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ID1805015400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/50 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 50. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Karin Evers-Meyer, Dr. Angela Merkel, Günter Lach, Dr. Harald Terpe, Dr. Wilhelm Priesmeier, Jürgen Trittin, Max Straubinger, Norbert Brackmann, Dr. Axel Troost, Bartholomäus Kalb, Karsten Möring, Volker Kauder, Hans- Peter Uhl und Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . 4547 B Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksache 18/2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4547 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksache 18/2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4547 C Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 4547 D Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 4554 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4560 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 4565 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 4566 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4568 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4570 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4571 A Aydan Özoğuz, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4574 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4577 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4579 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 4581 A Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4582 B Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4584 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4585 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4586 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4588 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4588 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4590 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4594 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4595 C Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 4598 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4598 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4600 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 4601 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4603 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4603 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4605 C Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4606 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4607 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4607 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 4609 A Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4610 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4612 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4612 C Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4613 C Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4615 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4616 B Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4618 B Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 4620 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4621 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4624 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 4625 A Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 4627 B Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4628 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4629 D Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4631 B Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4633 A Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4634 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 4635 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4637 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4639 C Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4641 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4642 C Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4644 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4645 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4646 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4648 B Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4649 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4650 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4651 D Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4652 D Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4654 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4655 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4656 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4657 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 4547 (A) (C) (D)(B) 50. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 Beginn: 10.31 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 4657 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 10.09.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 10.09.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 10.09.2014 Connemann, Gitta CDU/CSU 10.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.09.2014 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 10.09.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 10.09.2014 Ferner, Elke SPD 10.09.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 10.09.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 10.09.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 10.09.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 10.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2014 Petry, Christian SPD 10.09.2014 Dr. Reimann, Carola SPD 10.09.2014 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.09.2014 Steiniger, Johannes CDU/CSU 10.09.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.09.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 10.09.2014 Zimmermann, Pia DIE LINKE 10.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 50. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2015 – Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Epl 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 14 Verteidigung Einzelplan Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Selle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Deutschland
    wird in der Entwicklungszusammenarbeit sehr gut wahr-
    genommen. Zu dem ausgesprochen positiven Bild ist es
    durch Bundesminister Müller und seine Führungsmann-
    schaft gekommen, die seit dem Amtsantritt mit Leiden-
    schaft arbeiten – wir haben es heute selbst wieder erlebt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Stefan Rebmann [SPD])


    Deutschland ist preis- und wechselkursbereinigt
    zweitgrößter Geber nach den USA, und wir bleiben mit
    diesem Haushalt führend. Wir wissen, dass wir nicht
    nachlassen dürfen, und Deutschland ist sich seiner Ver-
    pflichtung in Sachen Mitmenschlichkeit bewusst.

    Mehrfach wurde heute die Ausnahmestellung dieses
    Haushaltes, der ohne neue Schulden auskommt, hervor-
    gehoben; ich will das auch tun. Als Entwicklungspoliti-
    ker und als Mitglied der Regierungskoalition kann ich
    nur daran interessiert sein, dass die Leistungskraft
    Deutschlands erhalten bleibt. Es gibt nämlich nicht sehr
    viele Partner, die noch wirksam helfen können. Deshalb
    ist das Betreten des Weges ohne neue Schulden auch für
    uns ein gutes Signal, und wir tragen es mit.

    Der Einzelplan 23 für das Jahr 2015 ist ein Bekennt-
    nis der Bundesregierung zur herausgehobenen Bedeu-
    tung der Entwicklungszusammenarbeit. Wir können un-
    sere starke Präsenz fortführen und unsere weltweiten
    Verpflichtungen erfüllen. In der Finanzplanung ist ein
    weiterer, stärkerer Aufwuchs im Jahr 2016 vorgesehen,
    und dieser Kurs – das möchte ich schon andeuten –
    muss auch fortgesetzt werden, nicht nur, weil wir als
    Fachpolitiker es uns wünschen, sondern auch, weil wir
    das 0,7-Prozent-Ziel nicht aufgeben.

