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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/49 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 49. Sitzung Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksache 18/2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4459 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksache 18/2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4459 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4459 B Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 4466 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 4468 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4470 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4471 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4474 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 4476 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4477 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4479 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 4480 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4481 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4483 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4484 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4486 A Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4488 C Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4490 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4491 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 4493 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4494 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 4496 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4497 C Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4499 D Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 4500 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 4502 A Eberhard Gienger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4503 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 4504 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4505 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4505 D Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4507 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4509 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 49. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 4510 B Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4512 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4513 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 4514 D Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4516 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4518 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 4519 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4520 D Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4521 D Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4522 D Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4524 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4525 D Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4526 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4528 D Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4530 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4531 C Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4533 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4534 C Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4535 D Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4537 C Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4538 D Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4540 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4541 D Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4543 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4544 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4544 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4545 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 49. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 4459 (A) (C) (D)(B) 49. Sitzung Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 48. Sitzung, Seite 4447 B, Anlage 1: Der Name „Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU“ ist aus der Liste der entschuldigten Abgeordneten für den 01.09.2014 zu strei- chen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 49. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 4545 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 09.09.2014 Dr. Barley, Katarina SPD 09.09.2014 Bartol, Sören SPD 09.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 09.09.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 09.09.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 09.09.2014 Connemann, Gitta CDU/CSU 09.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 09.09.2014 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 09.09.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 09.09.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 09.09.2014 Gerdes, Michael SPD 09.09.2014 Gleicke, Iris SPD 09.09.2014 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 09.09.2014 Kipping, Katja DIE LINKE 09.09.2014 Krüger, Dr. Hans-Ulrich SPD 09.09.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 09.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2014 Dr. Reimann, Carola SPD 09.09.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 09.09.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 09.09.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 49. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2015 – Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 15 Gesundheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Erich Irlstorfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Wir beraten heute in erster Lesung den Entwurf des
    Haushaltsgesetzes 2015. Mit dem Entwurf, den Bundes-
    finanzminister Dr. Schäuble heute Vormittag eingebracht
    hat, setzen wir auch in Europa ein Zeichen, indem wir in





    Erich Irlstorfer


    (A) (C)



    (D)

    2015 ohne Neuverschuldung auskommen werden.
    Gleichzeitig möchte ich darauf hinweisen, dass ein aus-
    geglichener Haushalt keine Selbstverständlichkeit dar-
    stellt und naturgemäß eine starke Wirtschaftsleistung vo-
    raussetzt. Aus diesem Grunde möchte ich unterstreichen,
    dass wir uns strukturell auch weiterhin auf die wandeln-
    den Bedingungen auf dem Weltmarkt, in der Informa-
    tionstechnologie, in Wissenschaft und Forschung vo-
    rausschauend einstellen müssen. Wissenschaft und
    Forschung sind Kernbereiche einer zukunftsorientierten
    Wirtschaftspolitik, aber auch einer sich ständig entwi-
    ckelnden Gesundheits- und Pflegepolitik. Ausreichende
    Mittel für diese Bereiche müssen auch weiterhin einen
    Eckpunkt unserer Haushaltspolitik darstellen.

    Im Gesundheitsbereich sind zur Verbesserung der
    Versorgung, aber auch zur Begrenzung der Kostensteige-
    rungen weitergehende Anstrengungen in der Versor-
    gungsforschung und die Förderung von Innovationen
    nötig. Der geplante Innovationsfonds hat zwar viele Be-
    gehrlichkeiten geweckt; aber unter der Bedingung einer
    umsichtigen Mittelvergabe bin ich zuversichtlich, dass
    er ein zielführendes Instrument für die wissenschaftlich
    fundierte Ausgestaltung des künftigen Gesundheitswe-
    sens darstellt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Mit dem für die nächsten Monate geplanten Gesetz zur
    Verbesserung der Versorgungsstruktur werden wir hier-
    für die Voraussetzungen schaffen.

