offensichtliche Motivation des Entschlie- ßungsantrags der Linken. Ihr geht es dabei ganz offen- kundig nicht um die Sache, zumal sie selbst die putative Ablehnung des Abkommens ohne Ansehung der endgül- tigen Inhalte fordert und auch jedem Versuch, die Inhalte im Rahmen weiterer Verhandlungen positiv zu gestalten, eine Absage erteilt. Alle Fraktionen im Deutschen Bundestag sind zumin- dest in einem Bundesland bereits einmal in Regierungs- verantwortung gewesen und wissen sehr genau, dass in einer Koalition zunächst versucht wird, gemeinsame Lö- sungen und Kompromisse zu entwickeln. Bei Abstimmungen mit erheblicher Reichweite oder auch bei Gewissensfragen nehme ich für mich das Recht eines jeden Abgeordneten nach Artikel 38 Absatz 1 des Grundgesetzes in Anspruch. Beschlüsse über die Freihandelsabkommen CETA und TTIP könnten entsprechende Abstimmungen sein. Heute wird jedoch nicht über die Abkommen abge- stimmt. Es liegen lediglich Anträge anderer Fraktionen vor, die lediglich das Ziel haben, eine Scheinentschei- dung propagandistisch auszunutzen. Unabhängig von meiner kritischen Einstellung gegenüber den Abkom- men werde ich ein solches Vorgehen nicht unterstützen. Eine pauschale bedingungslose Ablehnung internationa- ler Abkommen ohne Ansehung der Verhandlungsmög- lichkeit und des endgültigen Inhaltes ist nicht zielfüh- rend. Sie ist vielmehr Ausdruck politischer Gestaltungsunfähigkeit. Ich will die Verhandlungen kritisch begleiten und Einfluss nehmen. Darum begrüße ich, dass Bundeswirt- schaftsminister Gabriel und andere mit der Schaffung ei- nes Beirates Transparenz und Beteiligungsmöglichkei- ten der Zivilgesellschaft in diesen komplexen Fragen ermöglicht haben. Die großen Herausforderungen der Zukunft werden nur mit internationalen Vereinbarungen gelöst werden können. Auf der anderen Seite dürfen ent- sprechende Abkommen nicht dazu genutzt werden, de- mokratische Grundprinzipien außer Kraft zu setzen. Ich vertrete die Auffassung, dass der Deutsche Bun- destag über die Freihandelsabkommen CETA und TTIP abstimmen muss. Aktuell liegt noch kein Abkommen vor, über das der Deutsche Bundestag abstimmen könnte. Die Anforderungen, die ich für mich an eine Zustim- mung zu den Abkommen stelle, sind von Bundeswirt- schaftsminister Gabriel und dem DGB in einem Posi- tionspapier zum Freihandelsabkommen TTIP veröffentlicht. Der SPD-Parteikonvent hat dieses Posi- tionspapier am vergangenen Samstag ebenfalls beschlos- sen und gleichzeitig die darin enthaltenen Aussagen und aufgezeigten roten Linien auf das Abkommen mit Kanada, CETA, bezogen (www.spd.de/linkableblob/ 123760/data/20140920_parteikonvent_beschluss_ttip.pdf). Die darin getroffenen Aussagen teile ich vollständig. Meine Ablehnung der Anträge der Linken ist deshalb weder eine grundsätzliche Zustimmung zu den Abkom- men noch ein Verzicht auf die im Beschluss des Partei- konvents der SPD beschriebenen Bedingungen als Vo- raussetzung für eine Zustimmung. Anlage 10 Erklärungen nach § 31 GO zu den namentlichen Abstimmungen über die Entschließungsanträge der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/2612, 18/2611 – zu der Beratung der Antwort der Bundesregie- rung auf die Große Anfrage der Abgeordneten Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE – Drucksachen 18/432, 18/2100 – Soziale, ökologische, ökonomische und politi- sche Effekte des EU-USA-Freihandelsabkom- mens (Tagesordnungspunkt 4 a), zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) http://www.spd.de/linkableblob/123760/data/20140920 