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ID1805106400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/51 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 51. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 I n h a l t : Berufung von deutschen Mitgliedern des Eu- ropäischen Parlaments für die Teilnahme an den Sitzungen des Ausschusses für die Ange- legenheiten der Europäischen Union . . . . . . . 4659 A Wahl des Herrn Norbert Seitz als ordentli- ches Mitglied für den Stiftungsrat der Stif- tung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . 4659 B Wahl der Abgeordneten Katrin Werner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 B Zusätzliche Ausschussüberweisung . . . . . . . . 4659 C Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksache 18/2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksache 18/2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 D Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4662 D Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . 4664 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4665 A Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4667 D Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4669 C Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4671 A Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4671 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4671 D Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4673 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4674 C Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4675 C Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4676 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4677 D Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4679 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4682 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 4684 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4685 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4687 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4688 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4689 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 4690 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4692 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 4694 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4695 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4696 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4697 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4700 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4700 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4700 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4702 C Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG, EURATOM) Nr. 354/83 im Hin- blick auf die Hinterlegung der histori- schen Archive der Organe beim Euro- päischen Hochschulinstitut in Florenz Drucksache 18/1779 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 A b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Straßenverkehrs- gesetzes und der Gewerbeordnung Drucksache 18/2134 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 B c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Umweltstatistik- gesetzes Drucksache 18/2135 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 B d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung der Richtlinie 2012/17/EU in Bezug auf die Verknüp- fung von Zentral-, Handels- und Gesell- schaftsregistern in der Europäischen Union Drucksache 18/2137 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D e) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen der Verein- ten Nationen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Drucksache 18/2138 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C f) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Teilauflösung des Sondervermö- gens „Aufbauhilfe“ und zur Änderung der Aufbauhilfeverordnung Drucksache 18/2230 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C g) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Sechs- ten Gesetzes zur Änderung des Verwal- tungs-Vollstreckungsgesetzes Drucksache 18/2337 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C h) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwölf- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes Drucksache 18/2442 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C i) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Energie- und Klimafonds“ Drucksache 18/2443 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D j) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2013 – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2013 – Drucksache 18/1809 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D k) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2013 – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2013 – Drucksache 18/1930 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4705 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2012 – Vorlage der Haushalts- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2012 – – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2012 – Vorlage der Vermögens- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2012 – – zu der Unterrichtung durch den Bundes- rechnungshof: Bemerkungen des Bun- desrechnungshofes 2013 zur Haus- halts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststel- lungen zur Jahresrechnung 2012) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2013 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 17/14009, 17/14010, 18/111, 18/305 Nr. 4, 18/1220, 18/1379 (neu) Nr. 1.7, 18/1971 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4705 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 III b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 4789 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.09.2014 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 11.09.2014 Becker, Dirk SPD 11.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 11.09.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 11.09.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 11.09.2014 Connemann, Gitta CDU/CSU 11.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 11.09.2014 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 11.09.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.09.2014 Ferner, Elke SPD 11.09.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 11.09.2014 Gabriel, Sigmar SPD 11.09.2014 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 11.09.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 11.09.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 11.09.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 11.09.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 11.09.2014 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 11.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Dr. Reimann, Carola SPD 11.09.2014 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.09.2014 Strässer, Christoph SPD 11.09.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 11.09.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 11.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 51. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2015 – Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 30 Bildung und Forschung TOP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wolfgang Stefinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sie haben richtig erkannt, dass die CSU und die CDU

    immer ein Augenmerk auf die berufliche Bildung legen.


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt mal zur Sache! Warum kürzen Sie die Mittel? Das ist die Frage!)


    Wir sind derzeit im parlamentarischen Verfahren. Das
    Haushaltsgesetz ist ein Gesetzentwurf dieser Bundesre-
    gierung; Sie wissen es. Wie ich gelernt habe – ich bin
    erst seit einem Jahr Mitglied dieses Hauses –, ist es so,
    dass der Haushalt vom Bundestag, das heißt von den Ab-
    geordneten, verabschiedet wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben noch sehr viele Möglichkeiten, den Haushalt
    zu verbessern.


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist Kritik an der eigenen Ministerin! Schon klar!)


    Im Übrigen möchte ich hier noch eines zum Bericht
    der OECD sagen; dieser Bericht berücksichtigt nämlich
    nicht, dass es in den Ländern Unterschiede in der Aus-
    bildung gibt. Während beispielsweise in Deutschland
    eine angehende Krankenpflegerin ihren Beruf in der Be-
    rufsschule erlernt, wird in Frankreich eine angehende
    Krankenpflegerin an der Hochschule ausgebildet. Hieran





    Dr. Wolfgang Stefinger


    (A) (C)



    (D)(B)

    sieht man doch, dass die vorgelegten Zahlen nicht ver-
    gleichbar sind.