    In der gesetzlichen Krankenversicherung steigen die
    Ausgaben bekanntlich schneller als die Einnahmen. Dies
    ist vor allem auf den demografischen Wandel, aber auch
    schlicht und ergreifend auf Leistungsverbesserungen zu-
    rückzuführen,


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Auf die Gesundheitssituation!)


    die wir alle natürlich wollen und auch befürworten. Eine,
    wenn auch nur vorübergehende, Kürzung des Bundeszu-
    schusses 2014 und 2015 ist vor dem Hintergrund der
    Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens
    auch Ausdruck einer erfolgreichen Gesundheitspolitik.

    Ich möchte auch darauf hinweisen, dass wir mit dem
    Haushaltsentwurf für 2015 eine Reihe moderater Mittel-
    erhöhungen planen, etwa für Aufklärungsmaßnahmen
    auf dem Gebiet des Drogen- und Suchtmittelmissbrauchs
    sowie für Modellmaßnahmen und Forschungsvorhaben
    auf diesem Gebiet. Wir wollen den im Haushalt 2014
    erstmals eingesetzten Betrag von 3 Millionen Euro für
    Pflegekampagnen in derselben Höhe auch 2015 für die
    Mobilmachung nutzen.


    (Dr. Harald Terpe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir nicht!)


    Mit dem GKV-Finanzstruktur- und Qualitäts-Weiter-
    entwicklungsgesetz haben wir nicht nur den Grundstein
    für das neue Qualitätsinstitut gelegt, sondern wir haben
    auch den Krankenkassen das Recht zurückgegeben, die
    Höhe ihrer Beitragssätze festzulegen.
    Mit den Pflegestärkungsgesetzen werden wir auch in
    der Pflegeversicherung substanzielle Änderungen vor-
    nehmen. Die im Koalitionsvertrag vereinbarten Erhö-
    hungen des Beitragssatzes zunächst um 0,3 und dann um
    0,2 Prozentpunkte stecken den finanziellen Rahmen un-
    serer ambitionierten Pflegepolitik in dieser Wahlperiode
    ab. Mit dem Pflegevorsorgefonds streben wir bekannter-
    maßen eine Abmilderung der finanziellen Konsequenzen
    des demografischen Wandels in der Pflegeversicherung
    an. Wir werden das Leistungsvolumen der Pflegeversiche-
    rung in dieser Wahlperiode also um insgesamt 5 Milliar-
    den Euro pro Jahr – das heißt um mehr als 20 Prozent –
    erhöhen, und wir beginnen damit nicht irgendwann, son-
    dern sofort zum 1. Januar 2015.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit dem ersten Pflegestärkungsgesetz wird eine
    Reihe notwendiger Schritte unternommen:

    Wir werden Unterstützungsleistungen wie Kurzzeit-,
    Verhinderungs-, Tages- und Nachtpflege erweitern und
    sie besser miteinander kombinierbar machen. Damit wer-
    den Pflegebedürftige und pflegende Angehörige glei-
    chermaßen entlastet.

    Menschen in der Pflegestufe 0, vor allem Demenz-
    kranke, erhalten erstmals Anspruch auf Tages-, Nacht-
    und Kurzzeitpflege.

    Wir werden die Rahmenbedingungen der sogenann-
    ten niedrigschwelligen Angebote verändern. Es werden
    neue zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen
    eingeführt, etwa für Hilfe im Haushalt oder Alltagsbe-
    gleiter und ehrenamtliche Helfer.

    Besonders wichtig ist aber auch folgender Punkt: Der
    Zuschuss für Umbaumaßnahmen steigt von bisher
    2 557 Euro auf jetzt 4 000 Euro pro Maßnahme. Mit ei-
    nem rechtzeitigen Umbau können die Menschen der
    Notwendigkeit der stationären Pflege oftmals vorbeugen
    und länger in ihren eigenen vier Wänden bleiben. In ei-
    ner Pflege-WG zum Beispiel kann sogar ein Betrag von
    bis zu 16 000 Euro eingesetzt werden. Für Pflegehilfs-
    mittel des täglichen Verbrauchs steigen ebenfalls die Zu-
    schüsse. Die Bedeutung dieser Zuschüsse dürfen wir
    nicht unterschätzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mit der zweiten Stufe der Pflegereform werden wir
    dann bis 2017 einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff
    einführen. Dies ist notwendig, da der bisherige Pflegebe-
    dürftigkeitsbegriff rein somatisch ausgerichtet war, nun
    aber auch andere wesentliche Aspekte wie Kommunika-
    tion und soziale Teilhabe berücksichtigt werden. Damit
    werden insbesondere Verbesserungen für Menschen mit
    Demenz oder psychischen Problemlagen einhergehen.

