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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/49 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 49. Sitzung Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksache 18/2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4459 A b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksache 18/2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4459 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4459 B Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 4466 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 4468 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4470 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4471 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4474 B Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 4476 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4477 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4479 B Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 4480 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4481 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4483 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4484 B Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4486 A Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4488 C Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4490 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4491 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 4493 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4494 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 4496 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4497 C Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4499 D Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 4500 C Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 4502 A Eberhard Gienger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4503 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 4504 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4505 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4505 D Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4507 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4509 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 49. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 4510 B Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4512 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4513 D Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . 4514 D Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4516 B Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4518 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 4519 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4520 D Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4521 D Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4522 D Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4524 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4525 D Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4526 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4528 D Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4530 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4531 C Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4533 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4534 C Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4535 D Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4537 C Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4538 D Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4540 B Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4541 D Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4543 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4544 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4544 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4545 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 49. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 4459 (A) (C) (D)(B) 49. Sitzung Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Berichtigung 48. Sitzung, Seite 4447 B, Anlage 1: Der Name „Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU“ ist aus der Liste der entschuldigten Abgeordneten für den 01.09.2014 zu strei- chen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 49. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 9. September 2014 4545 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 09.09.2014 Dr. Barley, Katarina SPD 09.09.2014 Bartol, Sören SPD 09.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 09.09.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 09.09.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 09.09.2014 Connemann, Gitta CDU/CSU 09.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 09.09.2014 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 09.09.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 09.09.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 09.09.2014 Gerdes, Michael SPD 09.09.2014 Gleicke, Iris SPD 09.09.2014 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 09.09.2014 Kipping, Katja DIE LINKE 09.09.2014 Krüger, Dr. Hans-Ulrich SPD 09.09.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 09.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 09.09.2014 Dr. Reimann, Carola SPD 09.09.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 09.09.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 09.09.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 09.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 49. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2015 – Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz und Verbraucherschutz Epl 15 Gesundheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Hinz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Minister Gröhe! Liebe Frau Staatssekretärin und
    Beauftragte des Ministeriums! Ich fange fast jedes Mal
    meine Rede gleich an, zumindest in diesem Jahr, weil
    wir zwei Haushalte zu beraten haben. Ich bin immer
    wieder sehr erstaunt darüber, dass, obwohl wir hier fast
    gebetsmühlenartig erklären, welche Auswirkungen der
    Gesundheitsfonds hat und was wir im Bereich der Pflege
    auf den Weg gebracht haben, dieses nicht positiv zur
    Kenntnis genommen wird. Es geht mir nicht darum, dass
    uns recht gegeben wird, sondern in diesem Fall muss
    man zur Kenntnis nehmen, was richtig ist.





    Petra Hinz (Essen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Frau Zimmermann, ich beziehe mich jetzt auf Sie, ich
    könnte mich aber auch auf Frau Deligöz von den Grünen
    beziehen. Etwas einfach nur zu skandalisieren oder
    Dinge zu überzeichnen, halte ich für falsch. Sie wollen
    die Dinge nicht positiv würdigen. Sie haben gesagt, die
    Pflegepolitik sei fahrlässig, und Sie haben noch anderes
    kritisiert. Das hat eine fatale Wirkung, weil Sie all das
    mit Ihrer Kritik überdecken, was von uns tatsächlich auf
    den Weg gebracht worden ist, was den Menschen Chan-
    cen eröffnet, und zwar denen, die gepflegt werden, und
    denen, die pflegen. Diese Menschen werden in Zukunft
    darüber informiert, welche Möglichkeiten sie haben und
    welche Rechte sie bekommen.

    Bringen Sie sich bitte in den parlamentarischen Dia-
    log ein, wenn es auch negative Einzelfälle gibt, die zu
    kritisieren sind. Nehmen Sie aber auch zur Kenntnis,
    dass die Pflegepolitik, die diese Koalition auf den Weg
    bringt, weder fahrlässig noch sonst irgendetwas in dieser
    Art ist.


    (Pia Zimmermann [DIE LINKE]: In den Einrichtungen hören Sie was anderes!)


    Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass die Einrichtung des
    Gesundheitsfonds nicht dazu führen wird, dass die Kas-
    sen geplündert werden. Ganz im Gegenteil: Das Geld,
    das jetzt nicht benötigt wird, wurde in den Haushalt ein-
    gestellt, um in anderen Bereichen investieren zu können.
    Das ist auch richtig so.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich habe im Rahmen der Haushaltskonsolidierung
    meiner Stadt, Essen, etwas sehr deutlich gemacht – das
    mache ich jetzt auch hier –, nämlich dass Konsolidierung,
    Einsparung oder der Verzicht auf Neuverschuldung nicht
    das oberste Ziel sind. Das ist auch nicht unbedingt das,
    was gute Politik ausmacht. Aber Geld einzusparen und
    auf Neuverschuldung zu verzichten, ergibt doch dann
    Sinn, wenn man die eingesparten Mittel für andere Pro-
    jekte verwendet und damit zur Schaffung von sozialer
    Gerechtigkeit beiträgt.