    Eines möchte ich deutlich festhalten – ich würde mir
    wünschen, dass von dieser Stelle, vom Deutschen Bun-
    destag, ein Zeichen für die jungen Menschen ausgeht –:
    Es ist kein Abstieg, keine Schande, eine Ausbildung zu
    machen.


    (René Röspel [SPD]: Wer sagt das denn?)


    Einen Jugendlichen, der sich für eine duale Ausbildung
    entscheidet, oder einen Erwachsenen, der einen erlernten
    Beruf ausübt, als Bildungsabsteiger zu bezeichnen, nur
    weil die Eltern laut OECD-Definition einen höherwerti-
    gen Abschluss haben, ist für mich Diskriminierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Ich frage mich: Wo sind die selbsternannten Empö-
    rungsbeauftragten in unserem Land, die sich sonst schon
    bei jeder Kleinigkeit echauffieren und einen Riesenauf-
    schrei machen?


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich komme zum Schluss. Für mich sind Menschen
    mit einem Handwerksberuf oder einem Ausbildungsbe-
    ruf genauso viel wert wie ein Akademiker, ein Doktor
    oder ein Professor.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat die Kollegin Simone Raatz

das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Simone Raatz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Zunächst zu meiner grünen Kollegin Frau
    Deligöz. Da sie gesagt hat, Stifter gebe es kaum, möchte
    ich einen Hinweis geben. Auch wenn es nicht mein be-
    vorzugtes Modell zur Finanzierung von Hochschulen ist:
    Die Technische Universität in Freiberg hat zwei Stifter,
    die ohne staatliche Unterstützung Geld geben, und zwar
    in erheblicher Höhe.


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau! Sage ich doch! Sie bestätigen meine These! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hören Sie mal richtig hin!)


    Das wollte ich nur einmal sagen.

    Herr Claus, Sie haben gesagt, die Regierungskoalition
    finde alles schön. Ich würde sagen: Wir finden nicht al-
    les schön, was im Haushaltsentwurf steht, aber vieles.
    Zur Realität gehört auch – ja, das muss ich sagen –, dass
    das BMBF in den kommenden Jahren an einigen Stellen
    Umverteilungen – mein Kollege nannte es Umschichtun-
    gen – vornehmen muss. Wenn unser Ziel nämlich ist,
    Haushalte ohne neue Schulden aufzustellen, dann wird
    man davon nicht ganz wegkommen. Auch ich hätte mir
    an der einen oder anderen Stelle einen deutlicheren Auf-
    wuchs gewünscht.

    Umso wichtiger ist es aber – das wurde von einigen
    meiner Vorredner schon erwähnt –, dass wir im Koali-
    tionsvertrag zusätzlich 9 Milliarden Euro für die Finan-
    zierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung ver-
    einbart haben. Damit sichern wir – das ist ganz wichtig –
    zum Beispiel die Fortsetzung des Paktes für Forschung
    und Innovation als wichtigen Baustein einer erfolgrei-
    chen Entwicklung des deutschen Wissenschaftssystems.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es wird auch in den kommenden Jahren wieder zu
    einem Zuwachs kommen – das wurde schon erwähnt;
    zunächst um 5 Prozent, später um 3 Prozent –, der un-
    seren außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu-
    gutekommt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, insbeson-
    dere Herr Kaufmann, ich denke, das ist ein Erfolg der
    schwarz-roten Koalition. Darauf können wir wirklich
    stolz sein.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Denn damit zeigen wir, dass sich die außeruniversitären
    Forschungseinrichtungen auf unsere Zusage verlassen
    können.

    Aber wir müssen auch sagen: Auch wenn wir festge-
    legt haben, um wie viel Prozent die Steigerung ausfällt,
    wird dieser Aufwuchs auf Dauer kein Selbstläufer sein.
    Wir haben uns im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, mit
    den Wissenschaftsorganisationen konkrete Ziele zu ver-
    einbaren, zum Beispiel bei der Gleichstellung und der
    Nachwuchsförderung. Wie ich heute gehört habe, liegt
    die Nachwuchsförderung uns allen sehr am Herzen.

    Bei der Fortführung des Paktes für Forschung und
    Innovation werden wir daher insbesondere für diese bei-
    den Bereiche messbare Zielvereinbarungen mit den For-
    schungseinrichtungen treffen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Nach dem letzten GWK-Bericht „Chancengleichheit in
    Wissenschaft und Forschung“ lag der Frauenanteil bei
    Führungspositionen 2012 bei den außeruniversitären
    Einrichtungen bei gerade einmal 15,8 Prozent. Ich denke,
    da geht wesentlich mehr. Spezifische Zielquoten zur Ge-
    winnung von weiblichem Nachwuchs und weiblichen
    Führungskräften sind daher ein wichtiges Instrument zu
    mehr Chancengerechtigkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, gerade auf diesen Ge-
    bieten müssen wir etwas tun und uns dieser Problematik
    annehmen.