http://www.spd.de/linkableblob/123760/data/20140920_parteikonvent_beschluss_ttip.pdf http://www.spd.de/linkableblob/123760/data/20140920_parteikonvent_beschluss_ttip.pdf Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 5069 (A) (C) (D)(B) Kirsten Lühmann (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen die Entschließungsanträge der Fraktion Die Linke, Drucksachen 18/2612 und 18/2611, sowie dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Drucksache 18/1458. Die Partei Die Linke bringt in der heutigen Abstim- mung einen Antrag ein, der identisch mit einem Be- schluss des SPD-Parteikonventes vom vergangenen Samstag ist. Mit diesem Parteikonventsbeschluss haben wir den SPD-Vorsitzenden und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel beauftragt, in die gemeinsamen Ver- handlungen mit unserem Koalitionspartner der CDU/ CSU Fraktion zu gehen, um die Position der SPD zu TTIP zu der Position der gesamten Bundesregierung zu machen. Mit der Zustimmung zu den Anträgen der Linksfraktion nähme ich Sigmar Gabriel die Chance, ei- nen Konsens in der Großen Koalition herzustellen, und riskierte, dass die Position der SPD nicht als Position Deutschlands in der Europäischen Union durchgesetzt werden kann. Für den Antrag der Grünen, der bei anderem Wortlaut einen ähnlichen Inhalt hat, gilt dasselbe. Ich stehe voll hinter dem Beschluss des SPD-Partei- konvents und werde mich in meiner parlamentarischen Arbeit für seine Umsetzung einsetzen. Ulli Nissen (SPD): Ich stimme mit meiner Fraktion gegen die Anträgeder Linken und gegen den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen. Der Parteikonvent der SPD hat am 20. September 2014 die Erwartungen an die transatlantischen Freihan- delsgespräche klar formuliert. Eine intensive Diskussion über die TTIP-Verhandlungen sowie auch über das ge- plante Freihandelsabkommen mit Kanada – CETA – ist in der Öffentlichkeit von zentraler Bedeutung. Zur Vor- bereitung politischer Entscheidungen muss die Möglich- keit zur Diskussion, Meinungsbildung und Mitsprache bestehen. In dem Diskussionsprozess muss es Raum dafür ge- ben, die Chancen der Freihandelsabkommen TTIP und CETA genauso zu thematisieren wie kritische Aspekte und Befürchtungen, die sich mit TTIP und CETA ver- binden. Wirtschaft und Handel müssen sich demokratischen Spielregeln unterwerfen. Wenn es mit TTIP und CETA gelingt, bessere Regeln für den transatlantischen Handel und die globale Wirtschaft zu entwickeln, wäre dies ein enormer Fortschritt in der politischen und demokrati- schen Gestaltung der wirtschaftlichen Globalisierung. Fest steht allerdings auch: Ein Freihandelsabkommen darf nicht dazu führen, dass europäische Standards etwa im Arbeits- und Umweltrecht, beim Daten- oder Ver- braucherschutz infrage gestellt werden oder Investoren vor internationalen Schiedsstellen rechtsstaatliche Stan- dards und demokratische politische Regelungen zum Schutz von Gemeinwohlzielen aushebeln können. Ich bin der Auffassung, dass es sich bei den beiden Freihandelsabkommen CETA und TTIP um gemischte Abkommen handelt. Diese müssen nicht nur vom Euro- päischen Parlament, sondern auch von den jeweiligen nationalen Parlamenten ratifiziert werden. Werden die Freihandelsabkommen den nationalen Parlamenten und damit auch dem Deutschen Bundestag vorgelegt, werde ich diese sehr genau prüfen. Eine Zustimmung werde ich davon abhängig machen, ob die europäischen Standards gewährleistet bleiben. Anlage 11 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Nina Scheer (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) Die Aussage des betreffenden Antrags von Bündnis 90/ Die Grünen, wonach die Bundesregierung aufgefordert wird, sich „unverzüglich im Rat der Europäischen Union dafür einzusetzen, dass in TTIP kein Mechanismus zu außergerichtlichen Schiedsverfahren zwischen Investo- ren und Staaten aufgenommen wird, beziehungsweise ein Abkommen, das einen solche Streitbeilegungsme- chanismus vorsieht, abzulehnen“, sowie „sich unverzüg- lich im Rat der Europäischen Union dafür einzusetzen, dass in CETA kein Mechanismus zu außergerichtlichen Schiedsverfahren zwischen Investoren und Staaten auf- genommen wird, beziehungsweise ein Abkommen, das einen solchen Streitbeilegungsmechanismus vorsieht, abzulehnen“, teile ich inhaltlich. Der für Freihandelsabkommen federführend zustän- dige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat be- reits darauf hingewiesen, dass er sich für die Heraus- nahme von Investitionsschutzvorgaben aus CETA einsetzen wird bzw. dass diese nicht in TTIP aufgenom- men werden. Diese Haltung hat er in seiner heutigen Rede, auch unter Bezugnahme auf den SPD-Parteikon- ventsbeschluss vom 20. September 2014, nochmals be- tont. Insofern bedarf es keiner Aufforderung der Bundes- regierung vonseiten des Deutschen Bundestages, sich hierfür im Rat der EU einzusetzen. Freihandelsabkommen, die Investitionsschutzvorga- ben, Schiedsgerichtsbarkeiten oder andere Elemente ent- halten, die geeignet sind, demokratische Strukturen bzw. Gestaltungshoheiten zu unterwandern, kann und werde ich im Zuge der Ratifizierung nicht zustimmen. Ich halte es für unerlässlich, dass die betreffenden Abkommen ei- nem solchen Ratifizierungsprozess durch die mitglied- staatlichen Parlamente unterzogen werden und zuvor umfassend eine Offenlegung der Vertragstexte mit ver- bindlichen Übersetzungen erfolgt. Eine Entscheidung über CETA bzw. TTIP durch den Deutschen Bundestag steht mit dem betreffenden Antrag 5070 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 54. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 25. September 2014 (A) (C) (B) nicht an, womit ich der Beschlussempfehlung zur Ableh- nung desselben folge. Anlage 12 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Claudia Tausend (SPD) zu der namentlichen Abstimmung über den Antrag der Abgeordneten Katharina Dröge, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Für fairen Handel ohne Klageprivilegien für Konzerne – Drucksachen 18/1458, 18/2646 – (Zusatztagesordnungspunkt 3) Ich habe versehentlich mit Nein gestimmt. Mein Votum lautet Ja. (D) 54. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Europäische Bankenunion TOP 4, ZP 2 u. 3 Freihandelsabkommen der EU mit USA und Kanada TOP 5, ZP 4 Änderung des Strafgesetzbuches- Sexualstrafrecht TOP 26 Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 7 Tierschutz TOP 8 Änderung des Urheberrechtsgesetzes ZP 7 Rezeptpflicht der „Pille danach“ TOP 10 Jahresbericht 2013 des Wehrbeauftragten TOP 11 Steuergestaltung multinationaler Unternehmen TOP 12 VN-Übereinkommen gegen Korruption TOP 13 Abbau bei Nacht- und Autoreisezugverkehr TOP 14 Einführung eines Europäischen Mahnverfahrens ZP 8 Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung TOP 16 Grundbuchamtsreform in Baden-Württemberg TOP 17 Änderung des Bundesfernstraßenmautgesetzes TOP 18 Änderung des Mikrozensusgesetzes 2005 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alexander Hoffmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Kollegin, danke für den Hinweis. – Ist Ihnen be-

