Rede von
Dr.
Joachim
Pfeiffer
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn man hier
hört, wie schlecht es uns angeblich geht, muss endlich
einmal gesagt werden: Das Gegenteil ist der Fall. Es ist
doch deutlich geworden: Deutschland geht es gut, und
zwar so gut wie lange nicht, trotz manchem Dämpfer
auch konjunktureller Art – 0,2 Prozentpunkte Wachstum
geben uns durchaus zu denken –, zahlreichen politischen
Krisen in Europa und auch weltweit und der Schulden-
krise in Europa, die sicherlich nicht vorbei ist, aber im
Moment pausiert. In einigen Ländern wurden die richti-
gen Entscheidungen getroffen – dort nimmt die Wettbe-
werbsfähigkeit zu; auch bei den Exporten legen diese
Länder zu –; ich meine Spanien und Portugal. In anderen
Ländern wie in Frankreich sind die Weichen noch nicht
richtig gestellt.
Deutschland steht dagegen so gut da wie nie zuvor.
Die Beschäftigtenzahl hat einen historischen Höchst-
stand erreicht: Fast 43 Millionen Menschen sind in Lohn
und Brot. Wir eilen hier von Rekord zu Rekord. In den
letzten Jahren haben wir erst von 40 Millionen, dann von
41 Millionen und schließlich von 42 Millionen gespro-
chen. Jetzt scheint es eine realistische Perspektive zu
sein, dass 43 Millionen Menschen in Lohn und Brot sein
werden. Sehr viele dieser Menschen zahlen natürlich So-
zialversicherungsbeiträge und Steuern und ermöglichen
dadurch, dass es Deutschland auch weiterhin gut geht.
Ich werde versuchen, darauf einzugehen, was wir hier
noch tun müssen. Die Arbeitslosigkeit ist im Gegenzug
auf einem Rekordtief angelangt.
Es gibt zwei Säulen, die dieses Wachstum gleicher-
maßen tragen. Es ist eben nicht so, dass es keine Lohn-
zuwächse gibt, wie der Kollege Ernst gesagt hat. Ich
weiß nicht, in welcher Welt Sie leben. Das Gegenteil ist
der Fall. Wir haben in diesem Jahr Reallohnzuwächse,
wie wir sie schon lange nicht mehr gesehen haben. Die
andere Säule des Wachstums sind die Binnennachfrage
und der Export. Im Juli haben wir beim Export erstmalig
die Marke von 100 Milliarden Euro geknackt. Insofern
ist das, was Sie hier gesagt haben, überhaupt nicht nach-
vollziehbar.