    Die Herausforderungen an die Entwicklungspolitik
    sind im letzten Jahr sprunghaft gestiegen. Das Umfeld
    nimmt an Fragilität zu. Das Heidelberger Institut für In-
    ternationale Konfliktforschung listet für das Jahr 2013
    über 200 gewaltsame Konflikte auf. Davon sind 45 als
    Kriege klassifiziert. Auf diese Krisen hat Deutschland
    mit seinem entwicklungspolitischen Instrumentarium
    schnell reagiert; ich denke da nicht nur an die sehr prä-
    senten Konflikte im Irak, in Syrien und im Gazastreifen,
    sondern auch an die weniger beachteten, aber nicht we-
    niger grausamen Konflikte im Südsudan und in der Zen-
    tralafrikanischen Republik. Das hat uns weltweit Aner-
    kennung verschafft.


    (Beifall bei der CDU/CSU)






    Johannes Selle


    (A) (C)



    (D)(B)

    Im Übrigen hat es auch zu einer Priorisierung der He-
    rausforderungen in der Entwicklungszusammenarbeit
    geführt. Mit Sonderinitiativen zu Flüchtlingsfragen und
    zu Verbesserungen der landwirtschaftlichen Produk-
    tionskapazitäten werden entscheidende Themen ange-
    gangen; diese Bereiche werden verstärkt mit Mitteln
    ausgestattet. Dabei geht es nicht nur um Unterstützung
    für die Flüchtlinge selbst, sondern auch um Hilfe für die
    Aufnahmeregionen. Vielerorts ist die ohnehin schon un-
    zureichende Infrastruktur dem Ansturm der Flüchtlinge
    nicht mehr gewachsen, und neben das Problem der Ver-
    sorgung der Flüchtlinge tritt die Gefährdung der sozialen
    und ökonomischen Entwicklung der Aufnahmeregionen
    selbst, zum Beispiel in Jordanien und im Libanon, wie es
    die Kollegen schon ausgeführt haben.

    Menschen wollen nicht entwurzelt werden. Deshalb
    ist die heimatnahe Unterbringung, wenn sie möglich ist,
    von Vorteil, insbesondere dann, wenn wir darauf achten,
    dass die Aufnahmeregionen entwicklungspolitisch eben-
    falls von ihrer Bereitschaft profitieren. Dies kann über
    die Sonderinitiative zur Flüchtlingsproblematik gut un-
    terstützt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In der Sonderinitiative zur Entwicklung der landwirt-
    schaftlichen Produktionskapazitäten liegt ein Schlüssel
    zu einer erfolgreichen Reintegration von Flüchtlingen.
    Die Rückkehrbereitschaft des Einzelnen hängt maßgeb-
    lich von seinen ökonomischen Perspektiven ab. Es be-
    darf nicht nur politischer Stabilität; es muss auch gelin-
    gen, bestehende Potenziale zu nutzen. Wir müssen
    Modelle etablieren, die sich ohne unsere Zuschüsse tra-
    gen können. Dieses Potenzial im landwirtschaftlichen
    Bereich ist – gerade wenn wir an Afrika denken – ohne
    Zweifel vorhanden. Dies kann über die Sonderinitiative
    zur Landwirtschaft ebenfalls gut unterstützt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Infrastrukturinvestitionen sind eine wesentliche Vo-
    raussetzung für soziale und ökonomische Entwicklung.
    Als Berichterstatter für die Finanzielle Zusammenarbeit
    halte ich den in diesem Bereich erzielten Barmittelauf-
    wuchs von 34 Millionen Euro und die erhebliche Anhe-
    bung der Verpflichtungsermächtigungen auf gut 2,4 Mil-
    liarden Euro daher für besonders wichtig und erfreulich.
    Die KfW als Durchführungsorganisation der deutschen
    Finanziellen Zusammenarbeit genießt weltweit einen
    ausgezeichneten Ruf. Hervorzuheben ist dabei die Er-
    folgsquote von KfW-geförderten Projekten in fragilen
    Kontexten. Fragilität wächst, wie ich bereits ausgeführt
    habe, im Umfeld der Entwicklungszusammenarbeit.

    In den kommenden Verhandlungen können wir noch
    den einen oder anderen Akzent setzen. Darauf freue ich
    mich. Insgesamt ist die deutsche Entwicklungszusam-
    menarbeit, wie ich finde, mit dem Haushalt 2015 gut
    aufgestellt.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Frag den Minister, ob er das auch so sieht!)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank, Herr Kollege, dass Sie Ihre Redezeit

eingehalten haben.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Volkmar Klein [CDU/CSU]: Und für die guten Worte! – Johannes Selle [CDU/CSU]: Ein Vorbild muss es ja geben!)


