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ID1805104300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/51 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 51. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 I n h a l t : Berufung von deutschen Mitgliedern des Eu- ropäischen Parlaments für die Teilnahme an den Sitzungen des Ausschusses für die Ange- legenheiten der Europäischen Union . . . . . . . 4659 A Wahl des Herrn Norbert Seitz als ordentli- ches Mitglied für den Stiftungsrat der Stif- tung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . 4659 B Wahl der Abgeordneten Katrin Werner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 B Zusätzliche Ausschussüberweisung . . . . . . . . 4659 C Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksache 18/2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksache 18/2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 D Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4662 D Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . 4664 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4665 A Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4667 D Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4669 C Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4671 A Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4671 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4671 D Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4673 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4674 C Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4675 C Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4676 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4677 D Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4679 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4682 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 4684 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4685 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4687 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4688 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4689 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 4690 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4692 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 4694 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4695 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4696 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4697 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4700 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4700 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4700 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4702 C Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG, EURATOM) Nr. 354/83 im Hin- blick auf die Hinterlegung der histori- schen Archive der Organe beim Euro- päischen Hochschulinstitut in Florenz Drucksache 18/1779 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 A b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Straßenverkehrs- gesetzes und der Gewerbeordnung Drucksache 18/2134 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 B c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Umweltstatistik- gesetzes Drucksache 18/2135 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 B d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung der Richtlinie 2012/17/EU in Bezug auf die Verknüp- fung von Zentral-, Handels- und Gesell- schaftsregistern in der Europäischen Union Drucksache 18/2137 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D e) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen der Verein- ten Nationen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Drucksache 18/2138 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C f) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Teilauflösung des Sondervermö- gens „Aufbauhilfe“ und zur Änderung der Aufbauhilfeverordnung Drucksache 18/2230 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C g) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Sechs- ten Gesetzes zur Änderung des Verwal- tungs-Vollstreckungsgesetzes Drucksache 18/2337 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C h) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwölf- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes Drucksache 18/2442 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C i) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Energie- und Klimafonds“ Drucksache 18/2443 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D j) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2013 – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2013 – Drucksache 18/1809 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D k) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2013 – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2013 – Drucksache 18/1930 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4705 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2012 – Vorlage der Haushalts- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2012 – – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2012 – Vorlage der Vermögens- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2012 – – zu der Unterrichtung durch den Bundes- rechnungshof: Bemerkungen des Bun- desrechnungshofes 2013 zur Haus- halts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststel- lungen zur Jahresrechnung 2012) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2013 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 17/14009, 17/14010, 18/111, 18/305 Nr. 4, 18/1220, 18/1379 (neu) Nr. 1.7, 18/1971 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4705 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 III b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 4789 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.09.2014 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 11.09.2014 Becker, Dirk SPD 11.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 11.09.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 11.09.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 11.09.2014 Connemann, Gitta CDU/CSU 11.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 11.09.2014 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 11.09.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.09.2014 Ferner, Elke SPD 11.09.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 11.09.2014 Gabriel, Sigmar SPD 11.09.2014 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 11.09.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 11.09.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 11.09.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 11.09.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 11.09.2014 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 11.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Dr. Reimann, Carola SPD 11.09.2014 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.09.2014 Strässer, Christoph SPD 11.09.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 11.09.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 11.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 51. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2015 – Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 30 Bildung und Forschung TOP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Swen Schulz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Bundes-
    regierung hat hier einen beachtlichen Haushaltsplanent-
    wurf vorgelegt. Wir werden im parlamentarischen Ver-
    fahren sicherlich noch das eine oder andere ändern, aber
    die Grundlinie stimmt. Über 15 Milliarden Euro werden
    für Bildung und Forschung bereitgestellt; die globale
    Minderausgabe ist dabei herausgerechnet. Dass wir dies
    in Zeiten der Nullverschuldung und ohne Steuererhö-
    hungen schaffen, ist aller Ehren wert.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Mir sei der Vergleich mit dem Finanzplan der Vorgän-
    gerregierung gestattet. Da wird ein Unterschied deutlich:
    Schwarz-Gelb sah weniger als 14 Milliarden Euro für
    das Jahr 2015 vor. Jetzt sind es über 1 Milliarde Euro
    mehr.

    Ich kann mir vorstellen, dass die Ministerin Wanka je-
    den Morgen ein Stoßgebet gen Himmel sendet und dafür
    dankt, dass er ihr die SPD als Koalitionspartner beschert
    hat.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD – Heiterkeit bei der CDU/CSU – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: Das kann aber schnell vorbeigehen!)