    Ich möchte im Rahmen der Finanzdebatte allerdings
    daran erinnern, dass zwischen Bund und Ländern gerade
    in Finanzierungsfragen noch Diskussionsbedarf in zwei
    Bereichen besteht: erstens in der Krankenhausfinanzie-
    rung und zweitens in der Finanzierung der Reform der
    Pflegeausbildung. Wir als Union und gerade auch als

    (B)






    Erich Irlstorfer


    (A) (C)



    (D)(B)

    CSU sind der Überzeugung, dass unsere Antwort auf
    Fachkräftemangel in den Pflegeberufen nicht Schulgeld,
    sondern Schulmittelfreiheit und attraktive Rahmenbe-
    dingungen heißen muss.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU] – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Sehr gut!)


    Wir werden in den nächsten Wochen darüber diskutie-
    ren, wie wir die Pflegeberufe modernisieren und zu-
    kunftsfähig machen, damit wir der täglich steigenden
    Zahl an Pflegebedürftigen in den privaten Haushalten,
    aber auch in den stationären Einrichtungen sowie in un-
    seren Kliniken bestmöglich qualitativ begegnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte auch ganz klar sagen: Ob diese Maßnah-
    men jetzt Generalistik, integrierte Ausbildung oder
    Pflege 2030 heißen,


    (Mechthild Rawert [SPD]: Generalistik!)


    ist mir völlig egal. Klar muss sein, dass Krankenpflege
    und Altenpflege ein gemeinsames Wissens- und somit
    Ausbildungsfundament benötigen. Ein Dreiklang in der
    Pflege aus Stärkung der Pflegebedürftigen, Stärkung der
    Angehörigen und Stärkung der Pflegekräfte durch ver-
    besserte Ausbildung ist unser großes Ziel. Denn die Ver-
    besserungen müssen am Bett, in der Familie, aber auch
    bei unseren 950 000 in der Pflege beschäftigten Men-
    schen ankommen – das ist unser Kompass, das ist unser
    Anspruch.

    In diesem Sinne: Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Für die SPD-Fraktion hat jetzt das

Wort Burkhard Blienert.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Burkhard Blienert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
    Zum Gesundheitsfonds ist in dieser Debatte schon vieles
    gesagt worden; manches war richtig, manches war nicht
    ganz so richtig. Mein Kollege Karl Lauterbach hat das
    Ganze für unsere Fraktion insgesamt sehr richtig einge-
    ordnet. Ich kann mich ihm nur anschließen; er hat die
    richtigen Bemerkungen zum Gesundheitsfonds gemacht.
    Der Haushalt des Bundesgesundheitsministeriums um-
    fasst jedoch weitere Bereiche.

    Der zweite wesentliche Bereich sind die in der Ver-
    antwortung des Bundes liegenden Einrichtungen wie die
    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, das Deut-
    sche Institut für Medizinische Dokumentation und Informa-
    tion – wie die BZgA in Köln ansässig –, das Paul-
    Ehrlich-Institut, das Bundesinstitut für Arzneimittel und
    Medizinprodukte in Bonn sowie das meistens – auch
    heute schon – genannte und bekannte Robert-Koch-In-
    stitut in Berlin. Diese Einrichtungen des Bundes sind der
    interessierten Öffentlichkeit aufgrund ihrer Aufgaben-
    struktur mehr oder weniger bekannt. An dieser Stelle ist
    es jedoch einmal geboten, sich bei den dortigen Beschäf-
    tigten für ihren bisherigen Einsatz und ihre Arbeit zu be-
    danken.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Gleiches gilt natürlich für die Mitarbeiterinnen und Mit-
    arbeiter im Gesundheitsministerium, die – es ist schon
    gesagt worden – eine Menge Aufgaben vor sich haben;
    denn wir müssen jetzt viele dringende Sachen auf den
    Weg bringen.