Jetzt hat die Kollegin Gabriela Heinrich das Wort.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gabriela Heinrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen, dringen Sie
    eigentlich noch durch mit Ihren Themen, wenn Sie mit
    Ihren Besuchergruppen, wenn Sie mit Ihren Wählerin-
    nen und Wählern aus dem Wahlkreis oder mit Schüler-
    gruppen reden? Müssen Sie nicht auch überall über die
    Krisen reden, die wir heute schon vielfach besprochen
    haben, die so viele verängstigen? Über das Blutvergie-
    ßen in der Ukraine, über die unzähligen Flüchtlinge in
    Syrien, über die unerträglichen Grausamkeiten im Nord-
    irak, über eine Welt, die offensichtlich völlig aus den Fu-
    gen geraten ist?

    Aktuell wird die eine Krise in rasender Geschwindig-
    keit von der nächsten verdrängt; der Minister erwähnte
    es schon. Vor einigen Tagen und Wochen waren es noch
    der Gaza-Konflikt, die Bürgerkriege und die damit ver-
    bundenen drohenden Hungersnöte in Südsudan, in Zen-
    tralafrika, in Somalia. Wer redet heute noch von Mali?
    Unvorstellbare und sinnlose Gewalt.

    1,5 Milliarden Menschen leben derzeit in fragilen
    Staaten. Fragil, das bedeutet, das sind Staaten, in denen
    die Menschen ihren Alltag nicht mehr leben können;
    denn ihr Alltag besteht aus Terror, Hunger, Krieg und
    Flucht. Sie flüchten, und viele versuchen, irgendwie Eu-
    ropa zu erreichen. Was heißt „viele“, wenn aktuell mehr
    als 50 Millionen – das wurde auch schon erwähnt – auf
    der Flucht sind? In Deutschland sind in diesem Jahr bis
    Juli 2014 rund 97 000 angekommen. Das stellt selbst un-
    ser reiches Land vor enorme Herausforderungen. An
    dieser Stelle treffen uns diese Krisen ganz unmittelbar;
    denn die Flüchtlinge kommen in ihrer Mehrzahl aus all
    diesen instabilen, fragilen Ländern, und sie brauchen
    Schutz.

    Es betrifft uns ebenso unmittelbar, wenn wir Angst
    haben vor Anschlägen, vor Terror im eigenen Land, ob
    von Deutschen, die in den Dschihad gezogen sind und
    zurückkehren werden, oder von möglichen Schläfern.
    Warum, fragen wir uns, werden so viele junge Männer,
    auch ein paar Frauen, von einem ungeheuren Fanatismus
    angezogen, sodass sie bereit sind, zu morden, zu plün-
    dern, zu vergewaltigen, zu zerstören? Auch wenn es mit
    Sicherheit unterschiedliche Motivationen geben mag,
    liegt ein Beweggrund ganz sicher im Fehlen jeder per-
    sönlichen Perspektive. Wer nichts zu verlieren hat, wer





    Gabriela Heinrich


    (A) (C)



    (D)(B)

    keine andere Anlaufstelle, Unterstützung oder auch nur
    Struktur vorfindet, wird leichter empfänglich für die
    Propaganda von Terrorgruppen. Diese bieten häufig
    Strukturen, Versorgung und vielleicht auch Anerken-
    nung für diejenigen, die hoffnungslos, wütend und ent-
    täuscht sind. Die Unterstützung vieler radikaler Gruppie-
    rungen, seien sie politisch oder religiös verbrämt, speist
    sich genau aus dieser Mischung.

    Damit kann der unvorstellbare Terror des IS und an-
    derer Mörderbanden niemals gerechtfertigt werden; aber
    sollten wir nicht in Jahrhunderten gelernt haben, welche
    Alternativen es gibt, Hass und Fanatismus den fruchtba-
    ren Boden zu entziehen? Die Alternativen sind Nahrung,
    Bildung, Arbeit, Gesundheit und nicht zuletzt Frieden
    und Sicherheit.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist richtig und notwendig – dies wurde auch bereits
    gesagt –, dass wir angesichts der aktuellen Krisen kurz-
    fristig schnelle Hilfe leisten. Wir dürfen es aber nicht
    beim Reagieren belassen. Es geht darum, vorausschau-
    end zu handeln.