    Jedenfalls ist festzustellen: Die SPD tut der Bildung und
    Forschung in Deutschland gut, meine sehr verehrten Da-
    men und Herren.


    (Beifall bei der SPD)


    Das eine ist die Frage nach dem Ausgabenvolumen.
    Viel wichtiger ist die Frage, wofür das Geld eigentlich
    ausgegeben wird. Als Erstes möchte ich hier das BAföG
    nennen. Von Willy Brandt eingeführt, ist es weiterhin die
    zentrale soziale Bildungsfinanzierung in diesem Land.
    Niemand soll aufgrund Geldmangels auf Bildungschan-
    cen verzichten. Das ist für uns von besonderer Bedeu-
    tung.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir werden in 2015 dafür weit über 2 Milliarden
    Euro ausgeben. Die Ministerin Wanka hat es gesagt: Wir
    haben uns mit den Ländern darüber geeinigt, wie das mit
    dem BAföG weitergehen soll. Wir übernehmen als Bund
    jetzt voll die Kosten für das BAföG. Damit schlagen wir
    zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens entlasten wir die
    Länder massiv und dauerhaft, damit sie ihren originären
    Aufgaben in der Bildung nachkommen können – in der
    Hochschule, bei der beruflichen Bildung, in der Schule
    und – ich sage das ausdrücklich dazu – auch bei der Kita.
    Wer kritisiert, dass Länder Mittel in die vorschulische
    Bildung investieren, zeigt ein verkürztes Bildungsver-
    ständnis, meine sehr verehrten Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Das ist aber wider die Vereinbarung!)


    Der zweite Punkt ist, dass der Bund nun die alleinige
    Handlungsmöglichkeit beim BAföG hat. Dieses uner-
    trägliche Hickhack, dieses Schwarzer-Peter-Spiel
    zwischen Bund und Ländern, das so häufig das BAföG
    blockiert hat, hört jetzt auf. Wir haben die Handlungs-
    möglichkeiten, und wir nutzen diese Handlungsmöglich-
    keiten. Das BAföG wird massiv verbessert und erhöht.
    Wir haben das vor der Wahl gesagt, und wir machen es
    jetzt. Wir stärken das BAföG. Das ist ein zentraler Punkt
    unserer Programmatik, unserer Regierungspolitik.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will dabei hinzufügen: Wenn wir das für Schüler
    und für Studierende machen, dann sollten wir uns auch
    um die Aufstiegsfortbildung und das Meister-BAföG
    kümmern. Auch die beruflich Qualifizierten sollten nicht
    außen vor bleiben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir setzen in langen Linien die Bildungs- und For-
    schungspolitik in Deutschland fort, und wir entwickeln
    sie auch weiter. Da ist zum Beispiel die Exzellenzinitia-
    tive aus rot-grünen Zeiten, Frau Bulmahn. Über
    400 Millionen Euro geben wir auch in diesem Haushalt
    für Spitzenforschung an Hochschulen aus. Wir finanzie-
    ren den Hochschulpakt; er stammt ja aus der letzten Gro-
    ßen Koalition. Wir finanzieren den Hochschulpakt wei-
    ter. Über 2 Milliarden Euro geben wir dafür.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist ein extrem erfolgreiches Förderprogramm, ohne
    das Hunderttausende in den letzten Jahren nicht hätten
    studieren können.

    Es gibt nun Verhandlungen über die Fortsetzung des
    Hochschulpakts. Es wäre wünschenswert, wenn wir es
    hinbekämen, dass wir die zweite Phase des Hochschul-
    pakts, in der wir uns derzeit befinden, entsprechend auf-
    stocken, damit bedarfsgerecht weiterfinanziert werden
    kann, und wenn wir gleichzeitig noch eine dritte Phase
    anschließen können.

    Ich will dabei aber auch sagen, dass wir die Mittelver-
    wendung nachvollziehbar gestalten müssen. Auch soll-
    ten wir neue Elemente in den Hochschulpakt einführen.
    Da geht es zum einen um die beruflich Qualifizierten,
    darum, dass sie entsprechende Chancen bekommen, und
    zum anderen um die gute Lehre. Nicht nur der Studien-
    beginn – wie bisher –, sondern auch das erfolgreiche
    Studium, der Abschluss des Studiums sollte unterstützt
    und gefördert werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich glaube, dass das als neues Element dazugehört.