    Gerade im Gesundheitsbereich geht es oft um Quer-
    schnittsthemen. Ich bin sehr froh darüber, dass wir mehr
    in die Bildung investieren. Wir haben es in dieser Koali-
    tion geschafft, das Programm „Soziale Stadt“ wieder mit
    mehr Geld auszustatten. Wir investieren Geld, um Um-
    weltschäden zu verhindern. Ich nenne als Beispiel die
    Sanierung von Bahnschienen zur Lärmreduzierung oder
    andere Maßnahmen, die vor Verkehrs- oder Fluglärm
    schützen.

    Warum sage ich das? Investitionen in Bildung haben
    gerade im Gesundheitsbereich große Auswirkungen. Es
    gibt einschlägige Literatur, die deutlich macht, dass ge-
    rade die Menschen, die ausgebildet, informiert und auf-
    geklärt sind, wesentlich gesundheitsbewusster als andere
    Menschen sind und mehr für ihre Gesundheitsvorsorge
    tun. Insofern ist die Investition in Bildung und Aufklä-
    rung genau die richtige Investition.

    Ich möchte noch einmal darauf zurückkommen, dass
    die Pflegepolitik fahrlässig sei. Frau Zimmermann, es ist
    gerade von meinen Fachkollegen sehr ausführlich, aber
    auch vom Minister deutlich dargelegt worden, welche
    Dinge in diesem Jahr noch angegangen werden sollen.
    Wir als Haushälter haben die Aufgabe, all das, was die
    Fachpolitiker und auch das Ministerium im Laufe des
    Jahres auf den Weg bringen, nachzuvollziehen und dafür
    zu sorgen, dass das auch tatsächlich im Haushalt umge-
    setzt wird. Weil das inhaltlich schon diskutiert wurde,
    belasse ich es jetzt bei der Aufzählung von Spiegelstri-
    chen.

    Den Alltag der zu Pflegenden und der Pflegerinnen
    und Pfleger zu verbessern – das wird auf den Weg ge-
    bracht. Die Pflege muss genauer bzw. auf den Punkt ab-
    gestimmt werden – auch das sieht das Gesetz vor. Wir
    werden die Leistungen verbessern; auch das steht im Ge-
    setz, und das ist mehrfach hier beschrieben worden. Wie
    gesagt, werden auch die pflegenden Angehörigen ge-
    stärkt. Jeder, der schon einmal Angehörige gepflegt hat,
    mitbekommen hat, wie Familienmitglieder gepflegt wer-
    den, oder schon einmal Pflegeheime aufgesucht hat, um
    sich zu informieren, weiß, was dort geleistet wird. Des-
    wegen ist dieser Punkt ganz besonders wichtig.

    Diejenigen, die pflegen, ob es nun Angehörige oder
    Mitarbeiter in Pflegeheimen sind, brauchen – auch da-
    rüber ist schon berichtet worden – wesentlich mehr Zeit.
    Auch dem wird im Gesetzentwurf Rechnung getragen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Einzelplan 15, Gesundheit, ist ein Querschnitts-
    haushalt: Er umfasst den Bereich Pflege und Ausbildung
    sowie die Veränderung des Berufsbildes. Dabei geht es
    nicht nur um das Berufsbild des Pflegers, sondern auch
    um die medizinischen Veränderungen und die damit ver-
    bundenen Auswirkungen auf die Ausbildung. Durch den
    Einzelplan 15, aber auch durch den Einzelplan 30, Bil-
    dung und Forschung – er betrifft das Ressort von Frau
    Wanka –, wird vieles auf den Weg gebracht.