    Die Zuständigkeit für die Kranken- und Pflegeversi-
    cherung sowie für den Bereich der Drogen- und Sucht-
    politik spiegelt sich ebenfalls im Haushalt wider. Daher
    ist auch das eindeutig festzustellen: Mit diesem ersten ei-
    genen Haushalt der Großen Koalition gehen wir nun
    konsequent unseren eingeschlagenen Weg weiter: Vor-
    sorge stärken und Hilfe ausbauen, und dies alles im Zu-
    sammenspiel mit einer verantwortungsvollen Haushalts-
    politik.

    Mit diesem Haushalt sind wir in der Lage, die Bedeu-
    tung der wichtigen gesundheitspolitischen Kampagnen
    der schwarz-roten Gesundheitspolitik zu unterstreichen.
    Wir reagieren auf die gesellschaftlichen Herausforderun-
    gen einer alternden Bevölkerung, indem wir die Pflege-
    leistungen ausbauen und zukunftssicherer machen. Wir
    sorgen vor, indem wir Beratungsstellen und Modellpro-
    jekte auskömmlich finanzieren.

    Die Herausforderungen im Gesundheitsbereich sind
    nicht klein. Pflege, Krankenhaus und Prävention sind
    nur einige der riesigen Aufgabenblöcke in der Gesund-
    heitspolitik, die es in den nächsten Wochen und Monaten
    zu bewerkstelligen gilt. Wir lesen, sehen und hören tag-
    täglich, an welchen Stellen in diesen Bereichen Hand-
    lungsbedarf besteht.

    Exemplarisch möchte ich auf den komplexen Bereich
    der Suchtprävention hinweisen. Nach wie vor ist hier
    Crystal Meth das große Thema. Fast wöchentlich gibt es
    hierzu neue Meldungen, die schockieren. Die betroffe-
    nen Regionen fordern zu Recht Antworten auf die Frage,
    wie der Problematik nun endlich Einhalt geboten werden
    kann. Insbesondere Sachsen und Bayern haben hier mas-
    sive Probleme, die endlich angegangen werden müssen.
    Die Bilder der von Crystal gezeichneten Menschen müs-
    sen aus den Medien verschwinden. Wir müssen vor Ort
    insbesondere gefährdete Jugendliche und junge Erwach-
    sene schützen und vor den schrecklichen Folgen des
    Drogenkonsums warnen. Hierzu braucht es ausreichend
    Anlaufstellen und Beratungsangebote in den Regionen.

    Aber nicht alles hat zunächst etwas mit Geld zu tun.
    Ein zweiter Themenkomplex, den ich nennen möchte, ist
    der Bereich Tabak. Nichtraucher- und Passivraucher-
    schutz darf nicht nur auf dem Papier stehen, sondern
    muss nun konsequent in allen Bereichen verankert wer-
    den.





    Burkhard Blienert


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Karin Maag [CDU/CSU] und Dr. Harald Terpe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Nichtraucherschutz hängt immer auch eng mit Kinder-
    und Jugendschutz zusammen.


    (Dr. Karl Lauterbach [SPD]: So ist es!)


    Vor diesem Hintergrund muss das Tabakwerbeverbot
    nun endlich auch in der Bundesrepublik umgesetzt wer-
    den.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie der Abg. Kathrin Vogler [DIE LINKE] und Dr. Harald Terpe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    In diesem Zuge müssen wir auch den Boom von E-
    Shishas und E-Zigaretten bei jugendlichen Konsumenten
    stoppen. E-Shishas und E-Zigaretten haben in den Hän-
    den von Kindern und Jugendlichen nichts zu suchen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Harald Terpe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Um dafür zu sorgen, braucht es nicht viel Geld. Dafür
    braucht es lediglich die Entschlossenheit, das Jugend-
    schutzgesetz zu ändern und damit den Jugendschutz zu
    stärken.