    Der nächste wichtige Bereich – auch er stammt aus
    rot-grünen Zeiten – ist der Pakt für Forschung und Inno-





    Swen Schulz (Spandau)



    (A) (C)



    (D)(B)

    vation. Das ist vom Volumen her vielleicht sogar der
    größte Bereich. Die außeruniversitären Forschungsein-
    richtungen – Helmholtz, Max Planck, Leibniz,
    Fraunhofer, DFG – bekommen über 5 Milliarden Euro,
    und das wächst weiter stabil. Den Aufwuchs werden wir
    als Bund in Zukunft sogar allein übernehmen und die
    Länder entlasten.

    Hier gibt es Gespräche über die Fortsetzung, über die
    Zukunft. Auch hier – so sage ich – muss es eine vernünf-
    tige Kontrolle der Mittelverwendung geben. Wenn wir
    so viel Geld den außeruniversitären Forschungseinrich-
    tungen zur Verfügung stellen, dann sollte es auch ver-
    bindliche Zielvereinbarungen geben,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    etwa im Hinblick auf die Frauenförderung oder den wis-
    senschaftlichen Nachwuchs. Ich bin sicher, dass die Wis-
    senschaftsorganisationen das auch akzeptieren und sich
    dieser Verantwortung stellen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch bei vom Volumen her kleineren, aber wichtigen
    Projekten und Förderungen setzen wir Bewährtes fort,
    setzen aber auch neue Akzente. Ich möchte beispielhaft
    einige nennen. Da ist zum Beispiel das Ganztagsschul-
    programm, das in letzter Zeit ein wenig ins Hintertreffen
    geraten ist. Ich glaube aber, wir sollten da weiter am Ball
    bleiben.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das läuft doch aus! Was machen Sie dann?)


    Wir führen eine Diskussion über die gute Schule, die
    gute Ganztagsschule. Ich denke, der Bund sollte sich da
    nicht zurückziehen, sondern sich engagiert beteiligen.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sind Sie in der Opposition, oder sind Sie in einer Regierungsfraktion?)


    Uns ist die gute Schule wichtig. Deswegen etatisieren
    wir das erste Mal die in der letzten Legislaturperiode
    verabredete Lehrerbildungsoffensive; das ist ein wichti-
    ger Beitrag. Wir machen mehr im Bereich Alphabetisie-
    rung/Grundbildung, was mir persönlich besonders
    wichtig ist, und bei der Arbeitsforschung: Wie geht es
    zukünftig weiter mit Dienstleistungen und Produktion,
    wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus? Zur Frie-
    dens- und Konfliktforschung muss ich, glaube ich, gar
    nicht viel sagen; wir haben eben den Etat des Auswärti-
    gen Amts diskutiert. Da müssen wir noch mehr machen;
    darüber werden wir auch in den Haushaltsberatungen
    diskutieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Auch im Bereich der Projektförderung machen wir eine
    ganze Menge.

    Ich könnte die Liste, was wir alles Gutes und Wichti-
    ges machen, weiter fortsetzen, will aber bei all dem
    Positiven nicht verhehlen, dass durchaus auch Wünsche
    offenbleiben,

    (Beifall des Abg. Kai Gehring [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    vor allem bei Kita, Schule und beruflicher Bildung. Wir
    können den rechtlichen und auch den finanziellen Rah-
    men leider nicht beliebig ausweiten.

    Gleichwohl möchte ich zum Abschluss meiner Rede
    einen Gedanken anbringen: Wir haben uns vorgenom-
    men, das Grundgesetz zu ändern. Es geht um eine
    Verbesserung der Kooperation von Bund und Ländern,
    leider nicht in der Schule – das wäre schön; aber so weit
    sind wir noch nicht –, aber immerhin für den Bereich
    „Wissenschaft und Hochschulen“. Wenn wir das Grund-
    gesetz ändern, dann sollten wir aber auch konkrete Poli-
    tik folgen lassen. Wenn wir nur das Grundgesetz ändern,
    dann aber nichts passiert, wäre das ungefähr so, als wenn
    wir ein Flugzeug bauen, es aber nicht starten. Darum
    schlage ich vor, dass der Bund ein Programm zur Förde-
    rung von Nachwuchswissenschaftlern auflegt. Das kann
    in dieser Wahlperiode beginnen und dann dauerhaft auf
    der Basis des neuen Grundgesetzartikels wirken. Das
    wäre ein guter Beitrag für die Wissenschaft, für die ein-
    zelnen Nachwuchswissenschaftler, aber auch für die
    Hochschulen. Lassen Sie uns gemeinsam darüber nach-
    denken! In diesem Sinne freue ich mich auf die weiteren
    Beratungen.