    kannt, dass wir dieses Thema eigentlich schon weit vor
    der Sommerpause und damit weit vor Ihnen aufgegriffen
    haben? Ihr Antrag hat sich dem Grunde nach erledigt,


    (Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch Unsinn! Schon vom Verfahren her! Also wirklich! – Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    weil das Ministerium schon lange Reformbedarf in Be-
    zug auf § 177 StGB sieht und daran arbeitet. Deswegen
    meine Frage, ob Sie das zur Kenntnis genommen und
    verstanden haben.


    (Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Total daneben!)



    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie warten also auf das Ministerium. Der Antrag ist
    übrigens vom 2. Juli 2014.


    (Alexander Hoffmann [CDU/CSU]: Ja! Da waren wir schon weit vorneweg!)


    Es ist nicht so, dass wir Grünen nicht schon länger daran
    gearbeitet hätten. Wir haben gedacht, das hier ist ein gu-
    ter Zeitpunkt, diesen Antrag zu diskutieren.


    (Katja Dörner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! – Alexander Hoffmann [CDU/ CSU]: Das ist doch schon lange passiert! – Ulle Schauws [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo ist denn Ihr Antrag?)


    Auch Sie haben dieses Thema gerade angesprochen. Sie
    selber haben gesagt, da gibt es noch Lücken. Warum
    sollten wir als Parlament darüber nicht diskutieren kön-
    nen, während das Ministerium vielleicht noch prüft?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nun aber zum Thema Prävention. Wir haben es heute
    – das haben einige Kolleginnen und Kollegen schon
    gesagt – mit einem sehr schwierigen Thema zu tun: se-
    xuelle Gewaltbilder, Missbrauchsabbildungen – „Nackt-
    bilder“ ist übrigens ein fast verharmlosender Ausdruck;
    es sind Missbrauchsabbildungen –, Cybergrooming,
    Sexting. Die Opfer leiden ihr Leben lang. Deswegen ist
    es gut, dass bestehende Regelungslücken angegangen
    und geschlossen werden. Aber das reicht nicht. Wir
    brauchen zusätzliche präventive Maßnahmen. Dafür ha-
    ben wir in unserem Antrag ein umfangreiches Paket vor-
    gelegt. Drei Punkte möchte ich gerne hervorheben:

    Erstens. Wir müssen Kinder in ihrem Selbstbewusst-
    sein stärken, Nein zu sagen, Grenzen aufzuzeigen und
    ihre Rechte einzufordern. Aber dazu müssen sie diese
    erst einmal kennen, zum Beispiel ihr Recht an ihrem
    Bild. In der Kinderkommission wurde gestern von Ex-
    perten die Kampagne „Jedes Mädchen und jeder Junge
    hat das Recht am eigenen Bild“ vorgeschlagen. Das ist
    eine sehr gute Idee. Ich hoffe, sie wird aufgegriffen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Damit sich Kinder über derart Schlimmes überhaupt
    beschweren können, müssen sie positive Erfahrungen





    Dr. Franziska Brantner


    (A) (C)



    (D)(B)

    damit gemacht haben, sich auch einmal über sehr viel
    weniger schlimme Dinge, zum Beispiel über schlechtes
    Essen, zu beschweren. Es muss Vertraute geben, an die
    sich Kinder wenden können. Das Fehlen eines guten Be-
    schwerdesystems in Deutschland bemängelt der UN-
    Kinderrechtsausschuss seit langem. Lassen Sie uns das
    Thema endlich angehen und die UN-Kinderrechtskon-
    vention einhalten.

    Die Aus- und Fortbildung all jener, die mit Kindern
    zu tun haben, muss dazu befähigen, Missbrauch und
    Misshandlungen zu erkennen und richtig damit umzuge-
    hen. Das gilt für alle Einrichtungen, von der Kita an.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Der zweite Punkt ist für uns die Stärkung der Medien-
    kompetenz. Wir haben schon von Cybergrooming ge-
    hört: Erwachsene nähern sich unter Vortäuschung fal-
    scher Identitäten Kindern und Jugendlichen im Internet
    und bahnen sexuelle Kontakte an. Die Antwort darauf
    lautet immer pauschal, es müsse die Medienkompetenz
    gestärkt werden. Aber dies wird in jedem Bundesland
    anders definiert. Zum Teil wird es sogar gar nicht defi-
    niert und gar nicht vermittelt. Wir brauchen deswegen
    ein Netzwerk, eine Koordinierungsstelle, um endlich
    einheitliche Standards für die Medienkompetenzförde-
    rung zu erarbeiten und diese dann auch zu vermitteln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Drittens müssen wir jedem Kind und jedem Jugendli-
    chen, dem sexuelle Gewalt widerfahren ist oder dessen
    Bilder missbraucht worden sind, und auch ihrem Umfeld
    helfen. Dazu gehört die Arbeit mit Gruppen junger Men-
    schen, unter denen es zu Grenzverletzungen kam. Wir
    müssen ihnen helfen, damit umzugehen. Dafür brauchen
    wir kompetente Beratungsstellen. Das kostet Geld. Das
    sollten uns die Kinder und Jugendlichen in unserer Ge-
    sellschaft aber wert sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir sind gern bereit, bei diesem Thema fraktions-
    übergreifend zu arbeiten. Wir freuen uns auf Ihre Unter-
    stützung für unseren Antrag. Am Ende möchte ich Herrn
    Tsokos zitieren, der heute in der Zeit wie folgt zitiert
    wird: „Was wir brauchen, ist eine Kultur des Handelns.“

    Lassen Sie uns gemeinsam handeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Johannes Fechner [SPD] und Halina Wawzyniak [DIE LINKE])




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die SPD-Fraktion spricht die Kollegin Susann

Rüthrich.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Susann Rüthrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Jedes Kind muss ein Recht darauf haben,
    ohne Gewalt und ohne Ausbeutung aufzuwachsen. Kin-
    der können ihre eigene Intimsphäre meist schwer selbst
    schützen, deswegen müssen wir alle das tun – zum einen
    über eindeutige Gesetze, zum anderen über eine Gesell-
    schaft, die wirksame Prävention unterstützt. Beide Be-
    reiche greifen dabei ineinander.