    Jetzt endlich bin ich beim Thema Entwicklungspoli-
    tik. Entwicklungspolitik ist Friedenspolitik. Entwick-
    lungspolitik ist Prävention. Der Minister hat es gesagt:
    Entwicklungspolitik kann und muss einen Beitrag dazu
    leisten, dass Konflikte entschärft werden oder gar nicht
    erst entstehen. Denken Sie an die Kämpfe, die noch zu
    befürchten sind, wenn es um die Verteilung von Wasser
    geht.

    Die deutsche Entwicklungspolitik besteht aus einer
    Vielzahl von Programmen und Projekten, die Chancen
    und Teilhabe fördern, sei es die Hoffnung auf Versöh-
    nung, für die der Zivile Friedensdienst steht, die Chance
    auf Bildung und damit eine Chance auf Aufstieg, die wir
    mit Bildungsprojekten, Ausbildungspartnerschaften und
    dem Deutschen Akademischen Austauschdienst unter-
    stützen, die Stärkung der kleinbäuerlichen Landwirt-
    schaft, um den Hunger zu bekämpfen, und die vielfach
    erwähnte Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger“.

    Zugunsten besserer Chancen auf Arbeit und für wirt-
    schaftliches Wachstum fördern wir Wirtschaftspartner-
    schaften und wichtige Infrastrukturprojekte von der
    Trinkwasserversorgung bis zum Krankenhaus. Unsere
    Entwicklungspolitik unterstützt Maßnahmen gegen Müt-
    ter- und Kindersterblichkeit und stärkt die sexuellen und
    reproduktiven Rechte. Wir stärken gute Regierungsfüh-
    rung in Entwicklungsländern und finanzieren Beratung
    für wichtige Strukturreformen in unseren Partnerländern.
    Dabei machen wir uns für Umwelt und Klimaschutz,
    aber auch für die Menschenrechte, für Gleichberechti-
    gung, Frauenförderung und letztlich für die Demokratie
    stark.

    Bei allem darf man nie vergessen, dass es nicht nur
    um den Staat, sondern auch um die Zivilgesellschaft
    geht. Sonja Steffen hat es bereits sehr eindrücklich be-
    schrieben. Gerade weil viele Länder ihren Bürgern keine
    ausreichende Sicherheit geben, gerade weil Machteliten
    häufig eben nur auf den eigenen Vorteil bedacht sind, ist
    es aus unserer Sicht wichtig, dass wir die Zivilgesell-
    schaft, die politischen Stiftungen und die Kirchen
    stärken und auch die privaten Träger unterstützen. Das
    werden wir bei den kommenden Haushaltsberatungen
    deutlich machen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir wollen und wir müssen unsere Partnerländer da-
    bei unterstützen, ein tragendes Fundament aufzubauen.
    Ein solches Fundament ist die beste Prävention dafür,
    Fluchtursachen zu bekämpfen, den Zulauf zu Terroris-
    mus zu senken und die Krisen von morgen zu vermei-
    den.

    Alles, was ich beschrieben habe, wollen alle hier; das
    weiß ich. Das ist nicht mein Vorrecht. Ich meine aber,
    dass der vorgelegte Haushaltsentwurf in Bezug auf den
    Etat für das BMZ noch deutlich Luft nach oben hat, ge-
    rade auch angesichts der Verpflichtungen und Zusagen
    der Bundesregierung auf internationaler Ebene. Denn
    wer Vorreiter sein will, muss diese Rolle auch kontinu-
    ierlich ausfüllen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei der CDU/CSU)


    Herr Minister, wir werden Sie dabei unterstützen. Ich
    bin sicher, dass auch die CDU/CSU Sie dabei unterstüt-
    zen wird.


    (Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da bin ich mir nicht sicher!)


    Ich bin auch überzeugt, dass die Vermeidung und Ent-
    schärfung von Konflikten nicht nur klüger und menschli-
    cher ist, sondern langfristig auch kostengünstiger. Wenn
    wir mehr wollen, als nur zu reagieren, dann werden wir
    stärker in die Prävention von Krisen investieren müssen.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)