    Zu den Eckdaten des Regierungsentwurfs, über wel-
    chen wir in den nächsten Wochen und Monaten zu bera-
    ten haben: Der Haushaltsentwurf umfasst für den Ge-
    sundheitsetat Gesamtausgaben von rund 12,1 Milliarden
    Euro. Für gesundheitspolitisch relevante Maßnahmen
    sind rund 78,3 Millionen Euro veranschlagt. Das ist ei-
    gentlich die Summe, über die wir im Einzelnen zu spre-
    chen haben. Da geht es um Forschungsvorhaben. Da
    geht es um Modellprogramme. Da geht es um Maßnah-
    men zur gesundheitlichen Aufklärung. Gerade in diesem
    Bereich muss weiter investiert werden. Es geht um Kam-
    pagnen zur Information der Bevölkerung. Außerdem
    geht es um folgenden wichtigen Punkt – ich bin dem
    Herrn Minister sehr dankbar dafür, dass er es angespro-
    chen hat; ich denke, ich sage das stellvertretend für viele
    von uns –: um die Frage Ebola und darum, inwieweit das
    Robert Koch-Institut hierbei international gefragt ist. Es
    sei an dieser Stelle allen Helferinnen und Helfern dank-
    gesagt.

    Eins werde ich Ihnen als Hauptberichterstatterin für
    den Einzelplan des Ministeriums für Gesundheit zusa-
    gen: Das Protokoll dieser Sitzung, das heute angefertigt
    wird – mit allen Vorwürfen, mit allen unzutreffenden,





    Petra Hinz (Essen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    aber auch zutreffenden Hinweisen und Anregungen –,
    werden die Berichterstatter in ihrem nächsten Gespräch
    gerne auswerten. Alle aufgeworfenen Fragen werden wir
    schlussendlich klären. Ich habe die Hoffnung, dass in der
    abschließenden Plenardebatte gegen Ende des Jahres
    nicht wieder Dinge behauptet werden, die eindeutig
    nicht stimmen.

    Wir haben im zurückliegenden Haushalt 2014, den
    wir erst vor kurzem verabschiedet haben, zum Beispiel
    Modellmaßnahmen zur Förderung der Kindergesund-
    heit berücksichtigt. Wir haben den entsprechenden Be-
    trag im Haushaltsentwurf 2015 auf 1 Million Euro ange-
    hoben. Wir müssen genau nachfragen, was im Einzelnen
    vorgesehen ist. Insgesamt erwarte ich vom Ministerium,
    dass uns bezüglich der Modellmaßnahmen wirklich im
    Detail dargelegt wird, welche Maßnahmen auf den Weg
    gebracht worden sind, welche Maßnahmen auf den Weg
    gebracht werden, welche Evaluierungen vorliegen, so-
    dass wir bzw. der Fachausschuss dann tatsächlich mitar-
    beiten können.

    Im zurückliegenden Haushalt haben wir gewährleistet
    – das war mir ein sehr wichtiges Anliegen –, dass die fi-
    nanzielle Unterstützung von durch Blutprodukte HIV-in-
    fizierten Personen – es geht also um Menschen, die un-
    verschuldet in eine lebensbedrohliche Situation
    gekommen sind – mit 10 Millionen Euro zumindest bis
    zum Jahr 2017 in der bisherigen Form fortgeführt wird.
    Das heißt nicht, dass darüber hinaus Finanzierungen von
    uns gewährleistet werden. Sie haben zugesagt, dass Sie
    sich mit den Vertretern der Länder, des DRK und der
    Wirtschaft weiterhin an einen Tisch setzen, um zu einer
    zufriedenstellenden Regelung zu kommen. Ich möchte
    Sie bitten, darauf im Berichterstattergespräch aufmerk-
    sam zu machen und darüber zu informieren.

    Auch internationale Beziehungen sind hier angespro-
    chen worden. Ich möchte in diesem Zusammenhang auf
    die WHO verweisen, zu deren Finanzierung wir als dritt-
    größter Beitragszahler einen nicht gerade unerheblichen
    Beitrag leisten. Um einmal zu zeigen, wie nah uns die
    WHO ist: Im Oktober trifft sich das Gesunde-Städte-
    Netzwerk; Vertreter von Kommunen und Städten ver-
    schiedener Länder treffen sich, um sich auszutauschen.
    Zwei Themen stehen dabei eigentlich im Vordergrund.
    „Pflege und Gesundheit“ ist auch ein kommunales
    Thema. Insofern müssen auch wir hier darauf achten,
    dass wir die Kommunen in den Bund-Länder-Beziehun-
    gen mitnehmen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jetzt liegt der Gesetzentwurf vor. Wir können mit der
    Arbeit beginnen. Ich habe von den Fachkolleginnen und
    -kollegen meiner Fraktion schon einige Hinweise be-
    kommen, welche Punkte im Einzelplan jetzt offensicht-
    lich nicht zu finden sind, obwohl sie gesellschaftsrele-
    vant sind und in verschiedenen Organisationen
    übergreifend diskutiert werden. Auch hier werden wir
    natürlich sehen, inwieweit wir dies im Haushaltsgesetz
    entweder explizit erwähnen oder aber neu veranschlagen
    werden.
    Ich habe gerade die WHO genannt. Die Frage ist: Wie
    definiert man Gesundheit? Gesundheit kann ja nicht nur
    die Abwesenheit von Krankheit sein. Die WHO hat be-
    reits 1948 den Begriff „Gesundheit“ ganz klar definiert:

    Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen kör-
    perlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und
    nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebre-
    chen.