    Der hier vorliegende Gesetzentwurf unterstreicht
    deutlich, dass wir in unserer Gesellschaft sexuelle Ge-
    walt und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen
    nicht dulden. Die Straftatbestände sind jetzt konkreter
    und klarer beschrieben. Das ist gut so, auch für diejeni-
    gen, die die Gesetze werden anwenden müssen. Hier
    braucht es genügend Personal, damit wir uns darauf ver-
    lassen können, dass das Gesetz umgesetzt wird.

    Doch das Gesetz ist nur die eine Seite der Medaille.
    Was wir in der Gesellschaft zu tun bereit sind, um Kin-
    der zu schützen, das ist die andere Seite. Wir müssen uns
    darüber im Klaren sein, dass ein pädophil geprägter
    Mensch sich in den allerwenigsten Fällen von einem
    noch so guten Gesetz allein abhalten lässt. Leider greifen
    Gesetze erst dann, wenn es zu spät ist, nämlich wenn die
    Straftat bereits begangen ist. Das ist für das betroffene
    Kind zu spät. Damit es erst gar nicht dazu kommt, brau-
    chen wir Prävention.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das fängt bei den Kindern selbst an. Jedes Kind darf,
    ja soll und muss Nein sagen. Jedes Kind muss mit
    Selbstvertrauen die eigenen Bedürfnisse und die eigenen
    Grenzen kennen und diese ohne Scheu benennen kön-
    nen. Das fängt für mich bei dem aufgedrängten Kuss der
    Tante bei einer Familienfeier an. Wenn das Kind an die-
    ser Stelle Nein sagt, dann haben wir das zu respektieren


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    und dürfen das Kind nicht dafür rügen, dass es unhöflich
    sei.

    Gerade dann, wenn sich ein Kind gefährdet fühlt oder
    Opfer wurde, braucht es verlässliche Vertrauensperso-
    nen. Diese müssen nicht nur etwas tun, sondern sie müs-
    sen das Richtige tun. Eltern, Erzieherinnen und Erzieher,
    Lehrerinnen und Lehrer etc. brauchen fachliche Unter-
    stützung, Begleitung und Leitfäden, alles, was ihnen Si-
    cherheit beim Erkennen und beim Reagieren gibt.

    Opferschutz bedeutet auch, aus potenziellen Tätern
    und Täterinnen keine tatsächlichen werden zu lassen.
    Daher ist es richtig, Projekten wie „Kein Täter werden“
    mehr Geld zu geben. Ein Vertreter des Projektes war
    gestern bei uns in der Kinderkommission. Er bestätigte:
    Die Prävention muss so zeitig wie irgend möglich anfan-
    gen. Es ist möglich, Jugendliche bereits in der Pubertät,
    während sich die sexuelle Prägung ausbildet, zu beglei-
    ten und auch schon dort wirksam präventiv tätig zu wer-
    den.

    Wer kann noch helfen, das Richtige zu tun? Beispiels-
    weise die Betroffenen selbst. Zum Ende dieses Jahres
    wird Herr Rörig, der unabhängige Beauftragte für Fra-





    Susann Rüthrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    gen des sexuellen Kindesmissbrauchs, einen Betroffe-
    nenbeirat einrichten. Wer wüsste besser als diese Men-
    schen, was ihnen wirklich geholfen hätte und was nur
    gut gemeint gewesen wäre? Nehmen wir diese Kompe-
    tenzen ernst und handeln entsprechend.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Als Kinderbeauftragte meiner Fraktion fordere ich die
    Einsetzung eines Bundeskinderbeauftragten. Er oder sie
    würde darauf achten, dass Kinder durch Gesetze und
    durch uns als Gesellschaft geschützt und gefördert wer-
    den.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)