    Ich freue mich auch, dass ich auf die Sekunde genau
    geendet habe.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Da ist die Präsidentin hochentzückt. Vielen Dank! So

eine Punktlandung wünsche ich mir von allen anderen
auch. – Die Chance dazu hat jetzt Ekin Deligöz. Sie ha-
ben das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ekin Deligöz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Natürlich sind wir uns einig, dass die Mittel für Bildung,
    Wissenschaft und Forschung wichtige Zukunftsinvesti-
    tionen sind, dass wir diese Mittel brauchen, damit wir
    auch morgen nicht nur in diesem Land, sondern auch
    darüber hinaus gut leben können. Aber, Frau Wanka, es
    geht ja nicht nur darum, dass Sie Geld bekommen
    – selbst darüber könnte man debattieren; mein Kollege
    Roland Claus hat das sehr gut ausgeführt –, sondern
    auch darum, was Sie mit diesem Geld machen. Es geht
    darum, welche Prioritäten Sie setzen. Ich sage Ihnen:
    Die Prioritäten, die Sie setzen, sind falsch, und dabei
    bleibt es.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich gebe Ihnen ein paar Beispiele, auch wenn Ihnen
    das nicht gefällt: Sie kürzen im Bereich der beruflichen
    Bildung. Man kann das duale System nicht oft genug
    loben. Wir finden es alle gut, wir exportieren es sogar.
    Gleichzeitig haben in Deutschland 14 Millionen
    Menschen zwischen 20 und 39 Jahren keinen formalen
    Berufsabschluss. Nur noch jedes fünfte Unternehmen





    Ekin Deligöz


    (A) (C)



    (D)(B)

    bildet in Deutschland aus. Der Fachkräftemangel ist
    deutlich wahrnehmbar. Doch Sie kürzen bei der Berufs-
    orientierung und bei den überbetrieblichen Ausbildungs-
    stätten, wo es darum geht, dass auch kleine Betriebe eine
    Chance bekommen, auszubilden. Sie kürzen auch bei der
    Förderung der beruflichen Aufstiegsfortbildung. Einer-
    seits reden Sie von Bildungsketten, andererseits kürzen
    Sie da, wo diese real umgesetzt werden sollen, die Mit-
    tel. Anstatt die Weiterbildung ins Zentrum zu setzen und
    das Meister-BAföG, wie wir es vorgeschlagen haben, in
    ein Weiterbildungs-BAföG weiterzuentwickeln, kürzen
    Sie bei der Weiterbildung. Das nennen Sie die richtigen
    Prioritäten? Das ist es nicht, Frau Ministerin. Wir haben
    gute Konzepte. Mit unserer Idee „DualPlus“ haben wir
    gezeigt, wie es besser geht. Schauen Sie sich das genau
    an! Dieses Land braucht die berufliche Bildung mehr
    denn je.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Auch beim BAföG setzen Sie falsche Prioritäten. Sie
    sind das Thema angegangen; das ist toll. Unsere Länder,
    die rot-grün regierten Länder, stehen hier an Ihrer Seite.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Die schwarz-grünen auch!)


    Doch warum müssen die Studierenden weitere vier Se-
    mester auf die versprochene BAföG-Erhöhung warten?
    Warum müssen Generationen von Studierenden zugu-
    cken, wie sich die Preise entwickeln, ohne dass eine
    richtige Anpassung erfolgt? Wenn Sie es ernst meinen,
    dann handeln Sie auch ernsthaft. Verschieben Sie das
    nicht noch einmal um ein paar Jahre!


    (Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Die Länder haben das doch in den letzten Jahren blockiert!)


    Sie vertrösten und feiern sich selbst. Es kommt nichts
    bei den Studierenden an. Das ist eine falsche Prioritäten-
    setzung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Ich komme zum Deutschlandstipendium. Geben Sie
    es zu: Es funktioniert nicht. Sie wollten 8 Prozent der
    Studierenden erreichen, danach haben Sie die Zahl auf
    2 Prozent korrigiert, und jetzt erreichen Sie noch nicht
    einmal 1 Prozent. Das geht an den Universitäten und den
    Studierenden komplett vorbei. Die Verwaltungskosten
    sind viel zu hoch. Das sage nicht ich; das sagt der Bun-
    desrechnungshof. Es ist ganz einfach: Das Deutschland-
    stipendium hat sein Ziel verfehlt.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Da klatscht noch nicht einmal Ihre Fraktion!)