    Auch im Bereich des Alkohols muss, insbesondere
    wegen des mancherorts leider verbreiteten Komasaufens
    bei Jugendlichen, im Sinne einer präventiven Gesund-
    heitspolitik gehandelt werden.

    Ich begrüße es außerordentlich – das möchte ich an
    dieser Stelle sagen –, dass Bundeswirtschaftsminister
    Gabriel endlich eine Novellierung der Spielverordnung
    einleiten will. Das von der Automatenindustrie prakti-
    zierte System der Spiele ist im eigentlichen Sinne krank.
    Hier muss gehandelt werden. Manches Bundesland hat
    im Rahmen seiner Möglichkeiten schon gehandelt. Das
    Land Berlin hat es vorgemacht, der Bund kann nachzie-
    hen.

    Einiges ist also ohne viel Geld, sondern vielmehr mit
    sinnvoller und konsequenter Gesetzgebung zu erreichen.
    Aber natürlich müssen wir für den gesamten Suchtbe-
    reich und die damit verbundenen Probleme auch entspre-
    chende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen. Laut
    dem vorliegenden Regierungsentwurf sind wir hierbei
    gemeinsam auf einem guten Weg.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Diese Regierung hat den Irrsinn des ehemaligen libe-
    ralen Gesundheitsministers, im Bereich des Drogen- und
    Suchtmittelmissbrauchs zu kürzen, gestoppt. Es hat
    nichts mit Liberalismus zu tun, wenn man die Menschen
    mit ihren Süchten alleinlässt. Liberal ist es vielmehr, jen-
    seits des Strafrechts Wege aus der Sucht zu finden. Hier
    müssen der Staat und die Gesellschaft Lösungen für die
    betroffenen Menschen finden. Der Entwurf sieht in die-
    sem Bereich Steigerungen vor, insbesondere bei den so
    wichtigen Modellmaßnahmen und Forschungsvorha-
    ben. Das ist richtig und wichtig.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, zum Ende möchte
    ich noch auf ein in den nächsten Wochen anstehendes
    sehr wichtiges Gesetzgebungsverfahren eingehen. Es
    geht um das Präventionsgesetz. Erst ein sorgsam ausfor-
    muliertes Präventionsgesetz, in dem insbesondere auch
    die oben genannten Aspekte ihren Niederschlag finden,
    stellt einen notwendigen Überbau für die Ziele einer vor-
    sorgenden Gesundheitspolitik dar. Hier müssen neben
    vielen anderen Themen Aspekte der Suchtprävention
    verankert werden. Nur wenn dies gelingt, können die be-
    reitgestellten Finanzmittel ihre gesamte Wirkung entfal-
    ten. Anderenfalls werden nur Symptome behandelt, die
    Wurzel des Problems bleibt dann jedoch verschont. Inso-
    fern bleibt uns allen noch viel zu tun.

    Ich bin guter Dinge, dass die konstruktive Zusam-
    menarbeit der Vergangenheit zwischen uns Fachpoliti-
    kern, den Haushältern und dem Ministerium auch dieses
    Mal erfolgreich verlaufen wird. Dies ist der zweite
    Haushalt, den wir innerhalb weniger Wochen beraten.
    Insofern müssen wir stark darauf achten, ob die Pro-
    gramme und Projekte greifen. Diese müssen wir evaluie-
    ren, um eine gezielte und wirkungsvolle Förderung zu
    erreichen, um die richtigen Fragen zu stellen, zum Bei-
    spiel, warum die soziale Situation immer noch unmittel-
    bar auf die gesundheitliche Situation wirkt und wo Prä-
    vention sinnvollerweise ansetzt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

    Die Herausforderung wird wieder einmal sein, das

    vorhandene Geld gerecht und nachhaltig an den ent-
    scheidenden Stellen für die Gesundheit der Bevölkerung
    gewinnbringend einzusetzen. In diesem Sinne wünsche
    ich uns allen gute Beratungen in den nächsten Wochen.

    Ich danke für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)