    In diesem Sinne wünsche ich uns eine gute Beratung,
    auf dass die Menschen, die unsere Unterstützung brau-
    chen, sich in unserem Einzelplan, in unserem Haushalt
    wiederfinden.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Nächster Redner ist Dr. Harald Terpe,

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Harald Terpe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    „Trotz kranker Krankenhäuser heilt der Gesundheits-
    fonds den Bundeshaushalt.“ So könnte eine Ihrer ge-
    sundheitspolitischen Botschaften zur ersten Lesung des
    Bundeshaushalts lauten.

    Frau Hinz, Sie haben gesagt, wir skandalisierten. Das
    muss ich in aller Form, jedenfalls für die Bündnisgrünen,
    zurückweisen, zumal unsere Kollegin Deligöz gesagt
    hat, auf welchen Feldern wir zusammenarbeiten.

    Ich möchte an der Stelle auch Kollegen Henke an-
    sprechen, der zu uns gesagt hat, wir würden den Men-
    schen Sand in die Augen streuen, wenn wir sagen, dass
    2,5 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds genom-
    men werden; denn diese würden doch nur aus der Rück-
    lage genommen. Aber wenn die Rücklage zu groß ist,
    gehören die Rücklagegelder zunächst einmal der Ge-
    sundheitspolitik, und man kann sie für Verbesserungen
    in den Gesundheitsstrukturen verwenden. Man kann
    auch sagen: Es sind Beitragsgelder; sie gehören den Bei-
    tragszahlern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Birgit Wöllert [DIE LINKE])


    Insofern kann man nicht einfach sagen, wir würden den
    Menschen Sand in die Augen streuen.

    Ich werde am Beispiel der Krankenhäuser nachzuwei-
    sen versuchen, wo wir das Geld gut verwenden können.
    Nicht jedes Krankenhaus, aber zunehmend mehr Kran-
    kenhäuser sind finanziell und/oder personell oder struk-
    turell erkrankt. Es ist beileibe nicht so, dass für alle diese
    Sachen die Bundespolitik zuständig ist. Das klang auch
    bei Herrn Henke schon an, der gefragt hat: Wie ist denn
    das mit der Investitionsfinanzierung? – Darauf werden
    wir zurückkommen.

    Jedenfalls ist es so, dass wir uns in der Problem-
    analyse wahrscheinlich gar nicht so groß unterscheiden.
    Es ist auch richtig, dass unter Leitung des Gesundheits-
    ministers eine Arbeitsgruppe für die Krankenhäuser ins





    Dr. Harald Terpe


    (A) (C)



    (D)(B)

    Leben gerufen worden ist, in der solche Probleme hof-
    fentlich angesprochen werden. Es war hier die Rede da-
    von, dass die durchsetzungsstärksten Parlamentarier da-
    ran teilnehmen. Wir sind nicht daran beteiligt, aber das
    ist auch nicht so schlimm, wenn denn die durchsetzungs-
    stärksten, die daran beteiligt sind, auch die richtigen
    sind.


    (Beifall der Abg. Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Wenn die das richtig durchsetzen!)


    Die Problemanalyse zeigt, dass in den Krankenhäu-
    sern Betriebsmittel zweckentfremdet werden, beispiels-
    weise für die Investitionsfinanzierung. Was hat das zur
    Folge? Das hat zur Folge, dass ein Druck auf die Perso-
    nalstellen bei der Pflege entsteht. Das wissen wir alle: Es
    gibt viel zu wenig Pflegestellen. Der Kollege Lauterbach
    hat es auch berichtet. Ich stimme ihm ausdrücklich darin
    zu, dass wir ein Problem haben werden.

    Es ist aber nicht so, dass das Problem dadurch ent-
    steht, dass letztendlich eine Konkurrenz zwischen ärztli-
    chen und Pflegestellen vorhanden ist, was die Bezahlung
    betrifft, sondern es ist auch an dieser Stelle wieder die
    Investitionsfinanzierung, die den Krankenhäusern fehlt.


    (Rudolf Henke [CDU/CSU]: Genau!)


    Es gibt mehrere namhafte Beispiele aus der Bundesrepu-
    blik dafür, dass direkt gesagt wird: Wenn wir weiter in-
    vestieren, wird das bei uns auf Kosten von Pflegestellen
    passieren. – Ich nenne da einmal den Fall Freiburg, wo
    das anschaulich wurde.