    Auch bei der Nachwuchsförderung – wir haben erst
    kürzlich darüber debattiert – und damit unmittelbar zu-
    sammenhängend dem Thema „Gute Arbeit in der Wis-
    senschaft“ muss sich etwas tun, und wir müssen uns in





    Dr. Simone Raatz


    (A) (C)



    (D)(B)

    der Koalition auf verschiedene Eckpunkte einigen. Um
    zukünftig junge Leute für einen Job in der Wissenschaft
    zu begeistern, muss es endlich eine signifikante Redu-
    zierung der Quote der befristeten Arbeitsverhältnisse
    geben. Man muss an die Karriereplanung von jungen
    Menschen denken; denn es ist längst nicht mehr selbst-
    verständlich, dass wir die besten Köpfe an unseren Uni-
    versitäten und Forschungseinrichtungen halten, wenn
    wir ihnen solche Verträge anbieten. Das muss sich drin-
    gend ändern.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich denke, dass die Novellierung des Wissenschafts-
    zeitvertragsgesetzes, an der wir derzeit arbeiten, ein
    ganz wichtiger erster Schritt dafür ist. Mit Freude habe
    ich zur Kenntnis genommen, dass stellvertretend für
    die Unionsfraktion auch mein CDU-Kollege, Herr
    Rupprecht – Sie werden heute mehrfach erwähnt –,


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: CSU!)


    – CSU, Entschuldigung –


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist das mit Dreierkoalitionen!)


    in der Frankfurter Allgemeinen für entsprechende Rege-
    lungen im Pakt für Forschung und Innovation plädiert
    hat. Das lässt hoffen.

    Neben dem Pakt für Forschung und Innovation ist ein
    weiterer Schwerpunkt des aktuellen Haushalts im Koali-
    tionsvertrag vereinbart, nämlich die Stärkung des Auf-
    und Ausbaus „einer breit aufgestellten Wissenschafts-
    landschaft und einer leistungsfähigen Spitzenforschung
    in den neuen Bundesländern“.

    Ich dachte, Herr Lenkert, Sie gehen darauf ein – –


    (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Das ist Herr Claus!)


    – Ich meine aber Herrn Lenkert. Er hat vorhin auch ge-
    sprochen. – Er hat sich mehr auf die Landespolitik bezo-
    gen. Ich hätte mich gefreut, wenn Sie sich auf die Bun-
    despolitik bezogen und gerade diesen Punkt erwähnt
    hätten; denn 28 Millionen Euro der im Koalitionsvertrag
    vereinbarten zusätzlichen Mittel finden sich im Haus-
    haltstitel „Innovationsförderung in den neuen Ländern“
    mit einem Gesamtbudget von etwa 146 Millionen Euro
    wieder. Auch das wäre eine Erwähnung wert gewesen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Um das, was bisher entstanden ist – ich denke hier an
    den Forschungscampus in Jena, Chemnitz oder Berlin;
    hier sieht es ganz toll aus –,


    (Dr. Thomas Feist [CDU/CSU]: Leipzig!)


    dauerhaft zu stärken, müssen die Mittel in den nächsten
    Jahren weiter verstetigt und zielgerichtet aufgestockt
    werden. Das wird eine Aufgabe der nächsten Haushalte
    sein.

    Der Fokus liegt dabei in einer weiteren Intensivierung
    von regionalen Kooperations- und Netzwerkaktivitäten
    sowie auf einer Zusammenarbeit mit überregionalen
    Partnern. Die aktuelle Initiative „Zwanzig20 – Partner-
    schaft für Innovation“ verfolgt – Swen Schulz hat es
    schon erwähnt – genau diesen Ansatz und findet sich
    auch in unserem Haushalt wieder.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Bundeskanzlerin sagte gestern, wir wollen Welt-
    meister in der anwendungsorientierten Forschung wer-
    den und eine bessere Vernetzung von Wissenschaft und
    Wirtschaft erreichen. Davon – das muss man ehrlich sa-
    gen – sind wir noch etwas entfernt. Denn es gibt nach
    wie vor in Deutschland eine erhebliche Lücke bei der
    Übertragbarkeit von Forschungsergebnissen in die Wirt-
    schaft. Und genau diese Lücke gilt es in den nächsten
    Jahren zu schließen.

    Das ist mein dritter zentraler Punkt, auf den ich zum
    Schluss noch kurz eingehen möchte: Es geht um die
    Schaffung neuer Instrumente für einen besseren Transfer
    von Innovationen aus der Grundlagenforschung in nutz-
    bare Dienstleistungen und Produkte. Gerade hierfür wer-
    den wir zunächst mit einem Aufwuchs von 4,5 Millionen
    Euro Initiativen fördern. Eine Initiative möchte ich erwäh-
    nen. Es ist die Förderinitiative „Forschungscampus – öf-
    fentlich-private Partnerschaft für Innovationen“.