    Trotzdem erhöhen Sie die Mittel dafür noch einmal um
    10 Millionen Euro und tun so, als ob das etwas Grandio-
    ses sei. Wenn Sie der Meinung sind, dass wir in diesem
    Land mehr Stifter aus der Privatwirtschaft brauchen,
    dann frage ich Sie – wir haben das Stiftungsrecht doch
    reformiert und modernisiert –:


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Nicht Sie!)

    Warum tun sie das nicht? Warum brauchen die Unter-
    nehmen auch noch staatliches Geld, damit sie hier end-
    lich aktiv werden? – Wenn Sie aber der Meinung sind,
    das sei ein Sozialbudget, dann investieren Sie die Mittel
    für das Deutschlandstipendium doch gleich ins BAföG,
    denn dort wird für einen sozialen Ausgleich gesorgt, und
    verschwenden Sie das Geld nicht einfach nur für hohe
    Verwaltungskosten. Frau Ministerin, wir reden hier über
    insgesamt 55 Millionen Euro. Das ist viel Geld für viele
    Studierende.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Und schafft viel Arbeit, Frau Kollegin!)


    Sie reden darüber, wie wichtig der Hochschulpakt ist.
    Seit Jahren ist der Hochschulpakt unterfinanziert.


    (Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin: Unsinn!)


    Verstecken Sie sich nicht hinter den Rechenschiebern,
    anstatt zu gucken, was dieses Land wirklich braucht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Ministerin, Sie geben sich mit dem zufrieden,
    was Sie haben. Das sollten Sie nicht. Sie sind es diesem
    Land schuldig, dass Sie Engagement dafür zeigen, dass
    es mehr Geld für die Bildung gibt. Sie können die glo-
    bale Minderausgabe herunterrechnen, wie Sie wollen:
    Sie müssen eine halbe Milliarde Euro aus Ihrem Etat für
    den Konsolidierungskurs dieser Regierung erbringen.
    Hier sind Sie Spitzenreiter dieser Regierung. Selbst der
    Bundesrechnungshof, der weit davon entfernt ist, Geld-
    verschwendung in irgendeiner Form gutzuheißen, sagt:
    Für dieses Haus ist das zu viel Geld. – Nehmen Sie das
    ernst! Hier wird der Haushalt auf Kosten der Studieren-
    den, der Schüler, der Kleinkinder, der Bildung konsoli-
    diert. Das ist ein ernst zu nehmender Fakt, Frau Ministe-
    rin. Ich bitte an dieser Stelle um mehr Engagement.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Das sind Umschichtungen!)


    Daneben tragen Sie die Mehrkosten für die Stillle-
    gung der atomaren Versuchsanlagen.

    Ich mache keinen Hehl daraus: Meine Fraktion ist ge-
    gen Kernforschung, weil wir die zukünftigen Kosten im
    Blick haben und die Generationengerechtigkeit ernst
    nehmen. Investieren Sie das Geld für Kernforschung lie-
    ber in die Forschung für erneuerbare Energien! Dort
    wäre es nicht nur gut angelegt. Dort würde es auch eine
    Rendite erbringen und nicht morgen für die Entsorgung
    von Atomschrott verwendet werden müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Ministerin, ich komme auf einen weiteren Punkt
    zu sprechen, damit das nicht zu kurz kommt, nämlich auf
    die Ebolaepidemie. Es geht mir hier um die Mittel für
    die Gesundheitsforschung. Ich hätte mir von Ihnen ein
    Wort dazu gewünscht und gerne gehört, dass es für Sie
    eine Herausforderung ist, mithilfe der Gesundheitsfor-
    schung ernsthaft gegen solche Krankheiten vorzugehen
    und sich hier sozial verantwortlich zu zeigen. Diese





    Ekin Deligöz


    (A) (C)



    (D)(B)

    soziale Verantwortung werden wir Grünen für Ihren
    Haushalt einfordern.

    Wir sind in der Sache konstruktiv, aber auch kritisch,
    weil es uns um die Zukunft dieses Landes geht.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)