    Wir haben einen Investitionsstau von 3 Milliarden
    Euro oder sogar mehr pro Jahr. Seit mindestens sieben
    Jahren wird das diskutiert. Schon in der letzten Großen
    Koalition war das der Fall. Da müssen wir Abhilfe
    schaffen. Wir haben Unter-, Über- und Fehlversorgung
    im Krankenhausbereich. Ich bin dem Minister dankbar,
    dass er das Problem für den ambulanten Bereich schon
    angesprochen hat. Aber das gilt natürlich auch für den
    Krankenhausbereich. Ich sage Ihnen voraus: Versicherte
    wollen nicht Über- und Fehlversorgung subventionieren
    und dann vielleicht sogar von Unterversorgung betroffen
    sein. An der Stelle muss etwas geschehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist auch eine Folge unserer Krankenhauspolitik,
    dass wir eine Arbeitsverdichtung in den Krankenhäusern
    haben. Es sind nicht nur die Pflegekräfte, die eine Ar-
    beitsverdichtung haben. Wir treffen zunehmend auch
    junge Kollegen, denen es wirklich reicht. Ärztliche Kol-
    leginnen und Kollegen sagen: Jeden Tag wird etwas von
    der Leistungsstatistik in den Krankenhäusern erzählt, da-
    mit die Defizite, die in den Krankenhäusern bestehen,
    ausgeglichen werden.

    Ich möchte bei dem Beispiel der Unterversorgung
    bleiben. Hier könnte der Schlüssel für die dringend be-
    nötigte Reform der Versorgungsstruktur liegen, allein
    schon aus der Not geboren. Stationäre und ambulante
    Versorgung dürfen nicht mehr isoliert betrachtet werden.
    Deswegen wundert es mich, dass das Strukturgesetz
    schon im Herbst kommt, obwohl die Gespräche über die
    Krankenhausversorgung noch nicht abgeschlossen sind.
    Für uns gehört das im Grunde genommen zusammen. In
    Ihrem Koalitionsvertrag wurde es noch isoliert betrach-
    tet. Ich höre jetzt aber auch vom Minister die Einschät-
    zung, dass man das zusammen sehen muss.

    Wir Bündnisgrünen schlagen eine sektorenübergrei-
    fende Versorgungsplanung vor, und zwar nicht zum ers-
    ten Mal. Dazu wollen wir das gemeinsame Gremium
    nach § 90 a SGB V aufwerten. Im ersten Schritt, viel-
    leicht als Modell gedacht, könnte das bedeuten, dass der
    Sicherstellungsauftrag bezüglich der medizinischen Ver-
    sorgung in unterversorgten Regionen oder von Unterver-
    sorgung bedrohten Regionen auf dieses Gremium über-
    geht. Das wäre insofern gut, als dann schon die
    Kommunikation geübt würde, die man beispielsweise
    zur Beantwortung der Frage braucht: Beteiligt sich die
    gesamte bundesrepublikanische Gesellschaft an der In-
    vestitionsfinanzierung? Da würden wir niemals einen
    Blankoscheck ausstellen wollen, damit nur die Länder-
    haushalte entlastet werden, sondern mit diesen Mitteln
    wollen wir auch die Strukturreform vorantreiben, die
    Überversorgung in den Griff bekommen und eine ge-
    meinsame Versorgungsplanung aufgrund konkreter Be-
    darfsplanung in den Regionen installieren. Aus diesem
    Grund sagen wir: Wir müssen Gremien schaffen, die
    verantwortungsvoll mit den Mitteln umgehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Birgit Wöllert [DIE LINKE])


    Hier schließt sich der Kreis, und wir sind wieder beim
    Bundeshaushalt; denn es sollen Gelder aus dem Gesund-
    heitsfonds zur Haushaltssanierung verwendet werden.
    Das macht aber Versicherungsgelder zur Verschiebungs-
    masse; denn sie sollen genutzt werden, um Steuerlöcher
    zu stopfen. Das darf man nicht wegdiskutieren. Darüber
    hinaus stellen wir Gesundheitspolitiker nicht sicher, dass
    die Investitionsquote gesteigert wird, sondern sie bleibt
    genauso gering wie im Bundeshaushalt insgesamt. Das
    müssen wir ändern.

    In diesem Sinne freue ich mich auf die Diskussion,
    auch im Zusammenhang mit dem Haushalt. Wir betonen
    noch einmal, dass wir auf jeden Fall konstruktiv mitar-
    beiten werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])